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Benutzername: 
Lilofee
Wohnort: 
Berlin

Bewertungen

Insgesamt 272 Bewertungen
Bewertung vom 03.08.2020
Modehaus der Träume / Das Lichtenstein Bd.1
Averbeck, Marlene

Modehaus der Träume / Das Lichtenstein Bd.1


sehr gut

Berlin 1913. Das Kaufhaus Lichtenstein bietet ein großes Sortiment an.
Allen voran solide Damenbekleidung. Die unterschiedlichsten Menschen
arbeiten dort. Das Ladenmädchen Hedi, klug, hübsch und mit einem fotografischen
Gedächtnis bekommt schnell reizvolle und herausfordere Aufgaben.
Oder Thea, eine Näherin, sie will später eine Familie gründen und ein finanziell sorgenfreies Leben führen.
Das Kaufhaus Lichtenstein ist wie eine große Familie. Sohn Jakob will das Kaufhaus gegen die mächtige Konkurrenz in die Zukunft führen.
Doch sein Bruder Ludwig hat andere Pläne.
Dann geht eines Tages das Kaufhaus Lichtenstein in Flammen auf.

Die kaiserliche Hauptstadt in den Jahre 1913 - 1918. Glanzvoll, laut und ärmlich.
Zwar leben viele Menschen in Armut. Aber sie verbindet mit den Wohlhabenden die Hoffnung auf Glück.
Berlin im letzten Jahr vor dem Ersten Weltkrieg ist eine pulsierende Metropole.
Die große Zeit der Warenhäuser in der Modegeschichten geschrieben wurde.
Hier werden historische Fakten mit dem Schicksal einer Kaufhausdynastie verwoben.
Zeitgeschichte aus Sicht einer Familie sehr gut vermittelt.
Die Sorgen und Nöte der Familie Lichtenstein und die Schicksale der Mitarbeiter führen in eine
längst vergessene Welt.
Jedes Kapitel ist einer Person gewidmet. Da es der erste Band einer Trilogie ist, sind es sehr viele Figuren.
Zum Glück gibt es am Anfang des Buches ein Glossar.
Das macht es etwas leichter mit den Charakteren warm zu werden.
Diese und Ihre Entwicklungen sind sehr gut dargestellt.
Sehr viele Handlungsstränge werden gelegt.
Alles wird sehr detailverliebt beschrieben.
Das bremst etwas den Lesefluss trotz der wunderbaren Schreibweise.
Ein sehr gut recherchierter Roman mit sehr interessanten Charakteren und viel Spannung der Lust auf eine Fortsetzung macht.

Bewertung vom 31.07.2020
Nur noch ein bisschen Glück
Ahrnstedt, Simona

Nur noch ein bisschen Glück


gut

Die Autorin nimmt uns mit nach Schweden.
Die Beschreibung der Landschaft und den Menschen die dort leben
ist wunderbar. Auch wer noch nie im schönen Schweden war, bekommt
das Lebensgefühl hautnah geliefert.
Der blaue Himmel, die weißen Wolken, das Meer.
Die Schreibweise ist wunderbar fließend und mitreißend.
Eine Liebesgeschichte die auch ernste Thema behandelt.
Mobbing, Familiendramen, Enttäuschungen, verletzte Eitelkeit und verlorene Freundschaften.
So wie im wirklichen Leben.
Die Geschichte einer Frau die nach einer großen Enttäuschung
neu anfangen muss und sich auf die Suche nach ihrem Vater begibt.
Stella der Stadtmensch trifft auf Thor das Landei.
Thor, ein Bauer und alleinerziehender Vater zweier Kinder.
Wenn die beiden aufeinander treffen dann spürt man förmlich die spannungsgeladenen Szenen,
die das erotische Kopfkino zum Laufen bringen.
Den Zwiespalt der in Stella wütet. Wie soll sie sich entscheiden?
Das alles wird mit großer Leidenschaft erzählt, man kann nicht aufhören zu lesen.

Leider sind einige Passagen sehr langatmig erzählt und das Ende kommt ziemlich abrupt.
Da bleiben Fragen offen.
Eine wunderbare Geschichte über die Liebe, das Leben und über Entscheidungen.
Ich fühlte mich wunderbar unterhalten.
3.5 von 5.0

Bewertung vom 27.07.2020
Alles, was das Herz begehrt / Wunderfrauen-Trilogie Bd.1
Schuster, Stephanie

Alles, was das Herz begehrt / Wunderfrauen-Trilogie Bd.1


sehr gut

Luise Dahlmanns größter Traum ist es einen kleinen Lebensmittelladen zu eröffnen.
Endlich selbstständig sein, Leben und immer nach vorne schauen.
Drei Frauen werden immer wieder ihren Weg kreuzen.
Annabel von Thaler, Gattin des Chefarztes der Starnberger Seeklinik.
Ihr kleiner Sohn Friedrich ist ihr einziger Lichtblick.
Helga Knaup, Fabrikantentochter und Schwesternschülerin in der Seeklinik.
Marie Wagner, Vertriebene aus Schlesien. Dort lebte sie auf einem großen Gut.
Alle vier haben einen gemeinsamen Wusch. Endlich wieder glücklich sein.

Das Lebensgefühl und der Zeitgeist der 1950er Jahre werden sehr gut wiedergegeben
und wunderbar in die Geschichte eingebunden.
Ob Wirtschaftswunder, das Frauenbild der 50er Jahre oder Flüchtlings/Vertriebenen Schicksale
alles wird geschickt miteinander verknüpft.
Es geht um die Liebe, um Träume, Machtkämpfe und um ein selbstbestimmtes Leben.
Vier Frauen, vier Schicksale und jede ist auf der Suche nach ihrem persönlichen Glück.
Der Autorin gelingt es spielend alle vier Charaktere interessant und spannend zu beschreiben.
Jede Figur hat ihre Vergangenheit, will ihre Zukunft selbst gestalten. Das ist nicht einfach,
denn die Gleichberechtigung ist noch nicht so im Alltag angekommen.
Dank der wirklich sehr lebendigen Schreibweise hat man das Gefühl ein Teil zu sein.
Man erlebt alle Höhen und Tiefen hautnah mit.
Es gab halt nicht nur das Wirtschaftswunder, es gab auch noch eine andere, nicht so schöne Seite.
Die wollte nur niemand mehr sehen, nach vorne schauen und endlich Leben hieß die Devise.
Die Schreibweise der Autorin ist voller Esprit und von einer erfrischenden Leichtigkeit.
Jedes Kapitel ist jeweils einer Frau gewidmet und es wird teilweise durch
kleine Anekdoten, Rezepte oder Notizen die der Zeit entsprechen ergänzt.
Eine wirklich gelungene Zeitreise in ein Deutschland kurz nach dem 2. Weltkrieg,
der noch lange Schatten wirft.
Ein Buch, dass Lust auf mehr macht!

Bewertung vom 24.07.2020
Zwei fremde Leben
Goldammer, Frank

Zwei fremde Leben


ausgezeichnet

Dieser Roman spielt in der ehemaligen DDR und zeigt auf sehr realistische und vor allem spannende Art wie es dort damals zugegangen sein kann.
Zwangsadoption in der DDR ist ein Thema das noch nicht richtig aufgearbeitet wurde.
In diesem Roman wird ein Baby kurz nach der Geburt für Tod erklärt. Der Albtraum jeder Mutter. Ihre Zweifel, Ängste und die Hoffnung nach Aufklärung. Das alles wird sehr real und auf gespenstische Art und Weise erzählt. Der Alltag, das Leben im grauen Dresden. Vor allem auch das Leben mit der Stasi.Alles wirkt so Echt und das Entsetzen wird nahezu greifbar. Der Spannungsbogen ist sehr gekonnt gesetzt. Das liegt auch an den verschiedenen Erzählsträngen. Dadurch wird diese Geschichte sehr lebendig. Die Charaktere und der Aufbau sind sehr überzeugend und authentisch. Der Autor schafft es aus jeden der Charaktere das Geheimnisvolle und auch Befremdliche klar herauszustellen. Keiner von Ihnen kommt besonders sympathisch rüber und sie bleiben einem die ganze Zeit über fremd. Das Misstrauen, die Umstände, die Verzweiflung und der unbedingte Wille der Aufklärung sind sehr gekonnt in Szene gesetzt. Wem kann man trauen und wem nicht? Ist es Realität oder doch nur Einbildung? Die Schreibweise ist wunderbar fließend und mitreißend. Man kann dieses Buch kaum aus der Hand legen. Ein Buch, das dem Leser eine Gänsehaut verschafft und in die menschlichen Abgründe zieht. Düster und geheimnisvoll. Ein Lesehighlight!

4 von 4 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 22.07.2020
Das Gartenzimmer
Schäfer, Andreas

Das Gartenzimmer


ausgezeichnet

Ein Landhaus im Grunewald. Wunderbar gelegen und voller Geschichten.
Erbaut von Max Taubert im Auftrag der Familie Rosen.
Bis in die Nachkriegszeit kann die jüdische Familie Rosen das Haus halten.
Dann steht es sehr lange leer bis es in den Neunziger Jahren neu entdeckt wird.
Die Familie Lekebusch erweckt es zu neuem Leben.
Doch mit der Zeit tritt die Vergangenheit immer mehr in den Vordergrund.
Es kommen Dinge zutage mit denen Niemand gerechnet hat.


Das Gartenzimmer ist mehr als eine Geschichte vom Schicksal eines Hauses.
Es geht hier um Kunst, Moral, Politik und vor allem um das persönliche Glück.
Das alles wird in verschiedenen Erzählsträngen wieder gegeben.
In jedem Kapitel wechseln die Jahre und es stehen andere Charaktere im Mittelpunkt.
Das gibt dem Buch eine gewisse lebendigkeit und macht es dadurch auch etwas spannend.
Es ist die Geschichte vom Architekten Max Taubert der sich mit diesem Haus
einen Traum erfüllt. Die Geschichte einer jüdischen Familie, der Rosens.
Die sich später mit den Nationalsozialisten auseinandersetzen müssen.
Dann kommen die Lekebuschs die dieses Haus wieder entdecken.
Den Charme des neoklassizistischen Landhauses mit einer aufwendigen Restaurierung
wieder herstellen. Der alte Geist wird wieder geweckt aber sie stellen schnell
fest, dass die Schatten der Vergangenheit sehr lang sind.
Wunderbar kann man eintauchen in diese Zeiten, als wenn man selber in dieses
Haus zieht. Man reist durch die Jahrzehnte und denkt, genauso könnte es gewesen
sein. Der Schreibstil ist wunderbar fließend und mitreißend. Die Charaktere
wirken sehr realistisch, man kann sich sehr leicht in sie hineinversetzen und mit
ihnen fühlen.
Ein wunderbares Buch über ein einzigartiges Haus.
Sensibel und bewegend erzählt.
So schön das man das Haus am liebsten nicht mehr verlassen möchte.
Ein Lesehighlight.

Bewertung vom 09.07.2020
Die sardische Hochzeit
Landau, Grit

Die sardische Hochzeit


ausgezeichnet

Sardinien 1922 kurz vor Mussolinis Machtergreifung.
Der Kriegsveteran und Erbe einer ligurischen Olivenplantage, Leo Lanteri,
muss untertauchen. Er hat im Streit einen Faschisten getötet.
Sein Vater schickt ihn nach Sassari auf Sardinien.
Für den jazzbegeisterten Leo ist das das Ende der Welt.
Aber nicht nur das Land ist im Umsturz auch Leos Leben wird völlig umgekrempelt.
Denn auf dem Landgut eines Mussolini Anhängers trifft er auf Gioia.
Er verliebt sich sofort in sie nur steht die Liebe unter keinem guten Stern.
Gioia soll demnächst heiraten, und zwar den Sohn eines sardischen Clans und die
Tradition dieser Familie sind mörderisch.


Die sardische Hochzeit ist viel mehr als ein Liebesroman.
Die Autorin packt hier ihr ganzes Herzblut rein.
Jedes Kapitel beginnt mit einer kleinen Mythischen Erklärung.
Die Charaktere sprühen vor Leben, sodass man das Gefühl hat, sie wahrhaft zu kennen und
die Geschichte gemeinsam mit ihnen zu erleben.
Außerdem bringen sie einen enormen Nuancenreichem in die Handlung und sorgen dadurch für viel
Farbe und Abwechslung.
Sie alle haben ihre guten und schlechten Eigenschaften.
Und genau diese Fehler und Macken lassen sie so natürlich und echt wirken.
Diese Geschichte wird eingebettet in die Zeit nach dem Ersten Weltkrieg, dessen verheerende Auswirkungen,
die in Rückblenden genauer erklärt werden, bis in die Anfänge des Faschismus.
Mussolini steht kurz vor der Machtergreifung.
Das Leben in dieser Zeit wird wunderbar detailliert wiedergegeben.
Die Mythen und Bräuche, die Kultur, das Lebensgefühl der damaligen Zeit.
Aber auch die Liebe zum Jazz wird hier so wunderbar vermittelt und erklärt.
Man spürt förmlich diese wunderbare Lebenslust aber auch das Unheil, das praktisch greifbar ist.
Die sardische Hochzeit ist viel mehr als nur eine Liebesgeschichte.
Es ist ein facettenreicher Roman über eine vergangene Zeit.
Über eine außergewöhnliche Liebe mit ganz viel Italien-Flair.
Ein wunderbare Zeitreise nach Sardinien.

Bewertung vom 08.07.2020
Nebelkinder
Gregg, Stefanie

Nebelkinder


ausgezeichnet

Nebelkinder ist ein Herzensbuch der Autorin und ich kann es nur bestätigen.
Auch für mich ist es ein Herzensbuch. Nebelkinder nennt man die Generation der Kriegsenkel. Die haben eigentlich nichts mehr mit dem Krieg zu tun und sind dennoch von den Traumata ihrer Großeltern/Elterngeneration mehr oder weniger bewusst geprägt.
In diesem wunderbar geschriebenen Roman begleiten wir die Hauptcharaktere Käthe, Ana und Lilith.
Die Geschichte wird in mehreren Erzählsträngen erzählt und springt immer wieder zurück in die Kriegszeit. Flucht und Vertreibung werden sehr realistisch wiedergegeben. Das ist auch kein Wunder denn Stefanie Gregg verarbeitet hier auch zum Teil ihre eigene Geschichte.
Auch ich bin ein Nebelkind und konnte, obwohl meine Familie aus Ostpreußen fliehen musste, durchaus parallelen festellen. Da alles sehr realistisch wiedergegeben wird, ist es manchmal etwas schwer auszuhalten.
Aber es kommen zum Glück auch sehr viele schöne Erlebnisse zum Vorschein. Die Familie fasst in München Fuß, der Vater kommt aus dem Krieg zurück und langsam kehrt wieder so etwas wie Normalität ein.
Es ist ein sehr berührender Roman. Unprätentiös und lebensnah erzählt, so das es nie rührselig oder kitschig wird.
Die Charaktere und Ihre Entwicklungen sind wunderbar beschrieben und man kann sich sehr gut mit ihnen Identifizieren.
Der Schreibstil ist flüssig und sehr angenehm zu lesen.
Hier wird Zeitgeschichte aus Sicht einer Familie spannend und authentisch vermittelt.
Für mich ist das Buch einen Kauf wert, weil es zeigt was eine Vertreibung aus der Heimat wirklich bedeutet.
Ein Buch das lange nachklingt.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 03.07.2020
Ans Vorzelt kommen Geranien dran / Online-Omi Bd.14
Bergmann, Renate

Ans Vorzelt kommen Geranien dran / Online-Omi Bd.14


weniger gut

Inhalt übernommen:
Man soll reisen, solange man noch kann! Da ist sich die Online-Omi mit Ilse und Kurt einig. Zelten kommt allerdings mit dem Ersatzteil in der Hüfte nicht in die Tüte, da muss schon ein ordentlicher Campingbus her! Auch, wenn Kurt damit nicht fahren darf. Auf dem Zeltplatz kämpfen die drei mit Widrigkeiten wie Gemeinschaftsduschen ohne Duschhocker, einem peniblen Platzwart und gefährlichen Gewittern aber davon lässt sich die Online-Omi, die den Krieg und vier Ehemänner überlebt hat, nicht beeindrucken. Und beim Lagerfeuer mit Stockbrot und einem Gläschen Korn macht sich echte Urlaubsstimmung breit!
Fazit:
Dieses ist mein erstes Buch aus dieser Reihe. Ich war sehr gespannt, weil die Online-Oma schon Kult Status hat. Anfangs war es auch sehr vergnüglich. Es wird schwadroniert über dieses und jenes. Oma kommt vom hundertsten ins tausende. Auch die besonderen Wortschöpfungen bringen leben in die Geschichte. Es gibt ja auch sehr viel zu erzählen aus diesem Rentnerleben. Mit der Zeit nimmt das Lesevergnügen aber ab. Es ist einfach zu viel des Guten. Was bleibt ist eine nette Geschichte die für Urlaubstage. Nicht nur für Rentner.

0 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 30.06.2020
Weißbier-Requiem / Der Sanktus muss ermitteln Bd.5
Schröfl, Andreas

Weißbier-Requiem / Der Sanktus muss ermitteln Bd.5


ausgezeichnet

Der Bierbrauer Alfred Sanktjohanser, soll dem Haslinger, Konrad mit dem ersten Sud an diesem
Eröffnungswochenende im Bier-Wellnesshotel „Holledauer Hof“ helfen. Eigentlich wollte der
Sanktjohanser, genannt Sanktus die Tage mit seiner Familie genießen. Doch als er am nächsten
Morgen seinen Freund Dengler zum Hotelpool begleitet entdeckt er eine Leiche die im Wasser treibt.
Als die örtliche Polizei eintrifft, ist die Leiche dummerweise nicht auffindbar. Um nicht als
Verrückter dazu stehen macht er sich auf die Suche nach dem Toten und dem Mörder. Da aber sehr
viele mit dem Toten noch eine Rechnung offen hatten, ist die Auswahl von Verdächtigen sehr groß.
Die Spur führt Jahre zurück bis zum Balkankrieg. Sanktus muss sich mit Niedertracht, Hass und
Missgunst auseinandersetzen.

Weißbier-Requiem ist für mich das erste Buch aus dieser Reihe.
Ich kannte den Alfred Sanktjohanser,Sanktus, nicht. Es war am Anfang doch etwas schwierig mit ihm.
Das hat sich dann aber sehr schnell gelegt.
Die Schreibweise ist besonders. Etwas ausschweifend aber doch sehr gefällig.
Das Bayerische passt einfach. Mit viel Witz und Situationskomik wird hier
ermittelt. Dieser Krimi erhält sehr viel Lokalkolorit.
Die Orte sind sehr anschaulich und bildhaft beschrieben.
Überhaupt wird alles sehr detailliert dargestellt.

Da auch sehr viele Personen vorkommen gibt, es am Anfang ein Personenverzeichnis.
Das ist auch nötig, denn dieses Buch ist voller Charaktere und Erläuterungen.
Es gibt sehr viele lose Fäden die am Ende dann alle so wunderbar verknüpft werden.
Der Sanktus ist ein Prachtbayer wie er im Buche steht. Mit allen Stärken und Schwächen.
Es macht richtig Spaß ihm bei den Ermittlungen zu begleiten.
Mit seinem Dickkopf und Charme schafft er sie alle. Es geht spannend zu, mitraten kann man
auch und vor allem bleibt der Spannungsbogen bis zum überraschenden Ende erhalten.
Hinten im Buch gibt es ein bayerisch - hochdeutsches Wörterbuch.
Das ist sehr hilfreich.
Ein Krimi der sich unheimlich gut liest, spannend ist und Spaß macht.
Die Story, die Charaktere, die Ausdruckskraft alles pointiert und scharfsinnig, einfach umwerfend.
Ein sehr gelungener Krimi mit viel Lokalkolorit und sehr unterhaltsamen Charakteren.

Bewertung vom 26.06.2020
Die Schule am Meer
Lüpkes, Sandra

Die Schule am Meer


sehr gut

Dieser Roman ist spannend erzählt.
Die Gruppe der Lehrer, tatkräftig und voller Ideale sind wundervoll gezeichnete Charaktere.
Ihr Pioniergeist ist so richtig ansteckend. Wie Freiheit, Kameradschaft und ein kritischer Geist gefördert wurden.
Die reformpädagogische Schule am Meer auf der Nordseeinsel Juist bestand nicht einmal zehn Jahre und wurde
von den Einheimischen argwöhnisch beobachtet. Weder Schüler noch Lehrer hatten es besonders leicht.
Aber, wenn man schon bis an den Rand der Welt reisen muss, um eine Schule zu gründen,
gibt man nicht so schnell auf. Das wird alles mit einer gewissen Leichtigkeit erzählt.
Das Leben dort als Lehrer und auch als Schüler. Das harte Klima und vor allem die politischen Änderungen,
die so schleichend kommen, machen deutlich wie schnell sich das nationalsozialistische Gedankengut
im Alltag durchsetzen konnte. Die Schule selbst ist auch nicht davon befreit. Das muss sogar
die Mitbegründerin und Jüdin Anni Reiner am eigenen Leib erfahren. Am Ende war die Schule pleite und wurde von den Nazis geschlossen. Ein sehr gut recherchierter Roman der leider einige Längen hat.
Trotzdem finde ich ihn sehr lesenswert denn er erzählt eine Geschichte die in Vergessenheit geraten ist.
Eine sehr gelungene Verknüpfung von historischen Fakten und Fiktion.