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Benutzername: 
witchqueen
Wohnort: 
Lüdinghausen

Bewertungen

Insgesamt 338 Bewertungen
Bewertung vom 17.11.2021
Nie zu alt für Casablanca
Frank, Elisabeth;Homma, Christian

Nie zu alt für Casablanca


sehr gut

Darum geht es:
VIER – eine Detektiv-Bande, bei der Gero Valerius, Ina, Eleonora (Elli) und Rüdiger als Kinder/Jugendliche damals jeden Fall gelöst haben. Damals, das ist ein paar Jahrzehnte her und die Kinder von damals sind inzwischen lebenserfahrene ältere Herrschaften. Doch nun gibt es eine Sache, die Ina (inzwischen Journalistin) nicht mehr los lässt. Auf einem Kreuzfahrtschiff soll Elfenbein geschmuggelt werden. Und dafür sollen schon Menschen gestorben sein. Das bringt Ina auf eine Idee. Sie bringt die vier Freunde von damals wieder zusammen und sie lassen VIER wieder aufleben. Kurzerhand buchen die vier die nächste Kreuzfahrt mit MittelmeerTours. Es geht nach Casablanca, Cadiz und Valencia. Ina schleust sich als Hostess in die Crew ein, die anderen drei fahren als „normale“ Passagiere mit. Und damit beginnt eine sehr spannende und aufregende Reise für die vier. Denn nicht nur an Bord müssen sie aufpassen, dass ihre Tarnung nicht auffliegt. Vor allem bei den Landausflügen geht es ordentlich rund.

Meine Meinung:
Ein toller Krimi für alle, die es wenig blutig mögen. Ein Krimi, der alle begeistern wird, die auch den „älteren Semestern“ eine Chance als Hobby-Detektive geben wollen.
Die Charaktere und auch die jeweilige Umgebung (sei es nun das Schiff oder die Orte) werden toll beschrieben. Man überall sofort ein konkretes Bild vor Augen und fühlt sich direkt dabei. Das Kopfkino bekommt hier einiges zu tun. Einziger Schwachpunkt: Leider wird es einigen Stellen etwas übertrieben und daher leicht unglaubwürdig.

Der Schreibstil ist leicht und flüssig. Es lässt sich sehr angenehmm lesen und man kommt zügig voran. Das 334 Seiten lange Buch ist in 3 Teile – und diese sind wiederum im Tage (und diese nochmal in Kapitel) – unterteilt. So kann man das Buch sowohl in einem Rutsch, aber auch sehr gut in mehrere Abschnitte unterteilt lesen.

Mein Fazit:
Wer einen „blutrünstigen“ Thriller oder Krimi sucht, ist hier komplett falsch. Wer aber einer durchaus spannenden und humorvollen Detektiv-Geschichte mit Protagonisten in den besten Jahren (man ist halt „Nie zu alt für ...“) eine Chance geben will, der kommt hier voll auf seine Kosten. Ich vergebe hier eine 4-Sterne-Leseempfehlung.

Bewertung vom 02.11.2021
Dorfgeflüster 1: Chaos hinterm Blumenbeet - oder: Schlüsselfertig. Bestsellerautorin Meike Winnemuth ist begeistert: »Die Hölle ist ein deutsches Dorf - der Himmel ist dieser Roman darüber.« (eBook, ePUB)
Rick, Kirsten

Dorfgeflüster 1: Chaos hinterm Blumenbeet - oder: Schlüsselfertig. Bestsellerautorin Meike Winnemuth ist begeistert: »Die Hölle ist ein deutsches Dorf - der Himmel ist dieser Roman darüber.« (eBook, ePUB)


weniger gut

Darum geht es:
Silke ist eine ganz normale junge Frau von 27 Jahren. Sie wohnt in einem kleinen, idyllischen Dorf, in dem jeder jeden kannt, hat einen tollen Job als Sparkassen-Angestellte, einen netten Verlobten, der einmal das Autohaus seines Vaters übernehmen soll, nette Freunde ... eigentlich könnte sie ein rundum glückliches Leben führen. Doch dann - von einem Tag auf den anderen – gerät ihr Leben völlig aus den Fugen. Ihr wird in der Sparkasse gekündigt. Schließlich kann ihren Job ja auch ein Geldautomat übernehmen. Dann erwischt sie ihren Verlobten, wie der ein Schäferstündchen mit der Friseurin Monique hat. Ausgerechnet in dem Waldstück, was Silke von ihrer Großmutter geerbt hat. Und so steht Silke plötzlich völlig perspektivlos da. Ohne Job, ohne Mann, ohne Plan und schon erst recht ohne Idee, was sie aus ihrem Leben jetzt machen soll. Und so lebt sie erst einmal in den Tag hinein, ohne irgendjemandem etwas von ihrer Lage zu erzählen. Erst als sie bei der Besichtigung eines Massivhausparkes (schließlich wollte sie ja mit ihrem Verlobten ein Fertighaus bauen) ihrem „Traummann“ begegnet, sieht sie eine Perspektive und sie beginnt, sich Gedanken über ihr zukünftiges Leben zu machen.

Meine Meinung:
Die Geschichte dreht sich um die 27jährige Protagonistin Silke, die ein recht langweiliges Leben führt. Und genauso ist auch das Buch. Einfach nur langweilig. Es wird über weite Strecken das langweilige Leben, ein Feuerwehrfest, der Massivhauspark usw. wirklich unglaublich langweilig dargestellt. Was vielleicht von der Autorin witzig gedacht war, war entweder völlig überzogen dargestellt oder die Witze bzw. Situationen waren solche, die man schon tausendfach irgendwo gesehen oder gelesen hatte. Weder lustig noch erheiternd, sondern peinlich und albern. Besser wird es auf den letzten 30 Seiten, wo die Protagonistin endlich den Hintern hoch kriegt und in ihrem Leben etwas ändert. Leider viel zu spät.

Das Cover mit dem netten Landhaus mit Reetdach und der Ziege mit Halstuch haben mir sehr gefallen. Allerdings hat all das mit der Geschichte überhaupt nichts zu tun.
Der Schreibstil ist einigermaßen leicht und flüssig. Der Lesefluss wird jedoch durch etliche Rechtschreibfehler etwas getrübt. Das 380 Seiten lange Buch ist in 17 Kapitel (inklusive Pro- und Epilog) unterteilt. So kann man das Ganze sehr gut auch in mehrere Abschnitte unterteilt lesen.

Mein Fazit:
Leider muss ich hier sagen, dass mich das Buch nicht überzeugen konnte. Im Gegenteil. Ich war enttäuscht und habe hier sehr viel mehr erwartet. Ich würde das Buch nicht weiterempfehlen und vergebe hier (mit zwei zugedrückten Augen) noch grade 2 ganz schwache Sterne.

Bewertung vom 28.10.2021
MILLIRAHMSTRUDELMORD
Delore, Kate

MILLIRAHMSTRUDELMORD


ausgezeichnet

Darum geht es:
Ach, wie könnte es doch so schön sein, im beschaulichen Dacklrain. Ein friedliches, kleines Dörfchen. Ein Wellnesshotel mit angeschlossenem, landwirtschaftlichen Krauthof. Doch schon sehr bald ist Schluss mit beschaulich. Die Hotelbetreiberin und Landwirtin pflügt mit ihrem Traktor den Acker, als sie plötzlich statt eines Kohlkopfes einen menschlichen Kopf in der Pflugschar hängen hat. Der Kopf gehört einem ehemaligen Gast des Wellnesshotels, in dem gerade auch Kommissear Nick Hallinger mit seiner Frau Urlaub macht. Der staunt nicht schlecht, als eine Tigermücke aus dem Mund des Toten fliegt. Wo kommt die nur her. Und wo bitte ist der Rest der Leiche? Der findet sich unmittelbar darauf mitten auf dem Marktplatz. Aufgehängt am Maibaum. Wer macht nur so etwas Brutales? Nick Hallinger beginnt, mit seinem Kollegen Justus Steinreiter zu ermitteln. Dabei werden die beiden tatkräftig von der „Neugierde in Person“, der Hotelangestellten und Freund Steinreiters, Alexandra (Lexi) Bäumel „unterstützt“. Diese bringt sich dabei ein ums andere Mal in immer größere Schwierigkeiten. Und es bleibt auch nicht bei der einen Leiche.

Meine Meinung:
Selten habe ich mich bei einem Krimi derart gut unterhalten gefühlt. Hier kommt alles zusammen. Wundervoll beschriebene Örtlichkeiten, unglaublich lebensnahe und authentisch dargestellte Charaktere, ein spannender Kriminalfall mit etlichen Wendungen und eine gehörige Portion Humor. So liebe ich Krimi lesen. Man wird immer wieder zum miträtseln animiert. Und man kommt nicht umhin, an der ein oder anderen Stelle wirklich laut zu lachen. Der bayrische Dialekt der immer wieder bei den Unterhaltungen oder Gedanken der Charaktere einfließt, tut ein Übriges, dass das Buch sehr authentisch daherkommt.

Der Schreibstil ist leicht und flüssig. Es lässt sich sehr angenehm lesen und man kommt zügig voran. Das 210 Seiten lange Buch ist in 14 Kapitel unterteilt. So kann man es bequem auch in mehreren Abschnitten lesen. Sehr gut gefallen hat mir auch, dass am Ende des Buches einige bayrische Begriffe im Glossar erklärt werden. So kann auch derjenige, der des Bayrischen nicht mächtig ist, gut klarkommen und immer wieder nachschlagen.

Als kleines „Schmankerl“ gibt es ganz zum Schluss auch noch das Rezept für den Millirahmstrudel zum Nachmachen.

Mein Fazit:
Ein wundervolles Lesevergnügen, dass man sich nicht entgehen lassen sollte. Davon braucht man mehr. Ich vergebe hier 5 Sterne und kann das Buch nur jedem wärmstens empfehlen.

Bewertung vom 25.10.2021
Reedertod auf Juist. Ostfrieslandkrimi (eBook, ePUB)
Uliczka, Rolf

Reedertod auf Juist. Ostfrieslandkrimi (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Darum geht es:

Es brennt auf Juist. Die Haushälfte von Johann und Gesine Ukena steht lichterloh in Flammen. Als der Brand gelöscht ist, finden sich die Leichen der Hausbesitzer. Doch schnell wird klar, dass es sich hier nicht um einen tragischen Unglücksfall handelt. Aber wer hat ein Motiv, die beiden umzubringen? Und auch hier wird schnell klar, dass es einen ganzen Haufen Verdächtige gibt. Hat sich doch Johann Ukena überall mehr als nur unbeliebt gemacht, im Privaten wie im Geschäftlichen. Angefangen hat alles vor mehr als 10 Jahren. Den Brüdern Wilko und Johann Ukena gehört viel Land. Dieses will die Gemeinde mit Hilfe von Investoren zu einem Feriendorf verwandeln. Wilko Ukena wollte verkaufen, Johann Ukena nicht. Und er hat sich mehr als 10 Jahre lang durchgesetzt. Einige Investoren sind inzwischen abgesprungen, andere haben Johann Ukena offen gedroht, dass man ihm „Feuer unter’m Hintern“ machen wolle. Nun scheint einer diese Drohung wahr gemacht zu haben. Aber wer war es? Ein Fall für Femke Peters und ihr Team. Und es soll nicht bei den beiden Brandleichen bleiben.

Meine Meinung:
Wieder mal ein toller und spannender Fall für Femke Peters und ihr Team. „Reedertod auf Juist“ ist der 4. Band um die Ermittlerin und mich praktisch wie „nach Hause kommen“. Das Buch lässt sich aber ohne Weiteres auch als Einzelband lesen. Hier sind (wie bei allen Büchern von Rolf Uliczka) keine Vorkenntnisse aus den Vorgängerbänden von Nöten. Allerdings bringt man sich um das Lesevergnügen, dass die Vorgängerbände mit sich bringen. Sollte wirklich mal etwas aus einem vorherigen Band einfließen, wird es kurz erklärt.

Die Charaktere und auch die Landschaften sind sehr authentisch und liebevoll beschrieben. Man hat das Gefühl, man ist mittendrin im Geschehen. Man wird immer wieder zum miträtseln und mitermitteln animiert. Und jedes Mal, wenn man denkt: Jetzt weiß ich wer es war! Zack, wird man eines Besseren belehrt und die Geschichte macht einen Twist in eine andere Richtung. So bleibt es bis zum Schluss spannend und der Täter wird auch tatsächlich erst am (schlüssigen) Ende entlarvt. Einfach herrlich.

Das Buch ist in 11 Kapitel (inklusive Pro- und Epilog) unterteilt. So kann man bequem auch in mehrere Abschnitte unterteilt lesen.

Mein Fazit:
Wieder mal ein wundervoller, spannender Küstenkrimi aus der Feder von Rolf Uliczka. Ich habe mich wieder bestens unterhalten gefühlt. Das ist ein Krimi, wie ich ihn liebe. Ich kann das Buch nur jedem empfehlen. Von mir gibt es 5 Sternchen.

Bewertung vom 20.10.2021
Mörtel und Maus wollen hoch hinaus
Engler, Michael

Mörtel und Maus wollen hoch hinaus


ausgezeichnet

Darum geht es:
Mörtel ist ein Wandwichtel. Er lebt mit seinen Eltern, seinem Bruder Kelle und seiner Schwester Feinstaub unter den Dielen (in den Zwischendecken) und Wänden eines alten Hauses. Aber Mörtel ist kein Wandwichtel oder besser gesagt: Er will kein Wandwichtel sein. Und schon gar nicht will er Leben führen, wie sein Vater. Nein! Mörtel will ein Held werden. Aber wie wird man eigentlich ein Held? Was muss man dafür machen? Das weiß Mörtel eigentlich gar nicht so genau. Und auch seine Freundin Maus kann ihm da nicht helfen. Aber dann basteln Mörtel und Maus einen Papierflieger. Und mehr aus Versehen als mit Absicht schwebt Mörtel mit diesem Papierflieger über den Kirchplatz bis ganz auf die andere Seite. Doch wie kommen Mörtel und Maus wieder nach Hause? Auf ihrem langen Weg zurück erleben die beiden so manches Abenteuer. Ob sie wohl wohlbehalten nach Hause kommen?

Meine Meinung:
Eine wunderschöne und spannende Abenteuer-Geschichte um einen kleinen Wichtel-Jungen und seine Freundin, die Maus. Ein ums andere Mal muss Mörtel zum Held werden. Nicht für andere, sondern für sich selbst. Er muss wieder und wieder seine Ängste überwinden und Lösungen für seine „Probleme“ finden. Das gelingt ihm nur mit Hilfe seiner Freundin, der Maus, bzw. mit denjenigen, die er auf seinem spannenden Heimweg so trifft. Eine tolle Geschichte von Mut und Vertrauen; vor allem in die eigenen Fähigkeiten.

Das insgesamt 127 Seiten lange Buch ist in mehrere Abschnitte unterteilt. 114 Seiten umfasst die Geschichte von Mörtel und Maus. Diese 114 sind nochmals in 14 Kapitel unterteilt. So kann das Buch bequem auch in mehrere Abschnitte aufgeteilt gelesen oder vorgelesen werden. Die letzten Seiten sind mit Rätseln bzw. Basteltipps gefüllt, die alle einen Bezug zu der Geschichte haben. Das hat uns sehr gut gefallen. So kann das Buch nochmals reflektiert werden.

Der Schreibstil ist wunderbar leicht und flüssig. Es sind keine überlangen oder komplizierten Sätze zu finden, mit denen Kinder nicht klarkommen. Auch wurde völlig auf Fremd- bzw. Schimpfworte verzichtet, was ein weiterer sehr großer Pluspunkt für mich ist.

Das Buch ist durchgehend mit wunderschönen Illustrationen bebildert. Mal ist es ein Rand um die Seiten, mal ein Papierflieger neben der Seitenzahl oder auch tolle Bilder vom jeweiligen Abenteuer. Die Farben (hauptsächlich Erd- und Grüntöne) harmonieren wundervoll und lassen weder auf ein reines Jungen- noch auf ein reines Mädchenbuch schließen.

Mein Fazit:
Eine wundervolle, spannende und wunderschön illustrierte Geschichte für die ganze Familie. Zum Vor- oder (für die Größeren) zum Selbstlesen, für Jungen, für Mädchen, für Erwachsene ... Hier kommt jeder auf seine Kosten. Von mir eine ganz klare Leseempfehlung. Ich vergebe hier die volle Punktzahl: 5 Sterne.

Bewertung vom 19.10.2021
Der war schon tot
Kohl, Erwin

Der war schon tot


ausgezeichnet

Darum geht es:
Lukas Born, ehemaliger Polizist und nun Privatdetektiv, ist passionierter Dauercamper. Im Augenblick hat er mit einem kleineren Fall zu tun. Er soll Heike finden. Das ist nicht etwa eine junge Frau ... nein, Heike ist eine schwarz-weiße Kuh. Noch während er damit beschäftigt ist, herauszufinden, wo das Rindvieh abgeblieben ist, stolpert er unversehens in einen neuen Fall. Eine ältere Dame beauftragt ihn damit, die Todesumstände ihres Enkels (Lennart) herauszufinden. Dieser wurde von einem Auto überrollt, als er splitterfasernackt nachts auf der Landstraße gelegen hat. Doch wie kam er dorthin? Und warum lag er nackt auf der Straße? Je mehr sich Born mit den Todesumständen des jungen Mannes beschäftigt, je tiefer gerät er in einen höchst mysteriösen Fall, denn schon bald stellt sich heraus, dass nicht nur Lennart nicht mehr lebt, sondern auch seine Freundin spurlos verschwunden ist. Hängen die beiden Fälle zusammen?
Und als ob Born nicht schon genug damit um die Ohren hat, muss er sich auch noch um die Schulprobleme seines Sohnes Bastian kümmern, die sich als alles andere als harmlos herausstellen. Und dann ist da auch noch seine Freundin, die sich in den Kopf gesetzt hat, eine spießige Doppelhaushälfte zu mieten, was Born so gar nicht schmecken will. Will er doch als passionierter Dauercamper auf gar keinen Fall zum „Spießbürger“ mutieren.

Meine Meinung:
Schon der Titel „Der war schon tot“ lässt einen schmunzeln. Und das ist nicht das Einzige, was einen das ein oder andere Mal durchaus Lachen lässt. Das Buch kommt ohne viel Blutvergießen daher, ist aber deshalb nicht weniger spannend. Im Gegenteil: ein spannender und sehr humorvoller Cosy-Crime vom Niederrhein. Ich habe mich köstlich amüsiert.

Die Figuren in diesem Buch sind sehr gut und total authentisch beschrieben. Man hat direkt zu jedem ein konkretes Bild vor Augen. Auch die jeweiligen Schauplätz und Situationen sind so beschrieben, dass man sich einfach mittendrin fühlt.

Der Schreibstil ist leicht und flüssig. Es lässt sich sehr angenehm lesen und man kommt zügig voran. Das 253 Seiten lange Buch ist in 40 Kapitel (inklusive Pro- und Epilog) unterteilt. So kann man die Geschichte sehr gut auch in mehrere Abschnitte unterteilt lesen. Wenn man es denn aus der Hand legen will.

Mein Fazit:
Spannende und humorvolle Unterhaltung für alle Fans von Cosy-Crime. Ich habe mich köstlich unterhalten gefühlt und würde gerne mehr davon lesen. Von mir gibt es hier 5 Sterne.

Bewertung vom 17.10.2021
Klippentod / Simon Jenkins Bd.1
Bray, Ian

Klippentod / Simon Jenkins Bd.1


schlecht

Darum geht es:
Eine junge Frau – Victoria - fällt in Cornwall von den Klippen. Sie ist sofort tot. Alles deutet auf einen Unfall hin. Doch Mary – ihre beste Freundin – glaubt nicht an einen Unfall. Sie ist fest davon überzeugt, dass Victoria gestoßen wurde. Doch niemand will ihr glauben. In ihrer Verzweiflung wendet sie sich an Simon Jenkins, einen ehemaligen Polizisten, der nach einem Dienstunfall mit einer Gehbehinderung aus dem Dienst ausgeschieden ist und jetzt als Künstler sein Auskommen sucht. Vielleicht kann er ihr helfen? Doch das ist nicht Marys einzige Baustelle. Ihr Ex-Freund taucht auf und macht ihr das Leben schwer. Genauso wie ein Immobilien-Hai, der alles in dem verschlafenen Nest, das Mary ihre Heimat nennt, aufkaufen und einen Freizeitpark daraus machen will. Und dann ist da noch Dennis Green, ein Jugendfreund von Mary, der nun sein Elternhaus geerbt hat und zurück in seiner alten Heimat ist. Dann taucht einen zweite Leiche auf und der Ex-Polizist Jenkins glaubt langsam auch nicht mehr an einen Zufall. Er beschließt, Mary zu helfen und beginnt auf eigene Faust zu ermitteln.

Meine Meinung:
Leider verspricht der Klappentext sehr viel mehr als das Buch hält. Spannung sucht man hier leider vergebens. Die ersten 400 Seiten ziehen sich unglaublich in die Länge. Hier stochern wir die ganze Zeit in der Vergangenheit des Ex-Polizisten und Mary. Der Ex-Polizist ist Maler und Mary Kunsthistorikerin. Es geht vorwiegend um Farben, Farbbestellungen, Lichtverhältnisse usw. Dann geht es um Marys Vergangenheit, um Gemälde zeitgenössischer Künstler. Es geht wieder und wieder um Musik, Pub-Besuche und Alkohol. Dabei verliert sich der Autor in Unmengen Kleinigkeiten und Nebensächlichkeiten. Es geht vom Hundertsten ins Tausendste.
Der eigentliche Krimi hätte Platz auf 100 Seiten gefunden.

Der Schreibstil ist in Ordnung. Es lässt sich – rein vom Stil her – recht zügig lesen.
Das 556 Seiten lange Buch ist in 46 Kapitel (inklusiver Pro- und Epilog) unterteilt. So kann man die Geschichte auch gut in mehrere Abschnitte unterteilt lesen.

Mein Fazit:
Ein Pageturner ist definitiv was anderes. Spannung sucht man vergebens. Die Bezeichnung Krimi hat dieses Buch ganz sicher nicht verdient und weckt sowohl vom Titel als auch vom Klappentext Erwartungen, die es vorne und hinten nicht erfüllt. Ich vergebe hier leider, leider nur 1 Stern.

Bewertung vom 07.10.2021
Das Leben, ein großer Rausch / Die Polizeiärztin Bd.2
Sommerfeld, Helene

Das Leben, ein großer Rausch / Die Polizeiärztin Bd.2


ausgezeichnet

Darum geht es:

Berlin 1922:
Die Inflation ist in vollem Gange und die Menschen können sich das Leben kaum noch leisten. Auch Magda Fuchs – eigentlich Ärztin für Kinder- und Frauenheilkunde – spürt das in ihrem Alltag als Polizeiärztin deutlich. Doch ausgerechnet in diesen harten Zeiten gibt es für Magda einen Lichtblick. Sie eröffnet in Charlottenburg ihre erste eigene Praxis. Doch sie merkt sehr schnell, dass von ihr mehr verlangt wird, als nur die übliche Gesundheitsvorsorge. Immer wieder kommen Patientinnen mit einem ganz besonderen Wunsch. Schließlich haben die meisten Frauen schon genug hungrige Mäuler zu stopfen. Und auch Magda – grade frisch verheiratet mit ihrem Kuno - stellt sich die Frage, ob man in dieser unsicheren Zeit in Kind großziehen kann.
Medizinstudentin Celia ist nach einem schweren Schicksalsschlag auch wieder verliebt. In Edgar. Den Sohn des reichsten Mannes im Land. Aber ist sie auch bereit, dafür die Freiheiten aufzugeben, für die sie so schwer gekämpft hat?
Und dann ist da auch noch Fräulein Doris. Sie will als Schauspielerin ganz groß rauskommen und unbedingt ein „Glanz“ werden. Dafür ist sie bereit viel zu riskieren. Zu viel?


Meine Meinung:
Eine wundervolle Fortsetzung von Band 1, der uns ins Berlin der Jahre 1922 bis 1924 entführt. Der 2. Band um die Polizeiärztin Magda Fuchs beginnt genau dort, wo der 1. Band endet, denn das letzte Kapitel von Band 1 ist – mit Ergänzungen - das erste Kapitel von Band 2. So ist man sofort wieder mittendrin im Geschehen. Durch die wundervolle Beschreibung der Handlungsort und der Charaktere kann man sich unglaublich gut in die Geschichte hinein versetzen. Man hat das Gefühl, als würde all das jetzt um einen herum geschehen. Man hat von allem und jedem direkt ein konkretes Bild vor Augen und man fühlt mit. Helene Sommerfeld versteht es sehr geschickt, unser Kopfkino in Gang zu setzen.

Der Schreibstil ist gewohnt leicht und flüssig. Es lässt sich angenehm lesen und man kommt zügig voran. Das 544 Seiten lange Buch ist in 18 Kapitel unterteilt. So kann man es sowohl in einem Rutsch, aber auch in mehrere Abschnitte unterteilt gut lesen.

„Polizeiärztin Magda Fuchs – Das Leben, ein großer Rausch“ ist der 2. Band der Serie. Ich würde empfehlen, den 1. Band vorher zu lesen. Es werden zwar die Hintergründe und Vergangenheiten der Charaktere kurz angerissen, aber man versteht sicherlich viele Sachen besser, wenn man den 1. Teil kennt.

Besonders gut gefallen hat mir, dass hier am Anfang nochmals alle wichtigen Personen in einer kurzen Auflistungen erwähnt werden.

Mein Fazit:
Eine wundervolle und sehr gelungene Fortsetzung der Reihe um die Polizeiärztin Magda Fuchs. Ich kann die Reihe nur weiterempfehlen. Von mir gibt es hier eine Leseempfehlung mit 5 Sternen.

Bewertung vom 02.10.2021
Das Weihnachtsherz
Schwarzhuber, Angelika

Das Weihnachtsherz


sehr gut

Darum geht es:
Ein erster Geschichtenstrang spielt in der Gegenwart. Katja Tanner ist Goldschmiedin. Sie liebt was sie tut und sie soll später mal die Goldschmiede, die ihre Familie seit mehreren Generationen betriebt, übernehmen. Um dafür bestmöglich ausgebildet zu sein, lebt die junge Frau zur Zeit in Brasilien. Dort will sie bei einem der besten seines Faches auch die Kunst des Edelstein-Schleifens erlernen und vertiefen. Sie hofft, dass sie noch reichlich Zeit hat, bis sie das Familienunternehmen übernehmen muss, denn zu ihrem Vater, seiner neuen Frau und ihrer Halbschwester hat sie fast keinen Kontakt mehr. Und das hat auch seinen Grund. Katja wurde von ihrer Stiefmutter (als diese mit ihrer Halbschwester schwanger war) quasi rausgeschmissen. Und auch ihrem Vater was Katjas Auszug ganz recht. Nun bittet Katjas Vater sie, nach Hause zu kommen. Zunächst weigert sich Katja. Doch als Katjas Stiefmutter sie aus dem Krankenhaus anruft, weil ihr Vater grade notoperiert wird, bricht sie alle Zelte in Brasilien ab und steigt sie ins nächste Flugzeug nach Deutschland. Die Goldschmiede läuft mehr schlecht als recht und Katja muss sich dringend etwas einfallen lassen. Ob das gelingen wird?

In einem zweiten Geschichtenstrang finden wir uns im Jahr 1944 wieder. Die junge Marianne ist verliebt. Ausgerechnet in Bernard, einen französischen Kriegsgefangenen. Das ist natürlich in den letzten Kriegsjahren nicht ganz einfach. Wenn das bekannt würde, dass die beiden heimlich ein Verhältnis haben ... nicht auszudenken. Und so können sich die beiden immer nur heimlich treffen. Marianne macht ihrem Bernard ein besonders Geschenk, das damals mit heute verbindet.

Meine Meinung:
Eine Geschichte, die ans Herz geht. Besonders der Teil, der 1944 spielt, hat mich tief bewegt. Man kommt seht gut in die Geschichte rein. Die Protagonisten sind alle sehr gut beschrieben. Man hat ziemlich schnell zu jedem ein konkretes Bild vor Augen. Auch in die jeweiligen Situationen kann man sich sofort gut hineinversetzen und mitfühlen. Einzig Katjas Stiefmutter war mir total unsympathisch. Die Liebesgeschichte zwischen Marianne und Bernard von 1944 hat mich total überzeugt. Die Liebesgeschichte(n), die sich in der Gegenwart entspinnen, hätte ich persönlich jetzt nicht gebraucht. Auch handelt es sich hier nicht – wie der Titel und das schön gestaltete Cover vermuten lässt – um eine reine Weihnachtsgeschichte, sondern um eine Familien-Liebes-Geschichte. Weihnachten kommt hier nur ganz am Rande vor.

Der Schreibstil ist durchaus flüssig. Es lässt sich gut lesen und man kommt recht zügig voran. Das 382 Seiten lange Buch ist in insgesamt 30 Kapitel (inklusive Epilog) unterteilt. So kann man das Buch sehr gut in einem Rutsch oder aber auch in mehrere Abschnitte unterteilt lesen.

Mein Fazit:
Wer einen Weihnachtsroman erwartet, der ist hier völlig falsch. Wer aber eine wundervolle, romantische Familien-Liebes-Geschichte lesen möchte, der ist hier goldrichtig. Von mir eine 4-Sterne-Leseempfehlung.