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Gina1627

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Insgesamt 238 Bewertungen
Bewertung vom 10.08.2018
Das Gift der Wahrheit / Hall & Hellstern Bd.2
Corbin, Julia

Das Gift der Wahrheit / Hall & Hellstern Bd.2


ausgezeichnet

Herausragende Thrillerunterhaltung! Ein Cocktail voller atemberaubender Spannung und Gänsehaut!

Hauptkommissarin Alexis Hall und die Kriminalbiologin Karen Hellstern werden zu einem mysteriösen Leichenfund ins Klärwerk nach Mannheim gerufen. Hochwasser muss die Überreste hier vor einigen Jahren angeschwemmt haben und der Zustand macht eine Identifizierung zu einem schwierigen Puzzlefall. Ein erster Lichtblick könnte eine goldene Kette mit einer in Harz eingefassten Kreuzspinne sein, die das Opfer bei sich trug. Doch eine Befragung ihrer damaligen Lebenspartnerin Gabriele Thalberg bringt sie erst einmal nicht weiter. Deren Ex-Ehemann löst jedoch ein ungutes Gefühl bei ihnen aus. Als kurze Zeit später ein weiteres Opfer mit einer fast identischen Kette aufgefunden wird, lässt bei ihnen die Vermutung hochkommen, dass sie es hier mit einem gefährlichen Serienmörder zu tun haben. Durch sein Markenzeichen stoßen sie bei ihrer Ermittlungsarbeit auf ähnliche, zurückliegende Fälle in Kolumbien. Dort wurden ebenfalls reihenweise Menschen mit Hilfe von giftigen Spinnen ermordet. Könnte sich ihr Täter hier Anregungen geholt haben? Alexis und Karen wird die Zeit knapp, denn eine weitere Person wird als vermisst gemeldet.

„Das Gift der Wahrheit“ ist der zweite Fall des faszinierenden Ermittlerduos Hall und Hellstern. Julia Corbin ist hier eine grandiose Fortsetzung von „Die Bestimmung des Bösen“ gelungen! Unübertrefflich versteht sie es einen durch ihre unglaublich fesselnde, bildliche und schockierende Erzählweise, die andauernd das eigene Kopfkino auslöst, einzufangen. Der raffinierte Aufbau der Geschichte in drei zeitlich unterschiedlichen Erzählsträngen, ist außerordentlich spannend und entfacht eine Lesesucht, die es einem unmöglich macht, dass Buch aus der Hand zu legen. Der Wechsel erfolgt selbstverständlich immer in den ungeeignetsten Momenten für den Leser.

Schon alleine der Start in die Geschichte entsetzt einen durch eine gewalttätige Szene in Kolumbien, die aus Sicht eines Jungen erzählt wird. Hier spürt man so viel Machtlosigkeit, Druck und Hass und man fragt sich die ganze Zeit, was sich daraus später mal entwickeln wird. Immer wieder flicht Julia Corbin kleine Sequenzen aus der Vergangenheit von ihm zwischen die spannende und aufregende Ermittlungsarbeit von Alexis und Karen und den kurzen und entsetzlich grausamen Szenen des Mörders in der Gegenwart. Seine Vorgehensweise gegenüber seinen Opfern macht einen sprachlos, löst Entsetzen, Gänsehaut und den Wunsch aus, dass ihm ganz schnell das Handwerk gelegt wird. Warum führt einen seine Spur immer wieder zu Gabriele Thalberg und ihrer Tochter Merle? Unglaublich spannende Szenen spielen sich bei ihnen ab und Julia Corbin führt einen hier ein um das andere Mal in die Irre, wenn man sich schon sicher war, wer der psychopathische Mörder ist.

Alexis und Karens Nerven sind zum Zerreißen angespannt und ihre akribische Vorgehensweise bringt sie fast an den Rand der Belastbarkeit. Sehr reizvoll hat Julia Corbin hier wieder Karens kriminalbiologische Ermittlungsarbeit dargestellt, die so manches ekelerregende aber auch faszinierende Bild bei einem erzeugt. Beide Charaktere werden immer interessanter, da die Autorin den Leser mehr an ihrem Privatleben teilnehmen lässt. Alexis leidet immer noch unter ihrer entsetzlichen Vergangenheit und öffnet zur Freude von Stephan Landeaux langsam ihr Herz und Karen gewinnt hier meine Hochachtung, da sie sich zu einer mitfühlenden und verantwortungsvollen Frau entwickelt, die einem Menschen in höchster Not beisteht. Ich bin riesig gespannt darauf, wie ihr weiteres Leben noch aussehen wird.

Mein Fazit:

Julia Corbin hat mich mit „Das Gift der Wahrheit“ vollkommen abgeholt. Was für ein unglaublich spannendes Leseerlebnis hat sie mir da geschenkt! Ich war außerordentlich begeistert von ihrem Thriller und kann nur eine unbedingte Leseempfehlung aussprechen und 5 hochverdiente Sterne vergeben! Teil 3 wird ein Lesemuss!

Bewertung vom 01.08.2018
Der Flüstermann / Laura Kern Bd.3
Shepherd, Catherine

Der Flüstermann / Laura Kern Bd.3


ausgezeichnet

Eine absolute Glanzleistung!

Menschliche Abgründe tun sich für die Spezialermittlerin Laura Kern auf, als sie zu einem eiligen Meeting gerufen und dort mit einem Video konfrontiert wird, dass gerade noch in letzter Sekunde vor der Verbreitung im Netz gestoppt werden kann. Ein Mörder inszeniert sich und sein Opfer. Auf eine harmlose Sequenz, in der es um die unterlassene Hilfeleistung eines bedürftigen Menschen geht, folgt die grausame Darstellung eines Mordes. Was flüstert er der Frau kurz vor ihrem Ableben noch ins Ohr? Wer ist sie? Schlag auf Schlag folgen weitere Videos mit neuen Opfern im gleichen Format. Die unterschiedlichen Tötungspraktiken schocken. Warum wird ein ausgewähltes Opfer verschont, weil er Menschlichkeit und Mitgefühl gezeigt hat? Das Team kommt in Bedrängnis. Schaffen sie es den Unbekannten zu stoppen, bevor noch mehr Menschen ihr Leben lassen müssen? Laura Kern stößt auf eine erste Spur.

„Der Flüstermann“ ist der dritte Fall der Reihe um die Spezialermittlerin Laura Kern und für mich der bisher Genialste von ihnen. Die Spannung spürt man am ganzen Körper. Gänsehaut, Herzklopfen und ein großes Suchtgefühl löst die Geschichte bei einem aus und man kann das Buch wirklich nicht mehr aus der Hand nehmen. Catherine Shepherds Schreibstil und der Aufbau des Thrillers ist einzigartig. Überaus bildlich und fesselnd schockiert sie einen schon mit ihrem spannenden und entsetzlich grausamen Prolog. Warum wird ein Mensch auf so furchtbare Weise ermordet und weshalb stellt der Mörder diese Inszenierung ins Netz? Was für ein Start ins Buch! Unendliche Neugierde, Fragen und Rätsel tun sich hier auf. Nervenzerreißend und spannungsfördernd ist der ständige Wechsel der Erzählstränge zwischen Gegenwart und Vergangenheit, der immer in den dramatischsten Momenten erfolgt. Man fiebert auf weitere Informationen und der Entwicklung des Geschehens hin. Detailreiche Schilderungen erzeugen Sorge und Angst um die ausgewählten Opfer und man spürt man ihre schiere Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit. Wer ist dieser Psychopath? Was sollen einem die Rückblicke auf Vergangenes sagen und in welchem Zusammenhang stehen sie mit dem Geschehen? Gemeinsam mit Laura tappt man ganz lange im Dunkeln, wird raffiniert auf falsche Fährten gesetzt und schmeißt seine Liste der Verdächtigen und deren Motivation ständig um. Ich liebe dieses Rätselraten!

Laura Kern und ihr Team haben mir wieder sehr gut gefallen. Ich mag ihre forsche und provokante Art, ihren besonderen Instinkt und ihre unglaubliche Kombinationsgabe, die zum Glück zu einem guten Ende. Sehr reizvoll fand ich auch die erwartungsvolle und gefühlsmäßige Spannung, die zwischen Laura und ihrem Kollegen Taylor steht. Ob sie irgendwann ihre Angst vor ihrem Kontrollverlust und seiner Nähe verliert? Die Szene nach der erfolgreichen Jagd auf den Mörder lässt Hoffnung in einem aufkommen.

Mein Fazit:

Mit „Der Flüstermann“ ist Catherine Shepherd eine Glanzleistung gelungen! Der Thriller war für mich ein Mega Lesehighlight! Atemberaubende Spannung und Nervenkitzel pur! Meine Erwartungen ins Buch wurden mehr als übertroffen und ich kann hier nur eine unbedingte Leseempfehlung aussprechen und 5 Sterne plus vergeben.

Bewertung vom 31.07.2018
Du und ich und das Meer
Taylor, Sandy

Du und ich und das Meer


ausgezeichnet

Was für ein großartiger und bewegender Roman!

Eine Freundschaft für immer!

Dottie und Mary verbindet schon seit 9 Jahren ein Freundschaft, die tief verwurzelt ist. Während ihrer gemeinsamen Schulzeit in Brighton lernten sie sich als 8-jährige kennen und erlebten zusammen eine sorglose und unbeschwerte Kindheit. Nichts ging ohne die andere und gemeinsame Freude war doppelte Freude. Dottie und Mary, mehr brauchten sie nicht! Bis die Liebe kam und sie zwei befreundete Jungens kennenlernten. Eine aufregende Zeit begann und ihre Herzen schlugen mal himmelhochjauchzend und manchmal auch vor Enttäuschung getrübt. Doch dann kam der Tag, an dem für Dottie die Welt zusammenbrach. Mary offenbart ihr eine schmerzhafte Wahrheit und nimmt ihr das Liebste, was sie im Leben besessen hat.

Schon lange nicht mehr hat mich ein Buch so dermaßen bewegt und zu Tränen gerührt! Eine wunderschöne, bewegende und unvergleichlich einfühlsame Geschichte über eine Freundschaft wird hier erzählt, die einen voll ins Buch hineinzieht und nicht mehr loslässt. Das eigene Herz öffnet sich automatisch bei all den beschriebenen Gefühlen und Emotionen! Einfach nur großartig! Der Start ins Buch ist voller Kontraste. Auf der einen Seite das pulsierende Leben, auf der anderen eine angespannte und bedrückende Atmosphäre. Neugierde wird erzeugt und man fragt sich, was mit den beiden Freundinnen passiert ist und welche Wahrheit verheimlicht wird. Durch die sehr bildliche und ruhige Erzählweise entsteht eine besondere Stimmung, der man sich nicht entziehen kann. Sandy Taylor hat einen sehr interessanten Aufbau ihrer Geschichte gewählt. Auf bewegende, ausdrucksstarke und herzerwärmende Tagebucheinträge von Mary, die zeitlich unterschiedlich sind, folgt die dazugehörige Geschichte, die aus der Sicht von Dottie in der Ich-Form erzählt wird. Langsam und stetig wird ihr gemeinsames Leben entblättert und man erfährt dabei all ihre gemeinsamen Erlebnisse, Träume und ihr Zusammengehörigkeitsgefühl. Die ganze Zeit liegt dabei aber irgendwie eine ahnungsvolle Spannung in der Luft.

Mit Mary und Dottie hat Sandy Taylor zwei außerordentlich schöne Charaktere erschaffen, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Mary ist am Anfang die schillernde Figur im Roman, die Aufmerksamkeit erregt und fordert und ihr Leben schon voll durchgeplant hat. Dottie hingegen ist mehr die Bodenständigere. Die eine träumt und die andere ist zufrieden mit dem, so wie es ist. Doch im Laufe des Buches ändert sich durch schicksalhafte Ereignisse die Lebensansicht und das Lebensgefühl der beiden und eine spannende Entwicklung beginnt.

Ein sehr ergreifender und bewegender Abschluss rundet das Buch gekonnt ab. Taschentücher sollte man griffbereit haben.

Mein Fazit:

Ich habe schon lange nicht mehr so ein herzzerreißendes und unglaublich gefühlvolles Buch gelesen! Was für eine wunderschöne Ode an die Freundschaft! Sandy Taylor hat mich vollkommen von Ihrem Roman überzeugen können und ich kann es nur als absolute Empfehlung jedem ans Herz legen, der Geschichten liebt, die das Leben schreibt. 5 Sterne sind hier ein Muss!

Bewertung vom 31.07.2018
Die Seele des Bösen - Flucht in die Freiheit / Sadie Scott Bd.12 (eBook, ePUB)
Dicken, Dania

Die Seele des Bösen - Flucht in die Freiheit / Sadie Scott Bd.12 (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Chapeau! Ein unglaublich emotionsvoller und höchstspannender Thriller!

Sadie und Matt stecken immer noch in einer emotionalen Krise durch seine traumatische Entführung und das Weihnachtsfest mit der Familie ist mehr eine Belastung als ein Vergnügen. Daher kommt es Sadie nach ihrer Rückkehr aus Waterford gerade recht, dass ein Hilfegesuch vom FBI an sie gestellt wird. Der 14-Jährigen Liberty ist mit Hilfe ihrer Mutter die Flucht aus einer Mormonensekte gelungen und Sadie soll nach ihrem Aufgreifen versuchen, ihr wichtige Informationen über diese fragwürdige Vereinigung zu entlocken. Schon lange ist dem FBI diese fundamentalistische Sekte mit ihrer polygamen Lebensweise und dem Missbrauch von Minderjährigen ein Dorn im Auge. Mit viel Einfühlungsvermögen gewinnt Sadie ihr Vertrauen und erfährt von den unglaublichen Zuständen dort. Ein Eingreifen könnte mit ihrer Hilfe gelingen um endlich diesen Machenschaften ein Ende zu setzen und Libertys Mutter aus der Gefahrenzone herauszuholen. Doch dann entwickelt sich das Ganze plötzlich zu einem Fiasko. Bei all dem Stress übersieht Sadie, dass eine weitere Gefahr aus einer ganz anderen Ecke kommt. Matt scheint seine seelischen Probleme nicht mehr alleine in den Griff zu bekommen und befindet sich in allerhöchster Not.

Die Seele des Bösen – Flucht in die Freiheit ist der 12. überaus spannende und bisher emotionalste Teil der Reihe um die Profilerin Sadie Whitmann. Ich weiß gar nicht von welcher Handlung ich mehr eingefangen, schockiert und gefesselt war. Dem dramatischen Geschehen um Matt und den neuen Ereignissen in der Familie oder dem explosiven und abschreckenden Thema rund um die Mormonensekte? Dania Dicken ist hier wieder ein ganz toller Mix gelungen, dem man sich nicht entziehen kann. Ich habe mich wie in einem Kinofilm gefühlt und alles bildlich und gefühlmäßig erlebt. Als Fan dieser Reihe und lesende Freundin von Sadie und Matt hat es mir fast das Herz gebrochen, wie Matts seelischer Zustand war und welche Auswirkungen es auf die Partnerschaft der beiden hat. Seine Verzweiflung, Schuldgefühle und Ausweglosigkeit wurden hier sehr gekonnt dargestellt.

Überaus interessant fand ich das Thema Sekte als Aufhänger für den Thrillerteil im Buch zu nehmen. Man spürt hier richtig die akribische Recherchearbeit der Autorin. Sehr authentisch, bedrückend und unfassbar realitätsnah kommen hier Ansichten und Lebensweisen der Menschen rüber, die sich unter Zwang oder auch aus Überzeugung zu dieser Gemeinschaft bekennen. Mit Liberty hat Dania Dicken einen neuen, sehr interessanten Charakter ins Geschehen mit eingebaut. Sie ist selbstbewusst, dankbar und unheimlich sympathisch. Ein Mensch, den man direkt in sein Herz schließt. Liberty nimmt einen wichtigen Teil bei der Aktion gegen das Vorgehen gegen die fanatische Sekte ein und man wird dabei wirklich in eine atemlose Höchstspannung versetzt, weil alles außer Kontrolle zu geraten scheint. Die Autorin hat dieses dramatische Geschehen brillant dargestellt.

Mein Fazit:

Dania Dicken ist mit diesem Buch wieder ein Thriller der Spitzenklasse gelungen. So viele Emotionen und ihre gekonnt aufgebaute atemlose Spannung haben mich vollkommen eingefangen. Ein Top-Leseerlebnis! Jeder Thrillerfan sollte sich diese Profilereihe nicht entgehen lassen! Verdient vergebe ich hierfür 5 Sterne.

Bewertung vom 20.07.2018
Brandzeichen
Scherf, H. C.

Brandzeichen


ausgezeichnet

Großes Kino! Genialer 4. Teil der Spelzer/Hollmann Thriller-Reihe!
Karin Hollmann und Sven Spelzer werden zu einem Tatort gerufen, der ihnen eine unvorstellbare Grausamkeit offenbart. Alles deutet auf eine satanische Neigung des Täters hin, der seine Opfer auf perfide Weise präsentiert. Sehr schnelles Handeln ist erforderlich, als kurze Zeit später schon wieder eine geschändete Leiche aufgefunden wird. Doch wer kann sich in so eine kranke Seele hineinversetzten? Gerade jetzt könnten sie die Unterstützung eines besonderen Menschen gebrauchen. Pehling, ein Serienmörder, der ihnen wohlgesonnen ist und sie schon mehrmals bei ihrer Arbeit unterstützt und ihr Leben gerettet hat. Doch dieser hat auf seiner Flucht seine Spuren verwischt und ist selber gerade sehr beschäftigt damit, eine Angelegenheit wieder ins rechte Licht zu rücken. Bis zu dem Moment, als er einen Zeitungsartikel liest und alles ins Rollen kommt!

„Brandzeichen“ ist der 4. Teil der Thrillerreihe um das Ermittlerduo Karin Hollmann/Sven Spelzer und H.C. Scherf hat es noch einmal geschafft seine vorherigen Bücher zu toppen! Großes Kino, unendlich spannend und einzigartig fesselnd und fantasievoll erzählt! Nervenstärke wird für die unglaubliche Wahrnehmung der sehr bildlichen, schockierenden und mit Emotionen vollgepackten Szenen gebraucht. Beim Start ins Buch wurde meine Lesesucht von der ersten Minute an ausgelöst und ich „musste“ es an einem Tag auslesen! Der Autor hat das Thema Satanismus als Aufhänger für seinen Thriller faszinierend und erschreckend umgesetzt. Mit was für einem Irren haben wir es hier zu tun? Wie kann ein Mensch nur solche Gedanken haben und es als seine Bestimmung ansehen? Fassungslosigkeit, Grauen und Gänsehautmomente wechseln sich beim Lesen ab und man fiebert darauf hin, dass dieser Psychopath ganz schnell aufgehalten werden kann.

Keine leichte Aufgabe für Karin und Sven, deren Wut bei diesen Geschehnissen voll nachvollziehbar war. Sie sind ein bemerkenswertes Ermittlergespann, das sehr authentisch, lebensecht und empathisch rüber kommt. Der Autor schafft eine tolle Atmosphäre in ihren Szenen, die er sehr gekonnt mit Ironie, Sarkasmus und Wortwitz erzählt und dadurch einen sehr guten Kontrast zu dem grauenvollen Geschehen schafft. Beide hat man, zusammen mit ihrer sehr originellen Mitarbeiterin Frau Krassnitz, im Laufe der Reihe ins Herz geschlossen. Genauso geht es einem mit Pehling. Irgendwie hat man durch seine mittlerweile beschützende Rolle für Karin und Sven und seiner Unterstützung ihrer Arbeit vergessen, dass er ein Serienkiller ist. So etwas ist mir bisher noch nie passiert!

Hervorragend war zum Ende des Thrillers hin noch ein besonderer Moment, der voller Harmonie, Respekt und Vertrauen steckte und das Buch perfekt abgerundet hat.

Mein Fazit:

Der Thriller war einfach ein Knaller! Hervorragend erzählt, unendliche Spannung erzeugt und mit der nötigen Portion von überraschenden Momenten versetzt hat mich H.C. Scherf außerordentlich für das Buch begeistern können. Ein ganz tolles Leseerlebnis! Hierfür kann ich nur einen absolute Leseempfehlung aussprechen und 5 Sterne vergeben.

Bewertung vom 18.07.2018
Schattenangriff
Rostock, Roman Armin

Schattenangriff


sehr gut

Was für ein Szenario! Sehr spannender Politthriller!
Detektiv Mangers Ziel im Leben ist es den Tod seiner Familie zu rächen und für Gerechtigkeit zu sorgen. Eine neue Chance bietet sich ihm, als er nach jahrelanger erfolgloser Suche auf neue Hinweise über seinen Widersacher Sangorius stößt. Dieser scheint mittlerweile ein Mitglied einer Organisation zu sein, die einen Putsch in Deutschland planen und die Regierung stürzen wollen. Manger wird stutzig, als zeitgleich mit seiner Suche zwei seiner Helfer ermordet aufgefunden werden und es den Anschein hat, dass diese damit im Zusammenhang stehen. Alleiniges Handeln ist unverantwortlich und so informiert er die Behörden. Zusammen mit BKA Kommissar Sacher und Katrin versuchen sie Licht hinter die Machenschaften des Großkonzerns zu bringen. Doch es scheint ein ungleicher Kampf gegen Windmühlen zu werden. Können sie noch früh genug die Organisation aufhalten und eine Katastrophe verhindern?

„Schattenangriff“ ist ein überaus spannender Politthriller, der einen durch den dramatischen und fesselnden Aufbau des Geschehens einfängt. Was für ein Horrorszenario! Roman Armin Rostock schafft es, dass man vor lauter Anspannung, Entsetzen und Fassungslosigkeit das Buch nicht mehr aus der Hand legen möchte. Bei seiner zum Glück erfundenen Organisation handelt es sich um eine Stasiseilschaft, die nach dem Fall der Mauer einen internationalen Großkonzern aufgebaut hat, dessen ideologische Gesinnung sehr zweifelhaft ist. Durch Wirtschaftsspionage wurden immense Geldmengen ins Unternehmen gebracht und stehen jetzt für ihren Plan zur Verfügung. Machtbesessenheit, Fanatismus, Geldgier und auch ein bisschen Irrsinn werden hier gekonnt durch sehr polarisierende Charakter dargestellt. Für das Anwerben ihrer Helfer nutzen sie die Not der Menschen aus, unterstützen sie, fordern ihre Loyalität und erkaufen sich ihre Dankbarkeit. Da bekommt man echt das kalte Grausen und kann nur den Kopf schütteln. Entsetzen, Mitleid und Angst um die Menschen machen sich hier beim Lesen breit. Die Skrupellosigkeit der Verantwortlichen ist wirklich nicht zu überbieten.

Mit Manger, Sacher und Katrin hat er drei interessante Charaktere eingebaut, deren akribische Arbeit bewundernswert ist. Für mich hätten die Protagonisten gerne noch ein bisschen mehr persönliches Profil haben können, aber Roman Armin Rostock legt den Hauptaugenmerk im Buch mehr auf das rasante Geschehen. Die drei Ermittler können den ganzen Netzgespinsten nicht mehr alleine entgegentreten und benötigen die Hilfe von allen polizeilichen Behörden und fremden Geheimdiensten. Was für ein Wettlauf mit der Zeit! Mangers Spürsinn, Unerschrockenheit und Wagemut ist echt zu bewundern und sein Selbstbewusstsein wächst mit seinen Aufgaben. Sacher ist ein sehr souveräner und abgebrühter Ermittler, der sich nicht leicht aus der Ruhe bringen lässt und fast immer den Überblick behält. Ja, und Katrins Aufgabe als Bindeglied zwischen allen darf man auch nicht unterschätzen. Ihre gemeinsame verzweifelte Jagd reißt einen mit und hält einen bis zum Schluss in atemlose Spannung.

Mein Fazit:

Roman Armin Rostock ist neben „Zorn und Gier“ wieder ein sehr guter Politthriller gelungen, der mich begeistern konnte. Das temporeiche Geschehen, die Dramatik und die Hoffnung auf einen guten Ausgang machten es schwer, dass Buch nicht mehr aus der Hand legen zu können. Verdient vergebe ich 4 Sterne.

Bewertung vom 16.07.2018
Das Haus der Mädchen / Kerner und Oswald Bd.1
Winkelmann, Andreas

Das Haus der Mädchen / Kerner und Oswald Bd.1


ausgezeichnet

Außerordentlich spannend und fesselnd! Beste Thrillerunterhaltung!

Hamburg soll für jeden eine Reise wert sein, doch für die scheue und in sich gekehrte Leni wird sie zum Albtraum ihres Lebens.

Für einen Praktikumsplatz bei einem Verlag reist sie in die pulsierende Hansestadt und kann sich glücklich schätzen, dass sie dort ein schönes Zimmer in einer BedtoBed Wohnung gefunden hat. Unversehens wird sie von ihrer lebenslustigen und temperamentvollen Mitbewohnerin Vivien in Beschlag genommen und sie erklärt Leni zu ihrer Freundin. Doch aus unerklärlichen Gründen verschwindet Vivien plötzlich spurlos und hinterlässt ihr eine mysteriöse Nachricht. Mutig versucht Leni ihr auf die Spur zu kommen und macht dabei eine entsetzliche und unvorstellbar grausige Entdeckung.

Wie kommt es nur, dass ich bisher noch kein Buch von Andreas Winkelmann gelesen habe? Ich habe definitiv etwas verpasst! Sein Schreibstil ist temporeich und atemberaubend spannend! Der schnelle Wechsel der Kapitel, Schauplätze und Personen reißt einen förmlich mit in das Geschehen und löst dabei eine unglaubliche Lesesucht aus. Perfekt versteht er es, durch den raffinierten Aufbau der Geschichte, dass eigenen Gedankenkarussell auszulösen und man hat von Anfang an viele Fragen im Kopf und ist ständig am Rätseln, wenn Unvorhersehbares passiert. Wie bei einem Schachspiel überraschen einen seine Winkelzüge und man ist fasziniert davon, wie er seine raffiniert ausgesuchten Charaktere einsetzt, opfert oder im letzten Moment rettet. Geschockt war ich von der Skrupellosigkeit und der grauenvollen Handlungsweise des Mörders. Er nimmt seinen Opfern ihre Identität, indem er ihre Namen zu Nummern macht, fordert unter Zwang ihre Unterwerfung, demütigt und beseitigt sie auf perfide Weise.

Nur dank der guten Beobachtungsgabe von dem Obdachlosen Freddy, der über sich hinaus wachsenden Leni und dem Kriminalbeamten Jens Kerner wird das Netz um den Psychopathen immer enger gezogen. Ihnen wird bei der Suche viel abverlangt und man fiebert, leidet und empfindet mit ihnen mit. Zwischen Leni und Freddy entwickelt sich ein vertrauensvolles Verhältnis und sie unterstützen, bestärken und opfern sich auf. Sehr reizvoll ist auch die Zusammenarbeit von Jens und seiner Kollegin Rebecca, deren Dialoge voller Ironie, Wortwitz und Galgenhumor stecken. Ihr Instinkt und das schnelle Erfassen von Zusammenhängen lassen einen die ganze Zeit auf ein gutes Ende der Geschichte hoffen.

Mein Fazit:

Mit „Das Haus der Mädchen“ hat Andreas Winkelmann mich vollkommen überzeugen können und mit mir einen neuen Fan seiner Bücher gewonnen. Für diese atemberaubende Spannung , genial aufgebaute Geschichte und fesselnde Erzählweise kann ich nur eine unbedingte Leseempfehlung aussprechen und verdiente 5 Sterne vergeben!

Bewertung vom 06.07.2018
Das Mätressenspiel
Marcus, Martha Sophie

Das Mätressenspiel


ausgezeichnet

Ein besonderes historisches Lesehighlight! Helena im Strudel von Machtspielen, Intrigen und dem Wunder der Liebe.

Das unbeschwerte Leben der jungen Helena von Minnigerode nimmt durch einen schweren Schicksalsschlag eine ungeahnte Wendung. Durch den Tod ihres Bruders und dem Verlust eines gewinnbringenden Familienerbes, das an ihren Onkel Roderick ging, gerät sie mit ihrer Mutter und ihren Schwestern in eine finanzielle Lage, die ein sofortiges Handeln erforderlich macht. Hoffnung setzten alle auf eine schnelle standesgemäße Heirat von Helena und sie reist eilig an den Hof von Herzog Ernst August von Hannover um dort als Hofdame die Aufmerksamkeit eines geeigneten Ehemannes zu finden. Ungewollt gerät sie hier jedoch zwischen die Fronten von zwei mächtigen und einflussreichen Frauen, die Helena als Spielball für ihre Machtspiele nutzen. Herzogin Sophie und Clara von Platen, die Mätresse von Ernst August, kennen keinen Skrupel.

„Das Mätressenspiel“ ist ein unvergleichlich schöner historischer Roman, der mich durch den sehr fesselnden, extrem bildhaften und wundervollen Schreibstil von Martha Sophie Marcus sofort verzaubert und in seinen Bann gezogen hat. Mein Kopfkino lief die ganze Zeit und ich fühlte mich zurückversetzt in die Zeit des 17. Jahrhunderts mit all ihrem Pomp, ihrer Oberflächlichkeit, den Intrigen und der Sucht nach Macht und Reichtum. Die liebevoll ausgearbeiteten Charaktere, der tolle spannende und dramatische Aufbau der Geschichte und viele überraschende Wendungen, lassen einen nur so durch die Seiten fliegen. Mit ihrer Liebe zu Details hat die Autorin mir wunderschöne und prachtvoll angelegte Gärten vor Augen geführt und sie genauso wie die Herrschaftssitze als tolle Kulisse für jegliches Vergnügen mit in ihre Geschichte eingebaut. Überaus reizvoll und polarisierend waren die Machtkämpfe und Intrigen zwischen Herzogin Sophie und Clara von Platen. Die ganze Zeit war man am mitfiebern ob Helena es schafft, sich aus ihren Fängen zu lösen, sie vielleicht mit ihren eigenen Waffen schlagen zu können und dabei immer das Wohlergehen ihrer Familie im Auge zu halten.

Von Helenas Charakter war ich fasziniert. Sie ist so liebenswert, mitfühlend, ehrlich, impulsiv, sinnlich und großherzig. Ein Mensch, den man sofort mit in sein Herz aufnimmt. Gerade weil sie so einzigartig rüberkommt, ist man entsetzt darüber wie skrupellos sie ausgenutzt und manipuliert wird.
Ich konnte Helenas Gefühle voll spüren, wenn ihre Enttäuschung, ihr Widerwille oder die Sehnsucht nach der Liebe sie übermannte. Es war spannend mitzuerleben, wie und was für Kandidaten bei ihr in der Schlange anstanden. Ein bunter Potpourri von toll gezeichneten Persönlichkeiten. Bei einigen musste man sich richtig schütteln und andere nahmen einen mit ihrer Herzenswärme für sich ein.

Mein Fazit:

Martha Sophie Marcus hat mir mit „Das Mätressenspiel“ ein unglaublich schönes Lesevergnügen bereitet. Ein brillanter historischer Roman, der durch die wundervolle Erzählkunst der Autorin, der unvergleichlichen Atmosphäre und den einzigartigen und liebevoll erschaffenen Charakteren besticht. Das geschickte Einflechten von historischen Ereignissen und Personen, die in dem anhängenden Glossar und Personenregister aufgeführt wurden, haben den Ausdruck des Buches noch verstärkt. Sehr gerne spreche ich hierfür eine unbedingte Leseempfehlung aus und vergebe 5 hochverdiente Sterne!

Bewertung vom 05.07.2018
Die Bücherjäger
Husemann, Dirk

Die Bücherjäger


ausgezeichnet

Ein unglaublich fesselnder und faszinierender historischer Roman!
Jedes Mal, wenn man ein Buch öffnet, lernt man etwas!
(Chinesisches Sprichwort)
Poggio Bracciolinis Leidenschaft ist es alte ehrfürchtige Bücher aufzustöbern und ihre geheimen Botschaften und vergangenes Wissen zu entdecken. Seine neuen Recherchen führen ihn im Jahr 1417 in Begleitung von Oskar von Wolkenstein zum Bergkloster Sankt Flavius, wo ihn Schwester Agnes auf ein altes Buch aufmerksam macht, das an einer Kette hängt. Eine unglaubliche Geschichte offenbart sich ihm auf den ersten Seiten, die einigen Personen zum Verhängnis werden könnte und Vergangenes in einem anderen Licht erscheinen lässt. Entsetzen breitet sich bei Poggio aus, als am nächsten Tag der Foliant spurlos verschwunden ist. Eile ist jetzt geboten, denn großes Unheil könnte geschehen und Poggio macht sich auf die abenteuerliche Verfolgung der Diebe.

„Die Bücherjäger“ ist für mich das erste Buch aus der Feder von Dirk Husemann, dass ich von ihm gelesen habe und ich war sofort hingerissen von seiner wunderschönen, sehr bildhaften und zwischendurch auch lyrischen Erzählweise, die vollgepackt ist mit schmeichelnden Worten und gleichzeitig auch Ironie und Wortwitz. Der spannende Aufbau der Geschichte auf zwei Zeitebenen, die tolle düstere, entbehrungsreiche und gefahrvolle Atmosphäre und die einzigartigen Charaktere haben mich vollkommen in den Bann gezogen. Andauernd lief mein Kopfkino bei Poggios Suche nach dem Folianten, wenn er sich gegen Widersacher wehren, sich aus Notlagen befreien, um sein Leben kämpfen und seine Freunde retten musste. Unglaublich spannend und mit vielen unvorhersehbaren und genialen Wendungen weiß Dirk Husemann einen hier zu überraschen. Sehr besonders und ein tolles Stilmittel von ihm fand ich, den Erzählpart aus Poggios Vergangenheit mit der Überschrift eines „Stundenglases“ zu versehen.

Die vier charismatischen Protagonisten Poggio, Papst Johannes XXIII, genannt Baldassare, Oskar von Wolkenstein und Agnes von Mähren machen einen unglaublichen Reiz in der Geschichte aus. Lebensnah und glaubwürdig für die damalige Zeit ziehen sie einen mit all ihren Ecken und Kanten, Vorzügen, Lastern und Fehlern in den Bann. Poggio, mein Lieblingscharakter, ist ein selbstloser und unheimlich liebenswerter Mensch mit Herz und Verstand, der sein ganzes Leben lang anscheinend immer das richtige Quäntchen Glück hat. Als Sekretär von Baldassare ist er ein angesehener Mann und weiß seine, durch ihn gewonnenen Fähigkeiten, sehr gut einzusetzen. Überaus interessant ist auch Baldassares Charakter, der mehr wie ein gewitzter Filou und Intrigant, als einer der mächstigsten Kirchenmänner rüberkommt. Oskar von Wolkenstein verkörpert hier den Part der Menschen, deren Antrieb im Leben die Gier nach Macht und Reichtum ist. Ja, und Agnes ist die Frau, die mich durch ihre offene und selbstbewusste Art immer wieder zu überraschen weiß.
Unglaublich schön und mit einem mystischen Moment findet der Autor hier ein wunderschönes Ende für diese historische Reise.

Mein Fazit:

Mit „Die Bücherjäger“ hat Dirk Huseman in mir einen neuen Fan seiner Romane gewonnen. Ich war fasziniert von seiner fesselnden Schreib- und Erzählweise und habe die Jagd nach den alten Schriften mit faszinierenden Charakteren in einer unglaublich bildhaften Kulisse genossen. Sehr interessant fand ich noch die im Nachwort erwähnten geschichtlichen Grundlagen, Ideen und frei erfundenen Elemente des Buches. Für diesen sehr beeindruckenden historischen Roman vergebe ich eine unbedingte Leseempfehlung und verdiente 5 Sterne!

Bewertung vom 03.07.2018
Lavendelträume
Diechler, Gabriele

Lavendelträume


ausgezeichnet

Zauberhaft, herzerwärmend und einfach nur wunderschön! Ein sehr besonderer Buchschatz!
Julias Leben ist aus der Bahn geraten als ihre Mutter durch einen tragischen Unfall gestorben ist und Schuldgefühle sie zu erdrücken scheinen. Sollte man es Schicksal nennen, dass sie im Kleiderschrank von ihr einen kleinen Schließfachschlüssel findet und sie beim Öffnen ein Kästchen entdeckt, indem ein betörendes Parfüm und ein bewegender Liebesbrief versteckt sind? Welches Geheimnis hat ihre Mutter jahrelang vor ihrer Familie bewahrt? Julia macht sich auf den Weg in die Provence um Antoine zu finden, den eine einzigartige Liebe mit ihr verbunden hat. Doch zu ihrem Bedauern erfährt sie, dass er kurz vor ihrer Anreise verstorben ist. Sein Sohn Nicolas hat das Bedürfnis, ihr bei der Suche nach dem vergangenen Geheimnis zu helfen und sie entdecken noch viel mehr dabei.

„Lavendelträume“ ist ein unglaublich schönes, die Seele berührendes Buch, das sofort beim Start in die Geschichte eine besondere Magie ausstrahlt! Gabriele Diechler hat so eine warmherzige, fesselnde und liebevolle Erzählweise, die einen beim Lesen wie eine Umarmung einhüllt. Ihre Worte erzeugen so viele Emotionen, ihre detailreichen Schilderungen wunderschöne lebendige Bilder und ihre Beschreibung der Gerüche in der Natur oder von Parfüms wahre Dufterlebnisse. Ein Buch, das jegliche Sinne beim Lesen anregt. Wunderschön ist die Einleitung, in der darauf hingewiesen wird, dass die erste Liebe im Leben eines Menschen, die zur Familie ist. Und Liebe ist ein wichtiger Bestandteil dieser einzigartigen Geschichte. Durch Julia erlebt man hautnah, wie sich ein Wandel in ihr vollzieht. Ihre Gefühle werden so lebensecht und einfühlsam erzählt. Die herzlichen Menschen in Roquefort-les-Pins holen Julia aus ihrer Trauer und Angst, erzeugen durch ihre selbstlose Art Hoffnung und Zuversicht und zeigen ihr vor Augen, wie schön das Leben sein kann, wenn man offen für Träume und die Liebe ist. Durch Nicolas Aufmerksamkeit und Fürsorge fühlt sie sich zu ihm hingezogen und Gabriele Diechler lässt den Leser all ihre Sehnsüchte und Gefühle spüren.

Doch Julias eigentliches Leben findet in Frankfurt statt, wo sie mit ihrem Partner Frank wohnt und mit ihrer Freundin und Geschäftspartnerin Maren Immobilienprojekte betreut. Sie verbindet ein starker Zusammenhalt und sie unterstützen sich in jeder Situation. Freud und Leid werden mit einander geteilt, so wie man es sich von einer Freundin immer wünscht. Julias zwiespältige Gefühle für Frank werden sehr gut beschrieben und direkt nach einem selber transportiert. Hier war man gespannt darauf, wie ihre Beziehung weiter verläuft. Der Erzählpart mit Maren ist herzerfrischend. Er wird mit einer Leichtigkeit erzählt, die mit Ironie und Wortwitz versetzt ist und einen immer mal wieder zum Schmunzeln bringt. Ein toller Kontrast zum emotionsvollen Geschehen in der Provence, der einem, auf eine ganz andere Weise, ebenso Herzwärme schenkt.

Julias und Marens Leben befinden sich gleichzeitig auf einmal im Wandel und es war unendlich schön sie dabei zu begleiten. Es liegt so viel Liebe für beide in der Luft.

Mein Fazit:

Gabriele Diechler hat mich mit „Lavendelträume“ vollkommen gefesselt. Ein unvergleichlich schönes Buch, das für mich ein Kleinod ist und mir noch lange in Erinnerung bleiben wird. Man hat gespürt, wieviel Liebe und Herzblut sie in diese Geschichte hineingesteckt hat. Es war eine wunderschöne Gefühls- und Sinnesreise und ich kann jedem dieses Buch nur ans Herz legen! Dieses besondere Leseerlebnis erhält von mir 5 Sterne +!