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Kristin Friedrich
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Hof
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Leseratte

Bewertungen

Insgesamt 375 Bewertungen
Bewertung vom 26.03.2012
Blutiges Erwachen
Smith, Roger

Blutiges Erwachen


sehr gut

Die junge Frau und Model Roxy hat sich einen scheinbar sehr leichten Weg gesucht. Sie heiratet Joe und denkt jetzt hat sie es endlich geschafft. Nie wieder Geldsorgen, nie wieder Einsamkeit. Doch weit gefehlt! Ihr geliebter Ehemann ist ein Tyrann und macht ihr das leben zur Hölle.
Da kommt ihr doch der bewaffnete Raubüberfall wie gerufen. Ohne großartig darüber nachzudenken, ergreift sie die Chance aus dem Alptraum zu entkommen und erschießt ihren eigenen Ehemann. Sie kann ja alles auf die entkommenen Verbrecher schieben. Doch welche Lawine sie nun mitten in Kapstadt in Gang setzt, ahnt sie zu diesem Zeitpunkt noch nicht...

Roger Smith hat es wirklich in sich. Er fackelt nicht lange und schreibt um den heißen Brei herum, sondern kommt gleich zur Sache. Außerdem hat er einen einfachen, aber sehr rasanten Schreibstil. Die Ereignisse überschlagen sich regelrecht. Von der Handlung her kommt der Leser schonmal voll auf seine Kosten.
Der Autor hat auch überhaupt keine Hemmungen, alles sehr detailgetreu und möglichst grausam zu beschreiben. Wir halten hier auf jeden Fall ein sehr blutrünstiges und hartes Buch in den Händen. Dabei ist alles so gut geschildert, dass man die Verbrechen richtig vor Augen hat und sich die Bilder wie in einem Film im Kopf abspielen. Gute Nerven sollte man also mitbringen.
Was der Autor mit den Verbrechen kann, schafft er auch in der Szenerie. Man riecht richtig den Dreck in den Ghettos. Man bekommt ein Gefühl für die Unterwelt in Kapstadt und bekommt eine sehr gute Ahnung was sich so in den schrecklichsten Vierteln der Stadt abspielen könnte. Natürlich können nur bereits Kenner wissen, wie gut Roger Smith wirklich recherchiert hat. Allerdings hat man als Leser das Gefühl, schon einmal an diesem grausamen Ort gewesen zu sein.

Interessant waren auch die verschiedensten Handlungsstränge. Wir erfahren, was Roxy widerfährt. Dann lesen wir gleichzeitig von den Kriminellen, die nun ihrerseits Jagd auf die junge Frau machen und natürlich von den Ermittlern selbst. Denn auch Polizeiarbeit ist hier gefragt.

Ich bin richtig begeistert von meinem persönlichen Erstling von Roger Smith. Es war grausam, es war realitätsnah und der Verlauf spannend.
Das Buch ist nichts für zartbesaitete Leser, aber für Fans die gerne über detaillierte grausame Verbrechen lesen und die sich gerne mal in die finstersten Ecken von Kapstadt entführen lassen möchten und das auch noch in einem rasanten Tempo, für den ist dieses Buch geradezu eine Kaufpflicht!

"Blutiges Erwachen" ist meiner Meinung nach nicht umsonst bei Heyne Hardcore erschienen. Denn um einen Thriller, wie man ihn sich hardcore vorstellt, handelt es sich definitiv.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 25.03.2012
Der Albtraum
Spindler, Erica

Der Albtraum


ausgezeichnet

Kate und Richard Ryan führen eine perfekte Ehe in einem perfekten Leben. Beide haben einen tollen Job, wohnen in einem wundervollen Haus, achten und lieben sich gegenseitig. Das einzige was noch für ihr vollkommenes Glück fehlt, ist ein eigenes Kind. Doch dieser Wunschtraum bleibt dem Paar zunächst verwehrt. Gott sei Dank gibt es noch Alternativen. Aus heiterem Himmel, bekommen sie die positive Rückmeldung, ein Kind adoptieren zu dürfen.
Natürlich wundern die beiden sich über die ungewöhnlich schnelle Zusage, aber als sie ihren kleinen Sonnenschein in die Arme schließen dürfen, treten Zweifel schnell in den Hintergrund, denn das Glück ist jetzt einfach nur noch perfekt - vor allem für Kate.
Was die beiden nicht wissen: Sie wurden nur aus einem Grund von der leiblichen Mutter ausgewählt. Julianna hat sich unsterblichl in Richard verliebt, als sie sich die Bewerbungsunterlagen der möglichen zukünftigen Eltern ihres Kindes angesehen hat. Und sie wird alles dafür tun, dass diese Liebe erwidert wird und sie den Platz von Kate als geliebte Ehefrau einnehmen kann.
Von nun an beginnt der Alptraum...

Erica Spindler versteht es hervorragend den Leser ganz schnell ab der ersten Seite an die Geschichte zu fesseln. Der Schreibstil ist sehr einfach. Und flüssig, so dass man ohne Mühe und große Konzentration das Buch in Rekordverdächtiger Geschwindigkeit verschlingen kann. Die Handlung selbst ist sehr einfach nachzuvollziehen. Der Leser weiß von Anfang an, was die Psychopathin vorhat und aus welchen Beweggründen sie handelt. Überhaupt ist alles sehr durchsichtig geschildert. Man kann der Geschichte richtig gut folgen. Das nimmt aber keineswegs die Spannung, ganz im Gegenteil. Die Ereignisse in dem Thriller spitzen sich immer mehr zu. die Autorin hat es gleichzeitig geschafft die Personen sehr lebendig zu zeichnen, so dass man als Leser gar nicht anders kann, als mit ihnen mitzufiebern.

Für mich war "Der Alptraum" nicht nur ein absolut mitreißender Pageturner, sondern auch mal richtig entspannend. Man wusste von Anfang an, was los ist und musste nicht viele verschiedene Handlungsstränge kombinieren, um eventuell auf den richtigen Mörder oder Psychopathen zu tippen. Ich konnte mich voll und ganz auf die einzelnen Protagonisten einlassen und mit ihnen fühlen oder Abneigung entwickeln.
Dieser Thriller war mein erster von Erika Spindler und ich bin hellauf begeistert. Die Autorin hat es geschafft, mich ab der ersten Seite in ihren Bann zu ziehen und ich konnte das Buch bis zum Schluss nicht mehr aus der Hand legen - und das bei einer ganz und gar unblutigen Szenerie. Beide Daumen hoch dafür!

Ich kann meine Empfehlung an alle aussprechen, die mal wieder etwas spannendes lesen möchten, ohne großartig mitzurätseln und an alle zartbesaiteten Leser, die auf Thriller ungern verzichten möchten.

Bewertung vom 25.03.2012
Willkommen in meinem Leben
Gale, Emily

Willkommen in meinem Leben


sehr gut

Dass Kass es in ihrer verrückten Familie alles andere als einfach hat, ist schnell klar. Warum verrückte Familie? Ganz einfach: Ihr kleiner nervtötender Bruder hat ständig ein krummes Ding nach dem anderen am laufen. Und ihr schräger Vater hat sich in den Kopf gesetzt, dass seine Tochter etwas ganz besonderes ist und dringend berühmt werden sollte. Nach einer fehlgeschlagenen Musikerkarriere und einer von ihr in den Sand gesetzten Laufbahn als Model, hat der werte Herr Papa sichi etwas neues ausgedacht. Er ist einfach nicht davon abzubringen, dass Kass ganz klar den ersten Platz in einer Castingshow für talentierte Sänger den ersten Platz davontragen wird. Dass das arme geplagte Mädchen nicht einen einzigen geraden Ton herausbringt, ignoriert er dabei dezent. Von der Mutter kann sie dabeu auf null Unterstützung hoffen. Diese ist ein Workaholic und will einfach nur Ruhe und Frieden in der Familie. Ein Glück, dass Kass immer auf ihr zwei besten Freundinnen zählen kann. Gerade in dieser peinlichen Situation hat sie deren Hilfe bitter nötig... Naja, wenn die nicht auch noch der Liebe wegen durchdrehen würden...

Mit "Willkommen in meinem Leben" halten wir ein typisches Jugendbuch in den Händen, wo einem alle klassischen Teenagerprobleme vor Augen geführt werden. Alles ist höchst dramatisch und dennoch sehr gut nachvollziehbar, da wir alle schon einmal die Pupertät durchlebt haben.
Der Schreibstil an sich ist locker, leicht und flüssig. Die Personen sind sehr lebendig gezeichnet und ehe man sich als Leser versieht, ist man schon mitten in der Geschichte und fiebert mit Lena & Co. mit.

Ich kann nur ein großes Lob an die Autorin aussprechen. Ihr ist ein locker und leichtes Jugendbuch für jung und alt gelungen.
Ich hatte die Geschcihte in Rekordgeschwindigkeit durch und konnte die Handlung sehr gut nachvollziehen. Ich habe als Leser alle Höhen und Tiefen mit der Protagonistin durchlebt.
Ob lachen, weinen oder auch einfach mal vor Wut über andere mit der Faust auf den Tisch hauen. Hier war wirklich jede Emotion dabei.
Wer sich also mal wieder in seine eigene Jugend versetzen lassen möchte oder sich gerade selbst mittendrin befindet, wird an diesem herzallerliebsten Buch kaum vorbeikommen.

Bewertung vom 13.01.2012
Es wird schon nicht das Ende der Welt sein
Lewis, Ali

Es wird schon nicht das Ende der Welt sein


sehr gut

Danny ist dreizehn Jahre alt und lebt in einer völlig anderen Kultur als wir. Nämlich auf einer Farm im australischen Outback. Dort zu leben ist für ihn ganz normal und der Alltag gefällt ihm eigentlich.
Doch von heute auf morgen geht alles drunter und drüber. Sein über alles geliebter Bruder hatte einen tödlichen Unfall. Das zu verstehen und damit klarzukommen ist allein schon schwer genug. Dann ist seine Schwester, die gerade mal 14 Jahre alt ist auch noch schwanger. Den Vater des Kindes will sie nicht verraten. Dann ist da auch noch Buzz, das kleine Kamel von Danny, das ganz schnell zu seinem besten Freund wird. Und Liz, das neue Hausmädchen, bringt alles durcheinander und verändert das Leben der Familie völlig...

Die Geschichte ist aus der Sicht von Danny erzählt. Dementsprechend kindlich, flüssig und leicht verständlich ist auch der ganze Verlauf. Der Leser kommt gut durch das Buch und hat es in windeseile beendet.

Ali Lewis hat ein unglaubliches Talent, den Leser zum nachdenken zu animieren und viele Konflikte miteinander zu verknüpfen. Zunächst einmal ist da der Tod des Bruders. Es ist immer schwierig einen nahestehenden Menschen zu verlieren. Wie geht man mit der Trauer um? Wie soll das Leben ganz normal weiterlaufen?
Dafür hat der Junge, das Kamel, dass ihm über diesen schmerzlichen Verlust hinweghilft.
Doch halt Kamel? Ja richtig, wir befinden uns im Australischen Outback. Ein Land und eine Lebensweise, mit der wir uns so gar nicht auskennen oder gar identifizieren können. Um dem Leser, das näherzubringen haben wir das Hausmädchen Lizz. Sie stellt die Fragen, die wir uns stellen würden. Und so erklären sich die absurdesten Dingen im Lauf der Geschichte ganz von selbst, ohne belehrend zu wirken.

Wer eine spannungsgeladene Geschichte erwartet, den muss ich leider enttäuschen. "Es wird schon nicht das Ende der Welt sein" regt zum nachdenken an und plätschert eher so vor sich an. Das ist aber kein Kritikpunkt, im Gegenteil, es passt einfach zu der Handlung.

Ich für meinen Teil muss sagen, dass mich der Roman begeistert hat. Ich musste sehr viel nachdenken und hab mit Danny und allen anderen mitgefühlt. Ich erwischte mich immer wieder dabei, dass ich die Umgebung so lebendig wahrgenommen habe, dass ich förmlich das gleiche vor Augen hatte und alles riechen und sehen konnte, wie die Potagonisten.
Gleichzeitig war ich in Gedanken noch sehr lange in Australien und hing so der Geschichte nach.
Ich kann das Jugendbuch nur wärmstens weiterempfehlen und muss ein großes Lob an die Autorin aussprechen!

Bewertung vom 12.01.2012
Ariadne
John, Kirsten

Ariadne


sehr gut

Das Kuriose und Abnormale gehört so richtig zum Leben von Ariadne dazu. Jeder in ihrer Familie, außer ihrer Mutter, hat so ein magisches Ding. Während ihre Schwestern Dinge verbrennen können, oder sich einfach mal in Luft auflösen können, schafft es Ariadne in der Zeit zu springen. Naja, sie sollte es eigentlich können, hat das aber noch nicht so recht unter Kontrolle. Deshalb landet das Mädchen auch immer im Keller, wenn sie sich erschrickt.
Dann ist da noch ihr geliebter Onkel Plavius. Der kann auch in der Zeit springen. Das er ständig unerwartet kommt und geht, ist nichts neues für sie. Aber eines Tages wird er ganz plötzlich in einen Zeitriss gezogen. Ariadne ist fest entschlossen ihn mit Hilfe von Moritz - der ganz nebenbei bemerkt richtig süß ist - zu retten. Dafür muss es doch zu schaffen sein, ihre Gabe endlich unter Kontrolle zu bringen...

Zunächst muss hier gesagt werden, dass man das Buch nicht mit der allseits bekannten Edelstein Trilogie von Kerstin Gier vergleichen kann. Es handelt sich zwar um das gleiche Thema - nämlich Zeitsprünge, wie bereits der Titel verrät - sind aber dennoch völlig unterschiedlich. Das tut dem Lesespaß allerdings keinen Abbruch.

Ganz im Gegenteil. Kirsten John hat es mit ihrem lockeren und witzigen Schreibstil geschafft eine herzallerliebste Geschichte zu erschaffen. Die Protagonisten, vor allem Ariadne, sind sehr sympathisch. Sie alle haben ihre Macken und besonderheiten, sind aber sehr liebenswert. Die Personen werden beim lesen richtig lebendig. Durch den flüssigen Verlauf ohne Stolpersteine und die kurzen Kapitel kommt man auch richtig schnell durch die Geschichte.

Gleichzeitig wird der Leser auch immer wieder zum mitfiebern und miträtseln animiert. Hier hat nichts gefehlt. Das Buch ist jugendlich geschrieben, die Protagonisten authentisch und der Verlauf spannend und interessant. Wir können hier eine sehr gelungene Story über Zeitreisen & Co. lesen.

Für mich war "Ariadne - Zeitreisende soll man nicht aufhalten" ein richtiges Highlight. Das Thema ist oft recht schwierig nachvollziehbar, da man sich durchgängig mit der Frage beschäftigt, wie man durch Kleinigkeiten Zukunft, Vergangenheit und Gegenwart beeinflussen kann. Allerdings hat die Autorin es geschafft, das man alles wunderbar leicht nachvollziehen kann.
Die Spannung kam auch nicht zu kurz. Wir halten hier zwar ein Jugendbuch in den Händen und die Geschichte liest sich auch dementsprechend, ist meiner Meinung nach aber ein Lesespaß für jung und alt.
Ich freue mich sehr auf weitere Romane von Kirsten John und empfehle das Buch gerne immer weiter!

Bewertung vom 12.01.2012
Mängelexemplar
Kuttner, Sarah

Mängelexemplar


ausgezeichnet

Mängelexemplar? Von wegen.
Karo ist eine Frau, die mit beiden Beinen fest im Leben steht. Sie hat Charakter und Stärke. Doch irgendwann verliert sie ihren Job. Und wenn man schon dabei ist, den Boden unter den Füßen zu verlieren, warum nicht auch noch eine halbherzige Beziehung beenden und auch mit falschen Freunden aufräumen?
Doch was zu diesem Zeitpunkt für ein Gefühlschaos in ihr ausbricht und welcher Stein nun ins Rollen gerät, ahnt sie zu diesem Zeitpunkt noch nicht. Denn die eigentlich lebenslustige und quirlige Frau schlittert mit Anlauf in eine Depression hinein. Doch Karo wäre nicht Karo, wenn sie nicht dagegen ankämpfen würde und mutig stellt sie sich ihren Angstzuständen entgegen und versucht ihr Leben und ihre Emotionen wieder in den Griff zu bekommen.

Der Schreibstil von Sarah Kuttner kann man nur als wunderbar bezeichnen. Man ist sofort in der Geschichte und kann sich als Leser richtig gut in Karo hineinfühlen. Man versteht, warum sie so fühlt wie sie fühlt und dementsprechend handelt. Dabei ist die Geschichte von der Wortwahl her so flüssig und alltäglich, dass man regelrecht über die Seiten fliegt. Und ehe man sich versieht, hat man das Buch zu Ende gelesen.
Die Autorin versteht es hervorragend den Leser die Thematik Depression und Angstzustände und den entsprechenden Folgen behutsam und realistisch näher zu bringen. Man erlebt alle Höhen und Tiefen mit der Heldin mit und empfindet ihre Gefühle nach. Gleichzeitig ist Karo sehr selbstironisch und zynisch, so dass man doch das ein oder andere Mal richtig schmunzeln muss.

Mir hat das Buch von der ersten bis zur letzten Seite richtig gut gefallen. Ich konnte es nicht mehr aus der Hand legen und mochte Karo sehr gern. Ich habe mich mit ihr gefreut und mit ihr gelitten. Sarah Kuttner hat es geschafft, dass ich mich nicht nur wunderbar mit dieser Frau identifizieren konnte, sondern das Gefühl hatte, sie schon lange zu kennen. Ich kann "Mängelexemplar" nur wärmstens weiterempfehlen. Kritikpunke gab es für mich an diesem Buch für mich überhaupt nicht.
Meiner Meinung nach halten wir hier ein richtiges Wohlfühlbuch in den Händen.

Bewertung vom 10.01.2012
Vergebt mir
Kernick, Simon

Vergebt mir


sehr gut

Dennis Milne ist einer von den Guten. Er ist Cop und hasst Verbrecher wie die Pest. So sehr, dass er sie auch noch tötet. Das natürlich nur nachts. Und diese Beschäftigung hat eigentlich rein gar nichts mit seinem seriösen Beruf zu tun. Dieses Doppelspiel geht auch eine ganze Weile richtig gut. Doch dann wird er belogen und erschießt unschuldige Menschen. Aber damit nicht genug. Diesmal gibt es Zeugen.
Jetzt geht alles Schlag auf Schlag. Milne hat mit seinem schlechten Gewissen zu kämpfen, da er ja eigentlich ein guter Mensch ist. Geschnappt werden möchte er auch nicht, also gilt es den Mord zu vertuschen. Ach ja, so ganz nebenbei ist er auch noch Spielball einiger Intrigen von Kriminellen geworden, mit denen man so gar nichts zu tun haben möchte...

Simon Kernick hat ist bekannt für seinen rasanten Schreibstil. Das war in "Vergebt Mir" zwar nicht so sehr der Fall, allerdings hat der Autor das Talent, den Leser sofort an die Geschichte zu fesseln. Die Geschichte beginnt spannend und diese Spannung hält auch bis zum Schluss an. Da der Thriller auch noch sehr flüssig und leicht geschrieben ist, wird dieses Buch schnell zum Pageturner.

Mit "Vergebt Mir" halten wir den Auftakt der Reihe um den Protagonisten Dennis Milne in den Händen. Das ist auch gut so. Es wäre doch schade, wenn wir nichts mehr aus dem Leben von dem sympathischen und im Grunde herzensguten Mann erfahren würden. Denn das ist unser Held auf jeden Fall.

Ich war von Anfang an sehr gefesselt von der Geschichte. Mich hat der Klappentetxt unglaublich neugierig gemacht und diese Neugier wurde dann auch belohnt. Ich konnte das Buch nicht mehr aus der Hand legen, bis nicht auch die letzte Seite gelesen war.
Hier stimmte einfach alles. Der Schreibstil, die Charakter und natürlich die Thematik. Ich machte mir die ganze Zeit Gedanken, ob denn die zwielichte Nebenbeschäftigung von Dennis Milne korrekt ist. Natürlich beantwortet sich die Frage von selbst, allerdings konnte ich die Taten des Helden sehr gut nachvollziehen.
Als dann klar wurde, warum der Cop in diese Intrige geraten ist und sich das ganze Rätsel gelöst hatte, war ich einfach nur noch restlos begeistert von dem Buch.
Deshalb hier meine absolute Kaufempfehlung.

Bewertung vom 10.01.2012
Vermiss mein nicht
Ahern, Cecelia

Vermiss mein nicht


gut

Sandy Short kam noch nie damit klar, dass es Dinge gibt, die einfach spurlos verschwinden. So war es schon als sie zehn Jahre alt war und eine Schulkameradin einfach so verschwand und nie wieder auftauchte. Nach diesem Ereignis war nichts mehr so wie vorher. Sie konnte einfach nicht akzeptieren, dass auch mal Socken, Schlüssel oder andere Gegenstände verschwinden. So ist es auch nicht weiter verwunderlich, dass sie später eine Agentur betreibt, die sich ausschließlich mit der Suche nach verschwundenen Personen beschäftigt.
Diese Aufgabe füllt sie auch aus, bis sie den Auftrag bekommt den Bruder von Jack Ruttle wiederzufinden. Denn bei dieser Suche verirrt sie sich selbst und landet an einem seltsamen Ort. Das weiß aber keiner, denn nun gilt es Sandy zu finden. Nichts war schlimmer für sie, als die Vorstellung selbst eines Tages wie vom Erdboden verschluckt zu sein. Zum Glück gibt es Jack, der sich gleich auf die Suche nach ihr macht, doch kann er sie zurückholen von dem magischen Ort, den alle nur "Hier" nennen und von dem keiner außer Sandy etwas ahnt?

Wer hier einen realitätsnahen Roman erwartet, den muss ich leider enttäuschen. Die Geschichte beginnt zwar wie aus dem Leben gegriffen, driftet aber ins dann langsam fantastische ab. Verbringen wir nicht alle unglaublich viel Zeit damit, um verloren geglaubte oder verlegte Gegenstände zu suchen? Dass es einen Ort geben soll, der sich "Hier" nennt, an dem sich all diese Dinge inklusive verschwundener Menschen sammeln soll, ist doch irgendwie eine beruhigende Vorstellung.

"Vermiss mein nicht" ist wundervoll geschrieben und lässt sich richtig schnell und flüssig lesen. Die Protagonisten Sandy und Jack sind auch sympathisch und lebendig geschildert. Und die Grundidee der Geschichte ist auch mal etwas neues. Dennoch gibt es ein großes aber. Meiner Meinung nach scheiterte es etwas an der Umsetzung. Teilweise war der Verlauf richtig langweilig und die Handlungsstränge von den beiden Charakteren waren das eine oder andere Mal recht holprig zusammengesetzt.

Alles in allem war der Roman von Cecilia Ahern ein netter Schmöker für zwischendurch. Als ich mit dem lesen angefangen habe, erwartete ich etwas ganz anderes. Ich war sehr positiv überrascht. Allerdings fehlte mir für meinen Geschmack doch ein wenig Spannung. Ich finde, dass es schönere Romane von der Autorin gibt und möchte das Buch nur an Leser empfehlen, die mal etwas lockeres, leichtes lesen wollen und kein Problem haben, wenn es mal etwas fantastisch wird...

4 von 4 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.