Benutzer
Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
gaby2707

Bewertungen

Insgesamt 1884 Bewertungen
Bewertung vom 01.06.2024
Der 1. Patient / Eberhardt & Jarmer ermitteln Bd.4
Schwiecker, Florian;Tsokos, Michael

Der 1. Patient / Eberhardt & Jarmer ermitteln Bd.4


ausgezeichnet

Bei wem liegt die Schuld?

Während einer Routine-OP bedient sich Chefärztin und Gefäßchirurgin der Chirurgie am Berliner Klinikum Spreehöhe Dr. Sasha Müller auch der Künstlichen Intelligenz von der sie in der Medizin absolut überzeugt ist. Jens Dauber, 50, verstirbt während dieser normalerweise einfache Bypass-OP. Nach der Obduktion kommt Rechtsmediziner Justus Jarmer zu dem Schluss, dass es sich hier durch die Gabe eines Medikamentes, auf das der Patient allergisch reagiert hat, um einen Behandlungsfehler handelt. Die Ärztin wird durch die Staatsanwaltschaft, vertreten durch Oberstaatsanwältin Dr. Julia Bunzel, angeklagt.
Der vermutlich beste Strafverteidiger der Stadt Rocco Eberhardt, unterstützt von Privatdetektiv Tobias Baumann, vertritt Dr. Sasha Müller und beleuchtet natürlich auch die Schuld, die der KI zuzuschreiben ist.

Der Erzählstil liest sich trotz des schweren Themas angenehm leicht. Und da Strafverteidiger Florian Schwiecker und Rechtsmediziner Michael Tsokos Spezialisten auf ihrem Gebiet sind, schaffen sie es, mir alles verständlich und einfach rüber zu bringen.
Die Situation mit Sicht auf den Fachkräftemangel im Gesundheitswesen wird genau so beleuchtet wie das Prozedere nach einem solchen Todesfall im Krankenhaus. Auch wie es von Seiten der Polizei weiter geht, fand ich interessant zu lesen. Eine Journalistin, die den Fall begleitet, setzt sich auch mit den Folgen für die Familie auseinander und beleuchtet den Stand des Entwicklers.
Die Spannung baut sich bei mir schon im Fernsehstudio auf, wo sich Dr. Sasha Müller mit dem Neurochirurgen Professor Dr. Gunther Sonnenberg von der Berliner Charité auseinandersetzt, der KI (noch) skeptisch gegenüber steht. Und sie bleibt über die gesamte Geschichte erhalten und hält sich vor allem sehr hoch. Ich habe richtig mitgefiebert und war neugierig in welche Richtung der Prozess wohl gehen würde und ob die Schuldfrage eindeutig zu klären ist.
Die Menschen, die ich hier kennenlerne, sind alle detailliert mit ihren Stärken, Schwächen, Ecken und Kanten gezeichnet und ich hatte bald von den meisten ein klares Bild vor Augen. Und auch wenn es für mich der erste von vier Fällen war, bei dem ich Strafverteidiger Rocco Eberhardt und Rechtsmediziner Justus Jarmer über die Schulter geschaut habe, hatte ich nicht den Eindruck etwas Wichtiges verpasst zu haben. Nichts desto trotz werde ich mir auch diese Fälle noch genauer anschauen.
Besonders gut gefallen hat mir an dieser Geschichte die ein oder andere Wendung, die dem Fall eine neue Richtung gibt. Und mit dem Ergebnis eines Gespräches zwischen Rechtsanwalt und Mandantin hatte ich so auch nicht gerechnet. Das hat mich sogar ein bisserl schockiert.

Ein aktuelles und brisantes Thema, das immer mehr in unser Dasein eingreift und zum Nachdenken anregt; absolut spannend und sehr interessant aufgebaut und an den Leser vermittelt.
Von mir bekommt der Justizkrimi, den ich gebannt gelesen habe, eine uneingeschränkte Leseempfehlung.

Bewertung vom 31.05.2024
Totholz / Kreuthner und Wallner Bd.11
Föhr, Andreas

Totholz / Kreuthner und Wallner Bd.11


ausgezeichnet

Mein Wiederlesen mit dem Tegernseer Tal

Es ist schon phänomenal, wie mich Andreas Föhr seit dem „Prinzessinnenmörder“ in 2009, wo ich ihn bei einer Lesung persönlich kennenlernen durfte, immer noch ganz schnell in seine Geschichten hinein zieht. Auch diesmal haben es Kommissar Clemens Wallner und Polizeihauptmeister Leo Kreuthner mit ihrem bereits 11. Fall geschafft, dass ich das Buch an 2 Tagen ohne einen langweiligen Moment durch gelesen habe.

Diesmal wird die illegale Destillerie von Pippa Trautmann im Söllbachtal oben in den Tegernseer Bergen im bayerischen Voralpenland, einer Konkurrentin Kreuthners für Schwarzbrennerei, mit einer uralten Kanone beschossen und zerstört. Pippa, die noch einiges anderes auf dem Kerbholz hat, ist kurz darauf verschwunden. Entführt? Hat das etwas mit ihrem Tipp auf einen vergrabenen Toten zu tun, den sie Kommissar Clemens Wallner gegeben hat? Welche Geheimnisse teilen die eigenbrötlerischen Familien Lackner und Talmichel? Und wo ist Eike, der ehemalige Freund von Anne Talmichel nach seinem Besuch bei ihr abgeblieben?
Fragen über Fragen, die sich nach und nach durch die Ermittlungen der Kripo Miesbach und beim Lesen dieses bayerischen Krimis auflösen.

Ich freue mich immer sehr, wenn ich das Team der Kripo Miesbach um Kommissar Clemens Wallner und Polizeihauptmeister Leonhardt Kreuthner mit seinen Kumpanen aus dem Wirtshaus zur Mangfallmühle wiederlese. Vor allem aber hat es mir Wallners Großvater Manfred, jetzt immerhin schon 93 Jahre alt, angetan. Ich liebe den alten Herrn mit seinen skurrilen Ideen und seinem so liebevollen Wesen seit dem ersten Kennenlernen. Aber auch die anderen Menschen, die ich hier kennenlerne, manche eigenwillig, ein wenig seltsam oder originell-kauzig, passen total in diesen nicht so einfach zu klärenden Fall, der eigentlich aus mehreren Fällen besteht. Dazu die Hinweise auf die wundervolle Landschaft rund um den Tegernsee im Süden Bayerns und der manchmal etwas schwarze Humor machen auch diese Geschichte für mich zu einem Lesehighlight. Wer genau diesen Humor und keine all zu heftigen Brutaloszenen in einem Krimi mag, der ist mit den Büchern von Bestsellerautor Andreas Föhr immer bestens bedient. Ich jedenfalls hatte wieder ein paar sehr unterhaltsame kriminelle Stunden.

Ein Krimi mit manchmal nicht ganz so einfachen Menschen, die wie mitten aus dem Leben gegriffen scheinen, aus einer der schönsten Regionen im Süden Oberbayerns, die ich liebe, und einer kriminellen und auch lustigen Energie, die mich bestens unterhalten hat.

Bewertung vom 26.05.2024
Grün ist der Tod / Rosa Reich ermittelt Bd.2
Hortenbach, Kristina

Grün ist der Tod / Rosa Reich ermittelt Bd.2


ausgezeichnet

"Golf ist in Wirklichkeit ein verdorbener Spaziergang." sagte Schriftsteller Mark Twain
Das oder so ähnliches denkt sich bestimmt auch Rosalinde „Rosa“ Reich, als sie in dem toten Mann, der da neben Bahn 2 kurz hinterm Abschlag auf der Bonner Golfanlage „Schönes Spiel e.v.“ liegt, ihren ehemaligen Schüler David Behringer erkennt. Ihn hat sie vorhin noch im Wald beobachtet, als sie Pilze gesucht und er sich mit einem anderen Mann lautstark gestritten hat. Statt Blumen einpflanzen und Bäume setzen steht für die ehemalige Biologielehrerin, jetzige Gartenplanerin, Krimifan und selbsternannte Hobbyermittlerin nun wieder ermitteln auf dem Plan. Immer dabei ihr Mops Archie, der hier eine gute Spürnase beweist.

„Grün ist der Tod“ ist bereits der 2. Fall von Kristina Hortenbach, den die quirlige Gärtnerin Rosa Reich löst. Sie ist schon eine Marke für sich. Ich habe sowohl sie als auch die Autorin hier erst kennengelernt und mich schon nach ein paar Seiten mit Rosa und dem leichten, eingängigen Erzählstil ihrer Erfinderin angefreundet. Ich bin mit ihr über den Golfplatz spaziert, habe einige Ausdrücke aus dem Golfersprache gelernt und ihr bei den Gesprächen mit evtl. Tätern zugehört. Mit ihrer manchmal altersmilden Art und ihrem schauspielerischen Talent schafft sie es mühelos, immer wieder Informationen aus den Menschen heraus zu kitzeln. Mit ihr auf Tätersuche zu gehen hat mir richtig Spaß gemacht. Und mit Andreas Krawinsky, ihrem Samenlieferant und Berater für Großhölzer, hat sie endlich einen Mann gefunden, der sie hier und da wieder auf den Boden ohne kriminelle Energie zurück holt. Die Beiden passen so gut zusammen, finde ich.
Auch alle anderen Mitwirkenden, die ich hier kennenlerne, sind so detailliert, liebevoll und gut vorstellbar gezeichnet. Vor allem der langjährige Mitarbeiter Willy aus der Gärtnerei hat mich mit seinen witzigen Sprüchen immer wieder zum Schmunzeln gebracht. Mit ihrem rheinischen Dialekt bringen er und der Greenkeeper Kastner den lokalen Flair in die Geschichte, ohne das es eine Übersetzung braucht.
Der Fall an sich hat mich durch die vielen Tatverdächtigen, die alle einen Grund gehabt haben könnten, dem Golfer ans Leben zu gehen, schon an meine Grenzen geführt. Durch immer neue Puzzleteilchen, die Rosa findet und schließlich zu einer plausiblen Auflösung zusammensetzt, hatte auch ich fast jeden mal in Verdacht. Und ich habe daraus wieder mal gelernt, dass man sich nicht mit den falschen Leuten anlegen soll.
Die Rezepte der Gerichte, bei denen mir beim Lesen schon das Wasser im Mund zusammen gelaufen ist, bekomme ich als kleines Goodie hinten im Buch auch noch dazu.

Mir haben die Ermittlungen mit Rosa und ihren Rückblicken in ihren Schulalltag sehr gut gefallen und werde mir nun erst mal ihren ersten Fall vornehmen. Und ich hoffe, dass sie bald wieder über einen Toten stolpert, dessen Ableben sie dann aufklären kann.

Bewertung vom 26.05.2024
Der Wolf und das Hühnchen entdecken den Drachen (MP3-Download)
Freitag, Beate

Der Wolf und das Hühnchen entdecken den Drachen (MP3-Download)


ausgezeichnet

Die Abenteuer vom Wolf und dem Hühnchen gehen weiteren

Als die Tiere im Wald eines Tages ein ohrenbetäubendes Dröhnen hören, das von einem fürchterlichen Gestank begleitet wird, sind sie sicher: das ist der Drache von dem alle reden. Natürlich will das Hühnchen ihn sehen und der Wolf lässt es natürlich bei diesem Abenteuer nicht allein.
Was die beiden dann heraus finden und was ihr beim Lesen alles über die Hege und Pflege unseres Waldes lernen könnt, das hat Autorin Beate Freitag in dieser wundervollen Geschichte für euch auf sehr ansprechende Weise verarbeitet.

Ich bin nun schon zum 4. mal in den WoidGeschichten vom Wolf und dem Hühnchen dabei und auch von dieser Geschichte bin ich Vorlese-Oma wieder ganz begeistert. Wie immer lerne ich wieder einiges über den Zusammenhalt der Tiere, ihren Mut und die ganz besondere Verbindung zwischen dem Wolf und seinem Hühnchen. Nur durch den Mut vom Hühnchen und der Weisheit des Hirschs kann man hier auf spielerische Weise wieder einiges lernen.
Die wunderbaren Illustrationen von Tuula Schneider setzen die Geschichte gekonnt in Szene und es macht großen Spaß durchs Buch zu blättern.
Durch die große Schrift eignet sich das Buch nicht nur sehr gut zum vorlesen für jüngere Kinder. Die etwas älteren Leseanfänger oder -fortgeschrittenen können das Buch auch sehr gut selbst und in ihrem eigenen Tempo lesen.

Mich hat die Autorin auch mit diesem Buch wieder restlos begeistert und überzeugt. Ich bin mir sicher, auch meine beiden Enkel werden diese Geschichte von Hühnchen, dem Wolf und den anderen Waldbewohnern lieben.

Bewertung vom 25.05.2024
Girls Night - Nur eine kennt die ganze Wahrheit
Douglas, Claire

Girls Night - Nur eine kennt die ganze Wahrheit


ausgezeichnet

Eine schicksalhafte Nacht

Es schüttet wie aus Eimern, als die 18-jährige Olivia Rutherford im November 1998 auf dem schnurgeraden Devil´s Corridor auf dem Weg nachhause in die Kleinstadt Stafferbury im beschaulichen Wiltshire geblendet von einem anderen PKW die Gewalt über ihren kleinen Peugeot 205 verliert. In dieser Nacht wird sie schwerst verletzt. Aber ihre drei Freundinnen Sally Thorne, Katie Burke und Tamzine Cole, die mit ihr im Auto saßen, verschwinden spurlos. Bis heute.
Im November 2018 macht sich die Journalistin Jenna Halliday auf, um durch einem True-Crime-Podcast vielleicht auf neue Hinweise zu den verschwundenen jungen Frauen zu stoßen. In Stafferbury gibt es allerdings wenige Menschen, die mit ihr sprechen wollen.

Nachdem mir Autorin Claire Douglas auf den ersten Seiten einen Einblick in die schicksalhafte Novembernacht 1998 gegeben hat, tauche ich gleich ein in die geheimnisvolle Atmosphäre der Kleinstadt Stafferbury mit ihren Magalithen, um die die verschiedensten Mythen, z.B. Menschenopfer, kreisen. Diese ganz besondere und dichte Atmosphäre hat mich ganz schnell gefesselt, tief in die Geschichte hinein gezogen und mich fest im Griff gehabt, so dass es mir schwer gefallen ist, mal eine Lesepause einzulegen.
Nach und nach lerne ich Olivia kennen, die von den Bewohnern der Stadt immer noch gemieden oder schief angeschaut wird und die sich vollkommen in ihre Welt zwischen dem Pferdehof ihrer Mutter Anastacia und ihrem Freund und Beschützer Wesley Tucker zurück gezogen hat. Sie tut mir einerseits leid, weil sie sich nicht nur körperlich, sondern auch seelisch nicht von dieser schrecklichen Nacht, die ihr ganzes Leben verändert hat, erholt hat. Sie ist mir schon sympathisch, aber beim lesen bekomme ich immer mehr den Eindruck, dass sie mehr weiß, als sie erzählt. Außerdem wird sie von ihrem Freund Tucker, den ich nicht mochte, total vereinnahmt und kontrolliert. Was bei mir den Eindruck hinterließ, dass auch er irgendetwas weiß oder vielleicht sogar mit der Sache um die verschwundenen jungen Frauen zu tun haben könnte. Die Veränderung, die sie dann durchmacht, hat mir sehr gut gefallen.
Mit Journalistin Jenna, einer sehr sympathischen jungen Frau, die aber auch ihr Päckchen zu tragen hat, habe ich von Anfang an mit gefiebert, ob sie vielleicht mehr aus ihren Interviewpartnern heraus bekommt und den Fall zusammen mit Detective- Sergeant Dale Crawford, der den Cold Case wieder aufgerollt hat, sogar klären kann. Schockiert war ich, als ein Mann, den sie gerade interviewt hatte, erschlagen bei seinem Wohnwagen im Wald aufgefunden wird.
Dass Olivia und Jenna die Geschichte jeweils aus ihrer Sicht erzählen und dass auch zwischendurch immer wieder ein Erzählstrang eingeflochten wird, bei dem es um 8 junge Leute aus England geht, die zu einem Luxusurlaub in Thailand eingeladen sind, macht die Geschichte rasant, sehr spannend und ich hatte lange keine Ahnung, wohin mich das alles führen würde. Es hat etwas gedauert, bis ich hinterblickt habe, wie dieser Thailandurlaub mit den Geschehnissen von heute zusammen hängt. Dann lichtet sich ganz langsam der Vorhang, alle Puzzleteile fallen an ihren Platz und ich kann nicht glauben, was das ganze dann, plausibel aufgedröselt, ergibt.

Ein erstklassiger Thriller mit einem hohen Spannungsbogen, der mich fasziniert, geschockt und sehr gut unterhalten hat.

Bewertung vom 22.05.2024
Vanessa - Die heiße Agentin zum Sex erpresst   Erotischer Roman
Degen, Miu

Vanessa - Die heiße Agentin zum Sex erpresst Erotischer Roman


ausgezeichnet

BND-Agentin Vanessa ist wieder unterwegs

Nachdem mir das erste Buch, das ich von Miu Degen aus der Vanessa-Reihe gelesen habe, so gut gefallen hat, war ich ganz gespannt auf ihr neuestes Werk. Und auch dieser Roman von ihr hat mich überzeugt.
Ich mag den leichten, lockeren, sehr freizügigen Erzählstil bei dem es schnell zur Sache geht. Mit Vanessa wird es nie langweilig, egal ob sie sich mit Männern oder Frauen vergnügt. Miu Degens Beschreibungen sind zwar sehr bildhaft und eindrücklich; aber sie gehen nie derb unter die Gürtellinie, was meinem Lesegeschmack sehr entgegen kommt. Mit ihrer Geschichte knipst sie sofort mein Kopfkino an, das dann heiß läuft. Meinen Geschmack hat sie mit ihrer leidenschaftlichen, erotischen und abwechslungsreichen Geschichte sehr gut getroffen. Ich freue mich schon auf weitere Geschichten mit Vanessa, einer Protagonistin, die mir schon ein bisserl ans Herz gewachsen ist.

Zum Abschluss bekomme ich als kleines Goodie noch einen Gutschein-Code, mit dem ich mir eine weitere heiße exklusive Geschichte der Autorin als E-Book aus dem Internet herunter laden kann. Und wie üblich ist auch hier ein Lesezeichen passend zum Buch mit dabei.

Bewertung vom 21.05.2024
Die Hand des Todes / Tempe Brennan Bd.22
Reichs, Kathy

Die Hand des Todes / Tempe Brennan Bd.22


ausgezeichnet

Mysteriöse Mordfälle in einem Inselparadies in der Karibik

Gerade noch hat die forensische Anthropologin Temperance „Tempe“ Brennan in Quebec die menschlichen Teile aus einer Schiffsschraube auf dem Tisch, da stürzt ein junger Mann von einer Brücke. Seine Spuren führen auf die karibischen Turks and Caicos Islands. Hier sind in den letzten Jahren immer wieder junge männliche, sehr gut aussehende Touristen verschwunden. Geht es hier um Bandenkriminalität? Oder steckt etwas ganz anderes dahinter?
Tempe Brennan soll auf den Inseln diese Fragen klären. Und noch ein weiterer Fall kommt dazu. In einem Boot werden 5 Männer auf See gefunden. Auch hier ist Brennans Hilfe gefragt. Sie arbeitet mit der Inselpolizei zusammen, scheint aber dabei jemandem gewaltig auf die Füße zu treten. Als ein weiterer Mord geschieht, scheint auch Tempe im Visier eines fanatischen Mörders zu stehen.

„Die Hand des Todes“ ist schon der 22. Fall für die sympathische forensische Anthropologin Tempe Brennan aus Kanada. Für mich war es der erste Fall, bei dem ich ihr über die Schulter geschaut habe. Aber es wird definitiv nicht der letzte gewesen sein. Mir gefällt ihr bildhafter, ruhiger Erzählstil sehr gut und ich möchte mehr über Tempes Arbeit, die ich äußerst interessant und spannend finde, erfahren. Und natürlich möchte ich auch ihren Lebensgefährten Lieutnant-détective Andrew Ryan wiederlesen.
Nach den bildhaften Beschreibungen fühle ich mich in der Inselstadt Montreal inmitten des St. Lawrence Stroms schon fast zuhause. Die immer wieder eingestreuten französischen Worte oder kurzen Sätze verstärken diese Annahme noch. Genau so gut kann ich mir nun auch die traumhaften karibischen Turks and Caicos Islands vorstellen, wo ich mit Tempe unterwegs bin.
Der Fall selbst gestaltet sich von Anfang an so vielschichtig und für mich sehr lange undurchschaubar. Ich kann gut mit rätseln, gehe neben den Ermittlungen, die sehr interessant verlaufen, eigenen Spuren nach, die alle ins Leere laufen und bin am Ende total baff von der Auflösung. Mir gefällt die erzeugte Spannung und die ganze Atmosphäre, die das Buch durchzieht, richtig gut. Mein Kopfkino hatte allerhand zu tun und mich dauernd mit farbigen Bildern bespielt. Zum Schluss setzen sich alle Puzzleteilchen zu einem großen Ganzen zusammen und alle meine Fragen werden vollständig geklärt. Und ich bin mal wieder fasziniert von dem Motiv, was hier einen Menschen zu seinen Taten antreibt.

Ein absolut mitreißender, spannungsgeladener und sehr interessanter Fall – es sind ja eigentlich mehrere Fälle, die hier gelöst werden – den ich gespannt verfolgt habe und der meine absolute Leseempfehlung bekommt.

Bewertung vom 19.05.2024
Heidequal / Katharina von Hagemann Bd.11
Hanke, Kathrin

Heidequal / Katharina von Hagemann Bd.11


ausgezeichnet

Erschreckend real

Steffen Pfeiffer meldet seine Frau Anne nach einem häuslichen Streit als vermisst. Nach drei Wochen findet man die Boutiquebesitzerin und Mutter zweier Kinder tot in einer morastigen Senke im Bültenmoor. Gar nicht weit vom Haus der Pfeiffers entfernt. Bei der Obduktion stellen sich bei der Frau, die dem Alkohol sehr zugetan war, nicht nur frische Verletzungen heraus. Die Frau wurde anscheinend jahrelang misshandelt. Natürlich fällt der Verdacht erst mal auf den Ehemann. Aber Oberkommissarin Katharina von Hagemann und Hauptkommissar Benjamin Rehder ermitteln in alle Richtungen und stellen fest: Ganz so leicht ist der Fall doch nicht zu lösen.

Dies ist nun schon der 11. Fall, den ich mit den sympathischen Kommissaren der Polizeidirektion Lüneburg ermittle. Und auch diesmal hat mich Autorin Kathrin Hanke mit ihrem packenden, eingängigen Erzählstil, den ich so liebe, sofort in die „Heidequal“ hinein gezogen. Wenn man das so liest, mag man gar nicht glauben, was hinter den verschlossenen Türen mancher Familien, die nach außen einen friedvollen Eindruck machen, so alles geschieht. Ohne verstörende Gewaltdarstellungen schafft es die Autorin dieses sensible und bedrückende Thema doch ausdrucksstark in die Geschichte einzuarbeiten. Hier hatten gerade die beiden Kinder der Toten mein vollstes Mitgefühl.
Richtig beeindruckt hat mich bei diesem Fall die Entomologin Dr. Philippa Hensel-Gruber, von der ich erfahren habe, was man aus den verschiedensten Stadien von Fliegen und anderem Kleingetier auf einer Leiche alles heraus lesen kann. Und ich bin immer noch fasziniert, welch entscheidende Rolle eine tote Biene hier spielt.
Aber auch privat tut sich bei den Kommissaren wieder so einiges. Allerdings nicht nur zum Positiven. Und nach dem für mich atemraubenden Ende des Buches bin ich schon so gespannt auf den nächsten Fall und die weiteren privaten Ereignisse.
Trotz der weniger guten Geschehnisse, die so ein Kriminalfall mit sich bringt, habe ich aber auch mal schmunzeln können. Ich hätte Kriminalrat Stephan Mausner seinen schauspielerischen Auftritt vor den Kommissaren so absolut nicht zugetraut. Richtig klasse der Mann.

Auch der 11. Fall aus Lüneburg hat mich wieder bestens unterhalten. Ich finde es gut, wie ich auch hier wieder für ein Thema sensibilisiert wurde, das in unserer Gesellschaft immer noch weitgehend unter den Tisch gekehrt wird. Und ich bin flitzebogenartig gespannt, was nun auf die Rehders noch zukommen wird.

Bewertung vom 18.05.2024
Feucht und willig   Erotische Geschichten
Phillips, Cassidy

Feucht und willig Erotische Geschichten


ausgezeichnet

Eine lustvolle Lesereise

Für mich war es das dritte Buch, das ich von Cassidy Phillips gelesen habe. Und auch diese 5 erotischen Geschichten von ihr haben mich absolut überzeugt. Jede ist ein Highlight für sich. Ihr abwechslungsreicher, fesselnder und doch locker-leichter Erzählstil hat mich ab den ersten Seiten in die jeweilige Geschichte hinein gezogen und mich dort festgehalten. Sie knipst sofort mein Kopfkino an, das mich dann mit abwechslungsreichen und anregenden Bildern sehr gut unterhält.
Meinen Geschmack hat sie mit ihren leidenschaftlichen, aufregenden und erotischen Geschichten sehr gut getroffen. Ich freue mich schon auf mehr von ihr.

Zum Abschluss bekomme ich als kleines Goodie noch einen Gutschein-Code, mit dem ich mir eine weitere heiße exklusive Geschichte der Autorin als E-Book aus dem Internet herunter laden kann. Und wie üblich ist auch hier ein Lesezeichen passend zum Buch mit dabei.

Bewertung vom 18.05.2024
Merano fatale (eBook, ePUB)
Florin, Elisabeth

Merano fatale (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Ispettore Emmenegger hat´s nicht leicht

Im Café Unterweger am Tappeinerweg oberhalb von Meran sitzt an einem Tisch zusammen gesunken ein Stammgast vor Kellnerin Rosalinde Herzinger. Tot. Wie sich später herausstellt mit einem Herzmedikament vergiftet.
Ispettore Emmenegger und seine Freundin und Partnerin Eva Marthaler vom Kommissariat der Polizia di Stato am Meraner Kornplatz tun sich bei den Ermittlungen nicht leicht. Erst recht nicht, weil Evas Mutter behauptet, sie habe den Mord an dem deutschen ehemaligen Tänzer und Gentleman der alten Schule Ulrich Brünner begangen.
Mit den beiden darf ich nun in der feinen Gesellschaft des Schlosshotels Principe und einer Tanzschule ermitteln.

Ich habe mich so gefreut meine Meraner Bekannten aus den letzten Jahren alle wieder hier zu treffen. Seien es Emmenegger und Eva, Polizeichef Claudio Branga, der mir auch immer sympathischer wird, Paul Tschugg, der junge Schauspieler und selbsternannte Hundeflüsterer mit Hund Hilde und die Mitglieder der Flying Taifl Hellboy und Dude, die für ihren Motorradclub ein neues Zuhause gefunden haben. Sie alle habe ich zum Teil schon aus der Zeit mit Commissario Pavarotti, dem Vorgänger vom Emmenegger, richtig ins Herz geschlossen. Und alle haben mit diesen neuen Fall mehr oder weniger zu tun.
Es ist richtig viel Ermittlungsarbeit nötig um hier Licht ins Dunkel zu bringen. Denn immer wieder werden kleine Geheimnisse gelüftet, die dem Fall dann wieder eine Wendung geben. Ich war auch diesmal richtig gefangen in dem Fall, habe mit ermitteln können, hatte immer mal wieder einen Verdacht, der sich aber nicht erhärten ließ. Und zum Schluss hat mir der Täter fast schon ein bisserl leid getan. Denn den mochte ich eigentlich auch recht gerne.
Neben dem spannenden kriminellen und außergewöhnlichen Fall gibt es auch wieder so unglaublich komische Szenen, bei dem mir die Lachtränen gekommen sind. Ich denke da an Hund Hilde beim Herrenausstatter hinterm Vorhang und Evas Vater Hans Marthaler im Schlosshotel beim Fango. Einfach herrlich und pures Kopfkino.
Diese Mischung aus Krimi und Humor machen diese Reihe für mich absolut lesenswert. Dazu ein tolles Ende mit einem wunderschönen Happy End.
So schade, dass mein Kurzbesuch in Meran schon wieder vorbei ist. Ich habe ihn wieder sehr genossen. Bei Speckknödeln und Mohnkrapfen – die Rezepte dazu finde ich hinten im Buch - werde ich mich immer mal wieder nach Südtirol träumen und hoffen, dass es mit dem nächsten Fall nicht mehr lange dauert. Denn der wartet ja schon. Und außerdem hat Emmenegger ja auch noch einen Punkt bei Eva offen.

Ein spannender, interessanter Fall mit einer guten Prise Humor in einer Stadt, die ich sehr mag, eingebettet in eine wunderschöne Umgebung und liebenswerten Menschen, den ich sehr gerne gelesen habe. Autorin Elisabeth Florin hat mich mit diesem Krimi wieder voll von ihrem Ideenreichtum und ihrer Schreibkunst überzeugt.