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Insgesamt 394 Bewertungen
Bewertung vom 12.03.2018
Eiskalter Hund / Fellinger Bd.1
Kern, Oliver

Eiskalter Hund / Fellinger Bd.1


sehr gut

Auf den ersten Seiten musste ich schon sehr lachen. Mit Berti Fellinger hat der Autor Oliver Kern einen lustigen, neugierigen, aber auch wachsamen Charakter erschaffen, der in einer Kleinstadt im Bayerischen Wald lebt. Ich mochte Fellinger vom ersten Satz an. Man merkt sofort, das er viel lieber Polizist geworden wäre, als Lebensmittelkontrolleur. Und so schlittert Fellinger in seinen ersten Fall. Ein toter Hund im China-Restaurant, sein verschwundenes Frauchen und schon sieht sich Fellinger als Kommissar und will das Rätsel lösen. Das er damit die anderen Dorfbewohner und seinem Bekannten, den Dorfpolizisten, nervt, ist ihm relativ egal. Er weiß, das was nicht stimmt und wenn Fellinger das meint, dann muss es einfach so sein. Durch seine aufdringliche Art Leute zu befragen, die angeblich mit in den angeblichen Mordfall involviert sind, geht er ein Risiko ein, welches ihm noch zum Verhängnis wird. Gut gefallen haben mir fast alle Protagonisten, manche sind zwar etwas übertrieben dargestellt, aber so ist es im wahren Leben doch auch. Manche mag man, manche nicht. Ich hätte mir noch gewünscht, etwas mehr "privates" von Fellinger zu lesen. Da der Großteil der Story von dem Fall eingenommen wird, blieb mir Fellinger ab und an etwas zu sehr im Hintergrund. Ich wäre gerne noch tiefer in seine Gedankenwelt eingetaucht, denn ich denke, das dort noch einiges in ihm schlummert, was vielleicht noch zum Vorschein kommen sollte. Das Cover und die Innenseiten sind passend gestaltet, der Schreibstil ist ratzfatz zu lesen und ich denke, das wir noch so manchen Fellinger-Fall zu lesen bekommen.

Bewertung vom 10.03.2018
Schweigegelübde / Emma Vaughan Bd.2
Bierach, Barbara

Schweigegelübde / Emma Vaughan Bd.2


gut

Band 2 mit Emma Vaughan, Inspector bei der Mordkommission in Sligo (irische Nordwestküste)
Der Irland-Krimi beginnt spannend, doch leider wird einem ziemlich früh klar gemacht, durch vielerlei Hinweise, wer der Täter ist. Durch diese Tatsache hat sich der Plot danach nur noch wie ein Ermittler-Roman gelesen. Ein Fall abgeschlossen, der nächste Fall her. Toll finde ich, das die Autorin das irische Lebensflair gut beschrieben hat. Da bekommt man sofort Lust die Koffer zu packen und auf die Grüne Insel zu reisen. Emma Vaughan selbst, bleibt mir immer etwas fremd und kühl. Sie hat es auch nicht leicht als alleinerziehende Mutter eines Teenager-Sohnes, mit Vollzeitjob und mit einem Ex-Mann an der Backe, der aufgrund seiner IRA-Vergangenheit vorerst im Knast sitzt. Von ihrem Tablettenkonsum ganz zu schweigen. Der Schreibstil ist wieder gut und flüssig zu lesen, aber Band 1 "Lügenmauer" hat mir einen Ticken besser gefallen.

Bewertung vom 09.03.2018
Die Schatten von Ashdown House
Cornick, Nicola

Die Schatten von Ashdown House


sehr gut

Drei starke Frauen, drei Schicksale und ein altes Anwesen machen diesen Roman lesenswert. Die Geschichte ist in drei Zeiten eingeteilt, einmal im Jahre 1660, dann noch in 1801 und im Heute. In jeder Zeit steht eine starke Frau im Mittelpunkt, die um ihre Liebe und ihr Leben kämpft. Alle Damen verbindet Ashdown House auf irgendeine Art und Weise. Nicola Cornick hat einen wunderbaren Schreibstil. Sie hat die Gabe die Naturbeschreibungen als Bilder in meinen Kopf zu zaubern, die starken Gefühle in wundervolle Worte zu fassen und sich gedanklich auf die jeweilige Zeit einzulassen. Ich habe mich wunderbar unterhalten gefühlt, wenn mir auch das Ende etwas zu schwach war.

Bewertung vom 09.03.2018
Insel 77
Beck, Halvar

Insel 77


sehr gut

Ein Norwegen-Thriller der es wirklich in sich hat. Der Plot spielt zum größten Teil auf einer coolen und seltenen Location, nämlich auf einer Bohrinsel. Wie man sich vorstellen kann ist diese durch einen Sturm und meterhohe Wellen vollkommen von der Außenwelt abgeschnitten und es geschehen Dinge, die man dort nicht erleben möchte. Arbeiter verschwinden, es werden welche schwer verletzt und sterben. Die Bohrinsel-Ärztin Kristin begibt sich in Lebensgefahr, denn sie sucht ihren verschwunden Bruder und tritt dabei einigen Menschen auf den Schlips. Sie muss um ihr Leben fürchten. Spannend und ungewöhnlich, endlich mal ein Thriller der etwas anderen Art.

Bewertung vom 19.02.2018
Aus nächster Nähe
Hawker, LS

Aus nächster Nähe


gut

Der erste Thriller *Grausames Erbe* von LS Hawker hatte mir schon super gefallen, deswegen habe ich mich sehr auf diese Story gefreut.
Nessa Donati hat kein einfaches Lebens, weder aktuell noch ist ihre Vergangenheit toll gewesen. Ich war mir das ganze Buch über lang nicht sicher, ob ich Mitleid mit Nessa haben sollte, oder ob sie nicht doch alles in die Wege geleitet hat, um von sich als Täterin abzulenken und als das arme Opfer da zu stehen. Zwischendrin hat die Autorin Charaktere eingebaut, denen ich aber auch alles hätte zutrauen können. Einige Zufälle, die dann doch keine waren, haben mich wieder stutzig werden lassen. Irgendwann hatte ich alle Personen einmal in Verdacht. Doch die Lösung des Falles hat mir kurz den Atem stocken lassen, denn diese Wendung hatte ich gar nicht auf dem Schirm gehabt. Hier hat mich LS Hawker total überrascht und ich fand es einfach klasse. In letzter Zeit hatte ich bei einigen Thrillern oftmals das Gefühl, das die Lösungen irgendwie an den Haaren herbeigezogen wurden oder völlig unlogisch waren, aber hier nahm die Dramatik zu und die Spannung erreichte ihren Höhepunkt. Leider ging mir der Spannungsbogen in einigen Teilen des Buches verloren, so das ich nicht davon reden kann von der ersten bis zur letzten Seite gefesselt gewesen zu sein, aber das Leben von Nessa, der Hauptperson, und ihrer düsteren Vergangenheit hat mir gefallen. Der Schreibstil ist gut und schnell zu lesen, nur an einigen Stellen plätscherte leider die Story etwas vor sich. Hier hätte ich mir mehr Nervenkitzel und mehr emotionale Spannung gewünscht.

Fazit
Ein Thriller mit leichten Abstrichen bei der nicht ganz durchgehenden Spannung, aber mit einem Ende das es wirklich in sich hat.

Bewertung vom 19.02.2018
Reue
Berst-Frediani, Sascha

Reue


sehr gut

Erzählt wird die Geschichte eines Mordes, vom ersten Gedanken daran, das man ihn begehen könnte, bis zur eigentlichen Tat. Der Weg dahin kann ein extrem kurzer sein und man tut einfach, was man in diesem Moment fühlt und denkt, es muss sein, wenn nicht jetzt, wann dann? Sabine und Dieter Holzer leben eine Wochenendehe. Sie arbeitet im Ort bei der Bank und er ist von Montag-Freitag in der Kaserne. Das Paar kauft ein Haus und sie lassen Thomas, den Mieter der Wohnung unter ihnen weiter darin wohnen. Man ahnt schon was passieren könnte, Frau daheim, Mann unter der Woche weg, Mieter auch daheim. Dieser Umstand spricht sich im Dorf herum. Das kennt man an einigen Stellen auch aus dem wahren Leben. Die Nachbarn wissen immer mehr wie man selbst oder der liebe Gott. Sie sehen alles, sprechen hinter vorgehaltener Hand und dichten so manche Sensation hinzu. Der Beginn der Geschichte ist schon haarsträubend und bis zu einem gewissen Punkt hat mich der Autor im Ungewissen gelassen, wer nun von den beiden männlichen Hauptprotagonisten überlebt hat. In Rückblenden und aus verschiedenen Blickwinkeln erzählen die Menschen, die in der Geschichte vorkommen ihre Sicht der Dinge oder lassen mich als Leserin an ihren Gedanken teilhaben. Die recht kurzen Kapitel haben mich das Buch schnell lesen lassen und hinzu kam noch der Aspekt, das ich unbedingt wissen wollte, wie die ganze Tragödie nun aufgelöst wird. Über das Ende kann man streiten, ob es so einfach im wahren Leben wirklich sein könnte. Ich habe dazu meine eigene Meinung, aber es wird wohl vom Autor so gewollt sein. Zudem erlebt man eine Achterbahn der Gefühle, denn das Buch vereint fast alle Facetten die ein Mensch fühlen und erleben kann. Von Liebe und Hass, von Leben und Tod, von Glück und Pech, von Neid, Missgunst, Rache, Eifersucht und unbändiger Wut auf alles und jeden.

Fazit
Durch die leichten Spannungselemente würde ich das Buch eher als Krimi einstufen und nicht als Roman. Erstaunlich das man so viele verschiedene Gefühle in 247 Seiten packen kann.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 04.02.2018
Wolfswut / Kira Hallstein Bd.1
Gößling, Andreas

Wolfswut / Kira Hallstein Bd.1


gut

Da mir die True-Crime-Trilogie, zusammen geschrieben mit Michael Tsokos, schon gut gefallen hat, war ich sehr gespannt auf diesen "solo" geschriebenen Thriller des Autors. Zu Beginn konnten mich die Auffindesituationen, das Drumherum des Tatortes und die Vorgehensweise der Ermittler sofort begeistern. Das Grundgerüst dieser Story ist der wahre Fall des Säurefassmörders der auch durch die Presse ging. Auf dieser Grundlage hat Andreas Gößling seine Thrillerstory herumgebaut, ausgeweitet und konstruiert. Doch in der Mitte des Buches etwa hat der Autor mich kurzzeitig "verloren". Ich irrte zwischen vielen Namen und Personen herum, an einigen Stellen wurde mir der Plot zu verwirrend. Einige Gedankengänge der Ermittler, vor allem von Hallstein, waren für mich nicht nachvollziehbar und ihre Handlungen waren mir suspekt. Ihr Kollege, Max Lohmeyer dagegen, gefiel mir menschlich besser. Zartbesaitete LeserInnen sollten lieber die Hände davon lassen, denn es werden schon extremst eklige und widerliche Tatausführungen beschrieben, die einfach unvorstellbar sind. Gut geschrieben sind die Abschnitte wo man in die kranke Gedankenwelt der Personen eintaucht, die sich an dem Leid wehrlos ausgelieferter Menschen ergötzen und befriedigen. Hier hat der Autor wiederum sein Können bewiesen und mich "zurückgeholt" in den Verlauf der Geschichte. Das Ende hingegen ist wieder recht spannend und überraschend ausgefallen, womit ich gar nicht mehr gerechnet hatte.

Fazit
Alles in allem ein gut unterhaltender True-Crime-Thriller, der meiner Meinung nach einige Länge aufweist und deshalb dem Leser einiges an Durchhaltevermögen abverlangt.

Bewertung vom 28.01.2018
Die Namen der Toten
Bailey, Sarah

Die Namen der Toten


sehr gut

Dieses Buch ist Band 1 der neuen Krimi-Serie von Sarah Bailey.
Mit Detective Richard Vega hat die Autorin einen nicht alltäglichen Mann aus dem Hut gezaubert. Vega hat eine Vergangenheit hinter sich als Militärgeistlicher, bevor er zur Polizei ging. In seinem aktuellen Job gilt er als knallhart, aber trotz allem kommt auch seine verletzliche Seite zum Vorschein. Im Privatleben, das sich durch das Verhältnis zu seiner Vorgesetzten Rosen ab und zu etwas schwierig gestaltet, ist er aber immer ruhig und besonnen. Bis seine Mitbewohnerin Cherry ihn allein zurücklässt. Die Charakterzüge von Vega sind gar nicht so einfach zu beschreiben und dadurch habe ich endlich mal wieder seit langer Zeit einen Cop erlebt, der "anders ist" und aus der Masse heraus sticht. Beim Lesen denkt man Vega etwas zu durchschauen, aber dann öffnet er wieder eine andere Tür aus seinem Leben und er steht wieder in einem völlig anderen Licht da. Alleine dafür war der Krimi schon lesenswert. Hinzu kommt natürlich noch der spannende Krimi-Plot, wo ich bis zum Ende rätseln konnte, wer nun der oder die Täter waren. Die Autorin legt mehrere falsche Fährten aus, die aber alle hätten gut möglich sein können, um mir dann am Ende doch noch eine andere Lösung auf den Tisch zu knallen. Sarah Bailey's Schreibstil lässt sich gut lesen, locker, flockig, bildlich und sehr ausdrucksstark.
Einziger, kleiner Minuspunkt: Ich hatte manchmal, durch einige Namensabkürzungen oder das Erwähnen des Vornamens, dann wieder des Nachnamens, Schwierigkeiten bei den Protagonisten. Das könnte vielleicht noch etwas verbessert werden.

Fazit
Ich hoffe sehr, das der Verlag noch weitere Fälle mit Richard Vega veröffentlichen wird, denn ich würde gerne noch mehr von seinem Privatleben erfahren, wie es mit seiner Beziehung zu Rosen weitergeht und was für spannende Kriminalfälle er noch lösen muss.