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cho-ice
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Ich liebe gute Bücher! :-)

Bewertungen

Insgesamt 229 Bewertungen
Bewertung vom 25.12.2014
90 Minuten im Himmel
Piper, Don;Murphey, Cecil

90 Minuten im Himmel


sehr gut

Man merkt diesem Buch an, dass Don Piper wirklich Jahre damit verbracht hat, seine Erlebnisse zu reflektieren, bevor er sie aufschrieb. So wurde bei der Beschreibung seiner Himmelserfahrung vielen Fragen, die auftauchen könnten, bereits die Antwort vorweggenommen. Und auch insgesamt wirkt Pipers Buch sehr reflektiert, ja, nachdenklich. Lange beschäftigte ihn die Frage, warum Gott ihn zurückschickte und welche Aufgabe er hier auf der Erde noch hat.

Was mich an diesem Buch so beeindruckt hat, war die entwaffnende Ehrlichkeit des Autors. Er gibt dem Leser tiefe Einblicke in seine Gemütslage während der Genesungszeit und offenbart schonungslos seine Schwächen. Aus eigener Erfahrung mit schwerer Krankheit konnte ich manches nachempfinden. Deshalb fand ich es umso besser, dass Piper sich hier nicht zum Helden stilisiert / stilisieren lässt, sondern ganz klar und demütig sagt, dass er nicht weiß, warum er diese Erfahrung machen durfte und beschreibt, wie lange er damit auch gerungen hat. Sehr sympathisch wirkte auf mich ebenso das Lob für seinen Co-Autor, ohne den er das Buch wohl nie geschrieben hätte.

Die Himmelserfahrung, die Don Piper gemacht hat, ist sehr tröstlich und Mut machend, und dabei auf jeden Fall auch der Bibel entsprechend. Das Buch richtet sich entsprechend an Christen und setzt eine gewisse Kenntnis des christlichen Glaubens voraus. Hier wurde meiner Meinung nach allerdings die Chance vertan, die Grundlage für diese Erfahrung einem breiteren Publikum zugänglich zu machen, denn übersinnliche Erlebnisse boomen ja seit vielen Jahren. Es wäre in meinen Augen eine tolle Möglichkeit gewesen, den Leser noch mehr auf Jesus hinzuweisen, als das nun in „90 Minuten im Himmel“ geschieht. Auf der anderen Seite hätte es dem Buch nicht geschadet, wenn die letzten paar (kurze) Kapitel weggefallen wären, da sie in erster Linie die Reaktionen von Menschen auf Pipers Bericht beschreiben.

Zusammenfassend ist „90 Minuten im Himmel“ das Zeugnis eines Menschen, der im 20. Jahrhundert eine Totenauferweckung am eigenen Leib erfahren hat. Sein Bericht vom Himmel tröstet und erinnert eindrücklich daran, dass das Leben hier auf der Erde nur ein Schatten von dem ist, was uns danach erwartet.

Bewertung vom 25.12.2014
Die Frau des Zenturio
Oke, Janette; Bunn, Davis T.

Die Frau des Zenturio


sehr gut

Janette Oke war mir bisher vor allem aufgrund ihrer Siedler-Reihe ein Begriff, die seit einigen Jahren auch erfolgreich verfilmt wird und zur Zeit der ersten Siedler in den USA spielt. „Die Frau des Zenturio“ ist jedoch in einer völlig anderen Zeitepoche angesiedelt – und zwar zur Zeit Jesu, ca. 33 n. Chr.

Im Mittelpunkt der Handlung steht die junge Judäerin Lea, die im Haus des Statthalters Pontius Pilatus als Dienerin beschäftigt ist und aus nächster Nähe miterlebt hat, wie sehr die Ereignisse um Jesu Kreuzigung besonders ihre Herrin, die Frau von Pilatus, mitgenommen haben. Doch auch Pilatus kann den Mann nicht vergessen, den er auf Wunsch des Hohen Rates kreuzigen ließ. Während seine Frau Lea den Auftrag erteilt, unter den Nachfolgern Jesu Nachforschungen anzustellen, setzt Pilatus auf einen seiner zuverlässigsten römischen Offiziere, den Gallier Alban, der herausfinden soll, was es mit den Gerüchten um das leere Grab auf sich hat. Was die beiden bei ihrer Suche entdecken, stellt nicht nur ihre eigene Welt auf den Kopf und schon bald müssen Lea und Alban Entscheidungen treffen, die schwerwiegende Konsequenzen für ihre Zukunft haben …

Obwohl dieses Buch nur eine Zeitspanne von wenigen Wochen abdeckt, ist die Handlung so dicht erzählt, dass es einem beim Lesen viel länger vorkommt. Die Autoren haben gut recherchiert und viele historische Fakten in ihre Geschichte mit einfließen lassen. Meinem Eindruck nach tut Davis Bunn als Co-Autor Janette Oke sehr gut, da der Roman sehr viel Tiefe hat (was ich bei der Siedler-Reihe öfter mal vermisst habe) und die Figuren sehr lebensnah gezeichnet sind.

Der Roman ist Teil einer Trilogie (im Englischen „Acts of Faith“ genannt), die Bücher sind jedoch in sich abgeschlossen und haben jeweils andere Charaktere als Protagonisten. Im zweiten Teil („Die Flamme der Hoffnung“) spielen Alban und Lea daher nur noch eine Nebenrolle. Dieses Konzept finde ich sehr passend, da so deutlich wird, dass es in erster Linie darum geht, ein authentisches Bild der ersten Christen und ihrer Lebenswelt nachzuzeichnen, ohne dabei auf eine gute (Liebes-)Geschichte zu verzichten.

Bei diesem ersten Teil hat mich allerdings die Beschreibung der Ereignisse an Pfingsten enttäuscht. Während des ganzes Buches wird zunächst unterschwellig, dann offenkundiger die Erwartung geschürt, dass an diesem Tag etwas Entscheidendes geschieht (was ja, wie Bibelleser wissen, auch der Fall war). Doch was die Autoren letztlich daraus gemacht haben, erfüllt diese Erwartungen in meinen Augen jedoch nicht. Somit bleibt es bei der Bewertung von 4 Sternen.

Bewertung vom 19.12.2014
Babywise - Schlaf gut, mein kleiner Schatz
Ezzo, Gary; Bucknam, Robert

Babywise - Schlaf gut, mein kleiner Schatz


weniger gut

Als ich „Babywise“ in diesem Jahr zu lesen begann, war unser erstes Kind gerade 5 Monate alt geworden und ich dachte mir: „Das passt ja!“ Doch leider musste ich feststellen: Bei diesem Buch stimmt leider vieles hinten und vorne nicht.

Im Zentrum steht, wie der Titel vermuten lässt, das Schlafen bzw. das Antrainieren eines Schlaf-Rhythmus nach der Methode „Elterngelenktes Füttern“ (EFG). Hierbei steht klar das Wohl der Eltern im Vordergrund, nicht das Wohl des Kindes. Es wird außerdem suggeriert, dass alle Kinder sich in das vorgestellte Schema von Ezzo und Bucknam pressen lassen und nach 6-8 Wochen durchschlafen. Zwar wird netterweise auch mehrmals gesagt, dass jedes Kind individuell ist, aber letztlich gestehen sie nur Abweichungen von wenigen Wochen zu, bis sich ein Kind auf diesen Rhythmus eingestellt haben soll.

Dass ein Baby sich schlichtweg einzufügen hat in das Leben seiner Eltern, ist in meinen Augen eine fatale Einstellung für die gesunde Entwicklung eines Säuglings, der keine andere Möglichkeit hat, seine Bedürfnisse zu äußern als eben durch Schreien. Die Studien, die die Autoren anführen, um ihre Theorie zu belegen, sind meiner Meinung nach wissenschaftlich höchst fragwürdig, sowohl in punkto Fallzahlen, als auch im Hinblick auf die Methoden, da sie sich nicht überprüfen lassen.

Was neben diesen inhaltlichen Punkten irritiert, ist die Herangehensweise der Autoren. Eigentlich ist „Babywise“ eine Einführung für Eltern in das erste Jahr mit ihrem Baby. Das Buch enthält viele gute und Anregungen zum Thema Stillen, Säuglingspflege, etc., die auf dem heutigen Kenntnisstand sind, und darüber hinaus wertvolle medizinische Hinweise (was bei einem Kinderarzt ja auch zu erwarten ist). Der Buchaufbau, Titel und Klappentext sind jedoch alle so um die propagierte EFG-Methode herum strukturiert, dass diese positiven Aspekte unter den Tisch fallen bzw. man sich erst beim Lesen des Buches dessen bewusst wird. Allerdings sind mir beim Lesen auch viele Tipps und Ansichten begegnet (z. B. zum Tragetuch, Schlafen in einem Bett, Bauchlage, Fieber), die ich fragwürdig bzw. übertrieben und unsinnig fand.

Zusammenfassend halte ich dieses Buch für gefährlich, denn es weckt falsche Erwartungen bei Eltern und vermittelt falsche Erkenntnisse über die Entwicklung von Kindern im ersten Lebensjahr. Obwohl das Buch bei Gerth Medien, einem christlichen Verlag, erschienen ist, fehlt im jeglicher Bezug zum christlichen Glauben. Ironischerweise ist im selben Verlag ein Buch zur Entwicklung von Kindern erschienen („Die Herzen unserer Kinder berühren“), das ich sehr empfehlen kann - und dessen Erkenntnisse und Ansätze völlig im Gegensatz zu „Babywise“ stehen. Mein Fazit für alle (werdenden) Eltern lautet also: Finger weg!

5 von 6 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 18.11.2014
Mein Gebet macht uns stark
Omartian, Stormie

Mein Gebet macht uns stark


ausgezeichnet

Dieses Buch kann Ehen retten!

„Mein Gebet macht uns stark“ ist inzwischen auch auf dem deutschen Markt zu einem echten Klassiker geworden und erscheint mittlerweile in der 14. Auflage. Diese Neuauflage von 2014 enthält ein zusätzliches Kapitel, sodass das Buch nun aus insgesamt 31 Kapiteln besteht – perfekt, um einen Monat lang für seinen Mann zu beten und danach wieder von vorn zu beginnen!

Die einzelnen Kapitel sind unterschiedlichen Aspekten und Bereichen des Lebens gewidmet. Manche sind naheliegend (wie z. B. „Seine Arbeit“, „seine Sexualität“, „seine Finanzen“, „seine Gesundheit“, „sein Glaube“), andere erfrischend originell. Vom Aufbau her sind sie alle gleich: Zunächst erläutert Omartian das jeweilige Thema, erklärt, warum es wichtig ist, dafür zu beten, und würzt das Ganze mit entsprechenden Beispielen aus dem wahren Leben. Danach erscheint ein Beispielgebet und unter dem Abschnitt „Kraft aus Gottes Wort“ sind noch einmal eine Reihe relevanter Bibelstellen aufgeführt.

Das klingt zunächst recht simpel. Was begeistert mich also so an „Mein Gebet …“?
Zunächst einmal die Grundlage, die die Autorin mit ihrer Einleitung über „Die Macht des Gebets“ schafft. Sie lässt keinen Zweifel daran, dass wir als Ehefrauen eine wichtige Rolle spielen und es einen gravierenden Unterschied macht, ob wir für unseren Mann beten oder nicht. Gleichzeitig hält sie uns schonungslos den Spiegel vor und betont, dass es dabei auch Situationen gibt, in denen wir gefühlsmäßig überhaupt nicht für unseren Mann beten wollen und vielleicht sogar so weit sind, dass wir unsere Ehe bereits aufgeben möchten. Deshalb beginnt das erste Kapitel auch mit „Seiner Frau“, denn Gebet verändert zuerst einmal den, der betet.

Das Geheimnis für den Erfolg von „Mein Gebet …“ liegt auch darin begründet, dass bestimmt die Hälfte der Texte gar nicht von Stormie Omartian selbst stammen. Oft lässt sie die Bibel für sich sprechen bzw. belegt ihre Aussagen schlüssig mit entsprechenden Bibelzitaten. Hier wird deutlich, dass sie von ihrem Pastor Jack Hayford geprägt wurde, der der Heiligen Schrift einen ähnlich hohen Stellenwert zuschreibt. Und Gottes Wort hat bekanntlich eine immense Kraft …

Da ich seit Jahren die englische Originalfassung des Buches nutze, um für meinen Mann zu beten, war ich sehr gespannt auf die deutsche Ausgabe. Und hier fand ich schließlich noch einen weiteren Grund für die weite Verbreitung im deutschsprachigen Raum: Die Übersetzerin, Damaris Müller, hat wirklich großartige Arbeit geleistet und mit viel Geschick die manchmal schwierigen Formulierungen gekonnt ins Deutsche übertragen. Besser geht es kaum – ein großes, kollegiales Lob!

Ich empfehle „Mein Gebet macht uns stark“ ausdrücklich jeder verheirateten Frau und auch bereits allen, die erst noch auf eine Ehe zusteuern. Es ist nie zu früh oder zu spät, mit dem Gebet für seinen (potenziellen) Mann zu beginnen. Ich bin überzeugt: Dieses Buch kann Ehen retten!

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 10.10.2014
Wer braucht schon einen Mann?
Hodgson, Mona

Wer braucht schon einen Mann?


sehr gut

Ida Sinclair ist mit 22 Jahren die älteste der vier Sinclair-Schwestern. In „Zwei Bräute zuviel“ drehte sich alles um ihre beiden jüngeren Schwestern Kate und Nell, die Ende des 19. Jahrhunderts nach dem arbeitsbedingten Umzug ihres Vaters in das Städtchen Cripple Creek gezogen waren. Dort fanden beide nach einigen Irrungen und Wirrungen den Mann fürs Leben. Ida kommt nun auch nach Cripple Creek, hat jedoch eine ganz andere Agenda: Mit einem Wirtschaftsabschluss in der Tasche möchte sie als Frau die männerdominierte Geschäftswelt aufmischen und Karriere machen. Bald muss sie jedoch erkennen, dass sie dafür möglicherweise einen zu hohen Preis bezahlt. Und lästigerweise treten gleich zwei Männer in ihr Leben, die ihr nicht aus dem Kopf gehen – der unkonventionelle Wanderprediger Tucker, der sie immer auf dem falschen Fuß zu erwischen scheint, und der gewandte Anwalt Colin Wagner, der schon bald ein Auge auf sie wirft. Wohin wird Idas Herz sie führen?

Ich hatte bereits den ersten Teil der Serie um die Sinclair-Schwestern gelesen, fand ihn gut und war nun gespannt auf den zweiten Teil. Der Einstieg fiel mir diesmal um einiges schwerer. Irgendwie schleppte sich die Handlung in der ersten Hälfte des Buches ziemlich dahin und konnte mich nicht richtig fesseln. Ida als Hauptfigur war mir auch nicht auf Anhieb zugänglich und sympathisch. Hinzu kam, dass im Prinzip schon nach den ersten Kapiteln klar war, für welchen Mann sie sich entscheiden würde. Ich war also geneigt, nur eine mittelmäßige Wertung zu vergeben … bis ich den zweiten Teil gelesen hatte. Hier ist die Handlung straffer, die Geschichte und Charaktere erhalten mehr Tiefgang, der Glaube spielt mehr als nur eine Nebenrolle. Wäre das ganze Buch so kurzweilig und ansprechend verfasst, hätte es für 5 Sterne gereicht. Zusammen ergibt die Mischung gute 4 Sterne – und ich lese gern auch noch einen dritten Teil der Serie, in dem wohl die jüngste Schwester Vivian die Hauptrolle spielen wird.

Bewertung vom 08.10.2014
Monotasking
Schott, Hanna

Monotasking


sehr gut

Hanna Schott, freischaffende Autorin und vieles mehr, wagt im Herbst 2012 den Selbstversuch und verordnet sich 80 Tage Monotasking – also das Gegenteil von Multitasking. Vergnüglich, pointiert und selbstkritisch führt sie während dieser Zeit eine Art Tagebuch über ihre Beobachtungen, Erfolge und Misserfolge bei diesem Experiment. Die Highlights hat sie in diesem Buch zusammengetragen.

Der Leser sollte sich darüber bewusst sein, dass "Monotasking" wirklich das Protokoll eines Selbstversuchs ist und KEIN Ratgeber, der einem beibringt, wie man denn selbst Monotasking lernt. Aber natürlich enthält dieses gut zu lesende und unterhaltsame Sachbuch viele gute Gedanken und Anstöße, die zur Selbstreflektion anregen. Die Illustrationen von Oliver Weiss sind dabei oft die perfekte Ergänzung zum Text, manchmal empfand ich sie aber auch als etwas zu bissig und ironisch.

Ob man von diesem Buch mehr hat als ein paar entspannte und anregende Stunden beim Lesen, hängt meiner Meinung nach in erster Linie von der persönlichen Lebenssituation ab. Hanna Schott lebt als alleinstehende Freiberuflerin, ihre Kinder sind aus dem Haus. Ich konnte mich zwar aufgrund der beruflichen Nähe gut mit ihrem Alltag identifizieren, aber da ich ansonsten gerade in einer völlig anderen Lebensphase stecke, ging das Thema insgesamt doch etwas an mir vorbei. Trotzdem ist "Monotasking" ein sehr empfehlenswertes Buch, das ich auf jeden Fall behalten werde, vielleicht auch mal verleihen und dann in 15 Jahren noch einmal zur Hand nehme.

Bewertung vom 14.06.2014
Aufstehen ist göttlich (eBook, ePUB)
Schmid, Karin

Aufstehen ist göttlich (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Karin Schmid erlebt den schrecklichsten Albtraum einer Mutter: Ihre Kinder werden sexuell missbraucht, und zwar von einem Mann aus ihrer Kirchengemeinde. Zutiefst erschüttert, aber fest entschlossen, andere Kinder vor Übergriffen zu schützen, gehen sie und ihr Mann, der der Gemeinde als Pastor vorsteht, an die juristische und moralische Aufarbeitung. Doch bald wird klar, dass vielen daran nicht gelegen ist; im Gegenteil. In dieser bereits so schwierigen Situation erfahren sie Anfeindungen und Unverständnis. Schließlich kommt es so weit, dass ihr Mann sein Amt als Pastor niederlegen und die junge Familie um ihre Existenz bangen muss – ohne Arbeit und Zuhause.

In „Aufstehen ist göttlich“ beschreibt Karin Schmid sehr eindrücklich, in was für einer verzweifelten Lage sie sich befanden. Als Leser kann man gar nicht anders, als tiefes Mitgefühl für die Familie und Unverständnis für die mangelnde Unterstützung von außen zu empfinden. Doch dabei bleibt die Autorin nicht stehen. Ihr Buch ist kein trauriges Schicksals-, sondern ein positives Mutmach-Buch, so unglaublich sich das vielleicht auch anhören mag.
Sehr persönlich beschreibt sie die Kämpfe, die sie als Familie, Ehepaar und auch sie mit sich selbst und Gott auszufechten hatte. Dabei macht sie die Erfahrung, dass sie an ihrem absoluten Tiefpunkt von ihrem himmlischen Vater gehalten wird – und nicht nur das! Er gibt ihr eine neue Perspektive und die Kraft, zu vergeben und selbst Vergebung zu empfangen.

Man spürt: Dieses Buch ist aus der Praxis entstanden. Hier hat jemand wirklich das erlebt und gelebt, was er schreibt. Im zweiten Teil setzt Karin Schmid sich hauptsächlich mit der Frage auseinander, wie Vergebung wirklich gelingen kann. Auch wenn der Schreibstil insgesamt etwas eigenwillig wirkt, kann man als Leser gerade von dieser zweiten Hälfte am meisten profitieren, sofern man bereit ist, sich persönlich ansprechen zu lassen.

„Aufstehen ist göttlich“ ist ein beeindruckendes Zeugnis dafür, wie Jesus Christus ein zerbrochenes Leben wiederherstellen und neue Flügel schenken kann. Wer die Bücher von Samuel Koch und dem Ehepaar Schlitter, das seinen Sohn MIRCO verlor, mit Gewinn gelesen hat, wird sicher auch von diesem Buch begeistert sein.

0 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.