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Ina's Little Bakery
Wohnort: 
Celle

Bewertungen

Insgesamt 273 Bewertungen
Bewertung vom 05.08.2014
Nur wer fällt, lernt fliegen
Gavalda, Anna

Nur wer fällt, lernt fliegen


gut

Das was hier neben dem Namen der Autorin als erstes ganz klar ins Auge fällt, ist das wunderschöne Cover, bei dem ich jedoch keine Verbindung zur Geschichte an sich finde. Dennoch ist es ansprechend gestaltet und sorgt für einen ersten guten Eindruck.

Der vergeht jedoch sobald ich mit der Geschichte beginne.

Anna Gavalda zählt, seit ihrem Roman "Zusammen ist man weniger allein" zu meinen absoluten Lieblingsautoren. Ich liebe ihre Art zu erzählen. Immer sehr ungewöhnlich und eigenwillig, tiefgründig und auch irgendwie sanft.

Doch hier hat sie sich meiner Meinung nach keinen Gefallen getan, denn die Geschichte um Billie und Franck wirkt auf mich konfus, total verworren und auch etwas langweilig.

Die Freunde Billie und Franck stürzen beim Klettern in den Cevennen in eine Felsspalte. Während Franck sich schwer verletzt und immer wieder wegdämmert, sind Billies Verletzungen wohl nicht ganz so schlimm. Sie hat Angst um ihren besten Freund und um sich und ihre Nerven zu beruhigen ( so scheint es ) sucht sie sich am Himmel einen funkelnden Stern, dem sie die Geschichte ihrer sonderbaren Freundschaft erzählen kann:

Billie und Franck waren schon immer absolute Außenseiter.

Sie stammt aus einer recht asozialen Familie, hat wirklich keinerlei Kultur, was sich durch ihre Sprache oft bemerkbar macht und ist ziemlich dumm.

Franck musste schon immer um die Anerkennung seines Vaters kämpfen, dem er es dann aber doch nie recht machen konnte. Seine Mutter ertränkt die Tatsache, das der Junge schwul ist in Alkohol und Tabletten.

Obwohl sich die beiden tagtäglich in der Schule begegnen, braucht es erst ein Theaterstück, das sie zu Freunden macht.

Auf mich, als Leserin wirkt diese Freundschaft die da entsteht und sich entwickelt unglaublich befremdlich. Zwar beginnen sich die beiden gegenseitig Halt zu geben, gehen sich aber, in den ersten Jahren nach ihrem Schulabschluss aus dem Weg. Und auch später finde ich das Gebaren der beiden einfach nur kurios.

Anna Gavalda erzählt die Geschichte aus Billies Sicht, die mit ihrer Geschichte wiederum dort beginnt wo alles anfing. Trotz dieser Erzählweise, die ja meistens schon dafür sorgt, das man eine Verbindung zum Protagonisten findet, hatte ich hier nicht auch nur einmal entfernt das Gefühl einen Zugang zu Billie zu finden.

Was Franck betrifft: bei dem merkte ich zwischenzeitlich gar nicht, das er überhaupt irgendeine Rolle spielt.

Für mich verliert sich Anna Gavalda hier in einer endlosen Aneinanderkettung von Ereignissen aus zwei verkorksten Leben, die mich emotional kein Stück berühren. Im Vergleich zu all ihren anderen Werken, fällt dieses hier ganz weit nach hinten ab.

Fazit:

Mit "Nur wer fällt, lernt fliegen" hat mich Anna Gavalda, deren bisherige Werke ich wirklich sehr schätze, leider gar nicht überzeugen können. Sie verliert sich in einer verworrenen Erzählung über zwei verkorkste Menschen, die zu Freunden werden, deren Freundschaft auf mich jedoch befremdlich wirkt und mich emotional überhaupt nicht berührt.

Ich bin wirklich sehr enttäuscht und vergebe deshalb nur 2 Sterne.

4 von 4 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 30.07.2014
Geraubt / Land ohne Lilien Trilogie Bd.1
DeStefano, Lauren

Geraubt / Land ohne Lilien Trilogie Bd.1


ausgezeichnet

Lauren DeStefano warf mich völlig unvorbereitet in eine grausame Anfangsszene, die für Gänsehaut sorgte, mich aber auch so gepackt hat, das es undenkbar war, das Buch wieder zur Seite zu legen. Ihr Schreibstil ist zwar recht schnörkellos, aber sehr eindringlich. Sie versteht es mich mit ihren Worten emotional durchzurütteln. Mal möchte ich lachen, mal weinen, manchmal bin ich bestürzt und dann wieder zuversichtlich.

Obwohl die Mädchen nach außen hin gut behandelt werden, man sie umsorgt und sich kümmert, spürt man im Hintergrund immer so ein beklemmendes Gefühl, das man nicht wirklich definieren kann. Es ist nicht nur die Tatsache, das ein Mädchen mit gerade mal 13 ( die jüngste Braut ) verheiratet und direkt schwanger wird. Die Vorstellung ist ziemlich krass und auch irgendwie widerwärtig, wenn man darüber nachdenkt das ihr Mann bereits jenseits der 20 ist. Das Ganze hat schon einen bitteren Beigeschmack. Solche Dinge passieren irgendwo auf der Welt jeden Tag, die Vorstellung ist grausam, das regt zum Nachdenken an, ich denke das wollte die Autorin hier vielleicht auch erreichen.
Aber da sind noch andere Dinge die mir die Kehle zuschnüren. Geheimnisse die hier nur angedeutet, aber noch nicht aufgedeckt werden.

Von Anfang an baut sich hier Spannung auf. Es gibt zwar einige ruhigere Passagen, in denen es sich um eher alltägliche Dinge dreht, aber man bleibt trotzdem immer wachsam und vermutet hinter jeder Ecke einen Spitzel oder ein dunkles Geheimnis.

Was mich hier wirklich sehr begeistert hat, waren die charakteristisch ausgeprägten Figuren. Jeder, selbst die Nebencharaktere, hat hier bezeichnende Eigenschaften, die ihn oder sie ausmachen.

Auch wenn hier einige Fragen offen bleiben, auf deren Antworten wir ganz sicher in den folgenden Bänden der Reihe stoßen werden, ist das Ende hier doch ziemlich rund. Es gibt, zur Abwechslung, mal keinen Cliffhanger, wofür ich dankbar bin. Dennoch ist man neugierig wie es weitergeht und kann es kaum erwarten, die Fortsetzung zu lesen, die übrigens ebenfalls am 14. Juli 2014 bei cbt erschienen ist.

Fazit:

Lauren DeStefano schafft mit "Land ohne Lilien: Geraubt" einen echt packenden Page-Turner. Mit ihren Worten reißt sie mich mit und rüttelt mich emotional gut durch.
Wer gerne Dystopien liest, der sollte diese hier auf gar keinen Fall verpassen !

©Ina's Little Bakery

Bewertung vom 28.07.2014
Die gepflegten Neurosen der Mademoiselle Claire
Bassignac, Sophie

Die gepflegten Neurosen der Mademoiselle Claire


gut

> Als die Pariserin Claire in ihre neue Wohnung zieht, stellt sie mit Entzücken fest, dass sie durch den Innenhof all ihren Nachbarn in die Wohnung blicken kann. Für die exzentrische und chronisch gelangweilte junge Frau – die sich ihre Freizeit sonst mit dem Auflisten seltener Krankheiten oder therapeutischem Sex mit ihrem Osteopathen vertreibt – ist es eine willkommene Abwechslung, ihre Nachbarn auszuspionieren. Bald kennt sie all ihre Geheimnisse, wie die antik anmutende Pistole, mit der die Concierge Madame Courtois auf der Jagd nach vermeintlichen Einbrechern durchs Haus schleicht. Doch dann zieht gegenüber der geheimnisvolle Japaner Monsieur Ishida ein, dessen Verhalten Claire Rätsel aufgibt und sie gleichzeitig fasziniert … <

Quelle: www.randomhouse.de

Meinung:

Als bekennende Freundin französischer und auch leicht exzentrischer Romane, war ich nach Lesen des Klappentextes sofort wahnsinnig neugierig auf dieses Buch. Ich hatte keine sonderlich großen Erwartungen, denn bei dieser Art von Roman weiß man vorher meist nie so genau wohin sie führen. Ich war bereit mich überraschen zu lassen und das hat ganz gut geklappt.

Wir erleben den Alltag einer ( ich würde sagen ) jungen Frau, vielleicht Anfang Dreißig, die der Menschen überdrüssig ist. Sie steckt die Nase in ihre Bücher, kümmert sich um ihre eingebildeten Wehwehchen, die sie hegt und pflegt und ist

gelangweilt von den Problemen und dem Alltag anderer. Und doch, obwohl sie Menschen gegenüber so abgeneigt ist, hegt sie eine heimliche Leidenschaft dafür, zumindest ihren Nachbarn, über den Innenhof hinweg, in die Wohnungen zu blicken und zu erörtern was sich hinter den Fassaden so abspielt.

Als der Japaner Ishida in die gegenüberliegende Wohnung einzieht, lockt dies Claire aus ihrem Schneckenhaus. Ishida und die junge Frau schließen schnell ( eine seltsame ) Freundschaft. Doch der Japaner hat ein Geheimnis und als er einfach so verschwindet, setzt Claire alles daran dieses aufzudecken. Nicht jedoch um ihm zu schaden, sondern schlicht, um herauszufinden was ihn umtreibt....

Sophie Bassignac's Schreibstil ist leicht und beschwingt, manchmal schon recht poetisch. Ihren Worten haftet etwas Besonderes an, das mich zwingt immer weiter und weiter zu lesen, obwohl eigentlich nichts wirklich Bewegendes passiert.

Ja, ich würde sogar so weit gehen zu behaupten, das der Plot schon beinahe langweilig ist. Man begleitet Claire durch ihren Alltag, das ist ganz unterhaltsam, aber auch ein bisschen öde. Als Ishida verschwindet hat man für einen kurzen Augenblick das Gefühl, das so etwas wie Spannung aufkommen könnte, die dann aber leider doch ausbleibt.

Durch was diese Geschichte wirklich glänzt sind die Charaktere. Nicht nur Claire ist eine herrliche Figur, die man aufgrund ihrer Eigenheiten und seltsamen Ticks einfach mögen muss. Auch ihre Nachbarn sind wunderbar. Da ist die schwerhörige Madame Courtois, die man für eine unscheinbare alte Dame hält, bis sie plötzlich, ganz nebenbei, ihren Revolver auspackt. Die selbstverliebte Louise, die permanent mit ihrem Liebsten im Clinch liegt und auf deren zuckersüße Tochter Lucie Claire gerne aufpasst, auch wenn sie das niemals zugeben würde. Jeder dieser Charaktere hat seine Marotten, das macht sie allesamt liebenswert.

Ich fand den Roman gut, Claire hat mich großartig unterhalten. Trotzdem konnte mich das Buch nicht hundertprozentig überzeugen, da die Handlung nicht nur ziemlich lahm ist, sondern auch irgendwann abdriftet und man leicht den Faden verliert.

Das Ende ist okay, hätte aber ein bisschen runder sein dürfen.


Fazit:

"Die gepflegten Neurosen der Mademoiselle Claire" ist ein, durch seine kauzigen Charaktere und einen wunderbar leichten, poetisch anmutenden Schreibstil, unterhaltsamer Roman, der aber leider durch seinen ereignislosen Plot ins Mittelfeld abdriftet. :(

Bewertung vom 25.07.2014
Einkehr
Goerz, Tommie

Einkehr


gut

> Franken im Frühsommer, unerträgliche Schwüle lastet über dem

Land – und in Kommissar Behütuns keimt ein unheimlicher Verdacht: Hat sich vor Jahren die Bamberger Justiz geirrt? Läuft ein Mörder vielleicht noch frei herum? Und schlägt er womöglich nur bei dieser Wetterlage zu? Warum? Und wann wieder? Jetzt? Immer tiefer denkt sich Behütuns in die Psyche dieses Täters hinein – oder ist er nur eine Schimäre? Da erscheint im Nürnberger Kommissariat eine Frau und macht eine verstörende Aussage: Hinter einer Reihe tragischer Unfälle vermutet sie Morde, eiskalt geplant und durchgeführt. Die Idee eines verworrenen Hirns? Die Spuren führen das Team um Behütuns Jahre zurück und in den Süden Europas – nach Korsika, auf Mallorca und in den Norden Italiens, aber auch an verschiedene Orte in Deutschland. Und man findet etwas, das einen unerwarteten Zusammenhang herstellt, der weit zurück bis ins Mittelalter reicht. Eine geheimnisvolle Schrift ... und ein Mönch …<

Quelle: www.arsvivendi.com

Meinung:

Endlich mal wieder ein Krimi, noch dazu ein Fränkischer, damit kann man doch eigentlich nichts verkehrt machen, dachte ich, auch wenn ich bisher noch nichts von dem Autor kannte und das Cover des Buches jetzt nicht unbedingt durch viel Tamtam glänzt, sondern eher unscheinbar wirkt. Es zeigt ein ländliches Idyll, eine ruhige Gegend in der man nicht damit rechnet, das hier ein Verbrechen geschieht oder gar ein Mord verübt wird.

"Einkehr" ist der fünfte Fall für Tommie Goerz' Komissar Friedo Behütuns.

Wie oben schon erwähnt kannte ich vom Autor bislang nichts, was aber kein Problem sein sollte, versicherte man mir im Vorfeld, da man die Romane auch gut unabhängig voneinander lesen kann. Und hierzu kann ich sagen: In der Tat, man kann.

Ob man auch sollte ist jetzt eine andere Geschichte.

Ich war auf eine spannende Handlung, ein bisschen fränkischen Humor und einen verschrobenen Komissar eingeschossen. Ja, ich erwartete sogar den typischen Franken, denn man sagt uns nach, das wir in manchen Dingen "a weng" komisch wären.

Der Humor war da, in Form von Dialogen im Dialekt, die ich oft sehr amüsant fand, die es für meinen Geschmack aber ruhig häufiger hätte geben dürfen.

Auch Komissar Behütuns hatte Züge, die ich im Vorfeld so erwartete. Er ist ein Eigenbrötler, der viel mit dem Kopf arbeitet. Er denkt mehr, als er spricht und lässt sich nur selten bis gar nicht von seinem Standpunkt abbringen.

Das fand ich gut, aber leider muss ich sagen, das seine Gedankengänge für mich nicht immer logisch und manchmal sogar schon sehr zäh zu lesen waren.

Zäh ist auch das Stichwort um auf die Handlung zu kommen. Denn die hat so einige lange Strecken, die es dem Leser schwer machen dran zu bleiben. Die Geschichte beginnt direkt mit zu vielen verschiedenen Personen, an zu vielen verschiedenen Orten. Man erkennt keinen Zusammenhang und ist erst einmal so richtig schön verwirrt. Leider bleibt es auch so, die Abfolge der Ereignisse ist nicht besonders spannend, es gibt keine Höhepunkte, sondern es plätschert alles so vor sich hin. Tommie Goerz verliert sich in ellenlangen Sätzen und man erkennt einfach keine klare Linie, wohin das Ganze führen mag. Die Charaktere wirkten spröde und nicht besonders ausgeprägt und das Ende hat mich nicht ganz zufriedengestellt.

Kurzum: Ich empfand dieses Buch als sehr anstrengend zu lesen. Das ganze Konstrukt erfordert einfach eine Menge Aufmerksamkeit des Lesers, die man vielleicht nur dann bereit ist aufzubringen, wenn man sich im Krimigenre auskennt und sich dort häufiger bewegt. Für mich, jemanden der zwar sehr gerne, aber auch selten Krimis liest, war es leider nix.

Fazit:

"Einkehr" von Tommie Goerz ist ein regionaler Krimi, der durch einen eigenwilligen Komissar und seinen ganz eigenen Humor glänzt, der mich von der Handlung her aber so gar nicht überzeugen konnte. Dem Leser wird eine Menge Aufmerksamkeit abverlangt, die ich nicht bereit war aufzubringen.

Bewertung vom 21.07.2014
Die Flucht / Monument 14 Bd.2
Laybourne, Emmy

Die Flucht / Monument 14 Bd.2


ausgezeichnet

Meinung:

Monument 14: Die Flucht ist Band 2 der Reihe um Dean und ein Grüppchen Jugendlicher und Kinder, die sich nach dem Unfall in der Chemiefabrik in einen Superstore retten können und sich dort verbarrikadieren. "Die Flucht" knüpft nahtlos an seinen Vorgänger an, weshalb man diesen gelesen haben sollte um mit der Handlung mitzukommen.

Das Cover unterscheidet sich kaum ( außer farblich ) vom ersten Band. Wer genau hinsieht dem fällt wohl auf, das sich die Anzahl der Schatten etwas minimiert hat.

Emmy Laybourne hat es erneut geschafft mich von der ersten Seite an in ihren Bann zu ziehen. Ich klebte förmlich an den Seiten und konnte das Buch nicht weglegen. Obwohl ihr Schreibstil sehr locker gehalten ist, erzählt sie die Geschichte der Kids so eindringlich und anschaulich das man immer wieder den Atem anhält und so sehr mit ihnen bangt und leidet, das einem durchaus auch mal die Tränen kommen.

Was das Ganze hier noch spannender und vielseitiger macht, als Band 1, ist die wechselnde Perspektive zwischen Dean und Alex.
Während Dean mit einer kleinen Gruppe im Greenway bleibt und sich diverse Eindringlinge vom Hals halten muss, gehört sein kleiner Bruder Alex zu dem Trupp der sich nach Denver durchschlagen will. So liest man also abwechselnd über die Erlebnisse der beiden Brüder, die es echt in sich haben. Besonders Alex' Reise ist nervenaufreibend und sorgt für kleine Herz-Aussetzer. Die Gruppe stößt auf eine Menge unvorhergesehene Hindernisse, die wertvolle Kraft und Zeit kosten, die die Kids aus der Bahn werfen und dafür sorgen das die Hoffnung schwindet. Doch sie beißen sich durch und kämpfen sich tapfer vorwärts.

Ihr merkt schon das ich nicht so sehr auf den Inhalt eingehen will, ich versuche mich drumherum zu schlängeln. Das liegt nicht etwa daran das es nichts zu erzählen gäbe, sondern einzig an der Tatsache das ich hier nicht spoilern möchte. Ich hoffe ihr seht mir das nach, aber ein Spoiler nutzt niemandem.

Die Charaktere sind auch hier immer noch wahnsinnig unterschiedlich, haben alle so ihre Eigenheiten, Probleme und Charakterzüge die man entweder mag oder gar nicht leiden kann. Doch egal ob es der kleine blonde Max ist, die zickige Chloe, der schüchterne Dean, oder einer der anderen Charaktere, sie alle wirken authentisch und sind großartig augearbeitet.

Immer wieder gab es Momente in denen ich dachte: Oh nein, es sind doch nur Kinder !!! Warum müssen die so etwas furchtbares erleben.
Doch diese Kinder, die Emmy Laybourne hier erschaffen hat, sind einfach nur beeindruckend. Sie geben nicht auf und kämpfen wie die Löwen für ihre kleine zusammengewürfelte Gruppe.

Bevor ich zum Ende komme, möchte ich noch kurz loswerden, das mich auch das Szenario hier absolut fasziniert und auch ein Stück weit schockiert, denn es ist ja in keinster Weise weit hergeholt, sondern erschreckend realistisch.

Alles in allem bin ich einmal mehr absolut angetan von dem Gesamtwerk "Monument 14". Es ist eine stimmige Dystopie, die ganz ohne übermäßig viel technischen Firlefanz oder Zombies auskommt.

Fazit:

"Monument 14: Die Flucht" ist noch spannender und dramatischer als sein Vorgänger. Eine realistische Dystopie die den Leser von der ersten bis zur letzten Seite in Atem hält. Von mir gibt's eine ganz klare Leseempfehlung und das Buch wandert in meine persönlichen Jahres-Top-Ten.

©Ina's Little Bakery

Bewertung vom 14.07.2014
Die Liebe von Callie und Kayden / Callie & Kayden Bd.2
Sorensen, Jessica

Die Liebe von Callie und Kayden / Callie & Kayden Bd.2


ausgezeichnet

Callie liebt Kayden und Kayden liebt Callie.
Eigentlich könnte alles so schön sein, wenn die beiden nicht immer wieder mit den Dämonen ihrer Vergangenheit konfrontiert würden.

Nach einem heftigen Streit mit seinem Vater stürzt Kayden in eine tiefe Krise. In ein dunkles Loch, aus dem ihn selbst Callie nicht wirklich hervorlocken kann. Er schottet sich ab und stößt sie immer wieder von sich. Doch Callie kämpft um ihre Liebe, auch wenn das bedeutet, das sie selbst endlich über ihren Schatten springen und über ihre Vergangenheit sprechen muss....

Meinung:

"Die Liebe von Callie & Kayden" ist der zweite Band in der Reihe um die beiden gleichnamigen jungen Protagonisten, die seit ihrer frühesten Kindheit/Jugend mit einer Menge Probleme zu kämpfen haben. Da dieser Teil nahtlos an den ersten anknüpft wäre es von Vorteil diesen zuerst zu lesen, falls nicht schon geschehen.

Nachdem mich "Die Sache mit Callie & Kayden" absolut begeistern konnte und in meinem persönlichen Jessica Sorensen-Ranking ganz nach oben gewandert ist, war ich sehr sehr skeptisch ob sich die Autorin noch einmal selbst übertrumpfen kann. Und was soll ich sagen: Sie kann !!!

Auch dieses Mal erzählt sie wieder aus beiden Perspektiven und tut dies gewohnt flüssig und mitreißend. Der Plot besteht aus einer Mischung düsterer, ernster Themen, die Jessica Sorensen mit sehr viel Einfühlungsmögen an den Leser heranträgt ohne ihn damit zu erdrücken.

Man kann sich unglaublich gut in die Gedanken und Gefühle der Protagonisten hineinversetzen und hat desöfteren das Bedürfnis sie in den Arm nehmen und trösten zu wollen. Die beiden, und auch Nebenfiguren wie Seth und Luke, wachsen einem nicht nur ans Herz, sondern sie wachsen vor allem über sich hinaus. Werden reifer und sind, auch wenn es eine Menge Überwindung kostet, bereit sich ihrer Probleme zu stellen.

Besonders überrascht war ich von Callie, die ich als schüchternes und beinahe verängstigtes Mädchen kennengelernt habe und die in diesem Teil kämpft wie eine Löwin. Sie setzt sich nicht nur gegen das Verbot ihrer Mutter, sich von Kayden, Seth und Luke fernzuhalten, durch, sondern sie schafft es, wenn auch zögerlich, ihr jahrelanges Schweigen zu brechen und sich professionelle Hilfe zu suchen.
Damit auch Kayden sich seinen Problemen stellt, schließt sie eine Art Pakt mit ihm und schafft es mit viel Liebe und Geduld, ihn Stück für Stück zurück ins Leben zu holen. Stets an ihrer Seite die wohl beiden besten Freunde die man sich für zwei Menschen mit solchen Problemen nur wünschen kann:
Seth und Luke ( die hoffentlich beide noch ihren eigenen Roman bekommen ).

An dieser Stelle bleibt mir eigentlich nicht mehr zu sagen, als:

Für mich ist die Reihe um Callie & Kayden auf jedenfall eine der lesenwertesten New-Adult-Reihen 2014.

Fazit:

Wer hier auf eine leichte unterhaltsame Lektüre hofft, der wird vielleicht etwas enttäuscht werden, denn auch wenn die Autorin ihren großartigen, authentischen Figuren an den richtigen Stellen so etwas wie jugendliche Unbeschwertheit einhaucht, setzt sie ihr Augenmerk doch eher auf nachdenklich stimmende und emotionale Entwicklungen und Handlungen. Wer nicht abgeneigt ist, sich auf eine tiefschürfende, gefühlvolle Lovestory ohne jeglichen Kitsch einzulassen, der wird hier voll und ganz auf seine Kosten kommen.

Mich konnte "Die Liebe von Callie & Kayden", genauso wie schon sein Vorgänger, absolut begeistern.

©Ina's Little Bakery