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Gilasbuecherstube
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Bewertungen

Insgesamt 244 Bewertungen
Bewertung vom 07.10.2021
Das Herz, das für dich schlägt
Sturm, Fine

Das Herz, das für dich schlägt


sehr gut

Das wundervolle Cover und der Klappentext haben mich sofort neugierig auf die Geschichte gemacht und ich habe mich sehr gefreut, als ich das Buch endlich in den Händen halten durfte.

„Liebe entsteht nicht, durch das was wir sehen, sondern durch das was wir fühlen.“
Mit diesem tollen Spruch und einer wunderschönen Illustration beginnt diese Geschichte.
Bereits nach wenigen Seiten hatte Fine Sturm mich dann auch mit ihrem leichten und flüssigen Schreibstil fest im Griff.
Wir verfolgen die Geschichte aus der Sicht von Lisa. Sie lernt Tom über ein Dating-Portal kennen und sie merkt bereits nach wenigen Mails, dass dieser Mann alles hat, was sie sich von ihrem Traummann erhofft. Er ist charmant, ein richtiger Romantiker, versteht es, sich auszudrücken und sie teilen den gleichen Humor. Doch Tom zerstört ihre Träume von einer gemeinsamen Beziehung schnell, denn er will kein Treffen und bietet ihr lediglich einen freundschaftlichen Austausch per Mail.
Lisa will das aber nicht einfach so hinnehmen und bombardiert ihn immer wieder hartnäckig mit Fragen.
Die Hauptprotagonistin war mir sehr sympathisch und ich konnte ich ihre Neugier, ihre Gedanken und Emotionen auch nachvollziehen, aber es hat mich teilweise etwas gestört, das Lisa die von Tom gesetzten Grenzen nicht akzeptieren konnte und ihn regelrecht genervt hat.

Aber auch Tom zeigt Seiten, die ich wohl an Lisas Stelle nicht akzeptiert hätte. Er entscheidet oft über ihren Kopf hinweg und dringt ungefragt in ihre Privatsphäre ein. Ich kenne mich mit Dating Portalen nicht aus, aber ich glaube, ich wäre an ihrer Stelle etwas vorsichtiger gewesen, wenn jemand mich so stalkt, dass er meine Adresse herausfindet.

Sehr gut hat mit der verbale Schlagabtausch in den Chatgesprächen der Beiden gefallen und es hat Spaß gemacht, ihnen dabei über die Schulter zu schauen. Die Dialoge sind oft schlagfertig und witzig, auch tiefgründig.
Es dauerte allerdings ziemlich lange, bis die Beiden sich endlich gegenüberstanden. Irgendwie hatte ich das Gefühl, alle kennen sich und sind sich begegnet, nur die beiden Hauptprotagonisten nicht.
Apropo alle….auch die Nebencharaktere haben mir gut gefallen. Vivian, Chris und später auch Sam sind lebendig und authentisch beschrieben und sie fügen sich wunderbar in die Geschichte ein. Allerdings habe ich Bea und Gabi im weiteren Handlungsverlauf vermisst, denn ich glaube, sie sind nach dem „Mädelsabend“ gar nicht wieder aufgetaucht. .. Aufgefallen sind mir zwischendurch ein paar Wort und Satz-Wiederholungen. Allerdings wurde es irgendwann besser, oder die Story hatte mich so im Griff, dass es mir nicht mehr aufgefallen ist. 
Das Ende der Geschichte ist sehr emotional und ließ bei mir die Tränen fließen.
Der Autorin ist es gelungen, Gedanken und Gefühle, so in Worte zu fassen, dass man sie spüren konnte.
Sie hat mich mit ihrem Buch „Das Herz, das für Dich schlägt „, auf eine gefühlvolle Reise mitgenommen, die mitten ins Herz gegangen ist.
Ein ganz großes Lob von mir auch dafür, dass sie mit ihrem Buch, eine wichtige Botschaft in die Welt geschickt hat!
Ich hatte, dank Fine Sturm, wundervolle Lesestunden und empfehle das Buch gerne weiter

Bewertung vom 04.10.2021
Sternflüstern
Carlin, Paula

Sternflüstern


gut

Irith und Lunis sind beide Künstler und haben lange Zeit eine lockere Beziehung geführt. Manchmal haben sie über viele Wochen nichts voneinander gehört, doch genau so hat es sich für sie richtig angefühlt. Als Lunis stirbt, erfährt sie deshalb auch erst nach langer Zeit davon und es fällt ihr schwer, diese Endgültigkeit zu akzeptieren. Erst als die junge Sophie bei ihr auftaucht und Irith sich durchringen kann, Lunis letzte Bitte zu erfüllen und Alix das Päckchen zu überbringen, merken die drei Frauen, dass sie durch Lunis miteinander verbunden sind.

Das Cover ist ziemlich bunt, aber es passt sehr gut zur Geschichte und greift das Thema Mosaik, das eine zentrale Rolle in der Handlung spielt, perfekt auf.
Ich habe etwas gebraucht, um mit dem sehr bildreichen, fast schon poetisch Schreibstil zurechtzukommen. Ein paar Mal habe ich das Buch wieder zur Seite gelegt, weil ich das Gefühl hatte, nicht in der richtigen Stimmung dafür zu sein.
Ich bin eigentlich nicht so der Fan von diesem Stil und deshalb war es zum Teil für meinen Geschmack schon fast etwas zu poetisch. Doch das ist Geschmackssache.
Der Schreibstil ist sehr ausdrucksstark, aber gerade zu Beginn empfand ich die vielen Bandwurmsätze als sehr angestrengt.
Im Nachhinein bin ich aber froh, dass ich dem Buch und auch mir, die Chance gegeben habe, denn es ist eine wunderschöne Geschichte.
In den ersten 12 Kapiteln gibt es immer wieder Rückblicke in die gemeinsame Zeit von Irith und Lunis. Wir erfahren, wie Irith den wortkargen Lunis kennengelernt hat und wie sie zusammen kleine und große Kunstwerke erschaffen haben. Nachdem sie vom Tode Lunis erfahren hat, muss sie ihr Leben neu ordnen. Doch das ist gar nicht so einfach, denn sie durfte nicht einmal bei der Beerdigung von ihm Abschied nehmen. Irith steckt in einem tiefen Loch fest und kommt alleine nicht wieder heraus. Erst als Sophie in ihr Leben tritt, ändert sich das nach und nach.
Anschließend dreht sich die Handlung um das Zusammenfinden der drei Frauen, deren Leben von Lunis beeinflusst und geprägt wurde. Wir begleiten sie bei der gemeinsamen Verarbeitung ihrer Trauer um Lunis und beim Start in ein neues Leben.
Ich habe mich schwer damit getan, mich in die Protagonisten hineinzuversetzen und konnte sie mir einfach nicht richtig vorstellen. Lunis ist ein wortkarger, sehr egoistischer Künstler, der sein Leben ohne Rücksicht auf andere so gestaltet, wie er es möchte. Er hält Irith immer wieder auf Distanz und war mir nicht sonderlich sympathisch. Ehrlich gesagt, habe ich auch nicht verstanden, warum Irith sich so lange auf diese „Beziehung“ eingelassen hat.

Der Untertitel, „Die Geschichte eines Neuanfangs“ passt eigentlich nicht zum Buch. Für mich ist es eher die Geschichte einer Trauerverarbeitung. Etwas schade fand ich deshalb auch, dass das Ende ziemlich schnell kam und wir über den Neuanfang der drei Frauen nicht mehr viel lesen durften. Die Autorin hätte sich hier etwas mehr Zeit nehmen dürfen, um das neue Leben der Frauen zu beschreiben.

Ein schönes Buch für Fans eines sehr poetischen, bildreichen und anspruchsvollen Schreibstils. Ich habe mich etwas schwer damit getan

Bewertung vom 02.10.2021
199 große Maschinen
Greenwell, Jessica

199 große Maschinen


gut

Wer sich für dieses Buch interessiert, sollte vorher auf die Abmessung (14,1 x 1,2 x 25,5 cm) achten. Ich habe das leider versäumt und war deshalb etwas enttäuscht, da ich ein größeres Buch erwartet habe. Allerdings hätte mich schon der recht günstige Preis von 6,95 Euro für ein gebundenes Buch stutzig machen sollen.
Es handelt sich um ein Hardcover und die wenigen Seiten sind aus festem Karton und auch für kleinere Kinder gut zu händeln.
Die Illustrationen sind sehr detailliert und schön gemacht, allerdings sind, um auf die 16 Seiten zu kommen, auch der Einband am Anfang und am Ende des Buches mit Illustrationen bedruckt.

In der Beschreibung steht, dass Kinder 199 verschiedene Maschinen vom Mähdrescher bis zum Schaufelradbagger in diesem Buch entdecken können.
Es gibt Fahrzeuge und Maschinen aus den Bereichen, Bagger und Aushubmaschinen, Baumaschinen, am Flughafen, in der Luft, auf dem Wasser, Züge und Straßenbahn und dem Weltraum. Die jeweiligen Bezeichnungen stehen unter den Bildern.

Allerdings sind die meisten der Maschinen meinem 3-jährigen Enkel nicht geläufig und teilweise waren sie selbst mir mit 58 Jahren unbekannt.
Weißt Du zum Beispiel, was ein Grader, ein Dragster, ein Yarder oder ein Continuous Miner ist?
Ich nicht…..
Auch die Unterschiede zwischen einem vierstrahligen Flugzeug, einem dreistrahligen Flugzeug und einem Verkehrsflugzeug ist für einen kleinen Jungen ziemlich unerheblich. Erstmal sind für ihn alles Flugzeuge und er konnte keine großen Unterschiede erkennen.

Wenn man allerdings 199 verschiedene Maschinen zusammenbekommen möchte, muss man wahrscheinlich auf solche Kleinigkeiten achten und auch einen Muldenkipper und einen Knickgelenk-Muldenkipper, sowie einen Supertanker und einen Chemikalientanker aufführen. Zum gemeinsamen Anschauen ganz schön, aber da unser Kleiner die Unterschiede zwischen vielen Maschinen nicht erkennen konnte, wurde es für ihn schnell uninteressant. Das Buch musste gegen ein anderes ausgetauscht werden und fand keine Beachtung mehr.

Für uns war es deshalb leider nicht wirklich das Richtige und ich würde es für 3-jährige Kinder deshalb noch nicht empfehlen. Vielleicht sieht es in einem Jahr anders aus und die Unterschiede zwischen den Fahrzeugen interessieren ihn dann mehr.

.

Bewertung vom 15.09.2021
Die Magie des Abgrunds
Volkmann, Magali

Die Magie des Abgrunds


gut

Der Einstieg in das Buch ist mir schwergefallen und ich hatte zu Beginn ziemlich Probleme, mit dem Schreibstil der Autorin zurechtzukommen.
Magali Volkmann hat ein sehr komplexes, fazinierendes und neues Worldbilding erschaffen.
Obwohl es sehr bildhaft beschrieben ist, hatte ich ziemliche Schwierigkeiten, es mir vorzustellen und musste etliche Abschnitte mehrfach lesen.
Total spannend fand ich die magischen Elemente des Plots. So gibt es neben den Wiedergeborenen auch Menschen, die unter der Glaskrankheit leiden, oder wie Artana über Binderglas verfügen. Seine Haut ist durchzogen von feinen violetten Kristallen, mit denen er unter anderem in der Lage ist, sich unsichtbar zu machen.
Wir verfolgen die Handlung aus unterschiedlichen Perspektiven. So begleiten wir Lorin, Elaria, Artana und auch seinen Bruder Asheni, der im Dienste der Königin ist und sich nicht an sein erstes Leben erinnern kann. Die Kapitel aus der Sicht von Asheni haben mir fast am besten gefallen, denn bei ihm konnte ich den Zwiespalt, der ihn quälte, sehr gut spüren und nachvollziehen.
Lorin und Artana sind die Hauptprotagonisten der Geschichte. Wir lernen die beiden recht unterschiedlichen Freunde nach und nach kennen, erfahren mehr über die Hintergründe und warum sie seit über 300 Jahren versuchen, die Königin zu töten.
Besonders gut haben mir Artana und Asheni gefallen. Artanas Vergangenheit und seine emotionale Geschichte und die zwiespältigen Gefühle von Asheni wurden von der Autorin sehr schön herausgearbeitet.
Auch die Liebe kommt natürlich nicht zu kurz, auch wenn sie nicht im Fokus der Geschichte steht. In letzter Zeit ist mir vermehrt aufgefallen, dass oft speziell darauf hingewiesen wird, wenn es sich um Geschichten handelt, in denen LGBT-Protagonisten vorkommen. Ehrlich gesagt, finde ich das schade, denn eigentlich sollte das mittlerweile normal sein und nicht extra betont werden müssen.
Fazit:
„Die Magie des Abgrundes“ ist ein Buch, bei dem ich lange über eine gerechte Bewertung nachgedacht habe. Die Grundidee ist wirklich toll und die Autorin hat viel Kreativität beim Erstellen des Worldbildings gezeigt. Ich habe mich jedoch lange schwergetan mit dem Schreibstil und habe ziemlich gebraucht, um in der Geschichte anzukommen. Erst zum Ende hin, hat sie mich richtig gepackt und gefesselt. So richtig überzeugen konnte sie mich letztendlich nicht.
Deshalb gibt es von mir gute 3 Sterne und eine Leseempfehlung

Bewertung vom 15.09.2021
Das erste Gesetz der Gefühle (Romantasy-Trilogie, Band 1)
Steen, K.T.

Das erste Gesetz der Gefühle (Romantasy-Trilogie, Band 1)


ausgezeichnet

K.T. Steen war mir unter dem Namen Kerstin Böhm schon als Autorin von Liebesromanen bekannt. Mit „Das erste Gesetz“ feiert sie nun ihr Debüt in der Genre Romantasy. Es handelt sich hierbei um den ersten Teil einer Trilogie.
Der Schreibstil der Autorin ist wunderbar leicht und flüssig und hat mich sehr schnell mitgerissen. Ich wurde wie in einem Sog durch die Handlung gezogen und war von der ersten Seite an von dem Plot und der tollen Atmosphäre begeistert.

Die Kapitel haben eine angenehme Länge und sind perfekt, um am Abend ein paar Seiten zu lesen. Für mich spielte das jedoch keine Rolle, denn ich war innerhalb kürzester Zeit so in den Plot versunken, dass ich, dass Buch erst wieder zur Seite gelegt habe, als ich es beendet hatte. Ich denke, Dir wird es beim lesen nicht viel anders ergehen.
Katalina ist eine sympathische Protagonistin, die ich sehr schnell ins Herz geschlossen habe. Sie wird nicht damit fertig, dass ihr Vater die Familie vor zwei Jahren wegen einer anderen Frau verlassen hat. Deshalb will sie unbedingt beweisen, dass er ein guter Kerl war und nicht der rücksichtslose Mann für den ihn anschließend alle gehalten haben. Sie ist wissbegierig, lässt sich nicht unterkriegen und hat keine Angst.
Ihre Eltern haben eine kleine Frühstückspension betrieben, die Katas Mutter nun alleine führt. Früher hat sie immer gestrahlt, doch mit dem Verschwinden ihres Vaters ist auch das Lächeln aus dem Gesicht ihrer Mutter verschwunden. Kata merkt, dass sie etwas vor ihrer Tochter verheimlicht und fragt sich, warum sie sich so abweisend ihr gegenüber verhält?!
Mein Lieblingsprotagonist ist ohne Frage, Severin. Du wirst ihn zu Beginn wahrscheinlich für den düsteren, unnahbaren aber sexy Bad Boy halten. Doch ich gebe Dir einen Tipp……versteife Dich nicht auf diese Klischee-Vorstellung, denn er ist ein unheimlich spannender und interessanter Typ.
Es macht Spaß, Katalina und Severin auf ihrem Weg zu begleiten und in die Geschichte einzutauchen.
Die Charaktere sind allesamt lebendig und glaubwürdig gestaltet und entwickeln sich fortlaufend weiter. Auch die Emotionen und Gefühle sind sehr authentisch und detailliert beschrieben, so dass ich mich wunderbar in sie hineinversetzen und sie regelrecht fühlen konnte. Besonders die Entwicklung der Liebesgeschichte hat mir sehr gefallen.

Die Nebenfiguren fügen sich perfekt in die Handlung ein. Sie sind nicht blass, sondern sehr facettenreich und fabelhaft ausgearbeitet. Auch wenn in einem Romantasy-Buch die Liebesgeschichte im Vordergrund steht und man gut spürt, wie es nach und nach zwischen den Beiden knistert, drängt sie sich nicht zu sehr in den Fokus.
Total spannend sind auch die Fantasie-Elemente der Geschichte, die sich in besonderen Fähigkeiten und Kräften äußern. Obwohl ich bei einer anderen Autorin schon einmal eine Reihe gelesen habe, in der es um Empathen geht, ist die Ausführung und der Aufbau der Handlung wahnsinnig gut durchdacht und sehr gelungen.

Für mich gehört „Drei Gesetze“ schon jetzt zu meinen Jahreshighlights. Es ist ein sehr gelungener Auftakt der Reihe!
Wer also eine fesselnde, spannende Romantasy Trilogie sucht, ist hier auf jeden Fall an der richtigen Adresse!
Dafür gibt es hochverdiente 5 Sterne und eine Leseempfehlung.

Bewertung vom 10.09.2021
Einfach Anders
Ziegenhorn, Sabrina

Einfach Anders


ausgezeichnet

Die Qualität des Buches ist sehr hochwertig und es hat ein sehr schönes Cover, auf dem alle Geschichten vereint wurden. Auch die Illustrationen im Buch sind liebevoll gezeichnet. Ohne übermäßige Details, aber doch spannend genug um immer wieder neues zu entdecken.

Sabrina Ziegenhorn erzählt in Reimform, vier wunderbare kleine Geschichten über das ANDERSSEIN.
Egal ob es sich dabei um den Löwen, den Pinguin, den Kranich oder das Schweinchen handelt, jedes dieser Tiere unterscheidet sich von seinen Artgenossen auf eine ganz besondere Art.
Der Löwe Lino wird wegen seiner bunten Mähne ausgelacht, der Pinguin Paul, wegen seiner großen Flügel verspotten, der Kranich Karl glaubt, dass ihn keiner mag, weil er so klein ist und Franz das Schweinchen wird ausgelacht, weil er einem geraden Schwanz hat.

Für die Autorin ist dieses Debüt ein Herzensprojekt. Sie hat selbst drei kleine Kinder, von denen eines ANDERS ist und sie weiß deshalb aus eigener Erfahrung, wie schwer das sein kann.
Es ist ihr mit diesem wunderschönen Buch, hervorragend gelungen, den Kindern das Thema Toleranz in spielerischer Art, näherzubringen und ihnen zu zeigen, dass ANDERSSEIN normal ist. Sie lernen, tolerant zu sein, hinter die Fassade zu schauen und andere nicht nur auf ihr Äußeres zu reduzieren, sondern sie zu akzeptieren.
Dem Kind, das EINFACH ANDERS ist, stärkt es das Selbstwertgefühl und schenkt Mut und Hoffnung.
Besonders gut hat mir das kleine Gedicht am Ende gefallen, dass den Titel des Buches noch einmal aufgreift und mit den Worten endet: „Denn Mut und Liebe, sie sind wichtig. So wie wir sind, sind wir auch richtig.“ – und damit ist eigentlich alles gesagt.

Fazit
Für mich ein absolut empfehlenswertes, sehr gelungenes, wunderschönes Kinderbuch, mit einer wichtigen Botschaft zum Thema Ausgrenzung, Toleranz und Mobbing. Es zeigt den Kindern, dass jeder sein darf, wie er ist.
Eine pädagogisch wertvolle Geschichte, die meiner Meinung nach, in keinem Kindergarten fehlen darf.

Bewertung vom 09.09.2021
Der Gezeitenwald - Gesamtausgabe
Schneider, Carmen

Der Gezeitenwald - Gesamtausgabe


sehr gut

Der Schreibstil von Carmen Schneider ist sehr lebendig und angenehm zu lesen. Trotzdem habe ich mich zu Beginn schwer damit getan, in die Geschichte hineinzufinden und vor allem mit Kayla warmzuwerden.
Sie versinkt, verständlicherweise, nach dem Tod ihrer Familie erstmal für mehrere Tage in ihrer Trauer und igelt sich komplett ein. Doch dann zwingt ihre Grandma sie, aufzustehen und nach vorne zu schauen.
Die Autorin hat hier ein gutes Gespür bewiesen. Sie hat Kayla die nötige Zeit gelassen, um ins Leben zurückzufinden und das Tempo aus der Geschichte herausgenommen. Doch ich hatte Probleme, ihre Handlungen nachzuvollziehen und vor allem am Anfang war sie mir etwas zu leichtgläubig.
So hat sie zum Beispiel schon mach kurzer Zeit bemerkt, dass der Vorratsraum mehr ist, als nur ein Aufbewahrungsort für Lebensmittel. Als sie auf Nachfrage von ihrer Großmutter nur kryptische Antworten erhält, lässt sich schnell damit abspeisen. Auch das Verbot, nach Sonnenuntergang das Haus zu verlassen, akzeptiert sie ohne weiteres.
Ihre Großmutter Hedwig ist eine sympathische Protagonistin, die Kayla in ihren Handlungen immer wieder bestätigt. Doch, wenn ich bedenke, dass sie ebenfalls Menschen verloren hat, die ihr wichtig warten, sie zeigte mir einfach zu wenig Emotionen und ich konnte ihre Trauer um den Verlust nicht spüren.
Im ersten Teil blieb auch Desmond für mich als Figur etwas zu blass und ich konnte seine Gedanken und Empfindungen nicht richtig nachvollziehen. Das wurde jedoch im zweiten Teil, den wir überwiegend aus seiner Perspektive verfolgen, besser, denn so bekam ich einen besseren Einblick in seine Emotionen.
Nach und nach kommen einige neue Protagonisten hinzu, wie zum Beispiel Fae, der Gargoyle Alasdair und die Hexe Malercerba. Sie und alle anderen Nebencharaktere runden die Geschichte gut ab.
Im dritten Teil verfolgen wir den Plot dann in drei unterschiedlichen Handlungssträngen. Einmal begleiten wir Kayla und Desmond, im zweiten Handlungsstrang verfolgen wir die Hexe bei der Planung für ihren Rachefeldzug und zu guter Letzt, folgen wir dem Fischer und seine Frau.
Carmen Schneider versteht es, das Geschehen sehr detailliert in Szene zu setzen und die Märchenfiguren gekonnt einzuflechten. Damit zaubert sie eine einzigartige und verträumte Stimmung, in der sie dem Leser viel über Freundschaft, selbstlosem Handeln und Empathie vermittelt.
Durch indirekte Interpretationen und Andeutungen, gelingt es ihr wunderbar, den tieferen Sinn der Geschichte zu vermitteln. Zum Beispiel bei dem alten Mann, der sein Herz in der Hand hält.
Das Erzähltempo empfand ich als angenehm. Man steuert nicht ständig auf einen dramatischen Höhepunkt zu, aber das braucht diese Geschichte auch nicht.
Im ersten Teil, hatte ich etwas Probleme, mit den Protagonisten warmzuwerden und im zweiten Teil habe ich den Zusammenhang zwischen Fleur und Kayla erst am Ende richtig verstanden. Der dritte Teil hat die Geschichte dann richtig abgerundet und Carmen Schneider ist es gelungen, die besondere und sehr märchenhafte Stimmung des Buches einzufangen.
Sie hat dem Leser durch ihre Ausdrucksweise gekonnt, den tieferen Sinn, der in ihrer Geschichte steckt, vermittelt. Nämlich das Habgier, Missgunst und Rache starke negative Emotionen sind, die den Menschen nicht guttun. Dabei hat sie sich in keiner Weise zu theatralisch oder zu blumig ausgedrückt. Im Gegenteil, sie überzeugt durch gekonnt eingeflochtene Märchenelemente und zeigt, dass sie ein Gespür für die richtige Wortwahl besitzt. Sie schafft es, ein ernstes Thema mit der nötigen Tiefe, aber auch mit soviel Leichtigkeit zu füllen, dass es mir zum Schluss schwerfiel, beim Lesen ein Ende zu finden.
Wer Märchenadaptionen liebt und gerne zwischen den Zeilen liest, der ist im „Gezeitenwald“ von Carmen Schneider auf jeden Fall an der richtigen Adresse.

Bewertung vom 08.09.2021
A. S. Tory
Sagenroth, S.

A. S. Tory


sehr gut

Nachdem ich die ersten Kapitel gelesen hatte, musste ich erstmal schlucken. Denn in einem Jugendbuch zu lesen, dass ein fünfzehnjähriger aufgrund der E-Mail eines völlig fremden Mannes, heimlich nach London reist, hat mich erstmal ziemlich schockiert.
Nachdem der kleine Schock sich gelegt hatte, bin ich dann sehr schnell in die Geschichte eingetaucht.
Der Schreibstil der Autorin ist wie gewohnt sehr flüssig und leicht zu lesen. Es handelt sich einen wunderbaren Abenteuerroman, der nicht nur für Kinder und Jugendliche schön ist. Auch ich, als Erwachsene habe mich gerne gemeinsam mit Sid und Chiara auf die Suche nach der alten Single gemacht.
S. Sagenroth ist es gelungen, die einzelnen Schauplätze der Handlung wunderschön bildhaft zu beschreiben und in mir die Sehnsucht geweckt, London, Italien und Marokko zu besuchen.

Der Hauptprotagonist Sid, ist ein sehr ruhiger und introvertierter Junge, der mir schnell sympathisch war. Es hat mich allerdings überrascht, dass er sich getraut hat, innerhalb so kurzer Zeit, eine Reise ins Ungewisse, anzutreten. Außerdem habe ich mich gewundert, dass er 14 Tage mit 2 T-Shirts und zwei Jeans ausgekommen ist.
Chiara hingegen, merkt man an, dass sie vier Jahre älter ist. Sie ist ein cleveres junges Mädchen, dass sich schnell ins Abenteuer stürzt. Manchmal hatte ich das Gefühl, dass nicht Sid die von Mr. Tory gestellten Aufgaben löste, sondern vielmehr Chiara. Ohne ihre Ideen und Aktionen wäre er nicht viel weiter gekommen.
Wo wir gerade von Aufgaben sprechen….ich habe mich ständig gefragt, warum der geheimnisvolle A.S, Tory so großzügig Sid gegenüber ist. Auch wenn irgendwann erklärt wurde, warum er Sid gesucht und wie er ihn gefunden hat, habe ich nicht verstanden, warum A.S. Tory diesen Weg gewählt hat.
Ob wir in einem der nächsten Bände wohl noch mehr über seine Beweggründe erfahren?
An Ende erwartet den Leser eine erstaunliche Wendung und nachdem ich bereits ein Buch dieser Reihe gelesen habe, freut es mich, dass die Autorin auch in diesem Band ein wichtiges Thema angeschnitten hat.

Fazit
Ein wunderschönes Jugendbuch, das ich auch als Erwachsene gerne gelesen habe. Besonders gefällt mir, dass die Autorin in den Abenteuerreisen, aktuelle und ernste Themen einarbeitet, die Jugendliche zum nachdenken anregen.
Dafür gibt es 4 Sterne und eine Leseempfehlung!

Bewertung vom 06.09.2021
Der Weg nach Hause
Lundberg, Sofia

Der Weg nach Hause


sehr gut

Für mich war es das erste Buch, dass ich von Sofia Lundberg gelesen habe.
Ich habe etwas gebraucht, bis ich mich an ihren Schreibstil gewöhnt hatte und das Buch mich fesseln konnte. Doch nach einigen Kapiteln, gelang es mir in die Handlung einzutauchen.

Erzählt wird die Geschichte von Viola und Lilly in zwei Handlungssträngen und auf unterschiedlichen Zeitebenen. Wir befinden uns auf der schwedischen Insel Gotland. Es ist das Jahr 2019 und die achtzigjährige Viola verlebt, nachdem ihr Mann verstorben ist, glückliche Tage im Kreis ihrer Familie.
Der zweite Handlungsstrang beginn im Jahr 1948. Es kommen längst verdrängte Erinnerungen, an vergangene Tage auf Gotland und die Freundschaft zu Lilly, mit der sie gemeinsam aufgewachsen ist, zum Vorschein. Doch egal, in welchem Jahr wir uns auch gerade befinden, der 12. August spielt immer eine besondere Rolle in der Geschichte.
Ein einziger Tag, der ein ganzes Leben verändert hat.

Viola und Lilly sind, obwohl sie sehr unterschiedlich aufwachsen, wie Geschwister.
Wir begleiten sie durch ihre Kindheit und Jugendzeit auf Gotland. Erleben, wie Lilly den Tod ihrer Mutter verkraften muss und Alvin dafür sorgt, dass bei Viola die ersten Schmetterlinge fliegen. Während sie nach der Schule eine Ausbildung zur Sekretärin beginnt, bleibt Lilly keine andere Wahl, als sich einen Job zu suchen und zum Lebensunterhalt der Familie beizutragen.
Sie träumt davon, irgendwann als Sängerin in dem Restaurant, in dem sie arbeitet, aufzutreten.
Wir dürfen Viola und Lilly einige Jahre begleiten und erleben die innige Beziehung, die die Beiden miteinander hatten, hautnah mit.
Doch dann trennen sich die Wege der Freundinnen und erst ein Anruf aus Paris bringt alle Erinnerungen zurück.
Die Autorin hat die Hauptcharaktere sehr glaubwürdig und mit viel Feingefühl gestaltet.
Auch die teilweise etwas traurige und melancholische Atmosphäre hat sie gekonnt eingefangen und mich mitgenommen auf eine Reise in die Vergangenheit.
Besonders Lillys Geschichte hat mich sehr berührt. Ich habe mit ihr gelitten und konnte den Zwiespalt in dem sie steckte, gut nachvollziehen.
Die Nebenfiguren blieben jedoch für mein Empfinden, sehr oberflächlich. Gefehlt hat mir auch eine etwas detaillierte Beschreibung der Schauplätze. Ich hätte die Umgebung Gotlands gerne etwas bildhafter vor Augen gehabt.

Trotzdem hat mich das Buch gut unterhalten und ich habe es gerne gelesen. Deshalb gibt es von mir 4 Sterne und eine Leseempfehlung.