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Benutzername: 
smartie11
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In Niedersachsen
Buchflüsterer: 

Bewertungen

Insgesamt 885 Bewertungen
Bewertung vom 15.07.2022
Memento Monstrum (Bd. 2)
Till, Jochen

Memento Monstrum (Bd. 2)


ausgezeichnet

Willkommen im Club der Monstren – monstermäßig starke Leseunterhaltung!

„Nur weil jemand vielleicht aussieht wie ein Monster, ist er noch lange keins.“ (S. 142)

Unsere Meinung:
“Oh, wie zauberhaft!” lautet der erste Satz dieses wunderbaren Buches – und ganz genau das ist es auch! Bereits Band eins war eine absolute Wucht – und Band zwei steht dem in nichts nach! Die Geschichte beginnt, wo Band eins geendet hat – am Morgen nach der Monster-Wiedersehens-Party im Haus von Vlad Dracula, der von der Mission „Babysitten“ weiterhin voll und ganz in Beschlag genommen wird. Und selbstverständlich haben Hausherr Vlad und seine Partygäste dabei noch ein paar spannende und überraschende Geschichten auf Lager, die sie den kleinen Dracula-Sprösslingen – und uns! – erzählen. So erfahren wir endlich, wie sich einige Klassiker der Grusel-Literatur wirklich ereignet haben.
So lernen wir in diesem Buch, wie King Kong zu seinem Namen kam und dass er ein eher zurückhaltender und liebenswürdiger Typ ist, der aber unter einer kleinen „Lücke“ zwischen Selbst- und Fremdwahrnehmung seines künstlerischen Talents leidet. Frankensteins Monster heißt derweil eigentlich Ferdinand mit Namen, ist alles andere als ein Monster, hat die tollste – und haarigste – Schwester der Welt und litt unter seinem grausamen „Vater“ Victor. Und last but not least lernen wir in dieser Geschichte, wieso man Monster auf keinen Fall verwechseln sollte…
Jochen Till hat einmal mehr sein Talent für ausgefallene, unterhaltsame und wunderbar humorvolle Geschichten unter Beweis gestellt. Dabei schafft er es, die Klassiker der Grusel-Weltliteratur neu zu schreiben und ganz kindgerecht zu erzählen. Selbst wenn Van Helsing mal den Kopf verliert – und zwar im wahrsten Sinne des Wortes – dann ist das hier nicht zum Fürchten, sondern eher zum Lachen. Das ist einfach Lesespaß pur! Und so ganz „nebenbei“ ist diese Geschichte auch ein flammendes Plädoyer gegen Vorurteile, denn: „Nur weil jemand vielleicht aussieht wie ein Monster, ist er noch lange keins.“
Zu dieser durch und durch tollen Geschichte glänz das Buch aber insbesondere auch durch die im wahrsten Sinne des Wortes phantastischen Illustrationen von Wiebke Rauers. Viele große und kleine, teils doppelseitige Kunstwerke schmücken dieses Buch und laden kleine wie große Leser zum Betrachten, Staunen und Verweilen ein. So ergibt sich eine ganz zauberhafte Symbiose aus Text und Bild, die man selten findet. Chapeau!

FAZIT:
Auch Band zwei hat uns wieder voll und ganz verzaubert und gefesselt. Einfach Wunderbar!

Bewertung vom 10.07.2022
Die Flut / Keeper of the Lost Cities Bd.6
Messenger, Shannon

Die Flut / Keeper of the Lost Cities Bd.6


ausgezeichnet

Der Stern geht nur bei Nightfall auf – wir lieben diese Reihe!

„Er versprach ihr nicht, dass alles gut gehen würde.
Versicherte ihr nicht, dass kein Grund zur Sorge bestand.
Er versuchte noch nicht einmal, sie darüber auszufragen, was sie vorhatte.
Er sagte nur: Ich glaube an dich, Sophie Foster.“ (S. 97)

Unsere Meinung:
Band sechs startet wie immer mit einem spannenden Prolog, der diesmal besonders mystisch und geheimnisvoll ist, und knüpft danach direkt an die letzten Seiten von Band fünf an, als Sophie voller Schrecken feststellen musste, dass die Neverseen ihre Eltern entführt haben.
Als Fan dieser Reihe ist man sofort wieder mitten drin in der Handlung, die Shannon Messenger auch in diesem Band konsequent weiter vorantreibt. Natürlich steht das Schicksal von Sophies Eltern diesmal über allem und ist das zentrale Motiv dieses Bandes. Auf der Suche nach ihnen stellt die Autorin Sophie und ihre Freunde vor viele verzwickte Geheimnisse und führt sie wieder zu einigen faszinierenden und atmosphärischen Schauplätzen der Verlorenen Städte, sowohl zu altbekannten, als auch zu ganz neuen – es geht sowohl hoch hinaus in den Himmel als auch ganz tief hinab unter die Erde.
Selbstverständlich wird es auch dieses mal wieder extrem gefährlich für Sophie und ihre Freunde, so dass Meister Elwin und Heilerin Tinktur alle Hände voll zu tun bekommen. Im Kampf gegen die Neverseen stellt die Autorin Sophie & Co. dabei zwei neue Mitstreiterinnen an die Seite, eine davon – Ro – absolut überraschend und als echte Bereicherung für die Geschichte! Doch auch auf der Gegenseite formieren sich neue, übermächtig erscheinende Antagonisten. Es gibt also wieder einige faustdicke Überraschungen, sowohl für Sophie, als auch für uns Leser. Und dazu – als kleinen Spoiler meinerseits – den ersten Kuss! Mit wem, wird aber natürlich NICHT verraten! ;-)
Selbstverständlich endet auch Band sechs mit einem actiongeladenen und dramatischen Finale, der uns um einige der Charaktere hat zittern lassen. Und auch ein Cliff-Hanger darf auf den letzten Seiten natürlich nicht fehlen – diesmal zum Glück allerdings kein allzu fieser. Danke, Shannon Messenger! Wir freuen uns auf Band sieben!

FAZIT:
KotLC ist wahrlich eine der besten Fantasy-Reihen für junge und junggebliebene Leser*innen der letzten Jahre!

Bewertung vom 24.06.2022
Die kriechende Gefahr / Mystery Hunter Bd.1
Held, Max

Die kriechende Gefahr / Mystery Hunter Bd.1


ausgezeichnet

Mission: Rettung der Welt – ein hoch spannendes und actiongeladenes Abenteuer

Unsere Meinung:
Autor Max Held, aka Christian Gailus aka “T. Spexx”, ist bei uns schon seit längerer Zeit als absoluter Garant für spannende und abenteuerliche Geschichten für junge und junggebliebene Leser*innen bekannt. Seine „Wild Claws“-Reihe haben wir regelrecht verschlungen und mit den neuen „Mystery Hunter“ schlägt er thematisch eine ähnliche Richtung ein.

Caspar Flemming und Bob Richards sind beste Freunde. Als Caspar eines Tages ein anonymes Paket bekommt, in dem sich ein Reagenzglas mit einer fluoreszierenden Flüssigkeit befindet, und die Jungs zudem noch über ein sehr geheimnisvolles YouTube-Video über ein mysteriöses, fluoreszierendes Wesen stolpern, ist ihre Neugier natürlich sofort geweckt…

Schon der Start ist absolut spannend und geheimnisvoll und sehr schnell nimmt das Abenteuer an Fahrt auf. Dabei wird es nicht nur immer spannender, sondern immer wieder auch absolut gefährlich für die jungen Mystery Hunter. Einmal mehr hat sich der Autor die USA als Schauplatz ausgewählt, was sehr gut zur Geschichte passt. Zusammen mit diesem Setting sorgen die geheimnisvollen Geschehnisse, das mysteriöse Wesen und die (wohlig) gruselige Atmosphäre dafür, dass diese Story durchaus atmosphärisch stellenweise an „Akte X“ und „Stranger Things“ erinnert, wobei letzteres sogar Erwähnung findet – ein kleines Gimmick an Eltern wie mich, vielen Dank!

Die Spannung hat uns bis zum actionreichen Finale an dieses Buch gefesselt und es hat uns gefreut, dass am Ende die toughe Alice nochmal einen ganz entscheidenden Auftritt bekommen hat, denn bis dato hätte sie für unseren Geschmack gerne eine etwas präsentere Rolle einnehmen dürfen. Aber dieses Detail ist auch wirklich das einzige kleine „Haar in der Suppe“, das wir finden konnten. Und die Aussicht auf den nächsten, geheimnisvollen Fall lässt uns hoffen, dass die drei Mystery Hunter im nächsten Band eine gleichgewichtige Rolle bekommen werden. Wir freuen uns schon jetzt auf Band 2!

Wirklich klasse sind auch die vielen s/w-Illustrationen von Philipp Ach, die der Verlag dem Buch spendiert hat. Sie passen perfekt zur Story und steigern noch die geheimnisvolle Atmosphäre und sorgen für spannende Momente allein schon beim Umblättern der Seite. Hier ergänzen sich Text und Illustrationen wirklich perfekt!

FAZIT:
Ein spannendes Action-Abenteuer mit Anklängen von „Akte X“ und „Stranger Things“.

Bewertung vom 20.06.2022
Rupert Undercover. Ostfriesisches Finale [Band 3 (Ungekürzt)] (MP3-Download)
Wolf, Klaus-Peter

Rupert Undercover. Ostfriesisches Finale [Band 3 (Ungekürzt)] (MP3-Download)


ausgezeichnet

Spannung, Dramatik und organisierte Kriminalität in Ostfriesland

„Rupert ging in seinem Zimmer im Savoy auf und ab. Er kam sich schrecklich einsam vor. Getrennt von allem und jedem. Das hier musste er alleine durchziehen. Nicht einmal eine seiner beiden Ehefrauen durfte davon wissen. Weder Frauke noch Beate.“ (S. 116)

Meine Meinung:
Wie der Name schon sagt, ist „Ostfriesisches Finale“ der (vorerst?) finale Band der Spin-Off-Trilogie um Hauptkommissar Rupert aka Gangsterboss Frederico Müller- Gonzáles. Die ersten beiden Bände hatte ich bis dato tatsächlich noch nicht gelesen (Fauxpas!) und hatte daher zu Beginn doch ein paar Schwierigkeiten, die vielen Charaktere, die in kurzer Folge auftauchen, auseinanderzuhalten. Das sollte Fans dieser Reihe allerdings keinerlei Probleme bereiten.
Nach dem ersten Viertel war ich dann aber voll und ganz „drin“ in der Geschichte und habe gebannt die spannende Entwicklung des Plots verfolgt. Krimi-Altmeister Klaus-Peter Wolf fackelt auch nicht lange und beschert uns recht schnell die erste Leiche. Ein ausufernder Bandenkampf, übermotivierte Auftragskiller und ein vollkommen freidrehender Serienkiller & Psychopath sorgen bis zum Schluss für stetige Spannung und gekonnte Krimi-Unterhaltung, die stellenweise schon waschechte Thriller-Qualitäten aufweist. Ein Plot, der wirklich zu fesseln weiß!
Dazu kommt eine Vielzahl wunderbar ausgearbeiteter, ungewöhnlicher Charaktere - von den Protagonisten, insbesondere dem kulturbanausigen und inzwischen latent größenwahnsinnigen Rupert, bis hin zu ungewöhnlichen Nebencharakteren, unter denen sich z.B. eine ehemalige Lehramtsstudentin frisch als Todesengel selbständig gemacht hat. Skurrile Situationen und viele derbe und humorige Sprüche sorgen aller Leichen zum Trotz immer wieder für gute Unterhaltung („Man sagt nur Moin. Moin Moin gilt bei den Ostfriesen schon als Gesabbel.“ - S. 108) und ein wenig „Auflockerung“ zwischendurch. Selbst aktuelles Weltgeschehen baut Klaus-Peter Wolf immer wieder geschickt mit ein (wie das tragische „Aus“ für die berühmte VW-Currywurst), so dass dieses Buch in einem sehr aktuellen Umfeld daherkommt.
Persönlich bedrückend empfand ich dabei nur das Schicksal des 12jährigen Pascal – was aber an mir selbst liegt (es fällt mir immer schwer, von Gewalt gegen Kinder zu lesen).
Alles in allem ist dieses Buch aber eine rundum gelungene Krimi-Unterhaltung mit viel ostfriesischem Lokalkolorit und einer wohldosierten Prise Humor!

Zur Hörbuchproduktion:
Autor Klaus-Peter Wolf lässt es sich nicht nehmen, seinen Krimis selbst seine Stimme zu verleihen. Und es würde wohl kaum einen bessern Sprecher für seine Plots und seine Charaktere geben! Man merkt schnell, wie „nah“ ihm Rupert und Co sind und wie er jede Szene des Buches bestimmt schon hundertmal im Kopf „bewegt“ hat, so dass er uns nun mit traumwandlerischer Sicherheit und stets pointiert durch seinen Plot führt. Ein echter Hörgenuss!

FAZIT:
Eine rundum gelungene Krimi-Unterhaltung mit viel ostfriesischem Lokalkolorit und einer wohldosierten Prise Humor.

Bewertung vom 20.06.2022
Ostfriesisches Finale / Rupert undercover Bd.3
Wolf, Klaus-Peter

Ostfriesisches Finale / Rupert undercover Bd.3


ausgezeichnet

Spannung, Dramatik und organisierte Kriminalität in Ostfriesland

„Rupert ging in seinem Zimmer im Savoy auf und ab. Er kam sich schrecklich einsam vor. Getrennt von allem und jedem. Das hier musste er alleine durchziehen. Nicht einmal eine seiner beiden Ehefrauen durfte davon wissen. Weder Frauke noch Beate.“ (S. 116)

Meine Meinung:
Wie der Name schon sagt, ist „Ostfriesisches Finale“ der (vorerst?) finale Band der Spin-Off-Trilogie um Hauptkommissar Rupert aka Gangsterboss Frederico Müller- Gonzáles. Die ersten beiden Bände hatte ich bis dato tatsächlich noch nicht gelesen (Fauxpas!) und hatte daher zu Beginn doch ein paar Schwierigkeiten, die vielen Charaktere, die in kurzer Folge auftauchen, auseinanderzuhalten. Das sollte Fans dieser Reihe allerdings keinerlei Probleme bereiten.
Nach dem ersten Viertel war ich dann aber voll und ganz „drin“ in der Geschichte und habe gebannt die spannende Entwicklung des Plots verfolgt. Krimi-Altmeister Klaus-Peter Wolf fackelt auch nicht lange und beschert uns recht schnell die erste Leiche. Ein ausufernder Bandenkampf, übermotivierte Auftragskiller und ein vollkommen freidrehender Serienkiller & Psychopath sorgen bis zum Schluss für stetige Spannung und gekonnte Krimi-Unterhaltung, die stellenweise schon waschechte Thriller-Qualitäten aufweist. Ein Plot, der wirklich zu fesseln weiß!
Dazu kommt eine Vielzahl wunderbar ausgearbeiteter, ungewöhnlicher Charaktere - von den Protagonisten, insbesondere dem kulturbanausigen und inzwischen latent größenwahnsinnigen Rupert, bis hin zu ungewöhnlichen Nebencharakteren, unter denen sich z.B. eine ehemalige Lehramtsstudentin frisch als Todesengel selbständig gemacht hat. Skurrile Situationen und viele derbe und humorige Sprüche sorgen aller Leichen zum Trotz immer wieder für gute Unterhaltung („Man sagt nur Moin. Moin Moin gilt bei den Ostfriesen schon als Gesabbel.“ - S. 108) und ein wenig „Auflockerung“ zwischendurch. Selbst aktuelles Weltgeschehen baut Klaus-Peter Wolf immer wieder geschickt mit ein (wie das tragische „Aus“ für die berühmte VW-Currywurst), so dass dieses Buch in einem sehr aktuellen Umfeld daherkommt.
Persönlich bedrückend empfand ich dabei nur das Schicksal des 12jährigen Pascal – was aber an mir selbst liegt (es fällt mir immer schwer, von Gewalt gegen Kinder zu lesen).
Alles in allem ist dieses Buch aber eine rundum gelungene Krimi-Unterhaltung mit viel ostfriesischem Lokalkolorit und einer wohldosierten Prise Humor!

FAZIT:
Eine rundum gelungene Krimi-Unterhaltung mit viel ostfriesischem Lokalkolorit und einer wohldosierten Prise Humor.

Bewertung vom 20.06.2022
Der Kampf des Elefanten / Die Erben der Animox Bd.3
Carter, Aimée

Der Kampf des Elefanten / Die Erben der Animox Bd.3


ausgezeichnet

Die tolle Fortsetzung einer genialen Reihe!

„Simons Instinkt warnte ihn laut und deutlich. Trotzdem holte er tief Luft, schob seine Ängste beiseite und folgte Fahari tiefer in die Höhle des Löwen.“ (S. 80)

Unsere Meinung:
Seit dem ersten Band der Animox-Reihe sind wir große Fans von Aimée Carters spannenden Geschichten aus der Welt der Tierwandler. Im dritten Band der zweiten Reihe führt die „Schnitzeljagd“ des geheimnisvollen „X“ Simon und seine Freunde nach Afrika. Keine 24 Stunden sind seit dem dramatischen Finale in Australien vergangen und auch der Auftakt der zweiten Reihe, der so dramatisch mit Nolans Entführung begann, ist gerade mal zwei Wochen her. Von daher ist klar, dass man zumindest die ersten beiden Bände der „Erben“-Reihe kennen sollte, auch wenn Aimée Carter die vorangegangenen Geschehnisse zu Beginn von Band drei noch mal Revue passieren lässt.
Die Suche nach den afrikanischen Erben führt unsere Freunde in ein Reservat mitten in der weiten Wildnis der Serengeti – ein tolles, exotisches und sehr atmosphärisches Setting! Schnell wird klar, dass es auch hier brandgefährlich werden wird, denn an den Grenzen des Reservats lauern nicht nur skrupellose Wilderer, sondern auch Wadim und seine Schergen. Aber auch in den eigenen Reihen des Reservats gibt es Charaktere, die – sagen wir mal – zweifelhaft erscheinen. Einmal mehr stellt sich Simon und seinen Freunden die Frage, wem sie wirklich vertrauen können, wer welches Spiel spielt und wer dann doch ganz eigene Ziele verfolgt. Für viel Spannung, actionreiche Szenen und einige Überraschungen ist also gesorgt! Darüber hinaus bringt die Autorin neben „X“ auch noch einen weiteren mysteriösen Charakter in Tierform mit ins Spiel, sodass wir uns nach dem dramatischen Finale mir gewohnt rätselhaftem Ausgang auf den nächsten Band freuen, der uns nach Südafrika „entführen“ wird.

FAZIT:
Es bleibt spannend und gefährlich – auch in Afrika! Ein weiterer starker Titel aus der genialen Reihe!

Bewertung vom 07.06.2022
Das Haus der stummen Toten
Sten, Camilla

Das Haus der stummen Toten


sehr gut

Winterdunkel – eine spannende, paranoide Reise in die schwedische Einöde

„In meinem Geist hat Solhöga die Gestalt von etwas Bewusstem angenommen, von einem schlummernden Wesen. Es ist nicht nur ein Haus. Es hat mehr als vierzig Jahre auf mich gewartet. Darauf, dass wir zurückkehren und seine Geheimnisse erkunden. Es kommt mir lebendig vor. So als ob alles, was hier geschehen ist, alles, von dem wir noch nichts wissen, wie giftiger Schimmel in den Wänden sitzt. Und viele stille Jahre Zeit hatte, sich auszubreiten und um sich zu greifen. Es wird uns nicht loslassen. Es will das Leben aus uns herauspressen.“ (S. 290)

Meine Meinung:
Camilla Sten hat zusammen mit ihrer Mutter, der schwedischen Bestseller-Autorin Viveca Sten, bereits mehrere Bücher geschrieben und mit „Das Haus der stummen Toten“ nun ihren zweiten Solo-Thriller veröffentlicht.
Ich war sofort fasziniert von der Grundidee dieses Thrillers: Eleanor Fälth findet ihre ermordete Großmutter Vivianne auf und begegnet dabei dem Mörder, doch aufgrund ihrer Prosopagnosie (Gesichtsblindheit) kann sie diesen nicht identifizieren. Darüber hinaus liebe ich das Setting, dass sich die Autorin für ihre Geschichte erdacht hat: der alte Gutshof Solhöga, der sich weitab der Zivilisation mitten in der schwedischen Wildnis befindet und um den Vivianne Zeit ihres Lebens ein großes Geheimnis gemacht hat. Dieses Setting sorgt für eine paranoide Grundstimmung und ein unterschwellig stets vorhandenes, latentes Gefühl der Bedrohung. Geschickt spielt Camilla Sten dabei mit den psychischen Problemen ihrer Protagonistin Eleanor, so dass es bereits ab Seite 50 erstmals richtig spannend wird.
Nach und nach häufen sich die rätselhaften Ereignisse in Solhöga, während uns ein zweiter Handlungsstrang parallel mit in das 1965 nimmt, in dem Solhöga noch der unbeschwerte Sommersitz der Familie Fälth ist und der aus der Perspektive des jungen Hausmädchens Annuschka erzählt wird. Schnell wird klar, dass beide Handlungsstränge ursächlich miteinander zu tun haben müssen, doch wie die schicksalsschwere Verbindung tatsächlich aussieht, offenbart sich natürlich erst gegen Ende. So garantiert dieses Buch spannende und extrem atmosphärische Lesestunden und hat mich mit seiner Art zwischenzeitlich sogar ein bisschen an die Klassiker von Agatha Christie erinnert.
Am Ende ergibt sich eine dramatische Auflösung, die sich im letzten Fünftel immer weiter herauskristallisiert hat. Hier fehlte es für meinen Geschmack dann doch ein bisschen an Raffinesse, was der guten Leseunterhaltung aber für mich keinen Abbruch getan hat. Ein paar kleinere Schwächen hat dieser Thriller dann aber doch: Zum einen konnte ich die charakterliche Entwicklung einer der Protagonistinnen nicht wirklich nachvollziehen und fand sie so auch nicht unbedingt glaubhaft. Das muss wohl auch der Autorin selbst aufgefallen sein, denn auf den allerletzten fünf Seiten des Buches versucht sie, dies noch zu erklären, was auf mich dann doch etwas gezwungen gewirkt hat. Zum anderen noch eine weitere Kleinigkeit: Der Abschiedsbrief eines Selbstmörders, in dem dieser noch schreibt, wo er den Autoschlüssel gelassen hat… nun ja.
Alles in allem hat mich dieses Buch aber wirklich sehr gut unterhalten und mir spannende und extrem atmosphärische Lesestunden beschert!

FAZIT:
Spannende Leseunterhaltung, die durch eine besondere Grundidee und ein extrem atmosphärisches Setting glänzt, wenn auch mit ein paar Schwächen.

Bewertung vom 31.05.2022
Das Tor / Keeper of the Lost Cities Bd.5
Messenger, Shannon

Das Tor / Keeper of the Lost Cities Bd.5


ausgezeichnet

Diese Reihe ist der Hammer – mit jedem einzelnen Band!

„Beim letzten Mal hatten sie unbedingt alles über die Seuche erfahren müssen, die die Gnome befallen hatte. Und darüber, was mit Keefes Mutter passiert war. Aber diesmal teilte sich die Bedrohung in zahllose einzelne Puzzleteile, Bruchstücke und Geheimnisse.“ (S. 425)

Unsere Meinung:
Seit dem ersten Band sind wir große Fans der Reihe und man ist auch diesmal wieder ruck-zuck mitten drin in der Handlung, die nahtlos an die Ereignisse des Vorgängerbandes anknüpft. Nach dem bitteren Ende von Band 4 gibt es wunderbarer Weise sehr schnell ein Wiederlesen mit Keefe, was uns sehr gefreut hat. Von hier aus treibt Shannon Messenger die Handlung ihrer Reihe konsequent voran, allerdings mit deutlich weniger Spannung und weniger gefährlichen und geheimnisvollen, halsbrecherischen Missionen, als wir es aus den ersten vier Bänden gewohnt sind. So kommt diesmal auch erst im letzten Drittel so richtig Spannung auf und lässt diesen Band in einem Finale gipfeln, das richtig, richtig, richtig dramatisch ist! Darüber hinaus endet die Story diesmal mit einer schicksalsschwangeren Frage, die offen bleibt… und absolut unerwarteten neuen Ereignissen!

Auch wenn dieser Band gefühlt weniger Spannung und Action hatte als die Vorgänger, hat er uns doch von der ersten bis zur letzten Seite wieder komplett gefesselt! Einmal mehr gab es in diesem Band außergewöhnliche und sehr atmosphärische Schauplätze zu entdecken, die sowohl zu verzaubern als auch zu faszinieren wissen. Darüber hinaus präsentiert uns die Autorin weitere Geheimnisse und Rätsel, die uns immer wieder sehr neugierig auf den weiteren Verlauf der Geschichte machen. Inzwischen sind wir so tief in das KotLC-Universum abgetaucht, dass wir begierig jede Seite verschlingen und jedem neuen Band entgegenfiebern!

FAZIT:
KotLC ist eine wahrlich geniale Reihe, die (zum Glück!) auch mit Band 5 noch lange nicht auserzählt ist!

Bewertung vom 19.05.2022
Am dunklen Wasser / Akte Nordsee Bd.1
Almstädt, Eva

Am dunklen Wasser / Akte Nordsee Bd.1


ausgezeichnet

Eva Almstädt kann auch Nordsee – ein gelungener Auftakt für eine neue Reihe

„Sie atmete auf, als sie an die frische Luft trat. Die Kirchentür fiel unsanft hinter ihr ins Schloss. Sofort änderte sich die Stimmung. Der Wind rauschte in den Blättern und heulte um den Kirchturm. Ein Rasenmäher röhrte. Es roch nach Meer.“ (S. 272)

Meine Meinung:
Den meisten Krimi-Liebhabern, und insbesondere den Küstenkrimi-Fans, ist Eva Almstädt mit Sicherheit ein fester Begriff. Während der 17. Band um „Ostsee-Kommissarin“ Pia Korittki noch ganz frisch ist, startet sie mit „Akte Nordsee“ eine neue Krimireihe rund um die patente Anwältin Fentje Jacobsen und verlegt ihren Schauplatz an die Nordsee nach Nordfriesland.

Ein Todesfall, bei dem alles auf Mord hindeutet, ein Hauptverdächtiger mit Filmriss, eine sympathische Protagonistin, ein zu Beginn noch nicht ganz so sympathischer Protagonist und ein ganzer Strauß potenziell verdächtiger Personen. Die Autorin legt einen grundsoliden und sehr vielversprechenden Start ins Buch hin – ganz, wie wir es von ihr gewohnt sind. So präsentiert uns dieser Fall auf rund 400 Seiten einen mehrschichtigen Krimiplot mit einigen Überraschungen und viel Potenzial zum „mitermitteln“. Dazu kommt ein sehr gelungenes Ensemble von Figuren, die (zumeist) grundsympathisch und authentisch rüberkommen, und bei denen auch die Nebencharaktere gut ausgearbeitet sind, wie etwa Nachbar Hauke oder Niklas´ Ex Patty. Selbstverständlich gibt es dazu jede Menge original Küstenfeeling bei Schauplätzen auf der Halbinsel Eiderstädt, „SPO“ und Föhr – und selbst ein in mehrfacher Hinsicht turbulenter Ausflug nach HH fehlt hier nicht.

Freunde des authentischen Küstenkrimis werden mit diesem Buch auf jeden Fall ihre Freude haben, und auch „alte Krimi-Hasen“ können sich hier noch von der ein oder anderen Wendung überraschen lassen!

FAZIT:
Alles in allem ein runder Kriminalfall mit jeder Menge Küsten-Feeling und sympathischen Protagonisten. Also perfekt für den Auftakt einer neuen Reihe!