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witchqueen
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Lüdinghausen

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Insgesamt 336 Bewertungen
Bewertung vom 07.01.2022
Föhnlage / Kommissar Jennerwein ermittelt Bd.1
Maurer, Jörg

Föhnlage / Kommissar Jennerwein ermittelt Bd.1


ausgezeichnet

Darum geht es:
Eigentlich hätte es ein schönes Konzert werden soll, in den kleinen Kurort in den Alpen. Doch dann fällt ein Mann von der Decke. Sozusagen aus heiterem Himmel. Er ist tot. Und der bedauernswerte Konzertbesucher, auf den er stürzt dann auch. Wie konnte das passieren? Wo kam der Mann so plötzlich her? Wurde er von der Empore gestoßen? Ist er gesprungen? Und warum hat keiner der 400 anderen Konzertbesucher ihn vorher gesehen oder gar am Springen gehindert? Kommissar Jennerwein und sein Team sollen diesen Fall nun aufklären. Doch das ist gar nicht so einfach, wenn keiner der Zeugen etwas gesehen, sondern nur gehört haben will. Und das auch noch jeder anders.
Und während die Kommissare verzweifelt nach Spuren in diesem mysteriösen Todesfall suchen, tut sich in dem beschaulichen Kurort noch ein ganz anderer Fall auf. Es verschwinden Leichen? Doch wohin? Und warum? Was weiß das örtliche Bestatter-Ehepaar Grasegger?

Meine Meinung:
Ein wundervoller, spannender und humorvoller Reihen-Auftakt. Hier kommt nichts zu kurz. Spannung, polizeiliche Ermittlungen und teilweise unfreiwillige Komik. Ich habe an der ein oder anderen Stelle laut gelacht. Auch kommt diese Geschichte ohne viel Brutalität und Blutvergießen aus. Also, alles da, was das Krimileser-Herz höher schlagen lässt.
Die Charaktere sind sehr authentisch und lebendig gezeichnet. Auch die Örtlichkeiten, an denen der Krimi spielt sind gut beschrieben. Man von allem und jedem sofort ein Bild vor Augen. Man kommt super rein in die Geschichte und ist direkt mittendrin statt nur dabei.

Der Schreibstil ist leicht und flüssig. Es lässt sich sehr angenehm lesen und man kommt zügig voran. Das 316 Seiten lange Buch ist in 45 Kapitel (inklusive Pro- und Epilog) unterteilt. So kann man es sehr gut in einem Rutsch, aber auch in mehreren Abschnitten lesen.

Am Ende gibt es – sozusagen als Schmankerl – noch das Rezept zu einem im Buch erwähnten Gericht.

Mein Fazit:
Ein toller Auftakt-Band, den man sich auf keinen Fall entgehen lassen sollte. Hier gibt es einen Krimi zum Mitraten und Mitlachen. Für Freunde von Cosy-Crime gut geeignet. Ich habe mich hier mehr als nur gut unterhalten gefühlt. Satte 5 Sterne von mir.

Bewertung vom 22.12.2021
Auf verlorenen Wegen
Hartung, Alexander

Auf verlorenen Wegen


gut

Darum geht es:
Nach Max einem Polizisten, der gerade seinen Urlaub auf Rügen verbringt, wird gefahndet. Er soll einen Raubüberfall begangen haben. Jedenfalls wird ihm das zur Last gelegt. Nun ist er auf der Flucht und hofft auf die Hilfe seiner Freunde bei der Polizei. Diese machen sich auch gleich von Berlin aus auf nach Rügen. Doch warum wird Max dieser angebliche Raubüberfall angelastet. Alles scheint bei seinem Hobby anzufangen. Max hat sich einen ungelösten Fall aus den Polizeiakten gesucht, und diesen als Hobby-Detektiv zu lösen versucht. Dabei scheint er irgendjemandem mächtig auf die Füße getreten zu haben. Doch was ist das Geheimnis dieses 20 Jahre alten Falles? Damals wurde in einer Sturmnacht ein Jugendlicher ermordet. Von seinen drei Freunden fehlt bis heute jede Spur. Alle waren damals davon ausgegangen, dass die Jugendlichen in dem heftigen Sturm umgekommen waren. Doch jetzt scheint einer der Jugendlichen wieder aufgetaucht zu sein. Hat er etwas mit dem angedichteten Raubüberfall zu tun? Nach und nach werden mehrere Menschen umgebracht und nichts scheint zusammen zu passen. Wer treibt da auf Rügen sein Unwesen? Und können Max und seine Kollegen Licht ins Dunkel bringen?

Meine Meinung:
Ein durchaus spannendes Buch. Allerdings würde ich nicht Thriller dazu sagen. Eher eine spannende Detektivgeschichte mit einigen Leichen.
Leider ist die Geschichte nicht an allen Ecken stimmig. Es bleiben am Ende viel zu viele Fragen offen, denn einen Folgeband (mit dieser Geschichte) gibt es nicht.

Mit den Charakteren bin ich nur so halb warm geworden. So scheint die Gerichtsmedizinerin ein reines Modepüppchen zu sein, das nichts anderes zu tun hat als zu Rauchen und sich über ruinierte Schuhe aufzuregen. Die Ermittler hier (also Max und Kollegen) kommen samt und sonders aus Berlin, ermitteln aber (ohne Auftrag oder Abordnung oder Amtshilfe-Ersuchen) einfach auf Rügen. Auch nicht schlüssig.

Das 279 Seiten lange Buch ist in 19 Kapitel (inklusive Pro- und Epilog) unterteilt. So kann man es bequem in einem Rutsch aber auch in mehreren Abschnitten lesen.

Mein Fazit:
Kein Thriller, eher eine spannende Detektiv-Geschichte, die am Ende leider nicht ganz schlüssig aufgelöst wird und zu viele Fragen offen lässt. Ich vergebe hier 3 Sterne.

Bewertung vom 16.12.2021
Printen, Plätzchen und Probleme (eBook, ePUB)
Garnschröder, Gisela

Printen, Plätzchen und Probleme (eBook, ePUB)


gut

Darum geht es:
Es weihnachtet sehr im Münsterland. Auch Isabella Steif und Charlotte Kantig sind vollauf mit den Weihnachtsvorbereitungen beschäftigt. Und da ist so einiges zu tun. Sind doch die beiden rüstigen Schwester auch noch in der Frauengemeinschaft der Kirche aktiv. Die Theatergruppe des Heimatvereins ist schon lange damit beschäftigt, das Krippenspiel für die Weihnachtsfeiern einzustudieren. Nun soll die Generalprobe stattfinden und Isabella und Charlotte (und viele andere Damen der Frauengemeinschaft) haben Kuchen für’s Kuchenbuffet gebacken. Auf ihrem Weg ins Festzelt begegnet ihnen der Organist Paul Sonnemann, der in der Kirche noch einmal die Weihnachtslieder üben will, bevor er zur Generalprobe kommt. Doch so lange die Damen auch warten, der Organist taucht nicht auf. Schließlich geht Isabella nachsehen, wo Paul Sonnemann bleibt. Und schnell wird klar, warum der Organist die Generalprobe „verpasst“ hat. Liegt er doch erschlagen vor der Orgel auf der Empore. Aber wer hatte einen Grund, den Organisten zu töten? Nach und nach wird klar, dass der augenscheinlich so beliebt Mann gar nicht bei allen so beliebt war. Jedenfalls nicht bei der männlichen Bevölkerung und Oberherzolz. Denn der Organist war offenbar kein Kostverächter und hatte, neben seiner Verlobten Annett Baumstroh, noch mehrere andere Eisen im Feuer. Aber wer war so eifersüchtig, dass er den Organisten gleich umbringt? Seine Verlobte? Ein gehörnter Nebenbuhler? Oder hat das ganze vielmehr etwas mit einem Handtaschendiebstahl, aufgeschnittenen Zeltplanen und dem aufgebrochenen Opferstock zu tun? Und wo ist eigentlich die Krippenfigur der heiligen Maria? Fragen über Fragen, die sich nicht nur die Kommissare Meier und Frisch, sondern auch Isabella Steif und Charlotte Kantig stellen.

Meine Meinung:
„Printen, Plätzchen und Probleme“ ist der 10. Fall für die Schwestern Isabella Steif und Charlotte Kantig. Für mich war es die erste Begegnung mit dem Duo. Man kann dieses Buch aber ohne weiteres auch als Einzelband lesen. Vorkenntnisse aus den vorangegangenen Bänden sind nicht erforderlich. Man kann der Geschichte und allen handelnden Personen problemlos folgen.

Der Schreibstil an sich ist leicht und flüssig. Stören empfand ich allerdings, dass es hier doch recht viele Rechtschreibfehler (ausgelassene Endungen bzw. Buchstaben) gab. Auch wurden teilweise Namen „vertauscht“ (da wurde aus Marita an der ein oder anderen Stelle eine Martina). Das alles hat nicht unbedingt zum Lesefluss beigetragen.

Leider hat mir hier (auch wenn es sich um Cosy-Crime handelt) die Spannung gefehlt. Auch das Münsterland (ich wohne selbst dort) habe ich hier – bis auf die Erwähnung der Stadt Münster - nicht wirklich wiedergefunden. Das hätte überall sein können. Die Geschichte plätscherte einfach nur so vor sich hin.

Das rund 340 Seiten lange Buch ist in 24 Kapitel unterteilt. So kann man es sowohl in einem Rutsch, aber auch gut in mehrere Abschnitte unterteilt lesen.

Mein Fazit:
Schade, ich hatte mir hier mehr versprochen. Mich konnte die Geschichte nicht so richtig überzeugen. Von mir gibt es grade noch 3 Sterne.

Bewertung vom 11.12.2021
Kalter Neid / Ein Fall für Sommer und Kampmann Bd.1 (eBook, ePUB)
Lautenschläger, Angela

Kalter Neid / Ein Fall für Sommer und Kampmann Bd.1 (eBook, ePUB)


sehr gut

Darum geht es:
Theresa Sommer ist Anwältin und wartet im Gerichtssaal auf ihre Mandantin Julia Sagmeister. Ihr Scheidungstermin steht an. Doch Julia Sagmeister kommt nicht. Sie ist auch auf ihrem Handy nicht zu erreichen. In ihrer Not wendet sich Theresa Sommer an ihre Tante Hedwig. Die rüstige alte Dame soll mal bei Julia Sagmeister vorbeifahren und nach dem Rechten sehen. Und nach Möglichkeit soll Tante Hedwig Julia Sagmeister gleich zu ihrem Scheidungstermin begleiten. Doch dazu soll es nicht mehr kommen, denn Tante Hedwig und der Taxifahrer Mustafa Yildirim finden Julia Sagmeister tot in ihrem Wohnzimmer. Sie wurde erschlagen. Doch von wem? Wollte ihr Mann sich die Kosten der Scheidung sparen? War die Schwester eifersüchtig, dass Julia im Haus ihres Onkels wohnen durfte? Tante Hedwig macht das alles neugierig. So neugierig, dass sie mit Hilfe von Mustafa Yildirim anfängt Fragen zu stellen und zu ermitteln. Was hat die Tageszeitung (die inzwischen ein halbes Jahr alt ist) auf dem Couchtisch zu bedeuten. Hat der Mord an Julia Sagmeister etwas mit dem darin beschriebenen Verkehrsunfall zu tun? Wenn ja: Was? Tante Hedwig und Mustafa Yildirim tauchen immer mehr in den Fall ein. Und je mehr sie herausfinden, je mysteriöser wird die ganze Sache. Und es bleibt nicht bei der einen Leiche. Und statt der Lösung näher zu kommen, tauchen immer mehr Fragen auf. Wird Tante Hedwig die richtigen Fragen stellen und den Fall lösen können?

Meine Meinung:
Ein durchaus spannender erster Band um die Anwältin Theresa Sommer. Wobei ich leider sagen muss, dass für mich Theresa Sommer im Laufe der Geschichte immer mehr zur Randfigur geworden ist. Die eigentliche Hauptprotagonistin ist hier Tante Hedwig, dicht gefolgt von Mustafa Yildirim. Tante Hedwig hat mir wirklich sehr gut gefallen. So eine richtige deutsche Miss Marple (samt Mister Stringer alias Mustafa Yildirim).
Die Charaktere sind sehr gut dargestellt. Man hat zu jedem ein konkretes Bild vor Augen.

Der Schreibstil ist gewohnt leicht und flüssig. Es lässt sich super lesen und man kommt zügig voran. Das 430 Seiten lange Buch ist in 13 Kapitel (inklusive Prolog) unterteilt. So kann man sehr gut in einem Rutsch, aber auch in mehrere Abschnitte unterteilt lesen.

Mein Fazit:
Angela Lautenschläger ist es hier wieder einmal gelungen, einen tollen und spannenden Krimi zu schreiben, der ohne viel Blutvergießen auskommt. Leider kommt bei mir Theresa Sommer (um die hier eigentlich geht) viel zu kurz. Von mir gibt es eine 4-Sterne-Leseempfehlung für alle, die gerne „unblutige“ Krimis und/oder Detektivgeschichten nach dem Stil von Miss Marple lesen.

Bewertung vom 05.12.2021
In ewiger Freundschaft / Oliver von Bodenstein Bd.10
Neuhaus, Nele

In ewiger Freundschaft / Oliver von Bodenstein Bd.10


ausgezeichnet

Darum geht es:
Henning Kirchhoff ist unter die Autoren gegangen. Er hat jetzt sein zweites Buch geschrieben. Einen Krimi. Nun macht seine Agentin Maria Hauschild eine verstörende Entdeckung. Ihre beste Freundin – Heike Wersch - ist seit ein paar Tagen nicht zu erreichen. Als Maria nun bei ihr vor der Tür steht, entdeckt sich Blutspuren. Wo kann Heike Wersch nur sein? Als Pia – alarmiert von Henning – dort nach dem Rechten sieht, findet sich den demenzkranken Vater von Heike Wersch allein in dem Haus. Nachbarn haben zu unterschiedlichen Zeiten jeweils einen Mann gesehen, der bei Heike Wersch gewesen sein soll. Alle Spuren führen zum Verlag Winterscheid. Dort hatte Heike Wersch bis vor Kurzem gearbeitet. Dann kam heraus, dass sie einen eigenen Verlag gründen und die vielversprechendsten Autoren „mitnehmen“ wollte. Zudem hat sie alle ihre Bekannten und Freunde um Geld gebeten, damit sie sich den Traum vom eigenen Verlag erfüllen konnte. Kurz nachdem die Ermittlungen angelaufen sind, wir die Leiche von Heike Wersch in einem Waldstück gefunden. Und es bleibt nicht bei der einen Leiche. Schon sehr bald verliert Alexander Roth – ebenfalls Mitarbeiter des Winterscheid-Verlages – nach einem Fahrradunfall sein leben. Und wieder laufen alle Spuren beim Winterscheid-Verlag zusammen. Bald wird klar, dass fast sämtliche Mitarbeiter des Verlages eine gemeinsame Vergangenheit haben. Alle kennen sich von der Schule bzw. von Urlauben. Und in einem dieser Urlaube ist etwas Schreckliches passiert. Holt die Clique von damals das jetzt ein? Hat das Grauen seinen Anfang tatsächlich schon im Sommer 1983 genommen?

Meine Meinung:
Wieder einmal ein hochspannender Kriminalroman und die Kommissare Pia Sander und Oliver von Bodenstein. Nele Neuhaus versteht auch im 10. Fall um das Ermittler-Duo sehr geschickt, den Leser immer wieder auf die falsche Fährt zu locken. Jedes Mal, wenn man denkt: Jetzt weiß ich, wer es getan ... Zack, kommt eine Wendung, die man so nicht erwartet hat und man fängt von vorne an zu rätseln. Ein Krimi, den einen nicht mehr loslässt und den man nicht aus der Hand legen will.

Die Charaktere und Örtlichkeiten sind – wie immer – super beschrieben. Man hat zu allem und jedem sofort ein Bild vor Augen.

Der Schreibstil ist gewohnt leicht und flüssig. Man taucht direkt mitten hinein in die Geschichte und kommt beim Lesen zügig voran. Das 523 Seiten lange Buch ist in mehrere Kapitel (in diesem Fall Wochentage) unterteilt. So kann man es bequem in einem Rutsch, aber auch in mehrere Abschnitte unterteilt lesen.

„In ewiger Freundschaft“ ist der inzwischen 10. Fall mit Pia Sander und Oliver von Bodenstein. Man kann dieses Buch aber auch ohne weiteres als Einzelband lesen. Vorkenntnisse aus der Vorgängerbänden sind nicht zwingend erforderlich. Alles Wichtige wird kurz „angerissen“.

Mein Fazit:
Ein super-tolles Buch für alle, die Nele Neuhaus lieben. Oder auch für diejenigen, die auf allzuviel Blutvergießen nicht aber Spannung pur verzichten können. Für mich ein absolutes Lesevergnügen. Daher meine Leseempfehlung mir 5 Sternen.

Bewertung vom 24.11.2021
Nie zu alt für Venedig
Homma, Christian;Frank, Elisabeth

Nie zu alt für Venedig


sehr gut

Darum geht es:
VIER, die neu „erwachte“ Detektiv-Bande aus Kindertagen, hat einen neuen Fall. Dieses Mal betrifft es sogar ein Mitglied der Bande persönlich. Ellis Mann steckt in Schwierigkeiten. Er ist Professor an der Uni. Nun sind wichtige historische Unterlagen verschwunden, die er einem seiner Studenten anvertraut hat. Und nicht nur die Unterlagen sind weg, auch der Student ist abgetaucht. Nun ist es an den VIER, die Unterlagen wiederzubeschaffen. Doch wo sollen die Freunde ansetzen. Bald wird klar, dass der Student vorhat, einen uralten Heiltrank zu brauen. Dazu benötigt er ein spezielles Gefäß und muss an bestimmten Orten ein bestimmtes Ritual durchführen. Und so beginnt für VIER eine abenteuerliche Reise quer durch Europa (München, Celja, Venedig, London ...). Doch wohin sie den abtrünnigen Studenten auch verfolgen, sie kommen zu spät. Immer ist ihnen der Student einen Schritt voraus. Auf ihrer letzten Station, dem Wacken Open Air, soll das Ritual vollendet werden. Wird es VIER gelingen, den Studenten zu stoppen?

Meine Meinung:
„Nie zu alt für Venedig“ ist der zweite Band um die Hobby-Detektive Gero, Ina, Elli und Rüdiger. Das Buch kann man aber auch ohne weiteres als Einzelband lesen, ohne den Vorgängerband zu kennen. Das Buch ist durchweg spannend. Alle Personen, Handlungen und Orte werden toll beschrieben. Man kann sich direkt ein konkretes Bild zu allem und jedem machen. Leider wird an der ein oder anderen Stelle „mächtig“ übertrieben und man kann über das Geschehen teilweise nur den Kopf schütteln. Grade zum Ende wird es doch sehr unrealistisch.

Der Schreibstil ist leicht und flüssig. Es lässt sich einfach lesen und man kommt zügig voran. Das 291 Seiten lange Buch ist in mehrere Abschnitte (in diesem Fall die Handlungsorte) unterteilt. So kann man es bequem auch in mehrere Abschnitte unterteilt lesen.

Mein Fazit:
Eine durchaus gelungene Fortsetzung der Reihe um VIER. Einzig das doch sehr überzogene Ende trübt den Leseeindruck. Wer aber darüber hinwegsieht, bekommt hier wieder eine schöne und spannende Detektiv-Geschichte. Von mir gibt es eine Leseempfehlung mit 4 Sternen.

Bewertung vom 18.11.2021
Weihnachten am Ku'damm
Riebe, Brigitte

Weihnachten am Ku'damm


ausgezeichnet

Darum geht es:
Kurz vor Weihnachten 1946. Es ist kalt. Bitterkalt. Die Menschen frieren. Schlimmer noch, sie drohen zu erfrieren. Und zu den bitterkalten Temperaturen kommt der Hunger. Es gibt kein (oder kaum) Heizmaterial und Nahrung im ausgebombten Berlin. Und das, obwohl der Krieg seit mehr als einem Jahr zu Ende ist. Auch das Modekaufhaus Thalheim liegt in Schutt und Asche. Nichts ist mehr übrig von dem einstigen Glanz. Doch auch für die Thalheim-Schwestern Rike, Silvie und Flori muss das Leben weitergehen. Und so haben sie in einem kleinen Lädchen ihr Geschäft provisorisch wieder eröffnet und versuchen über die Runden zu kommen. Eines Abends findet Rike einen kleinen Jungen halb verhungert und kurz vor dem erfrieren vor der Ladentür. Sie zögert nicht lange und nimmt ihn mit nach Hause. Der kleine Erich erinnert sie an ihren Bruder Oskar, der noch nicht aus dem Krieg zurückgekehrt ist. Sie erfährt, was Erich und seiner Mutter in der letzten Zeit widerfahren ist und beschließt zusammen mit ihrer Familie, dass Erich das Weihnachtsfest bei ihnen verbringt. Doch wie sollen sie ein weiteres hungriges Maul stopfen? Und woher sollen sie Geschenke oder einen Weihnachtsbaum nehmen? Alles sieht nach einem kalten und düsteren Fest aus. Doch die Thalheim-Schwestern geben alles, das zu verhindern.

Meine Meinung:
Was für eine wunderschöne und zu Herzen gehende Geschichte.
Brigitte Riebe versteht es unglaublich geschickt, historische Fakten und Gegebenheiten mit einer rührenden Geschichte zu verknüpfen. Die meisten Charaktere (die Familie Thalheim) kennt man aus den Bänden „Die Schwestern vom Ku’damm“. Aber auch, wer diese Reihe (noch) nicht gelesen hat, kommt hier voll auf seine Kosten. Alle Protagonisten werden hinreichend beschrieben. Man hat sofort zu allen ein konkretes Bild vor Augen. Und auch von den jeweiligen Schauplätzen hat man sofort ein Bild vor Augen. Hier arbeitet das Kopfkino auf Hochtouren. Man wird sofort in die Geschichte hineingezogen und nicht mehr losgelassen.

Der Schreibstil ist einfach wundervoll. Einmal in die Geschichte eingetaucht, kann man den Hunger, die Kälte aber auch die Herzlichkeit direkt bei sich selbst spüren.
Das „nur“ 158 Seiten lange Buch ist in insgesamt 9 Kapitel (die Tage vom 17. bis 24.12.1946 + Epilog „Silvester“) unterteilt. So kann man dieses Buch auch sehr gut in mehrere Abschnitte unterteilt lesen – wenn man es denn aus der Hand legen kann. Mir ist das nicht gelungen.

Mein Fazit:
Besser geht es nicht. Die beste Weihnachtsgeschichte seit Charles Dickens. So rührend, voller Gefühl, Nächstenliebe und mit tatsächlichem Hintergrund. Das sollte man sich auf keinen Fall entgehen lassen. Ich bin wirklich restlos begeistert und kann dieses Buch nur jedem wärmstens empfehlen (und ich meine hier nicht die Temperaturen, die die Protagonisten zu ertragen hatten).
Wer also noch eine wundervolle Weihnachtsgeschichte sucht: Hier ist sie! Volle 5 Sterne.

Bewertung vom 17.11.2021
Nie zu alt für Casablanca
Frank, Elisabeth;Homma, Christian

Nie zu alt für Casablanca


sehr gut

Darum geht es:
VIER – eine Detektiv-Bande, bei der Gero Valerius, Ina, Eleonora (Elli) und Rüdiger als Kinder/Jugendliche damals jeden Fall gelöst haben. Damals, das ist ein paar Jahrzehnte her und die Kinder von damals sind inzwischen lebenserfahrene ältere Herrschaften. Doch nun gibt es eine Sache, die Ina (inzwischen Journalistin) nicht mehr los lässt. Auf einem Kreuzfahrtschiff soll Elfenbein geschmuggelt werden. Und dafür sollen schon Menschen gestorben sein. Das bringt Ina auf eine Idee. Sie bringt die vier Freunde von damals wieder zusammen und sie lassen VIER wieder aufleben. Kurzerhand buchen die vier die nächste Kreuzfahrt mit MittelmeerTours. Es geht nach Casablanca, Cadiz und Valencia. Ina schleust sich als Hostess in die Crew ein, die anderen drei fahren als „normale“ Passagiere mit. Und damit beginnt eine sehr spannende und aufregende Reise für die vier. Denn nicht nur an Bord müssen sie aufpassen, dass ihre Tarnung nicht auffliegt. Vor allem bei den Landausflügen geht es ordentlich rund.

Meine Meinung:
Ein toller Krimi für alle, die es wenig blutig mögen. Ein Krimi, der alle begeistern wird, die auch den „älteren Semestern“ eine Chance als Hobby-Detektive geben wollen.
Die Charaktere und auch die jeweilige Umgebung (sei es nun das Schiff oder die Orte) werden toll beschrieben. Man überall sofort ein konkretes Bild vor Augen und fühlt sich direkt dabei. Das Kopfkino bekommt hier einiges zu tun. Einziger Schwachpunkt: Leider wird es einigen Stellen etwas übertrieben und daher leicht unglaubwürdig.

Der Schreibstil ist leicht und flüssig. Es lässt sich sehr angenehmm lesen und man kommt zügig voran. Das 334 Seiten lange Buch ist in 3 Teile – und diese sind wiederum im Tage (und diese nochmal in Kapitel) – unterteilt. So kann man das Buch sowohl in einem Rutsch, aber auch sehr gut in mehrere Abschnitte unterteilt lesen.

Mein Fazit:
Wer einen „blutrünstigen“ Thriller oder Krimi sucht, ist hier komplett falsch. Wer aber einer durchaus spannenden und humorvollen Detektiv-Geschichte mit Protagonisten in den besten Jahren (man ist halt „Nie zu alt für ...“) eine Chance geben will, der kommt hier voll auf seine Kosten. Ich vergebe hier eine 4-Sterne-Leseempfehlung.

Bewertung vom 02.11.2021
Dorfgeflüster 1: Chaos hinterm Blumenbeet - oder: Schlüsselfertig. Bestsellerautorin Meike Winnemuth ist begeistert: »Die Hölle ist ein deutsches Dorf - der Himmel ist dieser Roman darüber.« (eBook, ePUB)
Rick, Kirsten

Dorfgeflüster 1: Chaos hinterm Blumenbeet - oder: Schlüsselfertig. Bestsellerautorin Meike Winnemuth ist begeistert: »Die Hölle ist ein deutsches Dorf - der Himmel ist dieser Roman darüber.« (eBook, ePUB)


weniger gut

Darum geht es:
Silke ist eine ganz normale junge Frau von 27 Jahren. Sie wohnt in einem kleinen, idyllischen Dorf, in dem jeder jeden kannt, hat einen tollen Job als Sparkassen-Angestellte, einen netten Verlobten, der einmal das Autohaus seines Vaters übernehmen soll, nette Freunde ... eigentlich könnte sie ein rundum glückliches Leben führen. Doch dann - von einem Tag auf den anderen – gerät ihr Leben völlig aus den Fugen. Ihr wird in der Sparkasse gekündigt. Schließlich kann ihren Job ja auch ein Geldautomat übernehmen. Dann erwischt sie ihren Verlobten, wie der ein Schäferstündchen mit der Friseurin Monique hat. Ausgerechnet in dem Waldstück, was Silke von ihrer Großmutter geerbt hat. Und so steht Silke plötzlich völlig perspektivlos da. Ohne Job, ohne Mann, ohne Plan und schon erst recht ohne Idee, was sie aus ihrem Leben jetzt machen soll. Und so lebt sie erst einmal in den Tag hinein, ohne irgendjemandem etwas von ihrer Lage zu erzählen. Erst als sie bei der Besichtigung eines Massivhausparkes (schließlich wollte sie ja mit ihrem Verlobten ein Fertighaus bauen) ihrem „Traummann“ begegnet, sieht sie eine Perspektive und sie beginnt, sich Gedanken über ihr zukünftiges Leben zu machen.

Meine Meinung:
Die Geschichte dreht sich um die 27jährige Protagonistin Silke, die ein recht langweiliges Leben führt. Und genauso ist auch das Buch. Einfach nur langweilig. Es wird über weite Strecken das langweilige Leben, ein Feuerwehrfest, der Massivhauspark usw. wirklich unglaublich langweilig dargestellt. Was vielleicht von der Autorin witzig gedacht war, war entweder völlig überzogen dargestellt oder die Witze bzw. Situationen waren solche, die man schon tausendfach irgendwo gesehen oder gelesen hatte. Weder lustig noch erheiternd, sondern peinlich und albern. Besser wird es auf den letzten 30 Seiten, wo die Protagonistin endlich den Hintern hoch kriegt und in ihrem Leben etwas ändert. Leider viel zu spät.

Das Cover mit dem netten Landhaus mit Reetdach und der Ziege mit Halstuch haben mir sehr gefallen. Allerdings hat all das mit der Geschichte überhaupt nichts zu tun.
Der Schreibstil ist einigermaßen leicht und flüssig. Der Lesefluss wird jedoch durch etliche Rechtschreibfehler etwas getrübt. Das 380 Seiten lange Buch ist in 17 Kapitel (inklusive Pro- und Epilog) unterteilt. So kann man das Ganze sehr gut auch in mehrere Abschnitte unterteilt lesen.

Mein Fazit:
Leider muss ich hier sagen, dass mich das Buch nicht überzeugen konnte. Im Gegenteil. Ich war enttäuscht und habe hier sehr viel mehr erwartet. Ich würde das Buch nicht weiterempfehlen und vergebe hier (mit zwei zugedrückten Augen) noch grade 2 ganz schwache Sterne.