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Benutzername: 
CM94
Wohnort: 
Bielefeld

Bewertungen

Insgesamt 1080 Bewertungen
Bewertung vom 01.09.2024
Zwei in einem Leben
Nicholls, David

Zwei in einem Leben


gut

David Nicholls „Zwei an einem Tag“ war damals ein Buch, was mich tief berührt und auch irgendwie geprägt hat. Die Erwartungshaltung für „Zwei in einem Leben“ war entsprechend hoch. Dieses Buch hat mich weniger berührt, vielleicht auch weil ich mich mit den Figuren und ihrer Situation nicht identifizieren konnte.

Zum Inhalt: Marnies Leben ist festgefahren, seit ihrer Scheidung geht sie kaum nich vor die Tür, hat in der Folge kaum noch Freunde und versinkt in Einsamkeit. Auch Michael kapselt sich zunehmend von seinem sozialen Umfeld ab, auch wenn er es nicht so recht eingestehen will. Auf einer Wanderung begegnen sie einander und müssen erkennen, dass sie sich gar nicht so unähnlich sind.

Eine Verbindung zu den beiden Protagonisten aufzubauen ist mir sehr schwer gefallen. Vor allem Marnie fand ich stellenweise in ihrer Bedürftigkeit und ihrem Wunsch zu Gefallen total unsympathisch. Auch ihre Art Gespräche zu führen war manchmal etwas befremdlich. Weiß nicht, obs am Altersunterschied zwischen ihr und mir liegt, aber sie war mir manchmal regelrecht peinlich (Hut ab, dass der Autor mir das derart plastisch vermittelt hat; habe mich, glaube ich, noch nie für eine Buchfigur geschämt).

Ihre jeweiligen Einzelschicksale, besonders das von Michael, waren schon ganz interessant unf auch nahbar erzählt. Besonders Michael beginnt im Verlauf der Handlung seine eigene Vergangenheit und seine Gefühle zu reflektieren, was sehr authentisch war. Für mich hat es trotz amüsanter Episoden zwischen den beiden aber einfach nicht richtig gefunkt.

Es ist eine offene, ungeschönte Erzählung über Beziehungen, die eben auch mal Scheitern. Und darüber, wie schnell man sich im Sumpf der eigenen Gefühle verlieren kann. Der Thema Einsamkeit/Vereinsamung wird sehr facettenreich beleuchtet und dringt gut bis zum Leser vor.

Mit dem Ende habe ich gehadert, aber sowas ist halt Geschmackssache. Insgesamt ist die Geschichte recht rund, hat mich aber weniger berührt als erwartet.

Bewertung vom 01.09.2024
Auf der Mauer, auf der Lauer / deVries Bd.10
Vries, Mel Wallis de

Auf der Mauer, auf der Lauer / deVries Bd.10


gut

Fand Titel und Thema eigentlich recht vielversprechend, vor allem da ich Jugendthriller meist richtig gern lese. Muss aber sagen, dass sich die Handlung in eine relative schräge Richtung entwickelt und für mein Empfinden auch lange brauchte, um überhaupt an diesen Spannungspunkt zu kommen. War ok, hat mich aber irgendwie von der reinen Logik her nicht so ganz abgeholt.

Zum Inhalt: nach dem Tod ihrer Schwester ist auch Charlies Leben aus den Fugen geraten. In der Schule und mit ihren Freunden tut sie sich zunehmend schwerer. Als am Tag sie vor ihrem sie zehnten Geburtstag in einer dunklen Kammer aufwacht, weiß sie nicht was passiert ist. Nur, dass sie hier raus muss. Da entdeckt sie die sechzehn anderen Namen an der Wand.

Es werden hier etliche Jugendthemen rund um Freundschaft, erste Liebe, Drogen und Mobbing aufgegriffen. Generell ist das Buch ein echtes Füllhorn an Themen und Teeniedramen, sodass für mich lange keine Thriller-Stimmung aufkam. Was aber gut rübergebracht wird sind Charlies Gedanken und Gefühle in Bezug auf sich selbst und ihre Umwelt. Sie wirkte als Protagonistin sehr authentisch auf mich.

Alles rund um die Entführung und Prüfung war eher undurchsichtig angelegt. Mir war bis zum Schluss nicht klar, worum es dabei eigentlich ging, wobei ich nicht sicher bin, ob das ein Pluspunkt ist. Es war einfach alles sehr vage und die Auflösung erschien mir sehr an den Haaren herbeigezogen.

Viele Probleme der Nebencharaktere werden nur angeteasert, aber nicht weiter aufgearbeitet, wovon ich immer nicht so Fan bin. Besonders Phoebes Notizbuch, die Songauswahl und ihre ehrlichen, offenen Gedanken haben mich dann aber doch nochmal irgendwie berührt und abgeholt, wie ich es zuletzt gar nicht mehr erwartet hätte.

Insgesamt ganz solide, die Thriller-Stimmung hat mir aber weitestgehend gefehlt.

Bewertung vom 01.09.2024
The Island - Es gibt kein Entkommen
Hauser, Nils

The Island - Es gibt kein Entkommen


gut

Ich lasse mich von diesem Escape-Room Thema bei Büchern gerne ins Bockshorn jagen. Ich liebe Rätsel, Escape-Games und alles was dazu gehört und habe automatisch immer eine relativ hohe Erwartungshaltung. Für mich war dieses Buch kein Escape Room Thriller, es gab Survival Komponenten und gefühlt zwei Rätsel, aber im Großen und Ganzen ist es eher ein soziales Experiment und vorsichtig gesagt ein Rache-Roman. War ganz gut, man hätte aber mehr draus machen können.

Zum Inhalt: Sechs Influencer auf einer privaten Ostseeinsel, die als Arena für ein Escape-Game hergerichtet wurde. Unter ihnen Tom, der darin die Chance sieht, sein Image und seine Karriere zu retten. Doch einmal angekommen stellen die sechs fest, dass die Gefahren auf dieser Insel realer sind, als erwartet.

Das Setting hat mir grundsätzlich gut gefallen, auch die Storyline, die darum gebastelt wurde. Die Escape-Thematik ist ja schon lange nicht mehr neu, weswegen es auch schwer ist, da mit verblüffenden neuen Ideen um die Ecke zu kommen. Das Grundkonzept fand ich daher solide, auch wenn ich persönlich finde, dass das Thema ein bisschen verfehlt wurde. Der für mich spannendste Charakter war Lazarus und ich hätte gerne mehr über ihn und seine High Tech Ausstattung erfahren, außer Tom bleiben die übrigen Charaktere aber eher blass.

Nach der Einführung in die Handlung gibt es plötzlich einen Nebenhandlungsstrang, mit dem ich mich sehr schwergetan habe. Nicht weil er schlecht gewesen wäre, eigentlich war er sogar ziemlich interessant, aber er hat für mich absolut gar nicht zur Haupthandlung gepasst. Stattdessen hat es für mich dazu beigetragen, dass keiner der Handlungsstränge so richtig vertieft wurde und die von mir erwartete atmosphärische und bedrohliche Spannung eher auf der Strecke blieb.

Die Auflösung fand ich dann etwas überstürzt und holprig. So richtig glaubwürdig war das ganze letztendlich für mich nicht. Was mir aber gut gefallen hat war die Auseinandersetzung von Tom mit seiner Karriere, seiner Beziehung und seiner persönlichen Schuld. Da hätte ich mir gerne mehr von gewünscht.

Das Buch ist kurzweilig zu lesen, die Kapitel angenehm kurz und das Tempo angemessen. Das Spannungslevel war aus den oben genannten Gründen für mich eher flach und die Charaktere sind eher oberflächlich geblieben. Wer keine tiefschürfenden Auseinandersetzungen, sondern eher Survival Atmosphäre erwartet, kann getrost zugreifen.

Bewertung vom 01.09.2024
Der Kuss der Nachtigall / Nightbirds Bd.1
Armstrong, Kate J.

Der Kuss der Nachtigall / Nightbirds Bd.1


ausgezeichnet

Ich fand Optik und Klappentext dieses Buches sehr vielversprechend und habe mich total von der magischen, aber auch gefährlichen Reise durch die Unterwelt und Geschichte Simtas mitreißen lassen. Eine vielsschichtige Fantasy-Geschichte mit starken Frauenfiguren, die einen nicht so schnell loslässt.

Zum Inhalt: ihr Kuss ist magisch und verleiht seinem Empfänger besondere Fähigkeiten, ihre Identitäten werden zu ihrem Schutz verborgen. Seit jeher schützen die Hohen Häuser von Simta die Nightbirds- junge Frauen die Magie wirken können, obwohl dies streng verboten ist. Und als die Kirche plötzlich Jagd auf die Nightbirds macht, scheint keine von ihnen sicher, wenn sie nicht lernen die ihnen gegebene Macht auch für sich selbst zu nutzen.

Es ist eine ganz wunderbare Geschichte über Magie, Freundschaft, Loyalität und das Aufbegehren gegen Unterdrückung, die Frauen mit magischen Begabungen kleinhält. Die Geschichte hat alles, was es braucht um den Leser mitzureißen: einnehmende, liebenswerte Charaktere, zaghafte Annäherungen, Intrigen und Komplotte.

Worldbuilding und Magiekonzept fand ich sehr überzeugend, es ist vielschichtig und abwechslungsreich, sodass innerhalb der Geschichte eine deutliche Entwicklung stattfindet und der Leser zusammen mit den Figuren neue Erkenntnisse über verloren geglaubte Magie erlangt. Die Figuren sind nicht schwarz/weiß, haben mit allerlei moralischen Dilemma zu kämpfen, während sie versuchen herauszufinden, wem sie trauen können.

Die Storyline hat mir gut gefallen und ist stark geplottet, es gibt einige überraschende Momente und durchweg einen spannenden Handlungsverlauf, der mich richtig hat mitfiebern lassen. Die Themen Alchemie und Magie sind fantasievoll und zu bildhaften Szenen verwoben und haben mich total begeistert.

Ein wirklich toller Reihenauftakt, der Lust auf mehr macht.

Bewertung vom 01.09.2024
What We Lost / Lakestone Campus of Seattle Bd.2
Flint, Alexandra

What We Lost / Lakestone Campus of Seattle Bd.2


ausgezeichnet

Campus-Romance ist einer meiner absoluten Lieblings-Tropes und ich liebe es, wie Alexandra Flint es mit dieser Reihe schafft, dass die Figuren trotz ihrer nerdigen Talente immer absolut cool und sympathisch rüberkommen. Diese Mischung aus „folge deinen Träumen“ und Romance gefällt mir richtig gut und hat mich wieder sofort abgeholt.

Zum Inhalt: Brynns größter Traum ist es, Astrophysik am Lakestone Campus in Seattle zu studieren und dem gutbürgerlichen Familienbetrieb, der sie nicht erfüllt, zu entkommen. Als eine Absage diesen Traum fast zerplatzen lässt, beschließt sie, alles auf eine Karte zu setzen und am jährlichen Wettbewerb um die begehrten Stipendien teilzunehmen. Angekommen in Seattle trifft sie auf Kace, der ihr zusätzlich unter die Haut geht, sie aber immer wieder von sich stößt.

Die Interaktion zwischen beiden Protagonisten ist einfach bittersüß. Ich habe es geliebt ihrer vorsichtigen Annäherung zuzusehen, wie sie sich gegenseitig reizen und einander dabei völlig verfallen. Ihre Gegensätzlichkeit hat mir gut gefallen, auch ihre jeweils angelegten Talente und wie diese mit der Handlung verknüpft worden sind, war für mich sehr stimmig.

Durch die Familienverhältnisse der beiden bekam die Handlung zusätzliche Tiefe, was mir richtig gut gefallen hat. Familie ist hier generell ein Schlüsselthema und vor allem Trixie ist einfach purer Zucker. Generell ist Alexandra Flint für mich eine Meisterin darin, Charaktere zu erschaffen, die nicht nur plastisch sind, sondern auch den Wunsch erwecken mit ihnen befreundet zu sein.

Es gab auch einige dramatisch angelegte Überraschungen, sodass die Storyline durchweg eine gute Dynamik hat. Die Rückkehr an den Campus und zu bereits bekannten Figuren war einfach wunderbar und ich mochte die Geschichte wirklich gern.

Bewertung vom 01.09.2024
Geschichten für glückliche Stunden

Geschichten für glückliche Stunden


sehr gut

Ich bin eigentlich eher kein Fan von Kurzgeschichten und bevorzuge Romane, aber dieses Buch hat mich doch neugierig gemacht. Vor allem, da es auch mit ein paar großen, bekannten wirbt. Nicht jede der Geschichten war was für mich, aber das stöbern und schmökern hat mir Spaß gemacht und mich auf Autoren aufmerksam gemacht, die ich bisher nicht kannte.

Das Buch ist eine Sammlung von Kurzgeschichten teilweise bekannter, teils mir auch unbekannter Autoren und Autorinnen. Die Geschichten sind unter Überschriften gruppiert. Trotzdem kreisen alle um ähnliche Themen, die vorrangig mit dem Empfinden von Glück und Glückseligkeit zu tun haben. Die Schreibstile sind sehr verschieden, manche Geschichten sind ausufernd und schwülstig, andere eher von dezenter Schönheit. Man merkt am Schreibstil auch, dass die Geschichten unterschiedlichen Epochen entstammen, wodurch einige schwieriger zu lesen sind als andere.

Aufgrund ihrer Kürze wirken manche allzu episodisch und aus dem Kontext gerissen auf mich, was auch der Grund ist, weshalb ich mich oft so schwer tue eine Verbindung zu den Texten aufzubauen.
Besonders gut gefallen hat mir die märchenhaft anmutende Geschichte von Oscar Wilde.

Insgesamt fand ich diese vielfältige Zusammenstellung von Geschichten durchaus gelungen und es für jeden was dabei. Einige der Geschichten werde sicher auch noch ein zweites Mal lesen.

Bewertung vom 01.09.2024
Wir treffen uns im nächsten Kapitel
Bickers, Tessa

Wir treffen uns im nächsten Kapitel


sehr gut

Als Bücherwurm habe ich mich natürlich auf diese buchige Liebesgeschichte gefreut. Tatsächlich muss ich aber sagen, dass alles rund um die Bücher und Geschichten eher kurz kam und es nicht so richtig in den Fokus geschafft hat. Trotzdem hat mir diese Geschichte gut gefallen, war sie sehr offen und ehrliche in paar schwierige Themen anspricht, gleichzeitig aber auch sehr einnehmend ist.

Zum Inhalt: Erin hat nach einem Verlust sehr zu kämpfen und als sie in einer Kurzschlussrealktion ihr Leben und ihr WG-Zimmer entrümpelt, landet versehentlich ihr Lieblingsbuch in einem öffentlichen Bücherschrank. Und obwohl sie es schon verloren glaubte, taucht es wieder auf- versehen mit den Kommentaren eines Unbekannten.

Ich fand die beiden Protagonisten sehr besonders und gut angelegt. Beide haben so ihre Päckchen zu schleppen, aber ich fand ihre unterschiedlichen Lebensmodelle und wie sie durch ihre Liebe zur Literatur vereint werden, sehr ansprechend.

Erst nach und nach offenbaren sich die Geheimnisse aus der Vergangenheit, was die vorhandenen Konflikte in ein völlig neues Licht rückt. Ich mochte es, dass dadurch eine kontinuierliche Entwicklung in der Handlung vorhanden ist. Gegen Ende ging es mir dann alles ein bisschen zu schnell und wirkte dadurch unrealistisch.

Das Thema rund um die Bücher und Geschichte kam mir insgesamt etwas zu kurz, ansonsten aber eine durchaus schöne Geschichte, die vielleicht an manchen Stellen etwas den Fokus verloren hat und nicht wusste, ob sie Liebesgeschichte oder Familienroman werden soll.

Da ich mich trotz allem gut unterhalten gefühlt habe und ich auch die Tiefgründigkeit der behandelten Themen grundsätzlich ansprechend und empathisch umgesetzt fand, bekommt das Buch von mir 4 Sterne.

Bewertung vom 01.09.2024
Re-Place - Ein tödlicher Unfall. Ein verlassener Ort. Eine unmögliche Entscheidung.
Mous, Mirjam

Re-Place - Ein tödlicher Unfall. Ein verlassener Ort. Eine unmögliche Entscheidung.


ausgezeichnet

Ich fand Cover und Buchbeschreibung sehr interessant und war direkt neugierig auf den Plot. Obwohl es ein Spannungsroman für Jugendliche ist, so sind die Themen doch recht allgemeingültig und auch für Erwachsene durchaus spannend. Und es trägt eigentlich erheblich zur Spannung bei, dass Melvin aufgrund seines Alters nur beschränkte Möglichkeiten besitzt und deswegen auf seinen Einfallsreichtum angewiesen ist. Ich habe bis zum Schluss mit ihm mitgefiebert.

Zum Inhalt: nach ihrem Umzug sind die Brüder Otis und Melvin einander die besten Freunde und haben im Urban Exploring ein gemeinsames Hobby gefunden. Als sie gerade auf dem Weg zum Jägerhaus, ihrem nächsten Lost Place, sind, verunglückt Otis tödlich. Und schnell wird klar, es war kein Unfall. Doch wer würde Otis töten wollen? Melvin geht der Sache selbst auf die Spur.

Ich fand Urban Exploring eine sehr coole und angemessene Ausgangssituation für die Handlung und glaube, dass das für viele ansprechend ist. Die Idee, dass dabei etwas gefunden wird, das das Schicksal aller für immer verändern könnte, ist ein spannendes Gedankenspiel und die Ereigniskette, die Melvin in Gang setzt, nimmt schnell unerwartete Züge an. Melvin muss im Verlauf der Handlung ein paar schwierige Entscheidungen treffen, die nicht nur die Grenzen der Moral ausloten, sondern auch die von Raum und Zeit. Nach dem Trial and Error-Prinzip lernt er, welche Konsequenzen sich aus seinem Handlung ergeben- ein bisschen habe ich mich dadurch an den Butterfly-Effekt erinnert gefühlt. Das Buch ist damit eine gelungene Mischung aus Coming-of-Age und Mystery.

Tatsächlich war ich überrascht, wie viel mehr noch hinter der Geschichte steckt, als sich auf den ersten Blick erkennen lässt und Melvin muss auf seiner Suche nach dem Mörder seines Bruders einsehen, dass viele Menschen nicht einfach nur gut oder schlecht sind, sondern dass es diverse Grauabstufungen des menschlichen Handelns gibt und dabei lernt er auch viel über sich selbst und seine Beziehung zu seinem Bruder. Die Handlung regt dazu an, darüber nachzudenken, wie man selbst in Melvins Situation reagieren würde, welche Entscheidungen man selbst treffen würde- ein wirklich spannendes Gedankenspiel, wenn man sich darauf einlässt.

Die Kapitel sind kurz und knackig geschrieben, dazwischen gibt es immer wieder die Logbucheinträge von Melvin, die auch dem Leser dabei helfen einen Überblick über die bisherigen Erkenntnisse zu behalten. Das Tempo der Geschichte ist gut angelegt und der Spannungsbogen wird konstant aufrechterhalten. Die Handlung ist nicht allzu komplex und hat mich gut unterhalten. Melvin ist ein authentischer und sympathischer Protagonist, dem man bei seinem Vorhaben Erfolg wünscht. Für mich ein gelungener Jugendroman.

Bewertung vom 01.09.2024
We Conquer the Dark / Angels and Demons Bd.1
Scott, Emma

We Conquer the Dark / Angels and Demons Bd.1


gut

Emma Scott hat als Autorin ja bereits eine gewisse Reputation und das dunkle, wunderschöne Cover hat sein übriges dazu beigetragen, dass ich dieses Buch unbedingt lesen wollt. Tatsächlich muss ich aber sagen, dass das erste Fantasybuch der Autorin nicht so ganz mein Fall war und für mich nicht an ihre Romance-Bücher heranreicht. Für mich hatte die Story einfach nicht das gewisse Etwas um sich gefangen zu nehmen und in ihren Bann zu schlagen.

Zum Inhalt: Lucy lebt ein eher zurückgezogenes, einsamen Leben. Als ein fremder, attraktiver Mann vor ihrer Tür auftaucht und scheinbar Hilfe braucht, überwindet sie sich, nicht einfach wegzusehen und ihn sich selbst zu überlassen. Und es stellt sich schnell heraus, dass diese Entscheidung Lucys Leben für immer verändern wird, denn Casziel ist ein Dämon. Und er hat beschlossen zu sterben. Aber zuerst will er Lucy helfen, ihre Einsamkeit zu überwinden.

Ich hab irgendwie gedacht, dass dies ein Auftaktband ist, weil es als Start einer Reihe angeteasert wurde, aber die Geschichte wirkt in sich recht abgeschlossen und ich fand das Buch dadurch ziemlich überfüllt und auch recht oberflächlich angelegt. Allein schon das Glossar am Anfang hat mich ganz schön überfordert und die Geschichte wird den ganzen Dämonen und dem Worldbuilding rund um die zwei Seiten gar nicht wirklich gerecht. Letztendlich wirkte es auf mich dann doch einfach wie ein Liebesroman, dem man durch den dämonischen Charakter von Casziel den Anstrich eines Fantasy-Romans geben wollte.

Dieses Motiv der Liebe, die alle Widrigkeiten überwindet, ist ja quasi ein alter Schuh. An sich mochte ich aber die Idee mit den Träumen und Visionen von vergangenen Leben und gelebter Liebe, die die Zeiten übersteht, ganz gern. Trotzdem kam diese Seelenverwandtschaft nicht so recht bis zu mir durch und ich fand die Emotionen der beiden Protagonisten wenig greifbar. Dabei ist das ja eigentlich Scotts Steckenpferd.

In der zweiten Hälfte wurde die Geschichte nach dem eher mühsamen Start etwas interessanter, aber so richtig gefunkt hats auch da bei mir nicht. Das Buch ist prinzipiell nicht schlecht geschrieben und liest sich auch sehr flüssig, aber mir hat einfach was gefehlt und mich bis zum Ende nicht so richtig überzeugen können. Ich schwanke zwischen 2 und 3 Sternen.

Bewertung vom 01.09.2024
Hideaway - Verborgenes Verlangen / Devil’s Night Bd.2
Douglas, Penelope

Hideaway - Verborgenes Verlangen / Devil’s Night Bd.2


sehr gut

Ich fand ja tatsächlich den ersten Band der Reihe eher lala und den Smut hart an der Grenze, das fand ich jetzt in diesem Band tatsächlich angenehmer, auch wenn Frauen teilweise auch hier stark sexualisiert und in ein bedenkliches Licht gerückt werden. Der Plot hat mich aber insgesamt stärker angesprochen, auch wenn die Apokalyptischen Reiten hier eher kein Thema mehr waren.

Zum Inhalt: nach dem Verschwinden von Damon sind die anderen Reiter in Alarmbereitschaft. Denn es ist nur eine Frage der Zeit, dass er wiederkommen und sich rächen wird. Deswegen muss Kai ihn unbedingt zuerst finden. Und dabei setzt er auf Banks, eine mysteriöse junge Frau, die immer an Damons Seite stand, auch wenn Kai sich nicht erklären warum. Aber er ist gewillt es herauszufinden.

Banks ist ein spannender Charakter und vor allem ihre destruktive Beziehung zu Damon ist wahnsinnig spannend zu verfolgen. Ich liebe es aber, wie sie über sich hinauswächst, kleine persönlich Erfolge und erste Male feiert und sich endlich von den zwanghaften Banden ihrer Familie loslösen kann. Sie ist eine Protagonistin, die es einem mit ihrer harten Schale schwer macht, sie kennenzulernen. Aber es lohnt sich.

Generell spielt in diesem Band das Thema Familie- durch Blut oder Wahl- eine große Rolle, was ich bei dieser Reihe gar nicht so vermutet hätte, was mir aber gut gefallen hat. Vor allem die Bande zwischen den Reitern und wie sie füreinander einstehen, haben mir gut gefallen. Außerdem werden wieder einige Geheimnisse gelüftet, von denen manche richtig abgründig sind. Als Leser wird man richtiggehend in einen Strudel aus Begier und Verrat hereingezogen und mit angespannten Nerven habe der nächsten Devil‘s Night entgegengefiebert.

Die Geschichte ist düster, schmerzlich und absolut mitreißend.