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Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Gusaca
Wohnort: 
Aldenhoven

Bewertungen

Insgesamt 224 Bewertungen
Bewertung vom 16.09.2019
Gestern ist ein ferner Ort
Berges, Joaquín

Gestern ist ein ferner Ort


sehr gut

Die Schriftstellerin Celia hat nach einem Schlaganfall einen Teil ihrer Erinnerungen verloren . Langsam versucht sie ihrer Vergangenheit wieder auf die Spur zu kommen indem sie Freunde und VErwandte kontaktiert und Orte aus ihrer Jugend besucht.
Ihre Tochter Paula ist sehr besorgt und Celia hat fast den Eindruck als wenn diese ihren Fragen ausweichen würde. Verschweigt sie ihr etwas?

Der Autor führt den Leser langsam an die Vergangenheit Celias heran. Man lernt ihre Familie und Freunde kennen .
Stückweise setzt sich ein Bild zusammen, das nicht so ganz zu der neuen Celia passen will.
Die Handlung ist eher ruhig, trotzdem sehr emotional.
DAs Rollenverständnis von Mutter und Tochter hat sich umgekehrt und wirft beim Leser Fragen auf. Die kleine Enkelin als Erklärerin der neuen Medien deren Umgang wieder erlernt werden muß, die Farm-app als Flucht vor der Realität und der Hund als fester BEzugspunkt, alles detailliert ausgearbeitete Einzelheiten die das GEsamtbild der GEschichte toll abrunden.
Nur die doch sehr große Verwandtschaft verwirrt manchmal.
Das Ende bringt Mutter und Tochter wieder zusammen, obwohl manche der angerissenen Puzzelstücke nicht ganz ausgearbeitet werden und der Phantasie des LEsers überlasssen werden.
DAs Buch hat mich gut unterhalten und interessante Fragen aufgeworfen. Nur an einigen Stellen war es mir die Verwandschaft betreffend doch etwas zu langatmig.
Der Wert von Erinnerungen für das eigene Selbstbild und die Wesensentwicklung sind erstaunlich.

Bewertung vom 26.08.2019
Die Welt in allen Farben
Heap, Joe

Die Welt in allen Farben


sehr gut

Dieser Roman hat mich vom Klappentext her sofort angesprochen.
Der Schreibstil ist flüssig und sehr emotional .
Die Charaktere der beiden Frauen werden sehr detailliert herausgearbeitet und ihre jeweiligen Probleme intensiv beleuchtet.
Als Sehender kann man sich gar nicht vorstellen, was das Sehen alles beinhaltet.
Wie schwer es ist Farben, Licht , Entfernungen und Dimenionen richtig wahrzunehmen. Dieses Buch vermittelt eine Ahnung davon.
Auch das Verdrängungsvermögen mißhandelter Frauen ist für nicht Betroffene nicht nachzuvollziehen. Aber genau dies wird hier im Buch thematisiert und dem Leser nahe gebracht.
Die Kraft , die sich diese zwei psychisch angeschlagenen Frauen geben könne ist fantastisch. Aber die Angreifbarkeit und Instabilität dieser Beziehung wird auch schnell klar.
Manche Entscheidungen sind schwer nachzuvollziehen , was manchmal Längen entstehen läßt, während ich an anderer Stelle gerne noch mehr erfahren hätte.
Das Ende ist absolut stimmig.
DAs Buch unterhält, informiert und regt zum Nachdenken an.

Bewertung vom 21.08.2019
Hope
Martin, Peer

Hope


ausgezeichnet

Mathis, ein Neunzehnjähriger aus Kanada, möchte eine Reportage über die Flüchtlingsströme und die Klimaveränderung schreiben und begleitet deshalb den elfjährigen Somali Hope auf dem gefährlichen Weg von Süafrika nach Kanada.
Zunächst geht Mathis zwar theoretisch gut vorbereitet doch sehr blauäugig auf die Reise. Aber mit jeder neuen Gefahr und der sich entwickelnden persönlichen Beziehung zu Hope und zu anderen Flüchtlingen , wächst MAthis über sich selber hinaus und übernimmt VErantwortung.

Der Roman ist von der Thematik her sehr vielschichtig angelegt. Er behandelt wichtige Themen wie die aktuelle Klimaänderung, deren Ursachen und Folgen und die politischen, wirtschaftlichen und kulturellen BEsonderheiten der durchreisten Länder und Kontinente.
Dabei werden fundiert recherschierte Fakten in eine spannende und sehr emotionale GEschichte sehr gekonnt eingearbeitet.
Der flüssig zu lesende Schreibstil nimmt den LEser sofort mit auf die gefährliche REise.
Die Kapitel sind strukturiert aufgebaut.
Überraschende Wendungen und immer neue Schwerpunkte ziehen den LEser schnell in seinen Bann.
Die Erkenntnis, das immer wieder wirtschaftliche Faktoren und reines Profitdenken die Macht übernehmen, sind erschreckend und regen den LEser zum Nachdenken über sein eigenes Handeln und seine eigene Verantwortung an.
Ein mitreißendes Buch, das unterhält, Wissen vermittelt und zun Nachdenken anregt.

Bewertung vom 25.07.2019
Sal
Kitson, Mick

Sal


sehr gut

Um nicht von ihrer jüngeren Schwester Peppa getrennt zu werden, flieht die 13-jährige Sal mit ihr in die schottische Wildnis eines Naturreservates, nachdem sie den übergriffigen Freund ihrer alkoholkranken Mutter getötet hat.
Sie hat sich ihr survival-Wissen im Internet angeeignet und sich auch sonst gut vorbereitet.

Da das Geschehen aus Sals Sicht wiedergegeben wird, hat der Autor versucht seinen Schreibstil und Sprachgebrauch dem einer 13- Jährigen anzupassen.
Was ihm meiner Meinung nach nur teilweise gelingt.
Sal wird als Legasthenikerin bezeichent mit einer hohen Intelligenz, deren Sprachgebrauch hier doch ein relativ hohes Niveau erreicht, das mit ihrem sozialen Umfeld nicht ganz zusammenpaßt.
Die Naturbeschreibungen sind eindringlich und Sals umgesetztes theoretisches Survival Wissen erstaunlich. Manchmal fragt man sich ob es nicht zu gut funktioniert und damit unglaubwürdig wird.
Die fast nicht vorhandenen Emotionen Sals bzw. die gefühlsmäßigen Aussetzer sind dagegen sehr gut eingefangen worden.
Ingrid und Adam sind zwei Figuren, die die Geschichte sehr berreichern,weil sie für die Schwestern zu Bezugspersonen werden.
Das Ende ist vorhersehbar und hätte aus meiner Sicht gerne noch mehr ausgearbeitet werden können.
Dieser Roman beschreibt die Geschehnisse ohne sie zu bewerten.
Sal hat am Ende noch einen weiten Weg vor sich, um das Erlebte zu verarbeiten und darüber hätte ich gerne noch viel mehr erfahren.

Bewertung vom 01.07.2019
Die Unvollkommenen
Hannig, Theresa

Die Unvollkommenen


sehr gut

Nachdem Lila unbewußt 5 Jahr inVErwahrung verbracht hat, erwacht sie im INstitut zur Rehabilitation. Nach erfolgter Flucht und erneuter Gefangennahme erkennt sie langsam wie stark der Basileus SAmson das Geschick der Welt verändert hat. Wohin wird diese 2 Klassengesellschaft bestehend aus Menschen und Robotern noch führen?
Der Schreibstil derAutorin ist flüssig und spannend.
Die wahren Zusammenhänge werden erst stückweise enthüllt. Samsons Entwicklungsgeschichte enthält bewußt und auffallend viele Anspielungen auf die JEsusgeschichte. Samson wird anmaßenderweise dem christlichen Gott gleichgestellt.
Erst ganz zum Schluß läßt die Autorin den LEser in dessen GEdankenwelt eintauchen, erschreckend und mit einem sehr offenen Ende.
Der BEginn der Story hat mich an andere Dystophien erinnert. Doch der weitere VErlauf und das Ende gehen in eine ganz andere Richtung wie erwartet.
BEim LEsen wechselt sich bei mir Begeisterung mit großer Skepsis ab. ISt es nicht anmaßend die GEdankenwelt Gottes nachvollziehen zu wollen????
Das reine Land eine Illusion oder ein VErweis auf ein späteres LEben?
Der Roboter Samson ,dem menschliche Erinnerungen eingepflanzt wurden, spricht von Seelen und ein LEben nach dem Tod.
Die Roboter werden vermenschlicht, während die integrierten MEnschen ferngesteuert werden.
Die Roboter kämpfen um ihre Rechte wie die unvollkommenen Menschen..
DAs Ende ist mir zu offen und unbefriedigend und ich hoffe, das die Autorin sich noch zu einer Fortsetzung entschließt.
An einigen Stellen hat mich die GEschichte verwirrt, dazu gehört vor allem der Schluß.
Andere Stellen regen zum NAchdenken über die reale Welt an.

Bewertung vom 25.06.2019
Ich wähle die Freiheit
Saeed, Chalat; Redies, Martin

Ich wähle die Freiheit


gut

Chalat Saeed schildert uns in diesem Buch ihren Lebensweg von einem jungen naiven Mädchen , das mit 14 Jahren im Irak von ihren Brüdern als Ehefrau an einen Islamisten verkauft wird , zu einer mutigen Mutter , die sich in Deutschland von ihrem Mann scheiden läßt.

Die Lebensumstände der Frauen im Irak werden sehr bewegend und teilweise auch schockierend aus der Sicht eines jungen naiven Mädchens wiedergegeben.
Die sprachliche Darstellung erfolgt in einfacher Sprache , dabei überwiegen Dialoge.
Zeitliche Sprünge , Widersprüche und fehlende Hintergrundinformationen verwirren dem LEser immer wieder . Die teilweise emotionslose Aneinanderreihung von GEsprächen und Ereignissen schildern zwar gut das LEben der Frauen, aber ihre GEfühle und Gedanken, kommen nur an einigen wenigen Stellen zum Vorschein.
Klar wird, das Frauen dumm gehalten und als Ware betrachtet werden.
Der LEser erfährt leider sehr wenig über Chalats Weg zum christlichen Glauben. Allah als Gott der Männer , der sie die Frauen mißachten läßt und Gott, der nicht näher erläutert wird, als Gott der Frauen. Das ist mir zu wenig.
Wo begegnet sie dem christlichen GLauben, warum läßt sie sich taufen?
Die beschriebenen fanatischen Taten und Aussagen der Islamisten, die vor der Perschmerga nach Deutschland flüchten, machen mir Angst.
Wieviele von ihnen sind hier mit falschen Personalien und bereiten im Geheimen Anschläge vor?
Der Inhalt des Buches gibt dem Leser vieles an Informationen über den Irak, die Islamisten und besonders die Lebensweise der Frauen.
Es veranschaulicht aber auch ihre andere Sichtweise , die sie ihren eigenen Kindern mitgeben.
Die Umsetzung und besonders der Schreibstil haben mich nicht angesprochen.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 19.06.2019
In jenem besagten Sommer
Musser, Elizabeth

In jenem besagten Sommer


ausgezeichnet

Die Schriftstellerin Josephine Bourdillon wird angeschossen und liegt mit einem Schädel-Hirn-Trauma auf der Intensivstation.
Ihre Familie bangt um sie und die Frage nach dem Täter und seinen Beweggründen wird aufgeworfen.

Der Schreibstil der Autorin gefällt mir wieder sehr gut.
Auf drei verschiedenen Erzählebenen , die in GEgenwart und VErgangenheit spielen ,wird dem LEser sehr gekonnt das GEschehen und die unterschiedlichen PErsonen näher gebracht.
In der Vergangenheit der Schriftstellerin scheint es ein Geheimnis zu geben, das im Zusammenhang mit dem Attentat zu stehen scheint.
Der LEser lernt schnell den Täter kennen, der in einer Ausnahmesituation steckt und psychisch sehr labil ist . Die Suche nach dem Auftraggeber gestaltetsich dagegensehr schwierig.
Der Spannungsbogen wird sehr gezielt gesetzt und läßt den LEser das Buch kaum aus der Hand legen.
Es werden einige sehr schwere Themen tiefgründig behandelt.
Glaubenszweifel, christliches Handeln, Liebe bis zur Selbstaufgabe, schwierige familiäre Ereignisse, die Suche nach VErgebung und psychische Erkrankungen wie Depressionen sind zentraleThema, die gekonnt in die vielschichtige GEschichte eingearbeitet worden sind.
Das Ende hätte ich so nie erwartet, es ist aber genauso absolut stimmig.

Bewertung vom 27.05.2019
Fluchtinstinkt / THINK - Sie wissen, was du denkst! Bd.1 (eBook, ePUB)
Johnson, Trent Kennedy

Fluchtinstinkt / THINK - Sie wissen, was du denkst! Bd.1 (eBook, ePUB)


weniger gut

Clay hat wegen einem bewaffneten Apothekenüberfall 8 Jahre im GEfängnis verbracht. Er läßt sich ein Überwachungsgerät ins GEhirn implantieren , um auf Bewährung freikommen zu können. Die Therapeutin Kathy, genannt Think, bekommt jeden seiner GEdanken in ihr eigenes Gehirn übermittelt. Da wird Clays Schwester umgebracht und Clay behauptet unschuldig zu sein.

Die grundlegende Idee der Gedankenüberwachung von Straftätern hat mich sofort faziniert. Die beschriebene technische Umsetzung hat mich jedoch nicht überzeugt, u.a. weil sie nur angerissen wird. Der Schreibstil ist verwirrend. Er springt zwischen den Personen hin und her und die beschriebenen Gedankengänge sind nicht immer logisch nachvollziehbar. Sicher sind die überwachten Straftäter psychisch labile PErsonen, aber die Gedanken der Therapeutin sind ebenfalls nicht geradlinig.
Jede der PErsonen hat eine Vorgeschichte, die im VErlauf der GEschichte leider nur teilweise offengelegt wird. Warum Clays Ex-Freundin Clay in die Raketenfirma entführt, wird nicht ganz klar. Auch wenn ich da einen starken VErdacht habe, der mit der dementen Oma zusammenhängt, deren GEdankengänge die Enkelin gerne verstehen möchte.
Aus diesem Erzählstrang hätte die z.b. Autorin viel mehr machen können. So sind auch andere Zusammenhänge bis zum Ende nicht ganz klar ausgearbeitet. worden. Dieser erste Teil ist relativ kurz gehalten, was nicht unbedingt hätte sein müßen. Die ethischen Fragen der GEdankenüberwachung werden kaum angesprochen. Der Schlußgedanke, das die Therapeutin ihre Probanden braucht, um nicht über ihre eigenen Probleme nachdenken zu müssen, läßt auf einen mehr erklärenden 2. Teil hoffen.

Bewertung vom 27.03.2019
Tsunami im Kopf
Sprenger, Max

Tsunami im Kopf


ausgezeichnet

Max beschreibt in diesem Buch sehr eindringlich seine Gefühle und besonders seine Ängste, die ihn immer wieder zu überwältigen drohen. Was bedeutet es sich nicht verständigen zu können und bei allem auf Andere angewiesen zu sein? Das kann man sich als nicht BEtroffener gar nicht vorstellen.
Als er sich nach Monaten und zahllosen Therapiestunden wieder etwas verständigen kann , trifft er die Entscheidung seine Erlebnisse in einem Buch festzuhalten, um anderen MEnschen den Wert jeden Augenblicks zu verdeutlichen und auch um anderen BEtroffenen Mut zu machen.
Wieviel Energie er in dieses Projekt investiert, kann man erst ermessen, wenn man das Buch gelesen hat.
Es hilft ihm nicht aufzugeben und immer weiterzukämpfen.
Ich hoffe und glaube, das MAx noch nicht am Ende seiner Möglichkeiten angekommen ist, und wünsche ihm auf seinem schweren Weg Zuversicht und Gottvetrauen.

Der Schreibstil des Buches ist flüssig und wenn man Max Alter und Möglichkeiten zu diesem Zeitpunkt bedenkt auch erstaunlich ausgereift. Man merkt, im Laufe der Handlung, das sich Max innere Einstellung langsam ändert.
Auch seine Einstellung zum Glauben wird bestärkt durch seine Mutter .
Max hat schon viel erreicht, trotz aller negativen Prognosen und er spendet damit sicherlich auch anderen BEtroffenen Hoffnung.

Bewertung vom 26.03.2019
Die Spur der Toten / Witchmark Bd.1
Polk, C. L.

Die Spur der Toten / Witchmark Bd.1


sehr gut

Miles Singer ist Arzt in Aelands. Er versucht den heimkehrenden Soldaten des Landes zu helfen, die scheinbar von einer psychischen Krankheit befallen sind.
Er selber versteckt seine magischen Fähigkeiten mit denen er den Soldaten zu helfen versucht, weil er fürchtet eingespert zu werden.
Als er den Mörder eines vergifteten Mannes sucht , kommt er gefährlichen Geheimnissen auf die Spur, die mit seiner eigenen Familie verbunden sind.

Dieser Roman erinnert mich vom Stil her an Steampunkliteratur.
Dabei wird hier Fantastisches wie Hexenmagie und Amartine mit Aetherenergie und alter Technik wie die ersten Automobile gekonnt verbunden.
Der Schreibstil ist flüssig und die Charaktere werden detailliert entwickelt.
Die zwischenmenschlichen Gefühle, wenn es sich denn um Menschen handelt, werden sehr gut dem LEser näher gebracht.
Die Story hat mich zu BEginn etwas verwirrt.
Aber am Ende lösen sich doch viele Fragen auf und einige unvorhersehbare Wendungen führen zu einem schlüssigen Ende.
Die Story ist vielschichtiger als man zu Beginn denkt.
Die Handlung bietet noch jede MEnge Potential für Folgebände und ich würde diese auf jeden Fall auch lesen wollen.