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Juti
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HD

Bewertungen

Insgesamt 688 Bewertungen
Bewertung vom 16.06.2023
52 kleine & große Eskapaden Erlangen, Fürth und Nürnberg
Soentgerath, Nina

52 kleine & große Eskapaden Erlangen, Fürth und Nürnberg


weniger gut

Wie schon beim Buch über die Rhön kann mich der Dumont-Verlag nicht überzeugen:
Weit außerhalb der Städte werden Wandertouren angeboten und innerhalb von Nürnberg gibt es einen "Astronomieweg", der wohl nur von Abenteurern gegangen wird. (Karte zu klein, also schwieriges zurechtfinden).

Von Dumont erwarte ich Kunstsachverstand, aber bei den Eskapaden liegst du da völlig falsch. Ich hätte dem Reiseführer nur einen Stern gegeben, wenn er mich nicht auf den sehenswerten Stadtpark von Fürth hingeweisen hätte. Also 2 Sterne.

Bewertung vom 16.06.2023
52 kleine & große Eskapaden in der Rhön
Tief, Michelle;Röhling, Christine

52 kleine & große Eskapaden in der Rhön


weniger gut

Es ist schon bizarr, wie dieses Buch gegliedert ist:
Nach der Länge der Zeit, die du an deinem Zielort verbringst.

Ein wesentlicher Mangel ist, dass es kein Ortsregister gibt. Dafür enthält es Touren in ferne Welten, die vielleicht die Einheimischen interessieren.

Ich kann leider nur 2 Sterne rausrücken.

Bewertung vom 16.06.2023
Lieblingsplätze Rhön
Edelmann, Rüdiger

Lieblingsplätze Rhön


sehr gut

Kein Reiseführer im eigentlichen Sinn, sondern ein Lesebuch mit kurzen Kapiteln: ein Bild, eine Seite Text.

Dennoch findet man den ein oder anderen "Geheimtipp", den du dir als Touristin anschauen solltest. Deswegen 4 Sterne.

Bewertung vom 16.06.2023
Rhön / Wandern und Einkehren Bd.35

Rhön / Wandern und Einkehren Bd.35


sehr gut

Was erwartest du von einem Wanderführer?
Er soll dir Ideen geben, wo du unterwegs sein kannst.

Ich hatte nicht die Gelegenheit länger zu wandern, bin aber dank dieses Buches auf die Extratour am Kreuzberg gestoßen. Diese hat mir - bis auf den unproduktiven Umweg zum Irenkreuz - sehr gut gefallen.

Wenn das Buch eine neue Auflage erhält, könnte es sehr empfehlenswert sein. 4 Sterne

Bewertung vom 14.06.2023
Das Liebespaar des Jahrhunderts / Biographie einer Frau Bd.2
Schoch, Julia

Das Liebespaar des Jahrhunderts / Biographie einer Frau Bd.2


gut

Drei Worte auf fast 200 Seiten

„Ich verlasse dich“ ist kurz zusammengefasst schon das ganze Buch. Dass zuvor „Ich liebe dich“ stand, erklärt sich von selbst.

Und ich bin ein Mensch der guten Nachricht und habe den ersten Teil lieber gelesen. Der zweite ist aber ausführlicher, eine strikte Trennung gibt es aber nicht. Nach der ersten Liebesphase binden die Kinder, wobei mir überhaupt nicht gefällt, dass sie nur älteres und jüngeres Kind heißen.

Mich stört außerdem, dass das Paar auf S. 84 von einem Champangerbankett in der Heidelberger Altstadt in die Weinberge oberhalb des Neckars spaziert. Die Heidelberger Weinberge befinden sich aber im Stadtteil Rohrbach, nicht am Neckar.Nun mag die ein- oder andere dies kleinlich nennen. Ich wohne zufällig hier und weiß bei vielen anderen Stellen nicht, ob was die Autorin schreibt auch stimmt.


Dank ihres flotten, leicht lesbaren Stils will ich dennoch drei Sterne opfern. Ich wäre ja gerne der erste gewesen, der 4 Sterne verteilt hätte, aber das ist auf jeden Fall des Guten zu viel.

Bewertung vom 30.05.2023
Miss Island
Ólafsdóttir, Auður Ava

Miss Island


weniger gut

wenig Island, viel Beziehung

Als großer Anhänger der Insel im Nordmeer hoffte ich viel über das Leben auf Island zu erfahren. Und es fing auch verheißungsvoll an: Zwischen den Lavafeldern wird ein Mädchen geboren, das nach dem Vulkan Hekla benannt wird.

Doch dann springt das Buch über 20 Jahre. Hekla reist mit dem Bus in die Hauptstadt und aus der Landschaftsbeschreibung wird ein Beziehungsroman. Sie lernt einen Schwulen und einen netten Dichter kennen, der sein Leben mit ihr teilt. Ihren Wunsch Schriftsteller zu werden, hält sie aber lange geheim.
Doch in den 60er Jahre ist die selbstbestimmte noch so ungewöhnlich, dass sie das Gegrabsche alter Herren im Café, wo sie arbeitet, satt hat und mit ihrem Freund nach Dänemark auswandert.


Wenn die Autorin keine Isländerin wäre, würde kein Hahn nach diesem Buch krähen. 2 Sterne

0 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 29.05.2023
Ein ehrenhafter Abgang
Vuillard, Éric

Ein ehrenhafter Abgang


sehr gut

Das französische Ende in Indochina

„Man reist nicht, um den Ort, sondern um Ideen zu wechseln“, lässt der Autor Hippolyte Taine auf S.7 sagen. Ja, gleich im ersten Kapitel erleben wir eine Gewerbeaufsicht, die die Misshandlung der Arbeiter in den Plantagen feststellt. Und dann folgt der Krieg in Indochina, gegen die einheimische Bevölkerung geführt, um die Interessen der französischen Firmen durchzusetzen.

Eine Mehrheit findet der Krieg auch im französischen Parlament, weil aufgeben zu sehr an die Niederlage im Zweiten Weltkrieg erinnert. Doch zum Siegen reicht das Kriegsmaterial nicht. So folgt die Kapitulation erst viele Jahre und viele Tote später.


Die Materie ist mir weitgehend unbekannt, so dass ich nicht beurteilen kann, was Dichtung und Wahrheit ist. Es klingt aber plausibel. Meine geplante Bestnote wird durch die sprachlichen Mängel, die die Rezensenten vor mir schon geschildert haben zunichte gemacht, die auch mir das Lesen mühsamer als nötig werden ließen. Also 4 Sterne

Bewertung vom 26.05.2023
Spitzweg
Nickel, Eckhart

Spitzweg


sehr gut

Museumsführer Nickel

Spät, vielleicht zu spät, bin ich auf die Idee gekommen, nach den im Roman vorkommenden Bildern zu googeln. Und wie Spitzwegs „Gähnender Wachposten“ beschrieben wird ist einfach glänzend. „Auf der Bastei“ steht eben dieser Mann mit seiner Provianttasche und schaut den Vögeln hinterher, in der Kanone befindet sich in der „Friedenszeit“ – der dritte Name des Bildes ein Vogelnest und die weiße Fahnen flattern im Wind. Auch Spitzwegs „Hagestolz“ wird ausführlich beschrieben, allein schon der Name passt voll ins Buch.

Doch ist dieses Werk kein Kunstführer, sondern ein Roman mit einer vielversprechenden Rahmenhandlung: Mit „Mut zur Hässlichkeit“ beurteilt die Kunstlehrerin das Bild ihrer begabtesten Schülerin. Dank des Ich-Erzählers und seinem neuen Freund Carl bleibt die begabte Kirsten am nächsten Tag dem Unterricht fern. Die Freunde inszenieren ein Verschwinden, weil sie einen Brief der Eltern der Schulleitung überreichen, die vorgaukeln, dass Kirsten nicht nach Hause gekommen wäre. Das geht, weil der Direktor nicht einfach bei Kirsten Eltern anrufen kann, weil die Mutter eine Elektrophobie hat. Die beiden Freunden werden vom Unterricht befreit, um Kirsten zu suchen. Doch als sie das ihnen bekannte Versteck aufsuchen ist Kirsten wirklich verschwunden.

Nun könnte richtige Dramatik entstehen, vor allem als der Ich-Erzähler als Kirstens Fehlpate noch vom plötzlichen Verschwinden von Kirstens Vater erfährt. Doch unser Autor erzählt mit handkescher Langsamkeit lieber über die Bilder des örtlichen Kunstmuseums, ein Museumsführer eben.

Diese ganze Spannung beginnt auch erst etwa auf Seite 160, weil wir vorher noch die Regeln von Kastaniengolf, einen Besuch in Lehrer Fants Privatbibliothek und Carls Kunstreferat zu lesen bekommen. Alles hätte sich Nickel sparen sollen.


Eigentlich schade! Dieses Buch hätte durch Kürzungen so richtig gut werden können. Und mit seinen Wissen über Kunst, Musik und Literatur hätte Nickel andere Bücher schreiben können. So bleiben von mir 4 Sterne.
Damit liegt er aber mit „Dschinns“ in meiner privaten Shortlistbewertung von 2022 zusammen an der Spitze. Mir fehlt noch das Buch „Nebenan“. Aber das wird leider noch dauern, bis ich es lesen werde.

Bewertung vom 21.05.2023
Die geheimste Erinnerung der Menschen
Sarr, Mohamed Mbougar

Die geheimste Erinnerung der Menschen


weniger gut

Schwieriges Werk, schwieriges Urteil

Wie soll ich mit einem Werk umgehen, das von allen Kritikern gelobt wird, dessen Ende mir aber Mühe macht und das ich gestern endlich beenden durfte?

Ijoma Mangold kritisiert die ersten 60 Seiten, Insa Wilke das doch dürftige Ende. Aber mein Problem ist, dass ich nicht in einem Kloster lebe, sondern wegen andere Tätigkeiten ein Buch auch mal beiseitelegen muss. Dann wieder reinzukommen ist schwierig, weil ich nicht mehr weiß, wer wer ist. Auch der Ich-Erzähler ist nicht immer derselbe.

Ich schrieb schon vor Jahren, dass Bücher, die über Bücher handeln, nicht unbedingt meine Welt sind. Eine Ausnahme sind die Barcelona-Krimis von Zafon, weil sie mehr über den spanischen Bürgerkrieg berichten. Hier soll auch Rassismus und Kolonialismus ein Thema sein. Klar, der Autor ist Afrikaner, aber so klar, wie ich vorher glaubte, wurde die Politik nicht behandelt.

Es handelt sich um eine Familiengeschichte von T.C. Elimane und um die Geschichte seiner Freunde und seiner Kritiker. Literaturverweise sind mir nicht aufgefallen und wenn doch, dann haben Sie mich nicht vom Hocker gerissen. Was bleibt sind einige erotische Szenen, die aber die gesamte Lektüre nicht lohnen.


Nach dem großen Lob wollte ich erst 3 Sterne verschenken. Dann aber fühlte ich, dass ich unabhängig bleiben muss und nur 2 Sterne vergeben kann. Ich weiß aber, dass auch diese Urteil nicht unbeeinflusst ist. Aber ich kann ja nicht vergessen, was ich bereits gelesen habe.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 16.05.2023
Tote Mädchen lügen nicht
Asher, Jay

Tote Mädchen lügen nicht


sehr gut

Spannend, absolut spannend.
Nicht nur der Plot auch die Sprache wirken hoch brisant.
Manchmal frag ich mich, wozu die Mühe.
Doch wenn ich sehe, dass es anderen noch viel schlechter geht, geht es mir gleich wieder gut.