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eine Kundin

Bewertungen

Insgesamt 224 Bewertungen
Bewertung vom 26.07.2020
Alter Hund, neue Tricks / Sean Duffy Bd.8
McKinty, Adrian

Alter Hund, neue Tricks / Sean Duffy Bd.8


ausgezeichnet

Sean Duffy is back!
Das Buch ist Teil 8 der Sean-Duffy-Reihe. Erneut ist es dem Autor gelungen Historisches rund um die IRA mit Fiktivem zu einem tollen Kriminalroman zu verschmelzen. Der Hauptcharakter Sean Duffy muss erneut einen Fall aufklären, der ihn wieder in die IRA-Aktivitäten verstrickt. Aber Duffy ist kein Anfänger mehr, er weis wie der Hase läuft und beweist einmal mehr, dass ein „alter Hund“ das Beißen nicht verlernt hat und mit „neuen Tricks“ den Fall zu lösen vermag. Der Autor hat es wiedereinmal geschafft, dank seines tollen Schreib- und Erzählstils und durch die wirklich gelungene Charakterisierung seiner Protagonisten, allen voran natürlich Sean Duffy, mich top zu unterhalten. Nicht nur die geschilderten politischen Ereignisse auch die humorige und selbstironische Art Duffys tragen zum Lesevergnügen bei. Diese Eigenschaften zeigen sich z. B., wenn sich Duffy über den Musikgeschmack seiner Mitmenschen so wunderbar aufregen kann oder er Gesprächspartners mit trockenem Humor Paroli bietet. Für mich ist auch dieser Teil wieder ein rundum gelungener Krimi und ich vergebe deshalb auch volle 5 Sterne.

Bewertung vom 26.07.2020
Verschollen in Palma
Kallentoft, Mons

Verschollen in Palma


sehr gut

Wo ist Emme?
Dieses Buch ist der Serienauftakt zu Mons Kallentofts neuer Serie um Tim Blanck. Tim ist noch immer auf der Suche nach seiner vermissten Tochter, die einst auf Mallorca verschwand. Deshalb lebt er jetzt hier und arbeitet als Privatdetektiv, um weitere Ermittlungen zum Aufenthalt seiner Tochter anstellen zu können. In diesem Krimi, der atemberaubend und fesselnd ist, wird ein ganz anderes Mallorca beschrieben. Nicht das bekannte Sommerferienparadies sondern ein düstereres, weit ab der touristischen Pfade. Im Fokus stehen Korruption, Drogen, Gewalt und Prostitution. Auch der Schreib- und Erzählstil ist ungewöhnlich, passt aber wunderbar zur Geschichte und beschreibt dadurch sehr intensiv das Seelenleben Tims. Man wird direkt mit den Ängsten des Vaters konfrontiert und fragt sich unweigerlich: Was ist nur mit Emme passiert und wo steckt sie? Der Krimi dürfte für so manchen Leser gewöhnungsbedürftig sein, aber wenn man sich erst einmal darauf eingelassen hat, hat man ein Buch in den Händen, das atmosphärisch dicht und mit gut charakterisierten Figuren punktet. Mir hat dieser 1. Teil gut gefallen und empfehle ihn gern weiter.

Bewertung vom 01.07.2020
Die Rückkehr des Würfelmörders / Fabian Risk Bd.5
Ahnhem, Stefan

Die Rückkehr des Würfelmörders / Fabian Risk Bd.5


sehr gut

Spannende Fortsetzung
Der 2. Teil schließt nahtlos an „Der Würfelmörder“ an. Das ist ja auch zwingend, hing man nach dem Ende des 1. Teils doch irgendwie in der Luft. Die Ermittlungen gehen jetzt in die entscheidende Phase und auch das Privatleben Risks ist immer noch alles andere als optimal. Auch dieser Band ist wieder gewohnt spannend und komplex erzählt und ist von atemberaubendem Tempo und Action geprägt. Der Schreibstil des Autors ist lebendig und packend. Durch kurzgehaltene Kapitel und die ständig wechselnden Perspektiven wird die Spannung auf einem guten Level gehalten. Sieht man einmal davon ab, das es diesen Fabian Risk Fall schon unter dem Titel „10 Stunden tot“ und in einem Buch gibt, ist diese Neuauflage durchaus lesenswert, auch wenn ich die Verlagsphilosophie hier nicht nachvollziehen kann. Auf jeden Fall ist es zwingend beide Teile des Würfelmörders zu kaufen, ein Teil allein macht keinen Sinn. Ich empfehle beide Teile möglichst zeitnah zu lesen um bei den doch sehr komplexen Handlungssträngen den Durchblick nicht zu verlieren. Wie schon für den 1. Teil vergebe ich hier 4 von 5 Sterne.

Bewertung vom 01.07.2020
Der Würfelmörder / Fabian Risk Bd.4
Ahnhem, Stefan

Der Würfelmörder / Fabian Risk Bd.4


sehr gut

Spannend
Erneut ist es dem Autor gelungen einen überzeugenden Thriller zu schreiben. Gnadenlos schraubt er die Spannung nach oben. Es ist alles ziemlich undurchschaubar. Nichts und niemand ist wie es scheint beziehungsweise wer er vorgibt zu sein. Während Risk's Recherchen stellen sich ihm immer mehr neue Fragen bis er endlich einen Ermittlungsansatz in einem Swinger Club erhält. Auch sein doch sehr angespanntes Familienleben wird weiter beleuchtet. Wobei hier ein doch arg gebeutelter Fabian Risk dargestellt wird, dem man sein Bemühen seine private Situation in den Griff zu bekommen durchaus abnimmt. Die Vielzahl von Handlungssträngen die sich durch die Morde ergeben, verbindet der Autor zu einer komplexen spannenden Geschichte. Da allerdings Personen aus den Vorgängern auftreten empfehle ich die Bücher in ihrer Reihenfolge zu lesen, das erhöht auf jeden Fall das Handlungsverständnis. Kurzum: Der Krimi ist komplex und spannend. Allerdings endet er mit einem Cliffhanger, sodass man auch unbedingt den 2. Teil lesen muss. Wer den Fall in einem Buch haben will sollte zum Titel „10 Stunden Tot“ greifen, das ist der gleiche Fall nur unter anderem Titel.

Bewertung vom 01.07.2020
DUNKEL / HULDA Trilogie Bd.1
Jonasson, Ragnar

DUNKEL / HULDA Trilogie Bd.1


sehr gut

Guter erster Teil
„Dunkel“ ist der erste Teil der Hulda-Trilogie in der Ragnar Jónasson „das Pferd von hinten aufzäumt“. Denn der Autor erzählt die Geschichte der Kommissarin Hulda Hermannsdottir faktisch rückwärts. Ich muss sagen es ist ein genialer Einfall. Alles beginnt damit, dass Hulda in Pension geschickt werden soll. Sie erbittet sich noch einen letzten Fall und damit lernen wir Hulda kennen. Wie üblich in skandinavischen Krimis geht die Handlung langsam aber stetig voran ohne zu viel Action und übertriebene Brutalität. Im Verlauf erfährt man mehr über Huldas Motivation diesen letzten Fall noch „schnell“ aufzuklären, obwohl sie sich überhaupt nicht mit ihrer neuen Lebenssituation nach dem Fall anfreunden kann und will. Was anfänglich etwas behäbig anmutet nimmt dann doch Fahrt auf und durch stetig neue Wendungen kommt auch Spannung auf. Hulda entwickelt sich im Verlauf zu einem interessanten, komplexen und tiefgründigen Charakter. Ihre Lebensgeschichte überzeugt in Bezug auf ihre Handlungen. Und auch der Buchtitel stellt einen Bezug zu Hulda direkt her – aber welchen müsst ihr selbst lesen. Alles in allem konnte mich dieser erste Teil gut unterhalten und ich vergebe 4 von 5 Sterne.

Bewertung vom 01.07.2020
Der brasilianische Mörder (eBook, ePUB)
Gomes, Chris

Der brasilianische Mörder (eBook, ePUB)


sehr gut

Eigenwilliger Krimi
Dieser Krimi ist eher ein Cosy-Crime als ein herkömmlich „knallhart“ ermittelter Kriminalfall. Die Autorin hat einen flüssigen und humorvollen Schreib- und Erzählstil ohne albern zu wirken und sie vernachlässigt dabei aber auch den Spannungsbogen nicht. Ihre Art die einzelnen Figuren zu charakterisieren waren so detailliert, dass vor meinem „inneren Auge“ die jeweilige Person förmlich Gestalt annahm. Auch der Szenenwechsel von Brasilien nach Österreich passte gut ins Bild und verschaffte der Handlung noch mal eine neue Richtung. Der eigentliche Krimi-Plot, bei dem Carlos und Barbara plötzlich in den Mittelpunkt der Ermittlungen geraten als „in echt“ eine Frauenleiche gefunden wird und das Kripo-Team um Delegado Amorim in Aktion tritt, hat mich durchaus gut unterhalten. Dafür sorgten nicht zuletzt die humorvollen Gespräche und die sympathisch dargestellten Teammitglieder. Durch geschickt beschriebene Wendungen hat mich die Auflösung dann zum Schluss doch überrascht, war für mich jedoch schlüssig. Wer also mal einen Krimi mit Schmunzelfaktor lesen möchte ist hier genau richtig. Mir hat der Krimi gerade wegen seiner „Andersartigkeit“ gut gefallen.

Bewertung vom 01.07.2020
Das Dorf der toten Seelen
Sten, Camilla

Das Dorf der toten Seelen


gut

Verschenktes Potential
Nach Beenden des Buches bin ich doch ziemlich zwiegespalten. Einerseits war das Setting vielversprechend und auch die Inhaltsangabe hatte für mich Potential für gute Thriller-Unterhaltung. Aber leider verlor die Geschichte für mich von Seite zu Seite mehr an Spannung und Raffinesse. Die Probleme in der Gruppe wurden zu sehr in den Fokus gerückt und die eigentliche Thriller-Handlung zu oft vernachlässigt. Hier hat die Autorin viel Potential verschenkt. Was anfänglich noch atmosphärisch und fesselnd erzählt wurde nahm im Verlauf immer mehr ab. Die unheimlichen Passagen sind zwar ganz gut platziert, aber im Ganzen betrachtet letztlich zu wenig für einen guten Thriller. Auch die einzelnen Figuren haben mich leider nicht wirklich überzeugen können. Teilweise waren sie doch sehr stereotyp gezeichnet. Der Schreibstil ist flüssig und gut zu lesen. Zusammengefasst kann ich sagen beginnt der Thriller vielversprechend kann aber das Niveau leider nicht durchgängig halten, sodass Camilla Stens Debüt-Thriller aus meiner Sicht mehr Schwächen als Stärken hat. Ich vergebe knappe 3 von 5 Sterne.

Bewertung vom 01.07.2020
Die Perlenfarm
Marklund, Liza

Die Perlenfarm


gut

Hatte mir mehr versprochen
Ja was soll ich schreiben? Die Inhaltsangabe las sich sehr vielversprechend – Perlenfarm, Südsee, Gestrandeter, Liebe – eigentlich alles drin was es für einen interessanten Roman braucht. Der Anfang war dann auch entsprechend fesselnd und lies auf ein schönes unterhaltsames Buch hoffen. Doch leider verzettelte sich die Geschichte in dem Moment, als Kiona sich auf die Suche nach Erik macht. Was eine spannende Suche und neue Erfahrungen für Kiona hätten sein können, entpuppt sich letztlich in weit schweifenden Beschreibungen von Hotels oder dem Bankwesen. Natürlich ging die Handlung voran, aber so manche Aktion Kionas konnte ich nicht nachvollziehen. Auch dieses Mitfiebern bei einer Jagd nach seiner großen Liebe kam bei mir nicht an. Also alles in allem konnte mich der Roman nicht mitreißen. Ja ich habe ihn letztlich beendet, aber dieses Ach-Ja-wie-schön-Gefühl, wenn sich alles am Ende fügt hatte ich nicht. Und der Bezug zur Perlenfarm kam für mich viel zu kurz. Vielleicht hatte ich ja auch schlecht weg eine andere Vorstellung vom Inhalt und konnte mich deshalb nicht wirklich auf den Roman einlassen. Andere Leser mögen das anders sehen/lesen. Ich kann jedenfalls nur 3 von 5 Sternen vergeben.

Bewertung vom 12.06.2020
Unter den Linden 6
Kaiser, Ann-Sophie

Unter den Linden 6


sehr gut

Lesenswerter historischer Roman
Wenn man die Anschrift der Humboldt-Universität in Berlin bis dato noch nicht kannte, kann man anhand des Covers nicht wirklich auf diesen Inhalt schließen. Aber spätestens nach dem Lesen der Inhaltsangabe wird klar, dass der Roman ein Plädoyer für alle Frauen sein soll, die entgegen aller Widrigkeiten ihren Weg gegangen sind. Verknüpft werden in diesem Roman die „Welten“ dreier sehr unterschiedlicher Frauen zu Beginn des 20. Jahrhunderts, die mit viel Durchsetzungsvermögen ihren Weg gehen wollen, auch wenn dies unter der bestehenden gesellschaftlichen Situation alles andere als leicht für sie sein wird. Anhand dieser drei Frauen setzt die Autorin gleichzeitig den Kampf der Frauen für Bildung und Gleichberechtigung in den Mittelpunkt dieses historischen Romans. Aber auch die Historie der Humboldt-Universität zu dieser Zeit wird beleuchtet und bietet interessante Einblicke. Die Autorin hat einen eingängigen Schreib- und Erzählstil, so dass man eine durchaus unterhaltsame „Geschichtsstunde“ erhält. Mir hat dieser Roman gut gefallen und ich empfehle ihn hiermit auch gern weiter.

Bewertung vom 31.05.2020
Die Henkerstochter und der Fluch der Pest / Die Henkerstochter-Saga Bd.8
Pötzsch, Oliver

Die Henkerstochter und der Fluch der Pest / Die Henkerstochter-Saga Bd.8


ausgezeichnet

Gelungene Fortsetzung
Mit diesem Buch schickt Oliver Pötzsch die Henkerstochter Magdalena mit samt Familie bereits zum 8. Mal auf Verbrecherjagd. Wie schon in den Vorgängern ist auch dieses Buch sehr umfangreich. So wird das Geschehen in drei Handlungssträngen erzählt: Jakob Kuisl, Tochter Magdalena und ihr Mann Simon reisen nach Kaufbeuren, wo etwas Sonderbares vor sich geht, glaubt man dem dortigen Scharfrichter, Paul bleibt in Schongau und deckt hier Ungeheuerliches auf und Peter verschlägt es mit einer Depesche auf dem Weg nach Kaufbeuren in ein Pestdorf. Erneut gelingt es dem Autor aus historisch Belegtem und Fiktivem einen fesselnden und auch informativen historischen (Kriminal-)Roman vorzulegen. Die Weiterentwicklungen der einzelnen Familienmitglieder der Familie Kuisl sind vielfältig und spannend zu verfolgen. Wie die Kinder Magdalenas, Peter und Paul, letztlich zur Aufklärung des Pestfluchs beitragen, ist nachvollziehbar und überzeugend erzählt. Auch die historischen Begebenheiten und Persönlichkeiten passen wieder einmal super in die erdachte Handlung und runden somit diesen HistoRoman wunderbar ab. Der Schreib- und Erzählstil ist gewohnt leicht und flüssig zu lesen. Es war für mich erneut ein Vergnügen der Henkersfamilie gefolgt zu sein und vergebe deshalb auch 5 von 5 Sterne.