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Benutzername: 
KimVi
Wohnort: 
Niedersachsen
Buchflüsterer: 

Bewertungen

Insgesamt 1561 Bewertungen
Bewertung vom 29.05.2023
Das Spiel geht weiter / The Inheritance Games Bd.2
Barnes, Jennifer Lynn

Das Spiel geht weiter / The Inheritance Games Bd.2


ausgezeichnet

Das Rätsel, warum der verstorbene Multimilliardär Tobias Hawthorne ausgerechnet Avery Grambs fast sein gesamtes Vermögen vermacht hat, ist noch immer nicht gelöst. Doch Avery ist fest entschlossen, der Sache auf den Grund zu gehen. Die vier enterbten Enkelsöhne unterstützen sie bei ihren Bemühungen, allerdings verfolgen sie auch eigene Ziele. In diesem zweiten Band der Trilogie muss Avery feststellen, dass es noch weitere Personen gibt, die ein Interesse daran haben, sie loszuwerden....

Der zweite Band knüpft nahezu nahtlos an die Ereignisse des ersten Teils an. Um alles richtig zuordnen zu können, ist es deshalb empfehlenswert, die Reihenfolge einzuhalten. 

Der verstorbene Multimilliardär war ein großer Freund von Rätseln. Und das Rätsel, warum er ausgerechnet Avery zu seiner Erbin auserkoren hat, scheint sein Meisterstück zu sein. Denn immer, wenn Avery und die Enkel des Verstorbenen meinen, der Lösung näherzukommen, sorgen unvorhergesehene Wendungen für neue Überraschungen. Hier ist nichts so, wie es auf den ersten Blick scheint. 

Der Autorin gelingt es wieder hervorragend, Charaktere und Handlungsorte so lebendig zu beschreiben, dass man beinahe meint, selbst vor Ort zu sein. Man kann sich deshalb ganz auf die Ereignisse einlassen und versucht, hinter das große Geheimnis zu kommen. Da Avery in diesem Band in große Gefahr gerät, steigert sich die bereits früh aufgebaute Spannung stetig. Man fiebert mit und mag manchmal kaum glauben, was passiert. 

Tobias Hawthornes Enkel sind auch in diesem Band nicht so leicht zu durchschauen. Die Brüder unterstützen Avery, doch so richtig lassen sie sich nicht in die Karten schauen. Das sorgt für zusätzliche Spannung. Außerdem fühlt Avery sich noch immer zu zwei Brüdern hingezogen. Das erfüllt zwar gängige Klischees, passt aber sehr gut zu dieser Handlung. Denn genau wie Avery selbst, kann man nicht einschätzen, welcher Bruder besser zu ihr passt und ob es beide ehrlich meinen. 

​​​​​​​Auch dieser zweite Band überzeugt durch eine rasante Handlung, interessante Rätsel und jede Menge Geheimnisse. Das große Finale ist auf jeden Fall ein Muss!

3 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 29.05.2023
Der Teufelshof / Akte Nordsee Bd.2
Almstädt, Eva

Der Teufelshof / Akte Nordsee Bd.2


ausgezeichnet

Die Anwältin Fentje Jacobsen ist auf die Hochzeit eines alten Freundes eingeladen. Es wird ein rauschendes Fest gefeiert, das bis in die Morgenstunden dauert. Als eine Nachbarin der Brautleute am nächsten Morgen Hilfe braucht, betritt sie den Hof der Familie. Sie macht dort eine grauenvolle Entdeckung, denn der Bräutigam ist angeschossen und seine Eltern liegen ermordet im Bett. Nur die Braut wird unverletzt in der Scheune aufgefunden. Als die Polizei scheinbar keinen anderen Hinweisen nachgeht, sondern davon ausgeht, dass die Braut für diese schreckliche Tat verantwortlich ist, beginnt Fentje Jacobsen auf eigene Faust zu ermitteln. Dabei trifft sie wieder auf den Journalisten Niklas John, der die Braut von früher kennt und ebenfalls davon überzeugt ist, dass sie unschuldig ist. Fentje und Niklas ahnen nicht, dass ihre Nachforschungen sie in große Gefahr bringen werden...

"Der Teufelshof" ist nach "Am dunklen Wasser" der zweite Band der Akte-Nordsee-Reihe. Man kann den aktuellen Ereignissen aber auch dann mühelos folgen, wenn man den Auftakt nicht gelesen hat, denn wichtige Hintergrundinformationen zu den Hauptprotagonisten werden in die Handlung eingestreut. Um die Weiterentwicklung der Hauptcharaktere und ihr zunächst eher angespanntes Verhältnis nachzuvollziehen, empfiehlt es sich allerdings, wie bei jeder anderen Bücherserie auch, die Reihenfolge einzuhalten. 

Eva Almstädt gelingt es wieder hervorragend, Handlungsorte und Charaktere so zu beschreiben, dass man sofort mitten im Geschehen ist. Man kann sich die beschriebenen Szenen mühelos vorstellen und versucht, eigene Schlüsse zu ziehen. Die Handlung wird aus unterschiedlichen Perspektiven betrachtet, bei denen man sowohl der Anwältin Fentje Jacobsen als auch dem Journalisten Niklas John über die Schulter schaut. Beide stellen ihre Nachforschungen zunächst unabhängig voneinander an und tragen dabei unterschiedliche Puzzleteilchen zusammen. Obwohl man durch die wechselnden Perspektiven einen guten Überblick bekommt, kann man sich nicht vorstellen, wer und was genau hinter der grausamen Tat steckt. Der Fall ist äußerst rätselhaft und gut dazu geeignet, eigene Überlegungen anzustellen. 

Der Schreibstil ist flüssig und äußerst angenehm lesbar. Dadurch gerät man früh in den Sog der Ereignisse und möchte unbedingt ergründen, was im Haus der Brautleute geschah. Da Niklas und Fentje offenbar in ein Wespennest stechen, geraten sie in Gefahr. Das sorgt dafür, dass sich die bereits aufgebaute Spannung nochmals steigert. 

Ein spannender Nordsee-Krimi, der durch ein sympathisches Ermittlerteam überzeugt und dazu anregt, eigene Überlegungen anzustellen. Krimifans dürften hier voll auf ihre Kosten kommen. 

3 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 27.05.2023
Die Schrift
Haller, Elias

Die Schrift


sehr gut

Die Prostituierte Lena Karasek wird vermisst. Arne Stiller ist verwundert, dass der Vermisstenfall auf seinem Schreibtisch landet und schenkt ihm kaum Beachtung. Das ändert sich schlagartig, als Lena Karasek grausam verstümmelt und mehr tot als lebendig gefunden wird. Auf Lenas Rücken befindet sich ein rätselhaftes Tattoo. Arne Stiller ahnt, dass er die Schrift auf Lenas Rücken schnell entschlüsseln muss, um dem Täter auf die Schliche zu kommen...

"Die Schrift" ist bereits der fünfte Band, in dem der Kryptologe Arne Stiller, gemeinsam mit seiner Kollegin Inge Allhammer, ermittelt. Da die Fälle in sich abgeschlossen sind, kann man den aktuellen Ereignissen sicher auch dann problemlos folgen, wenn man noch keinen Teil der Serie gelesen hat. 

Der Thriller startet ohne langatmiges Vorgeplänkel, denn der Autor sorgt dafür, dass man sofort mitten im spannenden Geschehen ist. Die Handlung wird aus unterschiedlichen Perspektiven betrachtet. Die Kapitel sind relativ kurz und stoppen häufig an entscheidenden Stellen, wodurch schon früh ein hohes Tempo aufgebaut wird, dem man sich nur schwer entziehen kann. Außerdem gibt es immer wieder Rückblicke in die Vergangenheit einer unbekannten Person. Man hat den Verdacht, dass es sich um den Täter handeln könnte. Doch die Informationen sind zu knapp, um konkrete Rückschlüsse zu ziehen. 

Elias Haller gelingt es mal wieder hervorragend, Spuren auszulegen, denen man nur allzu bereitwillig folgt. Man versucht den Täter auf eigene Faust zu ermitteln, ist jedoch hin- und hergerissen und weiß nicht, wem man dieses abscheuliche Verbrechen zutrauen soll. Dadurch wird die früh aufgebaute Spannung nicht nur durchgehend gehalten, sondern kann sich im Verlauf sogar noch steigern. Allzu zartbesaitet sollte man beim Lesen allerdings nicht sein, denn der Täter verlangt seinen Opfern einiges ab und Elias Haller versteht es meisterhaft, die entsprechenden Szenen so zu beschreiben, dass man dazu die passenden Bilder vor Augen hat. Das große Finale kommt dann allerdings ein wenig abrupt. 

Nichtdestotrotz ein spannender Fall, der durch rasante Szenenwechsel und interessante Einblicke in die Kryptologie überzeugt!

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 21.05.2023
Crashing Back to You / Back to You Bd.2 (eBook, ePUB)
Able, Lexis

Crashing Back to You / Back to You Bd.2 (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

"Crashing Back to You" ist nach "Running Back to You" der zweite Band der "Back to You"-Reihe. Man kann den aktuellen Ereignissen aber auch dann folgen, wenn man den ersten Teil nicht gelesen hat, da wichtige Hintergrundinformationen in die Handlung einfließen. Allerdings kann man die ganz besondere Freundschaft, die die Hauptprotagonisten verbindet, besser nachvollziehen, wenn man die Reihenfolge einhält.

In diesem Band stehen Aley und Chase im Zentrum der Geschichte. Bereits im ersten Band konnte man die Anziehungskraft bemerken, die zwischen den beiden herrscht. In einer Nacht überwindet Aley ihre Schüchternheit und lässt sich auf Chase und ihre Gefühle für ihn ein. Doch den beiden ist nur diese eine Nacht vergönnt, da Chase am nächsten Morgen von der Polizei abgeführt wird und über ein Jahr ins Gefängnis muss. Als Chase zurückkehrt, ist nichts mehr, wie es vorher war. Denn er zieht sich zurück. Doch Aley ist nicht bereit dafür, Chase aufzugeben. 

Die Handlung wird in der Ich-Perspektive, abwechselnd aus der Sicht von Aley und Chase erzählt. Dadurch kann man die Gefühle der beiden hautnah miterleben und bekommt einen ungeschönten Einblick in ihr Innerstes. Außerdem erfährt man, wie sie aufeinander wirken und was sie voneinander denken. Der Autorin gelingt es hervorragend, alles so zu beschreiben, dass man sofort mitten im Geschehen ist. 

Wenn man den ersten Teil gelesen hat, darf man sich über ein Wiedersehen mit der bereits bekannten Freundesclique freuen. Diese Charaktere wirken ebenfalls lebendig, wodurch man sie nicht nur mühelos vor Augen hat, sondern ein intensives Gefühl dafür entwickelt, wie tief die Verbundenheit zwischen allen ist. Aley und Chase haben mit einigen Problemen zu kämpfen. Diese werden äußerst authentisch vermittelt, wodurch diese Geschichte mehr zu bieten hat, als eine ganz normale Lovestory. Man kann mit den Charakteren mitfiebern und sich mühelos auf die emotionale Geschichte einlassen. 

Eine emotionale Lovestory, die durch lebendige Charaktere überzeugt und so mitreißend erzählt wird, dass man das Buch kaum aus der Hand legen mag. 

3 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 20.05.2023
Erinnere dich!
Reiter, Max

Erinnere dich!


gut

Mittlerweile sind 20 Jahre vergangen, seit die Abiturientin Maja bei einer Wanderung mit ihren Freunden spurlos verschwand. 20 Jahre, in denen Majas damaliger Freund Arno Seitz jegliche Erinnerung an die vergangenen Ereignisse verdrängt hat. Doch nun kommt alles wieder hoch. Denn beim Abiturtreffen beschließen die ehemaligen Freunde, die Strecke noch einmal zu laufen. Und Arno stellt dabei entsetzt fest, dass ihm die Erinnerungen, die sich langsam wieder einstellen, ganz und gar nicht gefallen. Geheimnisvolle Anrufe und Botschaften auf dem Smartphone fordern ihn eindringlich dazu auf, sich zu erinnern...

Die Handlung wird aus der Sicht von Arno Seitz betrachtet. Er erzählt die Geschichte langsam und ausschweifend. Da Arno durch die langsam einsetzenden Erinnerungen und die eindringlichen Aufforderungen aus der Bahn geworfen wird, drehen sich seine Gedanken im Kreis. Dies trifft leider auch auf weite Teile der Handlung zu. 

Die Grundidee dieses Thrillers lässt auf eine spannende Erzählung hoffen, doch leider ist die Umsetzung ausbaufähig. Durch die gewählte Erzählform hat man eine eingeschränkte Sicht auf die Dinge. Das soll sicher den Reiz der Handlung ausmachen, denn man kann nicht ahnen, was wahr oder falsch ist, da nicht einmal Arno seinen Erinnerungen traut. Arno wirkt durch die lang verdrängten Ereignisse, die langsam ans Tageslicht kommen, wenig sympathisch. Wodurch man beim Lesen eine gewisse Distanz zu ihm aufbaut. Dadurch kann man sich nur schwer auf seine ausschweifenden Erzählungen einlassen. 

Zum Ende hin steigt die Spannung endlich an. Es kommt zu einigen Wendungen, die zwar nicht unbedingt vorhersehbar wirken, aber dennoch zu erwarten sind. 

Ich persönlich hatte mir von diesem Thriller mehr erhofft. Für meinen Geschmack wurde die Handlung zu ausschweifend erzählt, wodurch ich das Gefühl hatte, auf der Stelle zu treten. Deshalb vergebe ich auf meiner persönlichen Skala auch nur drei knappe Bewertungssternchen und die Empfehlung, sich selbst ein Bild zu machen. 

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 10.05.2023
Wachkoma / Hannah Jakob Bd.2
Peters, Katharina

Wachkoma / Hannah Jakob Bd.2


gut

Kriminalpsychologin Hannah Jakob arbeitet beim BKA und ist darauf spezialisiert verschwundene Personen wiederzufinden. Dieses Mal reist sie an die Ostsee. Denn dort ist Berit offenbar aus ihrem Ferienhaus entführt worden. Wenige Tage später ist sie zurück, kann sich aber an nichts erinnern. In Dänemark verschwindet eine deutsche Radiomoderatorin. Von ihr fehlt jede Spur. Die Lübecker Kommissarin Dagmar Müller ist zunächst nicht erfreut, dass Hannah anreist, um die Fälle genauer zu untersuchen. Doch schon bald ändert sich ihre Meinung...

"Wachkoma" ist der zweite Fall für Hannah Jakob, die bei ihren Ermittlungen stets von ihrem Hund Kotti begleitet wird. Da die Bände in sich abgeschlossen sind, kann man den aktuellen Ereignissen auch dann mühelos folgen, wenn man noch keinen Teil der Reihe gelesen hat. Wichtige Hintergrundinformationen werden in die Handlung eingestreut. 

Die Ermittlungen starten zunächst eher gemächlich, da nicht einmal die Lübecker Polizei an einen Zusammenhang zwischen den Fällen glaubt. Doch Hannah gibt nicht auf. Sie geht beharrlich jeder noch so kleinen Spur nach. Die Ermittlungen wirken authentisch und nachvollziehbar. Gemeinsam mit Hannah versucht man den Hintergründen auf die Spur zu kommen. Da die Ereignisse aus unterschiedlichen Perspektiven betrachtet werden, hat man beim Lesen den Vorteil, mehr zu wissen als die Ermittler. Dennoch wird nicht zu viel verraten, wodurch man zum Miträtseln angeregt wird. 

Mit ihren Ermittlungen sticht Hannah in ein Wespennest, denn die Spuren führen tief in die Vergangenheit und dadurch nimmt der Fall ungeahnte Dimensionen an. Die Ermittlungen sind durchgehend interessant und zeichnen sich durch einige spannende Momente aus. Leider wirken die Beschreibungen der Hintergründe manchmal etwas zu detailliert geschildert. Dadurch flacht die aufgebaute Spannung ab und man gerät etwas aus dem Lesefluss. Dennoch ist der Fall gut durchdacht. Leider wirkt das Ende etwas zu abrupt. Hier wäre ein etwas runderer Abschluss wünschenswert gewesen. 

Ein interessanter Fall, der aber leider nicht ganz überzeugen kann. 

Bewertung vom 07.05.2023
Das Haus der Sommerfreundinnen
Morgan, Sarah

Das Haus der Sommerfreundinnen


ausgezeichnet

Obwohl Joanna Whitman mittlerweile ein Jahr von ihrem Mann, einem berühmten Fernsehkoch, geschieden ist, setzt ihr die Nachricht zu, dass er bei einem Autounfall gestorben ist. Denn Joanna ahnt, dass sich die Presse nun wieder auf sie stürzen wird, um Halbwahrheiten und Spekulationen zu verbreiten. Wie mag es da erst der unbekannten Frau gehen, die ebenfalls im Auto saß, als es zum Unfall kam? Als erste Gerüchte, dass die Frau schwanger ist, von den Medien verbreitet werden und Joanna ein unscharfes Foto der Frau sieht, weiß sie, dass sie ihr helfen muss. Joanna reist mit ihr nach Silver Point. Gemeinsam verschanzen sich die beiden Frauen in Joannas Elternhaus. Dabei beginnt eine ungewöhnliche Freundschaft...

Sarah Morgans Romane zeichnen sich durch eine einzigartige Atmosphäre aus, in der man sich sofort wohlfühlt und so ist es auch bei ihrem aktuellen Sommerroman. Die Handlung wird aus unterschiedlichen Perspektiven betrachtet, in denen abwechselnd Joanna, Ashley (die junge Frau, die ebenfalls im Unfallwagen saß) und Mel, Joannas ehemals beste Freundin, im Zentrum der Ereignisse stehen. Dadurch bekommt man einen guten Einblick in die Gedanken und Gefühle der drei Frauen und kann beobachten, was sie voneinander denken und wie sie aufeinander wirken.

Die Charaktere wirken so authentisch, dass man sich voll und ganz in ihre jeweiligen Situationen hineinversetzen kann. Man kann sich problemlos auf die Hautprotagonistinnen einlassen und ihre Sorgen und Nöte nachvollziehen. Dadurch gerät man früh in den Sog der Ereignisse und mag sich kaum vom Gelesenen lösen. Sarah Morgan erzählt eine herzerwärmende Geschichte über gute und schlechte Entscheidungen, verpasste Chancen und den Mut zum Neuanfang. Durch die ganz besondere Atmosphäre und die sympathischen Charaktere, mit denen man sich problemlos identifizieren kann, hat man beim Lesen das Gefühl, hautnah dabei zu sein. Man fiebert mit den Protagonistinnen mit und mag das Buch erst aus der Hand legen, wenn man am Ende angekommen ist.

Ein einfühlsam erzählter Roman, der durch eine ganz besondere Atmosphäre und authentische Charaktere überzeugt.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 07.05.2023
Schweige still / Cyrus Haven Bd.1
Robotham, Michael

Schweige still / Cyrus Haven Bd.1


sehr gut

Der Psychologe Cyrus Haven berät DI Lenny Parvel von der Polizei Nottingham. Die hat es mit einem Mordfall zu tun, der die volle Aufmerksamkeit der Medien auf sich zieht. Die Eiskunstläuferin Jodie Sheehan wurde tot aufgefunden. An ihrer Leiche werden Spuren gefunden, die auf ein Sexualdelikt hindeuten. Da Jodie erst 15 Jahre alt war, drängt die Bevölkerung auf Aufklärung. Cyrus Haven setzt alles daran, die Polizei zu unterstützen. Während der Ermittlungen wird er von einem Bekannten gebeten, seine Einschätzung zu  Evie Cormac abzugeben. Die junge Frau wurde vor Jahren als Kind aus traumatischen Verhältnissen gerettet, lebt nun mit einer geschützten Identität, gilt allerdings als unberechenbar. Cyrus erkennt, dass Evie über das untrügliche Gespür verfügt, Lügen zu erkennen. Cyrus übernimmt Evies Vormundschaft und hofft, ihr somit die Chance auf ein neues Leben zu geben. Doch dann spitzen sich die Ereignisse dramatisch zu....

"Schweige still" ist der Auftakt zu einer Reihe um den Psychologen Cyrus Haven, der die Polizei in Nottingham bei Ermittlungen unterstützt. Cyrus hat in der Vergangenheit ein traumatisches Erlebnis bewältigen müssen. Die damaligen Ereignisse machen ihn zu dem, der er heute ist. Die Hintergrundinformationen dazu werden häppchenweise in die Handlung eingestreut. 

Die aktuellen Ereignisse werden in der Ich-Form, aus der Sicht von Cyrus, geschildert. Außerdem gibt es Perspektiven, in denen Evie Cormac, genannt "Angel Face", aus ihrer Sicht erzählt. Da die Wechsel entsprechend gekennzeichnet sind, fällt es leicht, die Übersicht zu behalten. 

Der Einstieg in die Handlung wirkt zunächst etwas gemächlich. Dennoch sind die Hintergrundinformationen wichtig, die man dadurch erhält, um die Protagonisten kennenzulernen. Sowohl Cyrus als auch Evie, haben traumatische Erfahrungen gemacht, die ein untrennbarer Teil ihrer jeweiligen Persönlichkeit sind. Es ist deshalb interessant zu beobachten, wie sich die beiden annähern. Durch die gewählte Erzählperspektive ist man hautnah dabei und kann die Gedanken der Hauptakteure nachvollziehen. 

Der Fall der ermordeten Eiskunstläuferin ist äußerst rätselhaft. Zwar findet sich schnell ein Verdächtiger, doch Cyrus ist davon überzeugt, dass viel mehr hinter dem Tod von Jodie Sheehan steckt. Nach und nach deckt er Puzzleteilchen auf, die ein ganz anderes Bild des scheinbar so strebsamen Mädchens zeigen. Die Ermittlungen sind durchgehend interessant und regen dazu an, eigene Überlegungen anzustellen. Der Autor legt einige Spuren aus, denen man bereitwillig folgt, um dann festzustellen, dass man die eigenen Spekulationen überdenken muss. Obwohl der Fall zunächst keine Hochspannung liefert, ändert sich das zum Ende hin schlagartig. Denn dann spitzen sich die Ereignisse dramatisch zu und gipfeln in einem spektakulären Finale. 

Ein spannender Auftakt, der definitiv das Interesse am weiteren Verlauf der Reihe weckt. 

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 06.05.2023
Mit den Augen des Opfers / Max Bischoff - Mörderfinder Bd.3
Strobel, Arno

Mit den Augen des Opfers / Max Bischoff - Mörderfinder Bd.3


ausgezeichnet

Damit, dass ihn ausgerechnet die Polizeirätin Eslem Keskin, die nun wirklich kein Fan von ihm ist, um Hilfe bittet, hat Fallanalytiker Max Bischoff nicht gerechnet. Doch sie bittet ihn tatsächlich darum, in den kleinen Weinort Klotten zu reisen und dort inoffiziell Nachforschungen in einem ungelösten Vermisstenfall anzustellen, der sich vor über zwanzig Jahren zugetragen hat. Eine gute Freundin von Keskin, die gerade an Krebs verstorben ist, hat ein Tagebuch hinterlassen. Max Bischoff soll sich die Eintragungen ansehen und versuchen, damit den alten Fall zu lösen. Doch in dem Weinort stößt Bischoff nicht nur auf eine Mauer des Schweigens, sondern schon bald auf eine Leiche...

"Mit den Augen des Opfers" ist nach "Die Spur der Mädchen" und "Die Macht des Täters" der dritte Band der Mörderfinder-Reihe, in der der ehemaliger Ermittler Max Bischoff versucht, Mördern in den Kopf zu schauen und so die Fälle zu lösen. Da die Bände in sich abgeschlossen sind, kann man dem aktuellen Geschehen sicher auch dann folgen, wenn man noch keinen Teil der Reihe gelesen hat. Wenn man allerdings an der beruflichen und privaten Weiterentwicklung der Hauptcharaktere interessiert ist, sollte man die Reihenfolge einhalten. Dann kann man auch besser nachvollziehen, warum Max Bischoff so überrascht ist, dass ihn ausgerechnet Eslem Keskin um Hilfe bittet.

Dieses Mal hat es Max Bischoff mit Cold-Case-Ermittlungen zu tun. In dem kleinen Ort stößt er allerdings auf beharrliches Schweigen, Lügen und Ausflüchte. Arno Strobel versteht es hervorragend, Protagonisten und Handlungsorte so zu beschreiben, dass man das Gefühl hat, Max bei seiner Spurensuche zu begleiten. Die Atmosphäre im Ort wirkt irgendwie unheimlich und bedrohlich. Dadurch kann man sich ganz auf diesen Thriller einlassen. Dass es hier ein altes Geheimnis gibt, das im Verborgenen bleiben soll, wird früh klar. Man weiß deshalb nicht, wem man vertrauen kann. Dadurch baut sich die Spannung nicht nur früh auf, sondern kann durchgehend gehalten werden.

In diesem Band spielt Max Bischoffs ehemaliger Kollege Böhmer zunächst nur eine Nebenrolle. Doch dafür steht ihm Dr. Marvin Wagner zur Seite. Wagner ist ein herrlicher Charakter, der äußerst sympathisch wirkt und die Handlung durch seine wortgewandten Dialoge auflockert. Durch die lebendigen Charaktere, die durchgehende Spannung und die bedrohliche Atmosphäre gerät man in die Sog der Ereignisse, wodurch sich dieser Thriller quasi von selbst liest. Überraschende Wendungen sorgen außerdem dafür, dass die Auflösung kaum vorhersehbar wirkt.

Spannende Ermittlungen, die durch eine einzigartige Atmosphäre, lebendige Charaktere und überraschende Wendungen überzeugen.

Bewertung vom 06.05.2023
Willkommen in Rodderbach
Schier, Petra

Willkommen in Rodderbach


ausgezeichnet

Larissa Weiß ist eine junge und ziemlich erfolgreiche Autorin. Nach der unschönen Trennung von ihrem Mann, die Larissa gefühlsmäßig sehr verletzt hat, mietet sie sich im Eifelstädtchen Rodderbach ein. In der Ferienwohnung der Familie Mahler will sie nicht nur für ihren neuen Roman recherchieren, sondern auch zur Ruhe kommen. Die Mahlers nehmen Larissa mit offenen Armen auf, bieten ihr Familienanschluss, aber auch die Zeit, die sie so dringend für sich selbst benötigt. Der attraktive Sohn der Mahlers bemüht sich sehr um Larissa und wenn sie ehrlich ist, dann muss sie zugeben, dass er ihr verletztes Herz schneller schlagen lässt. Doch Larissa hat sich geschworen, sich nie wieder auf einen Mann einzulassen, mit dem sie wenig Gemeinsamkeiten hat...

Dieser Roman ist der Auftakt zu einer neuen Serie. Deshalb lernt man nicht nur Larissa näher kennen, sondern auch das fiktive Städtchen Rodderbach und seine Bewohner. Petra Schier versteht es wieder hervorragend, den Handlungsort so anschaulich zu beschreiben, dass man beinahe meint, selbst durch die Gassen zu streifen, um alles zu erkunden. Die Protagonisten wirken so lebendig, dass man sie vor Augen hat und sich in Rodderbach willkommen fühlt. Dadurch schwebt eine äußerst angenehme Wohlfühl-Atmosphäre zwischen den Zeilen. 

Im Zentrum der Geschichte steht Larissa. Sie wirkt vom ersten Moment an sympathisch. Man kann ihre Gedanken und Gefühle glaubhaft nachvollziehen. Außerdem gewährt sie interessante Einblicke in ihren Alltag als Autorin. Man erfährt, wie viel Arbeit, neben dem Schreiben und der Recherche nötig ist, um in diesem Beruf erfolgreich zu sein. Deshalb kann man auch die Verletzungen, die sie beim Scheitern ihrer Ehe erlitten hat, nachempfinden. Kein Wunder, dass Larissa sich nie wieder auf einen Mann einlassen möchte, der ganz anders als sie selbst ist. Doch der Sohn der Mahlers scheint dennoch Verständnis für Larissa zu haben. Deshalb kann man sich entspannt zurücklehnen, die beginnende Liebesgeschichte zwischen den beiden genießen und mit den Charakteren mitfiebern. Auch wenn Larissa Weiß und Holger Mahler bei diesem Band im Mittelpunkt stehen, wirken die anderen Protagonisten ebenfalls so interessant, dass man unbedingt erfahren möchte, wie es in Rodderbach weitergeht. 

Ein gelungener Auftakt, der durch authentische Charaktere und eine hervorragend vermittelte Wohlfühl-Atmosphäre dafür sorgt, dass man am liebsten sofort in das fiktive Städtchen zurückkehren möchte.