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Greenie_Apple

Bewertungen

Insgesamt 236 Bewertungen
Bewertung vom 17.12.2020
Mädchenseelen
Tappeiner, Daniel

Mädchenseelen


sehr gut

Nervenkitzel pur

Vor zwanzig Jahren wurde Tamara vergewaltigt. Völlig traumatisiert brachte sie sich eine Woche später um. Vom Täter ist wenig bekannt, es fehlt seitdem jede Spur, obwohl es eigentlich Beweisstücke hätte geben müssen. Tamaras Schwester Lorena, knapp zehn Jahre jünger, hat damals einiges von dem, was passierte, durch die Erzählungen ihrer Schwester vor der Mutter und der Polizei mitbekommen. Vergessen konnte sie es nie. Schon allein deswegen, weil sie ihrer Schwester sehr ähnlich sieht. Und plötzlich scheint sie alles wieder einzuholen, denn der Mörder von Tamara meldet sich bei ihr…
Die Kapitel sind recht kurz gehalten und lassen sich schnell hintereinander weglesen. Die Idee zum Buch und die Umsetzung fand ich ebenfalls gelungen. Die Handlung spielt in Italien und da mahlen die juristischen Mühlen einfach anders.
Ein paar Kleinigkeiten fand ich zwar nicht unbedingt immer logisch, wie zum Beispiel die Meldung des Portiers, dass der Strom und das Telefon wieder funktionieren, das merkt man ja auch selbst, war aber für das nachfolgende Geschehen teilweise relevant, so dass ich darüber hinwegsehen konnte. Insgesamt hat mich die Geschichte begeistert, von daher eine ganz klare Leseempfehlung für alle, die es spannend und blutig mögen.

Bewertung vom 11.12.2020
Skandal im Bohemia / Sherlock & Watson - Neues aus der Baker Street Bd.7 (1 Audio-CD)
Koppelmann, Viviane

Skandal im Bohemia / Sherlock & Watson - Neues aus der Baker Street Bd.7 (1 Audio-CD)


sehr gut

Das Dreamteam ermittelt im modernen London

Die Drehbuchautorin Viviane Koppelmann transportiert den Klassiker, wie es bereits die BBC-Serie getan hat, ins moderne London. Sherlock scheint tot, Watson will ihn rehabilitieren, da das Gerücht aufgekommen ist, Sherlock sei selbst für die Verbrechen verantwortlich gewesen, die er aufgeklärt hat. Also berichtet Watson in seinem Blog von großen Fällen, bei denen Sherlock versagt hat.
Ein Hörspiel über Sherlock und Watson - keine leichte Aufgabe, angesichts der Tatsache, dass diese Figuren schon vielfältig dargestellt wurden. Das hat Koppelmann meines Erachtens gut hinbekommen. Die Arroganz eines Sherlocks und die etwas trottelige, aber liebenswürdige Art des Watson sind ihr absolut gelungen. Die Kommentare in Form des Blogs fand ich ebenfalls spannend, hier kann man viele alte Bekannte antreffen, mal mehr, mal weniger offensichtlich.
Die technischen Effekte passten gut zu den Texten. Während in der Serie die Wörter in Form von Texteinblendungen bei Sherlock um den Kopf schwirren und seine geniale Art zu denken und zu beobachten darstellen, wird hier mit Soundeffekten gearbeitet, die einen Stereoeindruck hinterlassen, so dass man meint, Sherlocks Gedanken fliegen um seinen Kopf herum. An einigen Stellen hätte die Musik etwas dezenter sein dürfen, das Problem habe ich aber auch bei Kinofilmen, die sind mir generell zu unausgewogen. Was mir nicht ganz gefallen hat, waren die Stimmen der meisten weiblichen Darsteller. Während die Männer großartig umgesetzt waren, fand ich die weiblichen Stimmen oft nicht passend. Mrs. Hudson wirkte viel zu jung, Irene Adler und die Moderatorin zu gekünstelt. Ich hatte schon überlegt, ob es zum Teil daran liegen könnte, dass das Original von Sir Arthur Conan Doyle vielleicht anders ist, denn das habe ich leider immer noch nicht gelesen, aber das schien es nicht zu sein.
Insgesamt haben mich die Folgen dennoch überzeugt, denn normalerweise fällt es mir eher schwer, Hörbüchern oder -spielen zu folgen. Lediglich am Schluss wurde es mir teilweise zu unübersichtlich und schnell, weil dann recht viele Namen neu auftauchten oder in Verbindung gebracht wurden.

Bewertung vom 11.12.2020
Das Zeichen der Vier / Sherlock & Watson - Neues aus der Baker Street Bd.6 (1 Audio-CD)
Koppelmann, Viviane

Das Zeichen der Vier / Sherlock & Watson - Neues aus der Baker Street Bd.6 (1 Audio-CD)


sehr gut

Das Dreamteam ermittelt im modernen London

Die Drehbuchautorin Viviane Koppelmann transportiert den Klassiker, wie es bereits die BBC-Serie getan hat, ins moderne London. Sherlock scheint tot, Watson will ihn rehabilitieren, da das Gerücht aufgekommen ist, Sherlock sei selbst für die Verbrechen verantwortlich gewesen, die er aufgeklärt hat. Also berichtet Watson in seinem Blog von großen Fällen, bei denen Sherlock versagt hat.
Ein Hörspiel über Sherlock und Watson - keine leichte Aufgabe, angesichts der Tatsache, dass diese Figuren schon vielfältig dargestellt wurden. Das hat Koppelmann meines Erachtens gut hinbekommen. Die Arroganz eines Sherlocks und die etwas trottelige, aber liebenswürdige Art des Watson sind ihr absolut gelungen. Die Kommentare in Form des Blogs fand ich ebenfalls spannend, hier kann man viele alte Bekannte antreffen, mal mehr, mal weniger offensichtlich.
Die technischen Effekte passten gut zu den Texten. Während in der Serie die Wörter in Form von Texteinblendungen bei Sherlock um den Kopf schwirren und seine geniale Art zu denken und zu beobachten darstellen, wird hier mit Soundeffekten gearbeitet, die einen Stereoeindruck hinterlassen, so dass man meint, Sherlocks Gedanken fliegen um seinen Kopf herum. An einigen Stellen hätte die Musik etwas dezenter sein dürfen, das Problem habe ich aber auch bei Kinofilmen, die sind mir generell zu unausgewogen. Was mir nicht ganz gefallen hat, waren die Stimmen der meisten weiblichen Darsteller. Während die Männer großartig umgesetzt waren, fand ich die weiblichen Stimmen oft nicht passend. Mrs. Hudson wirkte viel zu jung, Irene Adler und die Moderatorin zu gekünstelt. Ich hatte schon überlegt, ob es zum Teil daran liegen könnte, dass das Original von Sir Arthur Conan Doyle vielleicht anders ist, denn das habe ich leider immer noch nicht gelesen, aber das schien es nicht zu sein.
Insgesamt haben mich die Folgen dennoch überzeugt, denn normalerweise fällt es mir eher schwer, Hörbüchern oder -spielen zu folgen. Lediglich am Schluss wurde es mir teilweise zu unübersichtlich und schnell, weil dann recht viele Namen neu auftauchten oder in Verbindung gebracht wurden.

Bewertung vom 02.12.2020
Das Flüstern der Bäume
Christie, Michael

Das Flüstern der Bäume


ausgezeichnet

Ein Familienepos der besonderen Art

Jacinda Greenwood arbeitet als Naturführerin auf Greenwood Island, einem letzten Paradies, in dem man noch Natur genießen kann, denn durch den Klimawandel wurde die Erde wenn auch noch nicht unbewohnbar, so doch nicht mehr besonders lebenswert. Doch der Schein trügt: Ein Paradies stellt es höchstens für die sogenannten „Pilger“ dar. Reiche Menschen, die sich einen Ausflug in den ursprünglichen Wald Kanadas leisten können. Während diese wie Könige behandelt werden, sind die Angestellten unter ständiger Beobachtung. Da erscheint eines Tages Jakes Ex-Verlobter mit Neuigkeiten, die alles verändern könnten…
Das gesamte Buch ist etwas Besonderes. Das Cover, wunderschön gestaltet, im Inneren mit herrlichen kleinen Zeichnungen bestückt und auch der Aufbau außergewöhnlich. Beginnend in der „Gegenwart“ im Jahr 2038 geht es wie bei den Jahresringen eines Baumes zurück bis zu Jacindas Urahnen 1908, quasi dem Kern des Stammes, und wieder vor in die Gegenwart. Dabei werden nach und nach die einzelnen Familienmitglieder vorgestellt und die Antworten auf viele Fragen langsam aufgedeckt. Jede Figur entwickelt sich stetig weiter wie ein wachsender Baum, entfaltet sich vor dem Leser, wobei es dabei auch durchaus einige „Lieblingsbäume“ für mich gab. Spannend fand ich vor allem, wie unterschiedlich der Bezug zur Natur für die einzelnen Charaktere war. Für die einen war es eine Überlebensquelle, indem sie den Wald zu Geld machten, für die anderen, indem sie ihn schützten und darüber erzählten und für beide Seiten, weil sie dort zumindest die meiste Zeit über lebten.
Das Motiv des Baumes, das sich durch das Buch zieht, gefällt mir dabei sehr gut. Im Gegensatz zur Familiengeschichte waren diese Entwicklungen immer offensichtlich. Man konnte die Geschichte der Bäume durch die Jahre hinweg lesen und so langsam die Bezüge herstellen. Den Schreibstil fand ich wunderbar episch und nachdrücklich, es entstanden immer wieder große Bilder zu den einzelnen Stationen in meinem Kopf, die oft bedrückend waren, manchmal aber auch Hoffnung ausstrahlten. Besonders die Aussicht auf unsere Zukunft ließ mich erschaudern und ich würde mir wünschen, dass sie auch andere zum Nachdenken anregt.
Insgesamt ein großartiges Buch, das besondere Beachtung verdient hat.

Bewertung vom 30.11.2020
Die Morde von Wickenham (MP3-Download)
Myers, Amy

Die Morde von Wickenham (MP3-Download)


sehr gut

Auf den Spuren eines alten Verbrechens

Georgia und ihr Vater Peter Marsh, ehemals Polizist, schreiben Bücher über alte, ungelöste Verbrechen. Und auch diesmal scheinen sie wieder einem Fall auf der Spur zu sein, als ein Skelett in einer Kalkhöhle bei Wickenham unweit von London aufgefunden wird. Doch hat diese auch etwas mit dem Mord vor rund siebzig Jahren an Ada Proctor zu tun? Vater und Tochter ermitteln und stoßen auf ungeahnte Verwicklungen und eine alte Dorffehde.
Es handelt sich hier um den ersten Band der Reihe um „Marsh & Daughter“, von daher hätte ich mir für den Anfang mehr Details gewünscht. Man wurde quasi mittenhinein gestoßen und bekam einige Antworten häppchenweise nachgeliefert. Allerdings wirkte es eher so als wären diese Dinge bereits in einem Vorgängerband erwähnt worden. Den hätten die Einwürfe nämlich absolut gefüllt. Eigentlich verlorenes Potenzial, schade! Das behinderte das Verständnis ein wenig, zumal man sich eigentlich auch voll und ganz auf den eigentlichen Fall konzentrieren musste, um nicht den Faden zu verlieren. Das gelang mir anfangs noch gut, wurde aber gegen Ende durch viele Hypothesen des Ermittlerduos erschwert. Dabei hat mir gefallen, wie die eigenen Erfahrungen von Georgia immer wieder in die Detektivarbeit einflossen und man so einen sehr differenzierten Blick auf die Figuren bekam.
Die Idee zur Geschichte gefiel mir prinzipiell richtig gut und auch die Sprecherin verstand es, den einzelnen Charakteren Leben einzuhauchen, indem sie durch zum Teil winzige Veränderungen in der Stimme deutlich machte, wen man vor sich hatte. Das war für mich ein großer Pluspunkt, da ich mich normalerweise mit Hörbüchern sehr schwer tue. Meistens schalte ich irgendwann ab und bekomme einen Großteil nicht mehr mit. Das war hier gar nicht der Fall. Schade nur, dass es am Ende so konfus wurde. Ich für meinen Teil würde gerne noch weitere Folgen hören und sehen, wie sich auch Georgia weiterentwickelt, zumal einige Details ihrer eigenen Vergangenheit als Cliffhanger fungieren könnten und vielleicht auch sollten.

Bewertung vom 30.11.2020
Der Spiegelmann / Kommissar Linna Bd.8
Kepler, Lars

Der Spiegelmann / Kommissar Linna Bd.8


ausgezeichnet

In den Fängen eines Psychopathen

Am helllichten Tag verschwindet spurlos ein Mädchen auf der Straße, ein anderes scheint beim Eisangeln mit dem Stiefvater ertrunken zu sein. Fünf Jahre später wird eines der Mädchen tot aufgefunden – erhängt auf einem Spielplatz. Und der einzige Zeuge ist nicht vernehmbar, da er mit seinen eigenen Dämonen zu kämpfen hat. Es handelt sich um Martin, den Stiefvater des ertrunkenen Mädchens, der deren Tod und den seiner Brüder in der Kindheit nicht verkraftet hat.
Joona Linna übernimmt den Fall und deckt nach und nach das Werk eines Psychopathen auf, der noch weitere Mädchen in seiner Gewalt hat. Wird es Joona gelingen, ihn rechtzeitig aufzuspüren, bevor er sein perfides Spiel beenden kann?
„Der Spiegelmann“ ist der nunmehr achte Band der Reihe von Lars Kepler um den Ermittler Joona Linna. Prinzipiell ist er auch unabhängig von den anderen Teilen lesbar, allerdings werden immer wieder Informationen und kleine Details aus den vorhergehenden Bänden aufgegriffen, die den Lesefluss bei Nichtkennen mitunter stören können. Wie gewohnt sind die einzelnen Kapitel meist gut überschaubar und der Beginn ohne Vorgeschichte, so dass man rasch im Geschehen ist und schnell mitgerissen wird.
Und auch die Handlung ist wieder typisch Kepler - voll von psychischer und physischer Gewalt mit vielen vorher- und unvorhersehbaren Wendungen und Cliffhangern. Wer die Reihe kennt, kann sich auf das Wiedersehen mit einigen alten Bekannten freuen. Aber auch die neuen Figuren wurden detailliert und sehr individuell entworfen, so dass ein vielschichtiges Bild mit einem für mich mal wieder extrem hohen Spannungsbogen entstand. Im Gegensatz zu „Lazarus“, dem Vorgängerband, den ich schon großartig fand, hat mir das Setting hier noch einmal besser gefallen, war für mich irgendwie runder.
Für alle Fans von Kepler und denen, die Thriller lieben und nicht zu zart besaitet sind, ein unbedingtes Muss!

Bewertung vom 22.11.2020
Die Farbe von Glück
Bagus, Clara Maria

Die Farbe von Glück


ausgezeichnet

Ein Buch der leisen Töne

Jules ist verzweifelt. Seine Frau hat bereits einige Babys verloren. Und auch diesmal scheint ihr Kind keine Überlebenschancen zu haben. Also erpresst er die Krankenschwester Charlotte, sein Baby mit einem gesunden zu vertauschen. Dafür wird er Stillschweigen darüber bewahren, dass Charlotte ein Kind zur Pfleg aufgenommen hat, das nicht ihr eigenes ist. Doch wird Jules auf Dauer mit dieser Lüge leben können? Und wie entwickelt sich das Leben der vertauschten Tochter?
Dieses Buch ist das, was ich gerne ein ‚Buch der leisen Töne‘ nenne. Es ist intensiv, ohne aufdringlich zu wirken. Es stimmt einen traurig und ist gleichzeitig tröstend und ruhig. Es regt zum Nachdenken über eines der wichtigsten Themen der Menschheit an – der Frage nach dem Glück. Macht es glücklich, wenn sich meine Wünsche erfüllen? Kann man es an materiellen Dingen messen? Kann man Glück beeinflussen? Gibt es Schicksal? Wie hängen die vermeintlich so verschiedenen Lebenswege der Protagonisten doch unweigerlich zusammen? Gibt es den einen richtigen Weg? Was wäre aus mir geworden, wenn ich einen anderen Weg eingeschlagen hätte? Clara Maria Bagus schafft eine dichte und sinnliche Atmosphäre. Sie beschreibt die unterschiedlichen Perspektiven der Figuren in einer unglaublichen Klarheit. Jede Szene hat sich eindrücklich in mein Gedächtnis gebrannt, gleich, in welchem Umfeld man sich gerade aufhielt. Die Farben des Ostens, die Wesen der Menschen, die dort leben, ihre Auffassung von Glück und ihre Weisheit. In völligem Gegensatz dazu die westliche Art zu denken und zu leben. Diese jeweilige Sicht auf die Dinge war für mich besonders eindrücklich.
Die sehr kurzen Kapitel ließen einen nur so über die Seiten fliegen. Abgerundet wird alles durch dieses wunderschöne harmonische und auch haptisch toll gestaltete Cover, das mich sofort angesprochen hat. An vielen Stellen fühlte ich mich ein wenig ertappt in meiner Denkweise und hoffe, dass ich viele dieser erhellenden Momente tief in meinem Herzen behalten werde.

Bewertung vom 07.10.2020
Gefährliches Vertrauen (eBook, ePUB)
Härtl, Cornelia

Gefährliches Vertrauen (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Erschreckend glaubwürdig

Lena Borowski ist Sozialarbeiterin, die vom Jugendamt in einen sozialen Brennpunkt in Offenbach versetzt wird. Nach anfänglicher Skepsis, ob es sich dabei nicht nur um politische Machtspielchen handelt, geht sie jedoch voll in ihrer neuen Aufgabe auf. Aber sie begibt sich auch auf private Ermittlungsarbeit, denn eine alte Schulfreundin meldet sich bei Lena. Sie bittet um deren Mithilfe, da ihre Schwägerin verschwunden zu sein scheint. Die Spur führt Lena in die SM-Szene Frankfurts. Plötzlich taucht die Leiche einer jungen Frau auf. Handelt es sich dabei um die Vermisste?
Die Arbeit mit den heruntergekommenen Familien und vor allem verwahrlosten Kindern ist erschreckend glaubwürdig beschrieben. Die Geschehnisse um die kleine Samantha nehmen einen mit und stimmen traurig, da es leider viel zu häufig so passiert. Und auch die eigentliche Geschichte rund um die vermisste Sabrina ist gut und durchaus realistisch beschrieben. Was mich ein bisschen stört, ist das Erklären einiger Begriffe, von denen ich mir nicht vorstellen kann, dass Lena noch nie davon gehört hat. Hier ein Beispiel: „Was bedeutet das denn – extrem devot … sucht absolut dominanten Mann, der sie unterwirft und über ihre Grenzen führt … 24/7 angestrebt?“ Vielleicht habe ich aber mittlerweile auch selbst so viel darüber gelesen und gehört, dass ich das als normale Begriffe ansehe. Das tut dem Buch generell aber keinen Abbruch.
Die Story ist flüssig geschrieben, ein ums andere Mal musste ich einfach weiterlesen, weil es so spannend beschrieben ist. Dabei wurde ich mit den einzelnen Figuren eigentlich gar nicht so warm. Sie sind alle toll und detailliert beschrieben, aber selbst die Protagonistin Lena selbst ist mir nicht hundertprozentig sympathisch, obwohl ich ihre Arbeit wirklich bewundere. Das könnte unter anderem auch an ihrer Beziehung zu einer Japanerin liegen, die sehr introvertiert dargestellt ist, was aber im Laufe des Buches erklärt wird, weshalb. Lena selbst kommt mir auch immer etwas oberflächlich rüber, obwohl sie das eigentlich gar nicht ist. Ihre Hintergrundgeschichte macht dieses Verhalten deutlich. Und die Tatsache, dass ich nicht alle Charaktere mag ist für mich eher ein Zeichen, dass man sich mit der Story beschäftigen muss und zum Nachdenken kommt, woran das liegt und vielleicht auch eigene Vorurteile ausräumen kann.
Insgesamt trotz meiner kleinen Kritikpunkte ein spannendes Buch mit einem interessanten Hintergrund. Lena Borowskis erster Fall und bestimmt nicht mein letzter.