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OwlmaBooks
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Bad Kreuznach
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Vielleserin und Bloggerin

Bewertungen

Insgesamt 252 Bewertungen
Bewertung vom 10.09.2012
Mädchen ohne Gesicht
Naziran

Mädchen ohne Gesicht


ausgezeichnet

Zunächst war ich ziemlich skeptisch und zurückhaltend, weil das Thema doch sehr sensibel ist. Doch nun bin ich froh, das Buch gelesen zu haben, denn wie mit den Frauen in Pakistan umgesprungen wird, ist einfach nur grausam. Das Buch sollten mehr Menschen lesen und in einen Dialog finden, um so die Augen geöffnet zu bekommen.

Die Geschichte von Naziran wird uns von ihr selbst erzählt. So sind wir unmittelbar am Geschehen und bekommen manchmal einen viel zu genauen Einblick von ihren Empfindungen und Gefühlen. Mich haben die Fakten teilweise sehr erschüttert. Auch wenn wir Frauen in Deutschland wissen, dass es auch andere Frauen in der Welt gibt, die bei Weitem nicht so behandelt werden wie wir, haben mich die Heiratstraditionen in Pakistan doch sehr betroffen gemacht. Sicher gibt es auch positivere Beispiele als das von Naziran, aber man bekommt einen sehr genauen Eindruck, was sie täglich aushalten musste und wie grausam sie von ihrer “Familie” behandelt wurde.

Zwischendurch musste ich mir teilweise immer wieder ins Gedächnis rufen, dass es sich um einen Tatsachenbericht handelt und nicht um Fiktion, die man sich mit den Gedanken “ist ja nur eine Geschichte” abtun kann. Über dieses Buch werde ich wohl noch eine ganze Weile nachdenken müssen, weil es mich tief berührt hat, wie stark diese Frau trotz der ihr gegebenen Umstände ist.

Trotz allem ist das Buch unheimlich spannend und noch dazu flüssig zu lesen. Ich habe es fast in einem Rutsch verschlungen und hatte das Gefühl an Nazirans Lippen zu hängen.

Was einen eventuell ein bisschen verwirrt sind die vielen Namen. Es gibt hier einige Charaktere und man hat den Eindruck auf jeder Seite kommt ein neuer hinzu. Bei mir hat es einen Moment gedauert bis ich die vielen und auch sehr ähnlich klingenden Namen auseinander halten konnte.

Insgesamt handelt es sich um einen emotionalen, erschütternden, berührenden aber doch teilweise sehr grausamen Bericht aus der Realität.

3 von 4 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 04.09.2012
Geheimes Verlangen / Shades of Grey Trilogie Bd.1
James, E L

Geheimes Verlangen / Shades of Grey Trilogie Bd.1


ausgezeichnet

“Geheimes Verlangen” ist der erste Teil der Ana-Christian-Trilogie.

Zu meiner Verteidigung muss ich sagen: Ich habe mich echt lange gewehrt – aber (zum Glück) erfolglos ;) Auch ich wurde von dem Hype rund um diesen schlüpfrigen Roman angesteckt und habe mir vor Begeisterung auch schon den zweiten Band gekauft.

Ich war von der ersten bis zur letzten Seit absolut (Achtung Wortspiel) gefesselt. Das Buch ist ein echter Pageturner. Man möchte durchgängig wissen, wie es mit Ana und Christian weitergeht und es bleibt einem nichts anderes übrig als wieder eine Seite umzublättern ;) Der Schluss ist ein wirklich fieser Cliffhanger, was mich ein bisschen geärgert hat, aber zum Glück ist der Folgeband bereits erschienen.

Christian Grey ist ein überaus interessanter Charakter. Im einen Moment ist er liebevoll und im nächsten unberechenbar. Das macht ihn zu einem wandelnden Geheimnis, was es zu erforschen gilt. Da die Geschichte aus der Ich-Perspektive von Ana erzählt wird, erfahren wir ihre Zweifel aus nächster Nähe, denn auch sie wird aus Christian nicht unbedingt schlau.

Ganz klar ist zu sagen, dass der Erotikanteil im Buch dominiert. Der SM-Anteil hält sich für meine Verhältnisse noch dezent zurück (da habe ich schon schlimmere Bücher gelesen ^^). Es gibt aber auch eine humorvolle Seite, die mir besonders gut gefallen hat. Ana´s Gedanken zu dem was Christian tut oder sagt, sind absolut köstlich. Ich glaube, ich habe schon sehr lange nicht mehr so oft während des Lesens gelacht.

Einen kleinen Kritikpunkt gibt es zwar auch, aber dieser fällt nicht ins Gewicht. Zum einen kann ich das Wort “postkoital” nicht mehr lesen und zum anderen wäre es schön gewesen, wenn die Autorin sich vielleicht noch ein paar andere Abläufe während der Sexszenen hätte einfallen lassen (leider kann ich nicht genau sagen, was ich meine ohne zu spoilern).

Insgesamt handelt es sich aber um einen romantischen, erotischen, liebevollen, humorvollen und überaus spannenden Roman, den man im Handumdrehen verschlungen hat und einfach nur mehr möchte :)

5 von 9 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 13.08.2012
Auch Geister können küssen / Susannah Bd.1
Cabot, Meg

Auch Geister können küssen / Susannah Bd.1


sehr gut

“Auch Geister können küssen” ist der erste Band der neuen Romantsy-Reihe rund um die Mittlerin Susannah Simon. Mich konnte der Roman trotz kleiner Schwächen überzeugen, weil er sich locker von der Hand liest.

Wir bekommen die Geschichte aus der Perspektive der 16jährigen Susannah erzählt und tauchen somit auch in deren Sprache ein. Der eher umgangssprachliche Jugendjargon macht das Umblättern leicht, denn man muss nicht großartig über schwierige Wörter nachdenken. Wer auf Sprachmuster wie “und dann hat der ja mal tatsächlich so was von Recht gehabt” nicht steht, sollte auf jeden Fall die Finger von diesem Buch lassen. ;)

Wir haben hier eine starke und wirklich toughe Protagonistin, die die Dinge lieber selber in die Hand nimmt. Wir erfahren so einiges von ihr, was ich als sehr positiv verbuche. Dafür sind mir die Nebencharaktere eindeutig zu blass. Von ihrer Familie bekommen wir immerhin noch einen Eindruck, während ihre Klassenkameraden in der Masse untergehen – schade.

Ich würde sagen, dass wir hier einen typischen ersten Band haben, der die Grundverhältnisse darstellt und abschließend zum Weiterlesen anregt. Ein paar spannende Momente gibt es in jedem Fall, aber hier sehe ich auch noch Entwicklungspotential (auch was den Titel angeht).

Insgesamt eine freche Mädchengeschichte mit übersinnlichen Wesen, die einem das Leben nicht nur erschweren, sonder auch zur Hölle machen können, wie die Protagonistin feststellen muss. Ein kurzweiliges Lesevergnügen für alle Fans von “Plötzlich Prinzessin”.

Bewertung vom 05.08.2012
Über uns Stille
Rhue, Morton

Über uns Stille


gut

Nachdem ich “Die Welle” in der Schule wahnsinnig toll fand, musste ich dieses Buch einfach lesen. Leider konnte mich die Geschichte nicht ganz zufriedenstellen…

Die Story wird in 2 Handlungssträngen erzählt. Zum Einen haben wir den momentanen Handlungsstrang, der in der Gegenwart spielt und zum Anderen den Handlungsstrang der Vergangenheit. Die Idee eine solche Erzählweise zu wählen finde ich sehr gut, weil so die Spannung weiter aufgebaut wird, während die Handlungen und Verhaltensweisen langsam Sinn ergeben.

Die Geschichte wird aus Sicht von Scott erzählt. Wir bekommen also einen direkten Eindruck wie der kleiner Junge einen Atombombenangriff und die daraus resultierende Zeit im Bunker erlebt. Die Gedankengänge des Kleinen erstaunen einen manchmal, weil man nicht damit rechnet, dass er sich so offen und erwachsen verhalten kann (Amerika, 1962).

Die teilweise naive dann aber auch wieder erschreckend nüchterne Sichtweise von Scott hat mein Herz erobert und mich tief bewegt. Die Grundidee des Buches finde ich wirklich gelungen bzw. hat mich zum Lesen angeregt.

Genrell erfahren wir sehr viel über die Protagonisten und Nebencharaktere. Und hier der erste Kritikpunkt: Die Auflösung der Geschichte erfolgt mir zu abrupt und wenig detailliert. Wir erfahren zu wenig über die anderen Personen und generell wie sich das Land entwickelt hat.

Einen weiteren Punkt muss ich für die Logik im Buch abziehen. Wenn ich einen Bunker bauen lasse und dann dort festsitze, wie bekomme ich frisches Wasser und Luft? 1962 war die Technologie sicher noch nicht so ausgereift, dass man mit Partikelfiltern die Luft hätte reinigen können, die aber ständig in den Bunker geleitet werden muss.

Wer die beklemmende Situation in einem Atombunker hautnah aus den Augen eines Kindes erleben möchte und dazu noch in das Amerika vergangener Zeiten reisen möchte, der sollte diese Lektüre zur Hand nehmen. Für Leute die auf schlüssige Handlungen stehen, ist dieses Buch allerdings nichts, da mir im Nachhinein nun einige Fragen durch den Kopf schwirren…

Bewertung vom 03.08.2012
Die Fließende Königin / Merle Trilogie Bd.1
Meyer, Kai

Die Fließende Königin / Merle Trilogie Bd.1


sehr gut

“Die fließende Königin” ist der ersten Band der Jugendbuch-Trilogie des Merle-Zyklus. Dieses Buch war mein erstes von Kai Meyer.

Nachdem ich mich in die malerischen Beschreibungen des Autors eingefunden habe, hat mir die Sprache des Buches sehr gut gefallen. Die ersten 100 Seiten sind vielleicht einen Hauch zu langatmig bzw. die genannten Beschreibungen haben die Handlung ein wenig gelämt. Danach hat sich die Spannung aber konstant aufgebaut und das Ende ist ein absoluter Cliffhanger. Man muss also direkt Band 2 lesen um zu erfahren was mit Merle und ihren magischen Freunden weiter geschieht.

Der Schauplatz Venedig hat mir sehr gut gefallen. Diese Stadt hat von sich aus etwas Magisches und der Autor hat es geschafft, die Kulissen vor meinem inneren Auge aufleben zu lassen. Man konnte das Wasser der Kanäle förmlich riechen.

Die Protagonistin Merle konnte mich nicht ganz überzeugen. Vielleicht liegt es auch daran, dass ich dem Namen von Anfang an mit einer Katze in Verbindung gebracht habe. Merle ist für mich ein typischer Katzenname ;) Die anderen Charakter-Namen haben mir wesentlich besser gefallen und waren für mich eher in Venedig anzusiedeln: Junipa, Serafin oder Dario.

Nichts desto trotz konnte man die Wandlung der Protagonistin erkennen und sollte diesen ersten Band eher wie eine Einleitung in die Gesamtgeschichte sehen. Die Grundinformationen werden hier übermittelt (wer, was, wo, warum) und als ich das Buch vorhin beendet habe, dachte ich: So nun kann´s los gehen!

Insgesamt gefällt mir die Geschichte gut und ich freue mich schon in den nächsten Wochen den zweiten und dritten Teil zu lesen.

Bewertung: 4/5 Sterne

Bewertung vom 16.07.2012
Düsteres Verlangen
Oppel, Kenneth

Düsteres Verlangen


sehr gut

Zunächst möchte ich das schöne Cover in den Vordergrund rücken. Schaut man aus der Ferne an ergibt sich ein anderes Bild als von Nahem. Solche Spielereien habe ich total gerne. Wenn man das Buch gelesen hat, weiß man auch, was man aus der Ferne dort sieht. Vorher kam ich persönlich nicht wirklich drauf ;)

Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Die Spannung hält sich konstant auf hohem Niveau weil der Autor bewusst auf Ausschmückungen verzichtet hat und die Geschichte rasch abhandelt. Mir ist eine knappe Schreibweise lieber als seitenweise Ausführungen, die die Geschichte dann nur unnötig aufblähen und doch nichts zum Geschehen beitragen. Das Buch könnte man auch in die Abenteuer-Sparte einordnen, da die Protagonisten so einiges erleben.

Besonders gut sind die Charaktere der Frankenstein-Zwillinge gelungen. Während sie prinzipiell grundverschieden sind, entwickelt sich Victor stetig weiter. Seine Motive und Gefühle werden sehr genau beschrieben und der Leser kann seine Emotionen praktisch fühlen. Als deklarierte Vorgeschichte Frankensteins kann man so am Ende genau erkennen, wie es dann im Klassiker weitergeht. Für mich eine wirklich gelungene Charaktergestaltung. Elizabeth ist ein eher durchschnittlicher Charakter. Typische Protagonistin, die zwischen zwei Männern steht. Ihr könnte man höchstens zu Lasten legen, dass sie sich in Gegenwart der Brüder sehr unterschiedlich verhält. Während sie bei Victor eher abenteuerlustig ist, ist sie bei Konrad still. So entsteht der Eindruck, dass sie selber nicht weiß, wer sie eigentlich ist. Eindeutig zu wenig erfahren wir von Henry, dem vierten im Bunde. Dafür, dass man ihn zu den Protagonisten zählen kann, ist er zu blass.

Einen kleinen negativen Punkt habe ich aber dennoch anzubringen. Während der Geschichte sind mir die Abläufe zu reibungslos. Im realen Leben geht immer etwas schief bzw. man kommt nicht immer nach kurzen Überlegen sofort auf die Lösung. Mich hat es nicht sonderlich gestört, aber aufgefallen ist es mir.

Da das Buch schon ab 12 Jahren empfohlen wird, war eine Szene gegen Ende des Buchs unnötig. Hier wird ganz deutlich Gewalt gegenüber Tieren dargestellt, die ich so keine/n in diesem Alter lesen lassen würde. Zu detailliert und generell fragt man sich ob es nötig war noch eine solche Szene einzubauen.

Ansonsten kann ich das Buch jedem empfehlen, der mal wieder ein spannendes Abenteuer erleben möchte und noch dazu erfahren möchte wie Frankenstein so wurde, wie er im Klassiker dargestellt wird. Für mich war die Geschichte stimmig. Nicht nur die Charaktere, sondern auch die schöne Umgebung haben das Gesamtbild abgerundet.

Bewertung: 4/5 Sterne

Bewertung vom 07.07.2012
Retrum
Miralles, Francesc

Retrum


weniger gut

Da das Buch Anfang des Jahres so sehr beworben wurde, war ich sehr gespannt auf das Lesen. Doch leider wurde ich hier wirklich stark entäuscht :(

Der Klappentext lässt ein spannendes, düsteres Abenteuer vermuten. Doch davon fehlt hier jede Spur. Nach der Hälfte des Buches habe ich mich gefragt, wann der Autor beabsichtigt die Spannung entstehen zu lassen. Diese hat sich dann zwar im letzten Drittel des Buches etwas aufgebaut, doch schon nach kurzer Zeit hat der Leser gewusst, welche Wendung die Geschichte nehmen bzw. wie sie enden wird. Für mich gab es hier keine Höhepunkte, viel mehr haben wir uns knapp unterhalb des Nulllevels an Spannung bewegt.

Auch der Protagonist schafft es nicht die Sympathien des Lesers zu gewinnen. Wenn er nicht deprimiert in seinem Zimmer sitzt, ist er ziemlich oberflächlich in der Frauenwelt unterwegs. Seine “große Liebe” ist schnell durch eine andere ersetzbar und macht ihn so noch unglaubwürdiger. Genrell ist sein ganzes Umfeld irgendwie merkwürdig. Der Vater lässt ihn die ganze Nacht um die Häuser ziehen ohne sich Gedanken zu machen. Mein Vater hätte mich mit 16 Jahren nicht einfach so losziehen lassen…

Auch die Nebencharaktere werden nicht weiter beleutet. Von seinen neuen Freunden erfährt man praktisch gar nichts (was selbst dem Protagonist auffällt). Auch von seinem familiären Umfeld wissen wir fast nichts, ganz zu von ihm selbst. Obwohl die Geschichte in der Ich-Perspektive geschrieben ist, ist es mir selten so schwer gefallen, die Gedanken und Gefühle nachzuvollziehen.

Die Grundidee der Story fand ich zu Anfang noch ganz spannend, aber dann wurde sie für mich einen Hauch zu überdreht und ist dann schon wieder in die Unglaubwürdigkeit abgedriftet. Ganz zu schweigen von der “Maskerade”, die beim Besuch des Friedhofs aufgelegt werden muss…

Über jeden Kapitel gibt es eine Überschrift und ein Zitat, dass den Inhalt des jeweiligen Kapitels wiederspiegelt. Die Kapitel sind dann auch nur wenige Seiten lang. Auf der einen Seite finde ich die Idee originell aber auf der anderen hat sie meinen Lesefluss zu sehr unterbrochen. Kaum hat das Kapitel begonnen, war es auch schon wieder vorbei. Der Schreibstil ist jedoch flüssig und gut lesbar, hierfür gibt es einen Pluspunkt.

Wie ich bereits gehört habe, soll es wohl auch noch einen zweiten Teil geben. Sollte das der Fall sein, ist für mich schon klar um was es hierbei gehen wird. Ich denke daher, dass ich keine weiteren Bücher der Serie lesen bzw. erstmal die Kritiken abwarten werde.

Insgesamt eine enttäuschend langweilige Story mit wortwörtlichen blassen Charakteren, die sich über die gesamte Länge des Buches nicht weiterentwickeln.

Bewertung: 2/5 Sterne