Benutzer
Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
anette1809 - katzemitbuch.de
Wohnort: 
Sulzheim
Über mich: 
Mein Blog: https://katzemitbuch.de/

Bewertungen

Insgesamt 957 Bewertungen
Bewertung vom 03.02.2019
Wie sagt man eigentlich: Ich liebe dich
Engler, Michael

Wie sagt man eigentlich: Ich liebe dich


ausgezeichnet

Das Bilderbuch “Wie sagt man eigentlich: Ich liebe dich” von Michael Engler und Martina Matos wird beworben mit dem Satz ‘Für alle Fans von “Die große Wörterfabrik” ‘. Da dieses Bilderbuch auch nach Jahren immer noch zu meinen liebsten Bilderbuchschätzen gehört, musste ich zu Englers und Matos’ Buch greifen, um mir selbst ein Bild davon zu machen, ob dieser Vergleich naheliegend ist und die Geschichte in diesem Fall eine Gegenüberstellung nicht scheuen muss.

Falls Leser und Fans der großen Wörterfabrik zu “Wie sagt man eigentlich: Ich liebe dich” greifen sollten, werden sie meines Erachtens eine Geschichte finden, die auf eine mehr oder weniger gleiche Aussage hinausläuft, aber dennoch mit neuem Content gefüllt ist und sich vom Text und den Illustrationen gänzlich unterscheidet.
Eins haben die beiden Bücher neben der Aussage aber doch noch gemeinsam: es sind beides ganz zauberhafte Bilderbücher über die Macht der Liebe, die weit über das empfohlene Lesealter hinaus begeisterte Fans finden wird!

Roberto ist zum allerersten Mal verliebt. Isabella ist für ihn das schönste Mädchen. Doch wie soll er ihr sagen, was er für sie empfindet? Er könnte es laut in die Welt hinausrufen, an Wände oder den Himmel schreiben oder auf den Mond malen. Doch irgendwie scheint all das nicht richtig, vielleicht auch in Anbetracht der Tatsache, dass es Isabella jedes Mal unberührt lässt, wenn andere Jungen ihr “Ich mag dich” oder “Hab dich lieb” hinterherrufen. Es muss einen anderen Weg geben als bloße Worte. Ob Roberto den Weg in Isabellas Herz finden wird?

Die berühmte Metapher der Schmetterlinge im Bauch bildet den roten Faden in Englers und Matos’ Geschichte. Durch dieses Bild wird das Gefühl “Liebe” greifbar und schon für die kleinsten Leser verständlich vermittelt. Nicht nur Roberto, auch der Leser lernt, dass der Weg zum Herzen der großen Liebe nicht mit Worten, sondern durch Taten beschritten wird.

Die Gesichter der Figuren sind fein gezeichnet, die Schmetterlinge zart und filigran, in der Typografie der Buchstaben drücken sich die vorherrschenden Gefühle oder Taten aus. Die Farbgebung übermittelt zusätzlich die Stimmungen.
Insgesamt gehen Text und Illustrationen eine zauberhafte Symbiose ein und bilden eine Liebeserklärung an das stärkste aller Gefühle: der “Liebe” selbst!

Mit dem Vergleich zur großen Wörterfabrik wurde die Messlatte sehr hoch gelegt, aber tatsächlich ist Robertos und Isabellas Geschichte nicht minder zauberhaft und herzerwärmend als die von Paul und Marie.

0 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 03.02.2019
Mama
Delforge , Hélène;Gréban, Quentin

Mama


ausgezeichnet

Das Buch ist eine derart zauberhafte Liebeserklärung an alle Mütter der Welt, dass es sich kaum in Worte fassen lässt, wie magisch sowohl die Texte von Hélène Delforge als auch die Illustrationen von Quentin Gréban sind.

Das Buch ist ein großformatiges Bilderbuch mit formatfüllenden Illustrationen auf jeder Doppelseite, so dass die intimen Szenen zwischen Mutter und Kind den Leser regelrecht in ihren Bann ziehen. Quentin Gréban gelingt es tatsächlich nicht nur Gesichter und Augen Geschichten erzählen zu lassen, tatsächlich vermögen dies sogar seine Zeichnungen von Händen oder Füßen. Ich bin regelrecht beeindruckt von dieser Aussagekraft und Wirkung!

Sowohl Texte als auch Illustrationen sind ausdrucksstark und halten Momentaufnahmen zwischen Mutter und Kind fest, die eine große Bandbreite an Kulturen, Epochen sowie Gefühlen umfassen. Die Zeit der Schwangerschaft, das Aufwachsen, das Flügge werden, selbst der Verlust wird nicht ausgespart… Jeder Text, jedes Bild in diesem Buch berührt, jede Zeile, jeder Pinselstrich ist eine Liebeserklärung an die Mutter.

Die Texte zeugen von den Gefühlen, die Mütter gegenüber ihren Kindern hegen, sie erzählen aber auch von den unterschiedlichsten Situationen, in denen Mutter und Kind leben können, so dass sich jede Mutterrolle und jede Generation in diesem Buch wiederfindet. Beziehungsweise kann man sich nicht nur selbst oder die eigene Mutter, sondern auch seine Großmutter darin finden. Es ist unfassbar, welches breite Spektrum diese Hommage an alle Mütter der Welt umfasst.

Das Buch ist so wunderschön – zum Selbstlesen und Bestaunen oder als Geschenk an andere Mütter!

Bewertung vom 03.02.2019
Mein ganz normaler Wahnsinn / Lil April Bd.4
Gessner, Stephanie

Mein ganz normaler Wahnsinn / Lil April Bd.4


ausgezeichnet

Nach dem Zwischenstopp in Berlin, wo Lil an einem Designworkshop teilgenommen hat, führt es Familie April nun von München ins verregnete Cambridge. Als würden die beiden ältesten Aprilkinder Pego und Lil nicht sowieso schon eine Grabesmiene zu Schau tragen angesichts des Umzugs nach England, zeigt sich das Wetter in ihrem neuen Zuhause von seiner schlechtesten Seite und macht damit seinem Ruf alle Ehre.
Kaum eingezogen, lebt der alltägliche Trubel unter den Kindern schnell wieder auf, sei es bei der Zimmervergabe oder dem Gezicke und Gepiesacke beim gemeinsamen Essen. Doch die Aussicht auf den bevorstehenden Schulwechsel trübt die Stimmung. Fast scheint es so, als hätten Pego und Lil den schlechten Einstieg mit ihrer negativen Haltung heraufbeschworen, denn insbesondere Lil scheint in den ersten Tagen an der neuen Schule von einem Fettnäpfchen ins nächste zu stolpern. Die Trennung von Helli, beziehungsweise Jari, trübt zusätzlich Pegos und Lils Stimmung. Obwohl Helli ebenfalls nach England umgezogen ist, scheint es für Lil einfacher zu sein, die Verbindung mit Jari zu halten, auch wenn dieser im nun so fernen Nürnberg weilt. Pego, Lil, Helli und Jari sind nun in dem Alter, wo das Leben nicht mehr so einfach ist wie für die jüngeren Aprilgeschwister. Wo Lils kleine Geschwister noch problemlos Anschluss und neue Freunde in dem fremden Land finden, merkt man bei Lil wie schwierig es fällt auf andere zuzugehen. Diese Probleme sind jedoch nicht nur dem Neuen und Unbekannten geschuldet. Dass es mit fortschreitendem Alter immer schwerer fällt sich anderen gegenüber zu öffnen, wird tatsächlich zum Problem zwischen Lil und ihrer besten Freundin Helli.
“Mein ganz normaler Wahnsinn” ist ein erster Schritt Richtung Erwachsensein, und damit werden auch die alltäglichen Probleme größer und der Grundton der Geschichte ernster. Auch wenn der “normale” Wahnsinn der Großfamilie immer noch der Dreh- und Angelpunkt der Reihe ist, so beschäftigt sich dieser Teil verstärkt mit Veränderungen, Neuanfängen, aber auch Verlusten.

Man kann sich sehr gut in Lil hineinversetzen. Es muss kein Umzug in ein fremdes Land sein, aber einen Schul- oder Arbeitsplatzwechsel hat wohl jeder schon hinter sich, und dass es schwierig ist als Einzelperson zu einer Gemeinschaft zu stoßen, ist leicht nachvollziehbar. In Lils Fall kommt zusätzlich die Sprachbarriere hinzu, die als erschwerendes Element dazu führt, dass sie es sich beinahe nachhaltig mit einer Klassenkameradin verdirbt. Am Ende kommt heraus, dass es immer besser ist Probleme von Anfang an anzusprechen, bevor sich Kleinigkeiten durch Missverständnisse auf beiden Seiten hochschaukeln. Stephanie Gessner macht aber auch klar, dass eine positive Grundhaltung einen Neustart einfacher gestalten kann als alles von vorneherein schwarz zu malen.

Stephanie Gessners Reihe um Lil April und ihre chaotisch-liebenswerte Großfamilie begeistert mich nicht nur von Band zu Band durch das abwechslungsreiche Setting, sondern vor allem durch die lebensnahen Schilderungen und alltäglichen Schwierigkeiten, denen sich wohl jeder junge Mensch in der einen oder anderen Abwandlung irgendwann gegenübergestellt sieht. Lils Geschichten sind nicht nur humorvolle Unterhaltung, sie machen auch Mut Veränderungen positiv gegenüber zu treten.

Reihen-Info:
Lil April 1: Mein Leben und andere Missgeschicke
Lil April 2: Eine Katastrophe jagt die nächste
Lil April 3: Das Chaos kommt selten allein
Lil April 4: Mein ganz normaler Wahnsinn

Bewertung vom 03.02.2019
Lennart Malmkvist und der überraschend perfide Plan des Olav Tryggvason / Lennart Malmkvist Bd.3
Simon, Lars

Lennart Malmkvist und der überraschend perfide Plan des Olav Tryggvason / Lennart Malmkvist Bd.3


sehr gut

Nachdem der zweite Band aus der Lennart Malmkvist Trilogie den Leser mit einem überaus fiesen Cliffhanger in den Seilen hängen gelassen hat, war es eine wahre Erlösung endlich den Abschlussband um den Zauberer wider Willen in der Hand halten zu können.

In diesem finalen Band findet zusammen, was zusammen gehört und diverse Rätsel erhalten eine Auflösung. Wer gerne bis zum Schluss im Dunkeln tappen möchte, sollte sich den Prolog zu Beginn vielleicht besser bis zum Ende der Geschichte aufsparen, denn wer gut kombinieren kann, erfährt hier vielleicht mehr als ihm vor der finalen Auflösung lieb ist.

Da nicht nur die Hauptfiguren der Reihe in diesem Band eine Rolle spielen, sondern neben neuen Nebencharakteren auch einige, die ihren Auftritt bereits im ersten und zweiten Teil der Trilogie hatten, hätte ich mir in diesem Fall ein “Wer ist wer” sowie ein “Was bisher geschah” gewünscht, denn es kam leider das eine oder andere Mal vor, dass ich nicht mehr genau wusste, wo ich eine bestimmte Person einzuordnen hatte und wie sie in das Geschehen involviert war. Dies ist einer der Nachteile, wenn zwischen zwei Bänden einer Reihe viel Zeit vergangen ist, seit man den letzten gelesen hat. Was mir jedoch gut gefallen hat, war die Aufführung der Zaubersprüche und magischen Begriffe im Anhang, die in der Lennart-Malmkvist-Reihe verwendet werden.

Handlungsbedingt ist dieser Teil im Gegensatz zu den beiden Vorgängern weniger mopslastig, auch die Rolle des Keksdosenorakels fand ich in den vorangegangenen Bänden witziger, dafür trumpft dieser Band mit dem neu eingeführten Charakter des Seeräuber-Kapitäns Darraben auf, der mein heimlicher Star in dieser Geschichte war.
In der zweiten Hälfte hatte das Buch für mich ein paar Längen bis es zum Showdown und der Auflösung kam. Hier überzeugten mich einige Wendungen mehr als andere, insgesamt waren jedoch alle Offenbarungen die Geschichte und Charaktere betreffend für mich zufriedenstellend.

Wer Spaß an den beiden ersten Abenteuern von Lennart Malmkvist hatte, kommt um den finalen Abschlussband nicht herum, zumal es der fiese Cliffhanger am Ende von “Lennart Malmkvist und der ganz und gar wunderliche Gast aus Trindemossen” gar nicht zulässt, dass man die Trilogie nicht zu Ende liest.
Ein kleiner Wermutstropfen war für mich, dass ich von einigen liebgewonnenen Figuren weniger zu lesen bekam als in den Vorgängerbänden, was zum Teil dem gewachsenen Personal, aber auch der Entwicklung der gesamten Geschichte geschuldet war.
Dennoch empfehle ich die Trilogie von Herzen gerne weiter!

Reihen-Info:
Lennart Malmkvist und der ziemlich seltsame Mops des Buri Bolmen
Lennart Malmkvist und der ganz und gar wunderliche Gast aus Trindemossen
Lennart Malmkvist und der überraschend perfide Plan des Olav Tryggvason

Bewertung vom 22.01.2019
Rodrigo Raubein und Knirps, sein Knappe
Ende, Michael;Freund, Wieland

Rodrigo Raubein und Knirps, sein Knappe


ausgezeichnet

Als Sohn eines Puppenspielerehepaars zieht der kleine Knirps mit einem bunten Wagen, gezogen von drei Eseln, durch die Lande. Sein Traum ist es jedoch ein berühmter Raubritter zu werden, also büxt er seinen Eltern heimlich aus und macht sich auf den Weg, um bei dem berüchtigten Rodrigo Raubein in die Lehre zu gehen. Dessen Ruf als gefährlicher Räuber ist weit verbreitet, so dass sich keiner in die Nähe seiner Burg traut, zumal im Umkreis der Burg zahlreiche Grabsteine und Skelette bezeugen, welche Missetaten Rodrigo Raubein in der Vergangenheit schon begangen hat. Doch Knirps kennt keine Angst!

Parallel verfolgt der Leser in den ersten Kapitel der Geschichte zum einen Knirps Weg zur Raubritterburg und sein erstes Aufeinandertreffen mit Rodrigo Raubein, der ein Geheimnis verbirgt, welches die ganze Geschichte auf den Kopf stellt. Zum anderen erlebt er, wie Knirps’ Eltern gemeinsam mit ihrem sprechenden Papagei Sokrates nach ihrem Sohn suchen. Im Gegensatz zu ihrem Sohn sind Mama und Papa Dick kein bisschen abenteuerlustig und recht einfach gestrickt. Da ist der Papagei schon ein helleres Köpfchen, der nach ergebnisloser Suche mit Hilfe eines Buches versucht dem Abenteuer von Knirps auf die Spur zu kommen, damit sich ihre Wege an einem späteren Punkt der Geschichte kreuzen.
Dieser erzählerische Kniff Endes macht viel Spaß und übt selbst auf bereits erwachsene Leser einen Reiz aus.
Der schlaue Sokrates scheint damit tatsächlich den richtigen Weg zu verfolgen, doch selbst einem schlauen Vogel verlaufen Fehler, und so nimmt die Geschichte mehr als einmal eine unvorhergesehen Wendung. Wenn man ein Auge auf den offensichtlichen Täter eines Falls hat, so kann es passieren, dass einem entgeht, dass der eigentliche Bösewicht ein ganz anderer ist!
Seit dabei, wenn sich der Vorhang des Theaters hebt und ein überraschendes Spiel beginnt, bei dem ein eigentümlicher Raubritter, ein goldgieriger Drache, ein düsterer Bösewicht, ein melancholischer König, sowie eine entführte Prinzessin eine Rolle spielen, und sich nicht immer alles so entwickelt, wie man es von einem Märchen erwarten würde.

Für mich ist das Buch ein richtiger “Ende”, obwohl er selbst diese Geschichte vor seinem Tod nicht mehr zu Ende erzählen konnte. Wieland Freund hat jedoch großartige Arbeit geleistet und es entsteht zwischen den ersten drei von Michael Ende geschriebenen Kapiteln, sowie dem Rest der Geschichte, kein Bruch. Sowohl sprachlich als auch erzählerisch ist das Buch ein Gesamtwerk, dem man einen Wechsel des Autors nicht anmerkt.
Die Geschichte ist opulent und großzügig illustriert, so dass bereits Erstleser großen Spaß damit haben und auch das Vorlesen viel Freude bereitet. Auf den Vorsatzseiten findet man die Darsteller der Geschichte, von den beiden namensgebenden Titelfiguren bis hin zu den drei Eseln wurde dabei an alle Charaktere gedacht. Jeden Kapitelanfang schmückt eine Illustration, des Weiteren sind zahlreiche seitenfüllende Bilder im Buch enthalten.

Wie eigentlich alle seiner Geschichten, hat Michael Ende mit diesem Buch eine sehr fantasievolle, aber auch hintergründige Erzählung geschaffen.
Zum einen ist da diese grandiose Idee mit Sokrates, der mit Hilfe eines Märchenbuchs versucht Knirps aufzuspüren, vor allem ist es aber die Erkenntnis, dass nicht jeder mit dem Leben glücklich wird, in das er hineingeboren wird, und dass manchmal Mut dazu gehört aus bereits ausgetretenen Pfaden auszubrechen und neue zu beschreiten.
Daneben bereitet es viel Spaß aufzuspüren, welche Klischees Michael Ende aufs Korn nimmt. In Knirps habe ich zum Teil den einen, der auszog das Fürchten zu lernen, wiedererkannt, denn wie dieser ist Knirps zunächst ebenfalls furchtlos und lernt im Laufe der Geschichte Angst kennen. Außerdem bricht er mit gängigen Bildern, die man beispielsweise von Raubrittern oder Prinzessinen hat.

Das Buch ist ein fantasievoller und märchenhafter (Vor-)Lesespaß für kleine und große Michael Ende Fans und solche, die es noch werden wollen.

Bewertung vom 18.01.2019
Samus ganzer Stolz
Kauer, Daniel

Samus ganzer Stolz


ausgezeichnet

Jacqueline und Daniel Kauer haben die Geschichte von Samu geschrieben und illustriert, nachdem ihr Sohn im Alter von vier Jahren an kreisrundem Haarausfall am ganzen Körper erkrankt war.

Die Geschichte erzählt vom Igeljungen Samu, dessen ganzer Stolz seine glänzenden Stacheln sind, die er täglich mit Puder, Öl und Kiefernadeln pflegt. Fast alle Igelmädchen sind verliebt in ihn.
Doch eines morgens wird er wach und findet in seinem Moosbett Stacheln, die er über Nacht verloren hat. Zunächst macht er sich darüber keine allzu großen Sorgen, doch es bleibt nicht bei den wenigen Stacheln. Wenig später hat er einen nackten Po, dann kommen kahle Stellen auf dem Kopf hinzu. Trotz Heilkräutern kann er dem Nadelverlust keinen Einhalt gebieten.
Samu hat nun Angst, dass kein anderer Igel mit einem nadellosen Igel befreundet sein möchte, was besonders schwer wiegt, da im Frühjahr sämtliche Jungigel eine Familie gründen.
Doch Samu liegt falsch… Es gibt ein Igelmädchen, dem sehr viel an Samu liegt, unabhängig von seinem Aussehen. Ob es für Samu trotz ausgefallener Stachel ein Happy End geben wird?

Auch wenn Jacqueline und Daniel Kauer in ihrem Buch “Samus ganzer Stolz” die Krankheit ihres Sohnes in den Fokus rücken, so verleiht die Geschichte allgemein Kraft und Mut an alle, die irgendwie “anders” sind, egal, ob dies mit dem Aussehen zu tun hat oder krankheitsbedingt ist.
Es ist erschreckend, dass selbst im Kinder- und Jugendalter schon so viel Wert auf Äußeres oder einen bestimmten Status gelegt wird, umso wichtiger, dass bereits in Kinderbüchern solche Themen angesprochen werden.
Wie man an Samus Geschichte sieht, gibt es auch immer jemanden, der zu einem hält, für den man unabhängig vom Äußeren “schön” und wichtig ist.

So traurig die Geschichte an manchen Stellen ist, wenn der zunächst so selbstverliebte Samu mit seinem Handicap klargekommen muss, so kann man sich dank mancher Illustrationen das Schmunzeln dennoch nicht verkneifen.
Die Kauers haben sehr viel Wert darauf gelegt das Thema kindgerecht und, trotz des nötigen Ernstes, nicht zu verbissen zu behandeln.

Das Ende ist zuckersüß und herzerwärmend, die letzte Doppelseite hätte es für mich noch nicht einmal gebraucht. Selbst ohne die beiden letzten Seiten wäre der Schluss für mich perfekt gewesen.