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anette1809 - katzemitbuch.de
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Sulzheim
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Mein Blog: https://katzemitbuch.de/

Bewertungen

Insgesamt 957 Bewertungen
Bewertung vom 12.01.2019
Jeder von uns ist ein Rätsel
Steiger, A. J.

Jeder von uns ist ein Rätsel


sehr gut

Das labyrinthartige Cover und der Titel haben mich auf dieses Buch aufmerksam gemacht.
Es erzählt die Geschichte von Alvie und Stanley, einer Jugendlichen mit Asperger Syndrom und einem Jungen, der auf den ersten Blick bis auf eine körperliche Einschränkung normal wirkt, doch auch hinter seiner Fassade verbergen sich Geheimnisse gesundheitlicher und familiärer Art, deren sich der Leser erst im Laufe der Geschichte gewahr wird.

Alvie hatte keine einfache Kindheit, sie ist sehr verschlossen und verhält sich gegenüber ihren Mitmenschen oft kalt und abweisend. Doch sie fühlt sich wohl bei ihrer Arbeit mit Tieren und ist fasziniert von Kaninchen. Häufig zitiert sie ihren Lieblingsfilm “Unten am Fluss” und zieht das Sozialleben dieser Tiere als Vergleich zu dem Zusammenleben der Menschen heran.
Da sie den Kontakt zu Menschen meidet, ist es eine schicksalhafte Fügung, die Alvie und Stanley zusammenführt, und es ist auf Grund Alvies Erkrankung kaum verwunderlich, dass sich ihr Kennenlernen zunächst auf eine schriftliche Form beschränkt.
Gesellschaftliche Zwänge treiben Alvie in mehrfacher Hinsicht dazu über ihren Schatten zu springen, so schafft sie es eines Tages doch noch Stanley Angesicht in Angesicht gegenüber zu treten und eine ungewöhnliche Liebesgeschichte zwischen zwei Menschen nimmt ihren Lauf, die tagtäglich einen harten Kampf ausfechten müssen, um in unserer Gesellschaft zu bestehen.

A. J. Steiger hat mit Alvie und Stanley zwei außergewöhnliche und bemerkenswerte Charaktere in den Mittelpunkt einer Liebesgeschichte gestellt, von der man nicht alle Tage liest.
Auch wenn Alvies soziale und gesundheitliche Einschränkungen gleich zu Beginn der Geschichte thematisiert werden, so ist es im Nachhinein dennoch nur ein Kratzen an der Oberfläche, so dass es kaum verwunderlich ist, dass nicht nur ihr Umfeld, sondern auch der Leser zunächst Schwierigkeiten hat mit ihrer Art warm zu werden. Alvie macht es einem nicht einfach sie kennenzulernen und einen Blick unter ihre harte Schale zu werfen, hinter der sich ein warmherziger Mensch und intelligenter Kopf verbirgt. Schicht für Schicht blättert die Autorin diese raue Schale ab und gibt den Blick auf das komplette Krankheitsbild und Alvies schwierige Kindheit frei.
Doch auch Stanley hat sein Paket zu tragen. In mancher Hinsicht vielleicht ein leichteres als Alvie, in anderer Hinsicht ein schwereres. Auch auf seine Krankheit und die familiären Hintergründe gewinnt der Leser immer tiefere Einsicht, dennoch hatte ich am Ende des Buches den Eindruck Stanley nicht ganz so intensiv kennenlernen zu dürfen wie Alvie.

Insgesamt berührt die Geschichte von Alvie und Stanley in “Jeder ist sich selbst ein Rätsel” stark und ich finde es sehr gut und wichtig von A. J. Steiger zwei Menschen, die auf Grund von Zwängen und Regeln, in die nicht jeder hineinpasst, am Rande unserer Gesellschaft leben müssen, in den Mittelpunkt einer der außergewöhnlichsten Liebesgeschichten zu stellen, die ich jemals gelesen habe.
Auch wenn Alvie als Charakter vielleicht schon sehr außergewöhnlich ist, so sind Menschen, die Probleme haben soziale Kontakte zu knüpfen, dies in keiner Weise. Erschreckenderweise ist soziale Isolierung für mein Empfinden ein Problem, welches immer größer wird in unserer Gesellschaft.
Unabhängig von Alvies Krankheitsbild rüttelt “Jeder ist sich selbst ein Rätsel” hoffentlich wach, dass wir gegenüber unseren Mitmenschen mehr Empathie empfinden und versuchen hinter dem scheinbar Offensichtlichen den Menschen als Individuum zu entdecken und nicht auf Grund von sozialen Hintergründen oder Krankheiten abzustempeln oder gar zu verurteilen.

Bewertung vom 12.01.2019
Cinder & Ella Bd.1 (eBook, ePUB)
Oram, Kelly

Cinder & Ella Bd.1 (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Ella und Cinder sind die besten Freunde. Die beiden mögen die gleichen Bücher, die gleichen Filme und tauschen sich täglich darüber aus. Ihre Freundschaft hat jedoch eine Besonderheit: die beiden kennen sich bislang nur online! Als Ella ihre gemeinsame Lieblingsreihe “Die Aschenchroniken” auf ihrem Blog besprochen hatte, fing Cinder in den Kommentaren eine Diskussion mit ihr an, seitdem sind die beiden unzertrennlich – wenn auch nur online.
An Ellas 18. Geburtstag soll sich dies jedoch ändern. Cinder hat eine Geburtstagsüberraschung für sie und fragt Ella nach ihrer Postadresse, doch bevor Ella ihm antworten kann, ereignet sich ein schrecklicher Unfall, bei der Ellas Mutter getötet und sie selbst schwer verletzt wird. Auf Grund des Unfalls liegt Ella mehrere Monate im Koma und ist auch nach unzähligen Operationen körperlich beeinträchtigt und teilweise entstellt. Ob es dennoch eine Chance auf eine Wiederaufnahme ihrer Freundschaft zu Cinder gibt?
Als wären Ellas gesundheitliche Probleme und der Umzug zu ihrem Vater, der ihre Mutter und sie verlassen hat, als sie gerade mal acht Jahre alt war, und dessen neuer Familie nicht schlimm genug, gibt es ein weiteres Geheimnis, welches die virtuelle Freundschaft zwischen Ella und Cinder belasten könnte. Im Gegensatz zu Ella, was die Kurzform von Ellamara ist, ist Cinder nur ein Nickname, nach dem Protagonisten aus ihrer gemeinsamen Lieblingsreihe „Die Aschenchroniken“. Hinter Cinder steckt in Wahrheit der Shootingstar am Schauspielhimmel Brian Oliver, der in der Verfilmung der Aschenchroniken den Cinder verkörpern wird.
Nach monatelanger Zwangspause traut Ella sich endlich wieder bei Cinder zu melden, immer noch ahnungslos, mit wem sie tatsächlich chattet. Cinder aka Brian hingegen war die ganze Zeit in dem Glauben, dass Ella tot ist. Zwar wusste er nichts von ihrem Unfall, aber er konnte sich keinen anderen Reim darauf machen, warum auf ihrem geliebten Blog über Monate keine neuen Einträge erfolgten. Cinder ist vor Freude außer sich wieder von Ella zu hören, doch noch immer stehen auf beiden Seiten Geheimnisse im Raum, auf Grund derer die beiden sich nicht treffen wollen oder können…
Wenn Kelly Oram in ihrer modernen und frischen Cinderella-Adaption auf das gleiche Happy End hinarbeitet wie in der Märchenvorlage, dann wird es ein Zusammentreffen zwischen Ella und Cinder geben, aber bleibt die Autorin in dieser Hinsicht der literarischen Vorlage treu?

Die moderne Aschenputtelvariante “Cinder & Ella” ist von der Ausarbeitung, sowohl was die Handlung als auch die verwendete Sprache angeht, sehr auf ein jugendliches Publikum ausgerichtet. Dennoch werden zumindest erwachsene Nerds, Romantiker oder Blogger ihren Spaß daran haben, dann all diese Facetten kommen in der Geschichte nicht zu kurz und zudem ist die Story so zuckersüß, dass man zumindest Ella von Anfang an verfällt.
Cinder hat es hingegen bei den Lesern nicht ganz so einfach, denn im Gegensatz zu seiner romantischen und wortgewandten Art im Schriftverkehr, kommt er real zunächst etwas oberflächlich und arrogant herüber, was jedoch weniger an ihm selbst, als an den Auflagen liegt, die ihm von seinem Management vordiktiert werden.
Die agierenden Charaktere sind vielschichtiger als in der Märchenvorlage. Wie erwähnt besitzt Cinder Ecken und Kanten, aber auch die im Märchen negativ besetzten Charaktere wie Ellas Stiefmutter und Schwestern weisen mehr Tiefe auf, als es zunächst den Anschein hat. Zudem erfährt der Leser im Laufe der Geschichte Hintergründe dieser Figuren, so dass man Verständnis für deren Verhalten entwickelt, und dadurch zumindest für einige sogar Zuneigung entwickelt.
Im Gegensatz zu den schwarzen und weißen Tönen des originalen Märchens, besetzen Story und Personen in Kelly Orams Adaption auch die grauen Zwischentöne.

Das Ende der Geschichte könnte zwar für sich stehenbleiben, aber ganz ehrlich… War noch nie einer neugierig, wie es nach einem vermeintlichen Happy End für Prinz und Prinzessin weitergeht?

Bewertung vom 09.01.2019
Winterhaus 01
Guterson, Ben

Winterhaus 01


ausgezeichnet

Die Waise Elizabeth wächst bei Tante und Onkel in einem lieblosen Zuhause auf. Dennoch versetzt es sie in höchstes Erstaunen, als die beiden ihr offenbaren, dass sie über Weihnachten in Urlaub fahren und Elizabeth diese drei Wochen alleine in “Winterhaus” verbringen soll. Es heißt immer, das Geld ist knapp, wieso können die beiden nun in Urlaub fahren und Elizabeth ebenfalls wegschicken, obwohl diese viel lieber drei Wochen alleine Zuhause verbracht hätte?
Doch diese Frage ist nur der Beginn einer rätselhaften Reise und eines noch rätselhafteren Aufenthalts in “Winterhaus”.

Elizabeth liebt Rätsel und Wortspiele. Dies macht sich direkt an den Kapitelanfängen bemerkbar, da die Überschrift immer eine Wortleiter beinhaltet. Zudem lernt Elizabeth in Winterhaus den gleichaltrigen Freddy kennen, der genauso verrückt nach Rätseln ist wie sie und ebenfalls ohne Eltern seine Ferien dort verbringt.
Der Aufenthalt in Winterhaus könnte sich bei gemeinsamen Rätseln mit Freddy, Schlittenfahrten und Puzzeln mit zwei älteren Herren als reiner Spaß entpuppen, wenn sich hinter den Mauern nicht ein Geheimnis verstecken würde…
Ein unheimliches Paar auf Reisen mit einem sargähnlichen Gepäckstück, ein magisches Buch, nachdem der Besitzer von Winterhaus seit Jahrzehnten sucht, dessen bösartige Schwester, deren Geist noch immer das Klima von Winterhaus schwärzt und in all dies scheint Elizabeth verwickelt zu sein. Anders lässt es sich doch kaum erklären, warum das begehrte Buch gerade von ihr gefunden wird und der Herr von Winterhaus sowie das mysteriöse Paar so offensichtliches Interesse an ihr an den Tag legen.
Statt ihren guten Freund Freddy in die Geheimnisse einzuweihen, ermittelt Elizabeth heimlich alleine und begibt sich damit am Ende in höchste Gefahr!

“Winterhaus” zieht die Aufmerksamkeit des Lesers bereits durch eine außergewöhnliche Aufmachung auf sich. Hinter dem Schutzumschlag mit Ausschnitten für die Fenster des Hauses befindet sich ein Querschnitt durch Winterhaus, dazu kommen die Wortleiter-Kapitelanfänge und die atmosphärischen ganzseitigen Illustrationen.
Für erwachsene Leser ist das Mysterium hinter der Verbindung von Winterhaus und Elizabeth wahrscheinlich recht offensichtlich, aber Kinder werden bis zum Schluss gebannt an den Seiten hängen bis zur Auflösung dieses magischen und etwas unheimlichen Rätsels.
Das Ende ist weitestgehend abgeschlossen und kann für sich stehen bleiben, dennoch freut es mich, dass der Autor eine Fortsetzung zu “Winterhaus” geschrieben hat.

“Winterhaus” ist eine spannende und rätselhafte Geschichte um Familiengeheimnisse und Freundschaft, die insbesondere durch Aufmachung und Umsetzung unter der Masse an Büchern heraussticht!

Reihen-Info:
Winterhouse
Secrets of Winterhouse

Bewertung vom 29.12.2018
Mord unterm Mistelzweig / Ein Fall für Wells & Wong Bd.5
Stevens, Robin

Mord unterm Mistelzweig / Ein Fall für Wells & Wong Bd.5


ausgezeichnet

Da die in Kalifornien geborene Autorin Robin Stevens in einem College in Oxford aufgewachsen ist, war es wohl nur eine Frage der Zeit, bis Daisy und Hazel auch dort einen Fall lösen würden, zumal Daisys älterer Bruder Bertie in Oxford studiert und auch die beiden Jungs der Detektei Junior Pinkertons Alexander und George dort weilen. Nachdem der Leser an der Seite der beiden Mädchen Alexander in dritten Fall “Mord erster Klasse” kennengelernt hat, trifft man in dieser Geschichte zum ersten Mal auf George.
Auch wenn im Gegensatz zum Mord an Bord des Orientexpresses dieses Mal nicht die Rede von den aufkeimenden nationalsozialistischen Machenschaften im nahen Deutschland zu lesen ist, so spielt Diskriminierung auch in diesem Buch eine durchaus ernstzunehmende und große Rolle. In dieser Geschichte beschränkt sie sich nicht auf Personen wie Hazel oder George auf Grund ihrer Herkunft, auch die gesellschaftlich niedrigere Stellung von Frauen gegenüber Männern, gerade in Schulen und Colleges und im späteren Berufsleben, wird hier zur Sprache gebracht. So war es in den 30er Jahren tatsächlich so, dass Frauen in Oxford studieren konnten, es ihnen jedoch nicht möglich war einen Abschluss zu machen.

Die gut recherchierten Schauplätze und der historische Hintergrund der 30er Jahre sind es wieder einmal neben dem Kriminalfall, was die Reihe um das Detektivbüro Wells und Wong so lesenswert und interessant macht.
Doch auch die weihnachtliche Stimmung fehlt nicht, wie es der Titel “Mord unterm Mistelzweig” bereits suggeriert. Nur, dass die Misteln in dieser Geschichte nicht als Zeichen der Liebe verwendet werden, unter deren Zweig sich ein verliebtes Pärchen küsst…
Apropos junge Liebe! Da Daisy und Hazel mittlerweile 15 Jahre alt sind und sich Hazels Zuneigung zu Alexander bereits in ihrem Briefverkehr widergespiegelt hat, ist auch dies nun ein Thema, nur leider nicht so romantisch, wie Hazel sich das sicherlich wünschen würde ;)

Zu Beginn der Geschichte sieht es noch nach Dummenjungenstreichen aus, dessen Verursacher Daisy und Hazel im Wettstreit mit Alexander und George um die beste Detektei auf die Schliche kommen wollen, doch hinter den manches Mal recht fiesen Scherzen, steckt ein ungleich größeres Geheimnis, was inmitten des weihnachtlichen Trubels in einem Mord gipfelt und die Figuren nicht nur auf Grund der winterlichen Atmosphäre frösteln lässt… Aber mit gleich zwei Detekteien am Ort des Geschehens sollte man meinen, dass dem Täter schnell das Handwerk gelegt werden kann, oder?

Robin Stevens entführt ihre Leser wieder in einen tödlichen, historisch sehr gut ausgearbeiteten und, trotz aller blutigen Ereignisse, charmanten Kriminalfall im England der 30er Jahre.
Auf Grund ihrer Einfälle und, fast in jedem Fall, neuer Schauplätze, wird die Reihe auch mit ihrem fünften Fall kein bisschen langweilig oder vorhersehbar. So entführt uns Robin Stevens im nächsten Abenteuer sogar ins ferne Hongkong, doch ich könnte schwören, dass selbst dort ein weiterer Mordfall darauf wartet von den beiden Junior-Detektivinnen gelöst zu werden und den werde ich auf keinen Fall verpassen!

Reihen-Info:
Murder most unladylike (Mord ist nichts für junge Damen)
Arsenic for tea (Teestunde mit Todesfall)
First class murder (Mord erster Klasse)
Jolly foul play (Feuerwerk mit Todesfolge)
Mistletoe and murder (Mord unterm Mistelzweig)
Cream buns and crime: A murder most unladylike collection (Mordfälle und Sahnetörtchen: Alles über Wells & Wong)
A spoonfull of murder (Tödliches Spiel in Hongkong, März 2019)
Death in the spotlight

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 29.12.2018
Die Weihnachts-Zeit-Maschine
Endres, Brigitte

Die Weihnachts-Zeit-Maschine


ausgezeichnet

“Die Weihnachts-Zeit-Maschine” ist eine Geschichte darüber, dass wir heutzutage kaum noch den ursprünglichen Gedanken von Weihnachten verinnerlicht haben, dass Traditionen bestenfalls einen geringen Stellenwert besitzen und alles Denken von Konsum und Geschenken gesteuert wird.

Selbst bei den Zwillingen Joschi und Lara dreht sich alles nur um Geschenke. Joschi fiebert einem Snowboard für den bevorstehenden Winterurlaub entgegen, Lara hat sich eine sündhaft teure Designerjacke gewünscht. An Heiligabend brechen die beiden noch in letzter Minute auf, um ihrerseits Geschenke für Eltern und Großvater zu besorgen. Aber selbst dabei geht es ihnen kaum darum, ob die Beschenkten die Dinge gebrauchen können, sie kaufen mehr oder weniger des Kaufens willen, und entschuldigen dies mit Ausreden wie “Socken kann man doch immer gebrauchen” oder “wenn Mama das Geschenk nicht gefällt, kann ich es ja selbst behalten”, statt im Vorfeld darüber nachzudenken, womit sie ihrer Familie tatsächlich eine Freude hätten bereiten können. Über all diesen oberflächlichen Gedanken und Taten entgeht den beiden völlig, dass ihre Eltern in diesem Jahr alles andere als weihnachtlich gestimmt sind. So ist der Schreck am Heiligen Abend groß, als nicht die gewünschten Geschenke unter dem Baum liegen und zudem der teure Urlaub abgeblasen wurde, denn Joschis und Laras Vater wurde auf Grund der Insolvenz seiner Firma kurz vor Weihnachten gekündigt.

Doch was wäre Weihnachten ohne Wunder? Ein geheimnisvolles Geschenk schickt Joschi und Lara zurück in die Zeit und zwei Besuche am Heiligen Abend der Jahre 1905 und 1945 lässt die beiden darauf besinnen, dass es an Weihnachten viel wichtiger ist, dass alle gesund sind und im Kreis ihrer Lieben feiern können!

Brigitte Endres hat eine zauberhafte Geschichte geschrieben über den Geist der Weihnacht, die ein wenig an Charles Dickens Weihnachtsgeschichte erinnert, denn wie Ebenezer Scrooge besinnen sich auch die Zwillinge Joschi und Lara am Ende der Geschichte auf die wichtigen Dinge und den ursprünglichen Sinn von Weihnachten und feiern im Kreis ihrer Familie ein schönes Fest mit Gedanken und Geschenken, die von Herzen kommen!

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 29.12.2018
Die Nacht vor Weihnachten
Moore, Clement Clarke

Die Nacht vor Weihnachten


sehr gut

Das Gedicht “Die Nacht vor Weihnachten” hat Clement Clarke Moore bereits im 19. Jahrhundert verfasst, dennoch hat es bis zum heutigen Tag nichts von seinem Zauber verloren. Es ist ein wunderbarer Klassiker, in der ein Junge den Weihnachtsmann mit seinen Rentieren zu Gesicht bekommt und selbst Erwachsene wieder ein bisschen an den Weihnachtsmann glauben lässt.

Die vorliegende Ausgabe ist zweisprachig ausgeführt. Neben den Versen in der Originalfassung enthält des Buch die deutsche Übersetzung von Werner Thuswaldner. Das Gedicht wurde in den 1940er Jahren bereits von Erich Kästner übersetzt. Zum direkten Vergleich habe ich mir die ursprüngliche Übersetzung herangezogen und für meinen Geschmack schneidet die Übersetzung von Erich Kästner besser ab. Aber auch ohne die beiden Übersetzungen einem direkten Vergleich zu unterziehen, werden sicher einige Leser darüber stolpern, dass die Übertragung des Verses, in dem der Weihnachtsmann seine Rentiere antreibt, Werner Thuswaldner nicht zufriedenstellend gelungen ist. Über die restlichen Änderungen kann man wohlwollend hinwegsehen. Die neue Übersetzung ist etwas moderner als die von Erich Kästner geraten, was sie aber nicht schlechter macht bis auf das hervorgehobene Beispiel. Im Gegenteil wird die sanft modernisierte Sprache Kinder vielleicht mehr ansprechen.

Now, Dasher, now, Dancer! Now, Prancer and Vixen!
On, Comet! On, Cupid! On, Donder and Blitzen!

Renner, mach vorwärts und ihr anderen auch!
Nichts was uns aufhält, weder Blitz noch und Rauch.

Illustriert wurde diese Ausgabe von Lisbeth Zwerger, die einen wahrhaft märchenhaften Zeichenstil zueigen hat, der meines Erachtens wunderbar dazu geeignet ist altertümliche Texte zu begleiten. Hier habe ich nur zu bemängeln, dass die formatfüllenden Illustrationen nicht über die komplette Seite gehen, sondern einen weißen Rand aufweisen. Ich persönlich finde Bilder, die die Seiten bis zum Rand ausfüllen, viel schöner anzusehen. Was ich jedoch als besonders gelungen hervorheben möchte, sind die zauberhaften Eiskristalle aus der Feder Lisbeth Zwergers, die aus kleinen Figuren bestehen, die sich an Händen oder Füßen berühren.

Ein Klassiker in neuem Gewand, der mit dem großen Pluspunkt aufwartet, dass man dieses schöne Gedicht von Clement Clarke Moore nicht nur in einer deutschen Übersetzung, sondern auch im Original genießen kann.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 29.12.2018
Winter im Wichtelwald
Kaden, Outi

Winter im Wichtelwald


sehr gut

“Winter im Wichtelwald” ist ein kleines Büchlein, welches sich gut mit Kindern im Winter lesen lässt.
Es handelt sich um Naturfotos mit Tieren, in die ein kleiner Wichtel gemeinsam mit seinem Käferchen hinein gezeichnet wurde, jeweils passend zu der fotografierten Szene, so dass sich der Wichtel auf den Bildern um die Tiere im Wald kümmern kann.
Sei es, dass er sie füttert oder ihnen hilft, weil sie krank sind. Dazu findet man auf jeder Doppelseite einen gereimten Vers, der das Geschehen auf den Fotos aufgreift.

Insgesamt gefällt mir die Symbiose aus Fotos und gezeichneten Elementen sehr gut. Die Naturfotos sind gelungen und die Zeichnungen sehr niedlich.
Die Texte sind nett gereimt und gut zum Vorlesen geeignet. Zudem regen kleine Reime Kinder zum Nachahmen und “Mitlesen” an.

Allzu viel zu entdecken gibt es auf den Bildern jedoch nicht, so dass Kinder nach ein- oder zweimaligem Ansehen möglicherweise die Lust an den Wichtelabenteuern im Winterwald verlieren.
Wer das Zusammenwirken von Fotos und gezeichneten Elementen mag, sollte jedoch einen Blick in das kleine Buch riskieren, denn in der Umsetzung ist es wirklich schön und nett anzuschauen.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 29.12.2018
Arche Literatur Kalender 2019

Arche Literatur Kalender 2019


sehr gut

“Lesen und Leben” ist das Motto des Arche Literatur Kalenders für das Jahr 2019.
In diesem Kalender steht wöchentlich ein anderer Autor im Fokus. Durch eine ausführliche Textpassage und eine Kurzbiographie wird jeder vorgestellt, außerdem nimmt eine Fotografie des präsentierten Autors einen Großteil jeder Kalenderseite ein. Im Vergleich zum Blattanteil, der von Text und Bild eingenommen wird, ist das eigentliche Kalendarium recht klein. Da unter jedem Tagesdatum Geburt- und Sterbedaten von Schriftstellern aufgeführt sind, bleibt keinerlei Platz für persönliche Eintragungen. So ist der Kalender zwar interessant anzuschauen und vor allen Dingen zu lesen, dennoch hätte ich mir wenigstens so viel Platz gewünscht, dass ich mir unter den einzelnen Tagen Termine vermerken könnte.
Wer bei den Fotos die Angabe des Fotografen vermisst, findet diese Daten gesammelt im Anhang. Da der Kalender bei Erwerb eingeschweißt ist, kann man sich auf der Rückseite dank sechs Beispielen der 52 Kalenderblätter einen kurzen Eindruck vom Inhalt verschaffen.
Die vorgestellten Autoren bieten eine bunte Mischung durch verschiedene Jahrhunderte und Genre, bekannt und weniger bekannt, so dass man neben “alten Bekannten” ganz sicher auch viele neue Namen entdeckt, die vielleicht die Neugierde wecken, sich näher mit der vorgestellten Person und deren Werken zu beschäftigen.
Der Literatur Kalender ist nicht praktisch, sondern “nur” schön und informativ, dafür ist er ein abwechslungsreicher Wandschmuck für Literaturliebhaber, die ihre Liebe nicht nur beim Lesen von Büchern ausleben wollen.