Benutzer
Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Dark Rose
Wohnort: 
NRW
Über mich: 
Ich bin Viel-, Schnell- und Stressleserin :-)

Bewertungen

Insgesamt 678 Bewertungen
Bewertung vom 24.10.2022
Alva und das Rätsel der flüsternden Pflanzen
Townsend, Yarrow

Alva und das Rätsel der flüsternden Pflanzen


sehr gut

Ein sehr interessantes Kinderbuch


Seit dem Tod ihrer Mutter lebt die zwölfjährige Alva allein in ihrer Hütte am Waldrand. Nun, ganz allein ist sie nicht, sie hat ihr Pferd und ihre Pflanzen-Freunde. Denn Alva ist besonders, sie kann mit Pflanzen kommunizieren. Als eine schreckliche Krankheit ausbricht, geben die Menschen, allen voran der mächtige Atlas, den Pflanzen die Schuld und versuchen sie alle auszurotten. Alva kann das nicht zulassen, sie muss ihre Freunde retten und die Wahrheit ans Licht bringen, also riskiert sie alles und macht sich gemeinsam mit zwei Verbündeten auf die Suche nach dem wahren Ursprung der Krankheit.


Alvas besondere Beziehung zu den Pflanzen ist unglaublich schön zu lesen. Wie sie mit ihnen redet, ja sogar streitet, wie sie ihr antworten und alle unterschiedlich sind. Die Pflanzen sind ihre Freunde, ihre Verbündete und sie versuchen sie zu unterstützen, indem sie ihr zuflüstern, welche Pflanzen sie für welches Heilmittel benutzen soll. Alva bittet die Pflanzen um das, was sie braucht, Blätter oder ähnliches und bedankt sich auch dafür. Sie sind für sie eindeutig Lebewesen. Umso schrecklicher ist es für sie, als die Dorfbewohner plötzlich die Pflanzen, auch ihre Pflanzen angreifen, weil ihnen ein Mann einredet, die Pflanzen seien an der mysteriösen Krankheit schuld, die plötzlich aufgetreten ist. Es bricht einem wirklich das Herz, wie die Pflanzen um Hilfe rufen, nach Alva rufen, als sie angegriffen werden.
Das sorgt direkt dafür, dass man Pflanzen mit anderen Augen sieht. Ich muss dazu sagen, dass ich schon als Kind ein besonderes Verhältnis zu Tieren und Pflanzen hatte und bis heute auch mit meinen Pflanzen rede, sie lobe, sie bitte, sich zu erholen, wenn sie die Köpfe hängen lassen und all sowas. Dieses Buch bringt sie einem aber noch einmal näher, weil sie eben reden und kommunizieren können. Man liest ihre Gefühle.

Allerdings wird schon sehr, sehr früh angedeutet, was das Problem sein könnte, nur nebenbei, aber doch deutlich genug. Das fand ich etwas schade, weil so eigentlich schon alles verraten wurde.

Besonders interessant fand ich dafür, dass jedes Kapitel mit einer Pflanze begann, eine Illustration samt Beschreibung, was die Pflanze kann, was man aus ihr machen kann und welche Krankheiten oder Beschwerden sie lindern oder heilen kann. Das war sehr informativ und gerade heut zu Tage, wo solches Wissen eher verschwindet als bewahrt zu werden, finde ich es besonders toll, dass dieses Kinderbuch das Wissen weitergibt.

Alva ist zunächst wenig begeistert bei ihrer Reise Begleiter zu bekommen. Gerade Idris gegenüber ist sie mehr als misstrauisch, immerhin gehört er zu den Schiffern und die haben ihr ihre Mutter weggenommen und sie irgendwo im Wald verscharrt. Also traut sie keinem Schiffer mehr, zumal Idris sie zu Beginn des Buches auch angelogen hatte. Ariana und Alva trennen Welten, doch bald merken die drei, dass sie zusammenhalten müssen, wenn sie das Rätsel lösen wollen.

Das Buch ist in der dritten Person geschrieben, folgt aber immer Alva. Die ist keineswegs perfekt. Sie begegnet anderen stets zuerst mit Misstrauen und hat wie gesagt gerade gegenüber den Schiffern einige Vorurteile. Zudem ist sie fest davon überzeugt, alles immer allein schaffen zu können und keine Hilfe zu brauchen.


Fazit: Ich bin eigentlich keine Leserin von Kinderbüchern, aber dieses hat mich einfach angesprochen. Ich fand die Informationen über die verschiedenen Heilpflanzen sehr interessant und die Illustrationen dazu sehr schön.
Alva war mir auf Anhieb sympathisch und ihre Fähigkeit mit Pflanzen zu reden fand ich faszinierend, vor allem, dass jede Pflanze ihren eigenen Charakter hat. Allerdings bricht einem das Herz, wenn die Pflanzen attackiert werden.

Immer wieder merkt man, dass Wissen vermittelt werden soll und das gelingt in meinen Augen auch sehr gut. Ich persönlich fand nur ein paar der Themen etwas problematisch, bzw. vielleicht etwas zu krass für die Altersgruppe. Zum Beispiel wurde Alvas Mutter umgebracht und im Wald verscharrt – das finde ich schon etwas heftig.

Was mich etwas gestört hat, war, dass man eigentlich schon relativ am Anfang erfährt, was los ist, nur nebenbei, aber das hat mir einfach zu viel verraten.

Insgesamt hat mir das Buch gut gefallen. Von mir bekommt es 4 Sterne.

Bewertung vom 24.10.2022
Unendliche Macht / The Witches of Silent Creek Bd.1
Dade, Ayla

Unendliche Macht / The Witches of Silent Creek Bd.1


schlecht

Mich hat das Buch total verwirrt und extrem frustriert - es war einfach nicht meins


Achtung: Band 1 einer Reihe, mit Cliffhanger!

Triggerwarnung: Folter!

Nach dem Tod ihres Vaters beschließt Helena ihren Wurzeln auf den Grund zu gehen. Obwohl ihr Vater alles dafür getan hat, damit Helena nie wieder einen Fuß nach Silent Creek setzt, ist es genau dieser Ort, an dem sie nun ihr Studium beginnt, der Heimatort ihrer Mutter. Dort begegnet sie vielen seltsamen Menschen, allen voran Ty, der sie zu hassen scheint und ein richtiges Ekel ist, aber dann wiederum ihr Leben rettet. Bereits nach kürzester Zeit geschehen merkwürdige Dinge und bald ist Helena in eine Sache verwickelt, die viel größer ist als alles, was sie sich jemals hätte ausmalen können.


Ich muss vornewegschicken, dass das Buch leider überhaupt, absolut und total nicht meins war. Ich fand den Anfang so mega, habe da bereits Tränen vergossen und konnte gar nicht schnell genug weiterlesen, aber schon bald folgte die Ernüchterung.

Helena hat keine Ahnung, was in Silent Creek vor sich geht. Niemand hat es ihr gesagt, weder ihre Mutter als sie klein war vor ihrem Tod, noch ihr Vater, noch jetzt ihr Großvater, bei dem sie lebt. Ohne es zu wissen, gerät sie mitten hinein und ist schnell total überfordert. Mir ging es beim Lesen leider genauso. Zwar erfährt man durch die Kapitel aus Ty's Sicht und der der anderen Charaktere schon ein wenig mehr, aber dort wird gern in einer fremden Sprache gesprochen und mit Fachbegriffen um sich geworden, die man nicht erklärt bekommt. Friss oder stirb. Ich bin gestorben.

Ich kam leider überhaupt nicht mit. Ich habe die Welt nicht verstanden, warum so viele Charaktere ihre Sicht beisteuern durften, die doch nur kurz vor Schluss mal wirklich wichtig wurden, und überhaupt konnte ich das Handeln von praktisch niemandem richtig nachvollziehen.

Helena war mir noch am ehesten sympathisch, weil sie mir oft leidtat. Sie leidet unter dem Verlust ihrer Eltern und ihres ehemals besten Freundes und diese neue Welt, in die sie hineingeworfen wurde, ist auch nicht besonders nett zu ihr. Leider ergibt aber auch einiges, das mit ihr in Verbindung steht für mich, leider keinen Sinn. Ich kann auch ihr Handeln oft nicht nachvollziehen.

Die Leseprobe hatte mich ja total begeistert, aber diese Begeisterung verflog bei mir bereits im ersten Abschnitt und konnte auch nicht wiedererweckt werden. Das Buch ist schlicht und einfach nicht meins.

Ich kam die meiste Zeit einfach nicht mit. Ich habe vieles nicht verstanden und mindestens genauso viel ergab für mich keinen Sinn. Ty und seine ständigen Stimmungsschwankungen Helena betreffend haben mich aufgeregt, genauso wie die Enthüllung am Ende, die sich bereits abgezeichnet hatte, aber für mich trotzdem keinen Sinn ergab. Ich empfand Ty einfach als unfassbar egoistisch.

Ich fühle mich einfach komplett abgehängt. Im Prinzip schleppe ich schon seit vielen Seiten ein gigantisches "Hä?!" mit mir herum und es wird einfach nicht kleiner, im Gegenteil. Gefühlt ergibt für mich immer weniger Sinn.

Das hat bestimmt auch mit dem Schreibstil zu tun. Ständig springt die Handlung zwischen zwei Sätzen um ein ganzes Stück und ich denke mir da immer nur "aber, eben war doch noch - wie kann jetzt das sein?".

Für mich ergab einfach viel zu viel keinen Sinn. Das Buch macht immer wieder abrupte Cuts, das Ende ist das beste Beispiel für mich. Und jedes Mal, wenn so ein Cut kommt denke ich mir nur "Hä?!".
Bei mir kommt dadurch keine Spannung auf, sondern ich bin eher verwirrt und genervt. Ich habe null Durchblick.


Fazit: Leider war das Buch einfach nicht meins. Ich hatte etwas ganz anderes erwartet und bin ehrlich gesagt enttäuscht. Ich möchte am Ende von Band 1 zumindest einen gewissen Durchblick haben und verstehen, was die Protagonisten motiviert, wer der Feind ist.
Okay, Cliffhanger sind in Mode und halten die Leser bei der Stange, ist gut und schön, aber wenn das alles so abrupt kommt und ich mit einem gigantischen "Hä?!" zurückgelassen werde, ist das unbefriedigend. Ich fand das nicht spannend, ich warte nicht sehnsüchtig auf Band 2, ich bin nur froh, dass Band 1 zu Ende ist und ich das Buch weglegen kann. Mich hat es vor allem frustriert.

Mir war es immer wieder zu brutal – oft aus nicht nachvollziehbaren Gründen. Die Protagonisten hätten dem aus dem Weg gehen können, tun es aber nicht. Wieder so etwas, dass ich nicht verstehe.

Auch die Liebesgeschichte konnte ich nicht fühlen. Ich konnte nicht verstehen, warum Helena Gefühle für Ty entwickelt hat und Tys ständige Stimmungsschwankungen Helena betreffend machten für mich leider auch keinen Sinn, da fehlt noch zu viel Hintergrundwissen, das dann wohl in Band 2 serviert wird.

Es tut mir von Herzen leid, aber ich kann dem Buch nicht mehr als 1 Stern geben, wegen des tollen Anfangs, aber der Rest war schlicht nicht meins. Ich habe etwas anderes erwartet und bin überhaupt nicht durchgestiegen. Mich hat das Buch einfach bloß verwirrt und frustriert.

Bewertung vom 12.10.2022
Outlander - Das Schwärmen von tausend Bienen / Highland Saga Bd.9
Gabaldon, Diana

Outlander - Das Schwärmen von tausend Bienen / Highland Saga Bd.9


gut

Ich liebe die Reihe, aber dieses Mal habe ich auch Kritik


Achtung: Band 9 einer Reihe, nicht unabhängig lesbar!

Vorsicht: Cliffhanger!

Jamie und Claire sind einerseits überglücklich und andererseits schockiert. Roger, Brianna und die Kinder sind wieder zurück in Frasers Ridge! Doch bei aller Freude, ihnen ist klar, was das bedeutet. Zum einen, dass etwas Schlimmes in der Gegenwart vorgefallen sein muss und zum anderen, dass sie eben nicht in der Gegenwart in Sicherheit sind, sondern dass sie den Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg miterleben werden.
Ihnen allen stehen turbulente Zeiten bevor. Es gibt Unfälle, Überfälle, Übergriffe, Schlachten, Verletzte, Tote, Liebe, Schmerz, Trauer und Hass. Die Vergangenheit meldet sich teilweise schmerzhaft und bedroht ihrer aller Zukunft.


Das Buch ist extrem dick, es passiert unheimlich viel, so viel, dass ich gar nicht auf alles eingehen kann.

Jamie und Claire sind mit dem Wiederaufbau des Hauses beschäftigt, gleichzeitig haben sie aber auch mit den Nachwehen der letzten Schlacht zu kämpfen. Der Krieg ist endgültig auch auf Frasers Ridge angekommen. Es gibt Spannungen zwischen den Siedlern, die sich auch hier in Loyalisten und Revolutionäre teilen. Das Hinterland ist in Aufruhr und es ist nur eine Frage der Zeit, bevor die beiden wieder einmal in die Geschehnisse verwickelt werden.

Brianna und Roger müssen nicht nur verarbeiten, was in der letzten Zeit geschehen ist, sondern auch ihr Leben in Frasers Ridge neu ordnen. Immerhin hatten sie nicht vorgehabt zurückzukehren.

Auch Lord John und William werden in die Geschehnisse der Zeit verwickelt. Aber in ihrer Familie geht es ebenfalls sehr hoch her. Es geht um einen möglicherweise toten Neffen bzw. Cousin, dessen Witwe samt Baby und jede Menge Rätsel.

Ian und Rachel erleben ebenfalls einiges. Seine Vergangenheit meldet sich, aber sie lernen auch neue Freunde und potenzielle Verbündete kennen.

In diesem Band kommen viele neue Charaktere dazu, ein paar bekannte verlassen die Serie aber auch endgültig, indem sie ihr Leben verlieren – das überwiegend sehr blutig und brutal.


Fazit: Das Buch ist definitiv spannend und interessant. Es passiert wirklich viel, aber stellenweise ist es aber auch sehr langatmig. Mir war es teilweise zu langatmig. Mittlerweile sind es für mich zu viele Charaktere, denen man folgt. Man kann sich teilweise bei den vielen Namen, die mit ihnen zusammenhängen nicht mehr merken, wer jetzt noch mal wer ist. Es sind einfach zu viele – ich fände es toll, wenn es eine kurze Übersicht gäbe, in der man nachlesen kann. Es gibt zwar vorne im Buch einen Stammbaum, aber der hilft nur sehr begrenzt, weil es vor allem die Nebencharaktere sind, bei denen man durcheinanderkommt. Durch die extrem vielen Charaktere sind Claire und Jamie leider nicht mehr so präsent wie sonst.
Immer wieder gab es auch in meinen Augen Ungereimtheiten bezogen auf die vorherigen Bände, diverse Rechtschreibfehler und auch Übersetzungsfehler – die Wortwahl passte einfach manchmal nicht.
Abgesehen davon war das Buch aber auch interessant, wie immer. Man will einfach wissen, wie es weitergeht! Claire und Jamie sind so toll! Leider sorgten manche Wendungen bei mir nur für jede Menge Fragezeichen. Das ergab teilweise für mich keinen Sinn. Ich bin gespannt, ob das im nächsten und gleichzeitig auch letzten Teil aufgelöst wird.
Mir war es stellenweise auch schlicht zu brutal. Verletzungen werden gern en detail beschrieben, so grausam und blutig sie auch sein mögen. Das will man teilweise einfach nicht im Kopf haben.

Ich habe das Buch auch teilweise als Hörbuch gehört und muss sagen, obwohl ich die Sprecherin nicht besonders mag, fand ich dieses Mal das Hörbuch besser als das Buch.

Insgesamt fand ich das Buch sehr gut, aber teilweise auch verwirrend und manchmal zu langatmig. Von mir gibt es 3,5 Sterne.

Bewertung vom 12.10.2022
We Are Like the Sea / Like Us Bd.1
Niebler, Marie

We Are Like the Sea / Like Us Bd.1


sehr gut

Ich fand das Buch wirklich berührend, aber ich habe auch Kritik


Lavender will absolut nicht nach Malcolm Island zurückkehren, aber sie hat keine andere Wahl. Obwohl sich alles an ihr sträubt, ihr schlecht ist und sie furchtbare Angst hat. Als sie dem Cost Guard Jonne begegnet ist er, trotz der eher mäßigen Umstände nett zu ihr, er flirtet schon fast und das wirkt wie ein kleiner Lichtblick. Aus seiner Sicht erfährt man, wie er sie sieht, dass sein Beschützerinstinkt anspringt und er sie einfach irgendwie mag. Aber warum hasst er sie plötzlich, als er erfährt, wer sie ist? Und es ist wirklich Hass. Und warum denkt Lavender, dass sie das verdient hat?


Lavender meinte, die Insel sei wie ein Gefängnis, mit Gitterstäben aus Ozean - aber was hat sie verbrochen, um das zu verdienen? Sie war 12 Jahre weg und wäre ihre Lage nicht so verzweifelt und hätte ihr Onkel ihr nicht sein Haus vermacht, wäre sie auch jetzt nicht zurückgekommen. Es wird überdeutlich, dass Lavender meint, sie habe alles Schlechte, was ihr so passiert verdient. Sie gibt sich die Schuld an vielen Dingen, die aber lange nicht offen auf den Tisch gelegt werden. Allerdings scheint nur Jonne der Meinung zu sein, dass alles ihre Schuld war, dass sie ein schrecklicher Mensch sei – ihr Onkel muss da anders gedacht haben, oder hätte er ihr sonst das Haus hinterlassen?

Was sie über ihren Vater erzählt, macht mich traurig. Es scheint, als sei Lavender schon ihr ganzes Leben lang allein - eine Enttäuschung, für ihren Vater, für Malcolm Island - einfach für jeden. Zumindest empfindet sie es so. Ich wollte sie so gern in den Arm nehmen! Besonders als Jonne ihr plötzlich mit so viel Verachtung und Hass begegnet.
Auri behandelt sie allerdings freundlich und Sally auch. Also hasst sie nicht der ganze Ort. Warum dann Jonne?

Als man erfährt, warum Jonne Lavender so sehr hasst macht das einerseits Sinn, enthüllt aber auch, dass Jonne, der überall als so hilfsbereit und selbstlos gilt, selbst ziemlich egoistisch ist. Es geht nur um seinen Schmerz, seinen Verlust, das, was Lavender seiner Meinung nach hätte tun sollen. Er fragt sie ganz lange nicht nach dem Warum.
Im Gegenteil, er ist vorsätzlich gemein, fast schon grausam zu ihr, obwohl er bereits am ersten Tag gesehen hat, wie zerbrechlich sie ist.

Es ist ziemlich offensichtlich, dass Lavender Hilfe braucht. Sie kommt allein nicht mit ihren Schuldgefühlen klar, genauso wenig wie mit ihrem negativen Selbstbild, das ihr vor allem ihr Vater eingetrichtert hat, weil sie nicht seinen Erwartungen entspricht. Aber es steckt mehr in Lavender, das merkt man jedes Mal, wenn sie Zeit mit Miko verbringt.


Fazit: Ich fand das Buch sehr gut, es ist emotional nicht ohne und Lavender bricht einem wirklich manchmal das Herz. Allerdings gab es auch ein paar Punkte, die mich gestört haben, zum Beispiel, wie Jonne betont, dass er sich um seinen Bruder kümmert, weil seine Eltern langsam alt werden – mit 40 und 50. Das passt nicht so wirklich. Ich fand es interessant, wie alles verknüpft wurde, auch wenn es mir manchmal etwas viel Drama war. Allerdings hätte ich mir gewünscht, dass es ein klärendes Gespräch gegeben hätte, bei dem mal alles auf dem Tisch gelandet wäre.

Von mir bekommt das Buch 4 Sterne.

Bewertung vom 05.10.2022
Ein Zuhause für das Glück / Lake Paradise Bd.1
Inusa, Manuela

Ein Zuhause für das Glück / Lake Paradise Bd.1


sehr gut

Ich habe etwas Kritik, aber insgesamt war es einfach schön


Achtung: Band 1 einer Reihe, aber in sich abgeschlossen!

Lexi liebt ihren Heimatort über alles. Jeder kennt jeden, der Ort hat seine Eigenarten und seine Bewohner sind teilweise recht exzentrisch. "Regiert" wird Lake Paradise von einer Gruppe älterer Damen, die versuchen, die Bewohner glücklich zu machen – allerdings tratschen sie auch einfach für ihr Leben gern, ob das, was sie verbreiten, stimmt, ist nebensächlich.
Lexi hat einen schrecklichen Verlust erlebt, Tage vor der Hochzeit starb ihre Jugendliebe unter ungeklärten Umständen und seitdem ist ihr Leben aus den Fugen geraten. Alles war geplant und plötzlich war einfach nichts mehr wie zuvor.
Jetzt, ein paar Jahre später wird Lexis Leben wieder durcheinandergewirbelt, als Aaron nach Lake Paradise zurückkehrt, eigentlich nur wegen der Beerdigung seines Großvaters, aber auch er fühlt sich zu Lexi hingezogen, obwohl er eigentlich alles an Lake Paradise hasst und nicht schnell genug nach New York zurückkehren kann.


Mir tat Lexi so leid. Es muss hart sein, jemanden auf diese Art zu verlieren. Ihr gesamtes Leben war schon fertig geplant und dann ist alles weg. Lexi trauert nicht nur um Keith, ihr Leben, wie es hätte sein sollen, sondern auch um die Lexi, die sie einmal war. Zwar ertrinkt sie heute nicht mehr so in ihrer Trauer wie damals, aber sie hat sich noch nicht wirklich gefangen und tingelt von Aushilfsjob zu Aushilfsjob.

Aaron tat mir auch leid. Anfangs wirkte er bezogen auf sein Leben in New York etwas undurchsichtig, aber es wird schnell klar, dass er nicht so eiskalt ist, wie er denkt, dass er ist. Lexi fasziniert ihn vom ersten Moment an. Sie hat ihm schon als Kind etwas bedeutet, aber jetzt ist das noch viel stärker. Ihm ist klar, dass er nicht in Lake Paradise bleiben will, er kann es kaum erwarten, wieder nach New York zu fliegen, aber – er tut es nicht. Lexi hält ihn hier und zeigt ihm ein anderes Lake Paradise, eines, dass er nie gekannt hat.

Die Bewohner des Ortes sind irre. Wirklich, einige sind total irre, andere sind nur ein bisschen irre, aber um es mit einem Vergleich auszudrücken: Lake Paradise ist wie Stars Hollow auf Droge. Ich habe wirklich viel gelacht, aber das Buch driftet auch nicht in Richtung Klamauk ab. Und so idyllisch wie Lake Paradise manchmal auch wirkt, selbst hier gibt es Geheimnisse mit Sprengstoff-Potenzial.

Die Kupplerinnen haben mich immer wieder an die Drachen-Ladys aus der Redwood-Reihe erinnert, allerdings sind sie hier mehr in Richtung "alte Ladys" angelegt – sie tratschen vor allem sehr, sehr, sehr viel. Ob das, was sie da verbreiten, stimmt, ist eher nebensächlich. Sie verbreiten die wildesten Gerüchte und müssen dann auch auf die harte Tour lernen, dass auch harmloses Getratsche Folgen haben kann.


Fazit: In diesem Buch werden einige wichtige Themen angesprochen, verpackt in einem Wohlfühlbuch mit sympathischen, aber eindeutig sehr exzentrischen Nebencharakteren. Die Protagonisten waren mir beide sympathisch, sie haben jeder für sich viel durchgemacht und einiges zu verarbeiten. Und beide haben ihre Fehler.
Was ich etwas schade fand, war, dass das Buch ganz am Ende etwas arg flach wurde. Da ging mir einiges zu plötzlich und zu schnell und anderes wurde nur für den Leser erklärt, aber blieb zwischen den Protagonisten unausgesprochen, was ich extrem schade fand, weil gerade das beiden in meinen Augen noch einmal eine große Portion Tiefgang verpasst hätte. Mir kam das Ende einfach zu abrupt und zu distanziert. Mir fehlte da einfach noch etwas Zeit mit den Protagonisten allein. Da blieb mir zu viel ungeklärt.

Von mir bekommt das Buch 4 Sterne, weil es wirklich schön war, nur eben das Ende für mich ausbaufähig gewesen wäre.

Bewertung vom 23.09.2022
Der schönste Zufall meines Lebens
Williams, Laura Jane

Der schönste Zufall meines Lebens


schlecht

Leider war das Buch überhaupt nicht meins


Penny hat das Gefühl, dass die Liebe einfach immer einen großen Bogen um sie macht. Dann, als sie endlich einen Mann findet, mit dem es funkt, muss sie ihrem Onkel helfen und dessen Pub vorübergehend übernehmen. Dort lernt sie auch noch zwei weitere Männer kennen. Kann einer von ihnen ihr ihren größten Wunsch erfüllen? Sie will endlich ein Happyend und eine Familie.


Ich hatte leider von Anfang an Probleme mit dem Buch. Ich kam durch den Schreibstil nur sehr schwer rein. Ich fühlte mich sehr auf Distanz gehalten und mir fehlte einfach das Gefühl.

Die Liebesgeschichte zwischen Penny und Francesco konnte ich leider nicht fühlen. Ich fand es toll, wie die beiden ihre Probleme im Schlafzimmer angingen, das war für mich der beste Teil des Buches. Das fand ich mega und sehr fortschrittlich, normalerweise kommt so etwas in Büchern nicht vor und diese Art der Lösung erst recht nicht.

Leider hat mich das Buch verloren, als Penny nach Derbyshire aufbrach und vorübergehend den Pub ihres Onkels übernahm. Es wurden für mich zu viele Männer, mit jeweils seltsamen ersten Begegnungen und ganz plötzlich hatte Penny irgendwie etwas mit ihnen, auch wenn sie sie ursprünglich teilweise gar nicht leiden konnte. Ich fühlte mich oft abgehängt, weil ich keine Ahnung hatte, was Penny jetzt eigentlich fühlt und für wen.
Mir wurde es schlicht zu dramatisch. Weder Pennys Reaktion auf den vorübergehenden Umzug, noch die mangelnde Kommunikation machten für mich Sinn.

Mir fehlte der Tiefgang. Es werden extrem wichtige Themen angesprochen, aber jedes Mal nur oberflächlich. Penny hat den Brustkrebs überlebt und will Kinder, kann diese aber nicht selbst austragen, weil das Risiko für einen Rückfall zu groß wäre, sie braucht also eine Leihmutter – befruchtet sind die Eier schon. Das hätte man richtig schön alles emotional beschreiben können, aber jedes der Themen wird sehr kurz abgehandelt und zu keinem Zeitpunkt hat mich eines davon wirklich berührt.


Fazit: Mir war das Buch leider zu oberflächlich. Es werden mehrere extrem wichtige Themen behandelt, aber alle nur kurz, das Buch rast da geradezu hindurch. Ich konnte Penny sehr oft nicht folgen. Ihre Handlungen ergaben für mich nur selten Sinn, genauso wie ich das viele Drama nicht nachvollziehen konnte. Das meiste ist einfach nur überflüssig und unnötig.
Mich konnte das Buch überhaupt nicht packen.

Von mir bekommt es 1 Stern.

Bewertung vom 21.08.2022
Amelia. Alle Seiten des Lebens
Schumacher, Ashley

Amelia. Alle Seiten des Lebens


ausgezeichnet

Für mich ein unheimlich einfühlsames Highlight - Taschentücher sind ein Muss!


Triggerwarnung: Trauer, PTBS!

Amelia ist ein Bücherwurm, wie es wohl kaum einen größeren gibt. Sie liebt Bücher einfach über alles, vor allem "Die Chroniken von Orman". Am bis dato schlimmsten Tag ihres Lebens lernte sie ihre beste Freundin und Seelenschwester Jenna kennen und durch ihre Großzügigkeit entdeckte sie ihr Lieblingsbuch, das die beiden noch näher zusammenbrachte. Beide lieben die Geschichte über zwei unterschiedliche Schwestern, die letztlich gegeneinander in die Schlacht ziehen, sehr, stehen aber sympathietechnisch auf unterschiedlichen Seiten. Trotzdem hat das ihrer Freundschaft nie einen Abbruch getan.
Doch dann stirbt Jenna und Amelia verliert nicht nur ihre "Schwester", sondern auch einen großen Teil von sich selbst. Sie kann nicht mehr lesen und weiß nicht, wie sie ohne sie weitermachen soll. Bis sie ein geheimnisvolles Päckchen erreicht. Darin eine seltene Ausgabe ihres Lieblingsbuches. Ist das ein Zeichen von Jenna? Kurzentschlossen packt Amelia ihre Koffer und will dem Rätsel auf den Grund gehen. Dabei lernt sie nicht nur eine Buchhandlung kennen, die direkt ihren Träumen entsprungen sein könnte, sondern auch Nolan, den Autor ihres Lieblingsbuches.


Amelia hatte es nie leicht in ihrem Leben. Zum einen ist ihre Familie arm, zum anderen verließ ihr Vater die Familie, um mit einer extrem jungen Frau eine neue Familie zu gründen. Amelia blieb mit den Scherben und ihrer unzuverlässigen, zutiefst verletzten Mutter zurück. Doch an eben diesem Tag lernte sie Jenna näher kennen und bekam dadurch eine zweite Familie. Denn Jennas Eltern sehen in ihr eine zweite Tochter. Amelia hat allerdings immer Angst, ihre Großzügigkeit auszunutzen.

Nach Jennas Tod ist ihr Schmerz greifbar. Er sickert aus den Buchseiten und bringt einen selbst zum Weinen. Man möchte Amelia so sehr trösten. Die Trauer hat sie total im Griff, nie hat sie eine Zukunft für möglich gehalten, in der Jenna kein Teil ihres Lebens sein könnte.
Dazu kommen noch Schuldgefühle, die zwar irrational sind, die aber jeder auf irgendeine Art verspürt, der jemanden verloren hat. Man denkt sich immer, dass man irgendetwas hätte tun können oder müssen. Dass es einen Zeitpunkt gegeben haben muss, eine Entscheidung, irgendetwas, und es hätte verhindert werden können. Die Welt, die vorher so bunt und voller Geschichten war, ist plötzlich grau geworden.
Gleichzeitig hat Amelia mit den Erwartungen von Jennas Familie zu kämpfen. Sie lieben sie wie eine zweite Tochter und wollen ihr alles ermöglichen, was in ihrer Macht steht. Amelia kann damit nicht umgehen. Sie ist überwältigt von ihrer Trauer, will aber auch Jennas Eltern helfen, ohne zu wissen, wie. Jenna fehlt einfach, egal ob am Esstisch ihrer Familie oder sonst überall in Amelias Leben.
Diese Trauer ist so greifbar und nachvollziehbar. Okay, eine Aktion von Amelia kann ich persönlich nicht ganz nachvollziehen – ich sage nur Seite 53 – aber andererseits irgendwie doch.

Das Buch, das sie über Umwege erreicht, scheint ein Wink von Jenna zu sein und Amelia stürzt sich mit Feuereifer auf dieses Rätsel. Das Buch führt sie in ein kleines Örtchen mit seinem ganz eigenen Charme, in eine Buchhandlung, die aus ihren Träumen entsprungen zu sein scheint und Menschen, die wissen, wie sich Trauer anfühlt. Dort lernt sie Nolan kennen, den Autor ihrer Lieblingsreihe. Beide sind zutiefst verletzt und haben mit ihren Wunden zu kämpfen, aber bald entwickelt sich ein Band zwischen ihnen, das mir immer wieder die Tränen in die Augen getrieben hat.

Nolan wirkt am Anfang total seltsam. Er ist abweisend, unhöflich und einfach komisch. Aber mit der Zeit lernt man den "echten" Nolan kennen und er ist es wert, dass man ihn kennenlernt.


Fazit: Das Buch ist so unbeschreiblich sensibel. Es geht um Trauer, aber auch um die Liebe zu Büchern, zu Geschichten. Beide Protagonisten haben mich zum Weinen gebracht und waren mir unheimlich schnell

Bewertung vom 21.08.2022
Some Mistakes Were Made
Dwyer, Kristin

Some Mistakes Were Made


schlecht

Leider waren mir die Protagonisten total unsympathisch


Ellis und Easton waren früher unzertrennlich, bis ein Vorfall alles verändert hat. Ellis wurde ins Exil geschickt und Easton blieb zurück. Jetzt leben sie getrennte Leben und sehnen sich doch nacheinander. Der Geburtstag von Eastons Mutter führt sie wieder zusammen unter dasselbe Dach. Doch kann das gutgehen? Oder ist einfach zu viel passiert? Wurden zu viele Gefühle zu stark verletzt?


Ich fand den Klappentext wirklich toll, aber das Buch selbst, war leider absolut und überhaupt nicht meins.

Ich habe mich von Anfang an nur schwer im Buch zurecht gefunden. Sehr lange wird sehr viel geheim gehalten. Mir war da Ellis noch sympathisch. Sie tat mir sehr leid wegen all dem, was sie in ihrer Kindheit durchmachen musste. Aber diese Sympathie verspielte sie recht schnell.

Ellis und Easton waren mal unzertrennlich. Sie waren beste Freunde und scheinbar auch irgendwann einmal mehr. Aber lange Zeit sind sie in der Gegenwart schrecklich zerstritten, fast schon, als würden sie einander hassen, obwohl sie sich eindeutig nacheinander sehnen. Man erfährt erst extrem spät, was damals vorgefallen ist, allgemein wie sich das mit den beiden entwickelt hat.

Die Geschichte ist gespickt mit Missverständnissen, Eifersucht und wird von zwei Protagonisten dominiert, die einander echt nicht guttun.

Ellis tat mir anfangs wirklich leid, aber bald ging mir ihre Art extrem auf die Nerven. Sie sah sich selbst als Opfer, als ungerecht behandelt, aber man erfuhr einfach viel zu lange nicht, weswegen. Was vorgefallen war.
Beide Ellis und Easton wissen, wie sie einander verletzen können und sind immer wieder extrem egoistisch und ich-bezogen. Ich empfand sie als füreinander toxisch. So war es aber auch mit vielen Nebencharakteren. Alle hatten irgendwie so einen Menschen in ihrem Leben, der ihnen einfach nicht guttat, den sie aber zwanghaft in ihrem Leben behalten wollten. Allein schon Ellis Familie war ein Graus. Aber auch Eastons Mutter hat immer wieder Dinge getan, wenn es um Ellis Vater ging, die ich einfach nicht nachvollziehen konnte.

Die überwiegende Zeit blieb man im Dunkeln. Leider für mich viel zu lang. Auch die Auflösung, also was damals passiert war, war für mich unbefriedigend und einige Fragen blieben für mich offen. Ich konnte das Verhalten der Charaktere – und zwar aller Charaktere! – die meiste Zeit nicht nachvollziehen.
Es blieb allgemein viel offen.


Fazit: Leider war das Buch absolut nicht meins. Ich empfand Ellis und Easton als füreinander toxisch. Beide haben sich regelmäßig wie Kleinkinder aufgeführt. Ihre Handlungen machten oft keinen Sinn. Beide waren sehr egoistisch und ich-bezogen. Dass man meiner Meinung nach viel zu lange im Dunkeln blieb, half auch nicht.
Allgemein gab es nur zwei sympathische Charaktere im gesamten Buch: Tucker und Dixon, zwei von Eastons Brüdern.
Ich konnte die Protagonisten leider nicht leiden. Anfangs tat mir Ellis noch leid, aber das legte sich schnell. Mir waren beide einfach zu egoistisch und toxisch füreinander. Alles war mir viel zu sehr in die Länge gezogen, nur damit dann plötzlich der Turbo reingehauen wurde.

Es war schlicht einfach total und komplett nicht meins. Von mir bekommt das Buch 1 Stern.

Bewertung vom 15.08.2022
Every Little Secret / Secret Legacy Bd.1
Ocker, Kim Nina

Every Little Secret / Secret Legacy Bd.1


gut

Das Buch hat seine Längen, aber es ist auch sehr spannend


Achtung: Band 1 einer Reihe mit Cliffhanger!

Triggerwarnung: Stalking!

Julie fällt aus allen Wolken, als sie erfährt, dass ihre biologische Mutter, die sie nie kennengelernt hatte, verstorben ist und ihr ein großes Vermögen hinterlassen hat. Und nicht nur das, Julie soll auch Co-CEO für ihre Firma werden, zusammen mit Sylvias Stiefsohn Caleb. Der ist alles andere als begeistert von der plötzlich auftauchenden Erbin, hat er sich doch seit vielen Jahren den Hintern aufgerissen, um die Firma irgendwann zu übernehmen.
Doch das Testament ist eindeutig und die beiden müssen einen Weg finden, um miteinander zurecht zu kommen.
Allerdings ist da auch noch ein Unbekannter, der Julie bedroht und die Presse, die "Cinderella" überall hin verfolgt.


Ich bin sehr gut in das Buch hineingekommen und habe sehr mit Julie mitgefühlt. Sie ist einfach eine ganz normale junge Frau und zu erfahren, dass ihre biologische Mutter, die sie als Baby verlassen und nie den Kontakt zu ihr gesucht hat, tot ist und zur New Yorker Society gehörte, ist bestimmt ziemlich heftig. Ihr Vater und ihre Stiefmutter reißen sich ein Bein aus, damit sie in New York studieren kann, während ihre leibliche Mutter Millionen besitzt. Warum hat sie Julie so viel vererbt? Warum soll sie Co-CEO werden? Warum jetzt? Und warum hat sie nie Kontakt mit ihr aufgenommen oder sie irgendwie unterstützt?

Caleb ist anfangs eindeutig ein A…, er ist unheimlich arrogant, behandelt Julie echt mies und tut alles, um es ihr noch schwerer zu machen. Doch Caleb kann auch anders – man muss nur durchhalten.

Auch Julie kann anders – sie bringt im Buch die eine oder andere mega unreife Aktion, die mich nur mit den Augen rollen ließ. Zum einen spielt sie Caleb einen total bescheuerten Streich und dann gibt’s noch so ein typisches New-Adult-Motiv, das ich aber leider auch eher unreif fand als nachvollziehbar. Ich will ja nicht spoilern, deswegen nur so viel: Es gibt da dieses Sprichwort mit dem Brunnen.

Julie nimmt die Nachrichten ihres Stalkers lange nicht ernst. Sie verdrängt es und redet sich ein, so bedrohlich sei das gar nicht. Das fand ich etwas arg naiv. Vielleicht nachvollziehbar, wenn sie noch Julie-Niemand wäre, aber in ihrer neuen Position ist sie das nicht mehr.

Das Buch hat zwischendrin seine Längen, aber den Prolog im Hinterkopf, blieb ich dran. Leider endet es ziemlich abrupt mit einem Cliffhanger, der nichts mit dem Prolog zu tun hat. Ich persönlich mag es, wenn der Prolog, wie hier, der Handlung vorausgreift und einen mit hundert Fragen zurücklässt. Was ich aber nicht mag ist, wenn bei einem Zweiteiler das Ende von Band 1 diesen Prolog nicht wieder aufnimmt.


Fazit: Insgesamt gefiel mir das Buch gut. Ich fand es trotz seiner Längen spannend und interessant. Allerdings ging mir Julie immer wieder mit Anfällen kindischen und unreifen Verhaltens auf die Nerven. Caleb habe ich anfangs leidenschaftlich verachtet, aber es steckt viel mehr in ihm, als man ihm zugetraut hätte.
Man kann definitiv ganz viel miträtseln, doch der Cliffhanger lässt einen ziemlich in der Luft hängen. Ich bin gespannt, wie Band 2 weitergehen wird. Leider müssen wir da bis kurz vor Weihnachten warten.

Von mir bekommt das Buch 3,5 Sterne.

Bewertung vom 26.07.2022
Ein Sommer mit Hemingways Katzen
Hooper, Lindsey

Ein Sommer mit Hemingways Katzen


ausgezeichnet

Für mich definitiv ein schnurrendes Highlight


Laura tritt gerade einen neuen Job an, auf der anderen Seite des Landes und alles geht schief. Erst schwitzt sie so stark, dass ihre Bluse durchsichtig wird, dann beschmiert sie ihr Gesicht im Taxi aus Versehen mit Lippenstift und dann wird sie auch noch von wilden Hühnern angegriffen. Der einzige Lichtblick: Nessie. Laura kann es nicht glauben, als sie nach all den Jahren ihre alte Freundin, die Katze, die sie als Kitten kennenlernte, wiedertrifft und sie sich sogar an sie zu erinnern scheint, immerhin rettet sie sie und lässt sich streicheln und hochnehmen.
Laura ahnt nicht wie aufregend ihr Job als Fremdenführerin im Hemingway Haus bald werden wird.


Ich liebe dieses Buch! Wirklich, ich liebe es!

Laura hat echt viel Pech am Anfang und tut einem total leid. Aber sie beißt sich durch und stellt sich als sehr tierlieb heraus, egal um was für Tiere es geht.

Nessie ist eine Art Mutter für die meisten von Hemingways Katzen. Sie passt auf die kleinsten auf und ruft sie regelmäßig zur Ordnung. Sie hat alles im Griff und kommentiert die Ereignisse oft aus ihrer Sicht. Das macht das Buch unter anderem so toll. Nessie ist eben eine Katze und so wird z.B. aus Jake, der sich um die Katzen kümmert, der „Futtermann“. Oft liest man da wirklich diese typische Katzen-Noblesse heraus – ich habe mich wirklich mega amüsiert.

Pawpa ist der älteste der 54 Katzen und ihm ist „die Neue“ nicht geheuer. Immerhin verhält sich Nessie in ihrer Gegenwart so ungewohnt, fast schon so niveaulos wie ein Hund! Und warum scheint die neue jeder zu mögen? Dem muss er auf den Grund gehen!

Auch die anderen Bewohner des Örtchens kommen zu Wort und man spürt schnell gewisse Stars-Hollow-Vibes. Man muss sich da einfach wohlfühlen und die Charaktere lieben, die alle irgendwie etwas skurril sind.


Fazit: Ich habe das Buch wirklich geliebt. Es war witzig und süß und anders – allein dadurch, dass die Katzen auch zu Wort kamen und Dinge kommentierten – und bald auch spannend. Ich wollte nicht, dass es jemals endet. Gut den Tagebuch-Teil zu Beginn des zweiten Teils fand ich jetzt nicht ganz so toll wie den Rest, das lag aber vor allem daran, dass ich den Erzählstil im Rest des Buches so viel lieber mochte.

Für mich ist das Buch ein Highlight – ich fand es wirklich mega. Von mir bekommt es volle 5 Sterne.