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Witten
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Ich bin seit 2012 Bloggerin und Ihr findet mich auf instagram unter: katisbuecherwelt

Bewertungen

Insgesamt 327 Bewertungen
Bewertung vom 18.08.2016
Nichts wird mehr so sein, wie es einmal war / Black Summer Bd.1 (eBook, ePUB)
Cherubim, Any

Nichts wird mehr so sein, wie es einmal war / Black Summer Bd.1 (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Zum Buch:
Das Cover ist wunderschön. Ich mag die Farbgestaltung. Es versprüht durch den Baum etwas düsteres, der im unteren Bereich gespiegelt ist, aber auch etwas magisch-romantisches. Die Silhouetten des Paares sind leicht angehaucht und machen neugierig, was die Beiden verbindet. Der Titel bildet das Zentrum und ist der Mittelpunkt der Spiegelung des Baumes.

Erster Satz:

"Komm schon, lass dich fallen."

Meine Meinung:
"Black Summer" ist der erste Teil einer Dilogie von Any Cherubim. Ich habe mich sehr gefreut, wieder etwas aus ihrer Feder zu lesen und mitzufühlen.

Joy kümmert sich hingebungsvoll um ihre kleine, kranke Schwester Holly, nachdem die Mutter verstorben ist. Die Familie strahlt großen Zusammenhalt aus, doch dies ändert sich schlagartig. Ihr Vater wird verhaftet, Joy und Holly werden vom FBI in ein Opferschutzprogramm gesteckt und in ein Safe House gebracht. Agent Parker ist für den Schutz der Familie eingeteilt. Er treibt Joy in den Wahnsinn, trotzallem verspürt sie eine enorme Anziehungskraft zu Parker, die sie nur schwer zurückhalten kann. Joy und Parker sind wie heißes Oel und Wasser - explosiv!
Was hat ihr Vater verbrochen und wie konnte er das alles seiner Familie antun? Er ist ein fürsorgender Familienvater und Joy kann sich nicht vorstellen, dass er in dunkle Machenschaften involviert ist. Doch schon bald kommt einiges ans Tageslicht.

Any Cherubim zeigt hier wieder, wie lebendig, einfühlsam und spannend sie schreiben kann. Die Geschichte liest sich flüssig und bereitete mir filmreiches Kopfkino. Hier fand ich sogar humorvolle Parts, die mich Schmunzeln und Lachen ließen.
Ich liebe es, wenn mich ein Buch in sich aufnimmt und ich Teil der Geschichte werden kann. Ich habe mich wohlgefühlt, konnte mich in die Geschehnisse hineindenken und miterleben. Ich bin immer wieder erstaunt, wie die Schriftstellerin dies nach nur wenigen Seiten bei mir schafft, mich so mitzureißen.

Die Charaktere sind wunderbar ausgearbeitet und ich habe mich in die kleine Holly verliebt. Sie ist ein so niedliches kleines Wesen, die man einfach nur lieb haben muss. Joy ist eine starke Persönlichkeit, die schon viel hinter sich gebracht hat und sich nach einer Schulter zum Anlehnen sehnt. Parker ist sexy, knallhart und undurchschaubar. Er ist der ich-nasch-mal-hier-und-mal-dort Typ, der eine hohe Schutzmauer um sich gebaut hat und im Inneren ein weicher Kern schlummert.

Die Liebes- bzw. Erotikszenen sind sehr prickelnd und sinnlich beschrieben. Die Autorin hat sich im Vergleich zu ihren vorherigen Werken mehr getraut, was ich begrüßt habe. Gerne mehr davon!

Der Spannungsbogen baut sich zunehmend auf und zieht sich wie ein Faden durchs Buch, der immer wieder durch kleinere Zuspitzungen von Actionszenen frischen Wind einbringt. Hier hat mir noch ein kleines Fünkchen mehr Nervenkitzel gefehlt, wobei ich sagen muss, für einen ersten Teil, in dem sich alles aufbaut, war es mehr als gut. 
Das Buch schließt sich mit einem großen Knall. Es wird ein Geheimnis gelüftet und endet mit einem fiesen Cliffhanger. Es sind noch Fragen offen, die sich im zweiten Teil des Buches mit Sicherheit aufklären werden. Der letzte Teil wird voraussichtlich im Herbst 2016 erscheinen und ich warte sehnsüchtig darauf.

Fazit:
In "Black Summer" von Any Cherubim fand ich einen ausgesprochen unterhaltsamen Liebesroman, der über die Thematik Opferschutzprogramm und dunkle Machenschaften der Unterwelt berichtet. Ein mitreißender Schreibstil, der die Story zum Leben erweckt. Ich kann nur sagen: " Any Cherubim macht süchtig!"
~ Humor ~ prickelnde Erotik & Liebe ~ Action ~ mitreißender Schreibstil. ~ That's Any Cherubim Style.

Bewertung vom 08.08.2016
Mama, I need to kotz!
Marshall, Lucie

Mama, I need to kotz!


sehr gut

Klappentext:
„Mein Sohn wächst auch nicht schneller, wenn man an ihm zieht!“ Das sagt sich die Berliner Bloggerin Lucie Marshall nach einem Jahr Erziehungsexkursion in der aufregenden Inselmetropole London, in der verschiedenste Nationen und Erziehungsstile aufeinanderprallen und deswegen auch so einiges anders läuft ... Witzig, ungeniert und authentisch erzählt die junge Mutter von großem Chaos, kleinen Erleuchtungen und vielen gut gemeinten Ratschlägen.

Zum Buch:
Der Titel ist Hauptbestandteil des ganzen Covers. Verschiedene Schriftarten und Farben lockern das Gesamtbild auf und genau dass, in Verbindung mit dem Wort "KOTZ", machte mich neugierig auf den Inhalt des Buches. Ein privates Bild der Autorin rundet das Ganze ab.

Erster Satz:
"Mit dem zweiten Buch ist es vermutlich ähnlich wie beim zweiten Kind."

Meine Meinung:
Nach dem ersten Teil "Auf High Heels in den Kreißsaal" geht es nun mit "Mama, I need to Kotz" weiter, die Lebensgeschichte von Lucie, Marc und Sam.

Lucie, Marc und Sam ziehen aus beruflichen Gründen für einige Monate von Berlin nach London. Dass es dort ganz andere Sitten gibt, ist ihnen bekannt. Doch was sie dort erleben, damit haben sie nicht gerechnet. Das englische Schulsystem ist ein Graus und Lucie erzählt von ihren Erfahrungen mit Kleinkind in London. Worauf die Briten besonderen Wert legen und was deren Moral ist, lernt Lucie schnell kennen. Es hat alles seine Vor- und Nachteile.

Die Autorin und Schauspielerin Tanya Neufeldt erzählt hier als Lucie Marshall über ihre alltäglichen Aufgaben als Mutter, Ehefrau, Freundin und Karrierefrau.
Ein frischer Schreibstil mit viel Ironie empfing mich und ich war schnell dem Zauber Londons verfallen, trotz der negativen Seiten, über die Lucie Marshall erzählt.

Auf Grund dem Satz im Klappentext "Mit Humor geht alles leichter, besonders das Elternsein" habe ich viel mehr humorvolle Sprüche erwartet, als ich vorgefunden habe. Es waren ironische Anekdoten zu lesen, dass Schmunzeln blieb bei mir jedoch aus.
Obwohl ich diese biografische Geschichte sehr gerne gelesen habe, passiert im eigentlichen Sinne nicht sehr viel.

Es war interessant zu lesen, was für Erfahrungen die junge Familie mit dem englischen Schulsystem machen musste und wie andere Eltern damit zurechtkamen. Sie erzählt über die Eingewöhnung von Sam im Kindergarten und den Problemen mit der Wohnsituation in London.
Zwischen den Zeilen spürte ich deutlich, wie Lucie Heimweh und später sogar Fernweh hatte. Jedes Land hat seine eigene Moral und Sitten, die die Schriftstellerin am Ende des Buches auf sich selbst bezogen erläutert. Sie berichtet von großen Wertschätzungen, die im Alltag als Selbstverständlich gesehen werden und dennoch nicht als solche zu betrachten sind.

Dieses Buch ist ein idealer Ratgeber für Familien mit jungen Kindern, die nach London auswandern und sich vorab ein wenig informieren möchten. Oder auch für Leser, die ihr Herz an London verloren haben und ebensolche Erzählungen über das "wahre Leben" mögen.

Fazit:
"Mama, I need to KOTZ!" ist der zweite Teil aus dem Leben von Lucie Marshall. Eine unterhaltsame biografische Story über ein neues Dasein in London mit alltäglichen Herausforderungen. ~ interessant ~ kleiner Ratgeber für Familien mit Auswanderungswunsch ~ ironisch ~

Bewertung vom 02.08.2016
Du nanntest mich Teufelskind
Spry, Victoria

Du nanntest mich Teufelskind


ausgezeichnet

Zum Buch:
Das kleine Mädchen und der Titel haben mir die erste Gänsehaut über den Rücken gejagt. Der Blick und der Ausdruck in ihrem Gesicht lässt nichts Gutes erahnen. Oftmals habe ich während des Lesens das Kind betrachtet und mir kamen die Tränen, weil es so furchtbar war, was ich da las.
Am Rand des Buchcovers ist ein farblicher Balken mit der Aufschrift "Erfahrungen" abgedruckt, damit sofort ersichtlich ist, dass es sich hier um eine wahre Geschichte handelt.

Erster Satz:
"Ich möchte, dass Sie Ihre Augen schließen und sich in eine imaginäre Welt versetzen."

Meine Meinung:
Dies ist die Biografie von Victoria Spry, die mit Hilfe der Ghostwriterin Kate Moos zu Papier gebracht wurde. Ich war bereits mit dem Fall durch die Medien vertraut und wollte darüber mehr erfahren, weshalb ich zu diesem Buch gegriffen habe.

Victoria wird bereits als Baby von ihrer Adoptivmutter adoptiert und schon sehr früh fast täglich misshandelt. Sie wird für alles was passiert als schuldig erklärt, um anschließend betraft zu werden. Doch auch ohne Grund wird sie geschlagen, eingesperrt oder mit wochenlanger Hungerkur bestraft. Die Lieblingsgeschwister werden dabei verschont und diese tyrannisieren Victoria ebenfalls, obwohl sie sich um die anderen Kinder und den Haushalt kümmert. Die Adoptivmutter behandelt sie wie eine Sklavin und tobt sich auf sadistische Art & Weise an den Kindern aus. Schafft es Victoria, aus dieser Hölle zu entfliehen?

Ich wusste von Anfang an, dass dies keine leichte Lektüre werden wird, doch damit habe ich einfach nicht gerechnet.
Bereits nach den ersten Seiten musste ich eine Lesepause einlegen, weil mir unsagbar übel wurde und ich schockiert war, über dass, was ich da las. Doch es wurde zunehmend schlimmer. Victoria schildert nach und nach ihre Kindheit und eine Misshandlung folgt der nächsten. Es war kein Ende in Sicht und ihre Adoptivmutter ließ sich immer andere sadistische Folterungen einfallen, wobei ich mich fragte: Was ist sie nur für ein Mensch, der seine Kinder so quält? Warum tut sie das? Ist das im Sinne der Zeugen Jehovas?
Diese Fragen bleiben mir immer noch ein Rätsel und einige werden es wahrscheinlich auch immer bleiben.
Was ich ebenfalls sehr schockierend empfand neben den Misshandlungen, war, dass keine Hilfe in Sicht war. Die Ämter, Ärzte, Nachbarn und Freunde waren einfach untätig und blind von den Erklärungen, welche die Adoptivmutter ihnen gab.

Victorias Geschichte hat mich unheimlich mitgenommen, berührt, wütend gestimmt und unbeschreiblich schockiert. Es ist mir nie in den Sinn gekommen, dass ein Mensch zu solch grausamen Taten imstande ist.

Ab der Mitte des Buches konnte ich es nicht mehr aus der Hand legen. Ich war wie in Trance und habe auf die guten Dinge gehofft. Das Ende hat mich beruhigt, doch fängt hier die meiste Arbeit erst an - die Verarbeitung der grausamen, seelischen und körperlichen Qualen. Ich hoffe für Victoria und ihren Geschwistern, dass sie das erlebte hinter sich lassen und ein "normales Leben" führen können.

Liebe Mitmenschen, schaut bitte nicht weg und meldet Euren Verdacht eines Missbrauchs umgehend dem Jugendamt oder der Polizei. Lieber eine Kontrolle zu viel, als ein Kind leiden zulassen und ihm die kostbarste Zeit des Lebens zu zerstören/nehmen.

Fazit:
In "Du nanntest mich Teufelskind" erzählt Victoria Spry unverblümt über ihre eigene Geschichte über den Missbrauch von ihrer Adoptivmutter. Eine Missbrauchsgeschichte die schonungslos über die Taten berichtet. Dieses Buch hat mich erbarmungslos gezeichnet und wird noch lange in meinem Gedächtnis nachhallen. ~ schockierend ~ brutal ~ unbegreiflich

3 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 31.07.2016
Es ist gefährlich, bei Sturm zu schwimmen
Scheler, Ulla

Es ist gefährlich, bei Sturm zu schwimmen


ausgezeichnet

Zum Buch:
Das Cover ähnelt einem Ölgemälde, was nicht unbedingt zu meiner Lieblingsgestaltung zählt. Doch hier finde ich es im Bezug zur Geschichte richtig gut. Beim genaueren hinsehen, erkannte ich einzelne Strukturen des Pinsels und der Leinwand. Das Gesamtbild wirkte auf mich düster, geheimnisvoll und symbolisierte Tiefe.

Erster Satz:
"Zu meinem achtzehnten Geburtstag schenkte mir mein bester Freund Ben eine Sachbeschädigung. "

Meine Meinung:
Der Debütroman "Es ist gefährlich bei Sturm zu schwimmen" von Ulla Scheler versprach mir anhand des Klappentextes einen spannenden Jugendroman. Vorgefunden habe ich viel mehr als das.

Hanna und Ben sind seit vielen Jahren beste Freunde. Plötzlich verschwindet Ben und taucht nach einem Monat wieder auf. Er verheimlicht etwas vor ihr und sie versucht herauszufinden, was Ben zu verschweigen versucht.
Nachdem die Beiden ihr Abi hinter sich gebracht haben, packen sie ihre Klamotten ins Auto und fahren einfach drauf los. Sie finden sich in einem kleinen Dorf wieder. Dort treffen sie auf Sam und ein crazy wirkenendes Mädchen, die von einer gefährlichen Sage berichtet. Glauben Hannah und Ben an dieses Märchen? Es ziehen Spannungen zwischen den Freunden auf und ein Sturm wird hervorgesagt ...

Dieses Buch hat mir viele Tränen gekostet! Ich empfehle eine Taschenbuchbox beim Lesen bereitzuhalten.
Der Schreibstil von Ulla Scheler ist gefühlvoll, bildhaft und sehr poetisch geschrieben. Sie beschreibt lebendige Kulissen, zieht wunderbare Vergleiche, um die Emotionen zu verdeutlichen und somit zu vertiefen.
Einige Dialoge zwischen den Personen wirkten anfangs etwas plump, wenn man vorher ergreifende Sätze gelesen hat. Dieses Gefühl löste sich bei mir nach den ersten gesprochenen Worten der Protas wieder auf.
Ich habe mir sehr viele tiefgründige und schöne Sätze herausgeschrieben, die ich nicht mehr missen möchte. Einige Textstellen las ich mehrmals, um diese völlig in mir aufzunehmen und sie zu genießen.

Die Charaktere sind sehr gut ausgearbeitet und ich konnte mit jedem einzelnen mitfühlen. Ich fieberte mit ihnen und war voller Hoffnung. Mitleid empfand ich mit der ausgeflippten Chloè, die ich im Verlaufe der Story immer besser kennenlernen durfte. Sie entpuppte sich von einem flippigen zu einem sehr traurigen Mädchen. Ben war geheimnisvoll, anziehend und voller Liebe, wobei ich Hannah so nahe war, als wäre ich in ihre Rolle geschlüpft.
Ben und Hannah haben eine Liste erstellt, die im Buch handschriftlich abgedruckt zu sehen ist. Das hat mir richtig gut gefallen.

Obwohl in der ersten Hälfte des Buches nichts Spektakuläres passiert, streut die Schriftstellerin immer wieder Elemente ein, die mich antrieben weiterzulesen. Die Mischung aus fesselndem Schreibgut und schönen Sätzen ließen mich nur ungern das Buch aus der Hand legen. Ab Kapitel 20 fiel es mir scher zu Atmen. Eine Gänsehaut jagte die Nächste und das Lesen wurde schwer, weil mir meine Tränen die Sicht nahmen. Bis zum Ende des Buches erlebte ich eine Achterbahnfahrt der Gefühle. Von Trauer, Hoffnung und Freude waren alles dabei. Der Abschluss ließ mich kurzzeitig in der Luft hängen und ich brauchte eine Nacht Bedenkzeit, um all das gelesene zu verarbeiten.

Diese Erzählung wird noch lange in mir nachhallen!

Fazit:
In "Es ist gefährlich bei Sturm zu schwimmen" von Ulla Scheler fand ich einen tiefgründigen und fesselnden Jugendroman vor, der mich zu Tränen rührte und mir zeitweise die Luft zum Atmen raubte. Ein literarisches Debüt was nachhaltig in Erinnerung bleibt. Eine absolute Leseempfehlung! ~ emotional ~ glänzender Schreibstil voller schöner Sätze ~ fesselnd bis zur letzten Seite ~ Taschentuch-Garantie inklusive

Bewertung vom 14.07.2016
Das Leben ist ein zotteliges Ungetüm
Wilke, Jesko

Das Leben ist ein zotteliges Ungetüm


gut

Zum Buch:
Diese Buchgestaltung kann sich sehen lassen. Auf dem Cover zeigt sich der reale Hund des Autors. In einer großen Sprechblase steht der Titel und im unteren Bereich steht ein VW Bus im Comic-Style. Der Buchschnitt ist etwas ganz besonderes, denn dort fand ich abgedruckte Hundegrafiken. Im Buch selbst zieren diese an jedem Kapitelanfang. Eine aufwendige und bezaubernde Darbietung.

Erster Satz:
"Die Frau, mit der ich zusammenlebe, ist fantastisch."

Meine Meinung:
Durch den Dyras Verlag wurde ich auf den Autor Jesko Wilke und sein Buch "Das Leben ist ein zotteliges Ungetüm" aufmerksam. Ich habe mich auf einen humorvollen Roman mit Hund gefreut und wurde gut unterhalten.

Stefan Fischer lebt mit seinem Hund Amok bei seiner Tochter, weil er sich wegen Arbeitslosigkeit keine Wohnung leisten kann. Er begibt sich auf Jobsuche und genau damit fängt sein chaotisches Leben an. Eine Verwechslung am Arbeitsplatz, ein plötzlicher Todesfall, ein behütetes Geheimnis seiner Tochter Carla und andere Turbulenzen stehen Stefan bevor. Nimmt sein Dasein wieder normale Wege ein?

Die Geschichte beginnt mit einem Prolog aus der Sicht des Hundes Amok, was ich richtig genial fand und gehofft habe, es führt sich im Buch weiter. Leider war dem nicht so.
In erster Linie wird die Story aus der Perspektive von Stefan und Carla erzählt. An jedem Kapitelanfang gibt es einen Absatz, aus der Sicht von anderen Protagonisten. Diese wurden durch eine andere Schriftart gut sichtbar gestellt. Ich fand es dadurch sehr angenehm zu lesen und ich wusste direkt um welchen Charakter es sich in dem Moment handelt.

Jesko Wilke hat einen humorvollen und ironischen Schreibstil, der mich oftmals laut zum Lachen brachte und einige Freudentränen entlockte. Sehr bildhaft beschriebene Handlungen machten es mir einfach in die Erzählung einzutauchen. Ich fühlte mich über das gesamte Buch gut unterhalten.
Gefehlt hat mir die Anziehungskraft, die mich an das Buch fesselt. Der Spannungsbogen war nicht greifbar. Einige Erklärungen wurden sehr in die Länge gezogen und ich hatte das Gefühl geschichtlich nicht voran zu kommen.

Die Charaktere wurden gut ausgearbeitet, wenn auch nicht sehr tiefgründig. Einige sind mir sehr ans Herz gewachsen, wie z. B. Opa Neunzig. Seine Umstände sind mir sehr nahe gegangen und ich habe mir nur gutes für ihn gewünscht.

Anfangs nahm ich an, dass es sich um einen Hunderoman handelt, was so nicht ganz richtig ist. Amok ist ein Bestandteil einigen Szenen, aber nicht vollends im Fokus. Es gibt mehrere Handlungsstränge, die sich am Ende zusammenlegen und zu einem gut erdachten, wenn auch vorhersehbaren Abschluss finden. 
In diesem Buch wird öfters übers Joint rauchen berichtet, falls jemand mit solchen Taten nicht zurechtkommt, rate ich von diesem Buch ab. Es gehörte einfach zu den Personen und zur Atmosphäre, auch wenn ich diese Szenen nicht gutheißen konnte.

Fazit:
In "Das Leben ist ein zotteliges Ungetüm" von Jesko Wilke fand ich einen unterhaltsamen Roman mit Hund vor, der mich oftmals zum Lachen brachte. Ein Buch, das turbulente Lebenswege aufzeigt und wieder in die richtige Bahn lenkt. Von Alltags- und Existenzproblemen über Liebe und Selbstfindung, fand ich hier fast alles. ~ humorvoll ~ gute Unterhaltung ~ kleinere Schwachpunkte ~ ironisch

Bewertung vom 07.07.2016
Küsse in luftiger Höhe (Tales of Chicago 4) (eBook, ePUB)
Summers, Mila

Küsse in luftiger Höhe (Tales of Chicago 4) (eBook, ePUB)


weniger gut

Zum Buch:
Die Buchgestaltung wurde dem Stil an die ersten drei Bände angepasst und es gibt den ersten Hinweis zur Märchenadaption von Rapunzel. Das Mädchen finde ich wieder richtig niedlich, doch der Feuerwehrmann passt nicht einhundert Prozent in das Gesamtbild. Farblich wirkt er sehr schwach im Gegensatz zu den restlichen, ausdrucksstarken Farbnuancen, was ich sehr schade finde.

Erster Satz:
"Du willst, dass wir Freunde bleiben?"

Meine Meinung:
Dies ist der vierte Teil der "Tales of Chicago-Reihe" von Mila Summers, auf welchen ich mich sehr gefreut habe und mich schlussendlich enttäuscht zurückgelassen hat.

Miranda hat kein Glück in der Liebe und wieder einmal ist eine Beziehung in die Brüche gegangen. Selbst der Feuerwehrmann Noah, der ihr bei einem Brand das Leben rettet, will nichts von ihr wissen. Dabei möchte sie sich doch nur bedanken. Warum flüchtet er nur vor ihr? Kurzentschlossen begibt sich Miranda mit ihrer Freundin Emily auf einen Roadtrip, um Noah aus dem Kopf zu bekommen, was leider gar nicht so einfach ist.

Ich war sehr neugierig auf diesen Band und muss leider sagen, dass dies für mich der schwächste Band der Reihe war - Schreibtechnisch, sowie vom Plot her.
Die Schriftstellerin Mila Summers hat einen frischen und humorvollen Schreibstil, doch auch in diesem Teil sind die Übergänge zu den nächsten Szenen sehr holprig und nicht fließend übereinandergehend. Störend fand ich einige Wort- und Satzwiederholungen, wobei ich das Gefühl bekam, diese Zeilen bereits einige Seiten vorher gelesen zu haben. Ich hatte den Eindruck, dass diese Erzählung schnell hinunter geschrieben wurde und der eigentliche Charme, den Mila Summers versprüht, ich hier nicht mehr entdecken konnte.
Sehr gut gefallen hat mir die Schreibweise aus zwei Sichten. Noah und Miranda erzählen ihre Geschichte und Gedanken.

Der Klappentext gab mir den Anschein, einen kleinen Roadtrip vorzufinden, was nicht der Fall war. Es wurde eine Reise unternommen, doch bis auf eine kleine Szene, passierte in der Richtung nichts. Der Umschlagtext macht neugierig, verrät aber fast schon die ganze Geschichte.

Der Plot ist sehr einfach gestrickt und bereits auf den ersten Seiten wusste ich, worauf es hinausläuft und die Spannung war für mich dahin. Die Geschichte plätscherte vor sich hin und erst am Ende verspürte ich eine leichte Spannung aufkommen. So schnell diese aufkam, so schnell war es dann auch schon wieder vorbei.
Die Romantik blieb für mich komplett weg, was mich sehr traurig machte. Ich habe es nicht geschafft in die Erzählung einzutauchen um mitzufühlen.

Die Charakteren sind liebenswürdig ausgearbeitet, jedoch recht flach und teilweise nicht verständlich in ihrem Handeln. Das Besondere der Reihe - die Märchenadaption habe ich hier vollends vermisst. Erst am Ende des Buches kam eine Szene auf, die ich auf das Märchen "Rapunzel" ableiten konnte. Ich habe einfach mehr erwartet!

Es gab allerdings auch Stellen, die ich gerne gelesen habe und schmunzeln konnte, doch waren diese Zeilen einfach zu wenig. Mila Summers hat es dieses Mal leider nicht geschafft, mich an ihre Story zu binden und zu begeistern.
Ich werde die Reihe trotzdem weiterverfolgen und hoffe, dass ich im nächsten Teil wieder Feuer und Flamme sein kann.

Fazit:
"Küsse in luftiger Höhe" von Mila Summers ist der vierte Band der "Tales of Chicago-Reihe", einer Rapunzeladaption, die Romantik und Magie versprach, mich allerdings nicht begeistern konnte. Fehlende Spannung und mangelndes Gefühl brachten mir die Story einfach nicht nahe und der Lesegenuss blieb aus. ~ langatmig ~ vorhersehbar ~ fehlender Charme zum Besonderem

Bewertung vom 30.06.2016
Herz verloren, Glück gefunden
Laffert, Christiane von

Herz verloren, Glück gefunden


ausgezeichnet

Zum Buch:
Frische, satte und pastellfarbene Töne zieren dieses Buchcover. Mir gefällt die Farbzusammenstellung sehr gut und es passt hervorragend zum Sommer. Niedlich finde ich die kleinen Grafiken auf beiden Seiten des Buches, die glänzend, wie die Titelschrift, hervorgehoben sind. Was ich schade finde: der Inhalt des Buches ist anhand des Umschlages nicht abzuleiten und gibt lediglich einen Hinweis, dass es sich um einen frischen Roman handelt. Eine typische Chic-Lit Gestaltung.

Erster Satz:
"Ähm .. sexy."

Meine Meinung:
Dies ist der Debütroman der Schriftstellerin Christine von Laffert. Ich durfte dieses Buch bereits in einer Blogtour vorstellen und vorablesen. Als ich den Klappentext das erste Mal las, ahnte ich bereits, dass mir unterhaltsame Lesestunden bevorstehen würden. Ich behielt recht!

Victoria ist Mutter zweier Kinder und steckt mitten in einer Ehekrise. Als dann ihre Freundin Emily anruft und sie einlädt mit ihr eine Geschäftsreise zu unternehmen, ist sie erst skeptisch, nimmt aber das Angebot schlussendlich an. Sie gibt sich als eine andere Person aus und versucht sich über ihre Ehe schlüssig zu werden. 
Doch dann stolpert Victoria über den gutaussehende Geschäftsmann Constantin und auf einmal ist nichts mehr wie es war. Constantin könnte ihr Traumman sein, nur was ist mit ihrem Mann Hubertus? Finden sie wieder zueinander oder hat das Leben für Victoria etwas ganz anderes geplant?

Dieses Buch hat mich unheimlich gut unterhalten. Von Anfang an, war ich mitten in der Erzählung und freute mich nach kleinen Pausen darauf, endlich weiterzulesen. Der Schreibstil ist lebendig und flüssig und die Seiten sind nur so an mir vorbeigeflogen. Ich vergaß Zeit und Raum.
Die Autorin ist sehr humorvoll und hat mich oftmals zum Schmunzeln oder Lachen gebracht. Die Romantik kam nicht zu kurz. Ich ertappte mich zuweilen beim Träumen, wie es wohl weitergehen könnte, oder phantasierte mir meine eigene Welt zusammen.

Die Charaktere sind mir sehr ans Herz gewachsen und ich trennte mich nur schwer von ihnen. Sehr angenehm fand ich, dass die Protagonisten so authentisch beschrieben wurden. Es waren ganz normale Menschen, wie wir sie auch kennen, mit allen ihren Ecken und Kanten.
Hubertus und der Nachbar waren mir nicht immer sehr sympathisch in ihrem Handeln, dennoch entwickelten sie sich zum Besseren in der Geschichte.
Ich würde mich riesig über eine Fortsetzung freuen, um alle Persönlichkeiten wiederzutreffen.

Der Verlauf der Story war aufregend und spannend. Immer wieder habe ich mir gedanklich ein Ende ausgemalt, erneut verworfen um zum Schluss dann doch mein persönliches Happy End mit Freude gelesen.

Fazit:
Der Debütroman "Herz verloren, Glück gefunden" von Christine von Laffert bescherte mir unterhaltsame Lese- und Wohlfühlmomente. Mit einer Portion Humor und purer Romantik wurde ich mit dieser Geschichte verwöhnt. Ein gelungener Roman in dem tiefgründige Freundschaften, ein turbulentes Familienleben, Liebe und Witz eine bedeutende Rolle spielen. Eine absolute Leseempfehlung für heiße oder kalte Tage! ~ Romantisch ~ lebendig ~ erfrischend ~ purer Lesegenuss zum Abschalten