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Lesehonig
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Berlin

Bewertungen

Insgesamt 196 Bewertungen
Bewertung vom 09.07.2021
Eine Liebe zwischen den Fronten
Peter, Maria W.

Eine Liebe zwischen den Fronten


ausgezeichnet

Madleine ist Französin und liebt den Berliner Arzt Paul. Doch dann beginnt 1870 der deutsch-französische Krieg. Das Liebespaar wird getrennt. Paul muss als Stabsarzt an die Front und Madleine flieht in ihre Heimatstadt Metz. Doch die deutschen Truppen dringen nach Lothringen vor und Madleine und ihre Familie müssen um ihr Leben fürchten, während Paul auf der anderen Seite steht und hilflos zusehen muss. Die Autorin hat auch in diesem Roman unglaublich gute Recherchearbeit betrieben und die geschichtlichen Fakten geschickt in die Geschichte eingearbeitet. So hat man hier das Vergnügen sowohl eine emotional berührende Geschichte zu lesen als auch historische Fakten nebenbei aufzunehmen. So wird Bismarck zum Leben erweckt und auch weniger bekannte Helden/innen bekommen eine Stimme. Maria W. Peter hat auch diesen Roman mit viel Herzblut geschrieben. Man spürt die Liebe zu ihren Figuren und die Poesie in den Szenen.
Für mich war dieser Roman in jedem Fall eine Bereicherung. Die Geschichte hat mich sehr berührt und gefesselt. Und ich habe durch das Buch einen Teil der deutsch-französischen Geschichte erlebt, der mir bisher nur durch trockene Fakten aus der Schule bekannt war.

Bewertung vom 30.06.2021
Schwarzer Nachtschatten / Apothekerin Maja Ursinus ermittelt Bd.1
Seibold, Jürgen

Schwarzer Nachtschatten / Apothekerin Maja Ursinus ermittelt Bd.1


ausgezeichnet

"Schwarzer Nachtschatten" Teil 1 der Maya Ursinus Reihe von Jürgen Seibold.
Obwohl das ja der erste Teil ist, war es für mich der zweite, denn ich hatte zuerst den zweiten Teil "Rote Belladonna" gelesen. Der hat mir so gut gefallen, dass ich unbedingt herausfinden musste, wie alles mit Maya begann.
Maya ist Apothekerin und Verdächtige in einem Mordfall. Denn ihr Ex wurde vergiftet. Als dann noch ihre Nachbarin auf gleiche Art und Weise stirbt wird die Polizei doch sehr misstrauisch. Um ihre Unschuld zu beweisen, nimmt Maya selbst die Ermittlungen auf.
Auch dieser Band hat mich nicht enttäuscht. Ganz im Gegenteil schon nach den ersten Seiten konnte ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Der Prolog beginnt unglaublich spannend und fesselnd.
Maya ist total sympathisch und kommt einem fast vor wie eine gute Freundin. Sie ist einfach normal und liebenswert. Dennoch hat sie Mut und Witz, dass hat mir sehr gut gefallen.
Naja und die Themen Pharmakologie und Toxikologie haben es mir ja sowieso angetan. Für mich also die perfekte Lektüre zum Feierabend. Der sich dann oft bis tief in die Nacht zog, da ich mit dem Lesen nicht mehr aufhören konnte.

Bewertung vom 18.06.2021
Mit dir leuchtet der Ozean
Coplin, Lea

Mit dir leuchtet der Ozean


ausgezeichnet

Eigentlich wollte ich ja gerade etwas ganz anderes lesen, doch dann fiel mir dieses Buch in die Hände und ich konnte einfach nicht mehr aufhören.
Was für ein unglaublich guter Sommerroman.
Penny wird von ihrer besten Freundin überredet in einer Ferienclubanlage auf Fuerteventura zu arbeiten. Dumm nur, dass die sich vorher das Bein bricht und Penny nun alleine auf die Kanarische Insel fliegt. Als sie in der All-happy Ferienidylle ankommt, ist sie völlig überrumpelt Milo wiederzusehen. Den kennt sie nur als verschlossenen, mysteriösen Typen aus ihrer Schulzeit. Und die beiden verbindet ein ziemlich aufregendes Partyerlebnis.
Viel Sommer, Sonne, Strand, Herzflattern und Pastell.
Ich liebe es manchmal einfach mich in solchen Büchern zu verlieren und mich mitten im Coronaalltag nach Fuerteventura zu träumen. Lea Coplin hat einen wunderbar leichten und fließenden Schreibstil. Man spürt die Liebe die sie ihren Charakteren entgegenbringt. Ich konnte mich vollkommen in den Zeilen verlieren.

Bewertung vom 10.06.2021
Eine Freundin für Mia - Leserabe ab Vorschule - Erstlesebuch für Kinder ab 5 Jahren
Fischer-Hunold, Alexandra

Eine Freundin für Mia - Leserabe ab Vorschule - Erstlesebuch für Kinder ab 5 Jahren


ausgezeichnet

„Eine Freundin für Mia“ von Alexandra Fischer-Hunold und Lena Hesse aus der Leserabe-Reihe von Ravensburger.
Mia kommt in die Schule und ist auf der Suche nach einer neuen Freundin. Aber sie hat da ganz genaue Vorstellungen. Allerdings rein äußerliche. Sie stellt sich eine Prinzessin mit Einhorn als Freundin vor. Mit langen blonden Haaren und viel Glitzer und TamTam. Aber alle potentiellen Freundinnen stellen sich über kurz oder lang als Fehlanzeige heraus. Doch dann lernt sie jemand völlig anderen kennen. Und versteht was gute Freunde wirklich ausmacht.
Das Buch ist für Leseanfänger geeignet. Der Text ist durch viele Bilder unterbrochen, die man beim Lesen in die Sätze integriert. Dadurch wird alles aufgelockert und es wird für die Kleinen nicht zu anstrengend. Eine Aufklapptabelle am Ende des Buches hilft, wenn einem zu einem Bild nicht das passende Wort einfällt. Meine Tochter hat das Buch wirklich gerne gelesen und war überglücklich und stolz als sie es beendet hattet. Sie ist jetzt in der ersten Klasse und hat tatsächlich erst in der Schule mit dem Lesen begonnen. Aus diesem Grund wäre es in der Vorschule für sie noch zu anspruchsvoll gewesen. Am Ende des Buches sind noch 3 Rätsel, die meiner Tochter auch viel Freude gemacht haben. Wirklich ein schön gestaltetes Buch mit einer wichtigen Message.

Bewertung vom 07.06.2021
Viktor
Fanto, Judith

Viktor


ausgezeichnet

„Viktor“ von Judith Fanto.
Die Geschichte wird in zwei Zeitebenen erzählt. Beide handeln von und mit der jüdischen Familie Rosenbaum/van den Berg. Die erste Zeitschiene beginnt vor dem zweiten Weltkrieg in Wien. Zentrale Figur ist der junge Mann Viktor (Sohn der Rosenbaums). Er lebt sein Leben unkonventionell und mit viel Kreativität, Witz und Charme. Auch wenn nicht immer alles ganz nach den strengen Rechtsordnungen des Staates zugeht, muss man doch ständig schmunzeln. Denn er bereichert sich nicht um seiner Selbstwillen, sondern hat immer das Wohl der Schwächeren im Blick. Doch dann kommt Hitler in Deutschland an die Macht und auch das Leben in Wien ändert sich radikal. Die jüdischen Bürger sind Schikanen und Gewalt machtlos ausgeliefert. Auch Viktors Familie bekommt dies zu spüren. Doch ein Teil dieser Familie kann sich durch eine Flucht nach Belgien retten.
Die überlebende Familie lebt in den Niederlanden. Und hier beginnt der zweite Handlungsstrang in den 1990er Jahren. Im Mittelpunkt steht hier die junge Geertje. Ihre jüdischen Wurzeln sind ihr bewusst, doch versucht ihre Familie diese wie einen Makel zu verstecken. Und so gerät sie zunehmend in eine Identitätskrise. Sie begibt sich auf Spurensuche um die Vergangenheit ihrer Familie zu erforschen und damit das Schweigen zu brechen.

Der Roman war unglaublich aufwühlend. Beide Handlungsstränge hatten mich schon nach kurzer Zeit total gefesselt. In kurzen Kapiteln wurde zwischen den Zeitebenen hin und her gesprungen. Die Autorin hat beide so perfekt miteinander verknüpft, dass es sich dennoch wie eine Geschichte las. Die Figur „Viktor“ war unglaublich witzig, spontan und liebenswert. Ein Mensch, denn man gerne gekannt hätte und dessen Schicksal sehr berührt. Die junge Geertje ähnelt ihm in ihrer Unerschrockenheit. Durch sie werden in dem Buch Dinge angesprochen, die kaum öffentlich diskutiert werden. Das Leiden der zweiten Generation, die Übertragung von Traumata auf die Kinder und das Gefühl von Schuld bei den Opfern. Ihre Suche nach der Geschichte ihrer Familie war für Geertje eine Suche nach sich selbst. Sie hat dem Leser damit vor Augen geführt, dass niemand als unbeschriebenes Blatt auf die Welt kommt. Jeder Mensch trägt die Schatten der Vergangenheit in sich und gibt sie an seine Kinder weiter. Geschichte ist nicht nur Vergangenheit sondern auch Gegenwart.

Bewertung vom 21.05.2021
Fortunas Rache
Peter, Maria W.

Fortunas Rache


ausgezeichnet

„Fortunas Rache“ ist der erste Teil der Invita-Reihe. Für mich war es jedoch das zweite Treffen mit Invita und der römischen Kultur. Und ich war auch hier wieder begeistert.
Invita ist Sklavin im Hause des Stadthalters. Für eine Sklavin ist sie sehr gebildet, denn sie kann lesen und schreiben. Und auch sonst hat sie ihren eigenen Kopf. Aber vor allem ist sie sehr neugierig. Das wird ihr leider immer wieder zum Verhängnis, denn mit ungehorsamen Sklaven gingen die Römer nicht zimperlich um. Besonders der Sklavenaufseher Celsus hat es auf Invita abgesehen und schikaniert sie permanent. Und dann verschwindet auch noch ein Sklave aus dem Haushalt spurlos. Der Verdacht fällt natürlich auf Invita, etwas damit zu tun zu haben. So bleibt ihr nicht anderes übrig, als sich selbst auf die Suche nach der Wahrheit zu machen, um ihre eigene Haut zu retten.
Ich bin total begeistert von dieser alten römischen Welt. Früher war ich mir nie so sicher ob das Genre der historischen Romane etwas für mich ist. Aber Maria W. Peter hat mich mit ihrer Invita-Reihe total überzeugt. Sie bewegt sich sicher und wie selbstverständlich in dieser längst vergangenen Zeit. Dadurch wirken die Charaktere unheimlich lebensecht und nah. Und ganz nebenbei lernt man viel ohne belehrt zu werden. Die Story ist spannend und fesselnd und hat dadurch bei mir das „Nur-noch-ein-Kapitel-Phänomen“ hervorgerufen. Invita muss man einfach nur mögen. Sie ist unglaublich sympathisch, tapfer und mutig. Ich kann nur hoffe noch viele Abenteuer mit ihr erleben zu dürfen.

Bewertung vom 11.05.2021
Zeit für Träume / Senfblütensaga Bd.1
Langenbach, Clara

Zeit für Träume / Senfblütensaga Bd.1


sehr gut

"Zeit für Träume", ist der erste Teil der Senfblütensaga von Clara Langenbach.
Die Geschichte spielt in Metz (Lothringen) 1908. Die junge Emma ist eine kluge und lebenslustige Frau. Sie hat sich vorgenommen zu studieren und unabhängig zu sein. Dies ist jedoch zur damaligen Zeit ein schweres Unterfangen. Ihre Eltern wollen sie dagegen reich verheiraten um selber besser dazustehen. Doch dann begegnet ihr Carl Seidel. Eigentlich ein Traum eines Schwiegersohns. Doch auch Carl hat seine Träume und möchte eine Senffabrik eröffnen, anstatt das Unternehmen seines Vaters weiterzuführen. Worüber seine eigene Familie nicht glücklich ist. Die beiden müssen viele Hindernisse überwinden um zu ihrem Ziel zu kommen. Ob sie glücklich werden und welche dramatischen Ereignisse geschehen, wird nicht verraten. Mir hat die Geschichte sehr gut gefallen. Es war stellenweise romantisch aber auch spannend und hat mich echt gefesselt. Nur ab und an hatte das Buch einige Längen die mir nicht ganz so gut gefallen haben. Des Öfteren wurde kurz vor der Lösung einer Situation die Handlung noch einmal ins Gegenteil verkehrt. Das fand ich dann ab und an zu übertrieben. Andererseits hatte die Geschichte dadurch auch viel Schwung und Spannung. Ich werde mit Sicherheit auch den zweiten Teil lesen, der November 2021 erscheinen soll.

Bewertung vom 30.04.2021
Die Roseninsel
Reitner, Anna

Die Roseninsel


ausgezeichnet

Eine Geschichte zauberhaft wie ein Märchen! Die Roseninsel im Starnberger See birgt ein Geheimnis. Als die junge Berliner Ärztin Liv beschließt sich eine Auszeit von ihrem Leben zu nehmen und eine vierwöchige Vertretungsstelle als Verwalterin auf der Roseninsel annimmt, ahnt sie noch nicht was sie unglaubliches entdecken wird. Vor ihr öffnen sich die Tore zu einer unbekannten Geschichte aus Bayerns Historie. Anmutig, märchenhaft, aber auch beklemmend ist das was Liv entdeckt. Und sie sieht irgendwann nicht nur die Insel mit anderen Augen sondern auch ihr Leben.
Mich hat die Geschichte total be- und verzaubert. Beide Handlungsstränge des Romans waren gleichermaßen spannend. Ich fühlte mich mittendrin im Rosengarten und habe die Lesezeit sehr genossen. Der Schreibstil der Autorin ist regelrecht sinnlich. Rosenduft und Anmut der Rose waren allgegenwärtig in der Geschichte. Ein Buch um sich wunderbar wegzuträumen aus dem schnöden Alltag, besonders zu Coronazeiten.

Bewertung vom 25.04.2021
Die Legion des Raben
Peter, Maria W.

Die Legion des Raben


ausgezeichnet

Wir folgen der Autorin Maria W. Peter auf einer spektakulären Zeitreise, in das von Römern besetzte Trier. Hier ist der Schauplatz für einen mysteriösen Mordfall, der ein unglaubliches Grauen nach sich zieht. Zur Strafe am Mord ihres Herren sollen alle Sklaven des Haushaltes des ehrenvollen Beamten hingerichtet werden. Vitamin, die Sklaven aus dem Hause des Stadthalters ist entsetzt. Sie versucht auf eigene Faust den tatsächlich Schuldigen zu finden. Und bringt damit sich und den Mann ihres Herzens in Gefahr. Ein Wettlauf mit der Zeit beginnt, der an Spannung kaum zu überbieten ist.
Diese Buch hat mich wirklich komplett aus dem Hier und Jetzt gerissen. Durch unglaublich viele einzelne Details wurde ich so in diese alte Zeit versetzt, dass ich mir das alte Trier richtig gut vorstellen konnte. Ich fühlte mich selbst wohlig warm in den Thermen, habe im Egastulum mit den Sklaven gelitten und mit Invita die Demütigungen ertragen. Die Geschichte war unheimlich spannend und wendungsreich. Und obwohl die Geschichte ein Ende fand, hat man dennoch das Gefühl, dass Invitas Leben weitergeht. So als hätte man eine Urlaubsreise beendet und wäre nach Hause zurückgekehrt, mit dem Wissen, dass für die Bewohner des Ortes an dem man weilte, das Leben weitergeht. Und man hofft, dass bald der nächste Urlaub kommt, der einen an den Ort zurückbringt.

Bewertung vom 20.04.2021
Mado
Franßen, Wolfgang

Mado


ausgezeichnet

Die Französin Mado ist eine junge Erwachsene auf der Suche nach ihrem Platz im Leben. Und das auf ziemlich heftige Art und Weise. Sie gerät planlos von einer Katastrophe in die nächste. Ihre Familie ist ihr dabei keine Stütze sondern stachelt die Situation noch an. Großmutter und Mutter sind bisher auch mehr schlecht als recht durchs Leben gekommen. Große Vorbilder können sie Mado nicht sein und so irrt sie ziellos umher. Mir hat besonders die morbide Stimmung gefallen und der doch ziemlich unkonventionelle Umgang miteinander. Mado hat etwas zerstörerisches, sowohl mit sich selbst als auch mit den Menschen in ihrer Umgebung. Und doch ist dort auch etwas von Hoffnung zu spüren und dem Wunsch am nächsten Morgen aufzuwachen und ein neues Leben zu beginnen. Und das hat für mich dieser Roman ausgemacht. Die Frage wie lange können wir unser Leben noch umdrehen und in eine andere Bahn lenken. Nur wenn wir jung sind oder tatsächlich jeden Tag aufs neue? Oder hängt es eher von unserer Lebensgeschichte ab? Wenn etwas vorgefallen ist, dass sich nicht mehr korrigieren lässt, wie z.B. ein Mord? Und woher können wir die Kraft nehmen um das Leben zu verändern? Aus und selbst heraus oder muss dieser Anreiz von Außen kommen? Mados Handeln macht einen oft wütend, weil man das Unglück schon kommen sieht. Und ich dachte oft, warum sie so manches nicht sein lassen kann. Aber sie kann nicht anders handeln, denn sie ist wie sie ist. Und gerade das macht ihre interessante und wechselhafte Persönlichkeit aus. Ihre Figur ist authentisch und glaubhaft. Und sie spiegelt leider auch das in uns wider was wir eben nicht mögen: Das man nur schwer aus seiner Rolle kommt. Und eben diese Dinge tut, von denen man weiß, dass sie nicht gut sind. Und für mich war noch ein Aspekt wichtig: Das Erbe seiner Eltern, dass man mit sich herumträgt. Das Leben, dass man führt, weil auch die Eltern es schon so geführt haben. Und manche hatten nicht das Glück in einer liebevollen Familie mit sämtlichen Möglichkeiten groß zu werden. Viele kämpfen jeden Tag aufs neue um bestimmte vorgezeichnete Lebensbahnen zu verlassen um für sich selbst und die nachfolgende Generation einen besseren Weg zu finden.