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Benutzername: 
Christina P.
Wohnort: 
Hamburg

Bewertungen

Insgesamt 1032 Bewertungen
Bewertung vom 15.01.2023
Amari und das Spiel der Magier / Amari Bd.2
Alston, B. B.

Amari und das Spiel der Magier / Amari Bd.2


ausgezeichnet

Kein Wesen ist ein UnWesen
Nach dem ersten Band der toughen Magierin Amari hab ich mir so sehr gewünscht, eine Fortsetzung lesen zu können. Nun ist es soweit und der zweite Band steht dem ersten in nichts nach. Nach einem mysteriösen Anschlag auf die magische Führungselite werden pauschal alle als UnWesen definierte gnadenlos verfolgt. Auch Amari als Magierin soll für etwas bestraft werden, was sie gar nicht begangen hat. Zwar gibt es Menschen, die weiterhin zu ihr halten und mittels Social Media Amari Rückhalt bieten können, doch wer auch immer hinter den Plänen steckt, sitzt am längeren Hebel. Und zu allem Übel wird sie von der geheimen Magierallianz zum gefährlichen Spiel der Magier herausgefordert, während Amari verzweifelt versucht, ihren Bruder Quinton aus dem Fluchkoma zu befreien.
Amari ist einfach der Knaller, da kann ihr noch so übel mitgespielt werden, sie behält stets das Herz am rechten Fleck, ohne überperfekt oder unrealistisch zu wirken. Es ist eine regelrechte Freude, mit Amari mitzufiebern, Abenteuer zu bestehen oder mit ihr mitzuleiden. Auch die Familienmitglieder der van Helsings spielen neben Amaris besten Freunden wieder eine wichtige Rolle und Amari muss sich entscheiden, wem sie von ihnen trauen kann. Neben den sprechenden Aufzügen darf man im zweiten Band weitere magische Abteilungen kennenlernen ebenso wie magische Wesen und deren Eigenarten, von megagefährlich bis meganiedlich. Sehr gut gefiel mir auch die Dynamik zwischen den Kindern, von denen sich einige gegen die Ungerechtigkeit stark machen, während andere sich auf die Seite der Mitläufer schlagen. Diese Situation ist sehr gut dargestellt und lässt sich aus Amaris Sicht gut nachempfinden. Wortwitz, fantastische Ideen sowie natürlich die sympathische Amari machen auch Band 2 zu einem fantastischen Leseerlebnis.

Bewertung vom 15.01.2023
Shi Yu
Morosinotto, Davide

Shi Yu


ausgezeichnet

Martial Arts Piratin
Spannend erzählt der Autor vom Leben der Chinesin Shi Yu, welche als junge Waise mit den höheren Kampfkünsten in Berührung kommt und über Umwege zur Befehlshaberin der größten Piratenflotte der chinesichen Meere wird, angelehnt an die einstige Piratin Zheng Yisao.
Durch einen Zufall lernt Shi Yu den Wushu der Luft und des Wassers, eine alte Kampfkunst früherer Piraten, welche stark an Martial Arts Filme erinnert, in denen die Kämpfenden Wände hoch laufen und meterweit durch die Luft fliegen können. Über Umwege wird aus der einstigen Bediensteten einer Schenke eine junge Piratin, deren Mut sie schon bald zu einer erfolgreichen Anführerin werden lässt. Mächtige Gegner, Verrat und Misstrauen begleiten sie auf ihrem Weg, welcher nicht selten steinig ist. Tatsächlich gibt es auch einige grauenvolle Momente in ihrem Leben, welche stets jugendgerecht bleiben und ich als äusserst bewegend empfand. Bewundernswert sind Shi Yus Kampfeswille, ihr Mut und ihr Durchhaltevermögen. Ihre besonderen Kampfkunst-Fähigkeiten wirken manches Mal etwas fantastisch, verleihen dem Ganzen allerdings auch das gewisse Etwas. Trotz einiger von mir empfundenen Längen sehr genial, für Jugendliche sowie für Erwachsene.

Bewertung vom 15.01.2023
Dreivierteltot
Stein, Christina

Dreivierteltot


sehr gut

Was ist wahr, was nicht?
Wanderurlaub auf dem schottischen West Highland Way - Kims Belohnung fürs bestandene Abi. Auch Sky ist dort mit seinem Hund unterwegs, die beiden begegnen sich hin und wieder. Flirtet er etwa mit ihr? Dabei ist sie doch mit ihrem Freund unterwegs, der sie nur leider ständig alleine lässt. Und auch die anderen tuscheln hinter Kims Rücken über sie, aber das ist ihr egal. Bis sie plötzlich eine Leiche entdeckt, die ansonsten niemand gesehen haben will. Spielt hier irgendjemand ein böses Spiel mit Kim?
Dreivierteltot ist ein spannender Jugendthriller, bei dem längst nicht alles so ist, wie es zunächst scheint. Denn dass irgendwas nicht stimmt, wird einem schnell klar. Doch was und warum kommt erst so nach und nach ans Licht, für die Leser evtl etwas früher als für Sky und Kim, bis es fast zu spät ist und lebensgefährlich wird.
Geschickt platziert die Autorin ihre Hinweise wie Puzzleteile, welche leider nicht immer ineinander greifen und weiterhin rätselhafte Lücken hinterlassen, die zu Spekulationen verleiten. Und es macht tatsächlich Spaß, mitzurätseln und mitzufiebern, was hinter dem Ganzen stecken könnte. Definitiv ein Buch, welches man so schnell nicht mehr aus der Hand legen möchte.

Bewertung vom 15.01.2023
Teufelsnetz / Jessica Niemi Bd.2
Seeck, Max

Teufelsnetz / Jessica Niemi Bd.2


gut

Komplexer Fall, diesmal mit anstrengenden Ermittlern
Teufelsnetz ist der zweite Band über Helsinkis Ermittlerin Jessica Niemi, lässt sich jedoch problemlos ohne Vorkenntnis lesen. Diesmal beginnt es damit, dass zwei Social Media Influencer vermisst werden, wobei zunächst nicht klar ist, ob dies nur ein Werbegag der beiden sein könnte. Nachdem eine als Manga-Schulmädchen verkleidete tote Frau Parallelen zu den Mangabildern in der Wohnung der vermissten Bloggerin vermuten lässt, werden die Ermittlungen weiter ausgedehnt.
Der Fall selbst gestaltet sich als angenehm komplex und bleibt durch Perspektivenwechsel abwechslungsreich. Nervig wurde jedoch schnell die neue Chefin des Ermittlerteams, deren Charakter der Autor als stutenbissig und somit unnötig unprofessionell gestaltete. Da fragte ich mich, was das sollte, eine Frau in der Position wird wohl kaum absichtlich die Ermittlungen wegen persönlicher Differenzen gefährden, was sie auf Wunsch des Autors leider tat. Ebenso war diesmal auffällig, wie häufig die Personen alles mögliche mit Sex in Verbindung brachten, Sticheleien, Andeutungen, Gedanken... sehr pubertär, als müssten da irgendwelche Defizite kompensiert werden. Das war sehr schade, da der Fall an sich doch knallhart war, wenn auch stellenweise etwas überzogen. Aber durch diese Stutenbissigkeit im Team und die pubertäten Witzchen nahm sich der Thriller wiederholt selbst den Wind aus den Segeln.

Bewertung vom 15.01.2023
Die Macht des Täters / Max Bischoff - Mörderfinder Bd.2
Strobel, Arno

Die Macht des Täters / Max Bischoff - Mörderfinder Bd.2


ausgezeichnet

Die Unschuld eines Schuldigen
Der zweite brisante Fall für Fallanalytiker und Ex-Polizist Max Bischoff wirkt auf den ersten Blick eindeutig: Der Neffe einer Polizistin soll sich nach einer Bluttat selbst umgebracht haben. An dem Selbstmord bestehen keine Zweifel, doch die Frau besteht darauf, dass ihr Neffe trotz belastender Beweise nicht der Mörder des Opfers gewesen sei. Interessant wird es für Max Bischoff, als ein weiterer Mord eine auffällige Parallele zu der Tat aufweist, dessen mutmaßlicher Täter sich umgebracht hat. Doch zunächst muss Max die neue Polizeirätin Eslem Keskin davon überzeugen, in dem Fall mitermitteln zu dürfen, nachdem sie seine Einmischung in die Polizeiarbeit bei Amtsantritt aufs Heftigste kritisiert hat.
Auch diesmal ist der Schreibstil des Autors ein großes Plus: Zügig geht es voran, der Autor hält sich nicht mit unnötigen Details oder Dialogen auf. Widersprüche bei den Aussagen der Freunde des ersten mutmaßlichen Täters wecken ebenso die Neugier wie das Problem Bischoffs, mit Eslem Keskin auf einen gemeinsamen Nenner zu kommen. Als gelungenes Extra sei noch ein weiterer Spezialist erwähnt, welcher im Laufe der Ermittlungen hinzugezogen wird und hoffentlich nicht das letzte Mal dabei war. Die Auflösung war etwas aussergewöhnlich, der Weg dahin sehr lesenswert!

Bewertung vom 15.01.2023
MEZCLA
Belfrage, Ixta

MEZCLA


sehr gut

Kombinierte Rezeptideen aus Italien, Mexico und Brasilien
Inspiriert von einer vielzahl leckerer Aromen und Rezepte aus Toskana, Brasilien und Mexico hat die Autorin Standard- sowie Lieblingsrezepte dieser Länder miteinander kombiniert. Herausgekommen sind leckere Fusionsrezepte, teilweise erweitert durch Zutaten anderer Nationen, welche sie in diesem Kochbuch MEZCLA präsentiert.
Tatsächlich fallen beim ersten Durchblättern auch gleich landestypische Zutaten und Gewürze auf, zu welchen die Autorin teilweis bevorzugt greift, wie Chili, Olivenöl, Maisprodukte, Kochbananen, Maniok oder Meeresfrüchte, ebenso Zutaten anderer Länder wie Ghee und Sojasoße. Interessant wird bei genauerem Hinsehen die Kombination der Zutaten, die Fusion verschiedener Landesküchen, welche das Buch von anderen abhebt.
Die Aufteilung der Rezepte ist ungewohnt: Zunächst schnelle Rezepte, anschließend Rezepte, welche mehr Aufwand benötigen, zuletzt Süßspeisen. Die ersten beiden Abschnitte beginnen zunächst mit vegetarischen Rezepten, welche nach Wunsch mit Fleisch oder Fisch aufgepeppt werden könnten, bevor Rezepte mit Fleisch und Fisch kommen. Angenehm ist, dass hier vor allem Vegetarier voll auf ihre Kosten kommen, da der Anteil der vegetarischen Gerichte sehr hoch ist. Ebenso sind die Tipps, inwiefern die Rezepte abgewandelt werden könnten, ein weiterer Pluspunkt. Zudem gibt es zu den Rezepten jeweils Beispielbilder, bei schwierigeren Rezepten auch mit Bildern zu Zwischenschritten.
Teilweise fiel mir schon auf, wie häufig die Autorin zu ihren Lieblingszutaten greift wie z. B. Chili, die gefühlt in jedem zweiten Gericht vorkommen. Ebenso sind einige Gerichte recht suppig oder soßenlastig. Im ersten Abschnitt fand ich eine ganze Doppelseite für Rezepte wie gebratene Zwiebeln, Salat oder Knoblauchjoghurt mit Kräutern aus dem Ofen eher enttäuschend. Überhaupt sind manche Rezepte sehr energieaufwendig, da macht sich bemerkbar, dass Köche in Testküchen sich keine Gedanken darum machen müssen, für Kleinigkeiten ewig den Ofen laufen lassen zu müssen. Weitere Minuspunkte sind ein unübersichtliches Register (Beispiel: es gibt zwei Rezepte namens Tomatensalat, unter diesem Stichwort findet man die Rezepte im Register leider nicht), die unübersichtliche und klein gedruckte Darstellung von Zutaten und Rezept sowie das Fehlen einer Zeitangabe für die Gesamtzubereitung. Ebenso wirken viele Rezepte angelehnt an die Essgewohnheit, mehrere Rezepte miteinander kombiniert zu servieren, was ich aber nicht negativ bewerten möchte.
Im Großen und Ganzen bietet das Buch interessante neue Kombinationsmöglichkeiten verschiedener Zutaten, welche bei uns evtl nicht immer gängig sind. Da manche Lieblingszutaten der Autorin immer wieder durchscheinen wie z.B. Chilis und Ahornsirup, oder ihre Tendenz, gern suppig und soßig zu kochen, empfand ich das Buch diesbezüglich etwas einseitig auf ihren persönlichen Geschmack fokussiert. Entweder man mag es oder muss gefühlt jedes zweite Rezept für sich abändern.

Bewertung vom 03.01.2023
Roxy
Shusterman, Neal;Shusterman, Jarrod

Roxy


sehr gut

Toxische Liebe zu Drogen
Dieser Roman bietet eine aussergewöhnliche Perspektive: Hier kommen diverse Drogen als eigene Charaktere zu Wort, bieten Einblick in ihre Welt, ihre Bedürfnisse und wie sie die Menschen auf ihre eigene Party locken. Und als zwei Drogen, Addison und Roxy, eine Wette abschließen, beginnt die Spirale sich für die Geschwister Ivy und Isaac gefährlich zu drehen.
Tatsächlich empfand ich es als sehr bewegend, wie die Leben der beiden sich jeweils ins Gegenteil verschoben. War Ivy bisher diejenige, die sich auf Drogenparties rumtrieb, von denen Vorzeigeschüler Isaac sie mühsam abholen musste, bekommt sie dank Addisson ihr ADHS in den Griff und kehrt den Drogen nach und nach den Rücken. Zugleich gerät ihr Bruder durch ein Versehen an Schmerzmittel Roxy, welche ihn nach und nach immer weiter lockt, ihn verführt, Versprechungen macht und gegen ihre günstigeren Familienmitglieder der Drogen verteidigt.
Der Roman ist dank der personifizierten Drogen, welche primär aufs Verführen aus sind, aussergewöhnlich zu lesen. Zugleich auch sehr bewegend bietet das Buch die Möglichkeit, sich mit Drogen- und Medikamentenmissbrauch sowie deren Anzeichen und Folgen auseinander zu setzen, was insbesondere für Jugendliche ein wichtiges Thema sein kann.
Ein definitiv origineller Ansatz, dieses Thema unterhaltsam zu verpacken. Die Übersicht der Drogenfamilien sowie deren Charakternamen im Print-Buch bzw. online ist beim Lesen ganz hilfreich. Teilweise empfand ich es als etwas langatmig. Einen Hinweis für direkt oder indirekt Betroffene am Ende des Romans, wo man Hilfe bekommt, habe ich beim Lesen des e-book leider vermisst.

Bewertung vom 03.01.2023
Das Chalet
Ware, Ruth

Das Chalet


weniger gut

Anstrengend und zu schnell durchschaubar
Die Idee ist nicht neu: Eine Gruppe Menschen abgetrennt von der Aussenwelt und eine Person darunter ist bereit zu morden. Hier ist es ein kleines Social Media Start-up, welches sich eine Auszeit in einem Luxus-Chalet in den französichen Alpen gebucht hat, um neben Skifahren über die Zukunft der Firma zu beratschlagen. Ebenso vor Ort zwei Angestellte, um die Gäste zu bewirtschaften.
Geschickt bietet die Autorin schnell mehrere Verdächtige, welche jeweils ein Motiv gehabt haben könnten. Doch bei den Gelegenheiten wird es schon schwieriger, wie und wann hätte es jemand ausführen können, wer käme in Frage? Und dennoch konnte mich der Roman diesmal nicht überzeugen. Das ging gleich zu Beginn los mit den viel zuvielen Personen, die allesamt gleichzeitig hinzukamen und die es mir zunächst schwierig machten, den Überblick zu behalten. Ebenso empfand ich das fiktive Tätigkeitsfeld des Start-up, welches angeblich zu einem millionenschweren Erfolg geführt haben soll, ziemlich an den Haaren herbeigezogen und unglaubwürdig.
Präsentiert wird das Ganze aus zwei Erzählperspektiven, einer Angestellten des Chalet sowie einer Frau unter den Gästen, welche die meiste Zeit nichts Interessanteres liefern konnte als nervöses Rumgezuppel an ihrer Kleidung, Fingerknacken, Selbstmitleid, von allem Kopfschmerzen bekommen, den Mund nicht aufkriegen oder einfach davonlaufen. Diese äusserst subjektive Perspektive war unerträglich anstregend zu lesen und von vornherein zu verräterisch. Doch auch die anderen Gäste waren anstrengend, versnobt, cholerisch, arrogant, streitlustig, nur um mal einiges zu nennen. Sympathisch waren lediglich die beiden Chalet-Angestellten, so wie auch nur die Kapitel der Angestellten wirklich angenehm zu lesen waren. Ebenso war mir schnell klar, wer hinter allem steckt, stecken muss, die Hinweise waren zu offensichtlich, der Fall neben all den nervigen Charakteren nicht verzwickt genug. Und das reicht mir nicht, um wirklich Spaß an einem Thriller zu haben. Das kann die Autorin besser.

Bewertung vom 03.01.2023
Was ich euch verschweige
Lodge, Gytha

Was ich euch verschweige


sehr gut

Perfide und etwas kontruiert
DCI Jonah Sheens vierter Fall hat es in sich: Eine Jugendliche betritt blutüberströmt ein Gartenlokal. Sie und ihre Schwester gelten seit einigen Tagen als vermisst, doch bevor das Mädchen etwas zum Verbleib ihrer Schwester sagen möchte, hat sie Jonah eine Geschichte zu erzählen. Und je mehr sie erzählt, desto unsicherer ist Jonahs Team: Ist das Mädchen Täter oder Opfer? Zugleich läuft ihnen bald die Zeit davon.
Der Fall gestaltet sich als perfide und unüberschaubar, es gibt diverse Wendungen. Vor allem die anfängliche Gefühlskälte des Mädchens macht es zunächst schwierig, Vermutungen anzustellen. Auch diesmal gefiel mir, wie professionell das Ermittlerteam zusammenarbeitet, auch wenn die Polizisten nicht immer einer Meinung waren. Gleichzeitig gestaltet die Autorin die Privatleben der Ermittler weiterhin als Nebensache, die zwar immer wieder mal durchscheint, aber nicht vom eigentlichen Fall ablenkt.
Auch wenn der Fall äußerst verzwickt und lange spannend ist, empfand ich ihn diesmal als etwas zu kontruiert, insbesondere die Auflösung. Dem Team um DCI Sheens werd ich allerdings weiterhin folgen. Eine Vorkenntnis der bisherigen Bände ist übrigens nicht zwingend notwendig.

Bewertung vom 03.01.2023
Die Wissenschaft von Mittelerde

Die Wissenschaft von Mittelerde


ausgezeichnet

Anspruchsvoll und vielfältig
In diesem Buch haben Personen unterschiedlicher Fachrichtungen Tolkiens Welt Mittelerde unter verschiedenen Gesichtspunkten wissenschaftlich betrachtet und ihre Überlegungen dazu angestellt. Entsprechend vielfältig gestaltet sich dieses Sachbuch, ebenso schwankt der Schreibstil von AutorIn zu AutorIn.
Ich bin mir sicher, dass jede Person für sich die eigenen Lieblingsthemen finden wird, während andere Themen vielleicht weniger interessant oder komplizierter zu verstehen sein könnten. Daher ist es auch schwierig, das Buch komplett objektiv zu bewerten, da ich natürlich andere Themen des Buches präferiere als vielleicht andere LeserInnen.

Neben einer großen Karte der Welt gleich zu Beginn erwarten einen sechs Themenschwerpunkte, zu denen jeweils mehrere Fachleute Beiträge bieten:
1. Der Aufbau der eigenen Welt (über Tolkien, Wirtschaft, Politik, Philosphie u.a.)
2. Verankerung in Raum und Zeit (Archäologie, Historisches, Linguistik u.a.)
3. Ein komplexes Umfeld (Landschaften, Geologie, Klima)
4. Großartige Lebenswelten (Pflanzen, Mineralien, Bergbau, der Eine Ring)
5. Erstaunliche Charaktere (biologische und medizinische Betrachtungen, Evolution)
6. Ein fantastisches Bestiarium (Tiere und Fabelwesen)

Ich empfand die Beiträge als äusserst unterhaltsam, und, je nach eigenem Interesse, auch ziemlich faszinierend. Manche Beiträge sind etwas fachspezifischer in der Ausdrucksweise, davon einige m. E. nicht immer einfach zu verstehen, andere eher populärwissenschaftlich und damit verständlicher formuliert. Zwischendurch gibt es diverse Zeichnungen zu Tolkiens Welt sowie Graphiken und Abbildungen zu den Themenbereichen. Die Autorinnen und Autoren sind im Anhang mit ihren jeweiligen Fachbereichen sowie einer kurzen Vorstellung aufgelistet. Je nach Interesse zum immer mal wieder drin Stöbern gut geeignet.