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Kuehn, S.

Bewertungen

Insgesamt 856 Bewertungen
Bewertung vom 05.03.2024
König von Albanien
Izquierdo, Andreas

König von Albanien


ausgezeichnet

Haarsträubende Geschichte
"König von Albanien" von Andreas Izquierdo ist ein Roman, der vieles ist, aber absolut nicht langweilig.
Hier wird ein Teil der Lebensgeschichte von Otto Witte, der real existierte, erzählt, der zusammen mit seinem Freund Max Hoffmann die haarsträubendsten Geschichten erlebte.
Die Geschichte spielt in den Jahren 1912 und 1913, die politischen Entwicklungen in dieser Region fließen in den Roman mit ein.
Ein zweiter Erzählstrang spielt in einer Heilanstalt in Salzburg, wo der junge Doktorand Alois Schilchegger einen Patienten aufnimmt, der behauptet, er sei der König von Albanien.
Beide Erzählstränge wechseln sich ab und mir haben auch beide gleich gut gefallen, man war immer sehr gespannt, wie es jeweils weiterging.
Die Erlebnisse, wie es zu seiner Krönung kam und der abenteuerliche Weg bis dahin, werden hier aus der Sicht und mit den Worten von Otto geschildert und Schilchegger hört atemlos zu und lernt für sein eigenes Leben.
Wie Otto mit sehr viel Witz, Mut, Vorstellungskraft, ja auch Glück und der Hilfe sehr guter Freunde bis dahin kommen konnte wird hier sehr warmherzig, spannend und mit viel Humor erzählt.
Der Autor schafft es gut, einem Bilder vor die Augen zu zeichnen und auch Emotionen zu erzeugen, es gab einiges zum schmunzeln, aber auch tieftrauriges.
Ganz nebenbei erfährt man auch etwas über die Geschichte und Politik und die Zustände in den psychiatrischen Heilanstalten.
Ein Buch, dass nicht nur etwas für Leser von historischen Romanen ist, es hat mich voll begeistert.

Bewertung vom 04.03.2024
Wild Brandenburg
Münch, Gregor

Wild Brandenburg


ausgezeichnet

Sehr schön vorgestellte Touren
In "Wild Brandenburg" von Gregor Münch sind wir unterwegs an 50 Sehnsuchtsorte in der Natur im Land Brandenburg.
Brandenburg gilt als Land der Seen, Wiesen und Wälder und es gibt hier sehr viele Orte, die es sich zu entdecken und erkunden lohnt. Orte, die nicht unbedingt in den üblichen Reiseführern erwähnt werden.
Es handelt sich hier um keinen klassischen Reiseführer, es ist noch eigene Vorbereitung mit Kartenmaterial erforderlich.
Hier werden 50 wunderbare Wege und Ziele vorgestellt, die man erwandern kann oder auch mit dem Rad erreichen. Auf Besonderheiten, wie zum Beispiel auch das Wegenetz, die Erreichbarkeit, Sehenswürdigkeiten in der Nähe wird eingegangen.
Jedes Ziel wird auf 4 Seiten dargestellt, sehr viele Fotos sind enthalten. Diese machen wirklich Lust auf die Touren, obwohl nicht alles ganz tolle Aufnahmen sind.
Der Text passt dazu, ist leicht verständlich und sehr sympathisch geschrieben, es macht viel Spaß, sich hier durchzuschmökern.
Zwei der Vorschläge habe ich jetzt schon erkundet und kann allen Informationen, die hier gegeben waren, absolut zustimmen.
Für jeden, der hier Urlaub machen möchte, aber auch für Ortsansässige eine sehr lohnende Lektüre.

Bewertung vom 03.03.2024
Familien-Naturführer
Hedder, Katharina

Familien-Naturführer


ausgezeichnet

Sehr guter und praktischer Überblick
Dieser "Familien-Naturführer" von Katharina Hedder aus dem Kosmos-Verlag punktet bei mir mit so einigen Stärken.
Das Buch ist soft eingebunden, vom Format noch so einigermaßen handlich, allerdings hat er auch schon etwas Gewicht. Trotzdem kann man ihn sehr gut noch für unterwegs mitnehmen.
Der Naturführer ist sehr gut gegliedert und hat so einige Themen zu bieten. Allerdings jedes Thema nicht allzu vollständig, aber ein sehr guter erster Überblick in die heimische Fauna und Flora.
Der erste, schon recht umfangreiche Teil, enthält Mitmach-Tipps für die ganze Familie, vor allem mit Kindern. Spiel- und Bastelanleitungen, Experimente und sogar Rezepte. Diese Ideen sind geordnet nach dem Ort, also Wald, Garten, Wiese, See oder Meer. Das ist gut und anschaulich gemacht.
Dann kommen einzelne Porträts von heimischen Vögeln, Waldtieren, Insekten, Fischen aber auch Bäumen, Wildkräutern, Blumen und anderen Pflanzen.
Die Liste ist natürlich nicht vollständig, aber wenn das Interesse dann geweckt ist, gibt es auch Tipps zu weiterführender Literatur.
Zu jedem Porträt gibt es Fotos und Hintergrundwissen, über eine App kann man sich auch gezielt Geräusche und Tierstimmen anhören. Das finde ich sehr gut gemacht.
Es sind nie zu viele Informationen, nur immer etwas wichtiges und besonders Interessantes, wie Merkmal, Größe und Vorkommen.
Ein gutes Register rundet das ganze dann ab und macht Informationen schnell auffindbar und es wird sehr gut auf den achtsamen Umgang mit der und umgebenden Natur hingewiesen, sehr wichtig.
Bei mir wird dieses Buch fester Bestandteil meiner Tasche für unterwegs werden.

Bewertung vom 01.03.2024
Kaltblütige Lügen / Die San-Diego-Reihe Bd.1
Rose, Karen

Kaltblütige Lügen / Die San-Diego-Reihe Bd.1


sehr gut

Gelungene Spannung
"Kaltblütige Lügen" von Kare Rose ist der Auftakt zu einer neuen Reihe, der San-Diego-Reihe.
Ich habe schon einiges von der Autorin gelesen und wurde auch hier nicht enttäuscht. Das Buch ist total spannend geschrieben und die Figuren des Detective Kit McKittrick und des Psychologen Sam Reeves sind überzeugend aufgebaut. Schon durch die beiden kommt viel Dynamik in die Handlung.
Mir hat es gut gefallen, dass man bei der Suche nach dem Serienkiller immer miträtseln konnte und trotzdem noch durch so manche Wendung überrascht wurde.
Die Erzählung fasst sich an verschiedenen Stellen nicht gerade kurz, aber genau das mag ich an den Büchern der Autorin. Ich mag gerade ihre beschreibende Art sehr gerne, die wirklich bis ins kleinste Detail vordringt.
Auf jeden Fall werde ich diese Reihe weiter verfolgen und bin schon sehr gespannt auf den nächsten Teil.

Bewertung vom 01.03.2024
Stille Falle - Leonore Askers besondere Fälle (MP3-Download)
Motte, Anders de la

Stille Falle - Leonore Askers besondere Fälle (MP3-Download)


sehr gut

Guter Start
"Stille Falle" von Anders de la Motte ist ein Kriminalroman, der mich auch als Hörbuch absolut gefesselt hat.
Kriminalinspektorin Leonore Asker wird in das sogenannte »Dezernat für hoffnungslose Fälle« versetzt, wo sie mit sehr interessanten Kolleginnen zusammenarbeitet.
Das Buch beginnt schon spannend und liest sich durch den angenehmen Schreibstil sehr gut. Die Kapitel sind kurz, die Sichtweise wechselt oft. Auch oder gerade die Kapitel aus Tätersicht sind hier sehr interessant und aufschlussreich.
Leo als Protagonistin hat viel mit der positiven Ausstrahlung hier zu tun, man lernt sie schrittweise immer besser kennen und verstehen Die anderen Menschen sind auch sehr interessant aufgebaut, mit ihren Stärken und Schwächen.
Der Fall ist spannend und vorstellbar und trotzdem schafft es der Autor mich immer mal wieder mit einer Wendung zu überraschen.
Das ist eine Reihe, deren Fortgang ich sehr gerne verfolgen werde.

Bewertung vom 24.02.2024
Der andere Ausweg
Martensen, Manuel

Der andere Ausweg


sehr gut

Sehr komplexe Handlung
"Der andere Ausweg" von Manuel Martensen ist der zweite Band einer Trilogie rund um den Ermittler Walter Bork und sein Team. Der Krimi ist auch ohne Kenntnis des Vorgängers gut lesbar und verständlich, ich werde ihn im Anschluss nachholen.
Wir begleiten Jonas vor einem heftigen Sturm mit der letzten Fähre auf die Nordseeinsel Prielsand. Er will dort mit seiner Freundin Laura Urlaub machen, doch irgendwie beginnt alles ganz seltsam. Er verliert fast sein Leben und Laura ist auch verschwunden. Sehr schnell wird Jonas verwickelt in Verbrechen und muss fliehen. Alles hängt aber irgendwie mit seiner Vergangenheit zusammen.
Die Polizei findet auf der Insel eine ermordete Standesbeamtin und einen Fischer, ebenfalls ermordet. Irgendwie muss alles zusammenhängen.
Diese Zusammenhänge zeichnen sich hier sehr langsam ab, auch die Polizei ist ziemlich planlos. Bork bleibt mir ziemlich fremd, ist mir eher unsympathisch, auch die anderen Ermittler werden nicht recht eingebunden. Der einzige, zu dem ich mehr Zugang fand, war hier Jonas, da man durch seine Gedanken mitbekommt, was geschehen sein könnte. Aber auch seine Handlungen sind nicht überlegt und manches Mal nicht nachvollziehbar.
Der Schreibstil hier ist souverän und überzeugend, die Spannung von Beginn an hoch und auch die Handlung ist gut durchdacht und angelegt. Trotzdem gelang es mir nicht immer, den einzelnen Personen zu folgen, ich fühlte mich öfter mal verwirrt und vom Ende überrollt.

Bewertung vom 24.02.2024
Schneekinder
Langer, Andreas

Schneekinder


ausgezeichnet

Spannend und eisig
"Schneekinder" von Andreas Langer ist eigentlich ein Kinderbuch, ein Roman mit viel Abenteuer und etwas Fantasy, aber ich kann hier bloß raten, sich davon nicht abschrecken zu lassen. Ich hatte mit diesem Buch sehr viele spannende Stunden und wurde wunderbar unterhalten.
Elin und Kjell sind Zwillinge und leben in einem kleinen Dorf in Jorland. Da Krieg geführt wird, muss Kjell im Berg arbeiten und Elin bleibt mit wenigen Alten und den kleinen Kindern im Dorf zurück. Sie müssen alleine überleben, da alle Erwachsenen in den Krieg eingezogen wurden.
Kjell wird Zeuge eines fürchterlichen Unglücks im Berg, dass Schrecken freisetzt, vor denen auch die Kinder im Dorf fliehen müssen. Sie haben weder Vorräte noch ausreichende Ausrüstung und sind unterwegs in Eis und Schnee ins Ungewisse.
Das ist sehr spannend und anschaulich geschildert.
Mir gefallen auch die Entwicklungen der einzelnen Kinder, einige schweißt das Unglück zusammen und sie zeigen Stärke, Mut und Voraussicht, andere sind nur auf ihren eigenen Vorteil bedacht und wollen ihre Stärke ausspielen. So entstehen interessante bis bedrohliche Konstellationen.
Der Autor versteht es, alles so anschaulich zu schildern, dass man fast mit den Kindern unterwegs ist und Kälte und Hunger zu spüren meint. Das Buch ist bis zum Ende spannend und ich würde dazu auch sehr gerne eine Fortsetzung lesen.

Bewertung vom 24.02.2024
Der Ausflug - Nur einer kehrt zurück
Kvensler, Ulf

Der Ausflug - Nur einer kehrt zurück


sehr gut

Verloren im Sarek
"Der Ausflug" von Ulf Kvensler ist ein Thriller, bei dem mir sofort klar war, den muss ich lesen. Ich mag dieses Setting sehr, eine Wanderung, Berge, Camping, eventuell Schnee. Und die Einbeziehung der Landschaft und des Erlebnisses ist hier auch sehr gut gelungen.
Anna, Henrik und Melina sind schon eine erfahrene Wandergemeinschaft. Kurzfristig schließt sich ihnen Melinas neuer Freund Jakob an und übernimmt auch sofort die Führung der Gruppe, indem er eine andere Route vorschlägt. Es geht in den Sarek Nationalpark, wunderschön, groß, einsam und nicht immer ungefährlich.
Hauptsächlich erzählt uns Anna die Erlebnisse aus ihrer Sicht, da aber ab und an auch Befragungen der Polizei mit eingestreut sind, weiß man sehr schnell, dass etwas passiert ist.
In Annas Gedanken ist auch von Beginn an Misstrauen und ein ungutes Gefühl, bei ihr spürt man keinerlei Freude an der Schönheit rundum.
Alle vier Protagonisten lernt man hier nach und nach besser kennen, wobei jeder irgend etwas zu verbergen hat. Das ist sehr gut gemacht und man bekommt die jeweiligen Stimmungen gut mit.
Die Spannung steigt schnell an und bleibt für mich auch bis zum Schluss erhalten. Der Autor schafft es, mich an mehreren Stellen mit unerwarteten Wendungen zu überraschen. Sehr gut gelungen fand ich die Schilderung der Wanderung und der beeindruckenden Natur, in der sie sich bewegen.
An manchen Stellen blieben mir Handlungen und Entscheidungen fremd, ich konnte sie nicht nachvollziehen, ansonsten wären es hier volle 5 Sterne geworden.

Bewertung vom 18.02.2024
Der flüsternde Abgrund
Lando, Veronica

Der flüsternde Abgrund


sehr gut

Es regnet....
"Der flüsternde Abgrund" von Veronica Lando ist ein Thriller, dessen Handlung im australischen Regenwald spielt. Gerade diese Beschreibungen waren auch sehr gelungen, ich konnte fast mit den Protagonisten in das dunkel und undurchdringliche Grün eindringen.
Callum Haffenden kehrt nach Granite Creek zurück, nach 30 Jahren, in den Ort, wo er aufwuchs und den er nach einem schweren Unfall verließ. Eigentlich wollte er das nie wieder, aber jetzt ist im Regenwald ein junger Mann verschwunden, von dem er selber denkt, es ist sein Sohn.
Auf jeden Fall vermutet er ein Verbrechen und da kann er nicht aus seiner Haut, er beginnt zu ermitteln.
Nach und nach wird er tiefer in seine Vergangenheit eingezogen und auch wir als Leser bekommen genauere Einblicke in das Geschehen von damals. Dabei werden die Zeitebenen geschickt gewechselt, man erfährt immer wieder etwas mehr, aber nie so wirklich alles. Die Charaktere werden langsam aufgebaut, so richtig getraut habe ich hier niemanden, jeder scheint etwas zu verbergen zu haben.
Es ist kein richtiger Krimi, es ist eher ein Roman, in dem auch ein Verbrechen geschehen ist, die Autorin lässt sich Zeit, alles in Ruhe zu beschreiben. Ich fand ihn trotzdem zu keiner Zeit langweilig.
Auch zum Ende hin waren für mich noch Enthüllungen dabei, mit denen ich so nicht gerechnet habe, das war richtig gut gemacht. Ein Buch, dass ich gerne weiter empfehle, für jeden, der nicht nur auf schnelle Spannung aus ist.