Benutzer
Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
mosaik
Wohnort: 
Neumarkt a. W., Salzburg
Über mich: 
Meine Leidenschaft gehört der Geografie, meine "zweite Heimat" war über Jahrzehnte Italien und alles rund ums Kulinarische interessiert mich immer. So versuche ich eben auf das eine oder andere Buch aufmerksam zu machen und hoffen, mit meinem Rezensionen ein wenig weiter zu helfen

Bewertungen

Insgesamt 451 Bewertungen
Bewertung vom 18.02.2016
Lesereise Vatikan
Höfferer, Christina

Lesereise Vatikan


sehr gut

Informativ, abwechslungsreich und gut zu lesen

16 Geschichten, so viele gibt es in diesem Büchlein, 154 Stoffteile, so viele benötigt der Schneider Ety Cicioni für eine Uniform für einen Schweizer Gardisten und 45 Gärtner, so viele pflegen die Gärten des Papstes in Castel Gandolfo. Ja, und wo es eine Bar in einer kirchlichen Universität mit christlichen Preisen gibt, verrät die Autorin ebenso wie das nicht vorhandene Geheimnis des Vatikanischen Geheimarchivs. Wo Papst Franziskus welches Brot bekommt, warum eine Botschafterin mit einer roten Vespa herumgondelt und noch so manch anderes erzählt Christina Höfferer auf den 130 Seiten ihres Büchleins.

Darunter sind praktische Beiträge, die man als Rom-Reisender auch selbst erleben kann. Und es gibt auch nur informative Beiträge, also Hintergrundinformationen zum besseren Verständnis des Vatikans. Ich finde die Beiträge abwechslungsreich, den einen oder anderen etwas anspruchsvoller geschrieben und den einen oder anderen einfach gehalten. Und weil es ja ein Buch zum außerordentlichen Heiligen Jahr 2016 ist gibt es auch Beiträge über Papst Franziskus und die Geschichte des Heiligen Jahres.

Sprache und Ausdrucksform von Christina Höfferer sind gut gewählt, es bleiben auch keine Fragen offen. Vielleicht die nur eine, wie sie denn an all diese Informationen gelangte, die Autorin. Doch das soll ihr Geheimnis bleiben.

Bewertung vom 06.01.2016
Seltene Nutztiere der Alpen
Jaritz, Günter

Seltene Nutztiere der Alpen


ausgezeichnet

Unglaublich detailreich, sehr gut illustriert und informativ

Ein Bild, das um 1940 im Salzburger Mariapfarr gemacht wurde, zeigt einen resolut wirkenden, wirklich kleinen Knirps einen Noriker an der Leine haltend, der fast drei Mal so hoch ist wie er selbst; ein rotes Manganliza-Schwein aus Rumänien blickt einem in einem anderen Bild entgegen; vor der Villa Manin im Friulaner Passeriano waschen Frauen in einem heute nicht mehr vorhanden Bach Wäsche, während Friulaner Gänse vorbei watscheln; der südfranzösische Ziegenkäse Banon erhält sein unvergleichliches Aroma von den Nähr- und Mineralstoffen der mediterranen Macchia, auf die provenzalische Ziegen klettern.

Beispiele aus der unglaublichen Detail-Vielfalt, die Günter Jaritz für sein über 300 Seiten starkes Buch zusammengetragen hat. Er selbst Bergbauer im Salzburger Pinzgau, hatte sich nach und nach für alte und seltene Nutztierrassen erwärmt und wurde mittlerweile zum Züchter und Bewahrer vieler vom Aussterben bedrohten Rassen.

Er beginnt sein Buch mit ausführlichen Erklärungen über die Entstehung, den Wandel und die Gefährdung der alpinen Kulturlandschaft und berichtet über die Entwicklung der alpinen Nutztiere: vom Hausschaf, über Hausziege und Haushuhn bis hin zum Hausschein u.a. Dann folgen umfangreiche Kapitel über Nutztiere im österreichischen, bayerischen, italienischen, slowenischen, Schweizer und französischen Alpenraum, stets seltene Rassen präsentierend. Ob Altsteirer Huhn, Brillenschaf, Verzaschese Ziege, Pfauenziege, Hirten- und Treibhunde oder Abondance Rind – gut 200 Nutztiere beschreibt der Autor.

Jaritz lässt auch immer wieder Bauern und Züchter ausführlich zu Wort kommen, fand zahlreiche historische Aufnahmen wie beispielsweise eine Aufnahme von Ramsauer Bauern auf der Modereckalm im Dachsteinmassiv oder von einem Pferdegespann mit Samólaco-Pferden (Italien um 1940). Zahllose Farbbilder von den beschriebenen Tieren und Verbreitungskarten, ebenfalls in unterschiedlichen Farben gut übersichtlich gestaltet, ergänzen die gut recherchierten und geschriebenen Texte, die auch für den interessierten Leser verständlich sind. Es sind nicht nur Beschreibungen der einzelnen Rassen, sondern auch immer wieder geschichtliche Rück- und Einblicke in die bäuerliche Haltung dieser Tiere. Da gibt es beispielsweise einen Beitrag zum geschichtlichen Kuhstechen versus Schaukämpfen im Schweizer Grenzgebiet von Wallis zum damals piemontesischen Aosta-Tal.

Allein ein Drittel des Buches ist österreichischen Rassen gewidmet, Schlussbemerkungen, Literaturverzeichnis und Fachbegriffe runden den Inhalt des eindrucksvollen Buches ab. Sicherlich kein Lesebuch im klassischen Sinn, aber ein wohl zeitloses Lexikon für die Bibliothek.

Bewertung vom 06.01.2016
Köpfe und Masken
Dinzelbacher, Peter

Köpfe und Masken


gut

Unklare Inhaltsgestaltung, die so das Wissen schwerer erfassbar macht

„Die symbolische Bauplastik des Mittelalters für Stadt und Land und die nähere Umgebung vorzustellen und zu illustrieren sind das wichtigste Ziel dieses Buches“ schreibt der Autor, Professor an der Universität Wien, in seinem Vorwort. Was ja und nein für den Inhalt in meinen Augen zutrifft.

Das Bild einer Maske aus der Pfarrkirche in Marktgröningen nördlich von Stuttgart wirkt so ganz anders und faschingshaft als die Salzburger Masken, Bilder von Masken und Köpfen aus Landshut und Bingen, Altötting, Bremen, Kilpeck, Zürich und anderen Orten Europas scheinen wohl ergänzend verwendet worden zu sein mangels Bildmaterial aus der näheren Umgebung. Obwohl natürlich auch von dieser Region viele Detailaufnahmen im Buch geboten werden. Auch das Ortsregister führt überwiegend Ort aus Europa an.

Aber da bin ich auch schon bei Schwachpunkt, der sich für mich gezeigt hat: Natürlich hat das Buch ein Inhaltsverzeichnis und ein Ortsregister, aber irgendwie hatte ich beim Lesen immer das Gefühl, in jedem Kapitel auch etwas von anderen und umgekehrt vorzufinden. So wird die Bedeutung der Löwendarstellung in einem eigenen Kapitel über die Bedeutung von Tiere erläutert. Man findet aber auch weitere Erklärungen an anderen Stellen im Buch. Also, etwas unruhig geschrieben, keine klare Inhaltstrennung.

Mich irritierte auch die sehr steife französische Broschur (Bindung), die mich über das übliche Maß an Kraft kostete sowie die für mich schwer lesbare hellgraue Schriftfarbe in durchaus lesbarer Schriftgröße.

Inhaltlich sicherlich reich an Informationen, wie an Hand des Kapitels „Deutung der Kopfskulpturen“ mit den Themen u.a. „Auftraggeber und Bildhauer“, „Programme“, „Nichtmenschliche Wesen“, „Apotropäische Schreckgestalten“, „Bedeutungsloses Zierwerk: Drôlerien“ zu erkennen ist. Doch der „spezifischen Entwicklung in Salzburg“ sind dann lediglich zwei Seiten gewidmet. Bibliografie, Glossar, erwähntes Ortsregister, mehr als 130 Schwarzweißbilder und 15 Farbbilder schließen das Buch ab.

Bewertung vom 05.01.2016
Handbuch der betriebswirtschaftlichen Kennzahlen

Handbuch der betriebswirtschaftlichen Kennzahlen


sehr gut

Tiefgehendes Fachbuch, das partiell auch für Laien Interessantes bietet

Die drei Herausgeber, zwei Fachhochschul-Professoren und ein KPMG (ein weltweites Netzwerk von Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsunternehmen) haben sich weitere 47 Autoren geholt, die allesamt Fachleute auf ihren Gebieten sind und oder in Unternehmen als Controller arbeiten.

Das Fachbuch ist in fünf Themenblöcke gegliedert: Grundlagen der Unternehmenssteuerung mit Kennzahlen (33 Seiten), Bilanzanalyse und Controlling mit Kennzahlen (118 Seiten), Finanzkennzahlen für unterschiedliche Adressaten und Anwendungszwecke (74 Seiten), ‚Performance Measurement‘ entlang der Wertschöpfungskette (148 Seiten) und Kennzahlen in der Unternehmenspraxis (192 Seiten).

Mit Kapiteln über die Grundlagen der Unternehmenssteuerung mit Kennzahlen und dem Aufbau moderner Systeme beginnt das Buch. Am Ende eines jeden Kapitels zahlreiche Literaturverweise. Nach einem Kapitel über den ‚status quo‘ des Einsatzes von Kennzahlen in der Praxis beginnt der zweiten Themenblock über Bilanzanalyse und Controlling mit Kennzahlen. An Hand einer fiktiven Firma, deren Bilanzzahlen im Buch zu finden sind, werden dann verschiedenen Formel vorgestellt (Rentabilitätszahlen, Kennzahlen zur Kapitalstruktur und Schuldentragfähigkeit u.a.). Die Darstellung von Formeln, Zahlenblöcken und Grafiken ist sehr übersichtlich und farblich abgestimmt – ein eigenes Kapitel in diesem Buch befasst sich auch mit der grafischen Darstellung von Firmenzahlen für Präsentationen, das interessante Details bietet. Im Kapitel der Branchen- und größenspezifischen Unternehmenskennzahlen sind aktuellen Zahlentabellen von 2007 bis 2014 österreichischer Unternehmen zu finden (Umsatz, Umsatz je Mitarbeiter, Investitionsquote, EBIT-Marge, ROCE, Eigenkapitalquote u. a.). Gleiche Tabellen gibt es auch mit Daten von deutschen Unternehmen. Kennzahlen in der Produktion, Beschaffung, der Logistik und viele weitere Themen werden in diesem Buch auch für den Laien verständlich präsentiert, obwohl es sich um ein Fachhandbuch handelt.

Im Block der Kennzahlen in der Unternehmenspraxis gibt es Beispiele aus der Stahlindustrie, Automobilzulieferindustrie, der Lebensmittelindustrie, über die Kennzahlensteuerung in Mischkonzernen, über wirkungsorientierte Steuerung im Bundesministerium für Inneres und anderen Unternehmen.

Ein Kapitel hat mich noch ganz besonders interessiert, da ich zeitlebens mit Tourismus zu tun habe: der Beitrag über Steuerung der Nachhaltigkeit mittels Kennzahlen im Luftverkehr der Lufthansa AG. Allerdings war das Lesen dann eher enttäuschend, da es sich Beitrag zumindest um sehr viel Allgemeines handelt („…Die neue Kennzahl zeichnet sich insbesondere durch eine hohe Transparenz und Nachvollziehbarkeit, einfache Handhabung und die volle Integration in das Kennzahlensystem zur wertorientierten Steuerung aus…“ Die Kennzahl – EACC - selbst wird nicht in Zahlen angegeben). Das Kapitel zum Management des Treibstoffverbrauchs ist da etwas informativer. Bei Kennzahlen zur sozialen Verantwortung sehe ich keine Kennzahlen. Aber auch bei den anderen Unternehmen wird mehr allgemein geschrieben als mit konkreten Zahlen. Ich meine damit, welche spartenspezifische Kennzahl wird wie eingesetzt und was will mit dieser erreichen u. ä. wird beschrieben.

Zum Schluss des Buches ein umfangreiches Stichwortverzeichnis. Es ist ein Fachbuch, das partiell auch Laien Interessantes zu bieten hat und einen tiefen Einblick in diese Kennzahlenwelt gibt.

Bewertung vom 05.01.2016
Höre-rede-siege!
Manhart, Ulrike

Höre-rede-siege!


ausgezeichnet

Praktische Ratschläge für Alltag und Beruf gut aufbereitet

Distributive Verhandlung, Mesodiplose und Antithese sind drei von vielen Begriffen, die in diesem Buch erklärt werden, aber nicht unbedingt zum Verstehend des Inhalts notwendig sind. Aber, wie die Autorin am Ende des Buches schreibt „Jetzt, nach dem Studium dieses Buches, sind Sie nicht mehr Lehrling, auch nicht mehr Geselle. – Sie sind jetzt Meister“. Und zu einem Meister gehört auch Fachbegriff-Wissen.

Was aber dieses Buch wirklich so gut macht, ist einerseits der optisch einfache, aber übersichtliche Seitenaufbau. Andererseits die klaren, verständlichen Aussagen und Hilfen. Beispiel Kapitel „Wirksame Strategien der Einflussnahme“, erster Teil: Taktik der Sympathie: Zunächst erklärt die Autorin, was das ist, dann führt sie Beispiele an, die im Textteil durch rotgepunktete Linien und Seitenpfeile sowie durch andere Schriftart sofort auffallen. Dann erklärt sie wieder und schließlich listet sie bis zu einer Seite lang Tipps, Hinweise und Formulierungen auf, wie man das Gelesene umsetzen kann. Verständlich formuliert, nicht ausufernd lang, aber doch sehr aussagekräftig.

In einem anderen Kapitel erklärt sie 20 Fragetechniken. Hier, wie auch in anderen Kapiteln, gibt es einige Übungsbeispiele. Weiter geht es mit: Wie wehrt man unangenehme Fragen ab, wie begegnet man Gemeinheiten? U. a. Themen. Nebenbei erhält man auch Lebensberatung: Sagen Sie nicht, wenn Sie abnehmen möchten: „Ich will nicht essen, ich habe keinen Hunger“. Das Hirn nimmt „Essen, Hunger“ sofort wahr, das „nicht, keinen“ erst später. Die Folge: Sie essen erst recht viel. Besser Sie sagen sich „ich bin satt“, weil das Gehirn „satt“ verarbeitet. „Powersprache“ nennt sich dieses Kapitel über die Ersetzung emotional negativ besetzte Worte durch positiv besetzte Worte und anderes.

Eben viele solcher Tipps finden sich im Buch, natürlich immer mit dem Ziel vor Augen, ein Leitfaden für erfolgreiches Verhandeln zu sein. Das Buch liegt bei mir schon längerer Zeit. Immer wieder blättere ich darin und das eine oder andere bleibt mir jedes Mal im Gedächtnis. Alles auf einmal werde ich wohl nicht speichern können. Aber wie die Autorin schreibt: vom Lehrling über den Gesellen zum Meister führt der Weg des Lesens dieses Buches.

Bewertung vom 10.12.2015
Spuren der Nächstenliebe

Spuren der Nächstenliebe


ausgezeichnet

Ein Buch, das berührt und einen Weg zeigt, wie man effizient Hilfe leisten kann

Das Buch führt den Leser von Kapitel zu Kapitel tiefer in die Hintergründe des Krieges ein, wie sich der Verein und seine Hilfe im Laufe von drei Perioden änderte, um den Menschen in Bosnien und Herzegowina ein menschenwürdigeres Leben zu ermöglichen. Dr. Valentin Inzko und Mag. Christian Wehrschütz versuchen in ihren beiden Beiträgen, die Entwicklung des zerfallenden Jugoslawiens in den 1990er Jahren bis in die 2000er Jahre darzustellen. Es ist eine Frage der Würde, warum Hilfe Nähe braucht, ist eines der Themen des ersten der beiden Interviews mit Gründerin Doraja Eberle. Sie schildert, wie sie Schritt für Schritt die Aktion entwickelt hat, dass sie sich stets gegen die Zahlung von Schmiergeld geweigert hatte und wie sie agiert. Im zweiten Interview am Ende des Buches erklärt sie, weshalb ihr "kleiner Verein" im Vergleich zu den Riesen der Katastrophenhilfe-Organisationen effektiver helfen kann. Sie berichtet dabei von eigenen Erfahrungen über die Unbeweglichkeit dieser Riesenorganisationen, wie diese eigentlich nur hinter Spendengeldern her sind und echte Hilfe zweitrangig ist.

"Zug der Hoffnung' wurde ein spektakulärer Lebensmittel-Transportzug von der Presse 1998 betitelt. Wie es zu den Holzhäusern kam, von denen der Verein nun schon über eintausend errichtet hat, wie sinnvoll die Aktion "Salzburger Kühe in Bosnien" geplant und durchgeführt wurde und welche Erfahrungen sie mit Verteilung von Hilfsgütern gemacht haben, sind Themen weiterer Kapitel. Immer wieder staunt der Leser, wie einfach und doch durchdacht Aktionen waren. So spielen beispielsweise Bananenkartons und die Trächtigkeit der Kühe eine wichtige Rolle bei den Hilfsaktionen.

Berichte von Helfern, Tagebucheintragungen und warum für Franz Pesjak der Tankstellenbesuch von Dorajas Schwester Catharina zum "Lotto-Sechser" in seinem Leben wurde sind oft tief berührende Schilderungen von Erlebnissen in Bosnien. Der Leser kann sich wahrscheinlich gar nicht vorstellen, unter welchen Umständen die Menschen am Balkan lebten mussten und noch immer leben müssen. Ein Mann schildert, wie er seine tote Frau drei Tage lang im Arm in seinem zerschossenen Haus hielt, weil er aufgrund der kriegerischen Aktivitäten es nicht verlassen konnte, um seine Frau zu begraben.

Aber auch von Erfolgen und Hoffnungsschimmer schildert das Buch. Der Salzburger Zirkuspädagoge und Gründer des Zirkuscamps "blohàppàt" reiste mit seinem Zirkus nach Bosnien und begeisterte alle ethnischen Gruppen gleichermaßen. Standen doch bei der Menschenpyramide auf bosnischen Schultern serbische Kinder, tanzten doch Muslime mit Christen gemeinsam.

Das Buch strahlt das Charisma und vor allem die Kraft der Gründerin Doraja Eberl aus. Es sind so viele verschiedene Autoren und Beiträge in diesem Buch, zahlreiche Bilder, die die Menschen und ihr Leben in Bosnien zeigen, glückliche Gesichter von Jugendlichen, denen der Verein eine Schulausbildung oder Universitätsstudium ermöglichte - eigentlich ein Buch, das ohne viel große Worte und Erklärungen den Leser spüren lässt, dass dieser Verein "Bauern helfen Bauern" tatsächlich dauerhafte Hilfe bringt: "Kniend geben, aufrecht stehend empfangen ... Ich werde so lange bleiben, bis der letzte Tote einen Namen bekommen hat, bis alle identifiziert und begraben sind" sagt Doraja Eberle.

Über 260 Namen von Personen, die bisher den Verein unterstützt haben, finden sich am Ende des Buches aufgelistet. Auf den beiden ersten und letzten Innenseiten sind Bilder von diesen Menschen zu sehen. Es ist ein Buch, das berührt und einen Weg zeigt, wie man effizient Hilfe leisten kann.

Bewertung vom 08.12.2015
Comer See
Fohrer, Eberhard

Comer See


sehr gut

Die Vielfalt an Besichtigungsmöglichkeiten wird gut dargestellt

264 Seiten über Hintergründe, das Ost-, West- und Südufer sowie Ausflüge in die nahe Umgebung – ein Reiseführer für die Planung zu Hause und zum Nachlesen während der Reise. Ich kenne den Comer See seit wohl bald 30 Jahren. Dieser Führer ließ Erinnerungen an Reiseleitungen wach werden und auch so manches aha-Erlebnis hatte ich: das habe ich selbst immer noch nicht gesehen! Dazu zählen die Villa di Balbianello in Lenno und der Sacro Monte di Ossuccio mit lebensgroßen Terrakotta-Figuren in den Kreuzwegkapellen am Westufer.

Elf Seiten und viele Bilder über die wegen ihrer subtropischen Vegetation und historischen Hotels überaus reizvolle Halbinsel Bellagio. Damit man die „Salite“, die engen Treppengassen der Altstadt von Bellagio auch alle findet, gibt es einen praktischen Innenstadtplan, wie übrigens auch von etlichen anderen Orten.

Das Wichtigste an diesem Buch sind aber die Hinweise, was sehenswert ist, mit Öffnungszeiten und Richtpreisen für Eintritte. Denn davon gibt es wahrlich vieles an diesem herrlichen oberitalienischen See. Bei den Ausflügen in die Umgebung gibt es Unbekanntes zu entdecken wie beispielsweise die Felsgrotten im Valchiavenna oder den Wasserfall „Cascata dell’Acquafraggia“. Dann Tipps für den Luganer See, die Seen in der Brianza sowie die Städte Bergamo und Mailand. „Alles im Kasten“ berichtet vom Bernina Express, wie man stilecht italienisch isst oder von Cantù, dem Mekka für Möbelliebhaber und Jesus als Papa. Acht Wandervorschläge runden diesen praktischen und aktuellen Führer ab.

Bewertung vom 08.12.2015
Nordspanien
Schröder, Thomas

Nordspanien


ausgezeichnet

Praxiserprobt, Detailreich und übersichtlich

Er war mit mir 2014 in Nordspanien und war Nachschlagewerk für einen Reisevortrag 2015 – der Reiseführer Nordspanien mit knapp über 600 Seiten mit zwölf Wander- und Radtouren-Vorschlägen. Ich schlage ihn auf und stoße auf die Geschichte mit dem Hühnerkäfig in der Kathedrale von Santo Domingo de la Calzada – es ist schon einige Jahre her, dass ich dort am südlichen Jakobsweg war.

Umso frischer sind meine Erinnerungen bei den knapp 40 Seiten über das Baskenland. Ja, so wie es Schröder beschreibt, habe ich es 2014 bei meiner Reise erlebt. „In Kürze …“ mit „nicht versäumen“ bietet dem Erstbesucher dieser nordspanischen Region einen ersten Eindruck. Mit den beiden Innenstadtplänen von Bilbao bin ich ausreichend versorgt und unterwegs gewesen. Wer sich nicht selbst ein Café oder Restaurant in der Vielfalt vor Ort findet, findet sich bei 17 Vorschlägen sicherlich etwas Passendes. Als Lesezeichen dienen mir noch Quittungen – Txakoli, ein Glas lokaler Weißwein – 1,65 Euro, Pintxo, die baskische Variante von Tapas – 2 Euro;

Land und Leute, Geschichte, Kunstgeschichte, allgemeine Reisekapitel wie stets in diesen Führern, und dann über die Regionen Navarra (20 Seiten), La Rioja (22 Seiten), Kastilien-León am Jakobsweg (50 Seiten), Baskenland (82 Seiten), Asturien (66 Seiten), Galicien (116 Seiten) sowie Wander- und Radtouren auf 26 Seiten. „Alles im Kasten“ beleuchtet 30 besondere Kapitel wie die alte Kannibalin, Padres als Popstars, die Reconquista, Stierkampf, Braunbären, Waldbrände, Hórreos – steinerne Getreidespeicher u.v.m. Ein hilfreicher und aktueller Reiseführer.