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Bri
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Kröslin

Bewertungen

Insgesamt 227 Bewertungen
Bewertung vom 17.01.2018
Die amerikanische Prinzessin
Zijl, Annejet van der

Die amerikanische Prinzessin


sehr gut

Theodore Tod Hostetter heiratet schwer verliebt die nicht standesgemäße Allene Tew. Doch was die anderen mit Geld und Geburtsrecht aufweisen übertrifft sie mit... ihrer Schönheit. 

Obschon schwanger und weiterhin verehrt findet sich Allene nur schwer in ihrer neuen Lebenslage zurecht. In der Familie ihres Mannes und der feinen Gesellschaft wird sie nicht anerkannt. Nach der Geburt der 2. Tochter verschafft sie sich jedoch erfolgreich Zugang zur Gesellschaft der Reichen und Schönen. 

Bald schon muß sie sich eingestehen, daß ihr Mann ein Spieler ist. Den Tod der jüngsten Tochter verkraftet er nicht. Als Tod dann David Johnson, ebenfalls Glücksspieler, kennenlernt geht es weiter bergab. Allene ist machtlos. 
Nach 10 Jahren Ehe trennt sich das Paar. Mit nur 32 Jahren stirbt Tod an einer verschleppten Lungenentzündung. Allene verlässt Pittsburgh und will in New York beginnen.  

Nach ihrer dritten Ehe verlässt sie Amerika und heiratet in die europäische Aristokratie ein. Sie wird Taufpatin der späteren niederländischen Königin Beatrix und stirbt schließlich im Alter von 82 Jahren in Frankreich.  

Annejet van der Zijl, bekannt durch einige Biografien, hat auch für "Die amerikanische Prinzessin" detailliert recherchiert. 
Die Handlung erklärt nicht nur den persönlichen Hintergrund Allenes, sondern auch den historischen und vor allem globale Gesichtspunkte. 

Die Autorin schreibt flüssig und fesselnd. Leider wird der Lesefluss immer wieder von englischen Zitaten und Begriffen unterbrochen, das mich auch als englisch-sprachigen Leser störte und dem Buch daher eher schadete. 

Der Roman wird dem historischen Genre zugeordnet, dennoch empfand ich es eher als gutes Sachbuch. Mir persönlich fehlten Mono- und Dialoge. 
Positiv empfand ich jedoch die Photographien, die einen tieferen Eindruck der Persönlichkeiten hinterließen. 

Annejet van der Zijl stellt auf einfühlsame Art das Leben der "amerikanischen Prinzessin" Allene dar, welche derzeit zwar nur wenigen bekannt sein dürfte, dennoch eine der überragendsten Persönlichkeiten ihrer Zeit war. 

Bewertung vom 17.01.2018
Todschreiber
Graf, Maren

Todschreiber


sehr gut

Eine Reihe von Selbstmorden zwingen die junge Kieler Kriminalkommissarin Lena Baumann zum Grübeln. Mysteriöse Briefe ohne Absender, die bei den Toten gefunden wurden, und vertiefende Ermittlungen geben Lena das Gefühl, daß sich jemand in die Köpfe der Opfer eingeschlichen hat.
„Der Todschreiber“ ist das faszinierende Debüt der jungen deutschen Autorin Maren Graf.
Die Handlung wirkt sehr dicht und gut konstruiert. Der Schreibstil ist durchgängig als flüssig und fesselnd zu beschreiben. Auch der Spannungsaufbau ist gut gelungen, die Charaktere detailliert dargestellt- nicht nur sympathisch, sondern mit einigen Macken versehen wirken sie besonders authentisch. Mir gefallen hat besonders, daß auch der nordische Dialekt miteingebracht wurde (wir sprechen zwar anderes Platt), aber es war für alle verständlich gehalten.
Die innere Zerrissenheit Lenas, die einiges an persönlichen Ballast mit sich herumschleppen muß, dazu ihr untreuer Partner Mark und als Lichtblick dagegen Daniel, der Kriminaltechniker, wurden hier ausgezeichnet ausgeführt. Auch die medizinischen Details waren stimmig.
Grandiose Idee, jemanden auf diese Weise töten zu lassen und vor allem eine gelungene sprachliche Umsetzung! Ich halte es auch eher für einen Psychothriller denn einen Krimi- als spannende Lektüre unbedingt empfehlenswert!

Bewertung vom 17.01.2018
Weil mein Herz sich nach dir sehnt
Dakota, Kate

Weil mein Herz sich nach dir sehnt


sehr gut

Dies ist der 2. Roman der Autorin Kate Dakota, zugleich eine Fortsetzung des Buches „Für dich bis ans Ende der Welt“, die ich beide lesen durfte. Beide spielen im wunderschönen Neuseeland, dessen Landschaftsbeschreibungen Kate Dakotas das Fernweh ihrer Leser zu wecken verstehen.
Es ist auch ein freudiges Wieder“sehen“ mit der Familie Hall, dem Alltag auf ihrem Anwesen und dezenten Einführungen in die Gebräuche und Sitten der Maori-die mir allerdings in diesem Band etwas zu wenig vorkamen.
Hauptprotagonist ist der Fotograf Randy Hall, der sich in seiner Heimatstadt Wellington und dessen Umgebung sehr gut auskennt. In einer Bar läßt er sich von einer wunderschönen Fremden zu einem One-Night-Stand verführen. Bald schon als Randy dann eine Gruppe von Wissenschaftlern durch den Tongariro-Nationalpark führen soll, sieht er sie wieder- Ava McNeal gehört als Seismologin zum Forscherteam.
Doch Ava verhält sich seltsam abweisend Randy gegenüber. Bald ist klar, daß es ihr nicht um den vielleicht etwas peinlichen One-Night-Stand geht, sondern, daß sie große Angst hat, sie wird verfolgt. Und Ava verbirgt noch etwas vor ihm…
Auch diese Geschichte besticht durch einen fesselnden Erzählstil, der mit liebevollen Beschreibungen der Natur einhergeht. Auch humorvolle und spannende Szenen fehlen ebenso wenig wie die Liebesgeschichte zwischen den Hauptprotagonisten Randy und Ava.
Die Nebenfiguren, auch liebevoll wie im 1. Band dargestellt, kamen mir leider etwas zu kurz- auf sie hatte ich mich besonders gefreut.
Dafür gibt es hier noch einen phantasiereichen Aspekt, der im Fokus steht. Dessen Aufklärung zieht sich etwas, sodaß der Leser durch die unterschiedlichen Wendungen nie genau weiß, wohin die Reise geht, dafür aber die Spannung recht hoch gehalten wird.
Ein toller Roman, der Sehnsüchte weckt und zugleich voller Spannung auch noch Familie und die zarte, neue Liebe als Thema vereint- deshalb verdient er 4,5 Sterne und eine ausdrückliche Leseempfehlung.

Bewertung vom 28.12.2017
Die perfekte Gefährtin / Luc Callanach Bd.1
Fields, Helen

Die perfekte Gefährtin / Luc Callanach Bd.1


sehr gut

"Die perfekte Gefährtin" von Helen Fields stellt den Auftakt einer neuen Thrillerreihe um Detective Luc Callanach und seine Kollegin Ava Turner dar.

Der ungewöhnliche Plot der Autorin fesselte mich bereits nach wenigen Seiten. So lernt der Leser den Täter und seine Gefühlswelt schon sehr früh kennen und kann sich somit ein Bild aus verschiedenen Blickwinkeln machen. Dennoch konnte durchgehend ein hohes Spannungsniveau gehalten werden.

Dr. Reginald Kind sucht die perfekte Gefährtin- sie soll in jeglicher Hinsicht perfekt, erfolgreich und intelligent sein. Er selbst ist Universitätsangestellter, eher unscheinbar, jedoch tief psychopatisch.

DI Luc Callanach, neu im Team und von Frankreich nach Schottland übergesiedelt, übernimmt die Ermittlungen im Fall der verschwundenen Anwältin Elaine Buxton. Relativ schnell sucht das Team nach dem brutalen Mörder, gibt es doch klare Tathinweise und eine Leiche. Zudem verschwindet noch eine weitere Frau. Die Zeit wird langsam knapp.

Perfide spielt der strategisch gut planende King mit Callanach, der sich zudem mit seiner Vergangenheit auseinandersetzen muß, und scheint diesem immer einen Schritt voraus zu sein. Dabei versteht es die Autorin geschickt, den Leser durch kreative Ideen immer wieder zu überraschen. Zugleich gibt es Einblicke in die Handlungen und Motive des Täters durch die wechselnden Handlungsstränge.

Es gibt jedoch nicht nur verschiedene Sichtweisen, sondern auch mehrere Geschichten innerhalb dieses Thrillers- Ava sucht in ihrem aktuellen Fall die Mütter der im Park abgelegten Säuglinge, zwischen Ava und Luc besteht eine gewisse Anziehung, Luc verbirgt seine Vergangenheit, handelt z.T. eigenmächtig und auch suspekt- all das wird jedoch treffend aufgelöst.

Der Schreibstil war flüssig, die Akteure und Handlungen detailliert beschrieben, sodaß man das Gefühl hatte, mitten im Geschehen zu sein.
Die Spannung blieb außergewöhnlich hoch, sodaß man sich dem Sog des Weiterlesens kaum entziehen konnte.

Dieser Thriller ist überraschend anders und sehr fesselnd geschrieben, deshalb empfehle ich ihn uneingeschränkt- nicht nur für Genre-Liebhaber.

Bewertung vom 18.12.2017
Wintersterne
Broom, Isabelle

Wintersterne


sehr gut

Megan, Hope und Sophie reisen aus unterschiedlichen Gründen nach Prag und lernen sich dort an der Hotelbar kennen. Während Hope sich von ihrem Mann trennte und nun ihre 1. Reise mit ihren Freund Charlie unternimmt, begleitet Megan ihren Kumpel Ollie nur, um ein paar Fotos zu machen, die sie für ihre 1.Ausstellung nutzen möchte. Sophie hingegen wartet auf ihren Verlobten Robin, der in ein paar Tagen nachkommen will.

Das Cover fiel mir gleich auf, passt es doch prima in die winterliche Zeit und verströmt den Zauber der Gemütlichkeit.

Einfühlsam und doch spannend beschreibt Isabelle Broom wie sich die Protagonisten nicht nur besser kennenlernen, sondern auch die Stadt erkunden. Oftmals hatte ich das Gefühl, ebenfalls im winterlichen Prag zu sein und selbst erneut die Sehenswürdigkeiten und speziellen Leckerbissen zu genießen.

Der besondere, locker-leichte Schreibstil der Autorin sorgt für ein excellentes Gleichgewicht zwischen Emotionalität, Humor, Spannung und (nie kitschigen!) Romantik. Wie berührend einige Schicksale waren bemerkt man vor allem zum Ende der Geschichte, man hat die Figuren so ins Herz geschlossen, daß man sich fühlt, als müsse man von guten Freunden Abschied nehmen.

Ein absolutes Wohlfühlbuch- zu dieser Jahreszeit passend und mit der einen oder anderen Tasse Tee verspricht es einige zauberhafte und behagliche Lesestunden.

Bewertung vom 03.12.2017
Die verkehrte Stadt
Noël, Alyson

Die verkehrte Stadt


gut

Ich habe dieses Buch gemeinsam mit meiner Tochter bei einer Leserunde gewonnen und gelesen.

Als wir das Buch in den Händen hielten waren wir fasziniert von der liebevollen Gestaltung. Die Farbigkeit und Haptik waren "en nature" noch eindrucksvoller, der Innenteil des Umschlages zeigt schwarz-weiß eine Kartenübersicht von Quiver Town.

Uns gefiel sehr gut, daß die Kapitel recht übersichtlich gehalten wurden und zu Beginn jeweils eine kleine Zeichnung steht.
Der Schreibstil ist recht verständlich, zeitweise gab es einige Sprünge, die besser mit einigen Sätzen zusätzlich erklärt werden hätten können, um die Geschichte runder wirken zu lassen.

Das Buch beginnt mit:
"Für diejenigen, die fürchten, anders zu sein. Und für diejenigen, die glauben, sie seien normal."
Es handelt sich bei dieser "wahrscheinlich seltsamsten Geschichte, die du (man) je gelesen hat", um die Geschichte des Waisen Grimsly, der anders ist als alle in der ihm bekannten Welt. Doch muß das nicht schlecht sein. Dies erfährt er auf seiner Reise, die er antritt, um seine Stadt, sein Zuhause und damit seine Welt zu retten. Dabei geht es nicht nur spannend zu, zeitweise ist es auch recht gruselig, sodaß wir das Buch eher für Leser/-innen ab 12 sehen.

Grimsly lernt bei seinen Abenteuern nicht nur viel über sich selbst, sondern auch über Zusammenhalt und Vertrauen. Daß er sich dabei auf alte und neue Freunde verlassen kann verstärkt das Fazit:
" Es ist seltsam, nicht seltsam zu sein" - John Lennon

Ein tolles Leseabenteuer für Jugendliche ab 12- und sehr gut als Familienbuch zu lesen. 3,5 Sterne

Bewertung vom 20.11.2017
Wie wir Katzen die Welt sehen
Stellmacher, Hermien;Schultz, Joachim

Wie wir Katzen die Welt sehen


ausgezeichnet

Dieses zauberhafte kleine Buch, das endlich mit den ganzen Lügen der Märchenbüchern aufräumen soll, die sich Katzenratgeber nennen, wurde geschaffen vom Paar Hermien Stellmacher und Joachim Schultz. Ein Buch, das ich lange ersehnt hatte und das mich nicht enttäuschte.
Liebevoll gestaltet findet sich in dem Hardcover auf (leider nur) 125 Seiten alphabetisch geordnet eine Übersicht zu den wichtigesten Themen, die Katzen beschäftigen, die mit uns Menschen zusammenleben (müssen). Sehr humorvoll und erfrischend anders geschrieben würde es sich auch sehr gut zum Vorlesen eignen. Doch bleibt die Sicht nicht ausschließlich humoristisch, auch Fakten werden dem Leser charmant näher gebracht.
Durch die traumhaften Illustrationen wird das Ganze nochmal aufgelockert- allein dafür lohnt sich die Anschaffung schon, denn oftmals erkennt man sich selbst bzw. seine Fellnasen hier wieder.
Ein ideales Geschenk für alle, die Samtpfoten lieben oder es vorhaben und deshalb uneingeschränkt empfehlenswert.