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Bewertungen

Insgesamt 212 Bewertungen
Bewertung vom 25.01.2017
Marc zeichnet schwarz-weiß
Harms, Karsten

Marc zeichnet schwarz-weiß


sehr gut

Und da wäre ich wieder bei meinem üblichen Problem, wenn ich nicht immer wieder auf Menschen aus den Verlagen hören würde, was wäre dann? Ich kann es euch sagen, ich hätte z.B. dieses sehr interessante Buch verpasst.

Wobei ich dann auch wiederum sagen muss, ich selbst habe mich oft genug einfach hingesetzt und das Buch wieder beiseitegelegt, um immer wieder einmal darüber Nachzudenken.

Aber komme ich nun erst einmal zu Marc und dem Buch von Karsten Harms. Es beschreibt wie schnell man eigentlich in einer „Klapse“ landen kann. Es beschreibt einen Menschen, der immer wieder versucht hat, es anderen recht zu machen, aber sich selbst dabei vergessen hat. Er hatte das Gefühl, dass er weder seinem Vater, noch Freunden gut genug war.

Wenn man etwas macht, was man eigentlich nicht machen wollte, wenn man sich selbst dann einfach nicht gut genug ist, auch wenn es einem sehr leicht fallen kann, es brennt einen einfach aus.

Herr Harms beschreibt für mich einen Menschen, der immer mehr am ausbrennen ist. Man nennt es heute Burn Out.

Er beschreibt, seine innere Aggression, die er ungehemmt nach draußen lässt, ob es nun gerechtfertigt ist, oder ob es schlicht übertrieben ist, sei einfach einmal dahingestellt. Teilweise war meine Überlegung, wann geht er denn nun eigentlich einmal schlafen oder wann schläft er einmal länger wie 2 oder 3 Stunden am Stück. Auch sind die Gedankengänge von Marc für mich sehr gut nach zu vollziehen. Für andere scheint es vielleicht so, dass man denkt, huch wie lustig, warum geht er den nicht einfach zur Polizei, meldet den Diebstahl und beantragt dann nicht einfach einen neuen Personalausweis, dann kann er wieder auf die Bank und kann sein normales Leben weitestgehend wieder aufnehmen.

Ich denke, dies sind die Grundzüge einer Depression und Burn Outs. Man kann die einfachsten Dinge einfach nicht mehr selbst ohne Anleitung. Man ist nicht vollkommen verblödet, sondern man hat Schwierigkeiten seinen Alltag zu leben, also vor die Tür gehen, den Rollladen hoch machen, um nur einige Dinge zu beschreiben. Weswegen viele Menschen, die in einer Depression oder Burn Out sind, erst einmal das schwerste machen müssen - nämlich das normale Leben wieder lernen müssen; also Dinge, die dir oder mir total logisch und einfach erscheinen.

Mir hat dieses Buch eher Angst gemacht, auch wenn einige dieses Buch zum Schreien Komisch fanden und lustig. Für mich ist es eines der emotionalsten und interessantesten Bücher der letzten Monate, wobei ich vielleicht mit meiner Interpretation des Buches falsch liege und es vielleicht doch nur ein lustiges Buch sein sollte, aber jeder Mensch interpretiert Bücher anders. Ich kann mich nicht daran erinnern, dass wir in der Schule immer einig waren was Schiller oder Goethe nun mit dem einen oder anderen Satz wohl meinte.

Also bleibt es mal wieder nur bei meinem Tipp, den ich eigentlich bei jedem Buch einem Menschen geben kann: vielleicht mal irgendwo reinlesen und dann kaufen, wenn einem die ersten Seiten gefallen. Ich weiß eines bei aller Schwere der Kost für mich, ich würde es euch einfach sehr ans Herz legen, euch die Zeit zu nehmen und vielleicht auch mal zwischendurch einfach ein wenig sich selbst zu entschleunigen. Und wie wäre es einfach einmal mit allem etwas langsamer zu machen und dann es einfach so zu machen wie ihr es wollt und nicht so, wie es andere, die es immer gut mit einem meinen, haben wollen.

Aber bitte verfallt nicht in Egoismus, sondern bleibt euch einfach treu und verletzt niemand anderen. Weder mit Worten noch Taten.

Bewertung vom 16.01.2017
Die Entführung der Delia Wright / Timothy Wilde Bd.2
Faye, Lyndsay

Die Entführung der Delia Wright / Timothy Wilde Bd.2


sehr gut

In diesem Buch geht es um den Sklavenhandel in Amerika im Jahr 1846. Das erste was mir bei diesem Buch aufgefallen ist, war die Tatsache, dass erst 1846 die Polizei in New York so richtig gegründet wurde. Auch war mir irgendwie nie so richtig bekannt, dass es Sklavenfänger gab, die Schwarze in New York oder anderen Staaten in Amerika gefangen haben, um Sie dann ihren vermeintlichen Besitzern wieder zu bringen.

Wie ich dann doch immer wieder gerne feststelle, man kann aus jedem Roman etwas Interessantes lernen.

Komme ich nun mal zu der eigentlichen Geschichte. Timothy ist ein Polizist in New York und man kann sagen, er ist ein Kriminalbeamter, der mit Scharfsinn und Beobachtungsgabe die Sachlage immer recht schnell erfasst, sich aber nicht unbedingt vom ersten Anschein blenden lässt. Zudem hat er der das Herz einfach auf dem rechten Fleck.

Sein Bruder Valentine, bei dem die Leiche der Blumenverkäuferin Lucy Adams im Bett gefunden wurde, hat zwar wie sein Bruder auch das Herz auf dem rechten Fleck, er kommt aber immer etwas grober rüber und ist im Gegensatz zu seinem Bruder eher ein Frauenheld und ein Mensch, der weiß wie man seine Fäuste richtig einsetzt. Aufgrund seiner Parteizugehörigkeit hat er immer wieder die richtigen Verbindungen für seine Aufgabe bei der Polizei, aber auch sonst.


Alles in allem ist es einer der besten Kriminalromane der letzten Monate. Frau Faye hat einen - wie soll ich sagen - besonderen Schreibstil, der einem auf der ersten Seite schon anfängt zu fesseln, und einen nicht mehr los lässt. Man lernt vieles über die Anfänge des Streites zwischen dem Norden und dem Süden der USA.

Immer wieder wird aber auch auf die Abhängigkeiten der Staaten voneinander hingewiesen und warum manche Dinge einfach wesentlich länger gebraucht haben als man es sich eigentlich gewünscht hat. Interessant sind die Verknüpfungen der Underground Railroad, um Schwarze in Sicherheit zu bringen z.B. nach Kanada. Mit welchen Ängsten Schwarze damals leben mussten ist fast unvorstellbar. Man kommt immer mal wieder ins Grübeln - wie ist es eigentlich heute noch z.B. bei den Flüchtlingen, die aus Afrika zu uns kommen, oder auch die Spannungen in den USA.

Alles in allem ist es ein intelligent geschriebener Krimi mit einer sehr interessanten Wendung, aber dazu schreibe ich hier nichts mehr, mein Tipp für euch ist einfach: Geht in die nächste Buchhandlung und lest einfach ein wenig rein und lasst euch verzaubern und mit auf die Reise nehmen.

Bewertung vom 12.01.2017
Risiko
Kopetzky, Steffen

Risiko


sehr gut

Rezension :

Bei dem Namen Risiko, dachte ich zuerst an eines meiner liebsten Brettspiele und was soll ich sagen, die blauen und roten Würfel aus meinem Risikospiel hatten auch dort eine mehr oder weniger völkerverbindende Wirkung, denn beim zusammen spielen lernt man sich ja auch kennen.

Aber das Buch erzählt von der Orientexpedition nach einer Idee von Freiherr Max von Oppenheim. Man wandert mit dem mehr oder weniger tragischen Helden Sebastian Stichnote, einem Funker des Kreuzers Breslau die 5000 Kilometer langen Reise. Er ist mit Leib und Seele Funker und ist eigentlich durch sein strategisches Denken bei dem Spiel Risiko zum Decksoffizier geworden.

Stichnote verliebt sich in eine Albanische Schönheit und nimmt auch gerade deswegen die Aufgabe an, da er hofft, dass er, wenn er die Expedition mit zum Erfolg führt, seine Geliebte schneller wieder in London treffen kann.

Man lernt in diesem Buch viel über die Türkei, Persien und Afghanistan. Ich habe mich des Öfteren dabei erwischt, wie ich eine Landkarte nehme und mir das alles einfach mal ansehe. Es sind alles irgendwie Länder, die man nicht so kennt oder die ich zumindest nicht so kenne.

Herr Kopetzky schafft es, einen an die Hand zu nehmen in eine Zeit, die ich irgendwie in meinem Geschichtsunterricht nie so richtig mitbekommen habe. Da doch meistens die Deutsche Geschichte immer wieder im Unterricht auf den 2. Weltkrieg beschränkt wird. Wenn der 1. Weltkrieg behandelt wird, dann auch wieder als Schwerpunkt die Schlachtfelder um Verdun.

Und Herr Kopetzky schafft es immer wieder, mich neugierig zu machen, mag es die Bagdadbahn sein, von der man vielleicht etwas gehört hat aber mehr auch nicht, oder aber immer wieder seine eindringlichen Beschreibungen, wie es für Stichnote war, wenn er Züge voller Soldaten gesehen hat.

Der Roman zeigt immer wieder Dinge auf, wo ich vorher sagen musste „wusste ich nicht“. Auch leidet man immer wieder mit. Kopetzky schafft es, einen durch die Salzwüste mitzunehmen.

Ich könnte immer weiter und weiter erzählen, was mich an dem Roman mitgenommen und interessiert hat.

Für mich ist es einfach ein Roman, welchen man als Deutscher einfach mal lesen sollte. Wobei ich einfach sagen muss, man sollte sich Zeit nehmen. Dieser Roman ist es einfach wert, dass man sich mehr oder weniger einschließt mit einem Nachschlagewerk, Landkarten und allem was man noch braucht; etwas zu essen, zu trinken, denn man bekommt alleine schon Durst beim Durchqueren der Wüsten.

Man lernt einiges über die Denkweisen der Moslems und andere Länder. Ich kann nur sagen, es ist einer der Romane, die einen einfach immer wieder zum Nachdenken anleiten, aber auch fesseln, wenn man es schon fertig gelesen hat.

Ich erwische mich noch immer, dass ich bestimmte Dinge noch einmal nachschlagen will. Für mich ist es einfach ein außergewöhnliches Buch, wovon ich gerne mehr haben möchte.

Bewertung vom 09.01.2017
Hart auf hart
Boyle, T. C.

Hart auf hart


sehr gut

Hart auf hart von T.C. Boyle

Hörbuch gelesen von August Diehl


Wenn man im Laden steht und ein neues Buch auswählt liest man im Allgemeinen erst mal den Klappentext. So auch ich bevor ich „Hart auf hart“ in mein Autoradio schob. Und ich war erst mal verwirrt. Es hieß doch es ging um „Zwei Außenseiter gegen eine Welt von Spießern, Ordnungshütern und Übelgesinnten“. Wieso sind wir jetzt auf einem amerikanischen Kreuzfahrtschiff voller Rentnern in der Karibik? Spießiger kann ich es mir kaum vorstellen. Nicht aufgeben! Der Zusammenhang stellt sich zu Beginn der zweiten CD her. Wobei ich allerdings zugeben muss, dass mir der Zweck dieser Nebenhandlung für die gesamte Erzählung nicht ganz klar ist.

Sara hat keinen „Vertrag mit den Vereinigten Staaten“. Sie sieht Gesetze als Eingriff in ihre persönliche Freiheit und widersetzt sich der Gurtpflicht und Führerscheinkontrolle. Sie trifft auf Adam, der sich von der normalen Kleinstadtwelt abschottet. Ob dies ganz bewusst geschieht, der ob er ein Psychopath ist, wäre eine Frage für den Psychoanalytiker. Dieses Zusammentreffen setzt eine Handlung in Gang, die ich nicht erwartet hatte.

Eine spannende Erzählung, die für mich auch das Potential für einen Hollywood-Thriller hat. Dies würde jedoch die unteren Textebenen etwas vernachlässigen. Boyle kritisiert in seinem Roman die Scheinheiligkeit der Gesellschaft. Man ist immer ach so moralisch, aber es ist schon okay, die Mexikaner generell als Drogendealer zu verdächtigen. Amerika sieht sich zwar als das Land der unbegrenzten Möglichkeiten, hat aber de facto sehr wohl Einschränkungen, die besonders einem Europäer sehr schräg vorkommen, wie zum Beispiel das Verbot der einfuhr von Überraschungseiern, weil Kinder die Kleinteile verschlucken könnten, aber es ist völlig in Ordnung wenn fünfjährige Schießübungen machen.

Diese Zwiespältigkeit von Ideal und Realität bricht auch über Sara herein. Sie hat zwar keinen Vertrag mit den Vereinigten Staaten, aber…

Ein echt hörenswerter Roman.

Bewertung vom 02.01.2017
Heilige Kuh, 3 Audio-CDs
Duchovny, David

Heilige Kuh, 3 Audio-CDs


sehr gut

Moulder schreibt ein Buch. Aber mit Akte X hat es rein gar nichts zu tun. Das mysteriöseste sind sprechende Tiere. David Duchovny glänzt mit einer anderen, unerwarteten Seite. Die Erzählung sprüht vor Humor in allen Schattierungen.

Eine Kuh sieht zufällig einen Fernsehbericht über Schlachthäuser und ist entsetzt über das Verhalten der Menschen. Keine Angst, es folgt keine Anschuldigung an die bösen Fleischesser. Im Gegenteil, die Kuh Elsie folgert nüchtern, dass auch der Wolf andere Tiere jagt, um zu leben. Aber die Menge des weggeworfenen Essens stört sie enorm. Trotzdem fühlt sie sich nicht mehr wohl auf ihrer Farm. Ein weiterer Bericht über heilige Kühe in Indien bringt sie auf eine Idee. Ein Schwein und ein Truthahn bemerken ihren Plan und schließen sich an. Warum aber der Truthahn in die Türkei will, das muss man einfach selber hören.

An dieser Stelle auch ein ganz großes Lob an den Übersetzer Timur Vermes. Diese Arbeit wird oft unterschätzt, aber sie ist ebenso wichtig, wie die des Autors selbst. In Zeiten von online-Übersetzungsprogrammen glauben viele, dies sei schnell gemacht, aber ohne gute Kenntnis von Land und Kultur der beiden Sprachen aus bzw. in die übersetzt wird und ein feines Gespür für den angebrachten Stil, klingt eine Übersetzung hölzern. Besonders die Anspielungen auf Fernsehsendungen, Zeitungen und Gedichte können nicht einfach übersetzt werden, sondern müssen adaptiert werden. Dies ist hier ausgezeichnet gelungen!

David Duchovny hat eine herrliche Erzählung geschrieben, die uns im Stil von Til Eulenspiegel den Spiegel vorhält, und wir können herzhaft über uns lachen. Dass der Wortwitz auch im Deutschen so gut funktioniert, verdankt er dem hervorragenden Übersetzer Timur Vermes, auch der Lesestil von Cathlen Gawlich trägt seinen Teil zu einer gelungenen Unterhaltung bei. Ich hoffe, bald wieder etwas von diesem tollen Team zu hören.

Bewertung vom 30.12.2016
Unterwerfung
Houellebecq, Michel

Unterwerfung


sehr gut

Dieser Roman hat schon vor seiner Erscheinung für einiges Aufsehen gesorgt. Und eigentlich ist der Gedanke gar nicht so abwegig, dass eine Gruppe mit ganz legalen Mitteln an die Macht kommt, die aber eigentlich die Mehrheit dort nicht sehen will. Das gab es in der Vergangenheit schon öfter. Verblendung und die Unlust zur Wahl zu gehen und seine Meinung zu bekunden sind die klassischen Ursachen. So geschieht es auch im fiktiven Frankreich der nahen Zukunft. Ein charismatischer Präsidentschaftskandidat gewinnt die Wahl. Soweit nicht ungewöhnlich. Mit ihm siegt allerdings eine muslimische Partei und Frankreich verwandelt sich in einen islamischen Gottesstaat. An den Hochschulen werden nur noch muslimische Lehrkräfte zugelassen. Juden verlassen fluchtartig das Land. Christen werden zwar geduldet, jedoch aus öffentlichen Ämtern schrittweise entfernt. Kommt einem irgendwie bekannt vor, oder?

Dies alles erlebt der Literaturprofessor Francois an der Pariser Sorbonne. Er ist Spezialist für einen Autor des 19. Jh., der in späterem Alter seine Gläubigkeit zum Katholizismus entdeckt hat. Diese Parallelen begleiten den Leser durch das Buch, ohne jedoch vorhersehbar zu werden.

Dieses Buch ist nicht mal schnell nebenbei gelesen. Houellebecq’s Stil ist recht anspruchsvoll und hat mich sehr zum Nachdenken angeregt. Er beschreibt Entwicklungen in unserer Gesellschaft in einer besonderen Art und Weise. Wie wichtig ist uns denn die Familie noch? Francois empfindet seine Eltern als Last, an die man ungern denkt auch wenn ihn manchmal ein schlechtes Gewissen beschleicht. Houellebecq stellt dem gegenüber eine sehr traditionelle sichtweise des Islam auf die Familie als Keimzelle der Gesellschaft, mit Eltern denen man unbedingten Respekt zollt und sie achtet. Aber Respekt und Achtung sind für mich etwas anderes als Liebe, die menschlichen Beziehungen zugrunde liegen sollte.

Spiegelt Houellebecq unsere Gesellschaft oder karikiert er schon? Diese Beurteilung sollte jeder für sich finden. Ein Roman, der mich sehr nachdenklich gemacht hat.

3 von 4 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 05.12.2016
Vaters unbekanntes Land
Stäber, Bernhard

Vaters unbekanntes Land


sehr gut

Bernd Stäber zeigt in seinem ersten Thriller ein Gespür für einen plausibelen aber auch schnellen Thriller. Der Psychologe Arne Eriksen, fährt zur Erholung in das Land seines Vaters, nach Norwegen, um einen überlebten Mordanschlag zu verdauen. Er lernt dort durch einen Zufall die Polizistin Kari kennen und schlittert so in einen Mordfall hinein. Und dann wird das Buch immer spannender und nimmt immer mehr Fahrt auf.

Auch wird seine psychische Störung immer mehr thematisiert und es wird auch ein wenig erklärt, wie er es geschafft hat seine Angst zu kontrollieren.

Alles in allem ist es ein Thriller, wo man etwas mitnehmen kann, wenn man will. Elemente der griechischen Mythologie tauchen auf, man lernt etwas über die Sami, oder wie man sie früher nannte die Lappen.

Man wird bei dem Roman aber auch in die Abgründe von Familien geführt, die man sich auch durchaus vorstellen kann. Aber keine Angst, es ist doch alles immer wieder anders als man es sich vorstellt.

Für mich ist „Vaters unbekanntes Land“ ein interessant und intelligent geschriebener Thriller, der komplett unter die Haut geht, einen zum Nachdenken anregt, aber auch vielleicht ein bisschen zum Nachlesen über dieses unbekannte Land Norwegen.

Es gibt immer wieder verschiedene Einflüsse in dem Thriller, die aber wirklich einen nie überfordern. Außer vielleicht eines, dass der Schluss einfach ein wenig zu schnell kommt. Aber dies ist so oder so oft so, dass das Ende dann doch immer wieder zu schnell kommt, da sich auf den letzten 70-100 Seiten teilweise die Ereignisse überschlagen.

Aber alles in allem ist auch das Ende überraschend und plausibel, und ich freue mich irgendwann wieder mal einen Thriller mit Arne Eriksen, Frode oder Kari zu lesen.

Bewertung vom 01.12.2016
Kleine Cowboys ganz groß
The BossHoss

Kleine Cowboys ganz groß


sehr gut

The BossHoss und ein Kinderbuch, ich war schon ein wenig überrascht, als ich dies gelesen habe. Dann kam der große Tag und das Buch war in meinem Briefkasten. Der erste Gedanke bei dem Umschlag war „Richtig gut gezeichnet!“ - und dies konnte ich auch bei den folgenden Seiten immer wieder feststellen. Die Zeichnungen sind mit viel Liebe zum Detail von Daniel Ernle gezeichnet worden.

Die Texte in dem Buch sind auch wirklich kindgerecht geschrieben worden und handeln davon, dass man nie seinen Traum vergessen und an sich glauben sollte. Und man immer an seinen Kindertraum glauben sollte.

Gut, dachte ich, gebe ich doch das Buch mal einem 4jährigen Jungen. Ob es ihm auch gefällt? Denn was nutzt es, wenn es mir richtig gut gefällt, aber an der Zielgruppe vorbeigeht.

Gesagt getan, und von den Eltern wurde mir dann berichtet, dass das Buch auch da zu überzeugen weiß, und dies absolut auch ankommt. Besonders als er dann auch festgestellt hat, dass Alec und Sascha wirklich Cowboys sind und so auch auftreten.

Also wirklich eine runde Sache und einmal etwas ganz anderes von einer Musikgruppe. Einige lassen eine Autobiographie schreiben, die wenigsten schreiben selber und so kreativ habe ich es noch nie erlebt.

Ich hoffe einfach, dass BossHoss ihrem Stil treu bleiben und einfach weiterhin etwas Besonderes zustande bringen.