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... was ich rezensiere, bewerte, das habe ich auch gelesen!

Bewertungen

Insgesamt 1217 Bewertungen
Bewertung vom 31.03.2022
Office 2021
Klaßen, Robert

Office 2021


ausgezeichnet

Für sehr wissbegierige Einsteiger und auch weiter Fortgeschrittene

Auf den insgesamt 1.175 Seiten erklärt der Autor auch die gut versteckten Funktionen von Word, Excel, PowerPoint und Outlook. In Kapitel 41 widmet er sich sogar auf 23 Seiten den grundlegenden Möglichkeiten von Teams.

Alles wird sehr wortgewaltig erläutert. Die zahlreichen farbigen Bildschirmabbildungen erleichtern einerseits das Verständnis der Beschreibungen in den ausführlichen Texten. Diese Screenshots sind leider etwas inkonsistent. Ein Teil davon verfügt über nummerierte optische Hinweise, die Bezug nehmen auf die entsprechenden Ziffern im Textteil. Bei anderen Screenshots hingegen muss man schon sehr genau hinschauen um zu entdecken, wo in dem Bildschirmfenster beziehungsweise dann in der Realität bei der praktischen Arbeit am PC hin geklickt werden müsste , um das im Text beschriebene Feature zu erreichen.

Insgesamt betrachtet ist das Werk sowohl für Einsteiger als auch für die etwas fortgeschritteneren Anwender gut geeignet. Teil II: Texte schreiben mit Word geht es in einem der 10 diesbezüglichen Kapitel beispielsweise auch um Etikettendruck und Serienbriefe. Für Outlook und PowerPoint hat der Autor sogar am jeweiligen Ende des entsprechenden Teils ein Kapitel 'Tipps und Tricks' spendiert.

Hinsichtlich Excel sollte man die Erwartungen leider nicht allzu hoch schrauben. Auf den Seiten 593/594 wird zwar erwähnt, welche Digrammtypen Excel 2021 zu Verfügung stellt. Das aber nur in einer Tabelle mit reiner Textform. Irgendwelche Darstellungen der verschiedenen Diagrammtypen fehlen. Und mit den textlichen Beschreibungen kann man für die Praxis m.E. keinen Gewinn ziehen. Irgendwelche näheren Erklärungen zu dem enormen Funktionsumfang? Fehlanzeige. Das Kapitel 17.9 ist zwar mit dem hochtrabenden Titel "Finanzmathematische Funktionen" versehen. Von den insgesamt 56 entsprechenden Funktionen, die Excel bietet, werden gerade mal eine einzige vorgestellt: die Funktion RMZ()...
Kapitel 17.10 betitelt Robert Klaßen "Statistische Funktionen", also Plural. 112 Statistikfunktionen kennt Excel 2021. Beschrieben wird gerade mal eine einzige MITTELWERT()... Nicht nur ansatzweise ließe sich die jeweilige Überschrift der Kapitel 17.9 und 17.10 als reines Blendwerk bezeichnen. Schade.

In anderen Grundlagenbüchern zu Office 2021 sucht man hingegen vergeblich Informationen zu Pivot Tabels oder zu der Möglichkeit, Daten aus dem Internet (beispielsweise Aktienkurse) in Excel zu importieren. Das wird hier beschrieben, wenn auch nicht sehr ausführlich, aber immerhin.

In Teil VIII geht Robert Klaßen sogar noch auf Makros ein (24 Seiten...), wie ein und dieselbe Datei gleichzeitig von verschiedenen Anwender verwendet werden kann erklärt er auch noch.

Und wer ganz gezielt nach einer bestimmten Funktion, einem Befehl sucht, wird in dem 20 Seiten umfassenden Stichwortverzeichnis mit hoher Wahrscheinlichkeit fündig. Soweit es eben im Textteil enthalten zu finden ist.

Das Buch ist nicht schlecht. Es ist sehr ordentlich. Für die oben angegebene Zielgruppe gut geeignet.
"Alles zu Word, Excel, Outlook und PowerPoint" (Buchdeckel) ist jedoch ebenso übertrieben wie "Das komplette Office-Wissen in einem Band" (Buchrücken).

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 30.03.2022
Jungs, Eure 50er
Rönicke, Frank

Jungs, Eure 50er


ausgezeichnet

Kein Handy, kein Smartphone, kein Tablet, kein PC, kein WhatsApp - kein gar nichts in der Richtung.

Stattdessen auf's 50erle geschwungen und zu Kumpels gefahren. Auf dem Schulhof diskutiert, ob jetzt die neue Hercules in schwarz, die neue Zündapp in rot oder doch die Kreidler 1/10tel PS mehr hat und damit dann tatsächlich 3km/h schneller sein könnte...

Zeiten waren das.

Karstadt hatte damals noch keine großen finanziellen Probleme und verkaufte sogar die 'flotten Flitzer' Starflite GTS electronic mit 6,25PS Leistung. Für gerade mal 2.375,00 DM... Neckermann gab es noch. Und dort gab es für 548,00 DM die Simson Spatz, made in DDR. Und auch die italienische Garelli Monza für 1.475,00 DM. So günstig waren 6,3 PS nirgendwo sonst zu bekommen.
Hertie, Kaufhof, Horten, Quelle - wie die Kauf- und Versandhäuser auch alle hießen. Alle hatten in den 70er Jahren irgendwas motorisiertes mit zwei Rädern im Angebot.

Heutzutage ist beispielsweise ein Velosolex mit dem kleinen abklappbaren Motörchen über dem Vorderrad, welches dann per Reibrad angetrieben wurde, eine halbe Sensation. Eine ganze Sensation wird das Velosolex, wenn die Fahrer einen vollen Lederkombi samt Integralhelm trägt!

Durch den schönen Bildband werden also viele ebenso schöne Erinnerungen wach gerufen. Der Band bietet jede Menge meist farbige Fotos, nette Texte, damaliges Werbematerial und auch einige Seiten zu den 50ern im Motorsport. In der Sektion wurden aus den 50ccm Hubraum bis zu 23PS gekitzelt. Wer will, stelle mal eine Vergleichsrechnung an: ein heutzutage üblicher 1,6-Liter-PKW-Benzinmotor hätte entsprechend 736 PS, ein 2-Liter-Motor deren 920...

Tja, die 'Schnapsgläser', die hatten schon was...

Bewertung vom 01.03.2022
Österreichisch-ungarische Kriegsschiffe
Donko, Wilhelm Maximilian

Österreichisch-ungarische Kriegsschiffe


ausgezeichnet

Die Alpenrepublik und Kriegsschiffe??

Ja, die kaiserlich-königliche Monarchie verfügte seinerzeit immerhin über die sechstgrößte Kriegsmarine weltweit. Sie lieferte sich vor Helgoland eine Seeschlacht gegen die dänische Marine, verschiedene zu ihren Gunsten beendete Seeschlachten gegen die italienische Marine. Hier ist wohl die Seeschlacht vor Lissa, der heute Vis genannten kroatischen Insel, im Jahr 1866 die bekannteste.

Die österreichisch-ungarische S.M.S. Zenta hat beim so genannten Boxeraufstand in China anno 1900 aktiv dabei. Die weiteren k.u.k.-Kriegsschiffe kamen zu spät in Ost-Asien an, um noch einzugreifen.

Im Ersten Weltkrieg versuchten die Entente-Mächte die 'Alpen-Marine', die ihre Hauptstützpunkte in Pula, Rijeka und so weiter hatte, durch die Sperrung der Straße von Otranto am Verlassen der Adria zu hindern. Otranto liegt etwa 180 Kilometer südlich von Bari, fast am letzten Ende des italienischen 'Stiefel-Absatzes'. An dieser Stelle wurde eine Sperre mit festen Netzen, Seeminen etc. errichtet. Was die U-Boote der k.u.k.-Marine aber nicht hinderte, ins Mittelmeer vorzudringen. Im Gegenteil, 1917 kam es in der nur 75 Kilometer breiten Seestrasse zwischen Italien und dem heutigen Albanien zu einem Seegefecht zwischen den Schiffen der gegnerischen Kriegsparteien, die die k.u.k.-Marine vereint mit der deutschen kaiserlichen Marine zu ihren Gunsten entschied.

Der Autor Wilhelm. M. Donko, unter anderem in Seoul, Manila, Oslo Botschafter der Republik Österreich, befasst sich seit Jahren mit der Österreichisch-Ungarischen Marine. Jede Menge Schwarz/Weiß-Aufnahmen, technische Daten, Berichte von den zahlreichen Einsätzen, Beschreibung der Häfen, Stützpunkte und Werften, Aufteilung der Kriegsschiffe auf die Siegermächte nach dem Ende des Ersten Weltkrieges vervollständigen das interessante Buch.

Die Reste der österreichischen Marine, bestehend aus zwei leicht bewaffneten Patrouillenboote auf der Donau stellten mit dem Einholen der Flagge am 1. August 2006 ihren Dienst im November 2006 endgültig ein. Die Gardaseeflottille wurde bereits 1866 aufgelöst und findet in dem Buch keine Erwähnung.

Bewertung vom 25.02.2022
Faszination Waldfotografie
Schönberger, Kilian

Faszination Waldfotografie


ausgezeichnet

Schon die schönen Beispielfotos sind den Kauf wert!

Kilian Schöneberger geht in Teil 1 seines Buches auf die geeignete Ausrüstung für die Waldfotografie ein. Fragen zur Technik wie System-, Kompakt- oder Smartphone-Kameras, die geeigneten Objektive für die verschiedenen Motive und sinnvolle Zusatzausrüstung werden ausführlich mit ihren jeweiligen Vor- und Nachteilen erläutert. Weiter geht es mit Wetter, Licht und Tageszeiten. Wie die Aufnahmen mit den von der Natur gegebenen Wetterverhältnissen (Tau, Reif) oder auch den von Nebel gebotenen Lichtverhältnissen gestaltet werden können.
Der Natur, soll heißen den verschiedenen Wald- und Baumarten ist ein Kapitel gewidmet ehe es mit der idealen Bildkomposition weiter geht.
In diesem Teil 1 verrät der Autor auch sehr viel über die Möglichkeiten, mittels im Netz verfügbaren Satellitenbildern, Wetter-Apps den geeigneten Ort, das ideale Wetter ausfindig zu machen.

In Teil 2 stellt der Autor die Waldlandschaften Deutschlands vor. Von den Küstenregionen im Norden bis zu den runter im Süden zu den Allgäuer und Berchtesgadener Alpen, dem Karwendelgebirge.

Wie hier schon im Titel erwähnt sind schon die in bester Wiedergabequalität abgedruckten Bilder den Kauf des Buches wert. Für diejenigen, die dann ihre Leidenschaft für die Waldfotografie entdeckt haben, finden jede Menge nützlicher Informationen.

Bewertung vom 20.02.2022
Digital filmen
Jovy, Jörg

Digital filmen


ausgezeichnet

Der Rundschlag mit allen Themen, die es für's digitale Filmen zu beachten, zu wissen gilt

Gleich eines vorneweg: Smartphone-Video'produzenten' können auf gerade mal sechseinhalb der insgesamt 673 Seiten ein paar Infos zu ihrer 'Video-Kamera' nachlesen. Gefolgt von einigen Infos über ActionCams sowie filmen aus der Luft mittels Drohnen. Wer diese Infos sucht, wird sogar im umfangreichen Stichwortverzeichnis fündig.

Ein eindeutiger Schwerpunkt lässt sich bei dem Inhalt des Buches nicht ausmachen. Weil Jörg Jovi in der vierten Auflage seines wirklich umfassenden Handbuches auf alle Aspekte des digitalen Filmens eingeht. Technik von Bild und Ton, Bildgestaltung, Filmschnitt samt der dazu notwendigen Ausstattung, Storyboard, Nachbearbeitung, Beleuchtung, Veröffentlichung, rechtliche Aspekte, gegebenenfalls unbedingt notwendige Versicherungsverträge, Casting, Budget, Gimbal - es ist eben ein umfassendes Handbuch!

Wobei der Schreibstil von Jörg Jovy alles andere als strohtrocken ist, Beispiel private Haftpflichtversicherung: "Solange Ihr Hobby Hobby bleibt, wird sie Schäden, die in Zusammenhang mit Ihren Filmaktivitäten entstehen, zähneknirschend begleichen. Doch Versicherungsgesellschaften sind bekanntermaßen erfinderisch, wenn es darum geht, sich einer Zahlungsverpflichtung zu entziehen."
(S. 99)

Ob es einem Leser gelingen wird, nach der Lektüre und den in die Praxis umgesetzten Informationen auf über 1.500 Beiträge für Magazine und Sendungen deutscher Fernsehsender zu kommen wie der Autor mit seinem Vierteljahrhundert Erfahrung, das sei dahin gestellt.

Der Filmemacher, der sein Können auf einer soliden Basis beruhend erweitern möchte, der wird hier ganz sicher fündig.

Bewertung vom 20.02.2022
Die Macht der Geographie im 21. Jahrhundert
Marshall, Tim

Die Macht der Geographie im 21. Jahrhundert


ausgezeichnet

Wie alle Titel von Tim Marshall: sehr lesenswert!!

Bis auf Teiles des Kapitels 10 "Der Weltraum' beschäftigt sich und erklärt der Autor die geographischen und auch die historisch begründeten Ursachen für Spannungen, (Bürger-) Kriege, Autonomie- beziehungsweise Separatisten-Bewegungen in neun Weltregionen und/oder Staaten.

Der Brexit, die den Frieden gefährdenden Spannungen zwischen den beiden NATO-Mitgliedern Griechenland und Türkei. Das Bestreben Großer Teile der türkischen Bevölkerung, das in Folge des Ersten Weltkrieges untergegangene Osmanische Reich wieder auferstehen zu lassen. Die Sahel-Zone, im Süden der Sahara horizontal quer durch den nördlichen Teil Afrikas verlaufend, von Mauretanien im Westen über Mali, Niger, Tschad, Sudan bis Eritrea im Osten reichend. Welche Konflikte weswegen dort herrschen und teils blutig ausgetragen werden.

Der Schreibstil von Tim Marshall ist nicht belehrend. Er ist auf der einen Seite höchst informativ. Ohne dabei die unterhaltsame Lesbarkeit ausser Acht zu lassen.

Ein Beispiel aus dem Kapitel über Griechenland, es geht um den Ersten Balkankrieg, der 1912 ausbrach und mit dem Vertrag von London am 30. Mai 1913 beendet wurde:
"König Georg war zu diesem Zeitpunkt allerdings bereits tot, er war am 18. März bei einem Spaziergang aus kürzester Distanz in den Rücken geschossen worden. Die Schlagzeile der Londoner Times lautete: »König der Helenen von einem Verrückten in Saloniki erschossen«. Der Mörder, Alexandros Schinas, wurde verhaftet und starb sechs Wochen später. Wie es scheint, war er verrückt genug, in einem Polizeirevier aus dem Fenster zu fallen." (S. 193)
Die mehr oder minder offen sichtbaren Vorstellungen der "Neoosmanen" unter Führung von Erdogan werden durchleuchtet. Die besondere Bedeutung Äthiopiens, bedingt durch die Geographie des Landes, wird verdeutlicht: "Für die Ägypter ist der Damm [der den Blauen Nil auf eine Länge von bis zu 250 Kilometer aufzustauen vermag; Anm. WS] eine existentielle Bedrohung - ein typisches Beispiel dafür, wie ein Land zum Gefangenen seiner Geographie wird. Der Nil ist die Lebensader der fünftausend Jahre alten ägyptischen Kultur. Ohne Nil kein Ägypten. Der größte Teil des Wassers in Ägypten stammt aus dem Blauen Nil, und die Äthiopier fummeln am Wasserhahn rum." (S. 315)

Gerade wenn man sich bei aktuellen Nachrichten immer öfter an den Kopf langt und sich fragt, was ist denn da oder dort schon wieder los, worum geht es da eigentlich: in dem Buch sind viele schlüssige Antworten zu finden.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 07.02.2022
Puch
Rönicke, Frank

Puch


ausgezeichnet

Denkmal für eine Weltmarke!

Puch und Weltmarke?
Eindeutig ja!
Denn Puch war der erste Hersteller, der nicht nur die grösste Anzahl an Mofas in der ganzen Welt verkaufte. Puch brachte das erste Mofa mit Katalysator auf den Markt.

Puch baute nahezu ununterbrochen 87 Jahre lang sehr erfolgreiche Motorräder - eben von 1900 bis zur Werksschliessung 1987. Im jenem Jahr wurde Puch an die italienische Piaggio-Gruppe verkauft. Die 250er MotoCross-Maschine, mit der Harry Everts zwölf Jahre zuvor die Cross-Weltmeisterschaft gewann, kam aus Graz.

Wer in den 1970er Jahren eine Puch M50 Jet sein Eigen nennen konnte, hat sich den Neid aller Zündapp-, Hercules- oder Garelli-Fahrer zugezogen. Denn die Puch hat alle 'versägt'...

In dem Textbildband ist die ganze Historie des Grazer Motor-Zweirad-Herstellers zu finden. Einige der Maschinen aus den ersten Jahren des Zwanzigsten Jahrhunderts, also um die 1905er Jahre, sind nach heutigem Verständnis durchaus kurios. Beispielsweise ein 'Moped' mit einem Beiwagen, bestehend aus einem bequemen Korbsessel für die Dame des Hauses...

Jede Menge Bildmaterial mit den begleitenden Geschichten, mit nahezu allen verfügbaren technischen Daten der verschiedenen Modelle und Motoren im Anhang, Explosionszeichnungen & Detailaufnahmen der Motoren setzen Puch das Denkmal, welches die leider untergegangene Marke verdient.

Bewertung vom 01.02.2022
Kaiserdämmerung
Schmidt, Rainer F.

Kaiserdämmerung


ausgezeichnet

Die von Ludendorff in die Welt gesetzte und geschürte 'Dolchstoßlegende' wird gerade gerückt!

Der Geschichtsunterricht an den Schulen hat nach meiner allerdings schon einige Jahrzehnte zurück liegenden Erfahrung einen riesigen Fehler: in der Unterstufe des Gymnasiums beginnt der Unterreicht mit der Antike, also Griechen und Römer, geht dann über einige Ereignisse des Mittelalters bis zum Ersten Weltkrieg, eventuell auch noch bis zum Niedergang der Weimarer Republik und den Anfängen der Nazi-Diktatur.
Auf die Mittelstufe folgt bekanntlich die Oberstufe. Und da beginnt das Spiel von Neuem: Antike - Mittelalter - Anfänge des 'Dritten Reiches'.

Kommt das Thema "Erster Weltkrieg" zur Sprache, geht das Husch Husch und endet mit dem Vertrag von Versailles. In welchem dem Deutschen Reich die Alleinschuld am Ersten Weltkrieg angelastet wurde. Mit der Folge der ungeheuren Reparationszahlungen, der Besetzung des wirtschaftlich für Deutschland so wichtigen Rheinlandes, Gebietsverlusten etc.

Der höchst intrigante Erich Friedrich Wilhelm Ludendorff, der ab August 1914 mit Paul von Hindenburg ein 'erfolgreiches Feldherren-Duo' bildete, hatte bereits ab 1916 die Vorstellung einer Militärdiktatur in Deutschland. Als 'Blitzableiter' für seine eigenen Fehler und Unfähigkeit setzte er die Dolchstoß-Legende in die Welt und sorgte so auch dafür, dass die Weimarer Republik wenig bis gar keine Überlebenschancen hatte. Dass auf die Weimarer Republik das 'Dritte Reich', die Nazi-Diktatur folgte.

So weit, so gut beziehungsweise schlecht.

Was im Geschichtsunterricht jedoch völlig untergeht, das sind die Geheimansprachen, die Geheimverträge, der Revanche-Gedanken für die Niederlage Frankreichs am Ende des Deutsch-Französischen Krieges 1870/71 mit dem Verlust Elsass-Lothringens an das Deutsche Kaiserreich. Von Raymond Poincaré bis zum Exzess vorangetrieben.
Die Britten standen dabei in der Niederträchtigkeit mit der Absicht, ihr zusammengeraubtes Empire zu retten, in keiner Weise zurück.
Gleiches gilt für das russische Zarenreich. Wobei es in dem Fall natürlich nicht um das Empire ging. Sondern um die Vormachtstellung auf dem Balkan mit dem zerfallenden Osmanischen Reich, die Verfügungsgewalt über den Bosporus und die Dardanellen.

Wer mit wem warum 'mauschelte', welcher Staat mit welchem unter welchen Bedingungen, welchen Versprechungen und Zielsetzungen und welchen nicht vorstellbaren Grausamkeiten den ersten maschinell geführten Krieg führte, all das beschreibt Rainer F. Schmidt ausführlich.

Es soll in keiner Weise eine Rechtfertigung für alle historischen Folgen sein. Aber die Zuweisung der 'alleinigen Kriegsschuld' an das Deutsche Reich war völlig unbegründet.
Nochmals und ausdrücklich betont: es geht um den Begriff der 'alleinigen Kriegsschuld'!
Die Friedenbemühungen des 28sten US-amerikanischen Präsidenten Thomas Woodrow Wilson mit seinem 14 Punkte Programm wurde mal von dieser, mal von jener und dann wieder von einer anderen Kriegspartei hintertrieben. Das Gemetzel ging weiter.

Wie es überhaupt zu diesem vier Jahre andauernden Gemetzel kommen konnte, weswegen das Attentat am 28. Juni 1914 auf Österreich-Ungarns Erzherzog Franz Ferdinand fälschlicherweise als Ursache für den Ersten Weltkrieg gedeutet wird, das erfährt man in diesem absolut lesenswerten Buch,
Die Vorgeschichte, Entwicklung und auch die Familienbande des deutschen Kaisers Wilhelm II, des britischen Königs George V. sowie des Zaren Nikolaus II, alle drei Vettern untereinander (Großmutter aller drei war Queen Victoria, Königin des Vereinigten Königreichs Großbritannien und Irland, ab Mai 1876 trug sie als erste britische Monarchin zusätzlich den Titel Kaiserin von Indien), das beleuchtet, begründet, erklärt Rainer F. Schmidt.

Geschichte kann ja so interessant sein!!

0 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 01.02.2022
Windows 11 Praxisbuch - das neue Windows komplett erklärt. Für Einsteiger und Fortgeschrittene
Gieseke, Wolfram

Windows 11 Praxisbuch - das neue Windows komplett erklärt. Für Einsteiger und Fortgeschrittene


ausgezeichnet

Wer alles über Windows 11 wissen will - hier ist es zu finden

Dass Wolfram Gieseke weiss, wie verständliche Fachliteratur geschrieben wird, das hat er als Autor von mehr als 50 bisher erschienenen Titeln bereits unter Beweis gestellt. Gleichgütig, ob es sich um die zum Erscheinungszeitpunkt eines Buches jeweils aktuelle Windows-Version, um MS-Office, Android-Devices, NAS-Geräte oder sonst einen Rechner-Aspekt handelt. Die neuen Features werden dem Leser verständlich erläutert.

So auch auf diesen 771 Seiten, unterteilt sechs Tele mit insgesamt 33 thematisch gut organisierten Kapiteln.

"Windows optimal nutzen und individuell anpassen", "Surfen, Mail und Apps [...]", "Dateien effizient verwalten, organisieren und sichern", "Sicherheit - PC, Daten und Anwender schützen", "Netzwerk und Internet [...]", "Systempflege [...]", so die Bereichstitel. Also alles was das Herz, nein, was der Anwender, der seinen Windows 11-Pc nicht als Spielhallenersatz betrachtet, wissen will, wissen sollte, wissen muss.

Die zahlreichen Screenshots sind zwar schwarz/weiß, erleichtern aber dennoch das Verständnis, das Nachvollziehen der Erklärungen sehr.

Manches wird dem erfahrenen Windows 10 - Anwender garantiert bekannt sein. Weil Microsoft wie immer bei neuen Versionen des Betriebssystem Bewährtes aus der vorhergehenden Version beibehalten hat. Manches Gewohnte dann aber auch mal unter den Tisch fallen lässt.

Über all dies schreibt der Autor. Das ganze Buch ist lesenswert. Besonders die mit grauem Hintergrund abgesetzten Textbereiche haben es in sich. Nur eines von vielen möglichen Beispielen, Seite 177, das Thema lautet "Windows per Sprache nutzen":
"Spracherkennung reagiert nicht auf den Befehl »Zuhören starten«? Die Spracherkennung und auch die Onlinehilfe dazu behaupten beharrlich, das Kommando für den Stimmaktivierungsmodus sei 'Zuhören starten'. Die Spracherkennung lässt sich damit aber trotz zahlreicher Versuche nicht auf Zuruf reaktivieren? Kein wunder, da konnten sich die Übersetzer von Software und Sprachsteuerung wohl nicht einigen. Der Befehl [...] lautet in Wirklichkeit 'Jetzt zuhören'. [...]"
Apropos Spracherkennung: die ist mittlerweile wirklich sehr gut. Word einen Brief oder Outlook einen E-Mail-Text diktieren - funktioniert tadellos. Nur wenn es um grammatikalisch notwendige Satzzeichen, um Zeilen- oder Absatzschaltungen etc. geht, dann kann man sich im Internet dumm und dusslig suchen. Dort ist keine zusammenfassende Aufstellung zu finden. Was hilft hier? Die Seiten 181 bis 188 in diesem Buch.
Wobei der Autor gleich noch den hilfreichen Tipp platziert, wegen Verstandesschwierigkeiten der Spracherkennung weder die deutsche noch die österreichische oder die in der Schweiz gebräuchliche Buchstabiertafel zu verwenden. Sondern die internationale ICAO-Buchstabiertafel, umgangssprachlich als 'NATO-Buchstabiertafel' zu verwenden. Also statt 'Anton' das Wort 'Alfa' für den Buchstaben 'A' bis hin zu 'Zulu' statt 'Zacharias' für das 'Z'.

Als erfahrener Anwender kann man getrost manche Erklärung nur kurz anlesen und dann überfliegen. Siehe oben - Microsoft hat vieles Bewährte nicht geändert. Aber auch das vermeintlich schon lange Bekannte klärt über bisher unentdeckte, versteckte Features auf.
Welchem Tastaturfreak ist schon bekannt, dass sich beispielsweise mit der Tastenkombination "Win-Taste + 3" das dritte in der Taskbar fixierte Programm starten lässt, mit "Win-Taste + 7" das siebte etc. Völlig egal, welches Programm an diese Stelle der Taskbar gesetzt wurde.

Alles in Allem: dieses Buch ist nur eines: gut!!

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 30.01.2022
Windows 11 Bild für Bild erklärt - das neue Windows 11. Ideal für Einsteiger geeignet
Schels, Ignatz

Windows 11 Bild für Bild erklärt - das neue Windows 11. Ideal für Einsteiger geeignet


ausgezeichnet

Windows 11 - spielend einfach kennenlernen

Wenn Ignaz Schels nicht wüsste, wie leicht verständliche Bücher auch über komplexe Themen der PC-Welt geschrieben werden, hätte er es sicher nicht auf bisher mehr als 100 Titel gebracht.

Auch dieses 'Bilderbuch' ist selbst für Laien und Einsteiger, die sich für einen neuen Rechner mit dem Betriebssystem Windows 11 entschieden haben oder entscheiden wollen, sehr gut geeignet.

'Bilderbuch' steht in Gänsebeinen, weil alles, was der Autor erklärt, mit farbigen Abbildungen, Screenshots, symbolisierten Maus-Bewegungen und Maus-Klicks dargestellt wird. Die auf jeder Seite am unteren Rand befindliche, farblich abgesetzte breite Zeile bietet in kurzer Form wichtige Erklärungen, Hinweise und Tipps.

Von den Themen her geht der Autor auf alles ein, was Windows 11 so zu bieten hat. Installation, persönliche Anpassungen, Systemeinstellungen, Installation neuer Geräte wie Drucker, Ordnerfreigaben, Apps, die neue, deutlich weiter verbesserte Version des Microsoft Browsers Edge. Natürlich haben die Themen Netzwerk und Internetverbindungen, Sicherheitseinstellungen, Updates etc. ihren notwendigen Platz gefunden.

Die knapp 13,00 € Investition lohnen sich nicht nur für Um- und besonders auch Einsteiger, die sich einen sicheren, gekonnten Umgang mit Windows 11 aneignen wollen.

Zufrieden werden auch diejenigen sein, die sich mit Windows 10 auskennen und wegen der von Microsoft neu errichteten Hürden, die sich vor der Installation von Windows 11 aufbauen (Stichworte UEFI und TPM 2.0) vor der Entscheidung stehen, neuer PC - ja oder nein?
Sich einen neuen Rechner anschaffen zu müssen, zu wollen, obwohl der 'alte' Rechner unter Windows 10 bestens funktioniert, das ist dann die Frage.
Hier sind genug Informationen darüber zu finden, ob die neuen Möglichkeiten des neuen Windows die Anschaffung eines neuen Rechners Wert sind.

Halbwissende Umsteiger und besonders Windows-Einsteiger werden mit dem Buch erst Recht glücklich.