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Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Eva L.
Wohnort: 
Osnabrück

Bewertungen

Insgesamt 303 Bewertungen
Bewertung vom 14.03.2011
Sternenwandler
Buchanan, Tracy

Sternenwandler


ausgezeichnet

Die Beschreibung zu Tracy Buchanans Debüt „Sternenwanderer“ klingt zuerst wie die einer seichte Teenie- Liebesgeschichte - eine von vielen, nichts Besonderes. Doch gewöhnlich ist dieses Buch ganz und gar nicht. Die Autorin wählt eine besondere Art von Gestaltwandlern, sogenannte Nanomagneten oder Sternenwandler, die sich in alles Erdenkliche verwandeln können. Keine Werwölfe usw., Tracy Buchanans Gestaltwandler werden zu Pferden, Motten, geflügelten Hunden oder aber auch anderen Menschen. Sehr faszinierend und fantasievoll, einfach mal etwas Neues zwischen all dem üblichen Getier, das momentan auf dem Fantasy-Markt herumläuft.

Im Gegensatz dazu ist die Liebesgeschichte zwischen Tori und Cam nur eine unter vielen, überzeugt aber durch Tiefgründigkeit. Sie besteht nicht aus pausenlosem Anhimmeln und schnulzigen Liebesschwüren, sondern setzt sich mit den Problemen auseinander, mit denen Teenager sich auch in der Realität beschäftigen müssen.
Diese Liebesgeschichte, gepaart mit einem kontrollsüchtigen, jähzornigen Vater und einer korrupten Firma bilden einen spannenden Fantasy- Jugendroman, der einen von der ersten Seite an mitreißt und nicht wieder loslässt. „Sternenwandler“ ist ein wahrer Pageturner, den man nur sehr schwer aus der Hand legen kann.

In einigen Punkten hat mich dieses sehr an Philipp Pullmans „Der goldene Kompass“ erinnert, grundsätzlich ist die Geschichte jedoch eine andere. Und dieser kleine Ideenklau schmälert das Lesevergnügen auch in keinster Weise. Tracy Buchanan kann mit „Sternenwandler“ vollkommen überzeugen. Ich hoffe, es gibt bald mehr Lesestoff von dieser Autorin!

Bewertung vom 09.03.2011
Zweiunddieselbe - Wie viel von mir bin ich?, 4 Audio-CDs
Pearson, Mary E.

Zweiunddieselbe - Wie viel von mir bin ich?, 4 Audio-CDs


sehr gut

„Zweiunddieselbe“ spielt in einer Zeit lange nach der unseren. Medizin und Wissenschaft haben große Fortschritte gemacht und bewegen sich mehr denn je an den Grenzen der Ethik. Erschreckend realistisch und gut vorstellbar schildert die Autorin, wie das Leben in der Zukunft aussehen, was für Möglichkeiten es geben könnte.
Der Leser wird behutsam herangeführt an die Geschichte, sie erschließt sich ihm ebenso wie Jenna, die langsam, aber sicher herausfindet, was mit ihr nach dem Unfall, den sie eigentlich nicht hätte überleben dürfen, geschah. Man wird nicht plötzlich brutal mit der Wahrheit konfrontiert, sondern bekommt sie häppchenweise nach und nach serviert. Und mit er Erkenntnis tauchen die Fragen auf: Wie würde man selber an Jennas Stelle fühlen und handeln? Wie hätte man in der Situation ihrer Eltern entschieden? Und wie weit darf die Medizin gehen? Das Buch regt zum nachdenken an, dazu, sich mit seinen eigenen ethischen und moralischen Standpunkten auseinanderzusetzen.

Marie E. Pearson gibt keinen Standpunkt vor, sie positioniert sich nicht in dieser Geschichte, drängt dem Leser nicht ihre Sicht der Dinge auf. Im Gegenteil, sie bringt einem sowohl Jennas Ansicht als auch die ihrer Eltern, ihrer Großmutter und diverser anderer Menschen nahe. Man kann das Für und Wieder abwägen und sich eine eigene Meinung zu diesem Thema bilden.

Die Thematik des Buches ist sicherlich keine Einfache, und ebenso wenig einfach sind auch die Charaktere. Viele ihrer Verhaltensweisen sind sicherlich unter den gegebenen Umständen nachvollziehbar und verständlich, aber besonders Jenna hätte ich wegen ihrer Dummheit und ihres Egoismus manchmal schütteln können!

Gelesen wird „Zweiunddieselbe“ von Anna Carlsson, die mich glücklicherweise schon bei anderen Hörbüchern von ihrem Können überzeugt hat. Denn die Stimme, die sie Jenna gegeben hat, ist besonders am Anfang alles andere als angenehm. Sie spricht sie in einem leisen, monotonen Singsang, als würde sie einfach nur die Geschichte schnell vorlesen wollen. Lediglich in den Momenten, wo sie die wörtliche Rede einer der Figuren wiedergibt bekommt man eine Ahnung davon, wie großartig sie eigentlich liest. Doch je weiter Jennas Erinnerungen zurückkommen, je selbständiger und stärker sie wieder wird desto kraftvoller wird auch ihre Stimme. Irgendwann liest nicht mehr Anna Carlsson ein Buch, sondern Jenna Angeline Fox erzählt ihre Geschichte.

Mit „Zweiunddieselbe“ ist Marie E. Pearson ein spannendes und tiefgreifendes Jugendbuch gelungen, das zum Nachdenken und zu Diskussionen anregt. Die Thematik lässt einen lange nicht los, man denkt immer wieder darüber nach und versucht, seinen persönlichen Standpunkt zu finden. Wer einfach nur seichte Unterhaltung sucht, ist bei diesem Buch falsch!

Bewertung vom 09.03.2011
Rubinrotes Herz, eisblaue See
Rogers, Morgan Callan

Rubinrotes Herz, eisblaue See


ausgezeichnet

Morgan Callan Rogers beschreibt in ihrem Roman „Rubinrotes Herz, eisblaue See“ die Geschichte der Amerikanerin Florine, die 1952 in einem kleinen Örtchen namens The Point an der Küste Maines geboren wurde. Als Florines geliebte Mutter Carlie nach einem Kurzurlaub mit ihrer besten Freundin nicht wieder zurückkehrt, gerät Florines ganzes Leben aus den Fugen. Nur schwer kann das Mädchen mit dem Verlust fertig werden und ihr Verhältnis zu ihrem Vater leidet unter dem Verschwinden der Mutter.

Auf leise, unaufdringliche Art erzählt die Autorin diese Geschichte, die gänzlich ohne spannende Ereignisse und Action auskommt. Der Reiz dieses (Hör)Buchs liegt vielmehr darin, Florine durch einen Teil ihres Lebens zu begleiten, ihre Versuche, irgendwie zurechtzukommen, zu beobachten, sie in sein Herz zu schließen und mit ihr zu fühlen. Zwar gibt es durchaus Stellen, an denen Florines Verhalten nicht unbedingt verständlich ist, aber man kann sich sehr gut in dieses Mädchen, das so sehr unter dem Verlust der Mutter leidet, hineinversetzen.

Mit manchmal blumigen, aber immer klaren Worten beschreibt Morgan Callan Rogers die Geschehnisse, ohne dabei kitschig oder ausschweifend zu werden. So gelingen ihr auch Stellen, die etwas schwieriger in Worte zu fassen sind wie beispielsweise Florines erstes Mal.

Luise Helm erweckt Florine auf wunderbare Art und Weise zum Leben und gibt ihr eine Stimme. Sie liest angenehm, man kann ihr sehr gut auch über einen längeren Zeitraum zuhören und verliert schnell das Gefühl, etwas vorgelesen zu bekommen. Mit viel Geschick meistert sie auch emotionale Stellen, jedes Wort sitzt, jedes Gefühl kommt beim Hörer an.

„Rubinrotes Herz, eisblaue See“ – tolles Buch, tolle Stimme, ein absoluter Volltreffer!

3 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 08.03.2011
Holundermond
Wilke, Jutta

Holundermond


ausgezeichnet

Um es direkt vorneweg zu sagen: „Holundermond“ ist eines der besten Kinderbücher, das ich je gelesen habe. Jutta Wilke nimmt den Leser mit auf eine fantastische Reise, die man nach dem wenig aussagekräftigen Klappentext überhaupt nicht erwartet. Doch man merkt schnell, dass die Geschichte es wirklich in sich hat. Zwar wird das Ausmaß des Ganzen erst zum Ende hin klar, aber von der ersten Seite an steigert sich die Spannung bis zu einem Punkt, an dem es ganz und gar unmöglich wird, das Buch aus der Hand zu legen. Und das nicht nur für Kinder, sondern auch für Erwachsene!

Sehr beeindruckt hat mich auch die große Fantasie, mit der die Autorin ihre Geschichte entwickelt hat. Sie bereichert die reale Welt um ein paar fantastische Details, und das mit einer Leichtigkeit und so dezent, dass man ihr ohne zu zögern abkauft dass es so etwas wirklich geben könnte. Die Handlung ist aber gut durchdacht und in sich stimmig, so dass es den kleinen Lesern nicht schwer fallen sollte, ihr zu folgen und alles zu verstehen.

Auch dir Figuren sind wunderbar kindgerecht, es wird schnell klar, wer gut und wer böse ist. Mit Flavio und Nele hat die Autorin zudem zwei Helden geschaffen, mit denen sich sowohl Jungen als auch Mädchen gut identifizieren können, so dass es für beide Geschlechtergruppen gleichermaßen geeignet ist.

„Holundermond“ ist wirklich Kinder- Fantasy vom Allerfeinsten, die sich lohnt! Ich hoffe, Jutta Wilke lässt mit weiterem Lesestoff nicht allzu lange auf sich warten, denn ich möchte auf jeden Fall mehr von dieser talentierten Autorin lesen.

3 von 7 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 05.03.2011
Frisch gebissen / Chicagoland Vampires Bd.1
Neill, Chloe

Frisch gebissen / Chicagoland Vampires Bd.1


ausgezeichnet

„Frisch gebissen“ ist das Debüt der amerikanischen Autorin Chloe Neill, mit dem sie zwar das Rad nicht neu erfindet, aber doch eine erfrischende Abwechslung in die Welt der Vampirliteratur bringt, die zur Zeit ja entweder von glitzernden Schmachtjungs oder knallharten Vampirkillern mit Dauererektion beherrscht wird. Heldin der Geschichte ist Merit, die eigentlich überhaupt keine Lust auf ein Dasein als Vampir hat. Entsprechend sauer reagiert sie, als man sie gegen ihren Willen verwandelt. Von der ersten Seite an überrascht sie mit großem Mundwerk und immenser Starrköpfigkeit. Ein kuschendes Frauchen, das sich dem attraktiven Vampir unterordnet, sucht man hier vergeblich. Merit wirkt von Anfang an sympathisch und authentisch, eine moderne Frau, mit der man sich leicht identifizieren kann. Sie hat das Herz am richtigen Fleck und ihr Hirn dort, wo es hingehört, nämlich im Kopf und nicht im Höschen. Zwar ist sie der Attraktivität einiger Männer gegenüber nicht immun, ganz im Gegenteil, aber ihr Leben dreht sich nicht in erster Linie um Männergeschichten. Sehr erfrischend, einmal eine Heldin zu haben, deren größtes Problem es nicht ist, sich zwischen mehreren Männern entscheiden zu müssen.

Auch im Bereich Erotik und Sex lässt Chloe Neill es langsam angehen. Zwar kommt es zwischen einzelnen Charakteren der Geschichte schon mal zu prickelnden Situationen, aber diese kann man an zwei Händen abzählen. „Frisch gebissen“ ist kein Buch, in dem die Figuren dauernd nur an das eine denken und es tun. Die Entwicklungen, die einige Beziehungen jedoch im Laufe der Geschichte erleben, könnten jedoch darauf schließen lassen, dass dies in den weiteren Bänden dieser Serie anders sein wird.

Nun zum Knackpunkt des Buches: Ethan Sullivan. Dieser Vampir ist wirklich unbeschreiblich… unsympathisch! Er mag zwar gut aussehen, aber durch sein dominantes Verhalten und seine verstaubten Ansichten ist er alles andere als ein Sympathieträger. Allerdings bietet er ein großartiges Pendant zu Merit, jemanden, an dem sie sich wunderbar reiben kann und es auch ausgiebig tut.

Chloe Neill scheint keine Freundin blumiger Worte zu sein. Mit präzisen Worten ohne große Ausschweifungen erzählt sie ihre Geschichte, nur zum Ende hin gibt eine ganz kleine Länge. Ansonsten hält sie sich nicht mit Nebensächlichkeiten auf, wo andere Autoren dem Überfall auf Merit viele Seiten eingeräumt hätten, handelt Chloe Neill ihn mit ein paar kurzen Sätzen ab und konzentriert sich danach ausschließlich auf das Vampirdasein der jungen Frau.

Mit „Frisch gebissen“ ist der Autorin der Start einer viel versprechenden neuen Serie gelungen, die sich mit ihrem Witz und einer selbstbewussten Heldin nicht vor anderen erfolgreichen Vampirreihen verstecken muss.

1 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 21.02.2011
Succubus Blues - Komm ihr nicht zu nah / Georgina Kincaid Bd.1
Mead, Richelle

Succubus Blues - Komm ihr nicht zu nah / Georgina Kincaid Bd.1


gut

Nach Vampiren und Schamanen beschäftigt sich Richelle Mead in ihrer Serie „Succubus Blues“ mit einem Wesen, das man nicht ganz so häufig in der Fantasyliteratur antrifft. Grund genug also, neugierig auf dieses Buch zu sein. Zudem verspricht der Klappentext eine spannende Liebesgeschichte, die ebenfalls einen gewissen Reiz ausübt.

Doch leider ist „Succubus Blues Komm ihr nicht zu nah“ eine Enttäuschung. Auf den ersten 200 Seiten passiert beinahe überhaupt nichts. Zwar lernt Georgina Roman und Seth kennen, aber diese Szenen gestaltet die Autorin sehr schlicht und einfallslos, so dass man sich nicht wirklich als Höhepunkte in der Handlung erkennen kann. Auch danach plätschert die Geschichte nur so dahin, ohne wirklich in Fahrt zu kommen oder Spannung aufzubauen.

Von der versprochenen Liebesgeschichte ist ebenfalls nur wenig zu merken. Seth ist zwar die ganze Zeit über präsent, aber er läuft irgendwie nur so nebenher. Der Funke springt nicht über, man hat nicht das Gefühl, dass sich zwischen ihm und Georgina wirklich etwas anbahnt. Roman spielt eine größere Rolle, so dass ich mich zwischenzeitlich gefragt habe, ob es sich um einen Druckfehler im Klappentext handelt und er eigentlich derjenige sein müsste, an den Georgina ihr Herz verliert. Doch auch hier kommt keine Liebesgeschichte zustande.

Auch die Tatsache, dass Georgina ein Succubus ist und darunter leidet, kommt nicht richtig zum Tragen. Ihr Unmut über ihre Situation flackert phasenweise immer mal wieder auf und ganz selten erhascht man einen Blick darauf, warum es für sie schwierig ist, eine Beziehung zu führen. Das, was ihr Wesen ausmacht, bleibt leider sehr versteckt im Hintergrund. Sie könnte ebenso gut eine Frau mit einer Bindungsstörung oder Beziehungsphobie sein, für die Geschichte würde das keinen Unterschied machen.

„Succubus Blues Komm ihr nicht zu nah“ ist eine Geschichte ohne Höhen und Tiefen, die leider nicht überzeugen kann. Schade!

4 von 5 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 19.02.2011
Du oder das ganze Leben / Du oder ... Trilogie Bd.1
Elkeles, Simone

Du oder das ganze Leben / Du oder ... Trilogie Bd.1


ausgezeichnet

„Du oder das ganze Leben“ eint „Romeo und Julia“ sowie die „West Side Story“ zu einem modernen Märchen. Ein reiches, weißes Mädchen mit einem nach außen perfekten Leben trifft auf einen mexikanischen Einwanderer, der nach dem frühen Tod des Vaters Mitglied einer gefährlichen Gang werden musste, um seine Familie zu beschützen. Die beiden verlieben sich unerwartet ineinander und sehen sich schnell mit scheinbar unüberwindbaren Hürden konfrontiert. Klingt erst einmal nach einer typischen Teenagerromanze, wie sie in jedem zweiten Highschool – Filmchen behandelt wird. Aber diese Geschichte ist viel mehr als das!
Simone Elkeles füllt die Teenagerromanze mit leisen Tönen und schafft es so, ihr Tiefe zu verleihen. Aus der seichten Story wird eine Geschichte, von der man sich gut vorstellen kann, dass sie so wirklich passieren könnte. Mehr als das, man bekommt das Gefühl, dass sie einem selbst gerade passiert, dass man mittendrin ist. Brittany und Alex erzählen abwechselnd in einzelnen Kapiteln ihre Sicht der Dinge, so dass man sich wunderbar in die beiden hineinversetzen kann. Man erfährt was sie denken, fühlen, tun und kann alles ganz genau nachvollziehen. Schnell entsteht der Eindruck, die beiden Jugendlichen gut zu kennen.

Mit Alex hat die Autorin einen Charakter geschaffen, in den man sich nur verlieben kann. Zwar ist er nach außen hin der coole, gefährliche Gangster, der immer einen Spruch parat hat, aber man merkt schnell, dass das alles nur eine Fassade ist und sich dahinter ein sensibler, kluger Junge versteckt, dem das Leben bereits übel mitgespielt hat.
Auch bei Brittany wird schnell klar, dass sie nicht die ist, die sie vorgibt zu sein, was sie von Anfang an sympathisch erscheinen lässt. Man bekommt keine Gelegenheit, sie wegen ihrer offensichtlichen Oberflächlichkeit nicht zu mögen, denn bereits nach ein paar Seiten erkennt man, wie sie wirklich ist.

Trotz der Lovestory kommt „Du oder das ganze Leben“ beinahe komplett ohne Kitsch aus. Lediglich der Epilog am Ende des Buches ist ein bisschen kitschig und überzogen, aber das mindert den Lesespaß in keinster Weise. Dieses Buch ist einfach toll!

2 von 6 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 19.02.2011
Jasmyn
Bell, Alex

Jasmyn


ausgezeichnet

„Jasmyn“ ist das deutsche Debüt der Britischen Autorin Alex Bell, das sich auf eindrucksvolle Art von anderen Büchern unterscheidet. In der Handlung spielen deutschen Sagen und der Bayerische König Ludwig II., auch Märchenkönig genannt, ebenso eine große Rolle wie die Geschichte der Prinzessin, die von einem bösen Zauberer in einen Schwan verwandelt wurde und sich nur bei Mondlicht in einen Menschen zurückverwandeln kann. Eher ungewöhnliche Themen in einem Fantasy- Roman also. Ungewöhnlich ist auch, dass die Geschichte größtenteils in Deutschland, genauer gesagt in Bayern in der Nähe des Schlosses Neuschwanstein, spielt, die Hauptcharaktere aber Briten sind. Im Prolog wird bereits versprochen, dass die Geschichte etwas ganz Besonderes ist, und dieses Versprechen wird eingehalten. Ich habe es an einem Nachmittag verschlungen, konnte es nicht aus der Hand legen, obwohl Alex Bell größtenteils auf blutige Kämpfe und andere Elemente, durch die sonst Spannung erzeugt werden, verzichtet. Es gelingt ihr, durch intelligent gestrickte Handlungsfäden und mysteriöse Ereignisse den Leser bei der Stange zu halten und ihn an die Geschichte zu fesseln. Auch gekonnt platzierte, überraschende Wendungen tragen dazu bei, die Spannung weiter zu steigern.

Die Autorin beweist ein wundervolles Talent, ihre Geschichte mit faszinierenden Details auszuschmücken. So wird Jasmyn beispielsweise eine Zeit lang von einem kleinen Pferdchen begleitet, das aus einer Marmorfigur heraus zum Leben erwachte, oder gerät in einen Elfenkreis, der ihr beinahe zum Verhängnis wird. Durch solche mystischen Elemente, die sie immer wieder in die Handlung einfließen lässt, bekommt das Buch einen besonderen Zauber.

Neben Spannung und viel Fantasie überzeugt „Jasmyn“ auch mit viel Gefühl. Die Autorin beschreibt Jasmyns Trauer, ihre Verzweiflung und die Leere, die der Tod ihres Mannes in ihr hinterlassen hat, so greifbar und echt, dass man sie beinahe selber fühlen kann.

Alex Bell liefert die versprochene besondere Geschichte und überzeugt mit neuen Ideen, die sie gekonnt umsetzt, voll und ganz. Urban Fantasy vom Feinsten, die vor allem Märchenfans begeistern dürfte.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 11.02.2011
Gejagt / House of Night Bd.5
Cast, P. C.;Cast, Kristin

Gejagt / House of Night Bd.5


sehr gut

Nach dem enttäuschenden Ende des vierten Bandes der House of Night Serie „Ungezähmt“ habe ich lange überlegt, ob ich diese Reihe weiterlese. Letztendlich siegte dann aber doch die Neugier über die Enttäuschung und „Gejagt“ bekam die Chance, mich mit dem House of Night zu versöhnen. Und das ist dem Buch allemal gelungen. Von Lächerlichkeit und Albernheit ist in diesem Teil nichts mehr zu spüren. Die Handlung nimmt wieder die bekannte (und bewährte) Form an, auch wenn sie zum größten Teil dieses Mal nicht im Vampirinternat spielt. Von Beginn an spannend spitzt sich die Geschichte immer weiter zu, bis es schlussendlich zum Showdown kommt. Doch man merkt schon früh, dass dies nur ein vorläufiges Ende ist und etwas noch Größeres, noch Gefährlicheres auf Zoey und die anderen Jungvampyre zukommt. Man darf also wieder gespannt auf die nachfolgenden Bände sein.

Zoey nervt allerdings auch in „Gejagt“ wieder mit Unentschlossenheit in ihren Männergeschichten. Es scheint, als habe sie in der Vergangenheit überhaupt nichts dazugelernt, so dass man manchmal über ihre Dummheit nur den Kopf schütteln kann. Allerdings haben die Autorinnen den Raum, den Zoeys Liebeschaos in der Geschichte einnimmt, im Gegensatz zum vierten Teil deutlich kleiner gestaltet und andere Dinge in den Vordergrund gestellt, so dass die Nerven der Leser geschont werden.

Begeistert hat mich wieder die Verwandlung, die Aphrodite durchmacht. Von Buch zu Buch wächst sie dem Leser mehr ans Herz, ihre Dialoge mit den „Zwillingen“ Shaunee und Erin sind zum totlachen und auch ihre Beziehung zu Darius, einem Sohn des Erebos, bringt frischen Wind in die Geschichte.

„Gejagt“ ist es gelungen, mich wieder vom House of Night zu überzeugen, und die Leseprobe zum sechsten Band „Versucht“ verspricht eine spannende Fortsetzung der Geschichte, die anscheinend, anders als sonst, auch aus Stevie- Raes Sicht erzählt wird und nicht nur aus Zoeys. Man darf neugierig sein, welche Überraschungen P.C. und Kristin Cast dann für ihre Leser bereithalten.

6 von 17 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.