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Krimine

Bewertungen

Insgesamt 218 Bewertungen
Bewertung vom 29.07.2014
Schmerz
Herborn, Henriette Clara

Schmerz


ausgezeichnet

Ein düsterer Thriller, der gekonnt Fiktion und Wirklichkeit miteinander verwebt

Im Januar 1947 fiel die zweiundzwanzigjährige Elisabeth Short einem Verbrechen zum Opfer, das nie geklärt werden konnte. Ohne Kleidung, mit diversen Verstümmelungen am Körper und einem Glasgow Smile versehen, wurde die später als „Schwarze Dahlie“ bezeichnete Möchtegernschauspielerin in Los Angeles tot aufgefunden. Genau sJahre nach der grausamen Tat scheint sich der tragische Mord in allen seinen Einzelheiten wiederholt zu haben. Denn im Mainzer Stadtteil Bretzenheim wird auf dem Gelände einer alten Ziegelei eine tote Frau entdeckt, deren entsetzliche Verstümmelungen den der Elisabeth Short gleichen. Ein ungewöhnlicher Mord, den Kommissar Malminger übernimmt, der als Deutschlands führender Schwarze Dahlie-Experte die Gemeinsamkeiten sofort erkennt. Doch er wird nicht der Einzige bleiben, der den medienträchtigen Fall für seine Zwecke nutzen will und so geschieht es, dass die Bemühungen aller in einer Katastrophe enden.

Spannend und düster, mit desolaten Figuren und einem intelligenten Mörder versehen präsentiert sich Malmingers letzter Fall und versteht es, den Leser unweigerlich zu fesseln. Denn das, was dieser während der, auf einen brutal verübten Mord folgenden Ermittlungen erlebt, ist schon harter Tobak. Angefangen mit einem Kommissar, der seine herausragenden Fähigkeiten vielen Litern Whiskey geopfert hat, über folgenschwere Kompetenzrangeleien bei der Polizei, bis hin zu der gezielten Beseitigung von Beweismaterial, stolpert er von einer Ungeheuerlichkeit in die nächste und verliert die Hoffnung, dass der brutale Mörder gefasst werden kann. Nur ihm selbst ist die Identität des auf Anerkennung heischenden Verbrechers beizeiten bekannt gegeben und die Möglichkeit eingeräumt, getätigte Bemühungen von beiden Seiten zu erleben. Eine interessante Konstellation, die bestehende Hintergründe umfassend offenbart und einen Plot präsentiert, der genial konstruiert worden ist.

Fazit:
Leidenschaft und Faszination, Abhängigkeit und Unterwerfung, Lust und Demütigung, Versagen und Angst. Es ist schon ganz schon krass, was dem Leser in diesem Thriller geboten wird, dessen Handlung vor allem auf den krankhaften Fantasien und der Machtbesessenheit einiger Figuren aufgebaut ist. Und so wächst das Gefühl, dass es hier nur Verlierer gibt und ein Ende, das genauso mysteriös in Erscheinung tritt, wie der Tod der Schwarzen Dahlie selbst.

Bewertung vom 22.07.2014
Teufelsmord / Julia Wagner Bd.1
Noy, Tanja

Teufelsmord / Julia Wagner Bd.1


ausgezeichnet

Geheimnisvolle Teufelsmorde

Witterode 1987. Der Teufel geht um in einem kleinen niedersächsischen Dorf, der drei Menschen auf bestialische Weise tötet, um ihre Körper auf einem Satanskreuz zur Schau zu stellen. Ein medienträchtiger Fall, der zur Zufriedenheit aller schnell gelöst werden kann und mit dem Suizid des von Satan besessenen Mörders endete. Nun aber, zwanzig Jahre danach, reißen die alten Wunden wieder auf. Erneut wird in Wittenrode ein Dorfbewohner mit einem Pentagramm auf dem Bauch tot aufgefunden, während zur Verwunderung aller seine Ehefrau die blutige Tat gesteht. Doch es bleibt nicht bei dem einen Mord und während die Polizei erstaunlich gelassen auf die Vorkommnisse reagiert, setzt eine ehemalige Bewohnerin des Kinderheimes alles daran, dem Teufel auf die Schliche zu kommen.

„Teufelsmord“ ist das Debüt von Tanja Noy, das mit einem kurzen Abriss über eine alte Mordserie beginnt, die mit ausreichend Zweifeln über die Schuld des verurteilten Täters endet. Und genauso unsicher, wie dessen einstige Verurteilung ist, stellt sich auch das Geständnis der Ehefrau über den verübten Ritualmord dar. Allerdings passt ihre Version gut, um frühere Machenschaften zu vertuschen und die wahren Schuldigen in Sicherheit zu wiegen. Doch was eigentlich hinter allem steckt und wie es der ins Dorf zurückgekehrten Julia Wagner gelingt, hinter die Kulissen einer eingeschworenen Gemeinschaft zu schauen, erfährt der Leser erst ganz zum Schluss. Bis dahin muss er sich mit geschickt aneinandergereihten Verbrechen, vagen Andeutungen und merkwürdigen Dorfbewohner auseinandersetzen und dabei um das Leben dreier einstiger Heimbewohner bangen.

Die Ereignisse rund um die von einem Teufel in Menschengestalt verübten Morde lesen sich flüssig und lassen einen guten Einblick in die Rangeleien der unterschiedlichen Dorfbewohner zu. Und obwohl immer mehr der kauzigen Gestalten zum Einsatz kommen, gelingt es dem Leser mühelos das sich zuspitzende Geschehen jederzeit im Auge zu behalten. Dazu wird er von kurz gehaltenen Kapiteln und erklärenden Überschriften genauso gut unterstützt, wie durch die zum Tragen kommenden Dialoge. Nur die Anzahl der Toten ist für die recht übersichtlich gehaltene Dorfgemeinschaft einfach zu viel und so muss sich der Leser mit einem geschickt konstruierten Krimi arrangieren, der wenig realistisch ist.

Fazit:
„Teufelsmord“ ist ein spannender und geheimnisvoller Krimi, der trotz einiger offengebliebener Fragen, gut zu unterhalten versteht.

Bewertung vom 21.07.2014
Dead Man's Hand
Weber, Nina

Dead Man's Hand


sehr gut

Ein unterhaltsamer Poker-Krimi

Mit Glück allein gewinnt niemand ein Turnier und so zeugt es schon von Sachverstand, wenn sich eine Streifenpolizistin für einen hoch dotierten Pokerwettbewerb qualifiziert. Doch das, was die Polizeioberkommissarin Sara Hansen im Hamburg erlebt, hätte sie sich in ihren kühnsten Träumen nicht vorgestellt. Denn nach einigen erfolgreich absolvierten Runden sitzt sie gleich mit zwei US-Pokerlegenden am Tisch und spielt um den Einzug ins Finale. Plötzlich aber rutscht einer der beiden mit röchelndem Atem unter den Tisch, und obwohl Sara mit Wiederbelebungsversuchen beginnt, ist Joel Dixon nicht mehr zu retten. Grund genug für die engagierte Polizistin an Mord zu denken und so nimmt sie gemeinsam mit ihrem Exfreund, dem herbeigerufenen Reporter Linus Milkrath, die Ermittlungen auf und gerät bald selbst in höchste Gefahr.

„Dead Man´s Hand“ ist das Krimi-Debüt von Nina Weber, die ihre sympathische Protagonistin eine Nacht lang in einem Hamburger Hotel ermitteln lässt. Dabei ist sie die Einzige in der Runde, die hinter dem plötzlichen Tod von Joel Dixon einen Mordanschlag vermutet, während der herbeigerufene Arzt lediglich einen Herzinfarkt diagnostiziert. Eine toughe Frau, die zum einen hervorragend pokern kann und gnadenlos gestandene Profis aus dem Rennen nimmt, zum anderen mit Leib und Seele Polizistin ist und begangenes Unrecht ahnden will. Aber nicht nur sie weiß den Leser von ihren Fähigkeiten zu überzeugen, auch ihr Exfreund Linus ist mit vollem Einsatz dabei, wenn es darum geht, den anwesenden Personen Informationen zu entlocken. Und dann sind da noch einige Angestellte und diverse Pokerspieler, die mit Sara das Turnier bestreiten und nach Dixons Tod zu dem Kreis der Verdächtigen zählen.

Erzählt wird das mit einem gleichlaufenden Pokerspiel dargelegte Geschehen in kurzen Kapiteln, die jeweils mit einem Pokerbegriff betitelt sind und sich angenehm flüssig lesen. Für Nichtkenner wurden die wichtigsten Regeln und ein Poker-Glossar im Anhang zusammengefasst, sodass ein Nachlesen verwendeter Begriffe jederzeit möglich ist. Eine gut gewählte Unterstützung, die nur zu Beginn des Buches von Interesse ist. Denn kaum steigt die Spannung, unterbricht auch ein Poker-Neuling den Lesefluss nicht und beginnt sich mit vollem Einsatz auf die geführten Ermittlungen zu konzentrieren. Und spannend ist dieser ungewöhnliche Krimi allemal. Denn die immer wieder zutage tretenden Beziehungen der Spieler untereinander, ihre Spitzfindigkeiten und Geheimnisse fordern nicht nur von Sara volle Konzentration.

Fazit:
„Dead Man´s Hand“ ist ein unterhaltsamer Pokerkrimi, der auch Nichtkenner dieses Spiels spannende Stunden beschert, allerdings in seinem Verlauf manchmal nicht so ganz nachzuvollziehen ist.

Bewertung vom 27.06.2014
Leichrevier
Ramstetter, Regina

Leichrevier


ausgezeichnet

Ein super spannendes Debüt und mehr als nur ein Krimi

Am Fronleichnamstag wird im Jochenstein Kraftwerk eine Leiche angeschwemmt, die sich bei näherer Betrachtung als bekannte Nachwuchssportlerin entpuppt. Und während Kommissar Kroner mit seinem Team der Passauer Kriminalpolizei den Fall übernimmt, beginnen auch sein Sohn Marcus und die Ziehtochter Valli dem plötzlichen Ableben der einstigen Junioreneuropameisterin nachzugehen. Denn schließlich war Sara Rieß noch am Abend zuvor auf ihrem Klassentreffen im Schloss Orth gewesen und zeigte keine Anhaltspunkte dafür, mit ihrem Leben nicht zufrieden zu sein. Aber nicht nur ihr Tod überschattet die aufkommenden Probleme, die ein hereinbrechendes Hochwasser den Bewohnern von Passau bringt. Auch der Fund einer übel zugerichteten Mädchenleiche, die in den ansteigenden Fluten der Milchgasse schwimmt, lässt die drängenden Wassermassen für einen Moment vergessen. Doch als wäre das nicht schon genug, geraten noch weitere Bewohner in Gefahr und sogar Kommissar Kroner muss um seine Ziehtochter Valli bangen.

„Leichrevier“ ist das Debüt von Regina Ramstetter, die es mit ihrem Niederbayern Krimi wunderbar versteht, die Nerven ihrer Leser zu strapazieren. Dazu baut sie in die dramatischen Begebenheiten des Jahrhunderthochwassers in Passau einen Kriminalfall ein, der es in sich hat, und lässt zwischen kräftezehrenden Rettungsaktionen und spannenden Ermittlungen unvorstellbare Dinge geschehen. Eine Gratwanderung, die es in sich hat und mit erschreckenden Bildern, authentischen Szenen und fingierten Verbrechen in Erscheinung tritt, aber auch schöne Momente in sich birgt. Dabei sind es nicht nur die geschickt aufgestellten Handlungsstränge, die das Geschehen bestimmen, sondern vor allem die vielfältig gewählten Figuren, die mit ihren Wahrnehmungen und Gefühlen für Tiefgang sorgen und Leben in die rasant verlaufenden Ereignisse bringen. Angefangen mit dem ermittelnden Kommissar, dessen Beharrlichkeit und Kompetenz förderlich für das Fortschreiten der Ermittlungen ist, über seinen neuen Kollegen Ben, der ausgelöst durch ein früheres Trauma eine fatale Entscheidung trifft, bis hin zu der chaotischen Psychologiestudentin Valli, die durch ihren Alleingang in eine gefährliche Situation gerät, rollen sie verdecktes Unrecht neu auf und sorgen wenigstens ein kleines Stück für Gerechtigkeit.

Fazit:
Der erste Fall um den Passauer Kriminalhauptkommissar Kroner überzeugt mit einem gut durchdachten und vielschichtigen Plot, der mit einem verzwickten Kriminalfall und einem erschreckenden Blick in gesellschaftlicher Missstände fesselnde Unterhaltung beschert.

Bewertung vom 09.06.2014
Ein dunkler Sommer / Kommissar Arne Larsen Bd.1
Nommensen, Thomas

Ein dunkler Sommer / Kommissar Arne Larsen Bd.1


ausgezeichnet

Während ein heißer Sommer die Küstenregion in Atem hält, lässt ein altes Verbrechen die Bewohner eines kleinen Ort in der Nähe von Kiel nicht mehr ruhen. Denn das, was dort vor zehn Jahren geschah, hat sich tief in das Gedächtnis vieler Menschen eingeprägt. Und kaum hat der vermeintliche Mörder eines neunjährigen Mädchens seine Haftstrafe verbüßt, beginnt das Unheil von vorne. Ein damaliger Zeuge wird umgebracht, merkwürdige Botschaften weisen auf neue Gefahren hin und auch der einstigen Ermittler gerät völlig aus dem Takt.

„Ein dunkler Sommer“ ist der erste Fall des norddeutschen Hauptkommissars Arne Larsen, der neben einem Gespür für menschliche Schwächen, auch über ausreichend Beharrlichkeit und Erfahrung verfügt. Deshalb merkt er schon bald, dass ein altes Verbrechen eine große Rolle in seiner Mordermittlung spielt. Doch bis es so weit ist und Larsen mit seinem sehr überschaubar gehaltenen Team in vergangenem Unrecht wühlt, vergeht einige Zeit. Denn der in Berlin lebende Autor Thomas Nommensen baut seinen verhängnisvollen Plot mit einer trügerischen erscheinenden Ruhe auf, deren spürbares Unbehagen, Schreckliches erahnen lässt.

Unter Zuhilfenahme von kurzen Kapiteln und aus der Sicht verschiedener Figuren lässt er das folgenreiche Lügengeflecht vor den Augen des Lesers entstehen, das sich unaufhaltsam zu einer Katastrophe zusammenzieht, um sich letztendlich in einem dramatischen Finale zu entladen. So lernt der Leser zunächst den aus der Haft entlassenen Jens Brückner kennen, der sich an seine Tat nicht erinnern kann, steht mit einem entsetzten Jungen vor einem Mörder oder wird Zeuge, wie ein außer Dienst befindlicher Kommissar einen seltsamen Brief erhält. Szenen, die das Geschehen unaufhaltsam vorantreiben und so intensiv geschildert sind, dass sie neben aufkommenden Bildern auch die vorherrschende Stimmung wunderbar vermitteln.

Fazit:
„Ein dunkler Sommer“ ist ein sehr atmosphärischer Kriminalroman, der viel von seinen Figuren verrät und mit einem gut erzählten, überraschend verlaufenden und erschreckend glaubhaften Plot zu fesseln versteht.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 16.05.2014
Die Brücke - Transit in den Tod, Staffel 2 (5 DVDs)
Die Brücke-Transit In Den Tod

Die Brücke - Transit in den Tod, Staffel 2 (5 DVDs)


ausgezeichnet

Über ein Jahr ist es nun schon her, seit auf der Öresundbrücke eine weibliche Leiche lag, die sich bei näherem Hinsehen als die Verbindung der Körperhälften einer schwedischen Politikerin und einer dänischen Prostituierten entpuppte. Ein spektakulärer Fall, der die schwedische Kommissarin Saga Norén und ihren dänischen Kollegen Martin Rohde lange Zeit in Atem hielt und mit einem schrecklichen Tribut sein Ende fand. Inzwischen nun ist es wieder so weit, dass die beiden ungleichen Kommissare gemeinsam ermitteln und das in einem Fall, der erneut an der Öresundbrücke seinen Anfang nimmt. Dabei ist es diesmal keine Leiche, die auf der Fahrbahn zwischen beiden Ländern aufgefunden wird, sondern ein herrenloser Küstenfrachter, der mit fünf angeketteten Geiseln an Bord gegen einen Brückenpfeiler prallt. Denn schon kurz darauf bringen die medizinischen Untersuchungen der Jugendlichen ans Licht, dass sie mit einem hoch aggressiven Virus infiziert worden sind und sie die schwere Erkrankung nicht überleben. Doch das ist nur der Beginn einer Serie, die mit Anschlägen auf unschuldige Menschen verbunden ist und unbedingt gestoppt werden muss.

„Die Brücke - Transit in den Tod“ ist eine spannende und in seinem Verlauf sehr komplexe Kriminalserie, die hauptsächlich aus der Feder des schwedischen Autors Hans Rosenfeldt stammt, der zusammen mit Michael Hjorth auch für die Episoden um den Kriminalpsychologen Sebastian Bergman verantwortlich zeichnet. Dabei basieren die miteinander in Zusammenhang stehenden Verbrechensserien größtenteils auf politische Motive und so bekommen es die Zuschauer diesmal mit einer Gruppe von Ökoterroristen zu tun, die auf gesellschaftliche Mißstände hinweisen. Doch trotz ihres edlen Motives ist es nicht nachzuvollziehen ist, warum unschuldige Menschen mit einem Virus infiziert oder durch präparierte Lebensmittel vergiftet werden. Deshalb ist das gut funktionierende Zusammenspiel von Saga Norén und ihrem Kollegen Martin Rohde gefragt, um hinter deren Identität zu kommen diese dingfest zu machen. Überhaupt lebt die als deutsch-dänisch-schwedische Co-Produktion hergestellte Kriminalserie von den sich ergänzenden Kommissaren, die im Mittelpunkt der Handlung stehen und durch ihre ganz besondere Art, dem Geschehen einen tragischen und gleichzeitig lebensnahen Anstrich verleihen. Denn während die hochintelligente Saga Norén unter dem Asperger Syndrom leidet und nicht in der Lage ist, Emotionen zu zeigen, kämpft der gefühlvolle Familienmensch Martin Rohde mit einem kaum zu verwindenden Schicksalsschlag. Ein Team, das sich perfekt ergänzt und damit vorhandene Schwächen kompensiert.

Fazit:
"Die Brücke - Transit in den Tod" weiß mit seiner zweiten Staffel zu überzeugen, die hinsichtlich ihres spannenden Plots, der glaubwürdigen Dialoge und einer grauenerregenden Atmosphäre dem gelungenen Einstieg in nichts nachsteht und erneut fesselnd unterhält.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 12.05.2014
Lewis - Der Oxford Krimi: Staffel 6 (4 Discs)

Lewis - Der Oxford Krimi: Staffel 6 (4 Discs)


ausgezeichnet

Inspector Lewis und Sergeant Hathaway sind ein starkes Team, das sich vor allem durch ihre Verschiedenheit wunderbar ergänzt und mit aller Kraft in dem altehrwürdigen Oxford auf die Jagd nach Verbrechern geht. Und während Lewis nach wie vor mit hergebrachten Methoden und akribischer Recherche nach Motiven und Spuren sucht, strengt der hochintelligente Hathaway lieber seiner kleinen grauen Zellen an.

DVD 1 - Gefangen im Netz
Datingplattformen, soziale Netzwerke oder Singlebörsen. Die Liste der Möglichkeiten ist lang, einen Partner zu finden, ohne dafür unter Menschen zu gehen. Eine Chance, die auch Miranda Thorton nutzt, um ihren trostlosen Wochenenden endlich ein Ende zu bereiten. Doch anstatt diskret mit ihrem Video umzugehen, stellt ein Unbekannter die Lebensbeichte schon bald ins Netz, wo sie für jedermann sichtbar ist. Und so dauert es nicht lange, bis die Oxforder Literaturprofessorin zum Gespött ihrer Studenten wird und später sogar, tot in ihrem Stadthaus liegt. Ein verzwickter Fall, dessen Hintergründe nur schwer zu ermitteln sind und der nicht nur ein Opfer fordert.

DVD 2 - Das Rätsel des Genies
Die Botanikerin Liz Nash ist mit einer Gruppe von Freiwilligen im Wald von Roak Wood unterwegs, als sie im morastigen Boden eine vergrabene Leiche entdeckt. Hathaway und Lewis übernehmen den Fall und werden gleich zu Beginn ihrer Ermittlungen mit dem Rätsel um einen sagenumwobenen Snark konfrontiert, der neben dem toten Englischprofessor auch dessen Bruder beschäftigt hat. Doch plötzlich ist auch dieser tot, während und die beiden Ermittler stoßen auf eine Reihe von Wunderkindern und einem geheimen Klub, der eine besondere Bedeutung hat.

Zwei von vier unterhaltsamen Episoden aus dem Berufsalltag von Inspector Lewis und Sergeant Hathaway, die sich neben einer liebestollen Professorin und rebellischen Wunderkindern auch mit einem künstlerisch ambitionierten Mörder und den rassistischen Thesen eines Kriminologie-Professors auseinandersetzen müssen. Und wie es in einer jahrelang funktionierenden Zusammenarbeit nun einmal ist, schleifen sich die konträren Ansichten allmählich ab und machen einer zufriedenstellenden Harmonie Platz und der Fokus wird auf wichtige Dinge gelenkt. Eine Entwicklung, die auch bei Lewis und Hathaway zu verzeichnen ist, deren Schlagabtausch ruhiger wird und Raum für gegenseitige Achtung lässt. Schade eigentlich, denn gerade die auf geistiger Ebene ausgetragenen Rivalitäten, hat der Zuschauer immer genossen, während er nun mit weniger Sticheleien zwischen den scharfsinnigen Ermittlern auskommen muss. Dafür aber sind die zu lösenden Fälle wie gewohnt sehr abwechslungsreich geraten und verstehen es, mit interessanten Konstellationen, außergewöhnlichen Gedankenspielen und dubiosen Machenschaften gut zu unterhalten.

Fazit:
Die nunmehr sechste Staffel des beliebten britischen Ermittlerteams überzeugt erneut mit gediegener Krimiunterhaltung auf hohem Niveau und weiß mit abwechslungsreichen Fällen, intelligenten Ermittlungsansätzen und treffenden Dialogen hervorragend zu unterhalten.

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