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Benutzername: 
witchqueen
Wohnort: 
Lüdinghausen

Bewertungen

Insgesamt 338 Bewertungen
Bewertung vom 22.01.2022
Das doppelte Grab
Schwarzkopf, Margarete von

Das doppelte Grab


gut

Darum geht es:
Anna Bentrop hat das Haus ihrer verstorbenen Tante geerbt. Weil sie das große Haus in Köln verkaufen will, ist sie jetzt ein paar Tage vor Ort, um die Sanierung des Kellers zu organisieren. Doch schon in der ersten Nacht, die Anna in dem sonst leerstehenden Haus verbringt, nimmt das Grauen seinen Lauf. Sie wird von Geräuschen geweckt und entdeckt einen Einbrecher. Am nächsten Morgen dann entdecken die Handwerker, die eigentlich den Keller sanieren wollten, menschliche Knochen in der Wand. Kurz darauf stellt die Polizei fest, dass nicht nur eine sondern gleich zwei Skelette übereinander dort im Keller liegen. Das obere liegt dort seit ca. 70 Jahren, das untere seit ca. 2000 Jahren. Das ältere Skelett scheint ein römischer Soldat aus der Zeit der Varusschlacht zu sein. Darauf deuten auch drei im Grab gefundene Münzen hin. Nach und nach kommen immer mehr Geheimnisse ans Tageslicht. Es geht um eine entwendete Kriegskasse aus dem Jahre 9 n.Chr., einen Kriminalfall aus dem Jahr 1521 und Lügen und Intrigen aus dem Hier und Jetzt.

Meine Meinung:
Dieses Buch spielt auf zwei – teilweise auf drei – Ebenen. Zum einen sind wir mit Anna Bentrop im Hier und Jetzt. Dann haben wir einen Erzählstrang im Jahr 1521 und zum Ende hin (bzw. zwischendurch mal) einen Erzählstrang im zweiten Weltkrieg.
Obwohl der Hauptteil in der Jetzt-Zeit ist, hat mir der Teil im Jahr 1521 sehr viel besser gefallen. In diesem Buch werden sehr sehr viele historische Daten erwähnt und erklärt. Auch gibt es in diesem Buch sehr viele Personen. Das macht es zum Teil etwas unübersichtlich und langatmig. Auch wird hier in diesem Buch immer wieder auf irgendwelche Fälle und Ereignisse, die Anna früher mal erlebt hat, Bezug genommen. Hier würde ich wirklich raten, die 4 Vorgängerbände zu lesen, da ansonsten Vieles nicht gut verständlich ist. Auch hat mich hier in diesem Buch irritiert, dass der Fall in Köln spielt, aber ein Kommissar aus Hannover „mitermittelt“.

Der Schreibstil ist weitestgehend flüssig. Aber durch die drei Erzählstränge und die vielen historischen Fakten wird das Lesen an der ein oder anderen Stelle manchmal etwas anstrengend.

Das 357 Steinen lange Buch ist mehrere Kapitel unterteilt. So kann man es sehr gut auch immer mal wieder zur Seite legen und in mehrere Abschnitte unterteilt lesen.

Mein Fazit:.
Für Liebhaber von Krimis mit historischem Hintergrund-Wissen sicherlich ein tolles Buch. Ich würde hier aber empfehlen, die Vorgängerbände gelesen zu haben, um alles auch richtig zu verstehen. Als Einzelband nicht unbedingt geeignet. Ich vergebe hier 3 Sterne.

Bewertung vom 15.01.2022
Kleiner Streuner - große Liebe / Der Weihnachtshund Bd.2
Schier, Petra

Kleiner Streuner - große Liebe / Der Weihnachtshund Bd.2


ausgezeichnet

Darum geht es:
Eva ist nach einem Jahr in London wieder zurück in ihre alte Heimat gezogen. Auch ihren alten Job in der Sozialstation hat sie wieder angetreten. Und da steht sie auch schon vor einem Problem. Denn in der Sozialstation arbeitet auch ihr „Ex“ André. Evas Gefühle für André sind aber noch nicht erloschen und so versucht Eva mit aller Gewalt einen Schutzwall um ihr Herz zu bauen und André auf Abstand zu halten. Nun schreibt sie – in einer Weinlaune – einen Wunschzettel an den Weihnachtsmann. Er soll bis Weihnachten ihren Mr. Right finden. Dazu braucht der Weihnachtsmann aber Hilfe. Von seinen Elfen und von „Socke“. Eines Tages finden Eva und André scheinbar zufällig einen völlig verwahrlosten, fast verhungerten kleinen Streuner-Hund ... richtig „Socke“. Eva will ihn unbedingt retten. Weil in ihrer Wohnung aber keine Hunde erlaubt sind, zieht der Hund erst einmal bei André ein. So ist Eva gezwungen, regelmäßig bei André vorbeizuschauen. Doch das ist nicht Evas einziges Problem. Da ist ja auch noch Jochen, der Wunsch-Schwiegersohn ihrer Eltern. Jochen ist gutaussehend, reich, Banker von Beruf und so überhaupt nicht Evas Fall. Doch wie soll sie Jochen nur loswerden? Und als wäre das alles noch nicht genug, ist die neue Wohnung, in die Eva ziehen will, nicht bezugsfertig und alte schon gekündigt. Sie steht quasi auf der Straße. Wo soll sie nur hin? Da hat André eine aberwitzige Idee, wie sie alle Probleme mit einem Schlag los wird.

Meine Meinung:
Ein wunderschöner, romantischer Weihnachtsroman mit Hund. Man ist sofort mittendrin in der Geschichte. Die Ort und vor allem die Charaktere sind super beschrieben, man hat sofort zu jedem ein konkretes Bild vor Augen und kann sich super in alle handelnden Personen hineinversetzen. Besonders gut gefallen hat mir – wie bei allen Hunde-Weihnachtsromanen von Petra Schier – dass wir hier auch aus der Perspektive von Hund „Socke“ berichtet bekommen. Sockes Gedanken und Anmerkungen sind durch die kursive Schrift leicht zu erkennen. Auch der Weihnachtsmann mit seinem Gefolge kommt hier nicht zu kurz. Er bekommt aber (meistens) eigene kurze Kapitel.

Der Schreibstil ist gewohnt leicht und flüssig. Es lässt sich alles super angenehm lesen und man kommt zügig voran. Das 300 Seiten lange Buch ist in 25 Kapitel unterteilt. So kann man dieses wundervolle Buch gut in einem Rutsch, aber auch in mehrere Abschnitte unterteilt lesen.

Mein Fazit:
Eine tolle, romantische Geschichte für’s Herz. Für Romantik-Fans, für Weihnachts-Fans, für Hunde-Fans ... einfach für alle Liebhaber von Liebesgeschichten mit Happy-End. Ich möchte liebend gerne noch mehr davon lesen. Meine absolute Leseempfehlung und satte 5 Sterne.

Bewertung vom 07.01.2022
Föhnlage / Kommissar Jennerwein ermittelt Bd.1
Maurer, Jörg

Föhnlage / Kommissar Jennerwein ermittelt Bd.1


ausgezeichnet

Darum geht es:
Eigentlich hätte es ein schönes Konzert werden soll, in den kleinen Kurort in den Alpen. Doch dann fällt ein Mann von der Decke. Sozusagen aus heiterem Himmel. Er ist tot. Und der bedauernswerte Konzertbesucher, auf den er stürzt dann auch. Wie konnte das passieren? Wo kam der Mann so plötzlich her? Wurde er von der Empore gestoßen? Ist er gesprungen? Und warum hat keiner der 400 anderen Konzertbesucher ihn vorher gesehen oder gar am Springen gehindert? Kommissar Jennerwein und sein Team sollen diesen Fall nun aufklären. Doch das ist gar nicht so einfach, wenn keiner der Zeugen etwas gesehen, sondern nur gehört haben will. Und das auch noch jeder anders.
Und während die Kommissare verzweifelt nach Spuren in diesem mysteriösen Todesfall suchen, tut sich in dem beschaulichen Kurort noch ein ganz anderer Fall auf. Es verschwinden Leichen? Doch wohin? Und warum? Was weiß das örtliche Bestatter-Ehepaar Grasegger?

Meine Meinung:
Ein wundervoller, spannender und humorvoller Reihen-Auftakt. Hier kommt nichts zu kurz. Spannung, polizeiliche Ermittlungen und teilweise unfreiwillige Komik. Ich habe an der ein oder anderen Stelle laut gelacht. Auch kommt diese Geschichte ohne viel Brutalität und Blutvergießen aus. Also, alles da, was das Krimileser-Herz höher schlagen lässt.
Die Charaktere sind sehr authentisch und lebendig gezeichnet. Auch die Örtlichkeiten, an denen der Krimi spielt sind gut beschrieben. Man von allem und jedem sofort ein Bild vor Augen. Man kommt super rein in die Geschichte und ist direkt mittendrin statt nur dabei.

Der Schreibstil ist leicht und flüssig. Es lässt sich sehr angenehm lesen und man kommt zügig voran. Das 316 Seiten lange Buch ist in 45 Kapitel (inklusive Pro- und Epilog) unterteilt. So kann man es sehr gut in einem Rutsch, aber auch in mehreren Abschnitten lesen.

Am Ende gibt es – sozusagen als Schmankerl – noch das Rezept zu einem im Buch erwähnten Gericht.

Mein Fazit:
Ein toller Auftakt-Band, den man sich auf keinen Fall entgehen lassen sollte. Hier gibt es einen Krimi zum Mitraten und Mitlachen. Für Freunde von Cosy-Crime gut geeignet. Ich habe mich hier mehr als nur gut unterhalten gefühlt. Satte 5 Sterne von mir.

Bewertung vom 22.12.2021
Auf verlorenen Wegen
Hartung, Alexander

Auf verlorenen Wegen


gut

Darum geht es:
Nach Max einem Polizisten, der gerade seinen Urlaub auf Rügen verbringt, wird gefahndet. Er soll einen Raubüberfall begangen haben. Jedenfalls wird ihm das zur Last gelegt. Nun ist er auf der Flucht und hofft auf die Hilfe seiner Freunde bei der Polizei. Diese machen sich auch gleich von Berlin aus auf nach Rügen. Doch warum wird Max dieser angebliche Raubüberfall angelastet. Alles scheint bei seinem Hobby anzufangen. Max hat sich einen ungelösten Fall aus den Polizeiakten gesucht, und diesen als Hobby-Detektiv zu lösen versucht. Dabei scheint er irgendjemandem mächtig auf die Füße getreten zu haben. Doch was ist das Geheimnis dieses 20 Jahre alten Falles? Damals wurde in einer Sturmnacht ein Jugendlicher ermordet. Von seinen drei Freunden fehlt bis heute jede Spur. Alle waren damals davon ausgegangen, dass die Jugendlichen in dem heftigen Sturm umgekommen waren. Doch jetzt scheint einer der Jugendlichen wieder aufgetaucht zu sein. Hat er etwas mit dem angedichteten Raubüberfall zu tun? Nach und nach werden mehrere Menschen umgebracht und nichts scheint zusammen zu passen. Wer treibt da auf Rügen sein Unwesen? Und können Max und seine Kollegen Licht ins Dunkel bringen?

Meine Meinung:
Ein durchaus spannendes Buch. Allerdings würde ich nicht Thriller dazu sagen. Eher eine spannende Detektivgeschichte mit einigen Leichen.
Leider ist die Geschichte nicht an allen Ecken stimmig. Es bleiben am Ende viel zu viele Fragen offen, denn einen Folgeband (mit dieser Geschichte) gibt es nicht.

Mit den Charakteren bin ich nur so halb warm geworden. So scheint die Gerichtsmedizinerin ein reines Modepüppchen zu sein, das nichts anderes zu tun hat als zu Rauchen und sich über ruinierte Schuhe aufzuregen. Die Ermittler hier (also Max und Kollegen) kommen samt und sonders aus Berlin, ermitteln aber (ohne Auftrag oder Abordnung oder Amtshilfe-Ersuchen) einfach auf Rügen. Auch nicht schlüssig.

Das 279 Seiten lange Buch ist in 19 Kapitel (inklusive Pro- und Epilog) unterteilt. So kann man es bequem in einem Rutsch aber auch in mehreren Abschnitten lesen.

Mein Fazit:
Kein Thriller, eher eine spannende Detektiv-Geschichte, die am Ende leider nicht ganz schlüssig aufgelöst wird und zu viele Fragen offen lässt. Ich vergebe hier 3 Sterne.

Bewertung vom 16.12.2021
Printen, Plätzchen und Probleme (eBook, ePUB)
Garnschröder, Gisela

Printen, Plätzchen und Probleme (eBook, ePUB)


gut

Darum geht es:
Es weihnachtet sehr im Münsterland. Auch Isabella Steif und Charlotte Kantig sind vollauf mit den Weihnachtsvorbereitungen beschäftigt. Und da ist so einiges zu tun. Sind doch die beiden rüstigen Schwester auch noch in der Frauengemeinschaft der Kirche aktiv. Die Theatergruppe des Heimatvereins ist schon lange damit beschäftigt, das Krippenspiel für die Weihnachtsfeiern einzustudieren. Nun soll die Generalprobe stattfinden und Isabella und Charlotte (und viele andere Damen der Frauengemeinschaft) haben Kuchen für’s Kuchenbuffet gebacken. Auf ihrem Weg ins Festzelt begegnet ihnen der Organist Paul Sonnemann, der in der Kirche noch einmal die Weihnachtslieder üben will, bevor er zur Generalprobe kommt. Doch so lange die Damen auch warten, der Organist taucht nicht auf. Schließlich geht Isabella nachsehen, wo Paul Sonnemann bleibt. Und schnell wird klar, warum der Organist die Generalprobe „verpasst“ hat. Liegt er doch erschlagen vor der Orgel auf der Empore. Aber wer hatte einen Grund, den Organisten zu töten? Nach und nach wird klar, dass der augenscheinlich so beliebt Mann gar nicht bei allen so beliebt war. Jedenfalls nicht bei der männlichen Bevölkerung und Oberherzolz. Denn der Organist war offenbar kein Kostverächter und hatte, neben seiner Verlobten Annett Baumstroh, noch mehrere andere Eisen im Feuer. Aber wer war so eifersüchtig, dass er den Organisten gleich umbringt? Seine Verlobte? Ein gehörnter Nebenbuhler? Oder hat das ganze vielmehr etwas mit einem Handtaschendiebstahl, aufgeschnittenen Zeltplanen und dem aufgebrochenen Opferstock zu tun? Und wo ist eigentlich die Krippenfigur der heiligen Maria? Fragen über Fragen, die sich nicht nur die Kommissare Meier und Frisch, sondern auch Isabella Steif und Charlotte Kantig stellen.

Meine Meinung:
„Printen, Plätzchen und Probleme“ ist der 10. Fall für die Schwestern Isabella Steif und Charlotte Kantig. Für mich war es die erste Begegnung mit dem Duo. Man kann dieses Buch aber ohne weiteres auch als Einzelband lesen. Vorkenntnisse aus den vorangegangenen Bänden sind nicht erforderlich. Man kann der Geschichte und allen handelnden Personen problemlos folgen.

Der Schreibstil an sich ist leicht und flüssig. Stören empfand ich allerdings, dass es hier doch recht viele Rechtschreibfehler (ausgelassene Endungen bzw. Buchstaben) gab. Auch wurden teilweise Namen „vertauscht“ (da wurde aus Marita an der ein oder anderen Stelle eine Martina). Das alles hat nicht unbedingt zum Lesefluss beigetragen.

Leider hat mir hier (auch wenn es sich um Cosy-Crime handelt) die Spannung gefehlt. Auch das Münsterland (ich wohne selbst dort) habe ich hier – bis auf die Erwähnung der Stadt Münster - nicht wirklich wiedergefunden. Das hätte überall sein können. Die Geschichte plätscherte einfach nur so vor sich hin.

Das rund 340 Seiten lange Buch ist in 24 Kapitel unterteilt. So kann man es sowohl in einem Rutsch, aber auch gut in mehrere Abschnitte unterteilt lesen.

Mein Fazit:
Schade, ich hatte mir hier mehr versprochen. Mich konnte die Geschichte nicht so richtig überzeugen. Von mir gibt es grade noch 3 Sterne.

Bewertung vom 11.12.2021
Kalter Neid / Ein Fall für Sommer und Kampmann Bd.1 (eBook, ePUB)
Lautenschläger, Angela

Kalter Neid / Ein Fall für Sommer und Kampmann Bd.1 (eBook, ePUB)


sehr gut

Darum geht es:
Theresa Sommer ist Anwältin und wartet im Gerichtssaal auf ihre Mandantin Julia Sagmeister. Ihr Scheidungstermin steht an. Doch Julia Sagmeister kommt nicht. Sie ist auch auf ihrem Handy nicht zu erreichen. In ihrer Not wendet sich Theresa Sommer an ihre Tante Hedwig. Die rüstige alte Dame soll mal bei Julia Sagmeister vorbeifahren und nach dem Rechten sehen. Und nach Möglichkeit soll Tante Hedwig Julia Sagmeister gleich zu ihrem Scheidungstermin begleiten. Doch dazu soll es nicht mehr kommen, denn Tante Hedwig und der Taxifahrer Mustafa Yildirim finden Julia Sagmeister tot in ihrem Wohnzimmer. Sie wurde erschlagen. Doch von wem? Wollte ihr Mann sich die Kosten der Scheidung sparen? War die Schwester eifersüchtig, dass Julia im Haus ihres Onkels wohnen durfte? Tante Hedwig macht das alles neugierig. So neugierig, dass sie mit Hilfe von Mustafa Yildirim anfängt Fragen zu stellen und zu ermitteln. Was hat die Tageszeitung (die inzwischen ein halbes Jahr alt ist) auf dem Couchtisch zu bedeuten. Hat der Mord an Julia Sagmeister etwas mit dem darin beschriebenen Verkehrsunfall zu tun? Wenn ja: Was? Tante Hedwig und Mustafa Yildirim tauchen immer mehr in den Fall ein. Und je mehr sie herausfinden, je mysteriöser wird die ganze Sache. Und es bleibt nicht bei der einen Leiche. Und statt der Lösung näher zu kommen, tauchen immer mehr Fragen auf. Wird Tante Hedwig die richtigen Fragen stellen und den Fall lösen können?

Meine Meinung:
Ein durchaus spannender erster Band um die Anwältin Theresa Sommer. Wobei ich leider sagen muss, dass für mich Theresa Sommer im Laufe der Geschichte immer mehr zur Randfigur geworden ist. Die eigentliche Hauptprotagonistin ist hier Tante Hedwig, dicht gefolgt von Mustafa Yildirim. Tante Hedwig hat mir wirklich sehr gut gefallen. So eine richtige deutsche Miss Marple (samt Mister Stringer alias Mustafa Yildirim).
Die Charaktere sind sehr gut dargestellt. Man hat zu jedem ein konkretes Bild vor Augen.

Der Schreibstil ist gewohnt leicht und flüssig. Es lässt sich super lesen und man kommt zügig voran. Das 430 Seiten lange Buch ist in 13 Kapitel (inklusive Prolog) unterteilt. So kann man sehr gut in einem Rutsch, aber auch in mehrere Abschnitte unterteilt lesen.

Mein Fazit:
Angela Lautenschläger ist es hier wieder einmal gelungen, einen tollen und spannenden Krimi zu schreiben, der ohne viel Blutvergießen auskommt. Leider kommt bei mir Theresa Sommer (um die hier eigentlich geht) viel zu kurz. Von mir gibt es eine 4-Sterne-Leseempfehlung für alle, die gerne „unblutige“ Krimis und/oder Detektivgeschichten nach dem Stil von Miss Marple lesen.

Bewertung vom 05.12.2021
In ewiger Freundschaft / Oliver von Bodenstein Bd.10
Neuhaus, Nele

In ewiger Freundschaft / Oliver von Bodenstein Bd.10


ausgezeichnet

Darum geht es:
Henning Kirchhoff ist unter die Autoren gegangen. Er hat jetzt sein zweites Buch geschrieben. Einen Krimi. Nun macht seine Agentin Maria Hauschild eine verstörende Entdeckung. Ihre beste Freundin – Heike Wersch - ist seit ein paar Tagen nicht zu erreichen. Als Maria nun bei ihr vor der Tür steht, entdeckt sich Blutspuren. Wo kann Heike Wersch nur sein? Als Pia – alarmiert von Henning – dort nach dem Rechten sieht, findet sich den demenzkranken Vater von Heike Wersch allein in dem Haus. Nachbarn haben zu unterschiedlichen Zeiten jeweils einen Mann gesehen, der bei Heike Wersch gewesen sein soll. Alle Spuren führen zum Verlag Winterscheid. Dort hatte Heike Wersch bis vor Kurzem gearbeitet. Dann kam heraus, dass sie einen eigenen Verlag gründen und die vielversprechendsten Autoren „mitnehmen“ wollte. Zudem hat sie alle ihre Bekannten und Freunde um Geld gebeten, damit sie sich den Traum vom eigenen Verlag erfüllen konnte. Kurz nachdem die Ermittlungen angelaufen sind, wir die Leiche von Heike Wersch in einem Waldstück gefunden. Und es bleibt nicht bei der einen Leiche. Schon sehr bald verliert Alexander Roth – ebenfalls Mitarbeiter des Winterscheid-Verlages – nach einem Fahrradunfall sein leben. Und wieder laufen alle Spuren beim Winterscheid-Verlag zusammen. Bald wird klar, dass fast sämtliche Mitarbeiter des Verlages eine gemeinsame Vergangenheit haben. Alle kennen sich von der Schule bzw. von Urlauben. Und in einem dieser Urlaube ist etwas Schreckliches passiert. Holt die Clique von damals das jetzt ein? Hat das Grauen seinen Anfang tatsächlich schon im Sommer 1983 genommen?

Meine Meinung:
Wieder einmal ein hochspannender Kriminalroman und die Kommissare Pia Sander und Oliver von Bodenstein. Nele Neuhaus versteht auch im 10. Fall um das Ermittler-Duo sehr geschickt, den Leser immer wieder auf die falsche Fährt zu locken. Jedes Mal, wenn man denkt: Jetzt weiß ich, wer es getan ... Zack, kommt eine Wendung, die man so nicht erwartet hat und man fängt von vorne an zu rätseln. Ein Krimi, den einen nicht mehr loslässt und den man nicht aus der Hand legen will.

Die Charaktere und Örtlichkeiten sind – wie immer – super beschrieben. Man hat zu allem und jedem sofort ein Bild vor Augen.

Der Schreibstil ist gewohnt leicht und flüssig. Man taucht direkt mitten hinein in die Geschichte und kommt beim Lesen zügig voran. Das 523 Seiten lange Buch ist in mehrere Kapitel (in diesem Fall Wochentage) unterteilt. So kann man es bequem in einem Rutsch, aber auch in mehrere Abschnitte unterteilt lesen.

„In ewiger Freundschaft“ ist der inzwischen 10. Fall mit Pia Sander und Oliver von Bodenstein. Man kann dieses Buch aber auch ohne weiteres als Einzelband lesen. Vorkenntnisse aus der Vorgängerbänden sind nicht zwingend erforderlich. Alles Wichtige wird kurz „angerissen“.

Mein Fazit:
Ein super-tolles Buch für alle, die Nele Neuhaus lieben. Oder auch für diejenigen, die auf allzuviel Blutvergießen nicht aber Spannung pur verzichten können. Für mich ein absolutes Lesevergnügen. Daher meine Leseempfehlung mir 5 Sternen.

Bewertung vom 24.11.2021
Nie zu alt für Venedig
Homma, Christian;Frank, Elisabeth

Nie zu alt für Venedig


sehr gut

Darum geht es:
VIER, die neu „erwachte“ Detektiv-Bande aus Kindertagen, hat einen neuen Fall. Dieses Mal betrifft es sogar ein Mitglied der Bande persönlich. Ellis Mann steckt in Schwierigkeiten. Er ist Professor an der Uni. Nun sind wichtige historische Unterlagen verschwunden, die er einem seiner Studenten anvertraut hat. Und nicht nur die Unterlagen sind weg, auch der Student ist abgetaucht. Nun ist es an den VIER, die Unterlagen wiederzubeschaffen. Doch wo sollen die Freunde ansetzen. Bald wird klar, dass der Student vorhat, einen uralten Heiltrank zu brauen. Dazu benötigt er ein spezielles Gefäß und muss an bestimmten Orten ein bestimmtes Ritual durchführen. Und so beginnt für VIER eine abenteuerliche Reise quer durch Europa (München, Celja, Venedig, London ...). Doch wohin sie den abtrünnigen Studenten auch verfolgen, sie kommen zu spät. Immer ist ihnen der Student einen Schritt voraus. Auf ihrer letzten Station, dem Wacken Open Air, soll das Ritual vollendet werden. Wird es VIER gelingen, den Studenten zu stoppen?

Meine Meinung:
„Nie zu alt für Venedig“ ist der zweite Band um die Hobby-Detektive Gero, Ina, Elli und Rüdiger. Das Buch kann man aber auch ohne weiteres als Einzelband lesen, ohne den Vorgängerband zu kennen. Das Buch ist durchweg spannend. Alle Personen, Handlungen und Orte werden toll beschrieben. Man kann sich direkt ein konkretes Bild zu allem und jedem machen. Leider wird an der ein oder anderen Stelle „mächtig“ übertrieben und man kann über das Geschehen teilweise nur den Kopf schütteln. Grade zum Ende wird es doch sehr unrealistisch.

Der Schreibstil ist leicht und flüssig. Es lässt sich einfach lesen und man kommt zügig voran. Das 291 Seiten lange Buch ist in mehrere Abschnitte (in diesem Fall die Handlungsorte) unterteilt. So kann man es bequem auch in mehrere Abschnitte unterteilt lesen.

Mein Fazit:
Eine durchaus gelungene Fortsetzung der Reihe um VIER. Einzig das doch sehr überzogene Ende trübt den Leseeindruck. Wer aber darüber hinwegsieht, bekommt hier wieder eine schöne und spannende Detektiv-Geschichte. Von mir gibt es eine Leseempfehlung mit 4 Sternen.

Bewertung vom 18.11.2021
Weihnachten am Ku'damm
Riebe, Brigitte

Weihnachten am Ku'damm


ausgezeichnet

Darum geht es:
Kurz vor Weihnachten 1946. Es ist kalt. Bitterkalt. Die Menschen frieren. Schlimmer noch, sie drohen zu erfrieren. Und zu den bitterkalten Temperaturen kommt der Hunger. Es gibt kein (oder kaum) Heizmaterial und Nahrung im ausgebombten Berlin. Und das, obwohl der Krieg seit mehr als einem Jahr zu Ende ist. Auch das Modekaufhaus Thalheim liegt in Schutt und Asche. Nichts ist mehr übrig von dem einstigen Glanz. Doch auch für die Thalheim-Schwestern Rike, Silvie und Flori muss das Leben weitergehen. Und so haben sie in einem kleinen Lädchen ihr Geschäft provisorisch wieder eröffnet und versuchen über die Runden zu kommen. Eines Abends findet Rike einen kleinen Jungen halb verhungert und kurz vor dem erfrieren vor der Ladentür. Sie zögert nicht lange und nimmt ihn mit nach Hause. Der kleine Erich erinnert sie an ihren Bruder Oskar, der noch nicht aus dem Krieg zurückgekehrt ist. Sie erfährt, was Erich und seiner Mutter in der letzten Zeit widerfahren ist und beschließt zusammen mit ihrer Familie, dass Erich das Weihnachtsfest bei ihnen verbringt. Doch wie sollen sie ein weiteres hungriges Maul stopfen? Und woher sollen sie Geschenke oder einen Weihnachtsbaum nehmen? Alles sieht nach einem kalten und düsteren Fest aus. Doch die Thalheim-Schwestern geben alles, das zu verhindern.

Meine Meinung:
Was für eine wunderschöne und zu Herzen gehende Geschichte.
Brigitte Riebe versteht es unglaublich geschickt, historische Fakten und Gegebenheiten mit einer rührenden Geschichte zu verknüpfen. Die meisten Charaktere (die Familie Thalheim) kennt man aus den Bänden „Die Schwestern vom Ku’damm“. Aber auch, wer diese Reihe (noch) nicht gelesen hat, kommt hier voll auf seine Kosten. Alle Protagonisten werden hinreichend beschrieben. Man hat sofort zu allen ein konkretes Bild vor Augen. Und auch von den jeweiligen Schauplätzen hat man sofort ein Bild vor Augen. Hier arbeitet das Kopfkino auf Hochtouren. Man wird sofort in die Geschichte hineingezogen und nicht mehr losgelassen.

Der Schreibstil ist einfach wundervoll. Einmal in die Geschichte eingetaucht, kann man den Hunger, die Kälte aber auch die Herzlichkeit direkt bei sich selbst spüren.
Das „nur“ 158 Seiten lange Buch ist in insgesamt 9 Kapitel (die Tage vom 17. bis 24.12.1946 + Epilog „Silvester“) unterteilt. So kann man dieses Buch auch sehr gut in mehrere Abschnitte unterteilt lesen – wenn man es denn aus der Hand legen kann. Mir ist das nicht gelungen.

Mein Fazit:
Besser geht es nicht. Die beste Weihnachtsgeschichte seit Charles Dickens. So rührend, voller Gefühl, Nächstenliebe und mit tatsächlichem Hintergrund. Das sollte man sich auf keinen Fall entgehen lassen. Ich bin wirklich restlos begeistert und kann dieses Buch nur jedem wärmstens empfehlen (und ich meine hier nicht die Temperaturen, die die Protagonisten zu ertragen hatten).
Wer also noch eine wundervolle Weihnachtsgeschichte sucht: Hier ist sie! Volle 5 Sterne.