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Benutzername: 
Kyra112
Wohnort: 
Sachsen-Anhalt

Bewertungen

Insgesamt 284 Bewertungen
Bewertung vom 11.02.2023
Schritt ins Licht
Carsta, Ellin

Schritt ins Licht


gut

Amala Hansen reist nach Hamburg, um Briefe, die ihre Mutter hinterlassen hat, an deren Familie zu übergeben. Sie nutzt gleichzeitig die Gelegenheit, den Teil ihrer Familie selbst kennenzulernen. Sie wird mit offenen Armen empfangen und überlegt, länger zu bleiben. Doch das gestaltet sich nicht so einfach.
Und so hat jedes der Kinder oder Enkelkinder der Hansens seine Probleme im Alltag. Es stehen einige Entscheidungen oder Herausforderungen an, die es gilt, zu meistern.

Der Roman wird aus mehreren Blickwinkeln erzählt. Jeder Blickwinkel ist ein Hansen-Kind oder -enkelkind. In jedes Kapitel wird mit einem Zitat eingeführt, dass die jeweilige Person gesagt hat bzw. deren derzeitigen Status im Leben beschreibt.

Für mich war es der erste Roman der Hansen-Serie. Die vorhergehende Reihe lernte ich erst kennen, während ich das Buch laß. 
So war es für mich am Anfang etwas schwierig, der Geschichte zu folgen, aufgrund der ganzen wechselnden Blickwinkel und der familiären Verwicklungen, die mir in dem Maße nicht bekannt waren. Der Schreibstil jedoch war sehr angenehm.
Gerade weil es so viele Charaktere waren, fand ich die Geschichte sehr oberflächlich. Ich hätte mir mehr und tiefergreifende Geschichten gewünscht. Außerdem war alles doch sehr vorhersehbar und gerade für den Charakter der Amalia wirkte es für mich doch nicht sehr authentisch. 
Überhaupt lösten sich alle Dinge doch recht schnell und glücklich auf.

Alles in allem sicher ein guter Roman, aber ohne das Wissen der vorherigen Reihe schwer nachvollziehbar.

Bewertung vom 06.02.2023
Ein Neuanfang für uns / Die Frauen vom Lindenhof Bd.1
Oswald, Katharina

Ein Neuanfang für uns / Die Frauen vom Lindenhof Bd.1


sehr gut

Eine junge Frau - Ein brachliegender Familienbetrieb - Ein Traum - Marianne Wagner wünscht sich nichts mehr als die familieneigene Schreinerei wieder auf zu bauen. Ihr Traum ist eine Werkstatt zur Herstellung von Puppenmöbeln. Durch eine glücklich Fügung kann sie sich den Traum erfüllen. Doch mit der Verlobung ihrer Schwester legt sich eine dunkle Wolke über das Glück von Marianne. Es kommt Hoffnung auf, als sie den jungen Aleksandre kennenlernt. Gemeinsam versuchen sie, Mariannes Traum Wirklichkeit werden zu lassen.

Katharina Ostwald ist ein Autorinnenduo das die Geschichte einer starken Frau und ihrer Familie erzählt. Einer Familie, die insgesamt aus starken Frauen besteht. 
Mit ihrem flüssigen und bildlichen Schreibstil schaffen sie es, den Leser von der ersten Seite an, mitzunehmen. 
Es baut sich ein toller Spannungsbogen im Verlauf des Buchs auf und dieser verläuft in Höhen und Tiefen, was bewirkt, dass der Leser immer am Ball bleibt.
Sie zeichnen völlig unterschiedliche weibliche Charaktere und auch das Bild über Frauen in den 1950er Jahren in Deutschland. Gerade Marianne ist ein Charakter, der modern und frisch ist und gegen das snobistische Weltbild angeht. Allerdings sorgt das nicht bei allen für Begeisterung.
Ihre Schwester Henriette ist wiederum der Typ Frau der damaligen Zeit. Durch ihre junge und unerfahrene Art wirkt sie dabei manchmal sehr naiv. Gerade zum Ende hin erlebt man eine positive Wendung ihres Charakters. Allerdings erscheint mir das an manchen Stellen doch etwas zu unrealistisch und zu positiv innerhalb so kurzer Zeit.
Ein besonders interessanter Charakter ist Mariannes beste Freundin Ruth. Ihr Lebensmut und ihre Schaffenskraft ist ansteckend und ich denke, sei hat Marianne so sehr beeinflusst. Sie ist überhaupt ein Typ Frau, der einen Vorbildcharakter erweckt. Ich weiß nicht, ob sie damit nicht manchmal zu perfekt ist.
Was mich etwas irritiert hat, war der Konflikt zwischen den Familien Wagner und Hartmann, speziell in Bezug auf Marianne. Dieser nahm am Anfang sehr viel Raum ein, wandelte sich dann mit einem Ruck zum positiven und tauchte nie wieder wirklich auf. Das fand ich auch etwas unrealistisch bzw. zu oberflächlich.

Alles in allem jedoch der Beginn einer wunderbaren Reihe über starke Frauen in lebhaften Zeiten.
Eine Empfehlung für all jene, die gerne Romane über Frauen lesen, die ihren Weg gehen und auch für jene, die historisch interessiert sind.

Bewertung vom 05.02.2023
Wo die Liebe den Himmel küsst
Holmgren, Hanna

Wo die Liebe den Himmel küsst


ausgezeichnet

Liv ist Köchin aus Leidenschaft. Sie ist Küchenchefin in der „Eckbank“, einem Restaurant in Stuttgart. Inhaber ist ihr Freund Henry. Mit dem Restaurant haben sich beide einen Traum erfüllt und Liv konnte sich sogar einen Stern erkochen. Doch vor lauter Arbeit hat Liv sich selbst vergessen und nun einen Urlaub dringend notwendig, welchen sie sich auch gönnt.
Der Urlaub erdet Liv und außerdem lernt sie den attraktiven Jakob kennen. Er und seine Familie bewirken, dass Liv ihr derzeitiges Leben hinterfragt.

Hanna Holmgren hat es mit „Wo die Liebe den Himmel küsst“ mal wieder geschafft einen wunderbaren Wohlfühlroman zu schreiben. 
Inmitten der Bergwelt von Kitzbühel erschafft sie eine Welt, die uns daran erinnert, wie wichtig Ausgleiche im Leben sind. 
Sie hat wunderbare Charaktere erschaffen, die ihr „Päckchen“ im Leben zu tragen haben, die aber wiederum auch die normale Welt widerspiegeln, ohne etwas zu romantisieren.
Liv ist dabei ein Mensch, der nur noch funktioniert, aber sich dennoch bewusst ist, dass es so nicht weitergehen kann. Sie hinterfragt sich. Eine Eigenschaft, die vielleicht nicht alle Charaktere des Romans haben.
Jakob und seine Familie wiederum sind gebeutelt von Schicksalsschlägen, die sie aber zu wunderbaren Menschen mit Geschichten macht.
Mir persönlich hat die Balance zwischen den einzelnen Welten gefallen, die Welt in Stuttgart, die doch so anders ist und die Welt in Kitzbühel, die nach Erdung klingt.
Ich glaube auch, dass dieses Buch vielleicht den Ein oder Anderen Leser auch zum Nachdenken anregen wird.
Mich jedenfalls hat Hanna Holmgren durch ihren flüssigen und metaphorischen Schreibstil wieder mal von der ersten Minute mitgenommen. Es war nicht romantisiert, es war nicht überholt, es war einfach menschlich und fair. Lediglich die Beschreibungen des Kochens waren nicht fair, denn sie machten Appetit auf das, was es da so gab. So hätte ich mich gern des Öfteren mit an den Familientisch gesetzt. ;-)

Alles in allem für mich ein gelungener Roman, eine Empfehlung für alle Hanna Holmgren-Fans und für alle, die Wohlfühlromane ohne viel Kitsch lieben und einfach mal abschalten wollen. Vielleicht ja auch ein Empfehlung für Leute, die an einem Scheidepunkt stehen.

Bewertung vom 29.01.2023
Das verborgene Paradies
Di Fulvio, Luca

Das verborgene Paradies


ausgezeichnet

„Das verborgene Paradies“ von Luca di Fulvio erzählt die Geschichte von Susanna und Daniele. Beide sind Kinder, die in einem Kloster aufgewachsen sind und dort in den Genuss von Bildung kamen. Allerdings leben sie im 17. Jahrhundert, in dem Bildung kein Genuss für jeden war und nur Kirchendienern und auch nur Männern zugänglich war. Damit sind verschiedene Probleme verbunden, die beide versuchen zu überwinden. Dabei verlieren sie sich aus den Augen. Als Susannas Mann tot aufgefunden wird, treffen beide wieder aufeinander. Ein Kampf ums Überleben beginnt.

Das Cover passt wunderbar in den zeitlichen Kontext des Buches und auch der Titel des Buches ist sehr gut gewählt und nachvollziehbar, wenn man erst einmal in der Geschichte angekommen ist.
Ich hatte am Anfang Schwierigkeiten, im Buch anzukommen. Jedoch habe ich diese nach dem ersten Viertel des Buches überwunden, nachdem mir alle Zusammenhänge klar waren und alles also auch nachvollziehbar. 
Das Buch erzählt die Geschichte von Susanna und Daniele in der Gegenwart des 17. Jahrhundert, aber auch in der Vergangenheit des 17. Jahrhundert. Das bedeutet, es gibt einen Handlungsstrang, der den Lebensweg der Beiden erklärt und einen, der ihre gegenwärtige Situation darstellt. Ich hatte nie Schwierigkeiten, die Zeitsprünge nachzuvollziehen. Durch die Orts- und Zeitangaben war es dem Leser einfach gemacht. Die Zeitsprünge waren jedoch auch notwendig, um die Geschichte besser verstehen zu können.
Das Buch war in vier Teile aufgeteilt und darunter in Kapiteln. Die Kapitel hatten eine für mich angenehme Länge.
Das Buch war sehr spannend und gerade ab der Hälfte wurde ich immer neugieriger, wie es denn nun weitergehen würde. Auch hat Luca di Fulvio das Buch nachvollziehbar im Kontext des 17. Jahrhundert angelegt und den Status des Klerus dargestellt. Wunderbar sind die einzelnen Rollenbilder und Status der verschiedenen Bevölkerungsgruppen beschrieben, sodass das Buch sehr authentisch wirkt.
Was mir jedoch fehlte, waren die Anmerkungen des Klappentextes. Ich verstehe den Hinweis auf Galileo Galilei und seine Entdeckungen kamen jedoch mehrfach vor, dennoch hätte ich gedacht, dass sie eine größere Rolle spielen. Dennoch passt der Rest des Klappentextes resümierend gut zum Roman.

Ein tolles Buch und ein Muss für alle, die geschichtlich interessiert sind und die auch gerne Krimis lesen.

Bewertung vom 29.01.2023
Getraut / Andrea Schnidt Bd.12 (eBook, ePUB)
Fröhlich, Susanne

Getraut / Andrea Schnidt Bd.12 (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

„Getraut“ von Susanne Fröhlich erzählt von den Pleiten, Pech und Pannen Andrea Schnidts in Verbindung mit der Hochzeit ihres Ex-Schwiegervaters. Es gilt so einige Hindernisse und Missverständnisse zu überbrücken, um zum Ziel zu kommen. Dabei steht mitunter die eigene Familie im Weg.

Für mich war es das erste Buch von Susanne Fröhlich. Da die Autorin sehr bekannt ist, wollte ich einfach mal ein Buch von ihr lesen. 
Das Cover ist absolut auffällig, optisch für mich zwar nicht sehr ansprechend, aber dennoch ordnet es sich wunderbar in die Cover der Reihe um Andrea Schnidt ein.
Susanne Fröhlich hat einen lockeren und ehrlichen Schreibstil. Sie spricht Erlebnisse und Überlegungen aus unserem Alltag, aber auch aus dem Leben so mancher Frau an - Die Familie, die sich auf die Mama verlässt; Die Schwiegereltern, die auch immer wieder auf die zuverlässige Schwiegertochter zurückgreifen; Selbst der Hund, der gedenkt, beim Gassigehen alles durcheinander zu würfeln, ist Bestandteil des ganz alltäglichen Chaos.
Susanne Fröhlich beschreibt aber auch wunderbar wichtige Punkte des Lebens, die Vergänglichkeit und den Genuss, aber auch die Erdung und Heimatverbundenheit in Form des hessischen Dialekts, machten dieses Buch sehr authentisch.
Besonders gefallen hat mir die Prise Humor, die sich stets hinter jedem Ereignis verborgen war und dass das Ganze umso menschlicher machte.
Auch fand ich die generationsübergreifenden Konflikte und Unterschiede, die angesprochen wurden, interessant.
Das Buch war bevölkert sowohl von „normalen Menschen“ als auch „kleineren Paradiesvögeln“ und mit dem Ende hätte ich auch nicht gerechnet, sodass es ein wunderbarer Überraschungseffekt war.

Mein Fazit: Ein wunderbares Buch über den normalen Familienalltag, aber auch über den einer Patchworkfamilie mit einer Prise Humor, absolut authentischen Charakteren, einer Menge Abwechslungsreichtum und viel Lesespaß!

Bewertung vom 23.01.2023
Under Flowing Stars
Wynter, April

Under Flowing Stars


ausgezeichnet

„Under Flowing Stars“ von April Wynter ist ein Gegenwartsroman über Sara, die mit ihrer kleinen Tochter im Ahrtal lebt. Dort hat sie sich eine Existenz mittels eines kleinen Eventcafes, im von ihrer Oma geerbten Haus, aufgebaut. Dann schlägt die größte Naturkatastrophe, die Deutschland je gesehen hat, zu - die Ahrflut. Ein Kampf um ihre Existenz beginnt.

Vom Buchcover und dem -titel her, hätte ich eine solche Geschichte dahinter nicht vermutet. Der Klappentext machte mich jedoch neugierig.
Das Buch ist aus den Perspektiven der beiden Hauptcharaktere Sara und Jonas erzählt. Beide erzählen aus der Ich-Form ihre Geschichten, was ich sehr interessant und authentisch finde.
Weiterhin unterbrechen reale Artikel von Flutopfern und -helfern die Geschichte.
April Winter hat einen sehr angenehmen und flüssigen Schreibstil mit wunderbaren Bildbeschreibungen, sodass ich ihr von der ersten Seite an folgen konnte. Sie hat mit Sara und Jonas zwei authentische und bodenständige Personen geschaffen. Sie spiegeln mit ihren allgemeinen und durch Corona ausgelösten Problemen einen Großteil der deutschen Gesellschaft wider.
Gleichzeitig spricht sie aber auch viele Themenbereiche im Buch an, wie Sexismus, Gendering oder Diskussionen über das Für und Wider von Corona-Impfungen. Das fand ich nicht immer sehr passend, weil es nicht in den Kontext der Geschichte passte. Die Ausschnitte, also wAHRen Geschichten, die direkt die Geschichten der Betroffenen erzählten, fand ich wiederum sehr packend und damit auch passend. 
Gerade zu Beginn des Buches gibt es einen großen Spannungsbogen, der dazu animierte immer weiter zu lesen. Ebenso Saras Geschichte und ihr Umgang mit dem Unglück war spannend dargestellt.
Ich hatte am Anfang etwas Schwierigkeiten mit den Hamburger Helfern, denn diese Charaktere hätten unterschiedlicher nicht sein können, was es manchmal etwas schwierig machte. Aber dennoch fand ich es toll dargestellt, wie schnell sich Gruppen bildeten, die einander halfen, füreinander einstanden und einfach nur da waren.

Mein Fazit: Ich finde es mutig, einen Roman über diese Thematik zu schreiben, aber April Wynter ist ein äußerst authentischer Roman gelungen, der mich überzeugt hat.


Bewertung vom 19.01.2023
Töchter des Glücks / Bodensee Saga Bd.2
Nikolai, Maria

Töchter des Glücks / Bodensee Saga Bd.2


ausgezeichnet

Das Ende des 1. Weltkriegs naht, die junge Lilly muss zurück in ihr neues Heim in Stuttgart und gemeinsam mit dem Onkel ihres Mannes die Geschicke der familieneigenen Seifenfabrik übernehmen. Während ihrer Bestrebungen eine eigene Manufaktur aufzubauen, lernt sie Felix Benthin kennen. Beide fühlen sich einander hingezogen, doch dann kommt alles anders als erwartet.

„Töchter des Glücks“ ist der zweite Band der Bodensee-Saga von Maria Nikolai.
Das Cover des Buches ist wunderschön, edel mit winterlichen Applikationen. 
Das Buch ist in mehrere Teile (4) unterteilt, die wiederum in übersichtliche Kapitel eingeteilt sind. Ich fand die Länge der Kapitel sehr angenehm, was meinen Lesefluss verstärkte.
In diesem Buch dreht sich alles um die mittlere der Lindner-Schwestern, Lilly. 
Maria Nikolai stellt sie als selbstbewusste, mutige Frau und Mutter dar. Ich konnte in der Geschichte anschaulich ihre Entwicklung vom jungen Mädchen zur wagemutigen Geschäftsfrau verfolgen. Trotz einiger Hindernisse hat sie sich bemüht, ihren Traum umzusetzen und ihr Umfeld von ihrer Arbeit zu überzeugen.
Felix Benthin wurde ebenfalls als sehr sympathisch, aber auch überlegend von der Autorin dargestellt und bildet quasi Lillys Ruhepol. Fritz Reichle und Felix Benthin bilden Lillys Wächter und größte Unterstützer, vielleicht auch ihren Gegenpol.
Arno Reichle wiederum kam im ersten Band ja nur kurz vor und in diesem auch, aber dennoch lernt man hier seinen wahren Charakter kennen, den vielleicht auch der Krieg aus ihm gemacht hat. Anhand des Beispiels der jungen Familie Reichle stellt Maria Nikolai anschaulich den Zwiespalt der damaligen Zeit dar, das Weltbild der modernen Frau gegen das Weltbild der Männer aus den höheren Gesellschaftsschichten zu Zeiten des Kaiserreichs.
Was mich am Anfang etwas verwirrte, war die Tatsache, dass die Geschichte nicht direkt an Band 1 ansetzt sondern noch früher, sodass einige Abschnitte auch schon in Band 1 erwähnt werden.
Die Geschichte enthält mehrere spannende Elemente, jedoch ist der spannendste der letzte Teil des Buches. Dabei konnte ich das Buch nur schwerlich zur Seite legen, weil ich immer wissen wollte, wie es weitergeht.

Mein Fazit: Eine gelungene Fortsetzung der Bodensee-Saga, die genug Möglichkeiten und Vermutungen für einen dritten Teil hinterlässt. Außerdem eine Empfehlung für all die, die gerne historische Romane lesen, da hier Vergangenheit und Moderne des beginnenden 20. Jahrhunderts aufeinandertreffen und auch die Rolle der Frauen der damaligen Zeit und ihren Umbruch darstellt.

Bewertung vom 06.01.2023
Du bist mein Lieblingsgefühl (eBook, ePUB)
Groh, Kyra

Du bist mein Lieblingsgefühl (eBook, ePUB)


sehr gut

„Du bist mein Lieblingsgefühl“ von Kyra Groh erzählt die Geschichte von Nela und Max, die unterschiedlicher nicht sein könnten.
Nela ist eine junge, unabhängige Frau, die sich ihre Träume erfüllt und sich nichts aus gesellschaftlichen Konventionen macht, von wegen „Man muss eine Beziehung führen“ und „Deine biologische Uhr tickt schon“. Überhaupt muss man sich nicht an die Liebe knebeln, sondern das Leben genießen. Dennoch probiert sie, ausgelöst durch eine unachtsam geäußerte Meinung mit etwas mehr Alkohol im Blut, in einem entsprechenden Geschäft Brautkleider an. Dabei läuft sie Max über den Weg, der mit seiner vermeintlich Verlobten Inga deren Hochzeitsoutfit aussucht. Und plötzlich ist das dieses Gefühl, was sich auch noch verstärkt als über ihr die neue Softwarefirma einzieht.

Das Buchcover trifft nicht meinen Geschmack, aber spiegelt dennoch die Geschichte gut wieder.
Kyra Groh erzählt mit ihrem Roman eine Geschichte zweier Menschen, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Das Motto dieses Buches könnte durchaus lauten „Gegensätze ziehen sich an“.
Das Buch ist in 12 Kapitel unterteilt, die alle den Titel eines Liedes tragen. Ich finde sie gut gewählt, weil sie vor allem den Charakter der Hauptfigur Nela wiedergeben und diese Aufteilung einfach mal eine andere ist.
Die Kapitel sind mehrfach unterteilt und erzählen die Geschichte aus den Perspektiven der beiden Hauptpersonen. Nela und Max erzählen sie aus der Ich-Form. Das finde ich immer sehr auflockernd, weils doch etwas anderes ist.
Der Schreibstil der Autorin gefällt mir sehr gut. Sie schreibst oftmals in einem ironisch-sarkastischen Stil und malt hin und wieder auch Bilder aus dem normalen Leben, sodass sich der ein oder andere Leser dabei an Situationen aus seinem Alltag erinnert fühlt.
Für mich war das Buch ein bisschen zweigeteilt. Die erste Hälfte hat sich durch den Humor und den Witz schnell gelesen. Dennoch fragte ich mich manchmal, ob das wirklich authentisch erzählt ist, dass zwei Menschen so umeinander rumschleichen, ohne dabei bestimmte Dinge anzusprechen. Das gab mir manchmal zu denken.
Die zweite Hälfte des Buches war für mich sehr langatmig. Gefühlt wurde jeder einzelne Schritt beschrieben, alle Denkansätze und Handlungen der beiden Protagonisten beschrieben und das war mir manchmal doch zu viel. Einiges davon war sicher interessant für die Geschichte, weil es Nela und Max zu den Menschen gemacht hat, die sie sind. Auch bei vielen Denkweisen findet man sich wieder, aber an anderen Stellen wiederum war es für mich doch etwas unauthentisch.
Auch der Spannungsbogen der Geschichte war zweigeteilt. In der einen Hälfte ging es um die Annäherung und in der zweiten um die Beständigkeit, sodass ich immer wissen wollte, wie es denn weitergeht.
Erfrischend sind für mich die Freunde der beiden gewesen und auch Nelas Eltern. Sie haben der Geschichte auch das gewisse Etwas verliehen, da es ein „Haufen bunter Papageien“ für mich war!
Die Geschichte um Max’ Familie fand ich auch sehr spannend und nachdenklich.

Alles in allem ein humorvolles Buch der Gegenwartsliteratur mit einem gewissen Etwas, welches auflockernd ist. Für alle, die Liebesgeschichten mögen, auf jeden Fall eine Empfehlung.

Bewertung vom 04.01.2023
Der Glanz einer neuen Ära / Dallmayr Saga Bd.2
Graf, Lisa

Der Glanz einer neuen Ära / Dallmayr Saga Bd.2


sehr gut

„Dallmayr - Der Glanz einer neuen Ära“ ist Band 2 der Dallmayr-Saga.
Der Leser trifft hier wieder auf die Familie Randlkofer. Viel hat sich in den letzten Jahren getan. Therese Randlkofer erweiterte den Dallmayr immer weiter. Sohn Hermann hat seine eigene Familie gegründet und ist mit ins Geschäft eingestiegen und Sohn Paul macht eine Lehre in Wiesbaden. Doch dort tun sich so einige Schwierigkeiten auf. Durch die Unterstützung seine Halbschwester Balbina kommt er zurück nach München.
Auch in diesem Band ergeben sich viele Änderungen und Schwierigkeiten im Leben und Geschäftsleben der Familie Randlkofer.

Das Buchcover schließt sich an das des ersten Bandes an. Meines Erachtens sieht es durch die Farbgebung sogar ein bisschen edler aus als das des ersten, somit spiegelt es auch wunderbar den Untertitel des Buches wieder.
Lisa Graf schließt direkt an das Vorgängerbuch an, sodass ich kurzzeitig brauchte, um wieder in die Geschichte herein zu finden. Mit dem fortschreitenden Lesen kamen jedoch die Erinnerungen zurück, sodass es immer interessanter wurde, die Entwicklungen der Figuren und vor allem des Geschäfts zu erleben.
Gerade die Geschichte des Geschäfts und Therese Randlkofers Mut und Ehrgeiz werden durch Lisa Graf toll nachgestellt. 
Die Geschichte ist nicht in Kapitel unterteilt, sondern in Jahre und dabei immer durch kleine Unterabschnitte in den einzelnen Handlungssträngen unterbrochen. So gibt es den Handlungsstrang um Therese Randlkofer, einen um Paul Randlkofer, um Hermann, Elsa, Balbina, Ludwig und Lilly und hin und wieder auch Max Randlkofer. Für mich waren dabei die interessantesten Stränge die, um das Geschäft selber.
Der Abschnitt um Lilly kam relativ kurz und sehr spät, sodass ich erstmal irritiert war, wo jetzt der Handlungsstrang herkam.
Gut dargestellt sind die familiären Verhältnisse. Es ist eine Darstellung, die nicht nur eitel Sonnenschein darstellt, sondern auch das Konfliktpotential einer Geschäftsfamilien mit mehreren Generationen und auch den Problemen, die sich daraus ergeben.

Ich finde dieses Buch eine wunderbare Fortsetzung des ersten Bandes. Es empfiehlt sich jedoch, die Bücher am besten hintereinander oder zeitnah hintereinander zu lesen, sodass es einfacher ist, der Handlung zu folgen.