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Fernweh_nach_Zamonien
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Buchhaim

Bewertungen

Insgesamt 1179 Bewertungen
Bewertung vom 20.04.2023
Welcher Weg ist meiner?
Sabbag, Britta

Welcher Weg ist meiner?


sehr gut

Philosophisches Bilderbuch über Entscheidungsängste: berührend, tiefgründig und lehrreich. Mit ausdrucksstarken Illustrationen.


Inhalt:

Zögernd steht das Kind da. Es ist unsicher, weil es nicht weiß, welcher Weg und welche Entscheidungen die richtigen sind.

Plötzlich hört es eine innere Stimme, die versucht, ihm zu helfen, Kraft zu spenden und Mut zuzusprechen ...


Altersempfehlung:

etwa ab 6 Jahre (im Dialog mit älteren Lesenden)


Illustrationen:

Großformatige und ausdrucksstarke Zeichnungen ergänzen das Gelesene. Vor dem (überwiegend) weißen Hintergrund kommen sie noch besser zur Geltung.

Besonders gut gefallen die maritimen Illustrationen mit Muscheln, Tieren und dem tiefblauen und beruhigend wirkenden Ozean.

Die Mimik des Kindes - hier ist ausdrücklich keine Geschlechterzuordnung erkennbar - wirkt lebendig und intensiv. Gefühle kann man sehr klar lesen und deuten. Der Pinguin als Begleitung ist zuckersüß und wird abschließend zudem für ein Gleichnis genutzt.


Mein Eindruck:

Die innere Stimme - "der Weg" genannt (als großer Star Wars Fan muss ich hier unweigerlich an Mandalorianer denken) - spricht das Menschenkind und somit auch die Lesenden/Zuhörenden direkt an:

"Wie schön, dich zu sehen! [...] Aber sag, warum bleibst du stehen? Zögerst du meinetwegen?" (Zitat)

Es ist gar nicht so leicht, seinen Weg zu finden. Zahlreiche Möglichkeiten, viele Abzweigungen, keine klare Richtung und vielleicht kein Zurück. Wie soll einem da die Entscheidung leicht fallen?

Der Weg zeigt dem Kind, dass die Zukunft nicht nur beängstigende Wendepunkte und mögliche Gefahren, sondern auch Überraschungen und Wunder bereithalten kann.

Zudem ist niemand alleine auf seinem Weg. Seit der Geburt gibt es viele Begleiter. Diese Weggefährten sind hier abstrakt als Pinguin und als Rucksack, gefüllt mit allerlei praktischen Dingen (Fernrohr, Kompass, Lampe und ein Seil) dargestellt.

Sprachlich sind die Texte gut und leicht verständlich. Jedoch wird viel mit Symbolik gearbeitet, die jüngere Kinder vielleicht nicht auf Anhieb verstehen. Ich sehe dieses Bilderbuch daher als "Gemeinschaftsprojekt" mit Erwachsenen sowie als Türöffner für weitergehende Gespräche.

Der richtungsweisende Kompass beispielsweise steht für das Bauchgefühl, auf das man lernen muss, zu vertrauen, ebenso wie auf sein Herz (hier das Fernrohr, welches viel weiter sehen kann, als die Augen).

Ein philosophisches und berührendes Bilderbuch, das Kinder ermutigt in sich zu gehen und selbstbestimmt Entscheidungen zu treffen:

Sei zuversichtlich! Höre auf deinen Bauch, auf dein Herz und deinen Kopf!

Neben der Versicherung "Du bist nicht allein!" steht zudem die Botschaft: "Egal wie deine Entscheidung ausfällt, sie muss nicht perfekt sein! Was für andere genau richtig ist, muss nicht automatisch auch dein Weg sein!"

Ein herzerwärmendes Mut-mach-Buch nicht nur für Kinder.


Fazit:

Ein philosophisches Bilderbuch, das als Türöffner dient und im Dialog zwischen Kind und Vorlesenden Mut macht, auf sich zu vertrauen und bewusst eigene Entscheidungen zu treffen.

Mit ausdrucksstarken und atmosphärischen Illustrationen.


...

Rezensiertes Buch: "Welcher Weg ist meiner?" aus dem Jahr 2023

4 von 4 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 20.04.2023
Der fantastische Mr. Fox
Dahl, Roald

Der fantastische Mr. Fox


sehr gut

Lustige Geschichte mit viel Witz erzählt und farbenfroh illustriert.


Inhalt:

Mister Fox hat die freie Auswahl.

Jeden Tag stibitz er Geflügel bei der Hühnerfarm von Bauer Mops oder bei der Enten- und Gänsefarm von Bauer Mecker oder bei der Putenfarm von Bauer Mies.

Alle drei Bauern sind sehr reich und ein oder zwei Federvieh weniger tut ihnen nicht weh.

Doch Mops, Mies und Mecker hassen den gewitzten Mister Fox und wollen Rache!

Sie schmieden einen fiesen Plan, um Mister Fox und seine Familie aus dem Fuchsbau zu bekommen.

Doch Mister Fox ist einfach viel zu schlau und hat schon längst einen eigenen Plan ...


Altersempfehlung:

etwa ab 6 Jahre


Illustrationen:

Farbenfrohe Illustrationen ergänzen das Gelesene. Der skizzenhafte, nahezu fahrige Zeichenstil von Quentin Blake gefällt mir sehr.

Während der Fuchs, seine Familie und die anderen Tiere sympathisch und farbenfroh gezeichnet sind, überwiegt bei den Bauern die triste Farbwahl und alle schauen passenderweise miesepetrig drein. Hier wird auch in den Bildern bereits deutlich, wer gut und wer böse ist.


Mein Eindruck:

Dies ist für uns das erste Buch von Roald Dahl, in dem ein Tier die Hauptrolle spielt.


Wie bei allen Geschichten des Autors ist jeder Charakter mit seinen Eigenheiten überspitzt dargestellt und klar einzuordnen in Gut oder Böse.

Zunächst werden die drei Bauern vorgestellt.

An ihnen wird kaum ein gutes Haar gelassen:

"Mops, Mies und Mecker

gehn uns auf den Wecker,

sind rund, lang und klein,

oberfies und gemein!"

(Kinderreim, vgl. S. 11)


Wer nun denkt, dass die Drei zurecht einen Groll gegen den Langfinger haben dürfen, weil er sich doch an ihrem Eigentum begreift:

Der Fuchs stiehlt nur, was seine sechsköpfige Familie zum Überleben benötigt, während die Männer sich dem übermäßigen, geradezu maßlosen Genuss von Geflügel und Apfelwein hingeben.

Im Laufe der Geschichte wird Mister Fox durch seinen schlauen - man könnte auch sagen: fantastischen - Plan zum Retter von Dachs, Maulwurf, Hase und Wiesel.

Die drei Bauern, die nur rohe Kräfte sinnlos walten lassen, gehen am Ende leer aus und sitzen pudelnass im Regen um den Fuchsbau versammelt, während die Tiere unterirdisch ein Festmahl genießen.

Obwohl Mister Fox fantastisch ist und sein Plan ausgeklügelt und pfiffig, konnte seine Geschichte nicht mit den anderen Erzählungen des Autors (insbesondere im Hinblick auf Tiefgang und Charaktere) mithalten.

Auch das Ende ist fragwürdig: Ist es tatsächlich das Beste, sich für immer unter der Erde zu verstecken?

Für Diskussionen in Bezug auf Ethik und Moral empfiehlt sich, das Lesealter anzuheben (ca. ab 4. oder 5. Klasse).

Nach Büchern wie "Matilda", "Charlie und die Schokoladenfabrik" oder "Hexen hexen" von Roald Dahl liegt die Messlatte natürlich extrem hoch.

4 von 5 Hühner für diese abenteuerliche Diebestour.


Fazit:

Eine fantastische und lustige Geschichte mit farbenfrohen Illustrationen.


...

Rezensierte Ausgabe: "Der fantastische Mister Fox" Hardcover mit farbigen Illustrationen aus dem Jahr 2022

Bewertung vom 20.04.2023
Jesus total
Moers, Walter

Jesus total


sehr gut

Schräge Geschichte mit derbem Humor und skurrilen Charakteren. Unterhaltsam und doch tiefgründig und gesellschaftskritisch.


Inhalt:

Maria ist kein Kind von Traurigkeit und teilt ihrem Josef die Schwangerschaft kurzerhand als "Wunder" mit. Irgendwie ist es tatsächlich ein Wunder, wenn Gott höchstpersönlich der Erzeuger ist.

Gerade erst geboren, wird Jesus mit zotigen Witzen schon bald zur Nervensäge und ziemlich schnell in die Welt hinausgeschickt.

Statt Bergpredigt, Wunderheilung und Fasten ist Jesus allerdings auf der Suche nach Wein, Weib und Gesang. In Judas findet er zwar einen Jünger, aber statt eine neue Religion zu gründen, landet er am Kreuz (in einem Theaterstück).

Vielleicht ist es für Gott nun an der Zeit, seinen Plan zu hinterfragen ...


WARNUNG!

"Dieses Buch könnte Ihre religiösen Gefühle verletzen. Schlagen Sie es bitte nur auf, wenn Sie sicher sind, dass Sie keine haben."

(Zitat)


Mein Eindruck:

Vor Beginn der Lektüre sollte jedem Lesenden klar sein, dass es sich um Satire handelt und der Humor von Walter Moers sehr speziell ist. Die oben zitierte Warnung ziert nicht grundlos die Rückseite des Buches ;-)

In dem Erlöser sind viele Charakterzüge des kleinen Arschlochs zu finden, dessen Humor und Wortwahl deutlich unter der Gürtellinie man entweder liebt und witzig findet oder komplett verteufelt und niveaulos.

Die Neuerzählung ist nichts für bibeltreue Christen. Gewisse Vorkenntnisse sollten aber vorhanden sein, damit die Anspielungen und Gags nicht ins Leere laufen.

An dem Bild der "Jungfrau" Maria wird kräftig gedreht: unbefleckte Empfängnis? Naja ... Es kommen keinerlei Zweifel auf, dass sie deutlich Spaß an der Sache hat - wenn auch nicht mit ihrem Josef - und ihre Reize auch einzusetzen weiß. So bewahrt sie ihren Sohn vor Schlimmerem, indem sie mit den drei Weisen aus dem Morgenland ins Bett hüpft.

Eigentlich sind es nur zwei Weise, aber da einer der beiden schizophren ist, passt's. Die Dialoge, die daraus entstehen sind herrlich schräg.

In anderen Punkten hält sich Moers stärker an das Original und so werden besonders die Grausamkeiten von Herodes in dem Bildern immer wieder deutlich (gefolterte Gefangene im Hintergrund).

Dass Gott einen ganz eigenen schrägen Humor hat, beweist die Tatsache, dass seine als Boten eingesetzten Engel, die Kleidung tragen, in der sie gestorben sind. Josef erhält Besuch von einem Engel im Ganzkörpertaucheranzug mit offenem Schritt (Herzinfarkt bei einer Natursektparty) und später von einem splitternackten Engel mit Mohrrübe im Hintern, der auf Nachfrage schamesrot anläuft und lieber nicht darüber sprechen möchte.

Selbstverständlich hat auch Satan persönlich einen Kurzauftritt und wenn Gott nicht eingeschritten wäre, hätte sich der (erst seit wenigen Stunden) fastende Jesus für ein Butterbrot verkauft.

Neben platten und derben Witzen bietet dieser bitterböse und beinahe blasphemische Comic aber auch Passagen, die zum Nachdenken anregen.

Ein Messias, der statt Nächstenliebe und Verbreitung einer neuen Religion nur das eine im Kopf hat, und ein Gott, der an sich und seinem Plan zweifelt. Das Vater-Sohn-Verhältnis ist schon reichlich schräg.

Am Ende sieht Gott (dank Petrus) ein, dass beim eigentlichen Wesen des Menschen (egoistisch, asozial ...) sein erster Ansatz einer Religion vollkommen falsch war.

Eine Leseempfehlung für alle Walter-Moers-Fans!

"Jetzt bestellen – oder wollen Sie warten bis zum Jüngsten Tag???"

(Zitat)


Fazit:

Auf den ersten Blick schräg, witzig und grenzwertig.

Auf den zweiten Blick kritisch und mit Tiefgang.


...

Rezensiertes Buch: "Jesus total: Die wahre Geschichte" aus dem Jahr 2022;
erstmals veröffentlicht in den Bänden "Es ist ein ..., Maria" (1992) und "Es ist ein ..., mein Sohn" (1995)

Bewertung vom 17.04.2023
Asterix und Obelix im Reich der Mitte
Gay, Olivier;Tarrin, Fabrice

Asterix und Obelix im Reich der Mitte


gut

Lustiges Abenteuer mit wunderschönen Illustrationen, aber wenig Spannung und zäher Handlung. Achtung: kein Comic!


Inhalt:

Asterix und Obelix eilen der Prinzessin Wun Da zu Hilfe.

Nach einem Putsch des listigen Gegners Deng Tsin Quin wurde ihre Mutter - die Kaiserin von China - abgesetzt, ins Gefängnis geworfen und wartet dort auf ihre Hinrichtung.

Die beiden mutigen Gallier sind bei ihren zahlreichen Abenteuern bereits in viele Länder gereist. Bleibt zu hoffen, dass sie auch im fernen China mit viel Köpfchen und der Kraft des Zaubertrankes den Bösewichten das Handwerk legen ...

Illustriertes Album zum neuen, gleichnamigen Asterix-Realfilm, der demnächst in die Kinos kommt.


Mein Eindruck:

Zunächst ist anzumerken, dass dieses Album zum kommenden Film kein Comic ist.

Bei einigen Covern im Netz ist per Sticker bereits klargestellt: "Neu! Bildergeschichte zum Film". Auch weist der Verlag in der Inhaltsbeschreibung darauf hin. Meine Softcoverausgabe kommt - die Optik dankt - ohne störenden Aufkleber daher. Der Hinweis findet sich aber auf der Rückseite des Heftes.

Da ich bereits vor dem Kauf wusste, dass es kein klassisches Comicheft sein wird, wurde ich diesbezüglich nicht enttäuscht.

Die Illustrationen sind - ähnlich einem Bilderbuch - sehr groß und nehmen teilweise die komplette Seite ein. Die Zeichnungen von Fabrice Tarrin in Anlehnung an den Zeichenstil von Albert Uderzo sind durch das größere Format eindrucksvoll und unterstreichen die Reise in das Reich der Mitte sehr gut. Die Gestaltung der Charaktere, ihre typischen Züge und die Mimik sind hervorragend gelungen.

Der Fließtext fügt sich harmonisch in die Zeichnungen ein. Bei der Altersempfehlung von 8 Jahren und im Hinblick auf das Selberlesen empfinde ich die Schrift als etwas zu klein.

Was die Abenteuer der Gallier so besonders macht, kommt als Bilderbuch leider nicht angemessen zur Geltung.

Der gewohnte Wortwitz und die sonst so zweideutigen und lustigen Namen funktionieren entweder nicht (Cäsars Biographen Biopix und Kapitän Titanix mit seinem unsinkbaren Schiff mal ausgenommen) oder wurden - bis auf wenige Ausnahmen wie To Fu - bei den chinesischen Charakteren gar nicht erst gewählt. Vielleicht habe ich auch zu wenige davon verstanden ;-) Prinzessin Wun Da = Wunder?!

Die Gallier lernen bei ihrer Rettungsmission Tai Chi, Kung-Fu und Akupunktur kennen. Das war es aber auch schon mit Kultur und Vielfalt.

Die Reise selbst findet wenig Beachtung (immerhin mit Kurzauftritt der Piraten) und die liebevollen Neckereien (HÖRR Obelix ... HÖRR Asterix) wirken gestelzt und die Dynamik zwischen den Figuren kommt ohne die entsprechenden Zeichnungen kaum zur Geltung.

Die Story ist unspektakulär und konstruiert. Zu gewollt wird schnell noch hineingepackt, dass Gutemine ihren Gatten, den Chef des Dorfes, lautstark zurechtweist ... das Abenteuer wäre sonst bereits am Anfang zu Ende.

Asterix und Obelix sind BEIDE verliebt. Asterix in die Prinzessin (die zwar eine Schwäche für Blondhaarige aber bereits Heiratspläne hat) und Obelix in die Leibwächterin ...
Zudem streiten die beiden Freunde zu Beginn über Ernährung: weniger Fleisch und dafür mehr Obst und Gemüse. Und wer weiß, ob der Konsum des Zaubertrankes nicht schädliche Auswirkungen hat? Aber Asterix-Abenteuer ohne Zaubertrank?!? Alles ein wenig zu viel des Guten.

Julius Cäsar und Kleopatra mischen auch noch mit. Sie streiten und schmollen wie ein altes Ehepaar. Cäsar unterstützt den hinterhältigen Gegner der Kaiserin nur, um Eindruck zu schinden. Auf diese Weise stehen nun genug Römer für eine abschließende Klopperei zur Verfügung.

Die Handlung wirkt stellenweise sprunghaft und wirr. Ob sie im gewohnten Comic-Format besser funktioniert hätte, bezweifle ich ebenfalls.

Lesende werden ganz gut unterhalten, aber am Ende ist es leider ein sehr oberflächliches Asterix-Abenteuer ohne roten Faden.

Es reicht - aufgrund der ausdrucksstarken Illustrationen - noch knapp für 3 von 5 Sternen.


Fazit:

Ein Asterix-Abenteuer im Bilderbuchformat, welches eher mit seinen wunderschönen, ausdrucksstarken Illustrationen als mit Wortwitz, fesselnder Story und gewohntem Feinsinn punktet.


...
Rezensierte Ausgabe: "Asterix im Reich der Mitte" aus dem Jahr 2023

5 von 5 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 13.04.2023
Wie man als schlechter Gott ein guter Mensch wird (oder auch nicht) / Loki Bd.1
Stowell, Louie

Wie man als schlechter Gott ein guter Mensch wird (oder auch nicht) / Loki Bd.1


ausgezeichnet

Zum Schmunzeln, Mitfiebern und Nachdenken mit coolen sw Illustrationen.


Inhalt:

Loki ist ein Gott mit einer gewissen Vorliebe für Täuschung und Lügen. In Asgard hat man inzwischen die Nase voll von seinem Treiben.

Ob er als Mensch beweisen kann, dass Gutes in ihm steckt? Hat er am Ende vielleicht doch ein Gewissen?

Kurzerhand verwandelt Odin Loki in den elfjährigen Liam Smith und schickt ihn in Begleitung seines "Bruders" Thor - nun Thomas genannt - mit zwei weiteren Aufpassern als "Eltern" auf die Erde.

Von außen betrachtet, eine vollkommen durchschnittliche Familie mit Hund und Eigenheim.

Um zu den Göttern zurückzukehren, soll Loki binnen eines Monats beweisen, dass zumindest ein Hauch Gutes in ihm steckt ...


Altersempfehlung:

ab 10 Jahre


Illustrationen:

Die deutsche Ausgabe einschließlich Buchcover wurde von Ulf K. illustriert. Eine hervorragende Wahl, denn im direkten Vergleich mit dem englischen Original liegen hier Welten zwischen.

Die Charaktere wirken nun viel dynamischer. Der schlichte und moderne Stil gefällt sehr und besonders fasziniert das Abstrakte und Kantige der Figuren, denen man trotz weniger Striche auf einen Blick Sorgen, Ängste und Gefühle ablesen kann.

Skizzen, einzelne Bilder und kurze Comic-Strips ergänzen die Texte und führen die Geschichte in Bildern fort. Das Zusammenspiel ist sehr gelungen. Abwechslungsreich lockern die Zeichnungen die schrägen Ereignisse auf und bilden - trotz schwarz-weiß - eine bunte Mischung.


Mein Eindruck:

Auch wenn man keine oder wenig Kenntnisse der nordischen Mythologie besitzt, findet man sich schnell zurecht. Im Buch-Vorsatz werden die wichtigsten Charaktere vom Gott bis zum menschlichen Fiesling gezeigt. Zudem findet sich eine Darstellung des Weltenbaums.

Lokis Humor ist herrlich schräg und manchmal ungewollt witzig. Seine Erlebnisse hält er in einem Tagebuch fest.

Das Besondere: Jede noch so kleine Lüge wird sofort aufgedeckt und korrigiert.

Somit folgen auf kleine und große Flunkereien flapsige wie lustige Kommentare. Kritik wird gnadenlos abgeschmettert.

"Das System wurde vom Allvater erschaffen, und der ist allwissend. Du wiederum bist eine Nervensäge. Kümmere dich um deine Herausforderung und hör auf, hier rumzuheulen."

(Tagebuch, vgl. S. 33)

Das Tagebuch interagiert regelrecht mit Loki und ist schon bald am Rande der Verzweiflung.

Zusätzlich schaltet sich immer mal wieder der "Ratgeber für sterbliches Leben im 21. Jahrhundert" ein, um für Menschen banale, für Götter jedoch absurde Dinge zu erklären: Job, Schule, Autos, Internet usw. und dies nicht ohne eine gewisse (Gesellschafts-)Kritik und Zweifel an ihrer Sinnhaftigkeit bzw. am Verstand der Erdenbürger.

Lokis Blick auf manche Dinge fasziniert und manchmal wirkt er auf seine eigene Art und Weise sogar sympathisch. Der Wille, Gutes zu tun, ist zumindest vorhanden.

Und doch stürzt der "Loki Tugend-Score" immer weiter abwärts bis ins Unermessliche:

Ehrlichkeit, Hilfsbereitschaft und Bescheidenheit ... alles gar nicht so einfach umzusetzen. Die ersten Versuche, gut zu sein, scheitern kläglich - sehr zur Freude aller Lesenden. Dass der Rest seiner Begleitung - allen voran Publikumsmagnet Thor - sich viel müheloser zurechtfindet, frustriert zusätzlich.

Man fühlt und leidet mit Loki, wenn er enttäuscht von einem moralischen Dilemma zum nächsten schlittert. Zum Fortgang seiner Mission möchte ich an dieser Stelle aber nichts weiter verraten.

Ein lehrreiches Lesevergnügen voller Ironie und Humor, Scharfsinn und Spannung!

Mit "Loki - Warum man als schlechter Gott immer an allem schuld ist (oder auch nicht)" erscheint im Juli ein zweiter Band.


Fazit:

Eine herrlich schräge und unterhaltsame Mission in Tagebuchform.

Auch ernste Themen wie Mobbing und Verrat fließen altersgerecht in die Geschichte ein.

Dank der ausdrucksstarken schwarz-weiß Zeichnungen wächst einem sogar ein (ewiger?) Lügner wie Loki ans Herz.

Eine Leseempfehlung für Jung und Alt!


...

Rezensiertes Buch: "Loki - Wie man als schlechter Gott ein guter Mensch wird (oder auch nicht)" aus dem Jahr 2023

6 von 6 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 10.04.2023
Wo steckt eigentlich Asterix? - Das große Wimmelbuch
Uderzo, Albert;Goscinny, René

Wo steckt eigentlich Asterix? - Das große Wimmelbuch


ausgezeichnet

Toller Suchspaß mit Asterix und seinen Freunden. Kann auch im Team bzw. gegeneinander gespielt werden.


Inhalt:

Im gallischen Dorf bei der klassischen Rauferei, in der Schlacht im Römerlager oder vor dem Palast Cäsars herrscht wimmliges Gewusel!

Aber wo steckt Asterix?

Wer ihn in den Wimmelbildern findet, gewinnt zwei Lorbeerkränze.

Wer die zusätzlichen Suchaufgaben mit Bravour meistert, sammelt weitere Lorbeerkränze.


Altersempfehlung:

ab 5 Jahre


Mein Eindruck:

Die Suchbilder, die jeweils eine Doppelseite ausfüllen, sind wunderbar wuselig und man muss mehrfach hinschauen, um Asterix zu entdecken.

Zusätzlich zu der Aufgabe, Asterix und diverse Lorbeerkränze zu finden, enthält jedes Wimmelbild weiteren Suchaufgaben: Finde einen Fisch mit roten Tupfen, den Piratenkapitän Rotbart, Cäsar und Kleopatra, methusalix, den Dorfältesten uvm.

Diese Aufgaben sind nur beschrieben und nicht (wie bei anderen Büchern) mit kleinen Zeichnungen ergänzt. Die Gesuchten werden aber zu Beginn mit Bild und Name in der Spielanleitung vorgestellt.

Zu guter Letzt gibt es eine Übersicht mit den Lösungen.

Ob man das Buch als Spiel gegeneinander nutzt, d. h. wer die meisten Lorbeerkränze findet, gewinnt, bleibt dem Leser selbst überlassen.

Für größere Kinder definitiv eine spannende Alternative und Ergänzung zu "normalen" Wimmelbüchern.

5 von 5 Lorbeerkränze für dieses wimmlige Suchvergnügen!


Fazit:

Kurzweiliger Suchspaß nach bekanntem Prinzip mit tollen Wimmelbildern und zusätzlichen Aufgaben.

Bonus: Mithilfe der Wimmelbilder kann im Team bzw. gegeneinander gespielt werden. Wer dabei die meisten Lorbeerkränze sammelt, gewinnt.

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Rezensiertes Buch "Wo steckt eigentlich Asterix? - Das große Wimmelbuch" aus dem Jahr 2023

5 von 5 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 29.03.2023
Kleine und große Wunder der Natur
Dawnay, Gabby

Kleine und große Wunder der Natur


ausgezeichnet

Faszinierende Abenteuer für kleine Naturforschende. Mit vielen Sachinformationen und traumhaften Illustrationen.


Inhalt:

Endecke die Natur:

Summende Bienen auf der Blumenwiese, Kaulquappen im Teich, Kaninchen am Waldrand und tief verwurzelte Bäume im Wald.

Erfahre mehr über Pilze, Rotwild, Stare, Hirschkäfer uva.

Können Bäume miteinander kommunizieren?

Wofür benötigen Pflanzen das Sonnenlicht?


Ein Sammelband mit neun verschiedenen Naturgeschichten.


Altersempfehlung:

etwa ab 4 Jahre


Cover-/Einbandgestaltung sowie Illustrationen:

Eine mit viel Liebe zum Detail gestaltete Ausgabe: Buchdeckel mit einer fühl- und sichtbaren Gewebestruktur, wunderschönes Coverbild mit Goldfoliedetails und -schrift.

Optisch wie haptisch ein kleiner Bücherschatz.


Atmosphärische und mit viel Liebe zum Detail gezeichnete Illustrationen ergänzen die Geschichten.

Zielgruppenorientiert sind die Tiere niedlich gezeichnet, die Sonne und die Pilze haben Gesichter, deren Sporen schauen aus wie kleine, fluffige Wichte und es finden sich viele kleine Hingucker: z. B. Sprechblasen mit Noten oder Herzchen oder traurigen Gesichtern, um die unterirdische Kommunikation der Bäume zu veranschaulichen.


Mein Eindruck:

Die Schrift ist schwungvoll und ein wenig verspielt. Poetische Reime und wörtliche Rede werden in einer größeren Schriftart dargestellt.

Beim Selberlesen - besonders für Anfänger - ist es eine Gewöhnungssache. Da das Buch aber ausdrücklich als Vorlesebuch vertrieben wird, ist diese Art der Gestaltung in Ordnung.

Kleine Zuhörende werden direkt angesprochen und einbezogen: "Stell dir nur vor, so unglaublich es klingt: Auch die Bäume im Wald haben Internet!" (vgl. S. 14)

Nach jeder der neun Geschichten gibt es eine Zusatzseite, um weitere Sachinformationen zu vermitteln. Wichtige Wörter und Fachbegriffe stechen hervor und werden komplett in Großbuchstaben geschrieben.

Es gelingt gut, sachliche Informationen in interessante Geschichten zu verpacken.

Auch wenn vielleicht nicht alles auf Anhieb von kleinen Forschenden verstanden wird.

Dieses Vorlesebuch bietet der ganzen Familie einen faszinierenden Einblick in die erstaunliche Tier- und Pflanzenwelt des Waldes und lässt beim nächsten Ausflug in der Natur, diese mit ganz anderen Augen betrachten.

"Jedes Tier und jeder Baum,

jedes Wesen, groß und klein,

birgt sein ganz eigenes Geheimnis.

Und alle zusammen bilden sie vor unseren Augen eine Welt voller Wunder!"

(vgl. S. 93)


Liebste Geschichte ist "Der Tanz der Honigbiene", nicht zuletzt wegen des farbenprächtigen Blumenmeeres auf der Bienenwiese.

4,5 von 5 Honigbienen für dieses liebevoll gestaltete Sachbilderbuch, welches mit fröhlichen Illustrationen das Leben im Wald, am Teich und in der Luft anschaulich aufzeigt und hierbei viele Informationen bietet.


Fazit:

Ein liebevoll gestaltetes Vorlesebuch.

Wissenswertes über die Wunder der Natur verpackt in neun zauberhafte Geschichten.

Vervollständigt durch zusätzliche Sachinformationen und farbenfrohe Illustrationen.


...

Rezensiertes Buch: "Kleine und große Wunder der Natur - Vorlesegeschichten mit ganz viel Sachwissen" aus dem Jahr 2023

3 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 29.03.2023
Die tollpatschige Giraffe und der verlorene Traum
Nüsch, Julia

Die tollpatschige Giraffe und der verlorene Traum


ausgezeichnet

Eine herzerwärmende Erzählung über Mut und Toleranz, Hilfsbereitschaft und Freundschaft. Mit traumhaft schönen Illustrationen.

Inhalt:

An einem wunderschönen Mittwochmorgen ist die Giraffe Annette ungewöhnlich nachdenklich und schweigsam.

Der Fuchs Rainer Maria sorgt sich und fragt nach.

Annette ist traurig, denn sie hatte in der letzten Nacht einen wunderschönen Traum und nun - PUFF - ist er einfach weg. Vergessen!

Der Fuchs ist nicht überrascht, denn Annette ist oft ein wenig zerstreut und tollpatschig.

Zusammen mit weiteren Freunden versucht er, die Erinnerung an den Traum wiederzufinden.

Wird es ihnen gelingen, der tollpatschigen Giraffe neuen Mut zu machen und am Ende ihren Traum wiederzufinden?


Altersempfehlung:

ab 4 Jahre


Covergestaltung/Illustrationen:

Das Cover ist ein wahrer Hingucker und gibt einen Vorgeschmack auf die verträumten Zeichnungen zur Geschichte.

Den Buchvorsatz zieren viele kleine Bilder, welche die Giraffe in unterschiedlichsten - teils sehr lustigen - Posen zeigen.

Die kunstvollen und atmosphärischen Illustrationen gehen Hand in Hand mit den poetischen Texten. Beides stammt aus der Feder von Julia Nüsch.

Die Bilder haben dank der Farbgebung etwas beruhigendes und fast schon magisches. Sie sind detailreich und bringen abwechselnd zum Schmunzeln und zum Träumen.


Mein Eindruck:

Dies ist der zweite Band der Reihe "Wovon träumst du?" und für uns die erste Begegnung mit der Serie. Die Geschichten sind eigenständig und können unabhängig voneinander gelesen werden.

Mit Humor und Charme werden die Ereignisse beschrieben. Neben der Liebe zum geschriebenen Wort fällt auch die Detailliebe in der Gestaltung auf: Annette landet mit einem "PLATSCH" im Wasser. Zudem spielt die Autorin mit der Schriftgröße und hebt in den humorvollen Dialogen einzelne Wörter hervor.

Annette und ihre Freunde sind sehr sympathisch und man fühlt von Beginn an mit der Giraffe mit.

Ihre Freunde geben ihr Bestes, um bei der Suche nach dem verlorenen Traum zu helfen.
Der Fuchs Rainer Maria rät, mit dem Kopf voran elegant in ein Erdloch zu hüpfen, und der Frosch Heinrich empfiehlt, ein Lied zu singen. Für William das Schaf hingehen ist klar: da hilft nur Stricken!

Auch der Mistkäfer Johann Wolfgang und Astrid die Fliege sowie das Nashorn Theodor melden sich zu Wort.
(Die Wahl der Namen ist wirklich wunderbar)

Die Ratschläge werden immer verrückter (und für Lesende und Zuhörende immer lustiger).

Nun ist es leider so, dass die Giraffe Annette zwar liebenswert, gütig und warmherzig ist, jedoch auch ziemlich tollpatschig.

Alle Versuchen, den jeweiligen Rat der Freunde zu befolgen, scheitern kläglich. Die arme Annette stolpert, rutscht aus und verknotet sich ihren Hals. Entmutigen lässt sie sich aber nicht.

Selbstverständlich winkt am Ende des ereignisreichen Tages sowohl für die Giraffe wie auch für all ihre herzensguten Freunde ein Happy End.

Eine traumhafte Geschichte über Freundschaft und Hilfsbereitschaft, Selbstbewusstsein und Mut.

Am Ende des Buches finden sich sogar noch ein paar faszinierende Sachinformationen über Giraffen:
- Wie können sich Giraffen untereinander erkennen?
- Warum haben sie so lange Hälse?
- Ist eine Giraffenzunge wirklich ellenlang?


Fazit:

Annettes unterhaltsame Suche zeigt auf behutsame und liebevolle Weise, dass man nicht aufgeben, allen Mut zusammennehmen und etwas noch einmal versuchen soll. Man muss nur an sich glauben!

Traumhaft schöne und atmosphärische Illustrationen unterstreichen die warmherzige Erzählung.

Eine (Vor-)Leseempfehlung für Jung und Alt!

...
Rezensiertes Buch: "Die tollpatschige Giraffe und der verlorene Traum" aus dem Jahr 2022

4 von 4 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 29.03.2023
Die Reise
Norbury, James

Die Reise


ausgezeichnet

Eine berührende Geschichte über die Höhen und Tiefen im Leben: warmherzig erzählt und liebevoll und atmosphärisch illustriert.


Inhalt:

Die beiden Freunde Großer Panda und Kleiner Drache haben hoch oben in den Bergen in einem Tempel ihr Zuhause gefunden.

Obwohl sie alles haben, was man zum Leben braucht, spürt der Kleine Drache tief im Innern, dass ihm etwas fehlt.

Gemeinsam machen sich die beiden auf eine Reise voller Gefahren, Herausforderungen und neuer Eindrücke ...


Cover-/Einbandgestaltung sowie Illustrationen:

Eine zauberhaft und mit viel Liebe zum Detail gestaltete Schmuckausgabe.

Optisch und haptisch ein wahrer Bücherschatz:

in Halbleinen gebunden, Buchdeckel mit einer fühl- und sichtbaren Gewebestruktur, wunderschönes Coverbild mit Goldschrift.

Im Innern ergänzen wunderschöne Illustrationen die Reise:
- grobe Bleistiftskizzen,
- detaillierte schwarz-weiß Zeichnungen und
- zarte Aquarelle in Regenbogenfarben.

Eine abwechslungsreiche und faszinierende Zusammenstellung, die die Atmosphäre und Gefühle widerspiegeln.


Mein Eindruck:

Während im ersten Buch von Großer Panda und Kleiner Drache einzelne Zeichnungen und Dialoge versammelt sind, wird in diesem Band eine zusammenhängende Geschichte erzählt.

Mit wenigen, aber treffenden Worten erzählt James Norbury eine eindrucksvolle Geschichte über Herausforderungen im Leben, Furcht vor Veränderungen, Zusammenhalt und Freundschaft. Die Botschaften sind tröstlich und berührend.

Manchmal bedarf es gar nicht vieler Worte und so können einzelne Sätze und Dialoge losgelöst von der Handlung für sich allein stehen:

"Große Veränderungen erfordern große Bemühungen."

(vgl. S. 53)

In die Gefühle von Kleiner Drache kann man sich von Beginn an hineinversetzen.

Die beiden leben an einem paradiesischen Ort:
ein schönes Heim umgeben von Wäldern und Bergen. Sie können sich glücklich schätzen und dennoch ist da dieses Gefühl, dass etwas fehlt.

Warum fühlt sich Kleiner Drache trotz allem unvollständig?

Er hat regelrecht ein schlechtes Gewissen. Man könnte denken, er wäre undankbar.

"Du bist unglücklich.
Was nicht schlimm ist, das passiert uns allen manchmal.
Wichtig ist zu spüren, wenn etwas nicht stimmt."
(Großer Panda, vgl. S. 20)

"Veränderung, auch wenn du nicht weißt, wo sie hinführt, ist immer besser als Stagnation.
(Großer Panda, vgl. S. 26)

Auf ihrer Reise müssen sie sich vielen Herausforderungen und Gefahren stellen.

Veränderungen können Angst machen, aber vielleicht ist ein Neuanfang die beste Entscheidung.

Die Geschichte stimmt optimistisch und vermittelt Hoffnung: Scheitern, sich verirren, Fehler machen ... all das gehört zum Leben dazu. Eine berührende Botschaft: Mehr Zufriedenheit und weniger Furcht vor Veränderungen im Leben.

James Norbury hat mit "Großer Panda und Kleiner Drache" einen wahren Bücherschatz geschaffen, der mit "Die Reise" auf eine neue Ebene gehoben wird.

Zeitlos und ehrlich, angefüllt mit kleinen Weisheiten und liebevollen, poetischen Botschaften.

Perfekt zum Verschenken und zum immer wieder Selberlesen.


Fazit:

Ein außergewöhnliches Leseerlebnis für Jung und Alt:

zeitlos, hoffnungsvoll und tiefgründig!

Die beeindruckende Reise zweier Freunde besticht mit warmherzigen Lebensweisheiten, wertvollen Botschaften und ausdrucksstarken, atmosphärischen Illustrationen.

...

Rezensiertes Buch: "Die Reise - Großer Panda und Kleiner Drache" aus dem Jahr 2023

3 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 22.03.2023
Matilda
Dahl, Roald

Matilda


ausgezeichnet

Ein kleines Mädchen trotzt Ungerechtigkeiten. Mit Witz und Charme erzählt und farbenfroh illustriert.

Inhalt:

Die fast fünfjährige Matilda ist ein ganz besonderes Mädchen.

Sie ist hochintelligent und hat sich selbst Lesen und Rechnen beigebracht.

Jeder Blinde mit dem Krückstock sollte ihr außergewöhnliche Talent erkennen und fördern, doch leider sind die Eltern völlig ahnungslos und überlassen ihre Tochter weiterhin sich selbst. Mädchen müssen schließlich nicht schlau sein, sondern nur schön.

Zu allem Überfluss gerät Matilda der Schule in das Visier der Direktorin Fräulein Knüppelkuh ... hier ist der Name Programm!

Einzig die Klassenlehrerin Fräulein Honig erkennt und würdigt Matildas Gabe. Womit sie allerdings nicht gerechnet hat: Matilda ist nicht nur ein Wunderkind, sondern auch ein Zauberkind ...



Altersempfehlung:

ab etwa 9 Jahre



Illustrationen:

Farbenfrohe Illustrationen (mal klein, mal halb- und oft sogar ganzseitig) ergänzen das Gelesene.

Der Zeichenstil von Quentin Blake gefällt sehr und in Farbe kommen die Szenen noch viel besser zur Geltung.

Die Gestaltung der Personen ist sehr schlicht gehalten. Oftmals wirken sie nur grob skizziert. Die effektvolle Mimik leidet hierunter allerdings wenig. Sie ist überspitzt und dabei herrlich lustig. Man muss unweigerlich schmunzeln.

Matilda, die Bücherleserin der Herzen, ist auf Anhieb sehr sympathisch.



Mein Eindruck:

Der Schreibstil ist humorvoll und Lesende werden direkt die spannende Handlung hineingezogen.

Das besondere bei Roald Dahls Büchern ist, dass jeder Charakter hat seine Eigenheiten hat, oftmals überspitzt in Gut und Böse dargestellt, und dass Titelheld:innen eine unglaubliche Entwicklung durchmachen, z. B. vom Außenseiter zum Helden ohne sich dafür zu verbiegen.

Matilda ist wirklich ein außergewöhnlich Mädchen: höflich, bescheiden, herzensgut und wissbegierig.

Ihre Entwicklung zum Bücherwurm mitzuerleben (heimlich, hinter dem Rücken ihrer Eltern) wärmt das Herz.

"Sie segelte mit Joseph Conrad auf altertümlichen Segelschiffen. Sie zog mit Ernest Hemingway nach Afrika und mit Rudyard Kipling nach Indien. Sie reiste um die ganze Welt und saß dabei in ihrem kleinen Zimmer in einer englischen Kleinstadt."

(vgl. S. 20)

In ihrer Familie ist sie allerdings ein Sonderling, wird als dumm beschimpft und soll bloß hübsch aussehen, um sich später einen reichen Mann zu angeln. Die Mutter geht lieber zum Bingo und parkt Matilda vor dem Fernseher, der Vater, ein skrupelloser Gebrauchtwagenhändler, ist in einer Tour beleidigend und herabwürdigend. Es grenzt an ein Wunder, dass Matilda tatsächlich das Kind dieser Eltern ist.

Doch das pfiffige Mädchen weiß sich zu helfen mit lustigen Streichen. Bei so viel Ungerechtigkeit obsiegt auch beim Lesen die Schadenfreude. Verdient haben sie es und sie verstehen noch nicht einmal, wer ihnen das antut. Die dumme Matilda ist zu so etwas nicht fähig.

Als der Wahnsinn seinen Höhepunkt in der Schule mit der übergriffigen Direktorin Fräulein Knüppelkuh findet, wird Matilda unverhofft zur Retterin.

Das Mädchen verfügt mit ihren fünf Jahren über mehr Moral und Anstand als ihre Eltern und die Direktorin zusammen.

Roald Dahl kritisiert nicht nur das Machtgefälle zwischen Eltern und Kind (hier wird allerdings das untypische Gegenstück zu "mein Kind ist ein Genie" gezeigt), sondern auch zwischen Lehrenden und Lernenden.

Einige Szenen, insbesondere das handgreifliche, beleidigende und entwürdigende Verhalten der Direktorin ihren Schützlingen gegenüber, sind sehr überspitzt und schonungslos geschildert: wer sich widersetzt oder widerspricht oder wessen Frisur der Knüppelkuh nicht gefällt, fliegt aus dem Fenster, wird an den Haaren oder Ohren gezogen uvm.

Ich vergebe 5 von 5 Bücher und eine Leseempfehlung für alle Mädchen und Jungen, die phantasievolle und lustige Mut-mach-Geschichten mögen.



Fazit:

Eine warmherzige, fantastische, lustige und unterhaltsame Mut-mach-Geschichte.

Skurrile Charaktere und fröhlich-freche Illustrationen runden die Erzählung ab.



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Rezensierte Ausgabe: "Matilda" Hardcover mit farbigen Illustrationen aus dem Jahr 2022

5 von 5 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.