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Benutzername: 
Bellis-Perennis
Wohnort: 
Wien

Bewertungen

Insgesamt 961 Bewertungen
Bewertung vom 09.07.2024
Maddalena geht
Weiß, Margit

Maddalena geht


ausgezeichnet

Margit Weiss öffnet in dieser biografischen Erzählung neben ihrem Familienalbum, denn ihr Großvater stammt aus einem ladinischen Dorf, auch das Buch der Geburtshilfe Ende des 19. Jahrhunderts.

Maddalena Decassian lebt um 1900 als Hebamme in Buchenstein, einem abgelegenen ladinischen Bergtal. Arbeit hat sie genug: In den armen, streng gottesgläubigen Bauernfamilien sind zehn und mehr Kinder keine Seltenheit. Der fanatische Pfarrer sieht in den Frauen nur Gebärmaschinen. Alle Bemühungen, den nach den zahlreiche Geburten und der schweren Arbeit auf den Bergbauernhöfen , ausgemergelten Frauen wenigsten ein paar Wochen Erleichterungen zu verschaffen, schlagen fehl.

Maddalena selbst ist in der Ehe mit einem Dorfschmied gefangen, der sie zwar nicht schlägt, aber nur wenig achtet. Er hat sie, nach dem Tod seiner ersten Frau geheiratet, um den elf Kindern eine Mutter zu geben. Doch das ist nicht die ganze Wahrheit.

Nach einer Geburt beschließt Maddalena, die Enge ihres Lebens und des Tales hinter sich zu lassen. Abermals begibt sie sich zu Fuß über die Dolomiten auf den Weg nach Innsbruck, wo sie als 19-Jährige ihre Ausbildung in der dortigen Hebammenlehranstalt absolviert hat.

Auf dem langen Weg trifft sie auf den Bauern Michael, seinen Sohn und die schwangere Schwiegertochter und entbindet sie von einer Tochter. Hier erlebt sie zum ersten Mal, dass eine Tochter willkommen ist und, dass alt und jung respektvoll miteinander umgehen. Auf ihrer weiteren Reise stellt sie sich ihrer eigenen Vergangenheit, denn sie trägt ein Geheimnis mit sich herum.

Meine Meinung:

Die beklemmende Lebenssituation der Frauen in den engen Tälern der Alpen inmitten von Borniertheit der Männer und der Armut wird hier einprägsam geschildert. Nur wenige junge Frauen haben wie Maddalena den Mut ihre Familien zu verlassen. Und nicht alle der wenigen erreichen ihre Ziele. Die Mehrheit kehrt entweder gedemütigt zurück, einige kommen unter die Räder oder begehen Selbstmord.

Auch die üblichen Gepflogenheiten schon junge Kinder „in Dienst“ zu schicken, um einen Esser weniger zu haben, wird hier eindrucksvoll geschildert. Obwohl klar sein muss, dass die Kinder für die Dienstgeber Sklavenarbeit verrichten werden müssen, unterbricht man diese „Tradition“, die unter dem Titel „Schwabenkinder“ besser bekannt ist, nicht.

Geschickt ist auch die Anmaßung der männlichen Ärzte (Frauen dürfen in Österreich-Ungarn erst ab September 1900 Medizin studieren), was die Frauenheilkunde betrifft beschrieben. Üblicherweise entbinden die Frauen zu Hause mit Hilfe einer Hebamme. Ins Krankenhaus bzw. Gebärhaus gehen die wenigsten, was unter den hygienische Bedingungen, die dort herrschen, auch ratsam ist. Während Maddalena liebevoll sich um die eingeschüchterten Gebärenden kümmert, sind die für die Mediziner nur lebendes Anschauungsmaterial und Objekte. Dass sie sich mit der Ärzteschaft anlegt, ist vorprogrammiert.

Margit Weiss bringt uns in ihrer poetisch anmutenden und bildhaften Sprache das Leben der Hebamme Maddalena Decassian näher. Der historische Roman ist an das Leben der realen Maddalena Decassian, der Urgroßmutter der Autorin, angelehnt. Über ihr Leben hat Margit weiß von Carlo, Maddalenas Sohn erfahren, der auch im Roman eine Rolle spielt. Üblicherweise stört es mich sehr, wenn die Redezeichen fehlen. Diesmal passt das allerdings recht gut, denn ich habe den Eindruck an Maddalenas Gedanken teilhaben zu dürfen.

Durch das Einbringen zahlreicher Wörter im ladinischen Dialektes, der heute nur mehr von wenigen Menschen gesprochen wird, wirkt der Roman authentisch. Hierzu gibt es ein ausführliches Glossar am Ende des Romans.

Geschickt werden die Leserinnen (hier absichtlich nur die weibliche Form) auf Maddalenas Innsbrucker Jahre, die zunächst kein Thema sind, neugierig gemacht. Nach und nach enthüllen sie sich und es wird klar, warum Maddalena abermals das Tal verlässt.

Fazit:

Gerne gebe ich diesem historischen Roman, der die beklemmende Lebenssituation der Frauen in den Alpentälern um 1900 schildert, 5 Sterne.

Bewertung vom 08.07.2024
Stürzende Imperien
Heather, Peter;Rapley, John

Stürzende Imperien


gut

Steht dem Westen, vornehmlich den USA, demnächst ein ähnliches Schicksal bevor wie dem Römischen Reich das im 5. Jahrhundert untergegangen ist?

Dieser kniffligen Frage gehen der Historiker Peter Heather und der politische Ökonom John Rapley nach. Dazu ziehen sie zahlreiche Vergleiche, die die Parallelen und Unterschiede darstellen.

Nach einer längeren Einleitung legen sie Autoren in acht Kapiteln plus einem Abschluss ihre Argumente dar:

Feiern wie um 399
Imperium und Bereicherung
Östlich des Rheins, nördlich der Donau
Die Macht des Geldes
Alles fällt auseinander
Barbareneinfälle
Macht und Peripherie
Tod der Nation?
Schluss: Tod des Imperiums?

„Wenn die Bürger der westlichen Länder imstande sind, die vor ihnen liegenden Schlüsselaufgaben zu begreifen und unvermeidlich spaltende Meinungsverschiedenheiten demokratisch zu lösen, und das in einer Weise, die der breiten Bevölkerung das Gefühl der Einbeziehung und Fairness vermittelt, und insbesondere, wenn sie das in einer Weise tun können, die den Bürgern der aufstrebenden Peripheriestaaten das Gefühl vermittelt, dass auch ihnen ein Anteil an einer gleichberechtigteren Zukunft innerhalb eines umfassenderen Systems angeboten wird, das auf denselben gemeinsamen Werten beruht, sind die Gewinnen kolossal. Dann hätte es der westliche Nationalstaat - ursprünglich errichtet aus umgelenkten Wohlstandsströmen der übrigen Welt - nicht nur geschafft, eine potentielle Krise zu überwinden, sondern er hätte auch ein postkoloniales Erbe echter Größe hervorgebracht, auf das seine Bürger zu Recht stolz sein dürften.“

Meine Meinung:

Grundsätzlich ist die Idee einen Vergleich zwischen dem Römischen Imperium und dem Westen zu ziehen eine recht interessante Idee. Leider werden so manche nachdenklich machende Gedanken in langen Schachtelsätzen, die sich über mehrere Zeilen erstrecken, erstickt. Ob das im englischen Originaltext auch so ist? Oder liegt es an der Übersetzung? Ich mag lange Sätze ja recht gerne, aber wenn ich jeden Satz mehrmals lesen muss, um den Sukkus zu erfahren, hält sich meine Begeisterung letztlich in Grenzen.

Wer die Zielgruppe für dieses Buch sein soll, erschließt sich mir nicht ganz. Historisch und/oder ökonomisch interessierte Leser? Politiker? - Nein, die wohl kaum, sind sie ja in ihren eigenen Interessen verstrickt.

Die Vorschläge, wie internationale Abkommen zu einer gleichen Besteuerung, um Steueroasen abzuschaffen, Verträge zu einer Treibhausgasreduktion etc. abzuschließen, sind recht nett gemeint. Solche Abkommen gibt es bereits, allerdings weigern sich zahlreiche Länder danach zu handeln bzw. sie überhaupt zu ratifizieren. Allen voran die USA, die sich mit ihren Slogan „America First“ selbst aus dem Spiel nimmt und sich von den riesigen Konzernen, die ihre Vormachtstellung rücksichtslos ausnützen, gegängelt werden.

Fazit:

Ein interessantes Buch, das mich allerdings nicht wirklich überzeugt hat. 3 Sterne.

Bewertung vom 07.07.2024
Was Populisten wollen (eBook, ePUB)
Lewandowsky, Marcel

Was Populisten wollen (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Die Wahl zum Europäischen Parlament 2024 hat gezeigt, dass rechte Populisten auf dem Vormarsch sind. Neben Giorgia Meloni in Italien, Herbert Kickl (FPÖ) in Österreich, Marine Le Pen (Rassemblement National), Viktor Orbán (Fidesz) in Ungarn und die AfD in Deutschland: Der Aufstieg des Populismus scheint unaufhaltsam und die bisherigen Gegenstrategien gescheitert. Doch nicht nur Europa ist davon betroffen. Auch die USA mit Donald Trump und Argentinien mit Javier Milei lehren die Welt das Fürchten.

In sechs großen Kapitel, die noch weiter unterteilt sind, beschreibt die Methoden der Populisten, analysiert ihre Strategie und zeigt erfolgreiche Gegenstrategien.

Was Populisten unter Demokratie verstehen: Wahre Demokraten
Wen Populisten für das Volk halten: Identitäten und Scheinkonsens
Wie Populisten sich inszenieren: Widerstand
Wie Populisten das System verändern: Wir Alleinherrscher
Wer Populisten wählt: Wir hier unten
Was wir gegen Populisten tun können: die Stunde der Pluralisten


Anhand zahlreicher Beispiele, die uns verdeutlichen, welche Methoden die Populisten anwenden, um ihre potentiellen Wähler hinters Licht zu führen. Teilweise sind die Strategien aus dem Lehrbuch der Propaganda entnommen. Wie bei der Propaganda gilt auch für den Populismus: Erkenne die Methoden und Mechanismen, dann kannst du sie entlarven und ihnen etwas entgegen setzen.

Ein plakatives Beispiel ist Ungarns Ministerpräsident Viktor Orbán. Einst hat er von genau jenem Establishment und jenem Mann profitiert, das und den er jetzt mit einem Hass verfolgt, der schon an Paranoia grenzt: George Soros.

Als Österreicherin beschäftige ich mich schon lange mit den Themen Propaganda und Populismus. Als nach den Wahlen zum Nationalrat von 1999 die erste schwarz-blaue Regierung unter Bundeskanzler Wolfgang Schüssel gebildet wurde, war der empörte Aufschrei in ganz Europa laut und deutlich zu hören. Österreich wurde seitens EU mit Sanktionen belegt.

Und heute, 2024? Rechte Regierungen erfreuen sich beim Volk (?) größter Beliebtheit. Der Aufschrei der Medien ist verstummt, weil sie zum Teil von Inseraten der Regierungen abhängig sind oder die staatlichen Rundfunkanstalten überhaupt gleich abgeschafft und durch willfährige Helfer ersetzt werden/worden sind. Kommt einem das bekannt vor? Damals hieß das „Gleichschalten der Medien“.

Die Rechtspopulisten versprechen das sprichwörtliche Blaue vom Himmel. Doch wenn sie dann an der Macht sind, entwickeln sie genau jene Attitüden, gegen die sie zuvor gekämpft haben: Da werden Ministerien und staatsnahe Firmen mit Günstlingen, Vertrauten und Parteigängern besetzt. Bei uns in Österreich heißt das lautmalerisch „umfärben“. Kollateralschäden wie die Zerschlagung des Bundesamtes für Verfassungsschutz (BVT) waren gewollt oder billigend in Kauf genommen.

Auch mit der „Politik für den kleinen Mann“ (Wo bleiben eigentlich die Frauen, die in Österreich die Mehrheit sind?) ist es schlagartig vorbei, wenn Populisten an die Macht kommen. So werden Sozialleistungen gekürzt, obwohl zunächst mehr Wohlstand für alle versprochen wurde. Wobei „alle“ wohl im Sinne der eigenen Parteigänger verstanden werden muss.

Wie sieht das Wahlprogramm einer populistischen Partei aus? Die meisten Wahlvorschläge enthalten „gegen etwas zu sein“. Konkrete Alternativen werden nur selten aufgezeigt.

Ob die im letzten Kapitel aufgezeigt Gegenstrategien Erfolg haben werden? Ich befürchte Schlimmes. Österreich wählt am 29. September 2024 zum 28. Mal seine Abgeordneten zum Nationalrat.

Rechtspopulismus ist leider salonfähig geworden.

Fazit:

Gerne gebe ich dieser glasklaren Analyse, wie es zum Erstarken und zur Akzeptanz der Populisten gekommen ist, und welche Gegenmaßnahmen dringen erforderlich sind, 5 Sterne und eine Leseempfehlung.

Bewertung vom 07.07.2024
Kleopatras Grab (eBook, ePUB)
Schreiber, Constantin

Kleopatras Grab (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

"Gerechtigkeit erfordert bisweilen Opfer."

Alexandria, die ägyptische Stadt am Mittelmeer hat eine wechselhafte Geschichte. Sie hat zahlreiche Herrscher kommen und gehen gesehen. Daher ist sie ein Konglomerat ihrer Vergangenheit. Moderne trifft Tradition, unterschiedliche Religionen existieren nicht immer friedlich nebeneinander und das Patriarchat erfreut sich bei Männern größter Beliebtheit. Frauen in einem Männerberufen? Etwa bei der Polizei?

Das ist der Hintergrund dieses Krimis in dem Kommissarin Theodora „Theo“ Costanda den Mord an einem griechisch-orthodoxen Priester aufklären soll. Dazu wird ihr der junge Fadi al-Sawi zur Seite gestellt. Theo ist gewöhnt, alleine zu arbeiten und vermutet überdies in Fadi einen Konkurrenten zumal er kurzfristig nach Alexandria versetzt worden ist.

Bei den Ermittlungen stoßen sie im Umfeld des Toten auf eine Mauer des Schweigens, aber auf einen reichen französischen Hobby-Archäologen, der sich ein ehrgeiziges Ziel gesteckt hat: Er will das geheimnisumwitterte Grab der Kleopatra finden.

Wenig später, Theo und Fadi gehen einer vagen Spur nach, werden ihre Ermittlungen nicht nur behindert, nein, Theo wird von diesem Fall abgezogen. Fadi al-Sawi soll alleine weiterarbeiten.

Doch Aufgeben ist für Theo keine Option. Das entspricht nicht ihrem Charakter, zudem ist schon viel zu tief in die Materie eingedrungen. Noch ahnt sie nicht, wie nahe sie jenem Geheimnis ist, das um jeden Preis, auch um den des eigenen Lebens, geschützt werden muss.

Meine Meinung:

Dieses Krimi-Debüt des Nachrichtensprechers Constantin Schreiber, der sich als arabisch sprechender Kenner Berater zahlreicher Politiker einen Namen gemacht hat, hat mir sehr gut gefallen.

Obwohl in Alexandria so ziemlich jedes Gebäude, jeder Stein auf seine Historie abgeklopft worden ist, scheint die Suche nach einer bislang unbekannten archäologischen Sensation weiter zu gehen. Er beleuchtet die unterschiedlichen Gruppierungen innerhalb der Gesellschaft bzw. der Religionen ebenso wie die Politik. Es gelingt ihm sehr gut, die Spannungen in der Gesellschaft aufzuzeigen. Obwohl es den Anschein hat, dass Christen, säkulare und traditionell denkende Muslime, wenn schon nicht miteinander, zumindest nebeneinander existieren können, brodelt es unter der dünnen Lackschicht. Ein Klima, in dem alte und neue Geheimgesellschaften regen Zulauf finden. Und es ist genau dieses Umfeld, in dem die toughe Kommissarin ermitteln muss. Nichts ahnend, dass die Arme einer dieser elitären Geheimbünde bis weit in die Regierungskreise hineinreichen. Immerhin gibt es ein Geheimnis, das um jeden Preis, auch um den des eigenen Lebens, geschützt werden muss.

Constantin Schreiber gelingt es sehr gut, das pulsierende Leben in Alexandria darzustellen. Das schließt auch häusliche Gewalt, in der Ehemänner ihre Frauen und Väter ihre Töchter misshandeln mit ein. Die Frauen haben keine Hilfe von außen zu erwarten. Auch die (männlichen) Vertreter der griechisch-orthodoxen Kirche verweigern ihnen Hilfe. Frauen hätten einfach zu dienen - Punktum.

"Anklage erheben? Wir? Frauen? Männer misshandeln in dieser unseren Gesellschaft Frauen und bekommen Recht!"

Sehr geschickt werden historische Fakten über Kleopatra und ihre Schwestern Arsinoë und Berenike, die ja griechische Prinzessinnen waren, sowie die politische Liebesgeschichten mit Caesar und Marcus Antonius in den Krimi eingeflochten. Die Herleitung des Marienkultes in vielen christlichen Bekenntnissen wird vielleicht für den einen oder anderen Leser neu sein. Mir ist diese Verknüpfung von alten vorchristlichen Riten mit dem Christentum schon lange bekannt.

Der Schreibstil ist sehr gut gelungen. Durch die gewählte Erzählzeit, das Präsens, ist der Leser nahe am Geschehen dran.

Der Spannungsbogen ist hoch gehalten, denn Theodora Costanda weiß lange Zeit nicht, wer Freund oder Feind ist. Ich hatte recht bald eine Idee, wer der Maulwurf im Kommissariat sein müsse und bin letztlich bestätigt worden. Der Showdown gliedert sich in zwei Teile, von denen der erste recht spektakulär ist und der zweite stark an Agatha Christies Auflösungen erinnert.

Die Charaktere, allen voran Theodora Costanda sind sehr gut ausgearbeitet.

Eine Fortsetzung ist bereits angekündigt. In „Echnatons Fluch“ bekommt es Theodora Costanda mit einer Endzeitsekte zu tun. Erscheinungstermin Mai 2025. Ich freue mich schon drauf.

Fazit:

Gerne gebe ich diesem gelungenen Krimi-Debüt, das durch einen spannenden und vielfältigen Plot, gut gestalteten Charakteren und geschichtlichem Hintergrund Ägyptens aufwarten kann, 5 Sterne und eine Leseempfehlung.

Bewertung vom 06.07.2024
Totholz / Kreuthner und Wallner Bd.11 (eBook, ePUB)
Föhr, Andreas

Totholz / Kreuthner und Wallner Bd.11 (eBook, ePUB)


weniger gut

Nach der Lektüre dieses 11. Fall für das Ermittler-Duo Wallner & Kreuthner weiß ich wieder, warum die fünf anderen Krimis im Keller verstauben.

Da ist zunächst einmal der wenig glaubhafte Plot, dass ein Polizist mit einer Kanone des 18. Jahrhunderts seine ebenfalls (schwarz) Schnaps brennende Konkurrenz ausschalten will und dabei beträchtlichen Sachschaden anrichtet, die Geschädigte aber keine Anzeige erstattet, aber einen Deal mit der Polizei eingehen will, der eine unbekannte Leiche zu Tage fördert.

Des weiteren komme ich mit den Charakteren ebenso wenig zurecht, wie mit dem (angeblich) bayrischen Humor. Der Schreibstil gleitet manchmal in slapstick-artige Szenen ab, die auf mich leider sehr konstruiert und bemüht wirken. Es tut sich sehr viel, ja, eigentlich zu viel. Fast jeder hat etwas zu verbergen.

Nein, das ist leider keine Reihe für mich. Ich denke, ich werde die Krimis in die nächsten Bücherzelle bringen. Vielleicht finden die Krimis ein neues Zuhause.

Fazit:

Leider kann ich diesem Krimi nicht viel abgewinnen, daher nur 2 Sterne.

Bewertung vom 06.07.2024
Der goldene Tod / Ein Fall für Greta Vogelsang Bd.2
Wacker, Florian

Der goldene Tod / Ein Fall für Greta Vogelsang Bd.2


ausgezeichnet

"Der goldene Tod" von Florian Wacker ist bereits der zweite Krimi rund um die Frankfurter Staatsanwältin Greta Vogelsang, die sich mit der Aufklärung von Straftaten im Bereich Umwelt und Artenschutz befasst. Diesmal allerdings hat sie es gleich mit zwei, eigentlich mit drei, Fällen zu tun: Robert Altmann, Ex-Lover und militanter Linker, übergibt ihr heimlich ein Kuvert mit brisanten Informationen. Wenig später wird er ermordet im Sperrmüll hinter einem besetzten Haus aufgefunden.

Der zweite Fall ist nicht weniger brisant, werden sie und ihr Kollege doch von ihrem Vorgesetzten beauftragt, heimlichen Ermittlungen gegen Oberstaatsanwalt Richard Wassermann-Schlotz anzustellen. Der steht im Verdacht, in unsaubere Geschäfte verwickelt zu sein.

Gleichzeitig stirbt der egozentrische Geschäftsmann Marc Bretone nachdem er auf seiner Geburtstagsparty ein mit Blattgold überzogenes Steak gegessen hat, an einer Vergiftung mit Milzbrand besser bekannt als Anthrax. Niemand kann sich zunächst erklären, wo er sich mit diesem gefährlichen Bazillus angesteckt hat.

Ob und wie die drei Handlungsstränge zusammenhängen, kann man in diesem fesselnden Krimi lesen.

Daneben muss ich Greta noch um ihre demente Mutter kümmern. Alles in allem balanciert Greta Vogelsang am Rande eines Burnout, denn der Mord an Robert Altmann geht ihr näher als sie es vermutet hat, denn die beiden haben eine gemeinsame Vergangenheit.

Meine Meinung:

Dem Vernehmen nach beruht dieser Krimi auf wahren Vorfällen, die vor einiger Zeit die Frankfurter Staatsanwaltschaft erschüttert haben. Als Österreicherin habe ich davon nicht mitbekommen, dafür einen spannenden Krimi gelesen. Interne Ermittlungen sind für niemanden angenehm. Weder für die Ermittler noch für den ins Visier geratenen oder die Behörde.

Zunächst einmal ist mir der Schmuggel mit illegal eingeführtem Fleisch afrikanischer Wildtiere nicht bekannt gewesen. Nun ja, die Dekadenz und Geschäftemacherei kennt wohl keine Grenzen. Es wird schon etwas Wahres dran sein, denn auch in Wien gibt es das eine oder andere Lokal in dem man exotische Speisen konsumieren kann. Woher die Zutaten kommen? Keiner weiß es und will es vermutlich auch gar nicht wissen. Ich halte mich lieber an österreichisches Fleisch. Der Schmuggel mit bushmeat scheint ein lukrativer Job zu sein, wobei die afrikanische Jäger davon am wenigsten haben. Obwohl das Risiko beim Schmuggeln erwischt zu werden, nicht allzu groß ist, sind die Gewinnmargen riesig.

Wie schon im ersten Fall („Spur der Aale“) entwickelt sich der aus Sicht der Staatsanwaltschaft verfasste Krimi nur langsam und kommt ohne quietschende Reifen bei Verfolgungsjagden aus. Das bedeutet aber nicht, dass beim Lesen Langeweile aufkommt. Im Gegenteil! Wir dürfen hinter die Kulissen der Arbeit der Staatsanwälte blicken. Der Leser ist den Staatsanwälten immer einen Schritt voraus. Trotzdem ist für Spannung gesorgt. Wie heißt es so schön? „Der Weg ist das Ziel“. Das ist auch hier der Fall. Es ist eher der Weg zu Aufklärung, das Thema bushmeat und korrupte Behördenvertreter, die für Spannung im Krimi sorgen.

Greta Vogesang balanciert am Rande eines Burnout, denn der Mord an Robert Altmann geht ihr näher als sie es vermutet hat, denn die beiden haben eine gemeinsame Vergangenheit. Auch die Belastung durch ihre demente Mutter ist heftig, denn mehrmals muss Greta sie, gemeinsam mit ihrem Lebenspartner Mike und ihrem Vater, in der Stadt suchen. Wir lernen nicht nur die toughe Staatsanwältin kennen, sondern eine Frau, die an ihrem Job zweifelt. Das macht sie sehr menschlich.

Die Samen für einen dritten Fall ist auch schon gelegt, denn Mikes Schwester, die in einer Firma arbeitet, die sich mit industrieller Produktion von Wasserstoff arbeitet, kommt unverhofft zu Besuch.

Fazit:

Gerne gebe ich diesem, von einem wahren Ereignis inspirierten, Krimi 5 Sterne.

Bewertung vom 06.07.2024
Baskerville Hall - Das geheimnisvolle Internat der besonderen Talente
Standish, Ali

Baskerville Hall - Das geheimnisvolle Internat der besonderen Talente


gut

Auch Bestsellerautoren waren ein Mal jung und Schüler. Hier wird mit viel Fantasie und Humor die fiktive Schulzeit von Arthur Conan Doyle, der wie man weiß Autor der Sherlock Holmes Kriminalromane ist, präsentiert. Natürlich ist dieses Buch keine Biografie, sondern ein Abenteuerroman für Kinder ab 10 Jahren.

In diesem Auftakt zu einer mehrteiligen Krimi-Reihe begegnen wir dem analytisch denkenden Arthur Conan Doyle, der frustriert die Schule Schule sein lassen will, weil ihm langweilig ist und alle bisherigen Rätsel gelöst sind. Als er einem Baby das Leben rettet, wird er als Held gefeiert. Wenig später erhält er die Einladung für das geheimnisumwitterte Internat Baskerville Hall.

"Wir verschwenden unsere Zeit nicht mit Grammatiklektionen oder halten uns mit sinnlosen Benimmregeln auf."
erklärt Mr. Challenger, der Direktor des Internats, der seinen neuesten Schüler mit einem Luftschiff abholt.

Das klingt doch nach einer besonderen Schule, oder?

Meine Meinung:

Dieses Buch über ein besonderes Internat ist Auftakt einer Reihe von Detektivgeschichten für Kids ab 10 Jahren.
Über den Inhalt möchte ich nichts verraten.

Freut euch auf die Abenteuer der ungewöhnlichen Schülerinnen und Schüler. Die agierenden Charaktere haben spezielle Namen: Da ist z.B. das Mädchen Pocket, dessen Kleidung nur aus Taschen zu bestehen scheint, und ein Physiklehrer namens Dr. Watson.

Der Schreibstil ist locker und flüssig und lässt die Seiten nur so dahin fliegen. Junge Hobbydetektive werden ihre Freude an den zahlreichen Rätseln haben.

Eine kleine Anmerkung: Das eine oder andere beschriebene Experiment scheint ein wenig waghalsig zu sein. Da hätte ich mir schon eine Anmerkung auf die Gefahren gewünscht. Das kostet einen Stern.

Fazit:

Gerne gebe ich diesen Abenteuergeschichten 3 Sterne.

Bewertung vom 04.07.2024
Trainingslager
Bardow, Dominik

Trainingslager


sehr gut

Dieser Krimi ist ein Roman, alle Personen, Ereignisse, Fußballklubs und sogar die Namen der Berge sind frei erfunden - doch könnte der geneigte, fantasiebegabte Leser unter Umständen, vielleicht ein bis zwei Körnchen Wahrheit in diesem Kriminalroman entdecken.

Worum geht’s?

Zum einen natürlich um das runde Leder, allerdings nicht EM oder WM oder sonstige Turnier hochbezahlter Klubs sondern um ein Trainingslager des fiktiven Berliner Klubs Bertha HSC in der wunderschönen Ortschaft Irrding am Fuße des Grimmig. Und zum anderen um Holger „Holle“ Schneise, einen abgehalfterten Sportreporter einer Boulevardzeitung, dessen Tag mit einem oder mehreren Bieren beginnt und mit einer nicht näher bezifferten Anzahl harter Getränke endet.

Auf der Suche nach einer Story bemerkt Holle, dass Jimmi, der brasilianische Stürmerstar der Berliner, der für seine Vorliebe für kalorienreiche Mehlspeisen bekannt ist, in einen schwarzen SUV gelockt wird. Hat er, Holle Schneise, hier die Entführung des Goalgetters beobachtet oder spielt ihm sein benebeltes Gehirn einen Streich?

Als dann noch der Manager Mario Ferrari und Amira Brösel, Jimmis Freundin, auftauchen, ist sich Holle sicher, dass der der Fußballer entführt wurde. Allerdings scheint das niemanden, außer Amira, die vor allem den PIN-Code von Jimmis Kreditkarte vermisst, nicht zu kratzen.

Gemeinsam versuchen Amira und Holle den Fußballer zu finden und aus seiner Zwangslage zu befreien. Dabei kommen sie einer riesigen und gefährlichen Sauerei auf die Spur ....
Meine Meinung:

„Trainingslager“ ist ein herrlicher Fußballkrimi, der durch seine skurrilen Charaktere punktet. Schmunzeln musst ich über die Namensgebung von Klub, Spielern und Landschaft. Wie schon eingangs angedeutet, könnte die eine oder andere rein zufällige Ähnlichkeit mit einem massiven Berg und einer lieblichen Kleinstadt in einem österreichischen Tal so rein gar nicht beabsichtigt sein. Und die Dicke Bertha erst! Ich würde gerne wissen, wie lange Dominik Bardow, Journalist und Sportreporter, an diesen Namen gefeilt hat.

Bei allem schwarzen Humor lässt der Autor aber seine Leser über so manche fragwürdige Aktion eines (natürlich rein fiktiven) Fußballklubs nachdenken, denn es geht hier um sehr viel Geld. Selbst für die Underdogs, die gerne einmal in der Bundesliga spielen wollen, werden für den Ankauf von Spielern Summen in die Hand genommen, die einen schwindlig werden lässt.

Der Schreibstil ist ein wenig gewöhnungsbedürftig, passt aber perfekt zum Milieu. Kurze, oft nur halbe Sätze, die mit absichtlichen Grammatikfehlern gespickt sind - geschrieben wie gesprochen - ist hier da Motto. Die Sprache ist manchmal ziemlich derb.

Die Charaktere wirken überzeichnet. Jimmi erinnert an einen anderen südamerikanischen Fußballer, über dessen Übergewicht regelmäßig in den Gazetten zu lesen war. Außerdem kann ich mich an einen österreichischen Nationalspieler erinnern, der bereits in seinen jungen Jahren auf Grund seines extrovertierten Auftretens als verhaltensauffällig beschrieben worden ist. Leider verdirbt zu viel Geld oft auch den Charakter. Auch Amira Brösel (herrlich der Nachname), die eine Persiflage auch die eine oder andere Spielerfrau sein soll, die oft die Dollarzeichen in den Augen haben, ist gut gelungen.

Holle Schneise ist auch eine Nummer für sich. Ungepflegt, stets eine Zigarette rauchend und alkoholkrank wittert er seine letzte große Chance, um noch einmal DIE Story abzuliefern. Er glaubt bei Jimmis Verschwinden an ein Verbrechen und liegt damit nicht ganz falsch. Allerdings entwickelt sich die Sache in eine ganz andere Richtung als gedacht. Schmunzeln musste ich über seinen hellblauen Ford Granada - ja der war damals schon ein heißes Eisen, Wahnsinn 160 PS - das haben heute oft schon die Kleinwagen.

Fazit:

Diesem schwarzhumorigen Krimi, der vor der Kulisse eines Fußballtrainingslager spielt, gebe ich gerne 4 Sterne.

Bewertung vom 04.07.2024
Der Königsmord von Bamberg
Degen, Anna

Der Königsmord von Bamberg


ausgezeichnet

Dieser penibel recherchierte und opulent erzählt historische Roman entführt uns Leser zunächst in das Bamberg von 1208. Die deutschen Fürsten sind seit langem in zwei Lager geteilt: Die einen halten zu den Staufern, die anderen zu den Welfen. Ein Konflikt, der bereits Jahre dauert und zahlreiche Tote fordert, da Mordkomplotte geschmiedet und ausgeführt sowie Mitwisser werden beseitigt.

Eines dieser Mordkomplotte ist das zentrale Thema dieses Romans, der weit reichende Folgen für Sophie von Weichselburg und ihre Familie haben wird.

Doch von Anfang an:

Der römisch-deutsche König Philipp von Schwaben (1177-1208) wird am Tag der Hochzeit seiner Nichte Beatrix in Bamberg ermordet. Sophie, die neugierige zwölfjährige Nichte des Bamberger Bischofs Ekbert wird Augenzeugin des Mordes und muss mit ihrer Familie fliehen, denn die Königsmörder wollen die gefährlich Zeugin beseitigen. Die gesamte Familie wird geächtet und mit dem Reichsbann belegt. Man flieht über Prag nach Wien und trifft später in Ungarn ein, wo sie bei Verwandten Unterschlupf finden. Die Verfolger sind ihnen immer auf den Fersen, das sich in den eigenen Reihen ein Verräter befindet.

Werden sie den wahren Mörder anklagen können und ihre Güter sowie ihre Ehre wieder erlangen?

Meine Meinung:

Dieser penibel recherchierte und fesselnd erzählte historische Roman lässt ein Stück der europäischer Geschichte lebendig werden. Das Mittelalter ist reich an Intrigen der deutschen Fürsten bei deren Gerangel um die Macht auch die katholische Kirche und ihre Bischöfe sowie der Papst mitmischen.

Der Roman liest sich wie das Who-is-Who des Mittelalters. Wir begegnen zahlreichen (mitunter auch umstrittenen) Persönlichkeiten wie Richard Löwenherz, Friedrich Barbarossa, dessen Leben und Tod ja auch einen gewichtigen Anteil an den Konflikten hat, oder Otokar Przemysl von Böhmen, dem Babenberger Leopold VI. und Papst Innozenz III..
Um die vielen Ottos, Heinrichs und Beatrixen auseinanderhalten zu können, gibt es im Anhang eine Zeittafel sowie ein Personenverzeichnis. So behält der beherzte Leser den Überblick über die stellenweise verworrenen Verhältnisse und häufig wechselnden Allianzen.

Erzählt werden die Ereignisse von der alternden Sophie, die ihre Erlebnisse niedergeschrieben hat und einen regen Briefwechsel mit ihrer Enkelin Ela führt. Sehr geschickt gemacht - so können wir Leser in die Vergangenheit eintauchen. Wir erhalten an Hand Sophies Geschichte auch Einblick in den Klosteralltag sowie die Stellung der Frauen kennenlernen. Selbst Königinnen sind vor einer Ermordung nicht gefeit wie das Beispiel Gertrud von Ungarns zeigt.

Der Schreibstil ist sehr gut zu lesen und lässt das Mittelalter mit all seinen Facetten wieder auferstehen. So wird opulent getafelt, rülpsen und furzen inklusive, die Gäste dürfen dem Minnesängern und ihrem schlüpfrigen Gesang lauschen. Gleichzeitig werden mörderische Intrigen gesponnen und Gewalt ausgeübt. Daher sollten sich Zartbesaitete darauf vorbereiten, dass das eine oder andere blutige Gemetzel beschrieben wird.

Sehr geschickt sind die historischen Ereignisse in den Roman hineingewoben.

Fazit:

Ein penibel recherchiertes und opulentes Mittelalterepos, das aus der Sicht einer Frau geschrieben ist, und dem ich gerne eine Leseempfehlung und 5 Sterne gebe.

Bewertung vom 04.07.2024
Geile Zeit
Seydack, Niclas

Geile Zeit


gut

Ich gehöre zwar nicht zur bevorzugten Zielgruppe des Autors, da ich im Alter seiner Eltern bin, wollte aber dennoch die Gedanken zu seiner Jugend kennenlernen. Das bunte Cover mit dem frechen Titel hat mich einen eher fröhlich gestimmten Rückblick erwarten lassen. Meine Erwartungen haben sich leider nicht zur Gänze erfüllt, denn ich habe eine etwas unstrukturierte Rückschau von Niclas & Co erhalten, die teilweise auch weinerlich auf mich wirkt. Stellenweise habe ich persönlich das Gefühl von Empörung, dass einem zukünftig der Wohlstand nicht mehr in den Schoß fallen wird, sondern dass man sich den erarbeiten wird müssen.

Mir ist schon klar, dass Ereignisse wie 9/11, die Terroranschläge in den verschiedenen Hauptstädten oder die Amokläufe in Schulen viele junge Menschen paralysiert haben (und tun es noch immer). Auch die Pandemie hat das bisher unbeschwerte Leben der jungen Menschen jäh unterbrochen.

Ich erinnere mich an die Baader-Meinhof-Bande, Anschläge der Palästinenser wie München 1972, die Brigate Rosse (1970-1988) oder die IRA, die ebenso Angst und Schrecken verbreitet haben und war selbst nur wenige Stunden vor dem Bombenanschlag vom 2. August 1980 im Bahnhof von Bologna. Aber das alles hat mich längst nicht so aus der Bahn geworfen, wie die Kids der 1990er.

Auch die wirtschaftlichen Krisen verunsichern diese Generation. Doch glaube ich, dass die Erwartungshaltung an den „all-inclusive-Staat“, den viele junge Menschen heute haben, nicht mehr aufrechtzuerhalten ist. Jede/Jeder muss auch selbst etwas dazu beitragen.

Der Schreibstil ist ziemlich einfach und an manchen Stellen ziemlich vulgär. Aber es mag schon sein, dass sich in männlichen Gehirnen alles um Thema Nr. 1 handelt.

Viele der erwähnten TV-Sendungen und Berühmtheiten (?) kenne ich nicht, da es bei uns nur die zwei Programme des staatlichen Rundfunks gab.

Vielleicht liegt meine differenzierte Sichtweise auch daran, dass ich Österreicherin bin und manches anders erlebt habe bzw. ich mit anderen Schwierigkeiten zu kämpfen gelernt habe.

Zeitgenossen von Niclas Seydack werden sich vielleicht in ähnlicher Art an ihre Kindheit und Jugend erinnern.

Fazit:

Nicht ganz das, was ich erwartet habe, daher nur 3 Sterne.