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Leseigel
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Villingen

Bewertungen

Insgesamt 993 Bewertungen
Bewertung vom 19.11.2023
Wer keine Grenzen kennt (eBook, ePUB)
Dicken, Dania

Wer keine Grenzen kennt (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Was ist gerecht und angemessen ?
Ein CIA Mitarbeiter wird in London brutal gefoltert und ermordet. Libby und Julie bieten Julies Mutter, der englischen Profilerin Andrea, ihre Unterstützung an. Beide fliegen nach London, um mit den Beamten vor Ort zusammenzuarbeiten. Der Fall nimmt schnell ein ungeahntes Ausmaß an und bringt Julie und Libby in Lebensgefahr.

Owen ist derweil mit seine Ausbildung zum FBI Agenten beschäftigt und hat Anschluss an eine sympathische Gruppe anderer Studenten gefunden. Dazu gehört auch Amaya, die pakistanische Wurzeln hat, In ihrer Familie treffen westliche und streng muslimische Lebensauffassungen aufeinander.

Wieder einmal schafft es die Autorin gesellschaftspolitische Themen in ihrem Thriller spannend und realistisch darzustellen. Dürfen Vertreter von Recht und Ordnung rechtliche und moralische Grenzen überschreiten, um Kriegsverbrecher oder Terroristen dingfest zu machen ? Die Autorin beschreibt in diesem Zusammenhang allzu anschaulich einige Foltermethoden, die für mich fast nicht auszuhalten waren und stärkt dadurch meine Haltung, dass niemand das Recht hat, anderen Menschen so etwas anzutun. Genau so erschreckend fand ich die menschenverachtende, emotionslose und auf die eigene Sichtweise beharrende Haltung der Täter , egal welche Ziele sie verfolgen.

Ausdrücklich sei erwähnt, dass der Thriller absolut fesselnd ist und in keiner Weise moralisierend.

Die Ereignisse enden mit einem Cliffhänger. Owen ist durch Zufall in einen Fall von falsch verstandener Familienehre geraten. Der Täter hat allen Beteiligten Rache geschworen, was nichts gutes verheißt, mich aber voller Spannung auf den nächsten Fall von Libby und Julie zurücklässt.

Bewertung vom 14.11.2023
Bittermandeln aus Byzanz
Zürcher, Dorothe

Bittermandeln aus Byzanz


ausgezeichnet

Unterhaltsame Geschichte verknüpft mit byzantinischen Köstlichkeiten
Wir schreiben das Jahr 1189 und der 3. Kreuzzug unter Kaiser Barbarossa ist in vollem Gange.

Diethelm von Toggenburg ist unter den Kreuzrittern.

Alkmene ist Köchin am Hof in Adrianopel. Kochen ist ihre Leidenschaft und ihr Confectum ist eine Sensation. Die Wege der beiden kreuzen sich, als die Franken die Stadt erobern. Alkmene findet sich im Zelt von Diethelm wieder. Voller Angst vor einer möglichen Vergewaltigung macht sie das, was sie am besten kann - kochen. Diethelm, der die byzantinischen Frauen verachtet und seit dem Tod seines Bruders unter Appetitlosigkeit leidet, findet durch Alkmenes Kochkünsten wieder Freude am Essen und fühlt sich für sie verantwortlich.

Alkmene soll daraufhin für Konstanze, die Braut Friedrichs von Schwaben, um deren Leben man fürchtet, da sie nichts mehr zu sich nimmt, kochen. Da Alkmene durch diese neue Aufgabe auch Zugang zu den Speisen Barbarossas hat, wird sie gegen ihren Willen in ein Komplott gezogen.

Mich hat zu Beginn gereizt, einen Kreuzzug nicht durch die Augen eines Ritters zu erleben, sondern durch die eines Kriegsopfers . Diesen Perspektivwechsel fand ich sehr spannend und er führte mich in eine Welt der Gewürze, orientalischer Kochkunst, Sinnenfreude, aber auch der Schrecken, die Frauen im Krieg erleiden.

Besonders gelungen fand ich, dass die Autorin ein Rezept an den Anfang jeden Kapitels stellt. Vieles klingt in meinen Ohren eher gewöhnungsbedürftig, aber es waren auch ein, zwei Rezepte dabei, die zum Nachkochen anregen.

Alkmene war mir sympathisch und ich habe sie im Verlaufe der Geschichte immer mehr bewundert. Auf den ersten Blick für ihre Kochkunst und für die Fähigkeit aus wenig schmackhafte Speisen zu zaubern und später dann für ihren Mut, Treue und Aufrichtigkeit.

Auch Diethelm ist jemand, der auf den 2. Blick seine guten Seiten hat. Er war aufrichtig um Alkmene besorgt und ist Pares mit Respekt begegnet.

Bleibt noch, einige Worte zum Eunuchen Pares zu verlieren. Von vielen verachtet und von manchen Frauen und Männern für ihren Lustgewinn benutzt, hat mich seine Verletzlichkeit berührt.

Für mich war der Roman eine echte Entdeckung, weil er mir neue Sichtweisen und Erkenntnisse beschert hat. Dabei war er voller anschaulicher Beschreibungen der Gerichte und der Zutaten, so dass ich meinte, sie riechen und schmecken zu können. Die Handlung selbst war spannend und unterhaltsam erzählt.

Bewertung vom 09.11.2023
Treue hat ihre Grenzen / Südtirolkrimi Bd.10
Neubauer, Ralph

Treue hat ihre Grenzen / Südtirolkrimi Bd.10


ausgezeichnet

Ein Cold Case und ein neuer Fall

Tommaso und Claudio sind alte Freunde und Kollegen. Beide haben damals gemeinsam ihren Berufsweg begonnen, zu einer Zeit als ein Mord die Gemüter bewegt hat. Nach 40 Jahren stehen nun beide vor dem Ruhestand und erneut wirbelt ein Mord ihr Leben durcheinander.

Ein allseits beliebter und wohlhabende Weinbauer wurde in seinem Weinberg erschossen. Es scheint kein Motiv zu geben. Der Tote hat kurz vor seinem Ableben gebeichtet. Der Dekan beruft sich auf das Beichtgeheimnis. Commissario Francesca und ihre Kollegen kämpfen sich durch ein Dickicht von Gerüchten und Vermutungen.

Dies ist mein erster Krimi aus der Feder des Autors und ich hatte ein wenig Bedenken, ob ich mich zurecht finde, da es bereits einige Vorgängerbände gibt. Diese lösen sich schnell in Luft auf. Der Autor konzentriert sich auf den aktuellen Fall und gibt zwischendurch die notwendigen Hintergrundinformationen.

Was mich sofort für das Buch eingenommen hat, ist der Schauplatz Tramin und Kalterer See, die durch einige Beschreibungen der Landschaft und erklärende Hinweise zum Weinbau und Geschichte Eingang in die packende Handlung finden.

Die Handlung ist eine gelungene Mischung aus polizeilicher Ermittlungsarbeit und privater Hintergrundgeschichte der Ermittler. Für mich im Mittelpunkt steht die junge Commissario Francesca, die mit Charme, Intelligenz und guter Kombinationsgabe, den Fall lösen kann. Ich fand sie sehr sympathisch. Die nervigste Person war in meinen Augen der Journalist Fernando, der sich für eine möglichst große Story in die Ermittlungen einmischt und sich für den größten hält.

Die Lösung des Falles ist der Erfolg traditioneller Ermittlungsarbeit. Mir haben die Zeugenbefragungen sehr gut gefallen, die in der Gesamtheit ein Bild des Sozialgefüges geben. Natürlich habe ich auch mit ermittelt. Die Lösung des Falles ist logisch und hat sich durch Hinweise gegen Ende angedeutet, war aber durch die Persönlichkeit des Mörders eine Überraschung und schockierend für mich.

Ein weiterer Pluspunkt des Krimis ist die Erzählstil . Die Kapitel entsprechen den Wochentagen und die Ereignisse werden in kurzen Abschnitten und wechselnder Perspektive wieder gegeben. das ist kurzweilig und ergibt einige Cliffhänger, die die Spannung zusätzlich erhöhen.

Bewertung vom 07.11.2023
Faule Äpfel
Helmut, Jäger

Faule Äpfel


sehr gut

Das Böse ist überall zuhause
Es ist das erste Mal, dass ich den Journalisten Carl Sopran treffe . Zusammen mit seinen guten Freundinnen Francesca und Julia hat es ihn nach Ravensburg verschlagen. Im Moment plant er eine Reportage über Neonazis, lässt sich aber eher treiben. Als er zufällig eine Tütchen Kokain in einem für Francesca bestimmten Paketsendung findet, sind wir mittendrin in einem undurchsichtigen Fall, der immer größere Dimensionen annimmt . Dabei beginnt es ganz harmlos. Sopran will wissen, woher das Kokain kommt, aber nicht die Polizei informieren. Bei seinen Nachforschungen stößt er auf einen verschwundenen Auslieferungsfahrer. Es gibt weitere Tote. Ein Student verschwindet, den Sopran beschattet hatte.

Nun ist nicht mehr nur die Rede von Kokain, sondern es könnte auch um Waffengeschäfte und Geldwäsche gehen. Durch ein Telefonat mit einem alten Bekannten, einem litauischen Journalist, kommt zusätzlich eine russische Verbrecherorganisation ins Spiel. Sopran kann die Finger nicht von der Sache lassen, da er mittlerweile davon überzeugt ist, dass etwas Großes. Monströses dahinter steckt. Als er zufällig auf ein mögliches konspiratives Treffen der führenden Köpfe entdeckt, begeht er einen fast tödlichen Fehler.

Mir hat der Krimi sehr gut gefallen, obwohl ich zeitweise aufpassen musste, den roten Faden nicht zu verlieren. All zu viele Möglichkeiten und Verbindungen waren denkbar . Was mich fasziniert hat, wie aus einer anfänglichen Kleinigkeit, so etwas jeden Rahmen sprengendes wurde. Das war fesselnd zu lesen und auch überzeugend dargestellt. Sopran selbst war für mich nicht der strahlende Held. Irgendwie hatte ich das Gefühl, er sei noch auf der Suche nach einem Platz im Leben. Er macht vieles allein mit sich ab und brüskiert mit seinen Entscheidungen seine Freunde. Er bringt damit sich und andere in Gefahr. Was für ihn spricht, ist sein Gerechtigkeitssinn und seine Unbestechlichkeit. Gut gefallen hat mir auch, dass der Schauplatz des Krimis das beschauliche Oberschwaben mit seiner schönen Landschaft war.

Bewertung vom 06.11.2023
Rachemeer (eBook, ePUB)
Kristensen, Juna

Rachemeer (eBook, ePUB)


sehr gut

Wer lügt, wer sagt die Wahrheit ?
Die Autorin erzählt die Geschichte einer Clique auf zwei Zeitebenen und lässt in der Vergangenheit abwechselnd einen der Protagonisten erzählen, so dass ein facettenreiches Bild entsteht.

Svea, Jeremias, Rachida, Karli und Raik sind in der 13 Klasse befreundet. Star der Gruppe ist Jeremias, für den Svea Gefühle entwickelt. Bis auf ihn werden die anderen von einer Mitschülerin gemobbt. So sind alle schnell dabei, als ihnen Jeremias ein Spiel vorschlägt, bei dem einer von ihnen, zum Rache nehmen aufgefordert wird, aber anonym bleibt. Was als Spiel beginnt, endet in einer Katastrophe.

Zehn Jahre lang hört Svea nichts mehr von den anderen, als sie unerwartet einen Anruf von Jeremias erhält. Rachida ist verschwunden. In einer Atmosphäre gegenseitigen Misstrauens und Ablehnung treffen sich die ehemaligen Freunde dort, wo damals alles endete. Es beginnt erneut ein mörderisches Spiel.

Insgesamt war der Krimi faszinierend. Stück für Stück werden Geheimnisse offenbart, die jedes mal einen neuen Blickwinkel auf das Geschehen in der Vergangenheit eröffnen. Jeder trägt Schuld. Jeder könnte der Täter von damals oder heute sein.

Was meine Lesefreude etwas getrübt hat, waren in meinen Augen ein paar Längen bei den Ereignissen in der Vergangenheit. Als sich die letzten Kapitel auf die Gegenwart konzentrieren, war ich auf jeden Fall gefesselt. Bei einigen Offenbarungen war ich schockiert und gleichzeitig im Zweifel ob es tatsächlich die Wahrheit ist. Das Ende ist einfach genial und bereitet Gänsehaut.

Bewertung vom 05.11.2023
Sautrog
Stadler, Marion

Sautrog


ausgezeichnet

Mary und der tote Guru
Am Ende des letzten Bandes musste ich um das Leben der Kommissarin Mary bangen. Den schweren Unfall hat sie überlebt, befindet sich aber in einer Lebenskrise und die ganze Familie macht sich Sorgen. Da scheint es fast als Geschenk Gottes, als Engelbert vom Reinen Licht, der Anführer einer ortsansässigen Sekte, tot aufgefunden wird. Der neue Kollege, Kommissar Erdem, bittet Mary um Mithilfe. Langsam findet Mary zumindest zurück ins Berufsleben und gemeinsam geraten wir in turbulente Ermittlungen.

Erneut gelingt es der Autorin mich zu überraschen und gut zu unterhalten. Eine Sekte im kleinen Dorf Essing ist an sich schon eine Sensation. Kein Wunder formiert sich Widerstand dagegen - allen voran Marys Schwiegervater und dessen Lebensgefährtin.

Mary und Erdem verhören die Sektenmitglieder, suchen nach einem Motiv. Vergebens, der Tote scheint ein echter Heiliger gewesen zu sein. Bei näherem Hinsehen ergibt aber ein Sumpf wie Sodom und Gomorrha.

Während Mary beruflich weiter Fuß fasst, bleiben die privaten Probleme ungelöst. Sie kann ihrem Mann den Fehltritt mit der Staatsanwältin nicht verzeihen.

Die Auflösung des Falles ist erneut überzeugend und zeigt wozu Fanatismus und Rachegefühle führen können.

Bis es zur Festnahme kommt, ist der Krimi fesselnd und gibt oft Anlass zum Schmunzeln. Der Neue Erdem ist eine echte Bereicherung, der zwar viel Unruhe in die PI bringt, aber sehr zu meiner Erheiterung beiträgt. Er neigt zu übertriebenen Geschäftigkeit, was nicht alle Kollegen schätzen. Besonders gelungen fand ich die Rekonstruktion des möglichen Tathergangs. Ich musste zu meiner Erleichterung auch nicht aktiv teilnehmen.

Am Ende haben sich sogar die privaten Wolken verzogen und alles läuft wieder in geregelten Bahnen. Doch für mich hält der lesenswerte Krimi einen Wermutstropfen bereit. Mary möchte ihren Beruf an den Nagel hängen. Ich hoffe, sie ändert ihre Entscheidung wieder.

Bewertung vom 04.11.2023
Esmeraldas Liebe
Toso, Karoline

Esmeraldas Liebe


sehr gut

Gelungene Mischung aus Fiktion und Historie
Dies ist der dritte Band einer Trilogie, die das Schicksal Esmeraldas, der bekannten Figur aus Victor Hugos Der Glöckner von Notre Dame, neu erzählt und fortführt.

Ich kenne die Vorgängerbände nicht, deshalb war der Einstieg für mich eher schwierig. Im verlaufe des Romans gibt es mehr Hinweise auf die Vergangenheit, so dass sich für mich nach und nach offene Fragen klären.

Für mich erzählt die Autorin zwei Geschichten, die sich zeitweise überschneiden . Da ist Esmeralda, die sich seit ihrer Heirat mit dem Duc de Valois Agnes nennt und zwei Kinder hat. Das ist, was die Öffentlichkeit von ihr weiß. Da es viele Geheimnisse in ihrer Vergangenheit gibt, die die Existenz ihrer Familie bedrohen, schwebt immer das Schwert der Entdeckung über ihr. Ihre Befürchtungen scheinen sich zu erfüllen, als eine Person aus ihrer Zeit als Tänzerin die Bühne betritt.

Der zweite Handlungsstrang erzählt von Anne de Bretagne, deren Vertraute Agnes zeitweise ist, beginnend mit dem Tod von Annes Vater und endend mit der Geburt ihres 1. Kindes. Die Autorin schildert Anne als intelligente und herzenswarme Persönlichkeit und füllt damit die nackten historischen Tatsachen mit Leben. Das war für mich interessant und spannend. Mir ist Anne dadurch ans Herz gewachsen.

Für die packende Dramatik und wechselnden Gefühlsbäder sorgen die Ereignisse rund um Agnes. Ich musste oft um ihre Gesundheit und ihr Lebensglück bangen.

Ich verlasse Agnes an einem Punkt ihres Lebens, der Raum für Spekulationen bietet. Ich fand dieses offene Ende durchaus passend. Der Roman hat mir einige schöne Lesestunden beschert und ein Kapitel der französischen Geschichte unterhaltsam näher gebracht.

Bewertung vom 03.11.2023
Vom Überleben (eBook, ePUB)
Brendel, Esther; Geißlinger, Esther; Gerres, C. L.; Fondraz, Charlotte; Hasselmann, D. O.; Knauber, Heike; Müller, Rena; Zentgraf, Claudia

Vom Überleben (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Fesselnd, verstörend, berührend
Diese Charakterisierung trifft nur annähernd, was den Leser der 12 Geschichten dieser Anthologie erwartet.
Die beiden ersten Geschichten gehören für mich in die Kategorie verstörend. Die erste ist eine Fantasy-Geschichte, die sich mit Unterdrückung und Fremdenfeindlichkeit auseinandersetzt. Die zweite spielt in einer möglichen Zukunft und thematisiert den Klimawandel. Beide empfand ich als deprimierend, weil auch selbst positive Handlungen negative Folgen haben.
Mit zu meinen Lieblingsgeschichten zählt „Das Opfer“ - ebenfalls aus dem Genre Fantasy. Sie war für mich, obwohl sie mit Schrecken beginnt, im Ergebnis optimistisch und lässt auf eine bessere Zukunft hoffen.
„Rat Race „ spielt in der Gegenwart und hat mich berührt. Es geht um Einsamkeit, Egoismus und Mobbing. Mir war die Heldin zutiefst unsympathisch und dennoch regte sich ein leises Gefühl von Mitleid.
Für mich das Highlight an Schrecken war „Wollmaus“ Nach dem Lesen dieser Geschichte wird jeder sein Haustier mit anderen Augen sehen. Da bin ich mir sicher !
Im Grunde müsste ich jede Geschichte erwähnen, denn jede ist für sich absolut lesenswert und setzt sich mit einem unserer brennenden Probleme auf unterhaltsame und originelle Weise auseinander.

Bewertung vom 03.11.2023
Die Headhunterin (eBook, ePUB)
Ernst, Matthias

Die Headhunterin (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Auf der Suche nach dem Verräter
Rebecca Williams ist eine Psychologie und Headhunterin. Gerade laufen die Geschäfte schlecht und sie braucht dringend Geld. Ihre Nachbarin, die Tochter eines mächtigen Gangsterbosses, vermittelt ihr einen Auftrag bei ihrem Vater. Rebecca soll einen Polizeispitzel in seiner Organisation auffliegen lassen. Vor einem ähnlichen Problem steht der junge Scotland Yard Polizist Omar Sharif, der gerade ein Auswahlverfahren für die Kriminalpolizei erfolgreich durchlaufen hat. Dies ist der erste Fall an seiner neuen Dienststelle Interne Ermittlungen. Nachdem mehrere Drogenrazzias schief gelaufen sind, vermutet man einen Verräter in den eigenen Reihen. Sharif soll ihn ausfindig machen. Der Autor verfolgt abwechselnd die beiden Handlungsstränge. Schnell ist klar, dass es einen Zusammenhang gibt. Für mich ergab die Erzählweise einen zusätzlichen Reiz zu den ohnehin fesselnden Ereignissen. Ich hatte durch die unterschiedlichen Perspektiven jeweils einen Wissensvorsprung, der mich auch oft die falschen Schlüsse ziehen ließ. Sharif war mir sympathisch. Er möchte beruflich voran kommen, ist intelligent, nicht bestechlich und kann sich in eine Aufgabe verbeißen. Obwohl Rebecca sich in den Dienst des Drogenbosses stellt, empfand ich auch sie als ausgesprochen positive Person. Mir hat ihre Herangehensweise an die Aufgabe imponiert. Was ebenfalls für sie spricht, sie hat Skrupel, dass jemand wegen ihr ums Leben kommt, kann sich aber der Situation nicht entziehen. Wie nicht anders zu erwarten, laufen die beiden Handlungsstränge unweigerlich aufeinander zu. Dabei gibt es einige Überraschungen und unerwartete Wendungen. Plötzlich scheint nichts so zu sein, wie es zu Beginn aussah. Das Ende ist überzeugend und für meinen Gerechtigkeitssinn ernüchternd. Der Thriller ist packend geschrieben. Er konnte mich oft überraschen und dabei in Atem halten. Das war sicher nicht mein letztes Buch des Autors.

Bewertung vom 30.10.2023
Eric Holler: Wo ist Lisa? (eBook, ePUB)
Just, Roman

Eric Holler: Wo ist Lisa? (eBook, ePUB)


sehr gut

Verwirrende Ermittlungen in Gelsenkirchen
Der Beginn des Krimis erinnert mich an die Bücher von Dashiell Hammett. Ein Privatdetektiv - hier Eric Holler - sitzt in seinem Büro und erhält einen scheinbar harmlosen Auftrag. Nur ist es dieses Mal keine verruchte Blondine, sondern ein dubioser Adliger, der das Büro betritt Er glaubt, dass seine Frau ihn betrügt und will dafür Beweise.

Und kurz darauf bin ich mitten in einer verwirrenden Geschichte, die mit vielen Wendungen und falschen Vermutungen aufwartet. Die Handlung hat was von Popcorn-Kino, da ständig etwas passiert und manches in meinen Augen eher unrealistisch erscheint. Aber was soll`s - der Krimi unterhält, die Geschichte ist packend. Schließlich mag ich auch die James-Bond-Filme.

Bei der Frage , ob ich Eric Holler mag, bin ich gespalten. Für ihn spricht seine Professionalität, sein Gerechtigkeitssinn und seine Intelligenz. Dabei ist er von der Welt und den Menschen enttäuscht. Er ist so der Typ "einsamer Wolf ". Würde ich wieder mit ihm ermitteln ? Auf jeden Fall !