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Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Katjuschka
Wohnort: 
Gießen

Bewertungen

Insgesamt 238 Bewertungen
Bewertung vom 20.06.2020
Die Kreuzfahrt (eBook, ePUB)
Dieckmann, Guido

Die Kreuzfahrt (eBook, ePUB)


sehr gut

Das Buch "Die Kreuzfahrt" ist nicht leicht in eine Kategorie einzuordnen.
Liebesgeschichte kombiniert mit Krimi oder doch eher Krimi mit "romantischen" Elementen?

Carla ist in meinen Augen zu Beginn ein wenig naiv. Oder zumindest sehr beeinflussbar. Aber je weiter sie Deutschland verlässt, desto mehr erweitert sich auch ihr geistiger Horizont und sie wird immer selbstbewusster.
Generell fand ich sämtliche agierenden Personen im historischen Kontext gesehen sehr gut gelungen.

Romane mit einer Geschichte, angesiedelt in der Zeit des (beginnenden) Nationalsozialismus, spielen zumeist in Deutschland, Frankreich oder vielleicht Polen.
Die Handlung hier spielt größtenteils auf dem Kreuzfahrtschiff oder in den angereisten Ländern des östlichen Mittelmeers und des vorderen Orients.
Die Beschreibungen sind aus heutiger Sicht sehr interessant zu lesen. Besonders auch die Erwartungen und Gedanken der Reisenden zu Zielen wie z.B. Palästina oder Beirut!

Der Krimianteil wird zum Ende hin immer spannender und lässt die Leser/innen miträtseln. Wer ist Freund oder Feind, wem kann Carla trauen?
Und vor allem: Wer hat welche Motive?
Als ein Mord geschieht kommen dahingehend ganz neue Ansätze dazu...

Mir hat die komplette Geschichte sehr gefallen, hat es doch eine ganz neue Art von Kopfkino hervorgerufen.
Die Vorstellung von einer Kreuzfahrt in den Libanon ist z.B. im Jahr 2020 schon sehr skurril.
Die finale Auflösung ist in Summe stimmig und eigentlich hätte ich deutlich früher darauf kommen können...

Im Anhang finden sich Anmerkungen zu historischen Personen und Begebenheiten, die in Zusammenhang mit der Handlung stehen.

3 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 07.06.2020
Die geheimnisvollen Gärten der Toskana
Beyer, Anja Saskia

Die geheimnisvollen Gärten der Toskana


ausgezeichnet

Sowohl der Titel, als auch das farbenfrohe Cover versprechen einen sommerlich-leichten Wohlfühlroman in eines der beliebtesten Urlaubsziele deutscher Urlauber.
Und dieses Versprechen wird gehalten!
Es handelt sich hier um eine Geschichte, die man locker unter der Rubrik "Herzkino" verfilmen könnte - und das meine ich wirklich ausgesprochen positiv, denn genau solche Geschichten braucht es gerade in schwierigen Zeiten - so wie im Moment während der Corona-Krise!

Jessy hat sich von ihrem Freund getrennt und mehr oder weniger zeitgleich ihren Job als Floristin verloren.
Spontan nimmt sie ein Angebot als Gartenhilfe in der Toskana an, verspricht sie sich davon ein wenig Abstand und dazu ein kleines Einkommen in schöner Umgebung.
Ihr neuer Arbeitgeber ist der attraktive Gregorio, in den sie sich natürlich irgendwann verliebt ;-)
Die sich anbahnende Romanze bedient, wie erwartet, ein paar gängige Klischees, gleitet aber nie ins kitschige ab und liest sich locker-leicht.
Die Protagonisten Jessy und Gregorio werden sehr sympathisch dargestellt, es macht Freude sie zu begleiten!

Begeistert haben mich die Informationen rund um das Thema Renaissancegärten! Die Beschreibungen dazu waren recht bildhaft und ließen wunderschöne Bilder vor dem inneren Auge entstehen!

Für alle Fans der Toskana ist dieses Buch eine kleine literarische Reise nach Bella Italia und befeuert Sehnsüchte tatsächlich dorthin reisen zu wollen!

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 07.06.2020
Die Farben der Schönheit - Sophias Träume / Sophia Bd.2 (eBook, ePUB)
Bomann, Corina

Die Farben der Schönheit - Sophias Träume / Sophia Bd.2 (eBook, ePUB)


sehr gut

Auch wenn der zweite Band der "Die Farben der Schönheit"-Trilogie nahtlos an den Vorgänger ansetzt, kann man der Geschichte ohne die Vorkenntnisse problemlos folgen!

Sophia reist, aufgrund des mysteriösen anonymen Briefes, zurück nach Paris um herauszufinden, ob ihr Sohn tatsächlich noch leben sollte.
Diese Suche wird recht emotional geschildert und man bangt und hofft mit Sophia!

Wieder in New York erhält Sophia, nachdem sie ihren Arbeitsplatz bei Helena Rubinstein verloren hat, eine Chance für eine neue Karriere bei Elisabeth Arden.
So wird sie, ohne es zu wollen, in den berühmten "Puderkrieg" der beiden Frauen hineingezogen!

Wie bereits im ersten Teil der Reihe, ist die Hauptfigur eingebettet in eine sehr gut recherchierte historische Hintergrundgeschichte.
Denn nicht nur die Damen Rubinstein und Arden werden vor dem geistigen Auge lebendig, auch die Stimmung und die Lage in der Zeit zwischen den beiden Weltkriegen wird sehr atmosphärische dargestellt.

Die Handlung strebt keinen konkreten Höhepunkt entgegen, es ist eher die Schilderung des Lebensweges einer jungen Frau, die nach diversen Rückschlägen, zielstrebig alle Hinternisse und Schwierigkeiten angeht!
Die Entwicklung vom jungen, teils naiven, deutschen Mädchen zur selbstbewusst jungen Frauen in den USA fand ich sehr realistisch dargestellt!

Dabei fand ich auch die "Nebencharaktere" sehr gut beschrieben und passend in die Handlung eingebunden.

Den Schreibstil würde ich als wieder "typisch Corina Bomann" bezeichnen.
Die Protagonistin ist sofort Identifikationsfigur und man ist direkt an ihrer Seite.
Die Geschichte nimmt einen mit und das eintauchen in die Handlung fällt dadurch sehr leicht.

Durch den kleinen Cliffhanger bekommt man sofort Lust auf den dritten Teil!

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 24.05.2020
Die Lilienbraut
Simon, Teresa

Die Lilienbraut


sehr gut

Mit dem Roman "Die Lilienbraut" präsentiert Teresa Simon einen Roman auf zwei Zeitebenen, angesiedelt in Köln-Ehrenfeld.

Im Jahr 2019 steht die Niederländerin Liv im Mittelpunkt. Gerade als der Vater ihres Sohnes Thijs sich von ihr trennt, erbt sie von ihrer Großtante etwas Geld, verbunden mit der Bedingung nach Köln zu ziehen.
Liv ergreift die Gelegenheit sich einen Traum zu erfüllen und eröffnet einen kleinen Laden für ihre selbstkreierten Düfte.

In der Zeit des 2. Weltkrieges geht es um Nellie. Zusammen mit ihrem Bruder Martin lebt sie bei Mutter Ilka, die ein Wirtshaus führt. Um ebenfalls Geld zu verdienen arbeitet Nellie bei 4711. Zuerst als Schreibkraft, aber Chefpafümeur Luuk van Geeren entdeckt ihr Talent für Düfte und so arbeitet sie schließlich mit ihm zusammen.

In abwechselnden Kapiteln erfährt man wie es im Leben von Liv und Nellie weitergeht.
Schnell wird klar, es muss eine Verbindung zwischen den Frauen geben.
Beide Frauen haben ein "feines Näschen", das Kreieren von Düften liegt ihnen quasi im Blut.

Wie häufig ist auch hier der historische Teil der Geschichte für mich der spannendere.
Das liegt hier unter anderem an den sehr guten und realistischen Beschreibungen des historischen Köln während der dunklen Zeit des Nationalsozialismus.
Zum anderen aber auch an der hervorragenden Recherche und da u.a. die Einbindung der lange verkannten Widerstandsgruppe "Edelweißpiraten".

Die Liebesgeschichte zwischen Nellie und dem katholischen Geistlichen Benedikt sorgt zusätzlich für Herzklopfen. Denn eine Chance auf eine gemeinsame Zukunft ist sehr gering. Oder ist während des Krieges vielleicht doch etwas möglich?

Liv versucht sich auf ihren Laden zu konzentrieren und gleichzeitig ihren Alltag als alleinerziehende Mutter zu stemmen. Ein Mann passt da eigentlich gar nicht in ihr Leben. Aber Jan, der ihr immer wieder über den Weg läuft, geht ihr nicht aus dem Kopf. Und wer will Liv etwas Böses? Denn sie wird von einer Fremden angefeindet und auf den Laden ein fieser "Geruchsanschlag" verübt.

Liv beginnt in der Vergangenheit zu forschen und so klärt sich, nicht zuletzt durch ein altes Tagebuch, die Verbindung zwischen Nellie und Liv auf.

Auch wenn mir recht schnell die familiäre Verflechtung von Nellie und Liv klar war, war ich doch sehr gespannt wie die Handlung sich im Detail entwickeln würde.
Ich bin sicher, so mache Leserin erinnert sich seufzend an den Kult-Liebesroman "Die Dornenvögel"!

Im Anhang gibt es nicht nur sehr interessante Informationen u.a. zu den Edelweißpiraten und der Geschichte rund um das Haus 4711.
Auch einige sehr lecker klingende Rezepte runden das Lesevergnügen ab!

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 23.05.2020
Weinbergsommer (eBook, ePUB)
Forst, Johanna

Weinbergsommer (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Das Buch "Weinbergsommer" fällt für mich in die Kategorie "Kleines Juwel"!
Nach "Der Weg ist das Ziel" hat Harper Collins erneut einen wunderbaren literarischen Roadmovie der besonderen Art im Programm.

Annika ist nicht wirklich unglücklich. Aber auch nicht wirklich glücklich. Ihr Leben ist ohne Höhepunkt, belanglos, glanzlos.
Ohne Partner, ohne echte Freunde und einer eher kühlen, ja fast gefühlskalten Mutter hat sie lediglich zu Hermann eine Art "Beziehung".
Hermann ist Bewohner des Seniorenheimes in dem Annika arbeitet.
Nach der Krebsdiagnose und dem Hinweis "nur noch ein paar Monate" denkt nicht nur er über sein Leben nach.
Und so ist es Annika, die den Vorschlag macht nach Paris zu fahren, um Hermanns Tochter aufzusuchen, die dieser nie getroffen hat.
Und auf dieser Reise machen Annika und Hermann nicht nur interessante Bekanntschaften, sondern lernen etwas über das Leben, Familie und die Tatsache, dass Freunde zu Familie werden kann.

Ich habe die Geschichte um Annika und Hermann an einem Tag durchgelesen.
Und die ganze Zeit habe ich die beiden nicht nur auf ihrer Reise begleitet. Es war eher so, dass sie sich klammheimlich in mein Herz geschlichen haben!
Ich mochte sie beide so unglaublich gern und wäre gern in der kleinen Pension im Elsass dabei gewesen!
Die sich anbahnende Liebesgeschichte zwischen Annika und Olivier war wie ein kleines Trostpflaster, denn das es für Hermann kein Happy-End geben konnte war ja abzusehen.
Obwohl... auch wenn ich tatsächlich am Ende ein paar Tränchen verdrückt habe...
Freunde sind die Familie, die man sich ausgesucht hat.
Und irgendwie hat sich Hermanns letzter Wunsch ja doch erfüllt. Und sogar noch ein wenig mehr....

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 12.05.2020
Kann Gelato Sünde sein?
Hennig, Tessa

Kann Gelato Sünde sein?


sehr gut

Ein Bürgermeister will das sterben verbieten und verordnet dehalb einen Gesundheitswahn? Von dieser realen Meldung über eine italienischen Gemeinde hat sich die Autorin zu dieser lebensbejaenden Geschichte inspirieren lassen. Und die kann und sollte man mit vollem Genuss lesen!

Emilia beschließt kurz vor ihrem 60. Geburtstag ihre Tochter Julia, die für ein Auslandssemester in Kalabrien weilt, zu besuchen.
Zu ihrer nicht geringen Überraschung hat Julia aber anscheinend keine Lust auf "Lehramt". Und auch nicht auf die damit verbundene Sicherheit - was Emilia als ehemalige Verkäuferin von Versicherungen zuerst gar nicht versteht.
"Schuld" daran ist Francesco. Mit ihm plant Julia in Piccolo Leone ganz ohne Erfahrung, aber getreu dem italienischen Motto "Alles wird gut", eine ökologische Albergo zu eröffnen. Mut zum Risiko!

Aber auch Emilia findet in "Bella Italia" gleich am Tag ihrer Ankunft in Piccolo Leone eine neue Liebe. Dabei handelt es sich aber nicht um einen Mann, sondern um eine alte, leerstehende Bäckerei, die vor Emilias geistigem Auge zu neuem Leben erwacht.
Soll sie einfach alle Brücken abbrechen und in Kalabrien ihren Traum vom kreieren und backen von Kuchen und Torten wahr werden lassen?
Allerdings macht sie damit Francescos Vater Gaspare zu ihrem größten Gegner, den ausgerechnet der ist der zuckerfeindliche Bürgermeister!

Es gibt in den Büchern von Tessa Hennig immer zwei Dinge, die ich besonders liebe:
Ihre Protagonist(inn)en sind in der Altersgruppe Ü50 und gehören bei ihr sowas von nicht zum alten Eisen, sondern stehen mitten im prallen Leben und genießen dies in vollen Zügen.
Und dann natürlich die Beschreibungen von "Land und Leuten"! Der Schreibstil ist unfassbar bildhaft, ja atmosphärisch - man fühlt sich beim lesen in eine traumhafte Kulisse versetzt und entwickelt eine Sehnsucht, genau zu dieser Location reisen zu wollen!
Und in diesem Fall kommt noch die Lust auf Kuchen oder ein Eis dazu ;-)

Neben Emilia, Julia, Francesco und Gaspare müssen unbedingt Arturo (der Leichenbestatter, der sich in Emilias Herz schleicht) und Camilla (Gaspares Mutter) erwähnt werden. Beide habe ich ins Herz geschlossen - sie ergänzen und bereichern die Handlung und machen sie so vollständig!

Natürlich hat diese zauberhafte Geschichte ein Happy-End. Und das muss auch so sein!
Denn jede traumhafte schöne Reise braucht einen traumhaft schönen Schluss.
Also: Zurücklehnen, Kuchen oder Eis bereit halten und "Gute Reise nach Piccolo Leone!"

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 26.04.2020
Ärztin aus Leidenschaft / Juliusspital Bd.1 (eBook, ePUB)
Beinert, Nadja; Beinert, Claudia

Ärztin aus Leidenschaft / Juliusspital Bd.1 (eBook, ePUB)


sehr gut

Die im 19. Jahrhundert angesiedelte Geschichte von Viviana klingt zu Beginn verblüffend aktuell: Mädchen trifft Junge und es ist für sie die große Liebe. Sie wird schwanger und der Kerl verschwindet. Ohne familiären Rückhalt schlägt sie sich als alleinerziehende Mutter mit einem (vermeintlich) miesen Job bei schlechter Bezahlung irgendwie durchs Leben! Und Fort- und Weiterbildung sind in einer solchen Situation, in einer von Männern dominierten Welt, schwierig oder sogar unmöglich.

Für Viviana, Tochter einer reichen Bankiersfamilie, ist das Leben vorbestimmt.
Das einzige Ziel, das eine Frau anzustreben hat, ist klar definiert: Ehefrau, Mutter, Haushaltsführung, dem Ehemann ein schönes Heim errichten - aber bitte keine eigene Meinung haben!

Aber Viviana ist anders. Sie ist neugierig, intelligent und empathisch.
Als sie, plötzlich allein und auf sich gestellt, für ihre Tochter Ella sorgen muss, erwachsen ungeahnte Kräfte in ihr.
Sowohl im Armenviertel, wo sie Unterschlupf gefunden hat, als auch bei ihrer Arbeit im Juliusspital, erkennt sie zum ersten Mal was Arbeit, Krankheit und Elend wirklich bedeutet.
Und Viviana will etwas verändern - sie will Medizin studieren! Als Frau! Ein Skandal!

Ein historischer Roman, in dem Krankheiten und die daraus resultierende Todesfälle alltäglich sind, nur weil es eben noch keinen Impfstoff gab, liest sich in der Zeit von Covit19 schon etwas anders als sonst.
Und auch über den damaligen Klinikalltag und den Stand der Forschung ist es - gerade jetzt - sehr interessant zu lesen.
Die Beschreibungen sind detailliert, aber für Laien trotzdem gut nachvollziehbar und durchweg interessant.
Eine beschriebene Obduktion z.B. war ungewöhnlich bildhaft und dazu noch sehr lehrreich.

Mir hat auch das Lokalkolorit sehr gut gefallen. Und auch die Einflechtungen von historisch verbürgten Personen.

Passend zur Lektüre empfiehlt sich, auch wenn das Buch in Würzburg spielt, die erste Staffel der ARD-Serie "Die Charité".

Vivianas Entwicklung von einer extrem behüteten Tochter zur selbstbewussten Frau fand ich gleichermaßen spannend wie realistisch und ich freue mich darauf, im nächsten Band zu erfahren wie es ihr weiter ergehen wird!

Es gibt ein kostenloses E-Book mit der Vorgeschichte, in der lernt Viviana Paul, den Vater von Ella kennen!

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 20.04.2020
Die sardische Hochzeit (eBook, ePUB)
Landau, Grit

Die sardische Hochzeit (eBook, ePUB)


sehr gut

Der Titel dieses bemerkenswerten Buches lässt eine italienisch-romantische Handlung vermuten. Dem ist allerdings nicht ganz so.
Im Mittelpunkt der Geschichte steht Leo, ein Kriegsveteran des 1. Weltkrieges, der noch immer unter den traumatischen Folgen seines Fronteinsatzes leidet.

Auf Sardinien, wo Leo sich wegen einer unbedachten Handlung vor den Faschistischen seiner liturgischen Heimat versteckt, lernt er nicht nur mit Gioia die Liebe seines Lebens kennen, sondern er erkennt auch, welch schrecklichen Weg Italien gehen wird, wenn Mussolini immer mehr Zuspruch erfährt.

Gioia lebt ein traditionelles sardische Leben. Als Tochter muss sie tun was der Vater von ihr verlangt. Auch wenn es sich um eine arrangierte Ehe handelt, die eine alte Blutfehde beenden soll!

Als Leo und Gioia sich begegnen, spüren sie sehr schnell eine unausgesprochene Anziehungskraft.
Aber beide sehen, bedingt durch Zeit und Umstände, keine Möglichkeit für eine gemeinsame Zukunft.
Also wird Gioia in eine ihre fremde - und nicht besonders wohlgesonne - Sippe einheiraten, während Leo die Insel wieder verlassen will.

Auch wenn die Liebesgeschichte zwischen Leo und Gioia ein wichtiger Bestandteil der Handlung ist, hat mich der historische Rahmen deutlich mehr beeindruckt.
Da sind zum einen die verschiedenen sardischen Bräuche und Mythen, die vor jedem Kapitel in kurzen Abschnitten auf faszinierende Art beschrieben werden.
Und zum anderen, sehr interessant mit eingeflochten, wie das Erstarken der Faschisten in Italien immer mehr den Alltag bestimmt.

Die Protagonisten des Buches erschienen mir manchmal vertraut, manchmal fremd. Das Sardinien dieser Zeit ist einem als Teil Italiens nah, aber als Land, welches von uralten Traditionen geprägt ist, dann wieder sehr fern.
Aber gerade diese zwei Seiten machen die Geschichte für mich besonders fesselnd.

Das Ende der Geschichte, das Aufdecken eines alten Geheimnisses, kam gänzlich unerwartet!
Die Zukunftsperspektiven lassen jedoch Raum für Spekulationen.
Wie wird es für Leo und Gioia weitergehen? Wie wird sich das Geschehen auf die Familien, das Leben in Ligurien und auf Sardinien auswirken?
Ich hoffe sehr auf eine Fortsetzung!

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.