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Lesezeichenfee
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Münsterland
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Ich liebe es zu lesen und bin echt eine Leseratte. Am liebsten mag ich Bücher von Emons, Gmeiner und Silberburgverlag. In letzter Zeit haben mich der Ulmer Verlag und Eden Books sehr positiv überrascht. Es ist immer wieder toll, auf tolle Bücher zu stoßen. Ich wandere auch gerne als Ausglich zum Lesehobby. Gerne geh ich auch in Urlaub und besuche die Regionen über die ich lese.

Bewertungen

Insgesamt 496 Bewertungen
Bewertung vom 28.11.2022
Kerl aus Koks
Brandner, Michael

Kerl aus Koks


ausgezeichnet

Humorvoll, unterhaltsam und treffend/9 Leben
Michael Brandner Kerl aus Koks List 2022

Humorvoll, unterhaltsam und treffend/9 Leben

Kerl aus Koks ist eine „Art Biografie“ von Michael Brandner. Vor allem das Ruhrgebiet ist so treffend beschrieben und auch die bayrische Dorfidylle.

Das Cover ist so passend, süß, perfekt, das stimmt so wunderbar mit Staffel eins überein.

Vor allem gefiel mir der Schreibstil sehr gut. Die Geschichten wurden sehr unterhaltsam erzählt. Allerdings steht ja auch schon im Buch, dass nicht wirklich alles genau so war, aber sicher steckt – trotz allem – viel Wahrheit im Buch. Irgendwie kam man in ganz Dortmund herum, es wurden sehr viele Stadtteile erwähnt. Das Ganze wurde in Zeitabschnitte (5 Staffeln) und in die „neun“ Leben abgeteilt. Amsterdam und Drogen dürfen natürlich auch nicht fehlen. Vieles würde man dem sympathischen Schauspieler nicht zutrauen.

Am Besten fand ich die Beschreibungen seiner Kindheit, also Staffel 1, danach muss man es einfach als Roman nehmen, denn dann wiederholen sich teilweise Sachen in einem anderen Stadtteil, was so seine Gespielinnen, Hausbesetzung, Drogen usw. betrifft. Die Nachkriegszeit wurde gut präsentiert, so dass sie eine gute Lektion in Geschichte ist.

Irgendwann entwickelt sich Kerl aus Koks zu einer eigenen Lobeshymne, auf ihn selbst. Den harten Kerl aus dem Pott, der alles überlebt. Ich hab schon so viele Biografien gelesen, daher kann ich sagen, dass das eine der Besten ist. Ob wahr oder nicht, unterhaltsam ist sie alle mal.

Mein – Lesezeichenfees – Fazit:

Der Roman mit biografischen Zügen gefällt mir gut, er ist unterhaltsam, humorvoll und treffend. 5 Feensternchen.

Bewertung vom 28.11.2022
Unsere Bäume der Hoffnung
Rinaudo, Tony

Unsere Bäume der Hoffnung


ausgezeichnet

LAMP, Hausa, Eselsprichwörter, Kurmi, Rehydrationsmischung

In diesem Buch geht es um Tony Rinaudo, der als Missionar mit seiner Familie in Afrika gelebt hat. Er hat es mit Bäume pflanzen versucht, die fast alle eingingen. Dann hat er festgestellt, dass es dort Bäume gibt, ein unterirdischer Wald und hat damit gearbeitet. Er hat den Bauern beigebracht, wie man sie schneidet, um damit schnell wieder große Bäume zu bekommen. Auch die Ernten (Seite 196, Seite 201) wurden besser, weil es mehr Wasser gab und mehr nützliche Tiere.

Der Autor hat mich sehr beeindruckt, wie er das ganze geschafft hat. Vor allem der unermüdliche Einsatz. Es ist schwierig, Menschen was beizubringen, die das immer so gemacht haben, auch wenn sie damit keinen Erfolg haben. Und dann Umlernen? Nee, das wollten die meisten Menschen nicht. Das Schlimme war auch, dass oft die Bäume der Menschen, die nach Tonys Methode gearbeitet haben, gestohlen wurden oder verbrannt oder was auch immer. Oft von Nachbarn die neidisch waren. Interessanterweise erzählt Tony auch von Australien, wo er in seiner Jugend auch der Abholzung zusehen musste: AUF nach AUSTRALIEN, dann gibt es dort auch ein unterirdischer Wald! Aber Tony Rinaudo hat es in einem unermüdlichen Einsatz geschafft, den Menschen bei zu bringen, dass Bäume wichtig sind. Dafür hat er auch einen Preis bekommen und es wurde auch ein Film über ihn gedreht: Der Waldmacher.

Mir gefallen in dem Buch vor allem die vielen Bilder, die zum Text dazu deutlich gemacht haben, dass sich wirklich was verändert hat. Auch wenn es immer noch viele Probleme gibt. Mein Buch ist voll mit Post its, weil es mich total beeindruckt hat. Auch gibt es einige Bibelstellen und Kommentare bzw. Erlebnisse dazu. Der Autor ist christlich, es wird zwar deutlich, aber unaufdringlich deutlich, was mir sehr gut gefällt.

Seite 43: … dass wir alle Masken aufsetzten, um von anderen akzeptiert zu werden, und dabei vorgaben, jemand zu sein, der wir gar nicht sind.

Seite 91: Die LAMP-Methode, mit der man besser Sprachen lernen kann.

Seite 92 und ff Die Sprichwörter der Hausa Sprache

Seite 94: Leider musste der Autor feststellen, dass viele der jüngeren, gebildeten diese Sprichwörter nicht mehr kennen. Das finde ich schade, da geht so viel ursprüngliche Kultur verloren.

Seite 107: Hier wird deutlich, dass Liz (seine Frau) auch sehr viel für die Einheimischen dort gemacht hat. Sie verarztete oft Menschen und hat es anderen auch beigebracht. Man braucht nicht immer Antibiotika! Vor allem, weil es in Niger ja nicht Unmengen davon gibt, wie in Europa.
Seite 108: Rehydrationsmischung

Seite 116: Diesseits des Himmels ist das Lebens unvorhersehbar, ganz egal, wo man lebt. Für uns war es wichtiger, dort zu sein, wo wir uns zugehörig fühlten, als dort (...) wo es aus unserer Sicht sicherer erschien. Seite 134: Jeffery Woodke wird im Oktober 2016 entführt. -- Die Unsicherheit des Lebens in Afrika wird am Schluss des Buches noch mal deutlich.

Seite 120: Dorfnamen (einige haben mit Wald (Kurmi) und Bäume zu tun)

Seite 121: Bäume sind für Afrika wie für uns Öl. (von mir zusammengefasst)

Seite 133: Kamelurin (Nutzung bei Krankheit von den Tuareg)

Seite 143: Die Erfolgsquote von Niger ist das Ergebnis einer hohen Misserfolgsquote bei dem Versuch, die Abholzung rückgängig zu machen.

Seite 146: Die Definition von Albert Einstein zum Wort Wahnsinn.

Auf Seite 215 ist ein eindrucksvolles Bild, von den Kerben in harten Baumstämmen, die davon entstehen, dass Frauen mit Seilen Wasser aus dem Brunnen heben.

Seite 217: Alle sind wieder zuhause in Melbourne und die Kinder von Tony Rinaudo sind entsetzt, wie oberflächlich die Menschen dort sind. (Nicht weniger als in Europa oder Amerika: Anmerkung Lesezeichenfee) Aber auch, dass man dort nie weiß was man anziehen soll. Die Temperaturunterschiede sind enorm, von Sommer bis Winter an einem Tag ist alles möglich.

Mein – Lesezeichenfees – Fazit:
Das Buch und sein Autor haben mich sehr beeindruckt. Es hat viele Spuren und Ideen in meinem Kopf hinterlassen. Ein sehr lesenswertes Buch, bei dem ich sehr viel gelernt und mich auch gut unterhalten gefühlt habe. 10 Feensternchen.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 26.11.2022
Der große Coup des Monsieur Lipaire / Die Unverbesserlichen Bd.1
Klüpfel, Volker;Kobr, Michael

Der große Coup des Monsieur Lipaire / Die Unverbesserlichen Bd.1


weniger gut

Die Gang

Die neue Serie von Klüpfel und Kobr handelt von einem Deutschen namens Liebherr, der sich Lipaire nennt und seiner Gang. Sie wollen alle zu Geld kommen, um sich ihre Wünsche und Träume zu erfüllen. Karim, Jacqueline, Paul, Delphine, Lizzy. Dafür legen sie sich mit einer nicht mehr ganz so reichen Adelsdynastie an.

Ich fand das Buch sehr langweilig und gewollt auf Louis de Funes gemacht. Ich mag Louis de Funes, aber das Buch mag ich nicht. Ich konnte weder schmunzeln noch lachen und es dauerte ewig, bis ich in die Geschichte kam. Ich musste insgesamt drei Bücher zwischendurch lesen, sonst hätte ich das Buch nicht zu Ende geschafft. Dabei kann es nicht wirklich am Schreibstil liegen, sonst hätte ich nicht so viele Kluftinger und anderes von den Autoren gelesen. Es lag eher am aufgeblähten Geschehen. Diese Geschichte hätte man locker auf 300 Seiten erzählen können, dann wäre sie nicht so zäh gewesen. Die Charaktere sind interessant und teilweise fast liebenswert. Zuerst mochte ich die Lebedame Lizzy, als sie in der Gang war, mochte ich sie nicht mehr. Dafür wurde mir Delphine sympathischer, als vorher. Zuerst sind nur Karim und Lipaire da, es dauert sehr lange, bis die anderen auch dabei sind. Der Frankreichflair ist schön, allerdings nichts besonderes. Ich hab das schon besser gelesen. Das Cover gefällt mir nicht so gut, denn es ist so, das könnte auch, mal von den Farben abgesehen irgendwo anders am Meer spielen. Zudem ist das Buch nicht sehr gut verarbeitet, wie ich finde. Oder mein Exemplar ist halt nur mit 1 Lesebändchen, dabei habe ich gehört, es sollen drei sein (blau, weiß, rot).

Mein – Lesezeichenfees – Fazit:

Das Buch ist eine Art Kluftinger auf Französisch mit gewolltem Louis de Funes-Fun, doch leider hat das nicht funktioniert. Es gibt Frankreich Flair, interessante Charaktere, der Schreibstil ist gut, aber die Geschichte gefiel mir nicht so gut, weil sie übertrieben aufgebauscht ist. Ich wurde einfach nicht wirklich warm damit. Man es lesen, man muss es nicht lesen. 2,5 Sterne.

3 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 30.10.2022
Solothurn blickt in den Abgrund
Gasser, Christof

Solothurn blickt in den Abgrund


ausgezeichnet

Kurzmeinung: Viele Highlights, tolle Charaktere, trockener Humor und ein super Schreibstil.

Spannend und fesselnd bis zum Schluss

Anastasia Tomaso arbeitet länger, im Büro, als sie ein Geräusch hört, geht sie nachsehen und wird zusammengeschlagen. Sie kommt ins Krankenhaus. Als dann noch die beste Freundin von Pia verschwindet, mischt sich Polizeihauptmann Dornachs Tochter in die Ermittlungen ein.

Das Buch hat ein schönes Cover.

Wie immer gefiel mir der Schreibstil und ich war schnell im Krimi per Kopfkino. Die Charaktere waren wie immer gut gezeichnet und mir gefielen Jana und Pia am Besten. Witzig fand ich, dass Pia und die Kommissarin für eine nicht verschlossene Wohnung einen Schlüsseldienst riefen. Auch sonst blitzte der trockene Humor des Autors durch. Ich mein, man könnte durchaus eine Katze fragen, ob man allerdings die Antwort versteht, falls sie miaut, bleibt im Unklaren.

Der Krimi hat einen tollen Spannungsbogen, einige aktuelle Themen und viele Highlights. Meine Lieblingshighlights waren meist mit Jana. Die auf wundersame Art und Weise wieder aufgetaucht ist. ;-) Sehr zur Freude von Pia und mir.

Außerdem gab es megaviele tolle Zitate. Die alle zu zitieren, würde die Rezi sprengen.

Mein - Lesezeichenfees - Fazit:

Ein spannender Krimi mit tollen Highlights und Charakteren. 5 Feensternchen und eine Empfehlung von mir.

Bewertung vom 30.10.2022
Hej Hamburg
Breukelchen, Tanja

Hej Hamburg


ausgezeichnet

Kurzmeinung: Ein super Buch, mit tollen Tipps fürs Einkaufen, Bücher kaufen, super lecker und nicht zu teuer essen. Action wie Schaukeln für Erwachsene.
Lesezeichenfee goes Hamburg / I love it
In dem wunderschönen Buch von Tanja Breukelchen und Bernd Jonkmanns „Hej Hamburg“ gibts viele schöne Bilder und tolle Tipps. Neben den bekannten Highlights wie der Elbphilharmonie oder das Atlantik (spätestens bekannt durch Udo Lindenberg) gibt’s noch viele tolle Tipps mit super Restaurants und tollen anderen Freizeittipps in 14 Hamburger Stadtteilen.

Mein Highlight auf Platz Nummer 1 ist eindeutig Schaukeln für Erwachsene! Endlich dürfen wir auch mal Spaß haben, auch wenn wir keine Kinder dabei haben. Das finde ich so genial. Aber auch die vielen Tipps, wo man prima Bücher kaufen kann, wo man super essen kann, gefallen mir total. Vor allem sind bezahlbare und viele nachhaltig produzierende Restaurants in diesem Buch. Und Spätzle! (Für mich als gebürtige Schwäbin lebenswichtig!) Es gibt Stadtteile, die hatte ich so gar nicht auf dem Plan und die werde ich beim nächsten Besuch auf jeden Fall besuchen.

Mein – Lesezeichenfees – Fazit:

Tanja Breukelchen hat liebevolle Texte geschrieben, die Bernd Jonkmanns wunderbar ins Bild gesetzt hat. Eine Liebeserklärung an eine meiner absoluten Lieblingsstädte: Hamburg.

10 Feensternchen dafür.

Bewertung vom 30.10.2022
Happy New Year - Zwei Familien, ein Albtraum
Stehn, Malin

Happy New Year - Zwei Familien, ein Albtraum


ausgezeichnet

Malin Stehn Happy New Year Fischer/Scherz 2022

Drei Familien im Albtraum

Wie immer feiern Nina, Lollo und Malena mit ihren Familien bei Lollo und Max Sylvester. Dann verschwindet Lollos Tochter Jennifer und der Albtraum beginnt.

Dadurch, dass das Buch jeweils aus der Sicht von Nina, Frederic, Lollo und Max geschrieben ist, kommt man den Charakteren näher. Lollo und Max mochte ich so überhaupt nicht, es sind in meinen Augen sehr üble Gestalten. Nina, Malena, Agneta und Smilla waren mir am sympathischsten. Alle Protas sind gut beschrieben und irgendwie ist der Abend eigentlich harmlos, aber eins führt zum anderen und so ist es „folgenschwer“. Es sind drei – nicht zwei - Familien, die ab Sylvester im Albtraum leben.

Zuerst fand ich es durch die jeweils andere Sichtweise der Protas spannend. Jedenfalls ist der Ausgang sehr plausibel und ich hab das eigentlich auch nicht anders erwartet. In der Mitte fängt es an, etwas an Spannung zu verlieren und ab da hab ich mir schon gedacht, dass es etwas anders ausgeht, als zu Beginn angedeutet.

Der Schreibstil gefiel mir von Beginn an, daher musste ich das Buch haben! Auch blitzt hin und wieder der Lokalkolorit hervor und es hat was „Schwedisches“. Fasziniert haben mich diese Namen, dass so viele Nicht-Schweden in Schweden leben.

Einige Sätze gefielen mir besonders gut (vor allem, weil da so viel Wahres dabei ist, über manches musste ich erst mal nachdenken):
Seite 66: Wie kommt es, dass die ganze gute Musik rauskam, als wir jung waren?
Seite 124: Snap, Snapchat (oh man, man merkt, dass ich doch nicht mehr so jung bin. Aber Facebook ist nur für alte Leute. Daher mag ich letzteres nicht *gg*)
Seite 279: Depris betreffend, dass Angehörige mitleiden und man nicht mehr weiß, was man von seinem Partner verlangen kann. (Ich finde, das mit den Depris wurde gut umrissen und einfühlsam beschrieben, im ganzen Buch, auch wenn es nicht so genannt wurde. Es wurde mit „Stress“ umschrieben.)
Seite 288: Das Leben ist endlich, es ist wichtig, den eigenen Zielen zu folgen…
Seite 334: kursiv gedrucktes zu den Depris, fand ich sehr, sehr treffend beschrieben.
Seite 379: Toscakaka – Mandelkuchen. Hier hätte ich mir ein Rezept gewünscht, das hätte gut gepasst.

Mein – Lesezeichenfees – Fazit:
Mir gefielen vor allem die Beschreibungen von Depris in dem Buch sehr gut. Einfühlsam und zu 100 % treffend. Der Schreibstil war fesselnd und die Charaktere gut beschrieben. Dazu noch ein Schuss Lokalkolorit und eine nachvollziehbare Geschichte. Ein toller Schweden-Albtraum-Krimi. 8 Feensternchen.

Bewertung vom 14.10.2022
Der Tod steigt aus dem Sarkophag
Ryley, Ronald

Der Tod steigt aus dem Sarkophag


ausgezeichnet

Feeling like in Egypt

Die Millionärstocher, Alison, muss sich um den großen Event, die Geburtstagsparty ihrer Tante Mildred kümmern. Zusammen mit ihrer besten Freundin Peggy. Doch dann stirbt die Museumsaufseherin, Peggy verschwindet und ihr Butler muss samt Holden ins Krankenhaus.

Der Schreibstil ist wie immer brillant, wenn man mal angefangen hat, ist man sofort im Buch gefangen. Der Krimi hat einen Spannungsbogen, der stetig nach oben steigt und man vom ganzen Tempo so richtig atemlos wird. Die Charaktere sind gut beschrieben und man kann sie allesamt nachvollziehen. Teilweise blitzt auch noch Humor vor.

Ronald Ryley beweist mal wieder, dass man auch auf unter 350 Seiten einen super spannenden Krimi schreiben kann, der auf den Punkt kommt und einen niemals langweilt. „Der Tod steigt aus dem Sarkophag“ ist sogar noch besser als „Der Tod bucht Zimmer 502“.

Mein – Lesezeichenfees – Fazit:
Ein super Krimi für diese Jahreszeit, denn man möchte nicht mehr aufhören zu lesen. Ein unbeschwerter Schreibstil, super beschriebene Charakteren, ein stetig wachsender Spannungsbogen, Highlight nach Highlight und ein fulminanten Ende. Ich frage mich, wann kommt der Film raus, den MUSS ich sehen! 20 Feensternchen (die Höchstpunktzahl) von mir.

Bewertung vom 10.10.2022
Monsieur le Comte und die Kunst des Tötens / Monsieur le Comte Bd.1
Martin, Pierre

Monsieur le Comte und die Kunst des Tötens / Monsieur le Comte Bd.1


weniger gut

Wer Langeweile hat und Lust sich zu quälen…

Lucien Comte verspricht seinem Vater an dessen Sterbebett mit der Tradition der Familie fort zu fahren. Menschen zu töten, für diese Aufträge bekommen sie viel Geld. Sein Onkel, der die Aufträge nicht mehr ausführen kann, nimmt sie an und gibt sie an Lucien weiter.

Mir gefiel das Krimithema, das Cover und der Rückentext, deshalb dachte ich, das ist ein toller Krimi und deshalb wollte ich ihn unbedingt lesen. Fürs Cover gibt’s noch eine 2.

Ich verstehe nicht, warum Autoren, die offensichtlich schreiben können, solche Bücher schreiben?! Mit seiner anderen Serie, die ich nicht schlecht finde, komme ich auf jeden Fall besser klar und auch viele andere, wenn man den Rezis glauben darf.

Wie schon ein anderer Rezent schreibt, fand ich den 2. Absatz auf Seite 8 auch bescheuert. Mit dieser verdrehten Logik. Unwillkürlich frag ich mich als Leser, hält der Autor uns für doof? Oder wie kommt man auf so was?

Dann fällt Lucien auf eine Frau rein. Chantal. Und wundert sich dann darüber, dass sie mit den Tageseinnahmen abhaut. Für mich war das vorhersehbar.

Alle Charaktere finde ich ziemlich oberflächlich. Und das gewollt lustige mit der Wirtschafterin seines Vaters, die schlecht hört, fand ich nicht witzig.

Seite 88 das beschreiben der Aufwachphase fand ich auch nur zäh. Seite 110 mit den Crepes und der jungen Frau, das war alles so langweilig, dass das Buch keinen Spannungsbogen bekam.

Auf dem Buch steht Kriminalroman. Es ist aber eher ein Unterhaltungsroman. Bis Seite 137 bin ich der Meinung und dann hab ich aufgegeben. Ich fühle mich irgendwie als Leser betrogen. Wenn ich einen Krimi möchte und den nicht bekomme. So hab ich natürlich den Gastauftritt von Madame le Commissaire verpasst, aber irgendwie verspüre ich den Wunsch, Pierre Martins Südfrankreichbücher aus meinem Regal zu verbannen. Bevor ich noch mehr schlechte Bewertungen vergeben müsste.

Mir hat hier auch der „leichte“ Frankreichflair gefehlt. Stattdessen handelt es sich um ein Buch über einen Lebemann, der dem weiblichen Geschlecht nicht abgeneigt ist. Um es freundlich auszudrücken.

Auch dass Lucien jetzt Aufträge bekommt Menschen zu ermorden und die dann „so“ sterben, ist irgendwie nicht witzig. Offensichtlich sterben ja alle so, wie ich aus den Rezis der anderen Leser weiß. Den ersten hab ich ja mitbekommen. Und man soll ja wahrscheinlich kein Mitleid mit den ums Leben gekommen bekommen, weil der Grund für den Mord ja schlüssig erscheint. Nun ja…

Mein – Lesezeichenfees – Fazit:
… der sollte dieses Buch lesen. 2 Sterne dafür, dass ich auf Seite 137 aufgehört habe. Sonst wäre es wohl 1 Stern geworden, weil ich einfach nur genervt bin.

Bewertung vom 05.10.2022
Margaretas Traum / Gut Erlensee Bd.1
Weinberg, Juliana

Margaretas Traum / Gut Erlensee Bd.1


weniger gut

Nichts besonderes

Margareta Lamprecht wohnt auf Gut Erlensee bei Kiel. 1919, das Geld ist knapp, die Druckerei so gut wie pleite und ihr Vater möchte sie mit einem Grafen vermählen, doch Margareta ist schon anderweitig verliebt.

Aufgrund der Leseprobe, dachte ich, das wäre ein Buch für mich.

Also erst mal möchte ich zum Cover kommen! Ich frage mich, wer dieses Cover für Kiel ausgewählt hat? Berge in Kiel? Ein See mit Bergen? Also ich denke da eher in Richtung Bayern, vielleicht Chiemsee oder so, aber nicht an plattes flaches Land. Das Cover passt einfach nicht wirklich und es gefällt mir auch nicht. Hätte ich das Buch im Buchladen gesehen, hätte ich es niemals gekauft. Dabei sah es im Internet noch schön und vielversprechend aus, aber da hab ich auch die Berge nicht so gut gesehen!

Ich fand das Buch ziemlich langweilig und es war auch total vorhersehbar. Somit hab ich es dann quergelesen, um es endlich aus der Hand legen zu können. Mit den Charakteren wurde ich auch nicht wirklich warm. Fand ich total schade. Das Buch ist nichts besonderes. Teilweise wurde ich an die billigen Liros erinnert, die ich in meiner Jugend gelesen habe. Es ist etwas, das ich eigentlich schon vergessen hatte, als ich es zugeklappt habe. Schade, aber dieses Buch beweist mal wieder, dass mir historische Bücher gefallen, wenn der Schreibstil und die Geschichte toll beschrieben sind. War ich bei Anja Marschall die Trillogie Töchter der Speicherstadt total begeistert, so war ich hier sehr enttäuscht. Sollte es einen 2. Teil geben, dann lese ich ihn nicht.

Mein – Lesezeichenfees – Fazit:
2 Sterne.

Bewertung vom 08.09.2022
Das Versprechen von Glück / Töchter der Speicherstadt Bd.3
Marschall, Anja

Das Versprechen von Glück / Töchter der Speicherstadt Bd.3


ausgezeichnet

Anja Marschall Töchter der Speicherstadt Das Versprechen vom Glück Teil 3 Piper 2022

Cläre, Anna und Frieda

Dieses Buch spielt in den Jahren von 1956 bis 1989. Da ist alles verflochten, was damals vor allem in Hamburg und in Deutschland geschah. Nachkriegszeit, Mauerbau, Stasi, Deichbruch/die große Flut, Öffnung der Mauer usw. Und natürlich die Kaffeedynastie, die von Joost, dem Ehemann von Anna runtergewirtschaftet wird.

Der Schreibstil ist der absolute Wahnsinn. Geschichte mag ich ja nicht, aber hier bin ich sofort gefangen. Dieses Buch ist spannender, als manch ein Krimi.

Irgendwie wiederholt sich die Geschichte. Maria hatte ja auch erst am Schluss den Mann, den sie wirklich liebt, Cläre ja auch und nun noch Anna. Irgendwie waren die Frauen, die das mitbestimmten, über den Köpfen ihrer Töchter, einfach gefangen in ihrer Erziehung und dem damaligen Zeitgeist. Es ging auch um die Frage: Welcher Mann ist am besten für die „Kaffeefirma“. Maria und Cläre gingen ja darin auf.

Ich habe total mit allen gelitten, auch mit Irma und ihrer Tochter Michaela. Es klang alles sehr plausibel und jeder hat irgendwie das schlechteste im Lebenslauf bekommen, was ging. Irma mit der Zurückstufung im Beruf und dann mit Gefängnis. Icke und Erna waren auch Hammerprotagonisten. Wie sie dem Idioten aus der DDR zur Flucht verholfen haben. Das erinnerte mich an die Serie MS Franziska.

Für mich war alles stimmig und plausibel. Dieses Drama hat mich einige Tränen gekostet. Gut, dass ich solche Filme nicht guck, ich würde ja nix mitbekommen. Aus den Geschichten könnte man allerdings eine ganze Fernsehserie machen, als Dreiteiler würde zu viel unter den Tisch fallen. Spontan würden mir dazu sogar Schauspielerinnen einfallen.

Jedenfalls habe ich viel gelernt, über diese ganzen Zeiten. Beim letzten Band konnte ich mich noch an einiges selbst erlebte zurückerinnern.

Meiner Meinung nach sollte man die Bücher in der Schule lesen dürfen bzw. in den Lehrplan aufgenommen werden. Weil sie a) spannend und b) sehr lehrreich sind. Das wäre keine trockene Schullektüre.

Mein – Lesezeichenfees – Fazit:
Diese Trilogie ist der absolute Hammer. Dafür habe ich die Höchstbewertung: 20 Feensternchen. Eigentlich müssten es ja 30 sein, weil es drei Teile sind. Diese Trilogie ist mehr als nur empfehlenswert.

7 von 10 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.