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Georg Bruder

Bewertungen

Insgesamt 261 Bewertungen
Bewertung vom 15.01.2023
Leben und Lehre der Starzen. Nachw. v. Emmanuel Jungclaussen
Smolitsch, Igor

Leben und Lehre der Starzen. Nachw. v. Emmanuel Jungclaussen


ausgezeichnet

Leben und Lehre der Starzen, lebendig und anschaulich dargestellt

Igor Smolitsch (1898–1970) war ein namhafter Kirchenhistoriker der russisch-orthodoxen Kirche. Zu seinen bekanntesten Werken gehört das Buch „Leben und Lehre der Starzen – Der Weg zum vollkommenen Leben“, das er bereits 1936 publizierte.
Starzen (Singular: Starez), das waren (und sind) meist ältere, weise, erfahrene Seelsorger und Seelenführer, oft ausgestattet mit geistlichen Gaben wie Herzenserkenntnis, Herzensschau und Heilungsgaben, zuweilen auch Prophetie im Gewand vermeintlicher Torheit.
So ist denn das vorliegende Buch keine trockene wissenschaftliche Historie des russischen Starzentums, sondern eher eine anschauliche Wesensbestimmung dieses wichtigen geistlichen Zweiges der russisch-orthodoxen Spiritualität, die er anekdotisch anhand herausragender Hauptgestalten beschreibt und so auch der abendländischen Christenheit lebendig näherbringt.
Das Buch ist in fünf Hauptteile geteilt, die chronologisch aufeinander aufbauen:
Vorwort
1. Der Boden
- Die geistige Führung in der alten Asketik
- Mystik der Ostkirche und Starzentum
2. Die Entwicklung
- Aus einer Lehrschrift des 15. Jahrhunderts
- Starez Nil Sorskij
3. Die Blüte
- Starez Paisij
- Starez Feofan
- Starez Leonid
4. Die Ernte
- Starez Makarij von Optina
- Bischof Ignatij Briantschaninow
- Bischof Feofan, der Klausner von Wyschen
- Starez Amwrosij von Optina
5. Der Heilige
- Der heilige Serafim von Sarow
Anmerkungen (Anhang)
- Der Werdegang der im Buch erwähnten Starzen
- Lage der Klöster und der Einsiedeleien
Nachwort von Emmanuel Jungclaussen

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 15.01.2023
Briefe der heiligen Therese von Lisieux. Deutsche authentische Ausgabe
Theresienwerk e.V., Augsburg (Hrsg.)

Briefe der heiligen Therese von Lisieux. Deutsche authentische Ausgabe


ausgezeichnet

Die Briefe der hl. Thérèse als authentische Ausgabe

Erstmals wurden die Briefe der hl. Thérèse von Lisieux (1873–1897) im Jahre 1947 von Abbé André Combes herausgegeben. Für den damaligen Kenntnisstand eine erstaunlich vollständige Ausgabe, auch wenn später noch weitere, unbekannte Briefe entdeckt wurden. In deutscher Übersetzung erschienen die Briefe im Jahre 1955 in zwei Taschenbüchern in Trier, vom Verleger Johann Josef Zimmer noch selbst übersetzt.
In Anbetracht neuerer Forschungsergebnisse und neu entdeckter Briefe entstand die Nachfrage nach einer aktualisierten Ausgabe, die der Johannes-Verlag hier ab 1973 auf insgesamt 461 Seiten vorlegen konnte. Das Buch erlebte inzwischen mehrere Auflagen.
Wie schon ihre Autobiographie („Geschichte einer Seele“), so vermitteln auch Thérèses Briefe „einen Duft von erlesener Demut, von Wahrheit, von grundsätzlicher Ausgeglichenheit, von Liebreiz und mystischer Tiefe“, wie Abbé Combes meinte.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 15.01.2023
Verbunden trotz Abstand
Maslow, Abraham H.;Steindl-Rast, David

Verbunden trotz Abstand


sehr gut

Was zeichnet psychisch besonders gesunde Menschen aus?

Mit diesem Buch stellte Abraham H. Maslow bereits in der Mitte des 20. Jahrhunderts die bis dahin übliche Fragestellung der Psychotherapie ganz neu wieder vom Kopf auf die Füße. Beginnend mit einem Vortrag aus dem Jahre 1961, fragte er nicht mehr: „Was macht Menschen psychisch krank?“, sondern „Was zeichnet psychisch besonders gesunde Menschen aus?“ –
Dadurch stieß er auf eine ganz überraschende und für ihn – als Agnostiker – zunächst kaum akzeptable wissenschaftliche Tatsache: Psychisch besonders gesunde Menschen tendieren häufiger zu religiösen Glücksmomenten, Gipfelerlebnissen oder ‚mystischen Erfahrungen‘, wie Maslow dies nennt.
Mit einer Einführung von Bruder David Steindl-Rast, einem christlichen Benediktiner.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 15.01.2023
Die Lehre von der geistlichen Stille / Byzantinische Mystik 2
Dahme, Klaus (Hg.):

Die Lehre von der geistlichen Stille / Byzantinische Mystik 2


ausgezeichnet

Auswahlband spiritueller Texte aus der Tradition des östlichen Christentums (Band 2 von 2)

Klaus Dahme, Übersetzer und Herausgeber, legt in zwei Bänden eine umfassende Auswahl spiritueller Texte aus der Tradition des östlichen Christentums vor. Schwerpunkt von Band 1 ist das Erbe der Mönchsväter, Band 2 behandelt die Lehre von der geistlichen Stille. Die Grundlage beider Auswahlbände, die „Philokalie“, bietet eine vielseitige Sammlung geistlicher Schriften, die sowohl den aszetischen als auch den mystischen Aspekt christlicher Gottsuche und Lebensheiligung berücksichtigen. Die geistliche Individualität und persönliche Note der Schriftsteller unterstreichen die Vielfalt der Lebenszeugnisse des „verborgenen Lebens mit Christus in Gott“, die zur wiederholten Lektüre und Reflexion einladen.
Die vielseitige Auswahl bietet erstmals eine deutsche Übersetzung nach den griechischen Vorlagen. Diese Auswahl byzantinischer Mystik ist breiter angelegt als jene früheren Werke, die allzu ausschließlich die Entwicklung der Tradition des Herzensgebets darstellten. Nach jener frühen Faszination durch meditative Techniken wurde eine geistliche Zusammenschau notwendig, die insgesamt eine mystische Theologie im Christentum byzantinischer Prägung sichtbar machen will.
Beide Bände sind sorgfältig ediert: Vorwort, Einleitung, Nachwort und mehrere Quellenverzeichnisse unterstreichen die Herausgeberleistung und den wissenschaftlichen Anspruch.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 13.01.2023
Der Grund der Propheten
Mayer, Friedrich

Der Grund der Propheten


ausgezeichnet

Geistliche Betrachtungen über die alttestamentlichen Propheten (Band 2 von 2)
„Der Grund der Propheten“ ist ein zweibändiges Werk mit biblischen Betrachtungen. Der größere Band 1 (240 Seiten) enthält geistliche Betrachtungen über die alttestamentlichen Propheten Jesaja und Jeremia, dieser kleinere Band 2 (75 Seiten) enthält Betrachtungen über die Propheten Jona, Micha und Maleachi.
Anhand des biblisches Textes zeigt Friedrich Mayer (1881-1946) mit prophetischem Blick die geschichtliche Entwicklung und auch heutige Parallelen auf: die Abwendung der Gläubigen vom Glauben an den lebendigen Gott, die Abgötterei des Volkes, hereinbrechende Gottesgerichte, aber auch den Weg der Umkehr und des Glaubens an die göttlichen Verheißungen, den Weg der erneuten Hinwendung zu Gott. Somit sind die alttestamentlichen Propheten für christliches Schriftverständnis weiterhin von grundlegender Bedeutung, und zwar heute mehr denn je, um Gottes Führungen erkennen und deuten zu können. Mutmachend und inspirierend.

3 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 12.01.2023
Die Neuschöpfung
Mayer, Friedrich

Die Neuschöpfung


ausgezeichnet

Beeindruckende Gesamtschau vieler christlicher Erkenntnisse und Lebenswahrheiten

Friedrich Mayer (1881-1946) war Lehrer, geistlicher Schriftsteller und begnadeter Seelsorger. Wie wenigen war es ihm gegeben und aufgegeben, das reiche Erbe der württembergischen Väter mit den Anliegen der Reformatoren zu einer organischen Einheit zu verbinden und in Wort und Schrift weiterzugeben. In seinem Werk „Die Neuschöpfung – Grundriss der christlichen Erkenntnis, dargestellt an Zentralgedanken von Lehrern der Wahrheit“, bereits 1921 verfasst, greift Mayer entsprechend weit aus. Systematisch beleuchtet er sämtliche Grundbegriffe der Heiligen Schrift, stets zielt er auf Reinigung, Vertiefung und Wachstum des neuen Lebens in der Nachfolge Jesu Christi, will ermutigen, anspornen und auferbauen.
Sein Anliegen ist, die Zentralgedanken aller maßgeblichen christlichen Wahrheitslehrer zu einer weit und tief angelegten christlichen Glaubenslehre zusammenzufügen, um den Reichtum der biblischen Gottes- und Heilsoffenbarung aufzuzeigen und die neue Lebensexistenz der Gläubigen in Jesus Christus darzustellen und zu fundieren. Dementsprechend steht über dieser Glaubenslehre das Bibelwort in 2. Korinther 5,17: „Ist jemand in Christus, so ist er eine neue Schöpfung; das Alte ist vergangen, siehe, es ist alles neu geworden.“
Zahlreiche Begriffe der christlichen Theologie sagen etwas Tiefes über Gott aus, beinhalten tiefe göttliche Wahrheiten, z.B. „Heilsplan“, „Heils- und Gnadenordnung“, „Haushaltung des dreieinigen Gottes mit der Sünderwelt“ (Steinhofer), „Idee des Lebens“ (Oetinger) oder die „Theologie des Kreuzes“ (Angela von Foligni). Keiner dieser Begriffe scheint aber das Handeln Gottes umfassend und allseitig auszudrücken – mal wird einseitig nur Gottes Heilstat ausgesprochen, mal einseitig das menschliche Streben überbetont.
Mit diesem Befund spannt Friedrich Mayer einen großen Bogen, den er in vier Abschnitten entfaltet: „Das christliche Denken“, „Die christliche Sittenlehre“, „Die christliche Glaubenslehre“ und „Die christliche Theosophie, das heißt die Gottesweisheit“. Mayers Anliegen ist, die Grundlagen und die Gesamtumrisse der göttlichen Neuschöpfung zu zeigen, Teilwahrheiten in ihrem Zusammenhang zu darzustellen. Er übersieht daher nicht die natürliche Erkenntnis des Menschen, die „Weisheit auf der Gasse“. Als Zeugen des christlichen Denkens führt er Hamann, Kierkegaard und Swedenborg ein. Die Ethik, die christliche Sittenlehre, findet Mayer – wie Oetinger – grundlegend in den Sprüchen Salomos, aber auch bei Philipp Matthäus Hahn. Die Verinnerlichung der Glaubenswahrheiten veranschaulichen die Mystiker. Für die eigentliche christliche Glaubenslehre bleibt Luther sein Meister, auch wenn er die Erwählungslehre noch stärker bei Calvin ausgeprägt vorfindet. Die Vollendung der „Neuschöpfung“ im Wachstum des Leibes Christi künden ihm Friedrich Christoph Oetinger und die pietistischen Väter – vor allem Johann Michael Hahn, aber auch Jakob Böhme.
Insgesamt ist natürlich auch ein solches System nur „Stückwerk“ – aber es sind tragende Gründe, tiefe Wahrheitsfundamente und feste Quader, die den Gläubigen auf dem schmalen Weg der Christusnachfolge bewahren, vor allen Einseitigkeiten schützen und Vorfreude auf die himmlische Ewigkeit erwecken.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 12.01.2023
In der Schule Jesu
Mayer, Friedrich

In der Schule Jesu


ausgezeichnet

Biblische Kurzbetrachtungen für Liebhaber der himmlischen Weisheit und Erkenntnis

Friedrich Mayer (1881-1946) hat als geistlicher Schriftsteller ein umfangreiches Werk hinterlassen. Die erste Veröffentlichung nach seinem Heimgang war die vorliegende Schrift „In der Schule Jesu – ABC der heiligen Erkenntnis“. In seinem Vorwort bezeichnet der Verfasser das Buch als „eine Sammlung von kurzen Worten und Eindrücken aus der Schule Jesu“. Die Kurzbetrachtungen sind bestimmt für solche Schüler der himmlischen Weisheit, die Gottes Stimme hören wollen und ihr zu folgen bereit sind; für alle, denen das Wort Gottes in allen Lebenslagen Richtschnur und Wegweiser ist.
Dazu müssen zunächst wichtige Grundbegriffe und Zusammenhänge der Heiligen Schrift erschlossen werden. So einfach die Sprache dieses „ABC-Buches“ ist, so tritt doch dem Leser eine Fülle tiefer Gedanken entgegen, die zum Nachdenken anregt und in der Nachfolge Jesu ermutigt. Eine zentrale Bedeutung nimmt der Hauptabschnitt III. „Stellung zum Wort Gottes“ ein. Überraschend mag sein, wie sich der Verfasser auch mit den Geistesströmungen seiner Zeit auseinandersetzt, mit Ideologien, Philosophien und Naturwissenschaft.
Darüber hinaus enthält das Buch in den Hauptabschnitten VI. „Philosophie und Wahrheit“ und VII. „Weg zum christlichen Charakter“ zwei Vorträge, die der Verfasser vor Lehrern gehalten hatte. Für diese Edition wurden Rechtschreibung, Zeichensetzung und Wortstellung angepasst, ergänzt durch eine Gliederungsübersicht, ein Sachregister und ein Bibelstellenverzeichnis.

Übersicht über die acht Hauptabschnitte:
I. Grundlegung des neuen Lebens
II. Innerer Aufbau
III. Stellung zum Wort Gottes
IV. Auf dem Acker der Welt
V. Ausblick ins Reich Gottes
VI. Philosophie und Wahrheit
VII. Weg zum christlichen Charakter
VIII. Ganz aus Gnaden

3 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 12.01.2023
Das Leben Jesu
Mayer, Friedrich

Das Leben Jesu


ausgezeichnet

Originelle und geistlich tiefgründige Gesamtschau der vier Evangelien

So wie Friedrich Mayer (1881-1946) als geistlicher Schriftsteller immer „ein Ganzes“ anbieten wollte, ist auch in diesen „Anmerkungen zu den vier Evangelien“ alles zu einer Gesamtschau verarbeitet. Zwar schreibt der Verfasser, diese biblischen Evangelienbetrachtungen seien für solche bestimmt, die als junge Gläubige die Anfangsbuchstaben des Evangeliums zu lernen hätten, doch dieses Werk ist für jeden Nachfolger Jesu Christi voll geistlichen Reichtums.
Freunde der himmlischen göttlichen Weisheit bemerken hier dankbar, dass der Verfasser die württembergischen pietistischen Väter kongenial mit dem Geisteserbe der Reformatoren zu verbinden weiß, und dass die Sprüche Salomos ebenso zur Sprache kommen wie die christlichen Mystiker und christlichen Theosophen aller Jahrhunderte.
Der erste, systematische Teil des Werkes ist eine großartige theologische Abhandlung über das Charakterbild Jesu nach der Schrift. Hervorragend. Während Theologische Fakultäten weithin in textkritischen Fragen steckenbleiben, offenbart der lebendige Gott die wirkliche und geistesmächtige biblische Theologie solchen „Stillen im Lande“, wie es der Verfasser war. Im zweiten Teil legt Mayer eine Evangelienharmonie aus. Praktisch und tiefgründig! Leider fehlen einige der tiefsten Stücke der vier Evangelien: die Bergpredigt Jesu, manche Abschnitte des Johannesevangeliums, außerdem die Leidens- und Kreuzigungsgeschichte des Heilandes.
Ein umfangreiches Inhaltsverzeichnis, ein Sachregister und ein Schriftstellenverzeichnis erleichtern das Nachschlagen in dem 664 Seiten starken Werk.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 12.01.2023
Die Vision des Papstes (eBook, ePUB)
Schlink, Edmund

Die Vision des Papstes (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

„Die Vision des Papstes“ – eine Idee drängt nach Verwirklichung

Besonders gut an dieser Neuausgabe finde ich, dass sie – 40 Jahre nach Erstveröffentlichung – unter authentischem Verfassernamen erscheint, nämlich Edmund Schlink, und nicht mehr wie 1975 unter Pseudonym. Bereichert wird diese Neuausgabe durch zwei einfühlsame Geleitworte verschiedener Konfessionen, und zwar von Kardinal Lehmann und von Bischof Klaus Engelhardt. Zusammen mit Schlinks Standardwerk „Ökumenische Dogmatik“ gehört diese Novelle sicher zum bleibenden Vermächtnis eines großen Ökumenikers. Doch wer war eigentlich der Verfasser, was motivierte ihn?
Edmund Schlink (1903-1984) war evangelischer Theologe und Professor für Systematische Theologie. Unter dem Pseudonym Sebastian Knecht veröffentlichte er im Jahre 1975 die Erzählung „Die Vision des Papstes“, mit der er die ökumenische Verständigung neu beleben wollte; außerdem erhoffte er sich durch die pseudonyme Publikation, die in mehrere Sprachen übersetzt wurde, vielfältige Impulse für den internationalen zwischenkonfessionellen Dialog. Ganz nebenbei weist diese Erzählung den Autor als exzellenten Kenner der Materie aus.
Diese Erzählung handelt nicht von einem historischen Papst – und dennoch beansprucht sie, eine wahre Geschichte zu sein. Aber ihre Wahrheit ist keine historische Wahrheit, sondern die Wahrheit einer Idee, die in die Geschichte hineinwirkt, ein Impuls, der nach geschichtlicher Verwirklichung drängt.
Diese Idee ist keine Erfindung des Autors, denn sie beschäftigt seit vielen Jahrhunderten das abendländische Denken: die Idee des „Papa angelicus“, eines „engelgleichen Papstes“, der die Zerrissenheit des Leibes Christi visionär wahrnimmt und sich die Überwindung konfessioneller Grenzen zur Lebensaufgabe macht. Mit anderen Worten, eines Nachfolgers Petri, durch dessen Dienst die eigentliche Bestimmung der einen und allumfassenden Kirche erfüllt und die Sehnsucht der Menschheit gestillt würde. So will Schlinks Erzählung zugleich eine Warnung davor sein, dass die Kirchen sich gegeneinander verhärten, und zu Versöhnung und Frieden anregen.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.