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Insel

Bewertungen

Insgesamt 242 Bewertungen
Bewertung vom 05.09.2019
Wir gegen euch / Björnstadt Bd.2
Backman, Fredrik

Wir gegen euch / Björnstadt Bd.2


sehr gut

Der Autor Fredrik Bachman erzählt die Geschichte einer Kleinstadt namens Björnstadt, in der jeder jeden kennt und es ist der zweite Teil einer Geschichte. Ich, als Neueinsteiger ohne Vorkenntnisse, erfahre gleich zu Beginn, dass die Atmosphäre wegen der damaligen Vergewaltigung eines Mädchens äußerst angespannt ist. Den Ort bzw. die Menschen teilt schon die Meinung dazu, was dies für Folgen hatte. Nun steht das Weiterlebens des Eishockeyvereins, wo der Täter gespielt hat auf der Kippe und nun entwickeln sich daraus sehr unterschiedliche Schuldzuweisungen. Fast jeder des Ortes hat eine Verbindung zum Verein. Doch auch wenn das Eishockeyspiel den Anschein hat für die Menschen dort überlebenswichtig zu sein, so erzählt Backman eine viel facettenreichere Geschichte. Er bringt uns ganz unterschiedliche Menschen und ihr jeweiliges Schicksal nah. Es geht um Trauer, Verlust, Rache, Macht, Verzweifelung, Liebe, Hass, Neid, Vergebung, Mut, Hoffung und vieles mehr. Jeder ist ein Puzzleteil für gesamte Story. Gerade die Vielzahl an Personen macht den Roman zu etwas Besonderem, jedoch hier lag für mich auch die Schwierigkeit den Überblick zu behalten, das es kein Personenregister gibt, was ich sinnvoll gefunden hätte.
Ich bin erwiesenermaßen gar kein Eishockeyfan und dieses Buch hat mich berührt, denn die Schicksale der Menschen haben mich gepackt. Einige Verhaltensweisen konnte ich gut nachvollziehen, andere haben mich geschockt, da es durchaus gewaltvolle Szenen gibt, die jedoch durchaus realististisch sind.
Der Hoffnungsschimmer, der am Ende des Buches durchscheint, stimmt mich optimistisch trotz der Traurigkeit, die ich verspürte.

Bewertung vom 29.07.2019
Im Freibad
Page, Libby

Im Freibad


ausgezeichnet

Rosemary ist mittlerweile 86 Jahre alt, als sie erfährt, dass ihr Schwimmbad, in dem sie seit Kindertagen schwimmen geht - als Erwachsene täglich - einem riesigen Bauprojekt weichen soll. Durch Zufall wird Kate, einer jungen Journalistin, die vor zwei Jahren nach Brixton gezogen ist, wird von ihrem Vorgesetzten beauftragt eine Geschichte über das Schwimmbad zu schreiben. Rosemary wird ihre Interviewpartnerin.... eine alte Frau, deren Mann nach vielen gemeinsamen Ehejahren vor zwei Jahren verstorben ist, in Brixton tief verwurzelt ist und das Schwimmbad in ihrem Leben stets ein wichtiger Fixpunkt war. Kate ist einsam in Brixton und war seit Jahren nicht mehr schwimmen. Durch Rosemary beginnt Kate ihre Umwelt mit anderen Augen zu sehen, ihr Leben verändert sich, da sie selber sich öffnet.....
Dieses Buch hat mich auf den ersten Seiten schon mit seiner Story gepackt.... Wer vielleicht zunächst noch beim Cover und Klappentext denkt...hmmm, na, ob das für mich als eher notorischen "Wenigschwimmer" etwas ist, wird hoffentlich sehr gebannt sein, von den Lebensgeschichten und den Menschen, die mit dem Schwimmbad entfernt oder unmittelbar verbunden sind. Ein Schwimmbad ist auch ein sozialer Treffpunkt.... Mich hat die Vergangenheit Rosemarys sehr bewegt und Kates Leben erhält durch das Schwimmbad in gewisser Weise eine Zukunft. Sie beide sind die beiden Hauptfiguren im Roman, aber auch die Nebendarsteller sind wundervoll besetzt, so dass ich einen Einblick in das Leben vieler Menschen bekommen habe. Insgesamt bleibe ich tief berührt, mit einem lachenden und einem weinenden Auge, zurück, aber auch hoffnungsfroh. Geniale Geschichte, die Mut macht für Menschen und Dinge im Leben einzustehen.

Bewertung vom 11.07.2019
Perfekt für dich
Schreiber, Chantal

Perfekt für dich


ausgezeichnet

Kim ist 13 Jahre alt, fußballverrückt und für die Ferien steht jetzt neben einem Fußballcamp für sie jetzt Nachhilfe in Mathe auf dem Platz. So gut wie Kim im Fußball ist, so schlecht ist sie in Mathe und alles wäre wunderbar, wenn ihre Mutter sich nicht gegen den coolen Danny aus der Oberstufe entschieden hätte, sondern stattdessen Mila engagiert hat.
Wie sie im Fußballcamp "Lego" kennenlernt, ihrem Schwarm Danny doch noch auf sich aufmerksam macht und was sie alles macht, um Mila, die Nachhilfelehrerin zu vergraulen, davon handelt dieser Roman.
Den Namen der Autorin nämlich Chantal Schreiber muss ich mir unbedingt merken, denn selten hat mich ein Buch so gut unterhalten und meine lesefaule Nichte hat es ebenfalls begeistert. Neben der charismatischen Kim spielen auch Lego, Mila, der große Bruder Toby, Oma Bine sowie die Eltern eine Rolle in der Geschichte und sind ebenfalls von der Autorin mit liebevollen Details ausgestattet worden.
Auch die Liebe, in welcher Form auch immer, kommt nicht zu kurz. Besonders herausragend ist aber der Wortwitz, der es schafft mich häufig zum Lachen zu bringen nebst der Fähigkeit pädagogische Botschaften unterschwellig geschickt einzubauen.
Der Roman richtet sich an Mädchen ab 12 Jahren, aber auch Leser des anderen Geschlechts dürften sich amüsieren, wenn sie heimlich hereinschauen, denn Mädchenbücher sind ja "peinlich". Für ältere LeserInnen kann es ein zurückerinnern an die eigene Jugend sein oder sich mit der Eltern- oder Omarolle zu identifizieren.
5 Sterne von mir!

Bewertung vom 19.12.2016
Wintergewitter / Kommissär Reitmeyer Bd.2
Felenda, Angelika

Wintergewitter / Kommissär Reitmeyer Bd.2


ausgezeichnet

Der Krimi spielt 1920 in München. Der ermittelnde Kommissär Sebastian Reitmeyer ist traumatisiert aus dem Krieg zurückgekehrt. Während er sich mit Aufklärung von Diebstählen, Gewalt und Schwarzmarkthandel beschäftigt, wird eine junge Frau tot aufgefunden. Was ist mit ihr passiert? Parallel dazu wird die Geschichte von einer anderen jungen Frau namens Gerti erzählt, die mit dieser Geschichte in Verbindung steht, aber zunächst noch nichts davon ahnt. Kommissär Reitmeyer übernimmt die Ermittlungen und löst einen Strudel von Ereignissen aus bzw. wird in diesen hineingezogen.
Mir hat die Geschichte sehr gut gefallen, weil es für mich eine Art Zeitreise darstellte. Plötzlich befand ich mich in München 1920. Ich hatte vorher keine richtige Ahnung, wie es dort ausgesehen hat bzw. wie man in der damaligen Zeit gelebt hat. Hier erfuhr ich nun nicht nur von Hunger, Kälte und Armut, sondern auch von der politischen Lage, die ich mir nicht so "brenzelig" vorgestellt hatte. Reitmeyer selbst erfährt von seinen Vorgesetzten schon deren rechte Gesinnung bzw. die Einflussnahme derselbigen. Eine Zeit voller gegenseitigem Misstrauen, was ich so nicht erwartet habe. Reitmeyer selbst ist ein Sympathieträger und ich habe ihn sehr gerne durch seinen Fall begleitet.
Die Autorin schafft es mit ihrem Schreibstil mich als Leser sehr zu fesseln und ein Fall aus der Vergangenheit hat für mich in der Gegenwart an Bedeutung gewonnen. Wie leben wir heute bezüglich des gesellschaftlich und politischen Lebens?

Bewertung vom 19.12.2016
Brot backen in Perfektion mit Hefe
Geißler, Lutz

Brot backen in Perfektion mit Hefe


ausgezeichnet

In dem Buch "Brot backen in Perfektion" sind sehr viele anschaulich - sprich bebilderte und gut detailliert beschriebene- Rezepte. Mir wird ganz genau erklärt wie der einzelne Teig hergestellt wird. Eins ist mir sehr schnell klar geworden: ich brauche sehr wenig Hefe aber um so mehr Zeit bzw. der Zeitrahmen ist größer, in das Brot sehr viel ruht und zwischendurch bearbeitet wird. Also wenig Hefe aber Geduld. Ich stelle in der Praxis zunächst fest, dass die Herstellung Spass macht, da der Teig langsam mehr wird und ich zwischenduch andere Sachen machen kann. Was zunächst sich für mich kompliziert anhörte, war in der Praxis dann gar nicht schwierig und die Ergebnisse sprachen für sich. Sehr lecker!

Bewertung vom 28.09.2016
Wunderbare Möglichkeiten
Mai, Manfred

Wunderbare Möglichkeiten


ausgezeichnet

Maximilian ist 11 Jahre, ein sehr wissbegieriger, nachdenklicher Junge, ein Büchernarr ebenso wie seine Schwester Leonie, mit der er mit seinen Eltern eine Familie bildet. Maximilian geht gerne Fragen, die sich ihm stellen, auf den Grund, deswegen eckt er manchmal an, weil er bewusst und auch unbewusst provoziert. Sein Vater ist der Meinung, dass seine Fragen nicht kindgemäß sind und erklärt ihm deswegen oft keine Zusammenhänge. Sein Freund Yasin bildet das Gegenstück zu Maximilian weder mag er Bücher oder denkt gerne nach, aber er liebt im Gegensatz zu Maxi Fußball. Beide sind jedoch respektvoll dem anderen gegenüber und deswegen beste Freunde.
Das Buch erzählt über eine kurze Zeitspanne aus Maxis Leben, in dem dieser einige Fragen klärt bzw. stellt, Zivilcourage beweist, seine Freundschaft und sich verliebt.
Dieses Buch spricht mit Sicherheit auf Grund des Covers Kinder nicht direkt an, aber für mich hebt es sich angenehm von der Masse ab, jedoch denkt man bei dem Cover eher an ein trauriges Buch und das ist es ganz und gar nicht. Die Geschichte der Freundschaft von Maxi und Yasin ist der rote Faden im Buch und mit einer solchen Freundschaft können sich Kinder identifizieren. Witzig und manchmal nachdenklich sind Maxis Gedanken, die im Buch kursiv gedruckt werden und die ich meinem Sohn teilweise vorgelesen habe, wobei er solche Situationen kannte und sich damit identifizieren konnte.
Ich hoffe, dass dieses Buch viele Kinder und Erwachsene lesen, denn jeder wird aus dieser Geschichte etwas mitnehmen können. Erwachsene werden vielleicht über ihre eigene Lebenseinstellung nachdenken, Kinder, die eher wie Maxi sind, in ihrem eigenen Selbst bestärkt werden und Kinder wie Yasin dieses Buch als gute und unterhaltsame Geschichte über eine Jungenfreundschaft empfinden. Alles stimmt und dieses Buch bietet noch ganz viele andere versteckte Themen, deswegen bin ich auch so fasziniert davon. Ich hoffe, dass dieses Buch kein Geheimtipp bleibt, sondern nach Möglichkeit in Schulen gelesen wird.

Bewertung vom 26.09.2016
Ausgerechnet wir
Peetz, Monika

Ausgerechnet wir


sehr gut

Tom Morbach ist 29 Jahre alt, Single und Zahlennerd. Er selbständig tätig, arbeitet von zu Hause aus und ist auf der Suche nach einem neuen Arbeitgeber. Seine drei Schwestern belagern ihn immer mit Fragen nach einer Frau oder Job, davon ist er ziemlich genervt. Tom versucht durch ein Datingportal die passende Frau zu finden. Alles läuft irgendwie schief, so dass er die zu 94 % passende Frau nicht trifft, sondern stattdessen ihre Mutter, die sich um ihre Tochter sorgt.
ich habe die Geschichte um den Zahlennerd Tom gerne gelesen. Der Schreibstil ist leicht und locker. Es gab einiges zum Schmunzeln und irgendwie hatte ich auch immer ein wenig Mitleid mit Tom. Angenehm fand ich den EX-Schwager von Tom, der mit seiner unbekümmerten Art und Weise Lebensweisheiten an Tom abgab. Ein nette Unterhaltungslektüre für zwischendurch!

Bewertung vom 26.09.2016
Hier ist alles Banane

Hier ist alles Banane


sehr gut

Erich Honecker starb eigentlich 1994 in Chile, jedoch dieses Buch stelllt dies anhand von Tagebüchern, die Honecker in der Zeit von 1994-2015 verfasst hat in Frage. Allein schon das Cover farblich in Bananengelb gehalten mit einem Foto Honeckers und dem Titel " Hier ist alles Banane" sowie dem Untertitel "Erich Honeckers geheime Tagebücher 1994-2015" besticht durch seine Präsenz, die einen dazu einlädt hineinzuschnuppern.
Die Tagebucheinträge sind geordnet und datiert und so habe ich mit Vergnügen Erichs Kommentare zu seinem Alltag und dem Leben im Allgemeinen gelesen. Seine Sorgen bezüglich seiner Videosammlung, die noch versteckt in Deutschland im Wäschekeller ist oder sein Kommentar bezüglich des Rasenmähers vom Nachbarn, der den Geist aufgegeben hatte. Nach dem Motto mit einem Modell aus der DDR wäre dies nicht passiert, worauf der Nachbar kommentiert, dass dieses auch nie geliefert worden wäre. Herrlich schräg!

Bewertung vom 26.09.2016
Lebensgeister
Yoshimoto, Banana

Lebensgeister


gut

Sayoko verliert ihren Geliebten bei einem gemeinsamen Autounfall. Während Sayoko schwer verletzt wird und selber schon fast im Jenseits ist. Sie trifft auf diesem Weg ihren toten Opa, mit dem sie spricht, als ob sie leben würde. Sayoko überlebt, aber ihr Körper ist äußerlich und innerlich sehr mitgenommen. Plötzlich sieht sie die Geister Verstorbener und ihr eigener Weg ins Leben zurück beginnt.
Dieses Buch hat mir sprachlich sehr gut gefallen, jedoch konnte ich mit Sayoko als Person nicht warm werden. Trotz den emotionalen Worten und der Trauer, über die erzählt wird, konnte die Geschichte selbst mein Inneres nicht ansprechen. Vieles blieb in meinen Augen trotz allem sehr oberflächlich und wenig detailliert, so dass ich mir die Umgebung und die Menschen kaum bildlich vorstellen konnte.