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Benutzername: 
raschke64
Wohnort: 
Dresden

Bewertungen

Insgesamt 905 Bewertungen
Bewertung vom 15.05.2023
Fiese Brise in St. Peter-(M)Ording / St. Peter-Mording-Reihe Bd.2
Janz, Tanja

Fiese Brise in St. Peter-(M)Ording / St. Peter-Mording-Reihe Bd.2


sehr gut

In Sankt Peter Ording steht das jährliche Kegelturnier an, eine der wichtigsten Veranstaltungen im Jahr. Touristen, Urlauber und Einheimische beteiligen sich. Seit Jahren gibt es Favoriten. doch einer davon liegt bereits am 1. Tag des Wettbewerbs tot in seinem Campingwagen. Schnell stellt sich heraus, es war kein Unfall, es war Mord. Und er bleibt nicht der einzige Tote…

Das Buch ist ein netter Urlaubs-Regionalkrimi. Mir kam St. Peter Ording als Kulisse zwar ein bisschen zu kurz (nur ab und zu das Meer oder Watt zu erwähnen, reichte mir nicht), alles andere ist aber gute Unterhaltung, leicht lesbar, ohne größere Anforderungen. Den Täter hatte ich sehr zeitig und schnell in Verdacht, so war das Buch nicht allzu spannend. Das sehe ich jetzt aber nicht so kritisch, denn das Buch hält, was es verspricht, ein paar nette Lesestunden. Daher gibt es von mir auch eine Leseempfehlung.

Bewertung vom 15.05.2023
Lass das mal den Opa machen! / Offline-Opa Bd.2
Habicht, Günter

Lass das mal den Opa machen! / Offline-Opa Bd.2


sehr gut

Günter Habicht wird Opa. Aber natürlich ist das nicht ganz so einfach. Sein Schwiegersohn ist Ami und während der ganzen Schwangerschaft nicht da. Seine Tochter muss aus der WG ausziehen und kommt zurück in ihr altes Kinderzimmer. Und für Günter wird damit alles anders. Natürlich hat er wie immer seine eigene Meinung…

Das Buch ist das Zweite aus der Reihe um den Offline-Opa. Mir hat es besser gefallen als Teil 1. In diesem war er einfach nur ein alter meckernder Mann. Hier werden dann die modernen Zeiten einer Schwangerschaft humorvoll aufs Korn genommen. Der Opa ist milder geworden, denn es geht um seinen Enkel. Auch langjährige Ehe- und Familienbeziehungen werden humorvoll karikiert. Natürlich kommen auch die bekannten Figuren aus den Renate Bergmann-Büchern wieder vor und werden mehr oder weniger geschickt in das Geschehen eingebaut. Auf jeden Fall ein besseres Buch der beiden Reihen und ich kann eine Leseempfehlung aussprechen

Bewertung vom 15.05.2023
Die einzige Frau im Raum / Starke Frauen im Schatten der Weltgeschichte Bd.4
Benedict, Marie

Die einzige Frau im Raum / Starke Frauen im Schatten der Weltgeschichte Bd.4


sehr gut

Hedwig Kiesler war Anfang der 1930er Jahre in Wien eine junge aufstrebende Schauspielerin. Bekannt war sie durch einen eher erotisch-skandalösen Film. Danach folgten seriöse Angebote am Theater. Dort blieb sie nicht lange, denn sie heiratete den unheimlich reichen österreichischen Waffenhändler Fritz Mandl. Fast niemand weiß, dass sie und ihr Mann jüdischen Familien entstammen. Sie führt ein Leben im goldenen Käfig und ihr Mann ist extrem eifersüchtig und auch gewalttätig. Letztendlich gelingt ihr die Flucht über Paris und London nach Amerika und dort macht sie Karriere als Schauspielerin Hedy Lamarr...

Ich kannte die Schauspielerin nur dem Namen nach und von Bildern. Sie war eine wunderschöne Frau, allerdings hatte ich nie einen Film von ihr gesehen, denn alle diese Filme waren weit vor meiner Zeit entstanden. Dadurch wusste ich nichts über sie und so war das Buch für mich eine neue Entdeckung einer interessanten Persönlichkeit. Sie führte ein außergewöhnliches Leben, neben der Schauspielerei war sie auch als Erfinderin und tätig. Leider wurden ihre Erfindungen so gut wie nie öffentlich anerkannt und so war darüber kaum etwas bekannt. Allein deswegen lohnt es sich schon, das Buch zu lesen. Es ist gut geschrieben und stellt keine höheren Anforderungen beim Lesen. Wie immer bedaure ich an der Reihe, dass jeweils nur ein sehr kurzer Zeitraum im Leben der verschiedenen Frauen dargestellt wird. Ich hätte gern mehr über den weiteren Fortgang gelesen.

Bewertung vom 08.05.2023
Institut für gute Mütter
Chan, Jessamine

Institut für gute Mütter


gut

Frida ist allein mit ihrer anderthalb-jährigen Tochter Harriet. Der Vater hat eine neue Beziehung und sie teilen sich das Sorgerecht. Zwischen Arbeit, krankem Kind, neuer einmischender Partnerin des Ex-Mannes und alleinerziehend ist Frida völlig überfordert und trifft eine falsche Entscheidung und sie lässt Harriet 2 1/2 Stunden allein. Das wird an das Jugendamt gemeldet und Frida kommt in einer Art Besserungsanstalt, dem Institut für gute Mütter...

Das Buch zeigt eine vielleicht gar nicht so weite Zukunft auf. Auch wenn ich der Meinung bin, das es vielen Eltern gut tun würde, wenn sie eine Art Schulung oder Anleitung bekämen für verschiedene Situationen mit ihren Kindern, ist dieser Ort -eine Art Mischung aus Gefängnis und Besserungsanstalt - einfach nur ein schreckend. Natürlich hat Frida einen Fehler gemacht, die Strafe dafür fällt aber unverhältnismäßig hoch aus. Sie wird über ein Jahr lang von ihrer Tochter getrennt. Die seelischen Auswirkungen auf das Kind interessieren am Ende niemanden, obwohl immer das Gegenteil behauptet wird. An diesen Stellen ist das Buch sehr lebensnah und packend. Dazwischen allerdings gibt es eine große Menge Gleichförmigkeit. Die verschiedenen Stationen in dem Institut ähneln sich am Ende doch alle. Interessant ist, dass auch hier wieder zwischen Müttern und Vätern unterschieden wird und die Mütter, warum auch immer, viel strenger behandelt werden. Frida selbst ist für mich eine sehr ambivalente Person. Ich konnte wenig Entwicklung beobachten und hatte nicht das Gefühl bekommen, dass sie wirklich eine Art Einsicht durchgemacht hat. Eigentlich hat sie sich nur angepasst. Alles in allem ist es ein Buch, dass zum Nachdenken anregt. Eine Leseempfehlung ist für mich allerdings schwierig.

Bewertung vom 08.05.2023
Die marmornen Träume
Grangé, Jean-Christophe

Die marmornen Träume


gut

Berlin 1939, die Nazis sind auf der Höhe. ihrer Macht und kurz vor Beginn des 2. Weltkrieges. Einige Frauen von Nazigrößen treffen sich im Adlon. sie scheinen über den normalen Menschen zu stehen, doch dann wird eine von ihnen brutal ermordet. Sie bleibt nicht die Einzige...

Ich bin ein großer Fan des Autors und finde die meisten seiner Bücher sehr gut. Er hat sich oft mit Blut beschäftigt und so war es eigentlich nur eine Frage der Zeit, bis er sich mit den Ideologien der Nazis und deren Deutung von Blut beschäftigt. Der vorliegende Roman ist weniger ein Thriller und gänzlich anders als seine vorherigen Bücher. Das macht es sehr schwierig. Wieder schreibt er sehr gut, in diesem Fall für mich aber viel zu ausführlich. Oder anders gesagt, in das Buch ist viel zu viel gepackt worden und so sind rund um die Ermittlungen so viele Sachen eingeflossen, das ist einfach zu viel wurde. Da stehen die Massen der Nazis und die Massen derer Untaten einem Täter und dessen Untaten gegenüber. Gut gemeint, ist für mich am Ende eines seiner weniger guten Bücher.

Bewertung vom 03.05.2023
Die Verborgenen
Geschke, Linus

Die Verborgenen


sehr gut

Ein schönes Haus am Meer, in dem Familie Hoffmann mehr oder weniger nebeneinander her lebt. Vater Sven hat eine Freundin, Mutter Franziska kämpft mit den Dämonen ihrer Vergangenheit und Tochter Tabea ist in der Pubertät. Immer mehr eigenartige Vorgänge finden im Haus statt, denn auf dem Dachboden hat sich ein Unbekannter eingenistet. Noch ist nicht klar, was er wirklich will...

Für mich ist es eine gruselige Vorstellung, dass in meinem Haus jemand wohnen würde, den ich nicht kenne und von dem ich eigentlich nichts weiß. Das Buch spielt genau damit und auch damit, dass in der Familie jeder so seine Geheimnisse hat, die der Unbekannte gnadenlos ausnutzt. Dadurch ist über weite Strecken eine gute Spannung vorhanden. Im Mittelteil waren mir einige Sachen dann einfach etwas zu lang ausgeführt. Das Ende hat mich dann trotz einiger Überraschungen auch nicht ganz glücklich gemacht, doch alles in allem ist es immer noch ein sehr guter und aktueller Thriller, für den ich eine Leseempfehlung ausspreche.

Bewertung vom 03.05.2023
Wenn Worte töten / Hawthorne ermittelt Bd.3
Horowitz, Anthony

Wenn Worte töten / Hawthorne ermittelt Bd.3


ausgezeichnet

Hawthorne und Anthony werden zu einem Literaturfestival auf die Kanalinsel Alderney eingeladen Anthony hat die Vorstellung, dass er in diesem Rahmen der wichtigere Teil des Duos ist, denn es soll um sein neues Buch gehen. Doch das entpuppt sich als Fehler, denn Hawthorne scheint auch hier im Vordergrund zu stehen. Noch mehr, als dieser als Ermittler gefragt wird ist, weil der Sponsor des Festivals brutal umgebracht wird. Und er bleibt nicht der einzige Tote...

Das Buch hat mir sehr gut gefallen und ich hätte gern mehr davon. Zum einen werden in relativ kurzer Zeit verschiedene Leute und verschiedene Gründe für einen Mord aufgezählt und alle scheinen irgendwie plausibel zu sein. Je weiter das Buch fortschreitet, desto mehr entpuppen sich die handelnden Personen als nicht das, was sie darzustellen scheinen. Und vor allem am Anfang des Buches hat mich der britische Humor mehr als sehr gut unterhalten. Ich musste mich erst nach und nach in den Krimi hineinversetzen und aus der eher witzigen Schiene wegkommen. Das Ende ist sehr plausibel und hat auch so eine Art Cliffhanger, der Hoffnung auf eine Fortsetzung macht. Von mir aus gern.

Bewertung vom 03.05.2023
Halliggift / Minke-van-Hoorn Bd.3
Henning, Greta

Halliggift / Minke-van-Hoorn Bd.3


sehr gut

Februar auf der Hallig. Fast die ganze Insel ist in Vorbereitung auf das Biikebrennen und auf die Hochzeit des Reeders. Nach der Aufführung des Kindertheaters in der Kirche wird die Leiterin Hanni tot aufgefunden. Schnell stellt sich heraus, dass sie vergiftet wurde. Und sie bleibt nicht die einzige Tote...

Den dritten Teil dieser Reihe empfand ich als Steigerung (wobei schon die beiden ersten gut waren). Wie immer werden Land und Leute in diesem Regionalkrimi gut eingebunden und verschiedene Sitten und Bräuche erklärt. Viele Personen sind sehr sympathisch. Aber dieses Mal hatte ich bis zum Ende keine Idee zum Täter. Dass der Grund in der Vergangenheit liegen muss, war durch die eingeschobenen alten Tagebucheinträge klar. Aber ich habe auf andere Gründe und andere Täter getippt. Wie immer gut lesbar und gerne auch eine Fortsetzung.

Bewertung vom 03.05.2023
Der Weg ins Feuer
Kent, Kathleen

Der Weg ins Feuer


gut

Betty ist zurück. Nach einer Entführung mit Folter hat sie noch mit den Nachwirkungen zu kämpfen. Da beginnt in Dallas einer Art Krieg, bei dem Dealer ermordet werden. Das Gerücht besagt, dass das durch einen Polizisten erfolgt. Betty hat einige Kollegen im Verdacht, doch sie kommt nicht wirklich zum Zug, denn erst einmal ist sie in den Innendienst versetzt worden...

Der zweite Teil der Reihe setzt quasi nahtlos an den Vorgänger an. Da ich diesen kenne, kann ich schwer einschätzen, ob ohne Kenntnis des ersten Teils überhaupt verständlich ist, was im zweiten Teil passiert. Denn selbst für mich ging es manchmal ziemlich durcheinander. Die Geschichte an sich ist über weite Teile doch spannend, aber die Hauptfigur ist für mich immer noch sehr unsympathisch, auch wenn ich manche Handlung verstehe. Das Ende ist nicht durchweg überraschend, allerdings auch nicht einfach vorhersehbar. Alles in allem fällt es mir schwer, eine wirkliche Leseempfehlung auszusprechen. Ich würde aber auch niemanden vom Lesen abhalten wollen

Bewertung vom 24.04.2023
Erinnere dich!
Reiter, Max

Erinnere dich!


gut

Ein Klassentreffen 20 Jahre nach dem Abitur. Arno überlegt lange, ob er daran teilnehmen soll. Denn er hat nicht so gute Erinnerungen. Vor 20 Jahren verschwand bei einer Wanderung seine damalige Freundin. Die Ermittlungen liefen ins Leere. Und da sind so komische Anrufe und Mitteilungen über das Handy. Arno soll sich unbedingt erinnern und er glaubt, dass er der Täter ist...

Das Buch erzählt die Geschichte ausschließlich aus Sicht von Arno. Anfangs konnte ich das alles gut nachvollziehen. Man selbst merkt ja öfter, dass die eigenen Erinnerungen wohl etwas getrübt sein können. Arno glaubt, seine Freundin erstochen zu haben. Aber er hat eigentlich gar keine Erinnerung daran. Mittlerweile ist er so verunsichert, dass er jedes Wort und jede Entscheidung von allen Seiten beleuchtet und immer von einer Meinung zum nächsten schwankt. Und genauso macht das die Geschichte. Man hat das Gefühl, man ist in einer Endlosschleife gelandet und irgendwann wirkt das Ganze zwischen langweilig und nervig. Das Ende birgt dann zwar eine Überraschung, reißt für mich das Buch aber letztendlich nicht mehr über Mittelmaß hinaus.