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Benutzername: 
magicadehex
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Norrköping
Über mich: 
Ich bin eine Deutsche, die der Liebe wegen in Schweden lebt. Zudem bin ich eine Buchliebhaberin, Rezensentin, Testleserin und Buch-Bloggerin.

Bewertungen

Insgesamt 230 Bewertungen
Bewertung vom 26.01.2016
Die Schneelöwin / Erica Falck & Patrik Hedström Bd.9
Läckberg, Camilla

Die Schneelöwin / Erica Falck & Patrik Hedström Bd.9


ausgezeichnet

Zunächst einmal muss ich zugeben, dass ich die Reihe von Camilla Läckberg um die Schriftstellerin Erica Falck, die gerne ihren Ehemann den Kriminalkommissar Patrik Hedström unterstützt (was er mal mehr und mal weniger gerne sieht ...), wirklich liebe und dass ich ein großer Fan bin. Da ich alle Bände lese und auch die Fernsehserie schaue, war klar, dass ich auch diesen neuen Band „Die Schneelöwin“ verschlingen werde. Zum Inhalt: Erica befindet sich gerade auf Recherchen zu ihrem nächsten Buch, dieses Mal soll es um die Psyche von Gewalttätern gegen Kinder gehen und sie interviewt eine Frau, Laila, die ihren Mann, den ehemaligen Löwenbändiger Vladek, getötet hat, nachdem dieser das gemeinsame Kind im Keller angekettet hatte. Als sie den alten Tatort besichtigt hat, beschleicht Erica jedoch das Gefühl, etwas zu übersehen, die Geschichte kann sich nicht so abgespielt haben, wie die Frau es ihr schildert. Als in Fjällbacka erst ein Mädchen brutal ermordet wird und weitere verschwinden, bittet Patrik Erica um Mithilfe. Er hofft, dass Laila Erica Hinweise geben wird, die darauf schließen lassen, wie der Serientäter tickt und weiter vorgehen wird. Sind die anderen verschwundenen Mädchen zu retten? Eine aufregende Jagd gegen die Zeit beginnt.

Bereits der Prolog verleiht mir eine Gänsehaut; Camilla Läckberg erschafft eine ungeheure Spannung, die sie das ganze Buch über halten kann und dies in einem hervorragenden, schnellen Tempo. So kann ich gut und gerne behaupten, dass ich mit dem neuesten Band der Autorin wieder einmal einen wahren Pageturner in den Händen halte. Die Story selbst ist brillant geglückt und mitreißend erzählt. Die Charakter sind tief angelegt, ausgefeilt und spielen gut in- und miteinander.

Sehr gerne vergebe ich diesem Krimi seine verdienten fünf von fünf möglichen Sternen und möchte das Buch all denjenigen ans Herz legen, die Kriminalliteratur aus Skandinavien schätzen. Die Autorin braucht den Vergleich mit ihren Kollegen schon lange nicht mehr zu scheuen, ihre Romane werden bereits in 50 Länder übersetzt und verkauft. Camilla Läckberg legt mit „Die Schneelöwin“ erneut einen respektablen Schwedenkrimi vor, der hält, was ich von ihm erwarte: Spannung, einzigartiger Schreibstil, außergewöhnliche Story, solide Charaktere mit ihren Ecken und Kanten.

Bewertung vom 12.01.2016
Die dunkle Talion
Haupt, Wolfgang

Die dunkle Talion


ausgezeichnet

In einer Baugrube, an dem Platz, wo einst Auguste Petrus' Haus stand und in dem dieser ermordet wurde, findet die Polizei erneut ein Opfer. Der Mann, dessen Identität zunächst nicht klar ist, wurde ebenfalls mit Schüssen in den Hinterkopf hingerichtet, genau wie Auguste. Wohl nicht bloß eine Duplizität der Ereignisse, jemand kopiert die Morde von 1984 und trachtet nun auch dem damaligen, inzwischen pensioniertem, principal Larut nach dem Leben. Der, von seinem schlechten Gewissen geplagt, zu der damaligen Zeit nicht genügend zur vollständigen Aufklärung des Falles beigetragen zu haben, beginnt, eigenmächtig zu ermitteln. Was dem jetzigen principal Kommissar Complatier alles andere als Recht ist. Schon beginnen die Schergen erneut Zeugen zu beeinflussen und die Ermittlungsarbeit zu sabotieren. Wem kann Larut trauen, wo kann er mit seiner Arbeit ansetzen? Larut ist sich inzwischen sicher, dass der als Mörder von Auguste Petrus verurteilte ehemalige Kommissar Ranfort unschuldig ist, doch der sitzt in einem der schlimmsten Gefängnisse Frankreichs ein und verweigert Larut seine Mithilfe, zu sehr verbittert ist er über sein Schicksal.
In einem zweiten Erzählstrang wird von dem Algerier Karim berichtet, dessen Geschichte verstrickt zu sein scheint, in kriminelle Machenschaften und der nicht nur von den Geheimdiensten gejagt wird.

Meisterhaft haucht Wolfgang Haupt seinen Charakteren Leben ein, lässt uns Leser die Abgründe, den Schmerz und die Trauer der einzelnen Figuren regelrecht fühlen, doch vor allem, er nimmt uns stellenweise den Atem, so nerven-zerreißend spannend ist ihm mit „Die dunkle Talion“ ein weiterer Thriller geglückt. Der Autor fügt seine beiden Erzählstränge perfekt zueinander und schafft es, über den gesamten Zeitraum den Spannungsbogen aufrecht zu erhalten; bis zu einem unerwarteten Schluss. Wer „Der algerische Hirte“ bereits kennt, wird einige der Charaktere in diesem nun vorliegenden Thriller wieder finden, und doch steht „Die dunkle Talion“ für sich allein. Wolfgang Haupts Schreibstil bietet erneut dramatische Unterhaltung sowie eine Thriller-Lektüre auf ganz hohem Niveau, die mir für ein sensibles Nervenkostüm fast schon ungeeignet erscheint; getreu dem Motto: „sind sie zu … bist du zu ...“

Der Autor Wolfgang Haupt konnte mit diesem Buch voll bei mir punkten, weshalb ich dem Thriller gerne seine verdienten fünf von den fünf möglichen Sternen vergebe und ihn uneingeschränkt und liebend gerne weiter empfehle an alle Leser, die Hochspannung und tiefgründige, anspruchsvolle Lektüre mit außergewöhnlich interessanten, dunklen Charakteren lieben.

Bewertung vom 05.01.2016
Morgen ist leider auch noch ein Tag
Katze, Tobi

Morgen ist leider auch noch ein Tag


ausgezeichnet

Mit seinem Buch "Morgen ist leider auch noch ein Tag. - Irgendwie hatte ich von meiner Depression mehr erwartet" legt der Autor Tobi Katze einen äußerst intimen Erfahrungsbericht über den Umgang mit der Krankheit Depression vor. Er gibt dafür viel von sich und seinem Leidensweg preis. Tobi Katze schreibt offen und ehrlich auch über weniger nette Reaktionen aus seiner Umwelt. Und doch schreibt er überwiegend in einem humorvollen bis sarkastischen Stil, der trotz der Schwere des Themas, mich als Leserin, oft schmunzeln lässt.

Ich als Betroffene habe mich selbst oft in Tobi Katzes Schilderungen wieder entdeckt und muss sagen, dass mir sein Buch auch durchaus Hoffnung gegeben hat und mich ein wenig wachrütteln konnte.

Gerne vergebe ich diesem Sachbuch seine verdienten fünf von fünf möglichen Sternen und möchte es weiter empfehlen an Betroffene und Interessierte, sich mit dem Thema Depression auseinander zu setzen. Depression ist eine Krankheit und sollte als solche behandelt werden, ganz ohne negativen Touch, der leider in manchen Köpfen fest zu sitzen scheint.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 20.12.2015
Drei Tage Manhattan - Begleitung gesucht
Perry, Tasmina

Drei Tage Manhattan - Begleitung gesucht


gut

Die gebürtige Amerikanerin Amy Parrett, eine Tänzerin und Bedienung, erhofft sich von ihrem vorweihnachtlichen Date im Londoner Tower mit ihrem Freund einen Heiratsantrag von eben diesem und wird derbe enttäuscht. Denn der aufstrebende Diplomat beendet ihre Beziehung, bevorzugt er es doch ohne sie auf den Beförderungsdienstposten in die USA zu gehen, und so steht Amy plötzlich und unerwartet alleine da. Von Sehnsucht nach ihrer Heimat geplagt und in finanziellen Nöten beschließt sie auf eine Zeitungsannonce „Drei Tage Manhattan – Begleitung gesucht“ zu antworten. Aufgegeben wurde die Anzeige von der zweiundsiebzigjährigen Georgia Hamilton, die in ihren Gedanken einem Leben nachhängt, das sie nie führen konnte. Doch jetzt möchte sie sich auf den Weg machen, ihre Vergangenheit aufzuarbeiten.

Auf den ersten 30 Seiten des Romans fühle ich mich ständig an den Film „Pretty Woman“ erinnert: die Restaurant-Szene, der Doch-Nicht-Schwiegervater entpuppt sich als Kopie von „Phillip Stuckey“ und die arrogante Upperclass schaut wenig respektierlich auf die kleine Tänzerin Amy, ein Beruf, der in ihren Augen dem einer Prostituierten bedenklich nahe kommt. Und da habe ich bereits das Interesse an diesem Chick-Lit Roman verloren. Was folgt ist die Geschichte der Georgia, die sich mit Amy auf den Weg nach New York macht, ihre Sehnsüchte zu erfüllen. Dieser Erzählstrang lohnt sich und ist berührend geschildert.

Somit bleibt mein Urteil am Ende eher bescheiden, die Geschichte der Georgia ist sicher lohnend und trägt dazu bei, dass ich dem Roman von Tasmina Perry doch noch drei von fünf möglichen Sternen vergebe, Amys Part an der Geschichte verdient diese drei Sterne in meinen Augen eher nicht und war für mich enttäuschend. Wer eine seichte Unterhaltung erwartet, bei der man nicht großartig seinen Kopf anstrengen muss, zudem gerne gedanklich ins zugegebener weise wunderschöne, weihnachtliche New York reisen möchte, ist mit diesem Roman dennoch ganz gut beraten.

Bewertung vom 07.12.2015
Eismädchen / Alice Quentin Bd.3
Rhodes, Kate

Eismädchen / Alice Quentin Bd.3


ausgezeichnet

Eigentlich hat sich die Psychologin Alice Quentin von London nach Northwood an das Laurels Institut begeben, um dort einen Forschungsauftrag zu übernehmen. Denn nach den Ereignissen um ihren letzten Fall hatte sich Alice geschworen, nicht mehr für die Polizei zu arbeiten. Doch es soll anders kommen. Die Wirklichkeit holt sie auch hier nördlich von London ein, bereits vier Mädchen sind verschwunden, zwei davon wurden bereits aufgefunden – ermordet! Da sich das Muster des Täters mit dem des Mörders Kinsella, der seit nunmehr 20 Jahren im Laurels einsitzt, erschreckend gleicht, soll Alice ihn interviewen und um Mithilfe bitten. Damit beginnt das Grauen seine Fühler nach Alice auszustrecken ...

Die Autorin schafft es eine Spannung aufzubauen, die einem den Atem stocken lässt, auf der einen Seite, die Angst, ob der Täter schnell genug gefasst werden kann und auf der anderen Seite die eigenen Ängste der Psychologin Alice Quentin, die sie immer mehr gefangen nehmen. Aus einem vorherigen Fall heraus trägt Alice diese Last mit sich herum, doch wird sie noch weiter geschürt von der Begegnung mit dem undurchsichtigen Mörder Kinsella. Die Figuren sind ausgefeilt und erschreckend wirklichkeitsnah, alle Charaktere sind tiefgründig und überzeugend angelegt. Der Schreibstil ist flüssig und deutlich, in klarer und schöner Sprache verfasst, dies verbunden mit dem guten Satzbau, da lässt sich das Buch wunderbar leicht lesen; ein großes Kompliment geht auch an die Übersetzerin Uta Hege, die neben der Autorin Kate Rhodes sicher einen großen Anteil von meinem Lob verdient.

Der Krimi, der für mich ebenso als psychologischer Thriller durchgehen würde, erhält in meiner Bewertung sehr verdiente fünf Sterne von den fünf möglichen zu vergebenen Sternen. Kate Rhodes steht für mich in einer Reihe mit Val McDermid und Anne Holt, ich bin sicher deren Leser werden „Eismädchen“ genauso verschlingen und lieben wie ich. Die ersten beiden Bände der Reihe um die Psychologin Alice Quentin werde ich direkt auf meine Wunschliste setzen.

Bewertung vom 01.12.2015
Love and Confess
Hoover, Colleen

Love and Confess


ausgezeichnet

Auburn ist 15 Jahre alt, als sie ihre erste große Liebe Adam auf tragische Weise verliert. Nun fünf Jahre später fragt sie sich noch immer, wie ihr Leben verlaufen wäre und immer noch würde, wenn Adam noch bei ihr wäre. Sie befindet sich in Schwierigkeiten und sucht verzweifelt nach einem Nebenjob, um einen Rechtsanwalt bezahlen zu können. Durch Zufall (oder sei es Schicksal genannt) wird sie auf eine kleine Galerie aufmerksam, in deren Schaufenstern kleine Zettel mit Geständnissen aushängen, sie beginnt zu lesen und ist beeindruckt. Ebenso findet sich ein Hinweis an der Tür, dass eine Assistentin gesucht wird. So lernt Auburn Owen kennen, beide sind sogleich voneinander fasziniert; doch Owen weiß, dass es manchmal besser ist, Geheimnisse nicht zu gestehen, wenn man eine Liebe nicht verlieren will. Ist Owen doch in einer Art mit Auburns Vergangenheit verstrickt, sie selbst hat davon jedoch keine Ahnung …

Die im Buch zitierten Geständnisse sind allesamt reale Bekenntnisse, die der Autorin Colleen Hoover von Lesern zugeschickt wurden, deshalb hat sie ihren Roman auch genau diesen Lesern gewidmet. „Love and Confess“ ist zwar als Jugendbuch ausgelegt, doch für mich ist es ein All-Age-Roman, der mit tiefgründigen Charakteren und einer fesselnden und ungewöhnlichen Geschichte alle Leser gewinnen kann. Der Schreibstil Colleen Hoovers ist tadellos fließend und von daher angenehm zu lesen. Das Buch ist zudem einem guten Tempo verfasst, so dass es mich von der ersten bis zur letzten Seite mitnehmen und bezaubern konnte.

Gerne vergebe ich dem Buch seine fünf mehr als verdienten Sterne von fünf möglichen Sternen. Aufrichtig möchte ich es weiter empfehlen an Leser, die auf der Suche nach einem Pageturner sind, die sich packen lassen wollen von einer außerordentlichen Story, die ich am ehesten noch mit einem der Romane von John Green vergleichen möchte, die aber ihren ganz eigenen Tiefgang besitzt.

Bewertung vom 18.11.2015
Krieg der Alten Seelen / Exkarnation Bd.1
Heitz, Markus

Krieg der Alten Seelen / Exkarnation Bd.1


ausgezeichnet

Claire Riordan, Inhaberin eines kleinen irischen Cafés in Halle, wird Zeugin als ihr Ehemann Finn von einem Angreifer mit einem Messer attackiert wird. Als sie versucht im zur Hilfe zu eilen, wird sie hinterrücks von einer Komplizin des Angreifers mit einem Auto überfahren und verstirbt sofort. Claires Seele fährt in den Körper der Selbstmörderin Marlene, genannt Lene, von Bechstein ein. Claire weiß zunächst nicht, was da vor sich geht, schnell gerät sie jedoch erneut in Gefahr, denn Marlenes Körper war einer alten Seele zugedacht. Die Ereignisse überschlagen sich, Claire erkannt rasch, dass sie niemandem vertrauen kann. Zurück zu ihrer Familie kann sie nicht gehen, denn dort glaubt ihr natürlich niemand, steckt sie doch in Lenes Körper. Nichtsdestotrotz kämpft sich Claire durch, denn sie möchte zumindest den Mörder ihres Ehemannes überführen. Parallel zu Claires Geschichte lernen wir Leser Eric von Kastell kennen, der sich auf der Jagd nach Wandelwesen, halb Tier halb Mensch, befindet. Wer alle Bücher des Autoren liest, kennt Eric bereits aus den Romanen „Ritus“ und „Sanctum“. Nach und nach wird klar, dass beide Erzählstränge sich ineinander zu verweben scheinen …

Der Autor Markus Heitz hat mit „Exkarnation – Krieg der alten Seelen“ ein kleines Meisterwerk erschaffen, eine Welt für sich mit Seelenwanderern, animalischen Halbwesen, Vampiren und Werwölfen. Dieses Buch reißt den Leser sofort mit und lässt ihn nicht mehr los, ich kann es also wahrlich als Pageturner bezeichnen. Der Schreibstil des Autoren ist flüssig und temporeich und dadurch lässt sich das Buch angenehm lesen. Die Charaktere sind durch die Bank tief, interessant und spannend gestaltet, man fiebert als Leser mit ihnen mit.

Dem Buch vergebe ich nur zu gerne seine wie ich finde mehr als verdienten fünf von fünf möglichen Sternen und empfehle es weiter an Leser, die Spannung, ein wenig Grusel und fremdartige Welten lieben und schätzen. Mich hat dieses Buch gefesselt und die Art von Literatur, wie Markus Heitz sie verfasst, die „Dark Wave Fantasy“ hat in mir einen neuen Fan gewonnen, sicher werde ich ganz bald weitere Bücher des Autoren lesen.

Bewertung vom 11.11.2015
Cry Baby - Scharfe Schnitte
Flynn, Gillian

Cry Baby - Scharfe Schnitte


ausgezeichnet

Als die Journalistin Camille Preaker zu ihrem Boss , dem Chefredakteur der Daily Post Chicago Frank Curry, gerufen wird, hofft sie darauf, dass er ihr eine gute Story übertragen wird. Doch er möchte sie in ihre alte Heimatstadt Wind Gap entsenden, von der sie annahm, sie für immer hinter sich gelassen zu haben. In Wind Gap wurde bereits vor einigen Monaten ein Mädchen ermordet, nun wird eines vermisst. Mehr als widerwillig macht sich Camille auf den Weg, um die Story zu recherchieren und sich ihrer eigenen Vergangenheit zu stellen. Warum hat ihre Mutter ihr, bei den zugegebenermaßen seltenen Telefonaten, nichts von den Vorkommnissen beichtet? Schnell werden uns Lesern die Spannungen zwischen den beiden Frauen nur zu deutlich, denn die Freundlichkeit der Mutter ist offensichtlich nur vorgetäuscht …

Die Autorin Gillian Flynn schafft es eine düstere, beängstigende Atmosphäre zu schaffen. Von den ersten Seiten an bin ich wie gebannt von der Geschichte und kann das Buch gar nicht aus den Händen legen, so sehr fesselt es mich. Die Charaktere sind allesamt überzeugend angelegt, mit einer erschreckenden, authentischen Tiefe. Der Schreibstil der Autorin ist flüssig, in gutem Tempo und angenehm zu lesen. Der von Gillian Flynn geführte Spannungsbogen, der sich das gesamte Buch über hält, verbreitet ein intensives Grauen, das die Nerven des Lesers nahezu zerreißen lässt. Dieser Thriller ist ein wahrer Pageturner! Zudem ist es fast unglaublich, dass dieses Buch das Debüt der Autorin ist, so ausgefeilt und überzeugend ist es.

Sehr gerne vergebe ich diesem Thriller seine mehr als verdienten fünf von fünf möglichen Sternen und möchte noch ein gedachtes Extra-Sternchen hinzufügen, für ein einzigartiges Erstlingswerk. Dies ist ein Buch, das ich sicherlich nicht so schnell vergessen werde. Empfehlen möchte ich es allen nervenstarken Lesern, die einen brillanten psychologischen Thriller, der mit einem hervorragend inszenierten Gesellschaftsdrama gepaart ist, zu schätzen wissen.

Bewertung vom 10.11.2015
Das Geheimnis des unendlichen Raums
Marx, Christoph A.

Das Geheimnis des unendlichen Raums


ausgezeichnet

Der Astronom Nikolaus Kopernikus hat ein neues Werk verfasst, es heißt, darin beschreibt er, dass das bisherige Weltbild falsch sei, dass nämlich die Erde in Wirklichkeit im Kreis um die Sonne läuft und nicht wie bisher angenommen umgekehrt. Dafür hätte er nun erstmalig auch Beweise erarbeitet. Seit Jahrtausenden wurde dies falsch gelehrt und vermittelt, so auch von der Kirche. Just in der Nacht bevor eine kleine Vertretung der Heiligen Inquisition, bestehend aus dem Legaten Monsignore Giovanni Maria Tolosani und dem Benedektiner-Mönch Alanus von Buchholz, Kopernikus in Frauenburg aufsuchen kann, um dort sein Werk einzusehen, erleidet dieser einen Schlaganfall und ist nicht mehr ansprechbar. Der Schüler des Kopernikus Joachim Rheticus, macht keinen Hehl aus seiner Erleichterung, dass sich das Manuskript bereits in Nürnberg zum Drucken befindet. Tolosani und Alanus bleibt nichts anderes übrig, als nach Nürnberg zu reisen, um dort das dann wahrscheinlich bereits fertig gedruckte Werk in Augenschein zu nehmen. Dort angekommen überschlagen sich erneut die Ereignisse, der Drucker Siegfried Zell wird ermordet und das Original-Manuskript von Kopernikus' Werk ist verschwunden. Alanus und die Kaufmannstochter Julia Fugger geraten unter falschen Verdacht und fliehen kurzentschlossen, um diesen Fall selbst aufzuklären.

Die Geschichte fesselt mich bereits im Prolog und der Autor kann mich bis zum Ende des Buches mitnehmen, denn er schafft es, die Spannung kontinuierlich aufrecht zu erhalten. Die Sprache von Christoph Andreas Marx ist wunderschön und geschmeidig, es macht Spaß dieses Buch zu lesen. Alle Charaktere sind für mich sehr stimmig und authentisch. Das große Fachwissen des Autoren um die Zeit und die geschichtlichen Ereignisse sind bis ins kleinste Detail ersichtlich und glaubhaft. Die Beschreibungen sind eindrucksvoll und ich kann das Nürnberg vom Jahre 1543 regelrecht vor mir sehen.

Von Herzen gerne vergebe ich diesem historischen Roman und Thriller seine verdienten fünf von fünf möglichen Sternen und möchte es gerne weiter empfehlen an Leser, die sich mitnehmen lassen wollen, in die Zeit, als sich die Weltanschauung gerade veränderte und als die Aufklärung über neue Wissenschaften noch durchaus lebensgefährlich sein konnte.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.