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Insgesamt 327 Bewertungen
Bewertung vom 12.10.2017
Sind dann mal weg
Veenstra, Simone

Sind dann mal weg


ausgezeichnet

Ein wunderbarer Roman. Genau so stelle ich mir eine Seniorengang vor. Jeder Charakter ist vertreten. Jeder hat seine liebenswürdigen und nicht so liebenswürdigen Seiten und doch mag man sich einfach so, wie man ist. Denn jeder weiß, wie es ist, anders sein zu wollen oder sich verstellen zu müssen. Ich war von Anfang an Teil dieser tollen Geschichte.
Tina lebt seit Kurzem in Schafweide und möchte nichts mehr, als ganz schnell aus dem Leben zu scheiden. Es hat eine tragische Komik, denn sie wird jedes mal irgendwie davon abgehalten. Ist man auf ihrer Seite ärgert man sich einerseits, dass sie sie nicht einfach in Ruhe lassen und andererseits freut man sich, denn sie wirkt einfach sehr sympathisch. Als Ole ihr begegnet, nimmt er sie kurzerhand mit, um beim Quizabend zu spionieren. Es kommt, wie es kommen musste. Beide werden Teil einer Quizrunde und sind nicht mehr allein. Sie lernen sich kennen und mögen und gewinnen sogar einen Quizabend. Doch direkt danach segnet Ole das zeitliche.
Seine neuen Freunde wollen ihm die letzte Ehre erweisen und freuen sich auf die Meerbestattung, die er sich so gewünscht hat. Oles Sohn Finn hat andere Pläne. Kurz und knackig soll es ablaufen. Einäschern, einmauern und fertig. Doch Finn hat nicht mit den Freunden seines Vaters gerechnet.
Ich möchte hier gar nicht so viel über die Charaktere sagen, denn sie sind wirklich alle toll. Jeder hat seine Aufgabe und alle sind Ole für irgendetwas dankbar. Ich denke, ihr solltet die Persönlichkeiten selber kennenlernen.

Ich war fasziniert und habe viel über das Thema nachgedacht.
Ich bin der Meinung, jeder sollte so bestattet werden, wie er es möchte. Wieso muss alles immer so korrekt ablaufen. Das man seiner Asche nicht in einem Restaurant verstreuen darf, verstehe ich natürlich. Aber wieso ist sonst nicht fast alles erlaubt. Wie kann es sein, dass Menschen darüber entscheiden können, wie ein anderer beerdigt wird, obwohl dieser es sich anders gewünscht hat. Man sollte sich rechtzeitig Gedanken darüber machen, was man selber nach seinem Tod möchte. Ich möchte das von mir alles brauchbare gespendet wird. Haut, Augen, Organe etc. Ich kann nach meinem Tod nichts mehr damit anfangen. Ich möchte verbrannt werden, denn ich finde die Vorstellung schaurig, das meine Hülle verbuddelt irgendwo rumliegt. Ich selber bin auch nicht der Typ für Friedhöfe. Ich würde gerne irgendwo verstreut werden. Aber manche brauchen einen Ort zum trauern, weshalb ich meinen Hinterbliebenen dies natürlich nicht verwehren möchte. Das würde ich für sie tun, denn ich bin nicht da in einem Grab auf dem Friedhof. Ich bin überall, wenn jemand an mich denkt.
Aus diesem Grund stehe ich bei diesem Buch hinter der Seniorengang. Und man merkt das sie alle wieder jünger werden. Es kommt Spannung auf und jeder dieser außergewöhnlichen Menschen hat ein Geheimnis das er mit sich herumträgt.

Bewertung vom 03.10.2017
Das saphirblaue Zimmer
Williams, Beatriz;White, Karen;Willig, Lauren

Das saphirblaue Zimmer


weniger gut

„Viele Köche verderben den Breit“ heißt ein berühmtes Sprichwort und passt für mich hier leider perfekt zu diesem Buch. Drei Autorinnen, die an einem Buch schreiben kann eben nicht immer klappen. Für mich waren hier zu viele Einflüsse am Werk. Der Klappentext gefiel mir sehr gut und ich habe mir dadurch einiges erhofft. Leider konnten meine Erwartungen nicht erfüllt werden. Ab und an kam zwar ein wenig Romantik auf, jedoch habe ich mich bei diesem Roman weniger mit den Liebenden befassen können, da ich mir die ganze Zeit den Stammbaum, der jeweiligen Personen zusammenreimen musste. Wer war noch mal mit wem und wer ist der Vater, waren sie Geschwister oder Cousin und Cousine, oder sind sie gar nicht verwandt? Dürfen sie sich überhaupt lieben? Wenn man sich dies nur einmal fragen muss, geht das in Ordnung, aber diese Fragen traten einfach zu häufig vor. Alle scheinen miteinander verbunden und es war einfach Zuviel. Ich hatte neben mir ein Zettel liegen, wer wer ist und von wem er ist. Ansonsten wäre ich gar nicht mehr hinterher gekommen. Ich hätte es schöner gefunden, wenn man den Teil von Kate Schuyler und Cooper Ravenel als eine Liebesgeschichte hätte lesen können und sie nach und nach auf Geheimnisse gestoßen wären. Doch hier waren es drei verschiedene Generationen von den selbem Frauen, die auf drei Generationen derselben Männer stießen und sich jedes Mal in einander verliebten. Da vieles nicht sofort aufgeklärt wurde, wurde man verwirrt zurückgelassen, bis es im nächsten Teil weiter ging. Man wechselte zwischen 1892, 1920 und 1940 hin und her.
Ich persönlich dachte immer ich lebe in der falschen Zeit und die Liebe war früher einfacher. Man traf sich, man verliebte sich, man war zusammen, heiratete und erst dann schlief man miteinander. Heutzutage müssen wir ja alles erst testen, bevor wir es behalten oder zurückgeben. Dies hat Vor- aber auch Nachteile. Doch dieses Buch zeigte mir ganz deutlich, dass es in der Liebe wohl immer kompliziert ist, egal in welcher Zeit man lebt. Da geht es uns Frauen heute auf jedenfall besser und das merkt man auch. Wir sind nicht mehr von einem Mann abhängig und entscheiden uns somit freiwillig für jemanden. Früher mussten Frauen an ihre Zukunft denken und an einen Versorger. Es war wichtig für sie. Das hatte natürlich Vorteile für die Männer, die die heutigen Männer nicht mehr haben. Männer in der heutigen Zeit müssen sich einfach mehr Mühe geben, um eine Frau zu bekommen und halten zu können, denn eine Frau ist nicht mehr abhängig von ihnen. Freuen wir Frauen uns also darüber. Und die Männer können sich freuen, wenn wir freiwillig bei ihnen sind.
Leider quälte ich mich etwas ab mit dieser Lektüre und brauchte ewig, sie zu lesen, weshalb ich sie nicht sehr gut bewerten kann. Sie hätte viel mehr Potential gehabt.

Bewertung vom 26.09.2017
Mit jedem Wort von dir / Hearts Bd.2
Contreras, Claire

Mit jedem Wort von dir / Hearts Bd.2


sehr gut

Ich wusste das ich schon einmal ein Buch der Autorin gelesen hatte. Damals konnte sie mich nicht ganz überzeugen. Mir gefiel in dem Buch die Geschichte, doch es gab mir einfach zu viel hin und her. Aber ich wollte ein weiteres Buch von Claire Contreras versuchen, da mir ihr Schreibstil und die Charaktere sehr gut gefallen haben. Man braucht nicht jeden Satz Auseinanderpflücken und kann sich so auf die Geschichte konzentrieren.
Beim lesen fiel mir auf, das mir einige Charaktere sehr bekannt vorkamen. Zu erst dachte ich mir nichts dabei, da es oft so ist. Doch dann schaute ich in das erste Buch, was ich von der Autorin gelesen hatte und merkte das „Mit jedem Wort von dir“ eine Fortsetzung ist. Man kann die Bücher natürlich auch einzeln lesen, doch wenn ihr wissen wollt, wie die Geschichte zwischen Mias Freundin Estelle und Oliver seinen Lauf nahm, dann müsst ihr „Kein Tag mehr ohne dich“ von Claire Contreras zuerst lesen. Am Ende dieses Buches ist sogar eine Leseprobe zu diesem Buch. Dies finde ich allerdings ziemlich überflüssig, denn ich würde hier nicht die falsche Reihenfolge vorziehen. Ich weiß ja schon das Estelle und Oliver verheiratet sind. Natürlich finden wir in diesen Büchern nichts neues und überraschendes. Ich glaube dies erwartet auch keiner von uns. Wenn wir solche Bücher lesen, dann wollen wir Romantik und Kitsch. Auch, wenn selbst dies nicht zu viel sein darf. Wir haben ja auch noch Ansprüche.
Mit jedem Wort von dir gefiel mir sehr viel besser als der Vorgänger. Es gab Abwechslung, kein ewiges hin und her und die Charaktere waren toll. Mia ist frech und spritzig, vergisst aber auch ab und an ihre Zunge zu hüten in Gegenwart eines Kindes. Wem passiert das aber nicht manchmal, wenn man Kinder nicht gewöhnt ist? Man nimmt es Mia nicht übel, da sie eine sehr herzliche Person ist.
Jensen ist toll. Auch, wenn er manchmal das Falsche tut, wenn er eigentlich das Richtige machen möchte. Er ist einfach ein liebenswerter Schussel. Mia und Jensen haben die selben Freunde, was es beiden schwer macht, den anderen zu vergessen.
In diesem Buch merkt man, wie wichtig Weggefährten im Leben sind und wie sehr sie einen beeinflussen können. Von daher sollte man sich gut überlegen, mit wem man seine Zeit verbringt. Aber man lernt ja auch, wenn man mal einen Fehler machen sollte. Und in der Liebe ist es einfach so das man nicht einfach jemanden vergessen kann nur, weil man dies gerne möchte. Da hat das Herz manchmal ganz andere Pläne. Und ich denke auch, es hat einen Grund, weshalb man nicht alle so einfach vergessen oder los lassen kann. Manche prägen einen. Wir lernen aus Begegnungen. Manches wollen wir anders machen, einiges hat uns gefallen. Eine Trennung tut immer weh, wenn man wirklich geliebt hat. Ich mache mir eher sorgen, wenn es jemandem egal ist.

Bewertung vom 21.09.2017
Poldark - Staffel 2 (Limited Edition)
Poldark

Poldark - Staffel 2 (Limited Edition)


ausgezeichnet

Auch die zweite Staffel konnte mich wirklich begeistern.
Sie hat mich teilweise sehr berührt und schockiert. Einfach, weil ich mehrere Charaktere liebgewonnen habe. Unter anderem wurde mir Francis sehr sympatisch, weil er einen Wandel durchmachte. Seine Frau Eizabeth hingegen wurde mir immer unsympathischer. Sie war zwar schon in der ersten Staffel unberechenbar, doch in der zweiten empfinde ich sie als sehr egoistisch und gefährlich. Sie tut alles dafür, um das zu bekommen, was sie will. Ohne Rücksicht auf Verluste. Sie passt also sehr gut zu George Warleggan, der alles daran setzt, Ross zu zerstören. George ist jemand, der Macht haben möchte und will das man Respekt und Angst vor ihm hat. Doch da hat er in Ross seinen Meister gefunden. Ross ist sehr impulsiv und handelt eher Leidenschaftlich. Zu Kreuze kriechen ist überhaupt nicht seine Art, auch wenn ihm das teuer zu stehen kommen kann.
Ross rappelt sich immer wieder auf und wirkt in der zweiten Staffel viel frischer und ausgeglichener als in der ersten. Er hat viele Schulden und er und Demelza kommen nie wirklich zur Ruhe. Für den Zuschauer wird es also nie langweilig. Man bekommt hier viele Emotionen mit geliefert. Mal war ich traurig, mal entsetzt und dann wieder verzweifelt und wütend. Das Handeln der jeweiligen Charaktere konnte ich nicht immer nachvollziehen und ich verlor in dieser Staffel jemanden, der mir sehr ans Herz gewachsen ist. Auch hier gab es einige, die mir sehr sympathisch waren. Besonders hat es mir Dwight Enys angetan. Der Doktor und Freund von Ross. Er liebt seinen Beruf. Es geht ihm nicht darum, sich an dem Leid der Leute zu bereichern, sondern nur darum Menschen zu helfen. Ein wunderbarer Mensch, der aber zu viel nachdenkt. Er überlegt erst, was mögliche Konsequenzen sein könnten, bevor er handelt. Doch auch hier kann er einen das ein oder andere mal in Staunen versetzen.
Doch in dieser Staffel sind definitiv die Frauen die starken Charaktere. Unter anderem natürlich wieder Demelza, deren Entwicklung wirklich erstaunlich ist. Sie hat sich in ihrer Rolle zurechtgefunden, weiß, wie man sich benimmt und ist doch dabei sie selber. Ehrlich, frisch und voller Elan hat sie mich wieder einmal in ihren Bann gezogen. Sie hält alles zusammen. Und sollte etwas nicht funktionieren, packt sie an und regelt die Dinge. Sie bräuchte keinen um zu überleben. Die Leute, mit denen sie sich abgibt können sich glücklich schätzen, da sie es aus freien Stücken macht. Doch was bringt all ihre Kraft, Leidenschaft und Zuversicht, wenn sie sich der Liebe ihres Mannes nicht sicher sein kann?
Eine andere tolle Frau ist Caroline Penvenen. Eine wahre Schönheit. Sie gehört dem Adel an und ihr Onkel möchte, das sie bald heiratet. Caroline hat aber ihren eigenen Kopf. Gerade dies macht sie so sympathisch. Bekommt sie sonst alles mit Geld, gibt es eines dafür nicht. Die wahre Liebe. Und genau diese möchte sie. Sie tut sehr stark und ist es in vielen Dingen auch, doch wenn es um die Liebe geht, dann sucht sie etwas echtes und wirkt fast schüchtern. Einen tollen Mann, der sie nicht wegen des Geldes wegen heiratet, sondern weil es ihm um ihr geht. So einer soll es werden. Sie ist eine sehr herzliche Person. Auch wenn sie versucht dies oft zu verbergen, so merkt man es doch. Ich finde dies an einer Schauspielerin sehr bewundernd.
Nicht alles hat mich überrascht. Doch mit einigen Vorkommnissen hätte ich wirklich nicht gerechnet und mir so nicht gewünscht. (Dafür könnte ich natürlich einen Stern in der Bewertung abziehen, weil es mich bockig macht, doch das ist nicht das, was meine Bewertung beeinflusst.) Ich möchte einfach wissen, wie es mit den Charakteren weiter geht. Wie ihr seht bin ich wirklich hin und weg und ich hoffe auf viele weitere Staffeln von Poldark. Aber auch hier habe ich etwas auszusetzen. Die Sammelkarten lagen einfach so lose in der Hülle. Also fallen sie einem direkt entgegen. Da hätte man eine bessere Lösung finden können.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 04.09.2017
Todesreigen / Sabine Nemez und Maarten Sneijder Bd.4
Gruber, Andreas

Todesreigen / Sabine Nemez und Maarten Sneijder Bd.4


ausgezeichnet

Dies ist das erste Buch das ich überhaupt von Andreas Gruber gelesen habe. Und auch, wenn es nicht der erste Fall von Maarten S. Sneijder ist, kann man dieses Buch sehr gut lesen, wenn man die Vorgänger nicht kennt. Allerdings würde es sich sicherlich lohnen. Das behaupte ich nun einfach, nachdem ich Todesreigen gelesen habe. Wer weiß, ob ich irgendwann noch die ganze Reihe besitze. Weshalb empfehle ich blind irgendwelche Bücher? Ganz einfach: Allein der Charaktere wegen. Maarten S. Sneijder und Sabine Nemez sind unverbesserlich. Man muss sie einfach lieben, auch wenn jeder einzelne der beiden einen zur Weißglut bringt. Sabine sogar noch mehr als Maarten. Maarten ist, wie er ist und das offensichtlich und ohne Rücksicht auf Verluste. Und doch merkt man das er Sympathien entwickeln kann. Natürlich würde er das niemals zugeben. Das wäre ja viel zu gefühlvoll. Aber ich liebe seine Art. Ich habe selber so einen in meinem Bekanntenkreis. Man möchte ihn manchmal schlagen, aber irgendwie liebt man ihn ja doch so, wie er ist. Seine Herangehensweise ist allerdings etwas anderes. Es ist ihm ganz egal wie, Hauptsache er bekommt, was er will. Das kann auch mal gesetzwidrig sein. Sabine Nemez hingegen möchte gerne penibel auf die Vorgehensweise achten. Was muss sie als erstes tun, wen als erstes verständigen und was sollte sie erst danach tun. Sie ist manchmal so korrekt das man auch sie schlagen möchte, weil sie einmal einfach nach ihrem Gefühl gehen sollte. Aber auch sie ist so eine Sympathiebombe. Man muss sie einfach mögen.

In diesem spannenden Fall aber mochte ich noch jemanden, für den ich sogar noch mehr Sympathien hegte, als für Sabine Nemez. Hardy Hardkovski. Er wurde nach 20 Jahren Haft entlassen. Er soll seine Frau und die Zwillinge getötet haben. Er behauptet, er war es nicht und will herausfinden wer es wirklich war.
Alles spricht gegen ihn. Kann man ihm glauben oder ist er einfach nur verrückt geworden? Wer würde es nicht, wenn er aus versehen seine Frau und seine Kinder tötet? Aber was ist, wenn er recht hat und es jemand anders war. Wie kann er herausfinden, wer es war und wie? Wer wird ihm nach 20 Jahren helfen, geschweige denn glauben? Für mich war klar, wenn es wirklich so ist das er unschuldig im Gefängnis saß, weil jemand anderer seine Familie tötete, dann gönne ich ihm seine Rache.

Bis zum Schluss dieses Buches war ich mir nie wirklich sicher, wem man vertrauen konnte und wem nicht. Sind die, die die „Guten“ sein sollten überhaupt die Guten? Und sind die „Schlechten“ immer schlecht? Oder haben sie sogar recht? Aber was ist, wenn das Gesetz diesmal auf der falschen Seite ist? Wie kann man das beweisen? Ich glaube hier war die wichtigste Frage wirklich, wem man trauen konnte. Doch selbst ich als Leser war mir nie so wirklich sicher. Ich selber habe versucht herauszufinden, wer denn der oder die bösen sind. Natürlich gab es offensichtliche „Böse“, aber was war mit denen im Hintergrund? Und wenn doch so viele Kollegen sterben, wegen einer Sache, wieso gesteht man dann nicht einfach? Will man wirklich in Kauf nehmen, dass man selber die Erde von unten sieht? Auch jetzt nach dem Lesen frage ich mich diese Dinge. Als der Autor dann nach und nach anfing für mich alles verständlich aufzuklären, war ich fasziniert von den Autoren.

Wie bekommen Autoren es immer wieder hin, es am Schluss so logisch erscheinen zu lassen, obwohl sie mich über 300 oder 400 Seiten rätseln lassen, ohne das es für mich 100%ig klar ist. Also Polizist sollte ich schon mal nicht werden. Besser ist das für die unschuldigen. Oder ich stecke einfach alle ins Gefängnis, die mich komisch anschauen.

Bewertung vom 02.09.2017
Oktoberfestkochbuch
Skowronek, Julia

Oktoberfestkochbuch


ausgezeichnet

Sich auf den ersten Blick in dieses Buch zu verlieben fällt hier überhaupt nicht schwer. Zumindest jemandem wie mir, bei dem die Hälfte der Familie aus Bayern stammt. Sich auf den zweiten Blick zu verlieben fällt aber auch nicht schwer. Schon beim durchblättern dieses Buches, wird einem das Wasser im Munde zusammenlaufen. Hier wird jeder fündig! Viele Dinge sehen sehr kostspielig und zeitaufwendig aus, doch dies ist nicht bei allem der Fall.

Um das Essen in diesem Buch zu lieben, muss man aber kein Oktoberfestbesucher sein. Ich selber war noch nie auf dem Oktoberfest. Dafür aber sehr oft in meinem Leben in Bayern. Was mich also genauso sehr in diesem Buch begeistert, wie das Essen, ist das man hier auch andere Dinge findet. Ihr möchtet ein Dirndl tragen? Wohin mit der Schleife?! Das ist es, womit ihr als Frau Signale sendet, wenn ihr so ein fesches Kleid tragt. Gehört sie bei euch nach hinten, vorne, rechts oder links? Bei mir würde sie nach links gehören, doch wenn ich ehrlich bin, kann ich mir das nie merken. Aber auch die Wurzeln des Oktoberfestes werden hier erläutert. Das Oktoberfest wird dieses Jahr also schon 217 Jahre alt und wird wohl noch etwas älter werden.

Ich selber entschloss mich dann sehr schnell dazu Paradiesäpfel zu machen. Normalerweise brauch ich das nicht wirklich, aber es kommt doch so ein wenig Oktoberfeststimmung auf. Und auch auf unseren Stadtfesten hole ich mir ab und an einen Paradiesapfel. Aus dem Kochbuch macht man mehr, als man kauft, aber wenn man mal eine Oktoberfestparty macht oder ein paar Gäste beeindrucken möchte, ist dies ein Hingucker. Ich selber habe ein paar mit dunkler Kuvertüre und welche mit einer Zuckerglasur gemacht. Das war beides nicht so schwer, klappte aber auch nicht so gut, wie erhofft. Ich wollte die Zuckerglasur gerne extrem rot haben und habe die Äpfel anstatt 1- 2 Mal in die Glasur zu tauchen, einfach ein drittes mal baden lassen. Dadurch wurde die Zuckermasse nicht wirklich hart. Die Schokoäpfel klappten dagegen etwas besser. Was mich aber bei beiden Varianten störte war, dass man sie abstellen musste, damit sie trocknen. Dadurch entsteht dann dieses Flache. Es gibt sicherlich schlimmeres, aber da könnte man sich noch einen Trick einfallen lassen. Geschmacklich waren beide Sorten aber sehr lecker und kamen gut an. Selbst bei Leuten, die sonst nicht zugreifen würden.

Zur Zeit hat mein Buch mein Schwager. Ich glaube, auch er hat sich auf den ersten Blick in das Buch verliebt und ich bin gespannt, was er daraus zaubern wird. Ich denke, da werden sicher einige probieren wollen.

Bewertung vom 23.08.2017
Butterbrot und Liebe
Friedrich, Susanne

Butterbrot und Liebe


gut

Hannah Albers wirkt vom ersten Moment an kalt und herzlos. Sie hat Macht und nutzt diese schamlos aus. Ohne Rücksicht auf Verluste. Selbst treue Mitarbeiter, die nicht nach ihrer Nase tanzen, haben es sehr schwer, wenn nicht sogar unmöglich, bei ihr in der Agentur lange zu bleiben. Doch als Butterbrot und Liebe anfängt bei ihnen beginnt Essen zu liefern, wird auch Hannah schwach und es kostet sie nicht nur ein paar Extrarunden beim Joggen...
Butterbrot und Liebe. Allein mit dem Namen hat Christoph Sievers sich selbst übertroffen. Alles, was er macht, tut er aus Liebe und Freude. Er ist für seine Freunde da und auch diese stehen ihm immer zur Seite, wenn es sein muss. In seinem Geschäft arbeiten alle Hand in Hand und auf Augenhöhe. An die Sache mit Hannah geht er sehr Leidenschaftlich. Mir hat das gefallen. Viele denken sicher das man sich so schnell nicht verlieben kann. Doch für manche reicht ein einziger Blick. Man schaut einer Person in die Augen und hat sein ganzes Leben vor sich. Das ist etwas sehr schönes. Doch für Personen wie Hannah eher erschreckend. Denn es gibt auch Menschen, die verschließen sich vor der Liebe, oder versuchen es, denn : Niemand kann ihr entkommen. Und wenn man sich verliebt, wie will man das bitte aufhalten? Es geht nicht, denn Gefühle kann man nicht aufhalten. Ja, man kann sich dagegen wehren, aber sie sind da, ob man sie zulassen will oder nicht. Ob man etwas darauf macht, bleibt dann natürlich jedem selber überlassen. Aber wer möchte schon sein ganzes Leben alleine sein?!
Ihr Verhalten hat sie sicher von ihrem Vater Michael Albers. Denn auch er ist geübt darin Menschen aus seinem Leben auszuschließen, bis auf seine Tochter, die er abgöttisch liebt. Doch ansonsten lebt er zurückgezogen und alleine in einer malerischen Landschaft. Doch auch er hat nicht mit den Sievers gerechnet und muss seine Einstellung überdenken. Doch ist es bei Hannah schon zu spät?! Wird Sie zu Christoph finden, oder wird er sie ziehen lassen? Denn eins ist ganz klar. Man kann nicht sein Leben lang hinter jemandem herlaufen, der kein Interesse zeigt. Dafür ist das Leben zu kurz. Die Charaktere waren allesamt sehr erheiternd für mich und passten sehr gut hier rein.
Mir hat der Roman sehr gut gefallen. Er brachte mich zum schmunzeln und war gut zu lesen, doch zog sich etwas in die Länge. Was am Anfang zu lange auf sich warten lies, kam am Ende dann von jetzt auf gleich. Das wirkte ein wenig unglaubwürdig.

Bewertung vom 12.08.2017
Poldark - Staffel 1 DVD-Box
Poldark

Poldark - Staffel 1 DVD-Box


ausgezeichnet

Nach der ersten Folge Poldark war ich extrem verunsichert. Mag ich diese Serie? Ich konnte mich einfach nicht entscheiden. Ich konnte die Menschen noch nicht wirklich für mich einordnen. War Poldark nun gut oder doch nicht? Wer war Freund und wer Feind? Vieles war sehr widersprüchlich. Der erste Eindruck von Poldark war, das er sehr griesgrämig und verbittert wirkte. Aber kann man es diesem Mann verübeln? Er kehrt aus dem Krieg zurück und auch zu Hause liegt alles in Trümmern. Der Vater tot, die Frau, die er liebt wird einen anderen heiraten. Und dann ist es auch noch sein Cousin. Ich konnte natürlich auch Elizabeth verstehen. Sie dachte, er sei gefallen und hat an ihre Zukunft gedacht. Doch sie wirkt so als wolle sie, dass die ganze Welt sie liebt.
Poldark versucht sein Leben in den Griff zu bekommen. Doch dies tut er nicht für sich. Er könnte Cornwall verlassen und neu anfangen, aber was wird aus den Arbeitern? Wie sollen sie überleben, wenn er die Mine schließt. Er steht für andere ein und packt mit an. Er denkt nicht in Schichten, so wie die anderen Adeligen. Auf seine Art ist er sehr humorvoll, scharmant und anziehend. Wenn er es für richtig hält, dann steht er für andere ein und ist sehr herzlich zu ihnen. Er behandelt die Menschen mit Respekt, solange sie dies auch tun.

Bis ich dann die zweite Folge schaute dauerte es eine Weile. Ich konnte mich einfach nicht für ein Für oder Wider dieser Serie entscheiden. Doch ich bekam den Tipp weiter zuschauen. Dies tat ich dann auch. Auch in der zweiten Folge war ich zunächst sehr unsicher, wie ich sie finde, bis mich ein einziger Blick von Poldark (Aidan Turner ) dazu bewegte sie zu lieben. Mit Aidan Turner hat diese Serie den perfekten Schauspieler gefunden. Für mich war es ein Blick der die Serie für mich lebendig machte. Ab da an fiel es mir schwierig, nicht die ganze Staffel auf einmal zu schauen. Klappte nicht so wirklich, denn in zwei Tagen war ich dann letztendlich durch. Falls ihr, wie ich, zuerst bedenken habt ist das okay. Aber auch ich gebe den Tipp weiter, den ich bekam. Schaut weiter, die Serie wird euch begeistern.

Demelza (, Poldarks Küchenmagd war mir sofort sympathisch. Sie wirkte bescheiden und sehr fleißig. Sie war dankbar für das, was sie hatte und man sah es ihr auch an. Anders als Elizabeth schloss ich sie in mein Herz.

Doch nicht nur die Arbeit und sein Liebesleben sind bei Poldark spannend, sondern auch seine Familienverhältnisse. Seine Cousine ist wie eine Freundin, doch sie bereitet ihm einigen kummer. Und die Geschäftsleute und Adligen in Cornvall? Da muss man aufpassen. Viele von ihnen sind hinterhältig, kaltblütig und wünschen Ross Poldark nichts gutes.