Benutzer
Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
flyspy

Bewertungen

Insgesamt 294 Bewertungen
Bewertung vom 07.12.2022
Clarice Bean und die Weihnachtswichtel
Child, Lauren

Clarice Bean und die Weihnachtswichtel


ausgezeichnet

Ein ungewöhnliches Buch mit einer vielleicht typischen und turbulenten Familiengeschichte

Vielen bekannt sind sicher die Geschichten um Charlie und Lola, die Lauren Child gestaltet hat. Gleich, wenn man das Buch „Clarice Bean und die Weihnachtswichtel“ in die Hand nimmt, kommt einem der Stil der Illustrationen vertraut vor. Der Schutzumschlag mit Clarice vor dem Weihnachtsbaum ist vollkommen anders gestaltet als das Buchcover, welches das Wohnhaus von Clarice und ihrer Familie zeigt - das überrascht gleich und ist gelungen. Im Buch selbst zahlreiche schwarzweiße und farbige Zeichnungen, meist ganzseitig und gelegentlich ergänzt durch fotorealistische Illustrationen.
Auch der Schriftsatz überrascht mit seinen hervorgehobenen Wörtern und Sätzen in unterschiedlichen Größen, die den Unterschied in Betonung, lauteres Gespräch und Bedeutung ausdrücken. Daran musste ich mich beim Lesen erst gewöhnen.
Eingeleitet wird das Buch mit dem ursprünglich englischen Kinderlied „Zwölf Tage Weihnachten“. In zwölf Kapiteln plus Prolog und Epilog ist diese Geschichte passenderweise gegliedert.
Der weihnachtliche Geist ist in der gesamten Geschichte zu spüren, denn Weihnachten ist der ganzen Familie Bean wichtig, den Eltern, dem Großvater, Clarices drei Geschwistern und ihr selbst ganz besonders! Die ganze Vorbereitung des Weihnachtsfestes mit den jährlichen Ritualen ist eine einzige Herausforderung: mit wem wird gefeiert, wer bekommt Weihnachtskarten, welche Geschenke für wen, Wunschzettel schreiben, der Baum muss besorgt werden, was wird gegessen? Und was dabei alles ungeplant passieren kann! Dieses heitere Durcheinander wird aus der Sicht von Clarice, der kleinen Heldin dieser Geschichte, erzählt. Viele Situationen bringen einen dabei zu Schmunzeln. Hilfsbereitschaft und das Zusammensein mit Familie und Freunden spielen eine entscheidende Rolle für die letztendlich gelungene Weihnachtsfeier in der Familie.
Ein wunderbares Buch für die Weihnachtszeit in wertiger Aufmachung, auch zum gemeinsamen (Vor-)lesen in der Adventszeit. Mir hat es Freude gemacht, es zu lesen.

Bewertung vom 07.12.2022
Gefährte Hund
Bardowicks, Debra;Jakob, Katharina

Gefährte Hund


ausgezeichnet

Besondere Geschichten und bemerkenswerte Fotografien

Menschen und Hunde leben und arbeiten auf der ganzen Welt zusammen, dabei bestehen unterschiedliche Beziehungen zueinander, die durch verschiedene Lebensweisen geprägt werden. Diese mannigfaltigen Gemeinschaften werden eindrucksvoll in bewegenden Geschichten und ausdrucksstarken Fotografien in diesem Buch dargestellt. Ob es um die gemeinsame Jagd geht, das Engagement zum Erhalt bestimmter Hunderassen, den Einsatz von Therapiehunden, das Kümmern um herrenlose Hunde, die Geschichten, die erzählt werden, sind vielfältig und alle interessant.
Ein Buch, welches man nicht auf einen Rutsch lesen sollte, auch wenn es dazu verführt. Immer mal eine Geschichte, um sich die Zeit zu lassen, das Gelesene sacken zu lassen. Auch muss man nicht eine Geschichte nach der anderen lesen, sondern kann im Buch springen.
Mich hat das Buch berührt und ich empfehle es gerne. Wer nach einem wertigen Geschenk (sowohl inhaltlich als auch in Bezug auf die Ausstattung) für Hundeliebhaber sucht, trifft mit diesem Buch eine sehr gute Wahl.

Bewertung vom 07.12.2022
Die schreckliche Adele im Land der unerzählten Märchen
Mr. Tan;Le Feyer, Diane

Die schreckliche Adele im Land der unerzählten Märchen


sehr gut

Eine Story, die mich leicht ambivalent zurückließ

Adele ist ein eigensinniges und selbstbewusstes Mädchen, welches sich in die Märchenwelt träumt und dort auf seltsame Prinzessinnen und faule Prinzen trifft, eine Märchenwelt, die man sich eigentlich so nicht vorstellt.
Adele bleibt sich treu und schert sich um niemanden, versucht ihr „Ding“ zu machen. Rücksicht kennt sie nicht und wird schnell wütend - da steht sie den zu Beginn ach so lieben Prinzessinnen in nichts nach. Freunde will sie nicht, bis auf ihren imaginären Freund Magnus, der sie auch hier begleitet. Der Comic trieft nur so vor Zynismus, man muss schwarzen Humor mögen, wenn man das Buch in die Hand nimmt. Kinder können vielleicht nicht alles richtig einordnen, hier besteht Erklärungsbedarf, um alles wirklich zu verstehen und zu reflektieren.
Adele wäre nicht Adele, wenn sie nicht alles aufmischen würde und sie findet letztendlich für alle aus der Märchenwelt auch eine Lösung.
Die Illustrationen sind gut gelungen und spiegeln auch die Mimik gut wider, so dass die Geschichte anschaulich wirkt. Die Geschichte ist überzogen, zeigt auch einige Facetten, die mir nicht so gefallen. Obwohl, wenn eine Prinzessin eine andere mit der Dampfwalze überfahren will, unterscheidet sich das auch nicht von anderen Comics, wie Tom und Jerry, die sich auch nichts schenken. Oder von den Grimm‘schen Märchen, in denen es auch nicht zimperlich zugeht.
Eine temporeiche Geschichte, unlogisch dazu – aber das sind Träume fast immer. Schade nur, dass am Ende des Comics nicht gezeigt wird, wie Adele aus dem Traum erwacht. Das hätte es dann abgerundet. Da die Geschichte insgesamt Spaß machte und wegen der guten Illustrationen gibt es vier Sterne.

Bewertung vom 27.11.2022
Die Siegel des Todes
Orontes, Peter

Die Siegel des Todes


sehr gut

Viel Geschichte in der Geschichte

Zwei junge Menschen, Elias und Ranghild, mit unterschiedlichen Lebensgeschichten, die dennoch Parallelen aufweisen. Das Leben im 14. Jahrhundert ist schwer und gefährlich, besonders wenn man wie Elias versucht, Licht in die eigene Vergangenheit zu bringen. Ein geheimnisvolles Medaillon soll ihm bei der Suche nach der Wahrheit helfen.
Der Autor versetzt uns mit diesem Roman in eine Zeit, in der das Leben des Einzelnen nicht viel wert ist, vor allem, wenn man nicht zur damaligen Oberschicht gehört. Und er führt uns an unterschiedliche Schauplätze, vom Schwarzwald bis ins süditalienische Salerno. Peter Orontes lässt dabei in seiner Geschichte historische Persönlichkeiten auftreten, die die Lebensumstände real werden lassen. Zu Beginn hat mich der (sehr hilfreiche) Katalog der im Roman erwähnten Protagonisten erschrecken lassen, beim Lesen findet man sich jedoch gut rein, auch wenn die Personenbeschreibungen leider oft etwas zu ausführlich ausgefallen sind. Der Schreibstil ist an die Zeit der Handlung angepasst, was mich einerseits ins 14. Jahrhundert zurückversetzt hat, aber auch etwas anstrengend zu lesen war, man sollte sich auf das Buch konzentrieren.
Insgesamt hat mir der Roman gut gefallen, die volle Punktzahl kann ich ihm dennoch nicht geben, da die Erlebnisse mir teils etwas zu sprunghaft erzählt vorkamen. Und auch das Ende für das umfangreiche Werk, dem an der ein oder anderen Stelle eine Kürzung gutgetan hätte, kam fast zu schnell und ohne viel Spannung. Dennoch ein interessanter Roman, für Liebhaber von historischen Geschichten, die keine Angst vor 700 Seiten haben, eine Empfehlung.

Bewertung vom 20.11.2022
Mein Kinderwissen-Comic - Das Leben auf der Erde (Planet Erde, Pflanzen, Tiere, Der Mensch)
Ledu, Stéphanie;Frattini, Stéphane

Mein Kinderwissen-Comic - Das Leben auf der Erde (Planet Erde, Pflanzen, Tiere, Der Mensch)


ausgezeichnet

Wissen unterhaltsam verpackt

In diesem Buch werden jeweils 15 Fragen zu den Themengebieten Planet Erde, Geheimnisse der Pflanzen, Leben der Tiere und Mensch bunt und kurzweilig beleuchtet. Dabei orientieren sich die Wie- und Warum-Fragen an Fragestellungen, die Kinder beschäftigen und die mit Hilfe dieses Buches anschaulich beantwortet werden können. Das nicht jede mögliche Frage in diesem Buch behandelt werden kann, versteht sich von selbst, würde den Rahmen sprengen und dazu die Leserschaft wahrscheinlich auch überfordern.
Das Buch ist gestaltet wie ein Comic und von daher auch für die Kinder geeignet, die sich von langen Texten gestresst fühlen. Es ist sowohl für das Vorlesen als auch zum Selberlesen geeignet. Jede Doppelseite enthält zudem eine Quizfrage mit 3 Antwortmöglichkeiten als kleiner, witziger Verständnistest. Die Auflösung findet sich am Ende des Buches.
Mir haben sowohl die Illustrationen als auch die Textformulierungen gefallen. Die eine oder andere Info ist auch für die Erwachsenen interessant, sei es wie hoch der größte Baum der Welt ist oder wie weißer karibischer Sand entsteht. Es ist kein Buch, welches an einem Stück gelesen werden muss, im Gegenteil. Es eignet sich gut, um sich mal eine einzelne Frage oder einen Themenkomplex herauszugreifen. Es kann aber auch sein, dass man am Buch hängen bleibt und weiterblättert, weil es so schön gestaltet ist.

Bewertung vom 14.11.2022
Der große Coup des Monsieur Lipaire / Die Unverbesserlichen Bd.1
Klüpfel, Volker;Kobr, Michael

Der große Coup des Monsieur Lipaire / Die Unverbesserlichen Bd.1


sehr gut

Eine schräge Gaunerkomödie an der Côte d’Azur

Humorvoll und gut lesbar geschrieben, wie wir das Autorenduo aus den Kluftinger Krimis kennen, wird uns eine charmante Gaunerposse aufgetischt, die mit schrägen Charakteren aufwartet. Guillaume Lipaire, unser Hauptprotagonist, wäre gerne ein Franzose und möchte als älterer Herr gerne das schöne Leben an der Côte d’Azur genießen, aber dazu braucht es das notwendige Kleingeld. Lipaire und seine Freunde geraten in eine turbulente Geschichte, eine Leiche in der Villa des Vicomtes wird gefunden und es geht um einen Familienschatz. Das Ende der Abenteuergeschichte überrascht.
Mit hat das Buch gut gefallen, beim Lesen hat man seinen Spaß, auch wenn es zu Beginn nicht so temporeich startet, das Dranbleiben lohnt. Die Charaktere sind zwar teils klischeehaft, aber durchaus sympathisch gezeichnet, französisches Flair ist zu spüren und macht Lust auf einen Südfrankreichurlaub - und auch auf den Folgeband, der im Mai 2023 folgen soll.

0 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 14.11.2022
Lost & Dark Places Rhein-Main und Frankfurt
Lohs, Cornelia

Lost & Dark Places Rhein-Main und Frankfurt


ausgezeichnet

Unterwegs auf dunklen Pfaden

Cornelia Lohs präsentiert uns ein Buch mit Anregungen zum Entdecken. Ich, als gebürtige Frankfurterin, weiß noch lange nicht alles über meine Heimatregion. Und so hat es mich gleich begeistert, durch das Buch zu blättern und mich einzulesen. Die Autorin stellt uns 33 Winkel aus der Region vor, die nicht alltäglich sind und von düsteren Geschichten zu erzählen wissen. Das Buch ist reich bebildert und mit Hintergrundinformationen zu den Orten versehen, die sehr aufschlussreich sind. Die Karte zu Beginn ist gleichermaßen hilfreich. Ein Buch, welches man sicher öfters in die Hand nehmen wird, sei es zum Stöbern oder um eine eigene Entdeckungstour vorzubereiten. Auch schön zum Verschenken!

Bewertung vom 09.11.2022
Catweazle, der große Zauberer
Carpenter, Richard

Catweazle, der große Zauberer


sehr gut

Für Fans und welche, die es noch werden wollen.

Mitte der 70er Jahre wurde die Serie auch im deutschen Fernsehen ausgestrahlt und hat mich damals total begeistert. Ich dachte, es wäre nach ca. 50 Jahren mal an der Zeit, auch die Vorlage für die Serie, das Buch von Richard Carpenter, zu lesen. Das Buch habe ich mir gebraucht gekauft. Ich war erstaunt, wie nah an dem Buch die Serie umgesetzt wurde. Fast könnte man beim Schauen der Serie das Buch mitlesen. Kurze Kapitel und eine überschaubare Handlung machen das Buch gut für Grundschüler lesbar. Auch wenn es heute inzwischen eine riesige Auswahl an magischer Literatur für die Kids gibt, hat auch dieses Buch noch einen gewissen Charme. Für mich war es so als Literatur „für zwischendurch“, parallel zur aktuellen Lektüre amüsant zu lesen. Für Fans zu empfehlen.

Bewertung vom 09.11.2022
Kant und der Schachspieler / Kommissar Kant Bd.2
Häußler, Marcel

Kant und der Schachspieler / Kommissar Kant Bd.2


sehr gut

Solider Krimi und ein gutes Ermittlerteam

Hauptkommissar Kant ermittelt mit seinem Team in einem rätselhaften Fall, der viele Fragen aufwirft. Die Auffindesituation des ersten Opfers ist rätselhaft und wie bereits im ersten Fall verläuft die Untersuchung eher ruhig. Ein neues Teammitglied unterstützt bei den Recherchen und muss sich auch erst einfinden, kann zunächst auch noch nicht richtig eingeordnet werden – beim Team und beim Leser. Auch aus dem Privatleben von Kant und seiner Tochter und von Rademacher und seiner Familie wird einiges verraten. Der Mix zwischen Fallermittlung und privatem Umfeld im Roman ist stimmig. Die Charakterisierung der Protagonisten passt, zu den wichtigen Figuren gelingt es, eine Beziehung aufzubauen. Der Krimi ist in München angesiedelt, könnte aber durchaus auch in einer anderen Stadt spielen, München „spürt“ man nicht unbedingt beim Lesen.
In der ersten Hälfte kommt noch nicht so viel Spannung auf, danach nimmt der Fall Fahrt auf und bietet im letzten Viertel noch einige überraschende Wendungen, die so nicht zu erwarten waren. Insgesamt liest sich der Krimi gut, kein spektakulärer Thriller, aber ein solider Krimi, den ich gerne empfehle. Und mein Interesse an einem weiteren Fall mit Kant ist geweckt.

Bewertung vom 02.11.2022
EAST. Welt ohne Seele / Jan Jordi Kazanski Bd.1
Jensen, Jens Henrik

EAST. Welt ohne Seele / Jan Jordi Kazanski Bd.1


gut

Der Auftaktroman überzeugt nicht.

Dies ist der erste Band einer Trilogie, die weiteren Bänden stehen bereits in den Startlöchern und kommen im Juli und November 2023 heraus.
Kurz zum Inhalt: Der CIA-Agent Jan Jordi Kazanski stürzt nach dem tragischen Verlust seiner Familie ab und wird zum Alkoholiker. Dennoch wird er nach Krakau geschickt, um eine in der dortigen Unterwelt bekannte Größe zu finden. Dabei gerät er zwischen die Fronten. Die Handlung spielt um die Jahrhundertwende 1999/2000.
Dem Impressum ist zu entnehmen, dass das Buchoriginal bereits 1997 herauskam und erst jetzt für den deutschen Markt übersetzt wurde. Stilistisch liest sich das Buch nicht mal schlecht, leider konnte mich die Handlung nicht überzeugen. Ein schleppender Start und spannungsarme Schilderungen lassen schon den Einstieg in das Buch zu einer Herausforderung werden. Leider kommt kein echter Lesegenuss auf, auch wenn sich das verschlungen wirkende Geschehen letztendlich auflöst. Die Charakterisierung des Hauptprotagonisten machte ihn für mich nicht sehr sympathisch, auch die weiteren Protagonisten konnten mich nicht recht für sich gewinnen, es fiel mir schwer, einen Zugang zu finden.
Ich lese gerne Agententhriller, aber diesen kann ich nicht wirklich empfehlen, es gibt meines Erachtens deutlich bessere. Schade, denn ich war neugierig auf den Autor Jens Henrik Jensen, es war mein erstes Buch von ihm.