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Benutzername: 
Meggie
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Mertesheim
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Buchflüsterer: 

Bewertungen

Insgesamt 1153 Bewertungen
Bewertung vom 28.03.2022
Flüsterwald - Der Schattenmeister erwacht (Flüsterwald, Staffel I, Bd. 4) (eBook, ePUB)
Suchanek, Andreas

Flüsterwald - Der Schattenmeister erwacht (Flüsterwald, Staffel I, Bd. 4) (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Lukas, Ella, Rani und Felicitas zermartern sich das Gehirn, wie sie den Schattenmeister aufhalten können. Erst der Großmenok von Rani gibt ihnen einen Hinweis, wo sie suchen könnten. Und so machen sich die Freunde auf die Suche nach dem Chronisten.
Der Schattenmeister indes bereitet seinen Einzug in den Flüsterwald vor. Ihn scheint nichts aufhalten zu können. Der Flüsterwald ist dem Untergang geweiht.

Das Finale der ersten Staffel dreht nochmal so richtig auf. Die Freunde Lukas, Ella, Felicitas und Rani haben alle Hände voll zu tun, um den Schattenmeister aufzuhalten. Doch leider wissen sie nicht genau, wie sie dies machen sollen.

Der Autor fährt nochmals so einiges auf. Die Bedrohung durch den Schattenmeister ist groß und es scheint keinerlei Auswege zu geben. Die Freunde versuchen alles mögliche, um sich dem Schattenmeister entgegen stellen.

Sehr gut gefallen hat mir, wie sich die Freundschaft von Lukas, Ella, Felicitas und Rani entwickelt hat. Auch wenn sie sich erst seit wenigen Wochen kennen, sind sie eine Team, dass durch ihre gemeinsamen Abenteuer zusammengeschweißt wurde. Auch wenn Rani mit seinem naiven Verhalten Lukas oft an die Grenzen seiner Nervenbelastung bringt, wird er von allen doch gemocht. Rani bringt den Witz in die Geschichte.

Diesmal müssen alle zusammenarbeiten und es ist toll zu lesen, wie sich alle aufeinander verlassen können.

Der Schattenmeister wirkt bedrohlich und hat so einiges in der Hinterhand, um seinen Willen durchzusetzen.

Der Schreibstil ist gewohnt flüssig und es macht einfach nur Spaß, der Story zu folgen.

Auch die Illustrationen sind wieder wunderschön geworden und werten die Geschichte nochmals auf.

Es wird spannend, schokoladig, flüsterwäldlerisch und vor allem wunderschön.

Meggies Fussnote:
Das Finale dreht nochmals so richtig auf.

Bewertung vom 28.03.2022
Der Report der Magd
Atwood, Margaret

Der Report der Magd


ausgezeichnet

Eine düstere Zukunft für Frauen - nachdem durch zu viel radioaktiver Verseuchung die Geburtenrate stark zurückgegangen ist, wird ein neues System eingeführt. Aufgrund der zunehmenden Sterilität der Menschen, werden diejenigen Frauen, die noch fruchtbar sind, dazu genötigt, in einem Haushalt als sog. "Magd" zu dienen. Dazu gehört, dass man keinerlei Rechte mehr hat und dem Hausvorstand dienlich sein muss, damit sie schwanger wird und dem Ehepaar, in dessen Haus sie lebt, ein Kind zu gebären.
Offred ist solch eine Magd und lebt im Hause des Kommandanten und dessen Frau Serena Joy. Offred erzählt ihre Geschichte, in dem sie in Rückblicken erklärt, wie es dazu kam, dass sie nun als Magd dienen muss und ausführt, wie das Leben sich nun gestaltet.

In einem erschütternd nüchternen Ton wird hier die Geschichte von June erzählt, die nunmehr Offred heißt und als Magd im Haushalt von Serena Joy und ihrem Mann, der nur als Kommandant bekannt ist, lebt.

Die Autorin hat sich eine düstere Zukunft für Frauen ausgedacht, in der radioaktive Verseuchung dazu führt, dass viele Frauen und Männer steril werden und somit die Geburtenrate in den USA drastisch zurückgeht. Es wird ein neuer Staat - Gilead - ausgerufen. Wer dort lebt, hat sich an bestimmte Regeln zu halten. Dazu gehört, dass eine Frau, die noch fruchtbar ist, so viele Kinder wie möglich austragen soll. Dabei wird sie einem Haushalt zugewiesen, der nicht in der Lage ist, Kinder zu zeugen. In einer unmenschlichen "Zeremonie" muss die Magd dem Hausherrn zu Diensten sein, in der Hoffnung, dass sie schnell schwanger wird und - vor allem - auch ein gesundes Kind zur Welt bringt.

Ich habe die Serie "The Handmaid's Tale" mit großen Interesse verfolgt und nun wollte ich auch lesen, wie die Autorin sich die Geschichte vorgestellt hat. Dabei muss ich sagen, dass die TV-Serie sich sehr nah an das Buch gehalten hat, zumindest, was die Grundgeschichte angeht.

Die Serie hat mich schon erschüttert, aber das Buch spiegelt diese Erschütterung nochmals wider, in dem mit einer Nüchternheit von Offred erzählt wird, wie es zu all dem überhaupt kam.

Die Autorin hat sich eine düstere Zukunft einfallen lassen. Die Frauen sind herabgestuft und den Männern Untertan. Nur wenige Rechte werden ihnen eingeräumt, je nach Status.

Hochinteressant ist jedoch, wie Offred anfängt, sich etwas gegen das System zu wehren, mit den wenigen Mitteln, die ihr zur Verfügung stehen. Sie bekommt Bruchstücke mit, die sich langsam zu einem großen Bild zusammenfügen.

Der Schreibstil ist gewöhnungsbedürftig, da bei der wörtlichen Rede keine Zeichensetzung benutzt wurde bzw. nur selten die wörtliche Rede in Anführungszeichen gesetzt wird. Man gewöhnt sich zwar daran, allerdings wird auch nicht erklärt, warum dies so gehandhabt wurde.

Am Ende erwartet einem eine Podiumsdiskussion. in der Jahre später erzählt wird, dass der "Report der Magd" gefunden und analysiert wurde.

Meggies Fussnote:
Eine grausame Dystopie.

Bewertung vom 30.01.2022
Tante Dimity und der Wunschbrunnen / Tante Dimity Bd.19 (eBook, ePUB)
Atherton, Nancy

Tante Dimity und der Wunschbrunnen / Tante Dimity Bd.19 (eBook, ePUB)


sehr gut

Die Beerdigung von Mr Huggins erlebt einen Aufruhr, als plötzlich dessen Neffe Jack aus Australien auftaucht. Sofort wird er von den Dorfbewohnern in Beschlag genommen. Sie wollen natürlich wissen, warum er bislang nicht da war und was genau er denn hier eigentlich wolle.
Lori und der Pfarrer retten Jack vor den Fragen und versorgen ihn erst einmal mit Essen, damit er in Ruhe den Jetlag auskurieren kann.
Kurz darauf hilft Lori Jack dabei, den Garten des von ihm geerbten Hauses auf Vordermann zu bringen. Dabei stoßen sie auf einen wunderschönen Brunnen, der sich laut Schild als Wunschbrunnen entpuppt. Zum Spaß spricht Lori den Wunsch aus, dass es aufhören soll zu regnen. Dies tut es auch am nächsten Tag und prompt spricht sich herum, dass der Wunschbrunnen wohl echt ist. Alle Dorfbewohner wollen nun ebenfalls ihr Glück versuchen und anscheinend ist es auch so, dass die Wünsche in Erfüllung gehen. Bis plötzlich Unfriede im Dorf einzieht und alle anfangen, sich zu streiten. Was steckt nur dahinter?

Eine Beerdigung zu crashen, ist wohl nicht gerade die feine englische Art. Aber wir kennen ja unsere Bewohner des Dorfes Finch. Auch wenn es ein trauriger Anlass ist, ist es doch hochinteressant, wer denn der neue, junge, gutaussehende Mann ist, der gerade aus Australien hier angekommen ist.

Auch Lori lässt sich von der Neugier treiben und freundet sich mit Jack an. Doch hat sie auch ihre Zweifel, gerade weil plötzlich überall die Wünsche der Dorfbewohner in Erfüllung gehen.

Natürlich bekommt sie hier auch wieder Hilfe von Tante Dimity, die besonders einfühlsam auf Lori einredet und ihr dabei hilft, in das ganze Chaos etwas Ordnung zu bringen.

Ich hatte meinen Spaß beim Lesen. Denn es ist schon lustig gewesen, herauszufinden, welcher Wunsch welchen Dorfbewohner wohl am meisten der Seele liegt. Die üblichen Verdächtigen fangen natürlich wieder Streit an, es gibt Verwechslungen, Verdächtigungen, Verwünschungen und natürlich die üblichen Szenen unter den Dorfbewohnern, die sich von dem Wunschbrunnen total verzaubern lassen.

Lori hat wieder alle Hände voll zu tun und bekommt selbst am Ende eine wunderbare Nachricht, die alle glücklich macht.

Der luftige Schreibstil der Autorin trägt natürlich auch wieder viel dazu bei, dass man Probleme hat, das Buch zur Seite zu legen.

Wie in allen anderen Büchern gibt es natürlich am Ende wieder ein Rezept. Diesmal geht es um den "Summer Pudding" von Sally Pyne.

Meggies Fussnote:
Herrlich komisch, herrlich spannend, herrlich verwünscht.

Bewertung vom 30.01.2022
Mrs Potts' Mordclub und der tote Nachbar / Mord ist Potts' Hobby Bd.1
Thorogood, Robert

Mrs Potts' Mordclub und der tote Nachbar / Mord ist Potts' Hobby Bd.1


weniger gut

Judith Potts ist 77 Jahre alt, lebt alleine in ihrem Haus in Markow und entwickelt Kreuzworträtsel für Zeitungen und Zeitschriften. Ihr liebstes Vergnügen jetzt gerade in der heißen Sommerzeit ist es, in der Themse zu baden. Bei einem ihrer abendlichen Schwimmausflüge bekommt sie mit, wie ein Mann am Ufer schreit. Kurz darauf ertönt ein Schuss. Doch die Polizei nimmt Judiths Anruf nicht ernst.
Und so ermittelt Judith auf eigene Faust. Kurz darauf geschieht ein zweiter Mord und zusammen mit der Hundesitterin Suzie und der Pfarrersfrau Becks versucht Judith herauszufinden, wie die Morde zusammenhängen.
Judith findet immer mehr Hinweise, doch kann sie sie nicht in die richtige Reihenfolge bringen, weil Puzzleteile fehlen. Und dann geschieht der dritte Mord.

Morde, Großbritannien und eine Gruppe älterer Damen, die auf eigene Faust ermitteln. - aber das wars dann auch schon. Ich hatte mir sehr viel mehr von der Geschichte erwartet.

Aber gleich zu Anfang hatte ich schon eine Abneigung gegen den Hauptcharakter Judith Potts. Sie kam mir zu kühl rüber, ihr Verhalten gegenüber den anderen war teilweise sogar respektlos - trotz des hohen Alters.
Auch Suzie und Becks konnten mich nicht richtig abholen. Sie blieben mir zu blass.

Ich hätte gerne mehr über die einzelnen Charaktere erfahren, einzig Judith lernt man im Laufe der Geschichte besser kennen. Und am Ende sogar sehr genau. Doch das hat sie mir auch nicht sympathischer gemacht, im Gegenteil.

Die Story an sich fand ich jedoch recht spannend. Dies hat das Buch etwas gerettet. Die Dialoge jedoch haben es leider nicht geschafft.

Die drei Damen haben ständig einen Mörder benannt, konnten aber nicht richtig beweise, ob diese jeweilige Person es auch wirklich war, da immer ein Detail als Beweis gefehlt hat. Diese ständige Wechseln des angeblichen Mörders fand ich etwas anstrengend.

Dass die drei einen "Mordclub" gründen, wird leider nicht erwähnt. Die drei Damen finden sich einfach und fangen an zu ermitteln. Sehr gut fand ich, dass sie eng mit der Polizei zusammenarbeiten, und kein Detail verschweigen. So helfen sich die beiden Parteien gegenseitig. Dies ist ja meist in den Büchern nicht so, da die Polizei nicht möchte, dass Ziviilpersonen mitermitteln.

Leider hatte ich mir mehr erwartet und nur, weil ich wissen wollte, wer der Mörder ist, habe ich durchgehalten. Wer es letztendlich war, fand ich dann doch überraschend.

Das Ende fand ich etwas unglaubwürdig und hat auf mich sehr gekünstelt gewirkt. Es war einfach zu viel des Guten.

Meggies Fussnote:
Unterhaltsam, jedoch mit erheblichen Längen.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 30.01.2022
Violet und Bones Band 1 - Der lebende Tote von Seven Gates
Cleverly, Sophie

Violet und Bones Band 1 - Der lebende Tote von Seven Gates


weniger gut

Violet Veil ist die Tochter eines Leichenbestatters und wohnt mit ihrer Familie neben dem Friedhof. Violet würde gerne in die Fußstapfen ihres Vaters treten, doch als Mädchen darf sie den Beruf nicht ausüben. Ihre Bestimmung ist es, im Haushalt zu helfen, zu nähen und hübsch auszusehen. Doch Violet kann das nicht und tritt mit ihrem Verhalten oft in Fettnäpfchen.
Eines Nachts sieht sie einen Jungen auf dem Friedhof umherirren. Als sie ihn ansprechen will, merkt sie, dass es Oliver ist, die kurz zuvor noch im Leichenschauhaus für tot durch Mord erklärt wurde. Violet will herausfinden, wer Oliver ermorden wollte und macht sich mit ihm zusammen auf die Suche nach Hinweisen.
Immer an Violets Seite ist ihr treuer Hund Bones, der mit einem siebten Sinn ausgestattet zu sein scheint. Denn er ist Violet in vielerlei Hinsicht von großer Hilfe.

Was sich im Klappentext sehr interessant nach einer Geschichte a la Flavia de Luce oder Enola Holmes anhörte, hat sich leider nicht bestätigt. Zwar geht es um einen Krimi im London Ende des 18. Jahrhunderts, doch war die Geschichte vorhersehbar und nicht so spannend und rätselhaft wie gedacht.

Ich hatte echt Mühe, das Buch fertig zu lesen, weil mir Violet so gar nicht sympathisch war. Sie hat eine sehr eigenartige Art an sich. Sie nimmt alles als gegeben hin, hinterfragt so gut wie gar nichts - hat sie sich aber etwas in den Kopf gesetzt, lässt sie keine eigene Meinung gelten und nimmt keine Rücksicht auf ihre Mitmenschen. Ich denke, diese Art hätte etwas sympathischer rübergebracht werden können. Sie ist erst 13 Jahre alt, aber benimmt sich teilweise so, als hätte sie schon 30 Jahre Lebenserfahrung.

Dagegen war Oliver sehr sympathisch, auch wenn er Violet gegenüber der unterwürfig agiert. Trotzdem kam es mir komisch vor, dass er nicht versucht, selbst herauszufinden, wer versucht hat, ihn umzubringen. Er überlässt Violet voll und ganz das Handeln und schleicht hinter ihr her wie ein Hund. Seine Art hat mir jedoch gut gefallen, wenn es darum geht, mal die Initiative zu ergreifen und die Dinge zu übernehmen die Violet nicht machen kann, weil sie als Mädchen eben nicht ernst genommen wird.

Und dann ist da noch Bones, Violets Hund, der mit seiner verspielten Art erst etwas trottelig daherkommt. Kurze Zeit später merkt man jedoch, dass er ein ganz Kluger ist und mit einem unheimlich guten Gespür Violet und Oliver so manchen Hinweis zeigt, der sie ihm Fall weiterbringt.

Wie schon oben erwähnt, konnte mich die Geschichte leider nicht richtig abholen. Mir fehlte das gewisse Etwas. Dadurch verlor ich die Lust. Außerdem lautet der Titel "Violet & Bones", was daraus schließen lässt, dass es sich in dem Buch um das Mädchen Violet und ihren Hund Bones dreht. Dieser hatte zwar etliche Erwähnungen, war aber letztendlich mehr eine Randfigur. Im Mittelpunkt standen deutlich Violet und Oliver.

Das Buch ist für Kinder geschrieben, was auch spürbar ist, trotzdem hätte ich mir mehr Rätsel, mehr Spannung und vor allem mehr Aktionen gewünscht. Die Zielgruppe scheinen Mädchen zu sein, denn es wird sehr oft darauf angespielt, dass Violet als Mädchen eher ungerecht behandelt wird.

Meggies Fussnote:
Vorhersehbar und ohne Spannung. Einzig das Setting hat es herausgerissen.

Bewertung vom 30.01.2022
Geld Oder Lebkuchen. Fast Ein Krimi (Ungekürzt)

Geld Oder Lebkuchen. Fast Ein Krimi (Ungekürzt)


ausgezeichnet

Weihnachten auf Sylt. Ernst Mannsen hat jedoch Langeweile. Seine Frau Gudrun aber ist voll mit den Vorbereitungen auf die Weihnachtsfeier beschäftigt. Dafür werden die Spenden benötigt, die der Leiter der Bankfiliale gesammelt hat. Die Spenden werden für die Geschenke benötigt, die für die Kinder gekauft werden sollen. Doch dann findet Ernst heraus, dass der Filialleiter mitsamt den Spenden verschwunden ist. Zusammen mit Hella, die ebenfalls bei den Weihnachtsfeiervorbereitungen hilft, schmiedet Ernst den Plan, die Bank zu überfallen und so Geld für die Kinder zu beschaffen. Doch dann läuft irgendwie alles anders als geplant.

Welch herrlich skurrile Geschichte. Ernst Mannsen ist Rentner und weiß jetzt gerade vor Weihnachten nichts mit sich anzufangen. Als er durch Zufall herausfindet, dass der Filialleiter der hiesigen Bankfiliale mit den Spendengeldern für den Kinderclub verschwunden ist, schmiedet er zusammen mit Hella den Plan, die Bank zu überfallen und sich so das Geld für den Kinderclub zurückzuholen.

Dass dies allerdings nicht so läuft, wie es Ernst und Hella geplant haben, ist eigentlich vorprogrammiert.

Es hat so viel Spaß gemacht der Sprecherin Katja Danowski zuzuhören. Sie hat mit so viel Herzblut gesprochen und auch jedem Charakter seine eigene Stimmlage gegeben.

Die Story fängt gemütlich an. Wir lernen Ernst und seine Frau Gudrun kennen, die sich darüber unterhalten, wie langweilig es Ernst doch ist. Gudrun macht ihm verschiedene Vorschläge, wie er die Langeweile bekämpfen kann. Beide Charaktere waren mir von Anfang an total sympathisch. Wie eigentlich alle Charaktere.

Seien es die schrulligen Frauen Hella, Minna und Gudrun, der gelangweilte Ernst, die Bankmitarbeiterin Martina oder der 10jährige Anton und seine Mutter. Die weihnachtliche Stimmung wird auch gut rübergebracht.

Die Story spielt auf Sylt in der Gemeinde List. Man merkt deutlich, dass das Leben der Insulaner eher von der ruhigen Sorte ist. Denn auch wenn das Chaos auszubrechen droht, behalten doch alle die Ruhe und es ergibt sich eine warmherzige Weihnachtsgeschichte, die an vielen Stellen zum Lachen einlädt.

Meggies Fussnote:
Herrlich schrullig, herrlich weihnachtlich.

Bewertung vom 30.01.2022
Morgen, Klufti, wird's was geben
Klüpfel, Volker;Kobr, Michael

Morgen, Klufti, wird's was geben


ausgezeichnet

Na priml! Ausgerechnet zwei Tage vor Heiligabend verletzt sich Erika am Oberschenkel und muss ins Krankenhaus. Nicht ohne Luftiger eine Liste von Aufgaben zu überlassen, die es zu erledigen gilt.
Und dann kündigt sich auch noch Yumikos Vater an, der kurzerhand auf seinem Weg nach Japan einen Zwischenstopp bei den Kluftingers einlegen möchte.
Kluftiger versucht natürlich, allem Herr zu werden, doch ein Stromausfall, gepanscher Glühwein und die allgäuisch-japanische Konversation führen zu einem heillosen Durcheinander.

Weihnachten bei den Kluftingers. Das kann ja nur besinnlich werden, wenn sich Erika um alles kümmert. Wer jetzt aber meint, hier läuft alles harmonisch und geordnet ab, liegt falsch. Denn ausgerechnet ein Unfall zwei Tage vor Heiligabend lässt Erika ausfallen. Eine Prellung am Oberschenkel führt zu einem Kurzaufenthalt im Krankenhaus. Nun liegt es an Klufti, alles zu erledigen. Und natürlich nach seinem Plan.

Während Erika Anweisungen per Telefon erteilt, kommen von Arzt Langhammer auch gute Ratschläge, die natürlich von Klufti ignoriert werden. Wer will schon vegane Weihnachten mit Yoga-Einlagen?
Und die allgäuisch-japanische Freundschaft wird weiter vertieft.

Herrlich find eich wieder diese "Feind"schaft zwischen Langhammer und Kluftiger. Langhammer meint es wirklich gut und möchte Klufti helfen, solange Erika nicht da ist. Und so ergeben sich wieder Dialoge, bei denen man vor Lachen kaum zum Atmen kommt. Aber auch die Dialoge zwischen Klufti und dem japanischen Schwiegervater Suzuka sind köstlich. Das deutsch-allgäuisch-bayrische Englisch von Klufti ist für uns total verständlich, für den japanischen Geschäftsmann jedoch nicht. Und so ergeben sich natürlich wieder Situationen, in denen einfach alles schief läuft. Oder aber auch nicht. Denn eigentlich sind die zwei ein sehr gutes Team - trotz Verständigungsproblemen.

Das Ende ist so herrlich überdreht, dass es einfach perfekt ist. Und trotz des Chaos, das Kluftinger verbreitet, herzlich, warm und weihnachtlich.

Das Autorenduo schafft eine Weihnachtsstimmung, die einfach anhält und zeigt, dass es nicht auf Deko, Perfektion und Lichterketten ankommt, sondern auf Freundschaft und Zusammenhalt. Denn dann entsteht das Weihnachtsfest, dass man sich wünscht.

Auch wenn eine Katastrophe die andere jagt und Klufti in seiner typischen Manier die Lösungen auf seine Art abwickelt, kommt niemand zu schaden (na ja, Erika schon ein bisschen) und es geht für alle gut aus. Selbst für Langhammer.

Meggies Fussnote:
Familie Kluftingers wohl persönlichstes und schönstes Weihnachtsfest.

Bewertung vom 30.01.2022
Die drei ??? Das Ritual der Schlangen (drei Fragezeichen)
Tauber, Christopher;Claus, Calle

Die drei ??? Das Ritual der Schlangen (drei Fragezeichen)


ausgezeichnet

Justus Tante Mathilda nimmt an einem Hexenritual teil, begleitet von Justus, Peter und Bob. Während des Rituals kommt es zu einer unheilvollen Prophezeiung. Den Mitwirkenden wird ganz Angst und Bange. Doch dann bricht ein Unbekannter in das Haus ein und stiehlt die für das Ritual benötigten Schlangen. Ein neuer Fall für die drei ???, Justus, Peter und Bob. Während den Ermittlungen scheint sich die Prophezeiung zu erfüllen. Tränen und Chaos herrschen. Steht dann doch noch der Weltuntergang bevor? Der Fall ist sehr verzwickt, denn es gibt etliche Verdächtige, die alle jedoch ein Alibi zu haben scheinen.

Eine sehr gelungen Umsetzung als Graphic Novel. Ich bin total begeistert von den tollen Panels, der Geschichte und dem spannenden Abschluss.

Justus, Peter und Bob kenne ich bislang nur in gehörter Form, als mein Sohn seine drei ???-Phase hatte. Gerne habe ich den Geschichten gelauscht.
Die Graphic Novel begeistert mich nun auch in vielerlei Dingen.

Die bunt gehaltene Panels sind sehr ausführlich gesattelt und geben eine Menge wieder. Es gibt also viel zu sehen und auch zu lesen. Denn die Sprechblasen enthalten einiges an Informationen. Auch war ich sehr erleichtert, dass ich immer genau wusste, wer denn gerade was sagt. Dies ist bei anderen Graphic Novels meist etwas verwirrend.

Die Story an sich ist spannend und interessant, schon allein das Hexenritual am Anfang verspricht eine tolle Story und der rote Faden zieht sich durch die gesamte Geschichte. Die Ermittlungen der drei ??? sind schlüssig nachvollziehbar und hätte ich bei einem bestimmten Panel genauer hingesehen, wäre ich früher auf die Lösung des Rätsels gekommen. So habe ich bis zum Schluss im Dunkeln getappt. Sehr genial gemacht.

Sehr gut gelungen fand ich eine der letzten Szenen kurz vor der Auflösung des Falles.
Der Ideenreichtum der Autoren und Zeichner ist genial. Ich hoffe, dass es vielleicht noch weitere Graphic Novels aus dieser Reihe gibt.

Meggies Fussnote:
Rätselhaft, undurchschaubar, genial.

Bewertung vom 28.01.2022
Das magische Messer / Der goldene Kompass Bd.2
Pullman, Philip;Melchior-Durand, Stéphane

Das magische Messer / Der goldene Kompass Bd.2


sehr gut

Lyra stößt auf Will, der eigentlich in einer Parallelwelt lebt. Beide verbindet jedoch die Suche nach der Antwort auf die Frage, woher der Staub kommt und welche Auswirkungen er hat. Während Lyra dieses Phänomen genauer untersucht und im Oxford aus Wills Welt bei Doktor Malone Antworten erhält, sucht Will eher nach seinem Vater, der spurlos verschwunden ist.
Kurze Zeit später wird Lyras Alethiometer gestohlen. Der Übeltäter ist gleich gestellt, doch beharrt er darauf, das Alethiometer erst zurückzugeben, wenn Will und Lyra ihm in Gegenzug ein Messer besorgen. Das Messer ist in einem Turm verborgen und wird bewacht. Nur weiß keiner, von was.

Schon im ersten Band war ich begeistert von der Aufmachung des Buches. Diese Faszination hat sich jetzt nicht gelegt. Die komplexe Geschichte forderte jedoch meine ganze Aufmerksamkeit und so ist die Graphic Novel nicht so schnell durchgelesen.

Die minimalistisch anmutenden Panels aus dem ersten Band werden wir weitergeführt. Und doch hatte ich das Gefühl, dass der Zeichner versucht hat, noch mehr Informationen in die Bilder einzubringen.

Manchmal wirken die Figuren sehr grob. Vor allem Lyra hat ein feuriges Temperament und bringt sich mit ihrem kleinen "Aggressionsproblem" in manche Notlage. Sie erscheint oft zornig, deswegen ist ihr Gesicht verzerrt oder "unheimlich" dargestellt.
Will dagegen ist der ruhigere Part. Er kann zwar auch, wenn er will, wirkt aber insgesamt besonnener und ausgeglichener. Oftmals sogar sehr traurig.

Die Beziehung zu Lyras Daemon Pan ist sehr liebevoll ausgeprägt. Sobald sie sich eine bestimmte Distanz voneinander entfernen, spürt Lyra Schmerzen und so führen die beiden eine innige vertrauensvolle Freundschaft.

Die Story an sich ist - wie schon oben erwähnt - sehr komplex. Oft wird der Schauplatz gewechselt, ohne dass dies irgendwie angekündigt wird. Sogar innerhalb einer Seite. Deswegen hatte ich teilweise etwas Mühe, herauszufinden, wo wir uns gerade befinden. Zwischendurch musste ich die Graphic Novel auch mal weglegen, weil einfach zu viel Information auf mich eingeprasselt ist.

Die Charaktere sind sehr gut ausgearbeitet. Ebenso wird bei spannenden Szenen viel mit der Helligkeit gespielt. Wird es dunkel, wird die Spannung dargestellt, bei hellen Farben kommt mehr das Hoffnungsvolle durch.

Wieder geht von mir eine Empfehlung ab 12 Jahren aus. Die Geschichte ist nicht leicht zu verfolgen, manche Panels sind sehr düster gehalten. Es gibt einiges an Input. Man muss also am Ball bleiben, um alles zu verstehen.

Die Graphic Novel ist eine perfekte Ergänzung zu den Büchern und ich freue mich auf den dritten Teil in gezeichneter Form.

Meggies Fussnote:
Fantasy und Realität - zwei Welten vermischen sich langsam.

Bewertung vom 28.01.2022
Hex Files - Verhexte Feiertage (eBook, ePUB)
Harper, Helen

Hex Files - Verhexte Feiertage (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Ivy freut sich auf die Weihanchtsfeiertage. Auch wenn sie immer wieder von Geistern heimgesucht wird, die hoffen, dass Ivy sie von ihren Flüchen befreit. Gerade deswegen stürzt sie sich als neu ernannte Strategin für weltweite Geisterlösung" mehr in andere Aufgaben, als die, den Geistern zu helfen.
Denn der Diebstahl der Engelsfigur für die Spitze des Weihnachtsbaumes wurde gemeldet. Ivy macht sich auf die Suche und merkt, dass nicht nur der Engel verschwunden ist. Wer treibt hier sein Unwesen?

Diese Kurzgeschichte aus der Reihe "Hex Files" ist lustig, kurzweilig, unterhaltsam und rührselig zugleich. Ich hatte jede Menge Spaß beim Lesen und fand die Story sehr gelungen, vor allem, da hier einfach der Spaß im Mittelpunkt steht. Auch wenn die Baumspitze, eine Engelsfigur, gestohlen wurde, versucht Ivy ruhig zu bleiben. Auch wenn die Figur eine sehr wichtige Rolle in der Gemeinschaft der Hexen spielt.

Ivy nimmt es zwar sehr ernst, die Figur zu finden. Gleichzeitig findet sie aber auch jede Menge über ihre Mithexen heraus.

Die Autorin bleibt ihrem gewohnt humoristischen Schreibstil treu und erzählt kurz und knapp eine schöne Weihnachtsgeschichte, die mit einer Überraschung endet,

Ich bin gespannt, wie es mit Ivy Wilde und Raphael Winter weitergeht. Und vor allem, ob Ivy es schafft, den vielen Forderungen der Geister irgendwann gerecht zu werden.

Meggies Fussnote:
Eine weihnachtliche Kurzgeschichte aus der Welt der Ivy Wilde.