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Mine_B

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Insgesamt 193 Bewertungen
Bewertung vom 15.11.2017
Scherben der Dunkelheit
Schwartz, Gesa

Scherben der Dunkelheit


sehr gut

Das neuste Fantasy- Werk aus der Feder von Gesa Schwartz trägt den wundervollen Titel „Scherben der Dunkelheit“. Dieses kann man ohne Vorkenntnisse lesen und bisher wird es als eigenständiges Buch deklariert.

Allein das Cover und auch der Klappentext haben mich magisch angezogen. Sie haben mich gelockt und so ist es nicht verwunderlich, dass ich schon sehr auf dieses Buch von der mir bereits bekannten Autorin Gesa Schwartz gespannt war.
Schwartz hat einen eher ungewöhnlichen und doch recht speziellen Schreibstil. Wer noch kein Buch von ihr gelesen hat, dem würde ich vorher immer empfehlen, erst einmal in dieses hineinzulesen, damit man ein Gefühl für ihren Schreibstil bekommt. Dieser ist recht poetisch und detailreich. Auch werden häufig Metaphern verwendet und manchmal braucht man einfach Muse für ihre Bücher, sie lassen sich nicht einfach mal schnell nebenher lesen. Bei „Scherben der Dunkelheit“ fand ich ihren speziellen Erzählstil nicht ganz so dominant. Er ist zwar immer noch markant, doch hatte ich das Gefühl, dass Schwartz sich mit den Metaphern und auch mit ihrer typisch poetischen Art etwas zurücknimmt. Dennoch schafft es die Autorin gekonnt, diese typische düster romantische Atmosphäre aufzubauen. Mir hat diese wirklich gut gefallen und hat für mich einen Großteil des Charmes ausgemacht. Auch der Handlungsort ist gut gewählt wurden. Ein düsterer Zirkus, der den Besuchern etwas nimmt. Aber auch die Artisten werden auf ihre Weise beraubt. Dieser Grundgedanke hat mir gut gefallen und konnte mich erneut von den Ideen der Autorin überzeugen.
Auch die Protagonisten und die weiteren Charaktere sind düster romantisch ausgelegt. Anouk ist ein junges Mädchen, welches einen Schicksalsschlag erleiden musste. Seitdem zieht sie sich in ihre Welt zurück und lebt eher zurückgezogen. Oftmals ist sie in ihrer Gedankenwelt gefangen. Sie liest und zeichnet sehr gerne und ist auf ihre Weise stark, hat aber dennoch ihre schwachen Momente. Dennoch konnte ich manchmal keine richtige Verbindung zu ihr aufbauen. Manchmal war sie mir zu weinerlich und naiv, hat sich nur auf andere verlassen. Dann war sie wieder dieses taffe Mädchen, welche den anderen Mut macht. Anouk konnte mich leider nicht in ihren Bann ziehen. Gut gelungen fand ich dagegen Rhasgar. Er ist der Zauberer im Zirkus und hat eine geheimnisvolle und auch düstere Seite. Auch ist er mit sich selber im Zwiespalt, was mir gut gefallen hat. Die Charaktere sind im Allgemeinen detailreich gezeichnet und haben ihre jeweiligen Facetten. Ein Blick hinter die Fassade lohnt sich dabei auf jeden Fall.
Etwas schade fand ich, dass eigentlich nichts über die Grundprinzipien der Magie erzählt wird oder auch, wie die Grenzen und Regeln der Macht des dunklen Zirkus reguliert werden. Öfters wird berichtet, wie die Artisten Magie verwenden, aber ein paar Einblicke hinter diese Magie werden dem Leser leider nicht gewährt. Das fand ich leider ungünstig, so bleibt diese Magie und damit auch der Zirkus blass und hat bei mir dazu geführt, dass ich gewisse Grundprinzipien einfach nicht verstanden habe oder keinen tieferen Sinn erkannt habe. Es wirkte auf mich konstruiert und wurde halt in die Geschichte mit eingewoben, wenn sie gebraucht wurde.
Auch das Ende konnte mich nicht vollständig überzeugen, es hat für mich das Buch nicht wirklich abgerundet und hat nicht zur restlichen Geschichte gepasst. Aber dies ist durchaus Geschmackssache. Es ist in gewisser Weise abgeschlossen, lässt aber dennoch Raum für eigene Interpretationen.

Bewertung vom 04.10.2017
Das Erwachen des Feuers / Draconis Memoria Bd.1
Ryan, Anthony

Das Erwachen des Feuers / Draconis Memoria Bd.1


sehr gut

Der Autor Ryan hat einen sehr angenehmen, bildhaften und wortgewandten Schreibstil. Er schafft es, dass man sich die Welt und auch die Charaktere gut vorstellen kann. In diesem Werk hat er eine detailreiche, vielseitige und interessante Welt erschaffen, die mir persönlich gut gefallen hat. Zu Beginn musste ich mir die Namen der unterschiedlichen Reiche und diverse damit einhergehende Begriffe einprägen, aber nach einer kurzen Eingewöhnungsphase hat sich auch dieses kleine Problem von selbst erledigt. In der erfundenen Welt werden Drachen gejagt. Ihr Blut wird als Produkt behandelt, wobei es nicht jeder konsumieren kann. Hierbei gibt es verschiedene Arten: blaue, rote, grüne und schwarze. Jede Farbe hat unterschiedliche Wirkungen auf den Menschen, der es trinkt.. Die Jagd hat einen Einfluss auf die natürliche Population der Drachen und auch die Gefangenschaft tut den Drachen nicht gut, sie verkümmern langsam, sodass man hier eine Kritik auf die Jagd auf Tieren und auch auf die Massentierhaltung in der realen Welt erkennen kann. Die Idee, dass in dieser Welt die Drachen aufgrund ihres Blutes gejagt und auch gehalten werden, hat mir gut gefallen und auch die Umsetzung dieses Ansatzes fand ich ansprechend. Interessant fand ich auch, dass die Technologie ein wesentliches Merkmal dieses Buches ist. Es wird auf Handfeuerwaffen eingegangen und auch der technologische Fortschritt, wie zum Beispiel Schiffsmotoren, hat einen Einfluss auf den Verlauf der Geschichte. Der Einfluss des Genres Steampunk ist nicht abzuweisen. Und ich war positiv überrascht, dass Ryan dies gekonnt in die Haupthandlung mit einweben konnte und dadurch die Welt nur noch vielseitiger wurde.
Dieses Fantasy-. Buch wird aus drei Erzählperspektiven erzählt. Diese drei Stränge verlaufen parallel, jedoch an unterschiedlichen Orten der Welt, sodass man gut nachvollziehen kann, wie es an den Ecken brodelt. Erzählt wird aus der Sicht von Clay, Lizanne und Hilemore. Clay ist ein Dieb aus dem Blinden Viertel und ein sogenannter Blutgesegneter, das heißt er kann Drachenblut konsumieren und die daraus resultierenden Vorteile nutzen. Zusammen mit einer Gruppe begibt er sich auf die Suche nach dem legendären Weißen Drachen. Lizanne ist eine Spionin des Eisenboot- Syndikats, die sich auf die Suche nach einer geheimnisvollen Apparatur macht. Diese beiden Erzählstränge haben mir sehr gut gefallen und konnten mich auf vielseitige Weise unterhalten. Es hat mir Spaß gemacht, ihre Abenteuer mitzuverfolgen und ich habe die Seiten über diese beiden Protagonisten immer sehr genossen. Mit dem Erzählstrang von Hilemore hatte ich so meine Probleme. Er ist Leutnant auf einem Schiff des Eisenboot- Syndikats. Seine Geschichte fand ich persönlich etwas langatmig, diverse nautische Situationen und Vorgänge werden geschildert. Diesen Erzählstrang hätte man meiner Meinung nach etwas kürzen können. Dennoch konnte mich die Handlung durchweg überzeugen. Diese konnte durch ihre intelligente und durchdachte Art bestechen und konnte mich erneut vom Erzähltalent des Autors überzeugen.
„Das Erwachen des Feuers“ ist der Auftakt einer neuen Reihe, welche den Titel Draconis Memoria trägt – man wird in eine neue Welt eingeführt. Daher ist es nicht verwunderlich, dass man sich erst mal in dieser zurecht finden muss und die jeweiligen Personen den entsprechenden Parteien oder Reichen zuordnen muss. Zu Beginn wird man direkt in die Welt hineingeworfen. Erläuternde Worte sucht man hier vergebens. Auch finde ich, dass das Buch etwa hundert Seiten braucht, um Fahrt aufzunehmen. Wenn man diese erste Hürde jedoch gemeistert hat, erkennt man, wie dicht die Handlung gewoben wurde. Permanent wird Spannung aufgebaut und die Geschichte vorangebracht.
Eigentlich habe ich nur zwei kleine Kritikpunkte. Meiner Meinung nach hätte man den Erzählstrang von Hilemore etwas kürzen können. Der andere ist der doch recht zähe Einstieg in die Geschichte. Ich brauchte etwa einhundert Seiten um einen Zugang zum Buch zu finden.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 23.09.2017
Bücherstadt / Die Bibliothek der flüsternden Schatten Bd.1
El-Bahay, Akram

Bücherstadt / Die Bibliothek der flüsternden Schatten Bd.1


sehr gut

Der Autor Akram El- Bahay hat mit seinem neusten Fantasy- Werk „Bücherstadt – Die Bibliothek der flüsternden Schatten“ den Auftakt einer geplanten Trilogie geschrieben.
Auch in seinem neusten Werk konnte mich Akram El- Bahay wieder von seinem Schreibtalent überzeugen. Er hat einen wunderbar bildhaften und leichten Stil, geschickt wird eine Atmosphäre aufgebaut.Gut gefallen hat mir auch das fremdländische Setting. Durch viele kleine Details wird gekonnt eine Atmosphäre aufgebaut, die einen an das Abendland denken lässt. Der Auftakt der Trilogie spielt in der Stadt Mythia und dessen unterirdischen Bücherstadt Paramythia. Zusammen mit dem Protagonisten Samir werden wir in die Bücherstadt eingeführt und lernen etwas über dessen Aufbau und dessen Funktionsweise. Diese Beschreibungen von Paramythia haben mir sehr gut gefallen. Man hat als Leser das Gefühl, dass man selber mitten in einer überdimensionalen Bibliothek voller Bücher ist, kann den speziellen Duft alter Bücherseiten quasi selber riechen oder auch das Blättern von Seiten hören. Am liebsten würde man diese unterirdische Bibliothek selber erkunden und dessen Geheimnisse lüften. Gut gefallen hat mir auch, dass der Autor wieder seine Geschichten innerhalb der eigentlichen Geschichte eingebaut hat. Diese Besonderheit hat mir bereits sehr in seiner Flammenwüste- Trilogie gefallen. Auch hier wird dieses stilistische Element wieder gekonnt eingesetzt um alte Legenden zu erzählen. Diese Geschichten sind für die Weiterführung der Geschichte von Bedeutung und werden gekonnt in die Haupthandlung des Buches eingearbeitet.
Die eingebauten Fabelwesen fand ich ebenfalls sehr gelungen. Sie konnten mich vom Ideenreichtum des Autos überzeugen und gaben der Geschichte ein gewisses Etwas. Sie haben diese zusätzlich belebt und spannend gemacht. Viele Fragen wurden um diese fremdartigen Fabelwesen gewoben, die es zu enthüllen galt.
Gut gefallen haben mir auch die Protagonisten. Samir, oft auch Sam genannt, ist ein Dieb, der sein bisheriges Handwerk an den Nagel hängt um zur Stadtwache des Weißen Königs zu wechseln. Er will sein altes Leben hinter sich lassen und neu anfangen. Seine neue Aufgabe ist es, die Tore der Bibliothek mit all seinen Büchern zu bewachen. Dabei kann Samir gar nicht verstehen, warum man für all die Bücher so einen enormen Aufwand macht, er selber kann leider nicht lesen. Samir geht mit der Erwartung an seinen neuen Job, dass dieser wohl langweilig und langatmig sein wird – doch schnell wird er eines besseren belehrt. Er ist ein sympathischer junger Mann mit einem großen Herzen, der in ein spannendes Abenteuer stolpert. Dabei wird er mit Gegebenheiten konfrontiert, mit denen er niemals gerechnet hätte und sein bisheriges Weltbild ganz schön auf den Kopf stellen. Samirs Gegenpart ist Kani. Sie ist eine junge, intelligente und mutige Frau. Sie hat eine taffe Art und stürzt sich mit Überzeugung in dieses Abenteuer. Ich finde jedoch, dass der Part von Kani leider im Laufe der Geschichte etwas in den Hintergrund gelangt. Sie agiert später recht passiv und es passte nicht so ganz in das Bild, welches ich von Kani gewonnen hatte. Dies kann zwar auch an gewissen Ereignissen liegen, die im Verlauf der Geschichte passieren. Dennoch hoffe ich, dass Kani im folgenden Band wieder aktiver auftritt. Gut gefallen hat mir auch Sabah. Sie hat etwas Geheimnisvolles und Mystisches an sich. Man erfährt in der zweiten Hälfte des Buches, was es mit Sabah auf sich hat. Doch auch hier würde ich mir wünschen, dass ihre Person und auch ihre Geschichte näher beleuchtet werden. Ähnlich erging es mir mit dem Weißen König, nur ein paar vage Andeutungen werden gemacht. Da „Bücherstadt – Die Bibliothek der flüsternden Schatten“ der Auftakt einer Reihe ist, sind diese Andeutungen verständlich, mein Interesse wurde auf jeden Fall geweckt.
Insgesamt konnte mich der Autor Akram El- Bahay mit „Bücherstadt – Die Bibliothek der flüsternden Schatten“ erneut von seinem erzählerischen Talent überzeugen.

Bewertung vom 26.08.2017
Der Herr der Bogenschützen
Lorne, Mac P.

Der Herr der Bogenschützen


sehr gut

Auf „Der Herr der Bogenschützen“ - das neuste Werk des Autors Mac P. Lorne – war ich schon sehr gespannt.
Der Schreibstil von Mac P. Lorne konnte mich auch in „Der Herr der Bogenschützen“ wieder überzeugen. Dieser ist bildhaft und Lorne schafft es gekonnt, Spannung zu erzeugen. Die Charaktere und somit auch der Leser bekommen nur selten eine Verschnaufspause. Viele actionreiche Szenen werden erzählt. Jedoch laufen diese keineswegs nach demselben Schema ab. Dieser historische Roman thematisiert den Hundertjährigen Krieg, wobei hauptsächlich aus der Perspektive der Engländer erzählt wird. Daher ist es auch nicht verwunderlich, dass mehrere Kriegsszenen beschrieben werden. Das Hauptthema des Buches ist ein Krieg mit vielen blutigen Schlachten, welche bildreich erzählt werden, ohne dabei jedoch zu sehr ins Detail zu gehen. Man erfährt einiges über die damalige Zeit, wie die jeweiligen Parteien zueinander standen und wie sie manchmal auch versucht haben, sich zu einigen. Durch viele eingestreute Details lernt man etwas über den Hundertjährigen Krieg, wie die Zustände damals waren und warum dieser überhaupt in Frankreich geführt wurde. Man merkt dem Werk auf jeder Seite die umfangreiche Recherche an, de Mac P. Lorne im Vorfeld geführt hat. Gekonnt lässt er historische Fakten und Gegebenheiten in seine Erzählung mit einfließen.
„Der Herr der Bogenschützen“ wird aus zwei Perspektiven erzählt. Den Hauptpart nimmt hier der Englänger John Holland ein. Er ist ein starker Protagonist, der in seiner Kindheit ein tragisches Schicksal erleiden musste. Der Tod des Vaters und auch der Verlust seiner Mutter, seine Kindheit weitab seines bisherigen Lebens haben ihn gekennzeichnet. Schnell muss er lernen, mit Verlusten umzugehen, er muss seinen eigenen Weg gehen. Dabei wächst er zu einem sympathischen, schlauen und bedachten jungen Mann heran. Auch scheint ihm vieles zu gelingen, oftmals ist er zur rechten Zeit einfach nur am richtigen Ort. Trotz seiner sympathischen Ansichten und seinem freundlichen Wesen konnte ich keine wirkliche Bindung zu ihm aufbauen. Leider kann ich nicht richtig erklären, woran dies eigentlich gelegen hat. Ab und zu wird die Geschichte von Jehanne erzählt. Man erfährt, wie sie aufgewachsen ist und bekommt einen Einblick in ihr mögliches Leben. Auch wie sich die junge Jehanne zur Jungfrau Jehanne entwickelt und später als Jungfrau von Orleans oder Jeanne D’Arc in die Geschichte eingehen soll. Ihre zwiegespaltene Darstellung hat mir persönlich gut gefallen.
Auch die Gestaltung des historischen Romans empfand ich als sehr ansprechend. Ein hilfreiches Personenregister wurde beigefügt. Auch ein umfangreiches Glossar und eine detailreiche Zeittafel, sowie eine Karte sind im Buch beigefügt wurden. Diese Hilfsmittel habe ich gerne während des Lesens zu Rate genommen. Gelungen fand ich auch das Nachwort. In diesem geht der Autor nochmal auf seine Freiheiten und Interpretationsfreiräume im Buch ein, welche er sich während des Erzählens genommen hat. Dennoch wird auch berichtet, dass Lorne so nah wie möglich an den vorhandenen Quellen bleibt.
Negativ sind mir die permanenten Andeutungen auf das spätere Geschehen aufgefallen. Diese werden fast an jedem Kapitelende, manchmal auch am Abschnittsende angefügt. Dies war mir persönlich einfach zu viel. Hier wäre weniger mehr gewesen. Etwas schade fand ich es auch, dass viele Nebencharaktere ziemlich flach bleiben. Der Fokus liegt eindeutig auf John Holland und sein Schaffen während des Krieges. Zu gerne hätte ich mehr über die Charaktere aus seinem näheren Umfeld erfahren.

Insgesamt konnte mich der Autor Mac P. Lorne auch mit seinem historischen Werk „Der Herr der Bogenschützen“ überzeugen. Ein interessanter Einblick in eine Epoche des Hundertjährigen Krieges und Jeanne D’Arc wird gewährt. Dafür möchte ich 4 Sterne vergeben.

Bewertung vom 03.08.2017
Auf ewig dein / Time School Bd.1
Völler, Eva

Auf ewig dein / Time School Bd.1


gut

Der Schreibstil von Eva Völler ist leicht und recht einfach gehalten. Dies führt dazu, dass sich dieses Werk recht flüssig und schnell lesen lässt, die Seiten fliegen nur so dahin. Auch werden ein paar Rückblenden in die Geschichte mit eingebunden, sodass die bisherige Reihe über Anna und Sebastiano nochmal aufgefrischt wird. Aber auch als Quereinsteiger sind diese Rückblenden interessant gehalten, ohne zu viel von dem Bisherigen zu verraten.
Das Jugendbuch „Auf ewig dein“ ist der Auftakt der Time- School- Reihe, in der die Geschichte von Anna und Sebastiana weitergeführt wird. Die beiden haben in Venedig eine Schule für Zeitreisende, in der sie ihre jungen Auszubildenden unterrichten. Der Reihenauftakt ist recht ruhig gehalten. Man wird an den Hof von Heinrich VIII geführt und bekommt einen kleinen Einblick in das damalige Leben. Auf den ersten Seiten bekommt man einen Einblick, wie die Aufträge und auch der Alltag der Time School aussehen. Im Verlauf des Buches werden permanent Andeutungen eingestreut, welche vom zukünftigen Geschehen handeln. Diese recht vage gehaltenen Andeutungen bringen Spannungen in das Buch und als geneigter Leser spekuliert man mit den Protagonisten mit.
Leider habe ich mich mit den Protagonisten teilweise ein bisschen schwer getan. Anna ist mädchenhaft und wirkte auf mich teilweise recht unbeholfen. Sie versucht Stärke zu zeigen, ist aber eigentlich leicht zu beeinflussen oder zu ängstigen. Was mich aber besonders an ihr genervt hat, war diese permanente Schwärmerei. Ständig hat sie Sebastiano angehimmelt und seinen Körper aufgesaugt. Sie hat sich ihrer Verliebtheit total hingegeben und sich durch diese ablenken lassen. Die Time School wird bedroht und sie versinkt in der Ausstrahlung von Sebastiano und verzehrt sich total nach ihm. Dies war mir persönlich einfach zu viel des Guten. Hier wäre weniger definitiv mehr gewesen. Sebastiano ist eher das Gegenteil von Anna. Er ist trainiert und stark, gibt sich gerne der körperlichen Ertüchtigung hin. Auch geht er in seiner führenden Position auf und gibt gerne die Richtung an. Bedeutend besser haben mir die Nebencharaktere gefallen. Ich fand die Schüler der Time School interessanter gezeichnet und sie haben durch ihr Miteinander Schwung in die Geschichte gebracht. Dadurch, dass sie aus unterschiedlichen Zeiten und auch Ländern stammen, haben sie recht verschiedene Ansichten. Diese unterschiedlichen Aspekte haben mir immer gut gefallen. Auch der spätere Begleiter, welcher am Hof von Heinrich VIII ist, hat mir gut gefallen und hat die Geschichte bereichert. Die Darstellung von Heinrich VIII konnte mich leider auch nicht überzeugen. Ich fand diese recht eindimensional. Als Leser von historischen Romanen war ich diesbezüglich enttäuscht. Ich kann verstehen, dass in einem Jugendroman die historische Darstellung nicht im Vordergrund steht, dennoch hätte ich mir mehr tiefgründige und eine zweidimensionale Darstellung vom ehemaligen König von England gewünscht. In diesem Werk wird immer nur betont, dass er dem Genuss von Essen sehr zuneigt war und dass seine Frauen oftmals um ihr Leben bangen mussten. Mehr wird kaum vom damaligen König erzählt.

Insgesamt hat Eva Völler mit „Auf ewig dein – Time School“ einen interessanten Auftakt einer Jugendbuchtrilogie geschrieben. Ich hatte schon viel Positives über ihre Zeitenzauber- Trilogie gelesen, dementsprechend hoch waren meine Erwartungen gewesen. Dieses Jugendbuch ist ein leichtes Werk für Zwischendurch, wobei man in eine andere Welt eintauchen kann.

Bewertung vom 10.07.2017
Vier Farben der Magie / Weltenwanderer-Trilogie Bd.1
Schwab, V. E.

Vier Farben der Magie / Weltenwanderer-Trilogie Bd.1


sehr gut

Der Fantasy- Roman „Vier Farben der Magie“ von Victoria Schwab ist der erste Teil ihrer Weltenwanderer- Trilogie, welche von dem Magier Kell und der Diebin Lila handelt.
Der Schreibstil von Schwab ist angenehm zu lesen und recht einfach gehalten. Aber auch bildhaft, sodass ich mir die unterschiedlichen London gut vorstellen konnte. Sie schafft es, die jeweiligen Atmosphären und Unterschiede dieser Städte zu vermitteln. Die vier London unterscheiden sich im Umgang bzw. in ihrer Beziehung zur Magie. Die Idee, dass diese vier Parallelwelten existieren und das es in jeder davon eine Stadt namens London gibt, hat mir wirklich gut gefallen. Ebenfalls fand ich das Magiesystem und auch die Blutmagier sehr ansprechend. Ich würde mir wünschen, dass wir in den folgenden Büchern noch ein bisschen mehr über das Wesen der Magie erfahren. Auch die Blutmagier konnten mich überzeugen. Dass es nur noch zwei dieser Antari gibt, die unter Zuhilfenahme ihrer Magie durch die verschiedenen Welten reisen und somit als Botschafter zwischen diesen dienen, konnte mich überzeugen. Auch hier bin ich gespannt, wie diese Idee weitergeführt wird, da diese Art der Magie doch eine gewisse Machtposition innehat.
Der Einstieg ist etwas gemächlich. Man wird als Leser langsam an den Protagonisten Kell herangeführt und lernt schrittweise seine Welt und die unterschiedlichen London kennen. Zu Beginn wird viel Wert darauf gelegt, dass der Leser einen Einblick in die Unterschiede der London bekommt und auch einen Einblick in das Magiesystem erhält. Doch im Verlaufe des Buches ändert sich dies. Es wird actionreicher, abenteuerreicher und auch blutiger. Schwab schafft es, die Jagd nach dem schwarzen Stein vielseitig zu gestalten und hat hierbei einige Überraschungen parat. Was mir auch gefallen hat, dass die Autorin ihre Protagonisten nicht schont. Man muss um sie bangen und leidet mit ihnen mit. Sie geht nicht allzu sorgsam mit ihnen um und nicht selten wird Kell schwer verwundet. Da er aber ein Antari ist, heilt er schneller als andere und ist dabei nicht so einfach zu töten.
Einer der beiden Protagonisten ist der Magier Kell. Er ist ein Antari, welche es nur noch sehr wenige gibt. In diesem Buch sind nur zwei Blutmagier bekannt. Diese können mit Hilfe ihres Blutes und Gegenstände aus der Parallelwelt in diese reisen. Auch fühlt er sich als Besitz der Königsfamilie des Roten Londons.Seine Verbindung zum Prinzen Rhy ist sehr innig, die beiden verbindet eine enge Freundschaft. Kell besitzt einen magischen Umhang, welcher viele verschiedene Schichten hat und jede hat ein anderes Aussehen. Die Art von Kell hat mir gefallen und auch seine innere Zerrissenheit konnte mich überzeugen. Er hat sich langsam aber stetig in mein Leserherz geschlichen. Mit der anderen Protagonistin Lila, eigentlich Delilah Bard, habe ich leider etwas gebraucht, bis ich mit ihr warm geworden bin. Hierbei kann ich gar nicht so genau festmachen, woran das eigentlich lag. Sie ist eine Diebin und Überlebenskünstlerin aus dem grauen London. Sie ist taff und abente.Die Nebencharaktere konnten mich ebenfalls überzeugen. Besonders der andere Antari aus dem weißen London namens Holland hat mich in diesem Buch begeistern können. Sein schweres Schicksal und seine Geschichte konnten mich in seinen Bann ziehen und haben mir diese tragische Figur näher gebracht.
Etwas schade fand ich es, dass zu Beginn viel Wert auf das World- Building gelegt wurde und dennoch diverse Aspekte leider nicht erwähnt wurden. Es wurde einiges an Hintergrundwissen in Bezug auf die Parallelwelten oder die Existenz der vier London nicht behandelt. Ich hoffe, dass dies im Verlauf der Reihe noch näher erläutert wird.

Insgesamt konnte mich „Vier Farben der Magie“ von V.E. Schwab wirklich überzeugen. Mir hat die Mischung aus Fantasy, Weltenwanderer, Magie und Abenteuer gut gefallen.

Bewertung vom 26.06.2017
Der König auf Camelot
White, Terence H.

Der König auf Camelot


ausgezeichnet

Der Autor Terence Hanbury White hat mit „Der König auf Camelot“ die bekannte Artus- Sage aufgegriffen. Später wurden die vier Bücher neu aufgelegt und sind im Klett- Cotta- Verlag erschienen.

„Der König auf Camelot“ besteht aus vier Teilen, welche die Titel „Das Schwert im Stein“, „Die Königin von Luft und Dunkelheit“, „Der missratene Ritter“ und „Die Kerze im Wind“ tragen. In diesen Büchern erzählt der Autor T. H. White die Artus- Sage und erweckt das bekannte Epos rund um König Arthur und seine Tafelrunde erneut. Ich war im Vorfeld sehr gespannt auf welche Weise der Autor diese Sage erzählt, wie er eigene Interpretationen mit in die Geschichte einfließen lässt und wo er seinen Schwerpunkt legen wird. Doch leider wurde ich von diesem Werk enttäuscht.
Bei mir ist leider der Funke überhaupt nicht übergesprungen. Die Geschichte konnte mich nicht fesseln. Ich habe mit den Charakteren nicht mitfiebern können, teilweise auch, weil ich diese einfach nicht ernst nehmen konnte. Die Ursache liegt wohl hauptsächlich am Schreibstil des Autors.
Der erste Teil der Reihe ist bereits 1938 erschienen. So ist es vielleicht auch nicht verwunderlich, dass der Schreibstil etwas altbacken oder auch verstaubt erscheint. Ich bin mit diesem Stil leider nicht warm geworden, ich konnte mich nicht an diesen gewöhnen, sodass für mich dieses Buch eine Qual wurde. Teilweise musste ich mich durch die einzelnen Seiten kämpfen, nicht selten bin ich während des Lesens mit meinen Gedanken abgeschweift und ich musste mich zwingen, dieses Buch weiter zu lesen. Ich empfand den Schreibstil als recht gewöhnungsbedürftig. White schreibt recht ausschweifend. Eigentlich habe ich mit einem detailreichen Schreibstil keine Probleme, gerne lese ich auch mal Landschafts- oder Charakterbeschreibungen. Aber viel zu oft verliert sich der Autor in Nichtigkeiten, nicht immer ist ein roter Faden erkennbar. Viele nebensächliche Handlungen werden meiner Meinung nach viel zu ausschweifend thematisiert. Sie werden umfangreich behandelt nur um dann ein paar Seiten als irrelevant abgehandelt zu werden. Auch hat mir der teilweise sehr saloppe Schreibstil nicht immer gefallen. Mit diesem Stil wollte der Autor White wahrscheinlich einen humoristischen Aspekt in das Buch hereinbringen. Bei mir persönlich hat es jedoch dazu geführt, dass auf mich diverse Szenen oder auch Charaktere fast schon lächerlich wirkten. Diese teilweise recht lächerliche Darstellung diverser Charaktere hat mir leider überhaupt nicht gefallen, es hat wohl einfach nicht meinen Humor getroffen. Dieser saloppe Erzählstil hat dazu geführt, dass mir die Charaktere nicht ans Herz gewachsen sind. Sie wirkten auf mich teilweise sogar unsympathisch. Die flachsigen Dialoge haben dies sogar noch bestärkt.

Leider konnte mich T.H. White mit seinem Werk „Der König auf Camelot“ nicht überzeugen. Die Grundidee der Artus- Sage und dessen Interpretation hat mir relativ gut gefallen. Jedoch bin ich mit dem Erzählstil leider nicht warm geworden, sodass ich mich durch dieses Buch hindurch kämpfen musste, daher kann ich leider nur 1,5 Sterne vergeben.

Bewertung vom 26.06.2017
Die dunklen Gassen des Himmels / Bobby Dollar Bd.1
Williams, Tad

Die dunklen Gassen des Himmels / Bobby Dollar Bd.1


sehr gut

Der bekannte Fantasy- Autor Tad Williams hat mit „Die dunklen Gassen des Himmels“ den Auftakt einer Trilogie geschrieben. Im Mittelpunkt dieser Reihe steht der Engel Bobby Dollar, welcher nicht die typischen Klischees eines Engels bedient.

Die Grundidee zu diesem Buch hat mir ganz gut gefallen und hat sofort mein Interesse geweckt. Die Idee, ein Buch über den Konflikt zwischen Himmel und Hölle oder auch Engeln und Dämonen zu schreiben ist definitiv nicht neu – dennoch verleiht Williams gekonnt dieser Grundidee seinen eigenen Touch. Er hat teilweise recht skurrile Einfälle und allgemein überzeugt dieses Buch durch seinen Ideenreichtum. Der Autor hat hier wirklich seine eigene Art gefunden, mit all diesen Klischees aufzuräumen und etwas ganz eigenes zu erschaffen. So sind seine Engel nicht blond gelockt und unschuldig, jeder Engel hat seine Eigenarten und wirkt teilweise etwas überspitzt und dennoch originell. Der Protagonist in „Die dunklen Gassen des Himmels“ ist der Engel Bobby Dollar. Er ist ein Anwaltsengel und kämpft für die Seelen der vor kurzem Verstorbenen, damit ihre Seele in den Himmel und nicht in die Hölle kommt. Er ist kein stereotypischer Engel, Bobby Dollar ist misstrauisch und hinterfragt gerne diverse Sachen, auch hadert er teilweise mit dem Konzept des Himmels. Zu gerne würde er wissen, was er in seinem irdischen Leben erlebt hat, wer er war. Auch hat dieser Engel ein Talent in gefährliche Situationen zu geraten. Er gelingt ganz zufällig in einige wirklich bedrohliche Situationen und weiß sehr lange eigentlich nicht, worum es genau geht und warum er die Zielscheibe ist. Er hat eine recht lockere Zunge, wodurch er sich nicht selten auch Feinde macht. Das Fantasy- Buch wird aus der Ich- Perspektive erzählt. So bekommt der Leser einen recht guten Einblick in die Gedankengänge des Engels. Man lernt an seiner Seite die Stadt kennen, aber auch einen Einblick in den Himmel nach Williams Vorstellung erhält der Leser. Durch den Erzählstil weiß der Leser nur soviel, wie auch der Protagonist weiß. Man bekommt bruchstückhaft Informationen und versucht dessen Zusammenhänge zu entschlüsseln. Innerhalb dieses Abenteuers muss Bobby Dollar einige Abenteuer bestreiten und nicht selten muss er sich aus gefährlichen Situationen heraus manövrieren. So ist es nicht verwunderlich, dass dieses Buch einiges an Action zu bieten hat. Besonders zu Ende des Werkes gibt es einige actionreiche Szenen. Auch der Einstieg in das Buch beginnt bereits actiongeladen. Auf den ersten Seiten kämpft Bobby gegen Dämonen. An der spannendesten Stelle wird jedoch abgebrochen. Nur um in den darauf folgenden Kapiteln zu erzählen, wie er überhaupt in diese beunruhigende Situation gelangt ist. Ich finde, Tad Williams hat diesen Einstieg gut gemeistert. Das Interesse wurde geweckt.
Leider konnte mich der Schreibstil des Autors diesmal nicht vollkommen überzeugen. Dieser war anders im Vergleich zu seinen anderen Büchern. Besonders zu Beginn des Buches wirkte er auf mich gezwungen sarkastisch. Mir wurden zu oft sarkastische Bemerkungen gemacht. Dies kann Williams auch, aber besonders zu Beginn wäre manchmal weniger Sarkasmus einfach mehr gewesen. Ich mochte die sarkastische Seite des Engels, doch teilweise wirkte es auf mich einfach zu überladen. Ansonsten war der Schreibstil wieder gewohnt flüssig. Ein weiterer negativer Punkt war für mich die eingebundene Liebesgeschichte. Diese ging mir persönlich viel zu plötzlich und teilweise war sie für mich auch unrealistisch.
Die Geschichte ist in sich relativ abgeschlossen. Einige Fragen werden offen gelassen, die wesentlichen Themen werden jedoch geklärt. Die Neugier, wie es wohl mit Bobby Dollar weitergeht, wird ohne einen großen Cliffhanger geweckt.

Insgesamt hat Tad William mit „Die dunklen Gassen des Himmels“ einen interessanten Reihenauftakt geschaffen, wobei mich besonders die Umsetzung der Grundidee überzeugen konnte. Auf Grund ein paar Kritikpunkte meinerseits möchte ich 3,5 Sterne vergeben.

Bewertung vom 20.06.2017
Elfenmacht / Die Elfen Bd.6
Hennen, Bernhard

Elfenmacht / Die Elfen Bd.6


sehr gut

Der Fantasy- Autor Bernhard Hennen hat mit seinem neusten Werk „Elfenmacht“ die Geschichte rund um die Drachenelfen weitergeführt. Dabei schlägt „Elfenmacht“ eine Brücke zwischen den Büchern rund um die Drachenelfen und den Elfenbücher von Hennen. Dennoch lässt sich dieses Fantasy- Buch auch durchaus ohne Vorkenntnisse lesen.

Der Autor Bernhard Hennen hat einen sehr angenehmen Schreibstil. Durch die bildhaften Beschreibungen sind mir sowohl die Charaktere als auch die besuchten Gegenden ans Herz gewachsen. Die Seiten sind nur so dahin geflogen, es konnte mich in seinen Bann ziehen und die Welt um mich herum vergessen lassen. Auch die gezeichnete Welt ist sehr vielseitig. Man merkt, dass der Autor sich in seiner erschaffenen Welt auskennt und sich dort auch wohlfühlt. Gefallen hat mir auch die Vielseitigkeit der Völker, welche in dieser Welt wandeln. Es war interessant, mehr über die einzelnen Völker und dessen Besonderheiten zu erfahren. Wie sie zueinander stehen und welche Eigenarten diese jeweils haben. Hennen schafft es auf verschiedene Weise Spannung aufzubauen. Allein der Plot verspricht schon einiges an Potential. Zwei relativ junge Elfen, die wohlbehütet und fernab der Zivilisation aufgewachsen sind, begeben sich auf die Suche ihrer Mutter, die bekannt und gefürchtet ist. Aber auch durch viele unerwartete Wendungen auf ihrer Reise wird Spannung aufgebaut. Allgemein ist das Buch recht handlungsreich und dicht verwebt. Das hat mir gut gefallen. Aber auch durch die unterschiedlichen Perspektiven wird zusätzliche Spannung aufgebaut. Hennen schafft es gekonnt, die Erzählperspektive an Scheidewegen zu wechseln, sodass man einfach zu gerne wissen möchte, wie es mit dem jeweiligen Protagonisten weitergeht. Auch die Zusammenführung dieser beiden Erzählperspektiven hat mir gut gefallen. Im Buch sind im Wesentlichen zwei Perspektiven enthalten, sodass man jeweils die Geschichte der Geschwister Emerelle und Meliander mitverfolgen kann. Beide erleben recht unterschiedliche Abenteuer auf ihrer Suche. Hierbei empfand ich beide als spannend und konnten mich gut unterhalten, auch haben sie mich durch ihre Vielseitigkeit überzeugen können. Besonders zu Beginn ihrer Reise merkt man, dass die Geschwister fernab jeder Zivilisation groß geworden sind, dass sie wohlbehütet aufgewachsen sind und wenig vom alltäglichen Leben wissen. Ihr Wissen basiert im Wesentlichen aus den Büchern, die sie auf dem Schiff zur Verfügung hatten. Mir hat es gefallen, die beiden Geschwister zu begleiten und ihre jeweiligen Erfahrungen und Erlebnisse mitverfolgen zu können.
Der Autor Hennen konnte mich auch mit seinen Charakteren überzeugen. Nicht nur die Protagonisten, sondern auch die Nebencharaktere konnten eine gewisse Tiefe und Vielseitigkeit vorweisen. Emerelle ist eine starke junge Elfe, die oftmals unbedacht und impulsiv handelt. Sie wird getrieben durch die Suche nach ihrer Mutter, außerdem ist sie eine gute Kämpferin. Ihr Bruder Meliander hat eher einen bedachteren Charakter und fühlt sich in einer Bibliothek zwischen Büchern wohl. Die beiden haben nicht immer dieselben Ansichten und sind oftmals unterschiedlicher Meinung, dennoch haben sie eine enge Verbindung zueinander. Aber auch ihre Begleiter konnten mich begeistern. Besonders der Zwerg Frar oder der Elf Falrach konnten mich durch ihren Charakter von sich überzeugen.
Das Ende ist an sich recht offen gehalten, sodass man eventuell auf eine Weiterführung der Geschichte rund um die Geschwister hoffen kann. Allgemein konnte mich das Ende des Buches ebenfalls überzeugen, auch durch ein paar unvorhersehbare Wendungen.

Insgesamt hat mir das neue Fantasy- Werk „Elfenmacht“ von Bernhard Hennen gut gefallen. Es konnte mich in seinen Bann ziehen und auch die Geschichte und die Charaktere haben mir sehr gut gefallen. Hierfür möchte ich 4,5 Sterne vergeben.