Benutzer
Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
esposa1969
Wohnort: 
Mannheim

Bewertungen

Insgesamt 216 Bewertungen
Bewertung vom 23.04.2013
Nimm's leicht
Linke, Maria

Nimm's leicht


gut

In diesem Buch werden in den ersten Kapitel zuerst einmal die Progatonisten vorgestellt. Da ist Dani, knapp 55 Jahre alt, die so wahnsinnig unter den Nebenerscheinungen der Wechseljare leidet: Hitzewallungen, depressive Verstimmungen und die Pfündchen, die sich auf die Hüften schleichen. Ich musste unweigerlich schmunzeln. Auch ich bin seit einem Jahr in künstliche Wechseljahre und seit Totaloperation jetzt komplett in der Menopause... All diese Symptome kenne ich nur zu gut und Dani kam mir vor, als ob ich mir meine "Leiden" von der Seele schreiben würde, nur dass Dani eben noch mitten im Berufsleben steht und ich ja nicht mehr.

Im nächsten Kapitel wird auf Danis Freundin Nina eingegangen. Szenenwechsel. Nina schlendert mit ihrer etwas anstrengenden Mutter Helene durch Dresden, da sie ihr zum 80. Geburtstag eine Städtetour nach Dresden versprochen hatte ... und alles blieb wieder an ihr hängen, während sich die anderen Geschwister fein aus dem Staub machten.

Im dritten Kapitel dann wird über die dritte im Bunde berichtet: Katrin und dann noch über Ariane, die das Quartett somit komplettiert. Alle vier Frauen, die sich unterschiedlich lange kennen und auch vom Wesen her unterschiedlicher kaum sein können, haben ausser ihrer Freundschaft jedoch alle eines gemeinsam: Sie leiden unter den Wechseljahren! Die eine schwitzt ganz ganz dolle, die ander hat unter Stimmungsschwankungen zu leiden und das Gewicht, das unmerklich mehr wird, das passt allen gleich gar nicht.

Schon als ich die Leseprobe las, musste ich schmunzeln: Wie eben erwähnt, bin ich zwar rund 10 Jahre jünger als die Damen, aber eben auch im zweiten Jahr in den Wechseljahren und ... nun ja, kann ich mich mit allen Vieren bestens identifizieren.

Jedenfalls beschließen die vier Freundinnen der Dani zum 55. Geburtstag einen Aufenthalt - natürlich mit der gesamten Freundinnenclique - im Kurhotel "Einkehr" zum Fastenwandern zu bescheren. Als sie von Köln über Mannheim (meine Stadt auch noch!) in den Schwarzwald fahren, werden in dem Buch noch weitere Mitriesende, wie die krebskranke Mitsiebzigerin Vera, die dauernd quasselnde Lisa-Marie samt Mutter und weitere Kurteilnehmer vorgestellt. An manchen Stellen ist es ziemlich langatmig und die Dialoge ziehen sich ein wenig. Generell schon interessant, dass man die Personen vorgestellt bekommt, stellenweise eben aber habe ich die Zeilen ein wenig quer gelesen, weil ich sehnsüchtig auf die Erlebnisse im Kurhotel gewartet habe.

Leider kam dann da aber auch nicht vielmehr ... Ein paar Liebeleien, ein barscher Kurdokter, der vielelicht gar keiner ist, Ninas Mutter, die unerwartet auftaucht, aber irgendwie eher nichtssagende Dialoge, wie sie zuhause auch stattfinden bei mir oder bei euch, aber die wenig spannend sind. Ich habe immer noch auf den Höhepunkt des Buches gewartet, der dann auch bei der letzten Seite nicht kam.


Das Buch ist natürlich ein typisches Frauenbuch und wird wohl auch nur von ihnen gelesen, denn welcher Mann interessiert sich schon für die postmenopausalen Problemchen der Frauen??

Fazit:
War ganz okay, aber viele Seiten musste ich überfliegen, weil ich immer auf irgendwass ganz ganz Spannendes gehofft habe, das dann nie kam. Immerhin konnte ich Mitleidensgenossinnen erlesen, die - genau wie ich - unter den Wechseljahren litten.

Bewertung vom 16.04.2013
Das Ende der Welt / Claire DeWitt Bd.2
Gran, Sara

Das Ende der Welt / Claire DeWitt Bd.2


ausgezeichnet

Die Handlung des Buches ist folgende: Die junge Detektivin Claire DeWitt, sie kokst viel und raucht Joints, ist dennoch sehr erfolgreich und löst Fälle mit den skurrilsten Namen wie "der Fall der verschwundenen Miniaturpferde" oder eben diesen Fall, den sie "den Kali-Yuha Fall" nennt. Dieser Fall ist etwas ganz Besonderes, denn dieses Mal geht es um Mord und der betrifft sie persönlich: Er Ex-Freund Paul Casablancas wird tot in seinem Haus gefunden? War es Raubmord? Steckt seine liebevolle Ehefrau Lydia dahinter? Was war geschehen? Diesen Krimi gilt es zu lösen.

Er ist in der 1. Person geschrieben, also in der Ich-Form und beschreibt die Sichtweise der Detektiven Claire DeWitt. Die Geschichte beginnt, wie sie Paul kennen - und sagen wir mal lieben - gelernt hatte, wie sie sich trennten, wie er dann mit einer losen freundin von ihr ging, diese dann heiratete. Chronologisch schlüssig, zwischendrin immer wieder Rückblicke auf andere Fälle, wie was zusammenhängt und über Claires Werdegang als Detektivin.
Die Kapitel, die sich direkt auf Pauls Ermordung beziehen sind dann immer mit "Neunzehn Tage nach Pauls Tod" oder " DreißigTage nach Pauls Tod", "Fünfzig Tage
nach Pauls Tod" beginnend, so weiss man am Anfang eines jeden Kapitels, dass man sich wieder in der eigentlichen Kriminalgeschichte befindet.

Claire versucht nichts außer Acht zu lassen, was den Fall klären könnte. Sie durchsucht sein Haus von oben bis unten, bis sie etwas findet, was der Schlüssel des Falles werden könnte und sie sich immer mehr selbst in Schwierigkeiten begibt... Mehr verrate ich an dieser Stelle erst einmal nicht, da es sonst ja nicht mehr spannend wird für euch.
Obwohl es sich um einen sehr sehr spannenden Krimi handelt, ist dieses Buch auch oftmals sehr sehr witzig geschrieben. Bsp. "Freddie war weiß, zwischen fünfzig und einer Millionen Jahre alt und ganz offensichtlich das unglücklichsten Wesen auf dem Planeten.

Oder: "Paul hätte bei einemillegalen Straßenrennenin einem Lamborghini umkommen, von einer Baronin vergiftet, im Wintergarten mit einem Leuchter erschlagen werden sollen."

Oder: "Offenbar hatte Paul Glück gehabt, und eine Streife oder ein guter Samariter war vorbeigekommen. Schlechte Samariter gab es schließlich nicht."

Bewertung vom 24.03.2013
Ausgesoffen
Thränhardt, Bernd; Böckem, Jörg

Ausgesoffen


ausgezeichnet

Schon als ich die Leseprobe las wusste ich: Das wird mein Buch! Ich habe schon viele Biografien über Prominente gelesen, die einen Schicksalschlag zu meistern hatten: Petra Schürmann - den Verlust ihrer Tochter, Gaby Köster - ihren schweren Schlaganfall und nun eben über ... ja da hatte ich wohl was verwechselt. Ich dachte tatsächlich, diesen Autorennamen mit dem bekannten Sportler/ Hochspringer in Verbindung zu bringen und ging davon aus, dass er das auf dem Cover sei. Als ich dann googelte merkte ich, dass ich gar nicht so verkehrt lag, denn der weltbekannte Hochspringer Carlo Thränhardt ist der Bruder des Autors Bernd Thränhardt.
Das Buch - natürlich in der ersten Person verfasst - ist ein offenes und ehrliches Geständnis über all das, was man wohl im Leben verkehrt machen kann: Saufen, koksen, wechselnde Bettgeschichten, Geld verplempern... Aber wie kommt es dazu? Wird man als Alkoholiker geboren? Rutscht man Schritt-um-Schritt in die Sucht? Und wie kommt man da wieder raus? Das Buch beschreibt sein Leben von Anfang an. Wohlbehütetes Elternhaus, inniges Verhältnis mit seinem später berühmten Bruder, so dass auch er selbst mit vielen berühmten Persönlichkeiten in Kontakt kam, keine Party ausließ und keinen Alkohol. Immer mehr, immer mehr, bis sein Leben nur noch aus einem einzigen Delirium bestand. Viele Entzugstherapien, die mehr oder weniger zwischen zwei Party-Orgien geschoben wurden. Bis schließlich nichts mehr geht und er weiss, wenn er es jetzt nicht schafft, dann nie mehr. Inzwischen ist er über 11 Jahre trockener Alkoholiker und macht mit diesem Buch allen Mut, denen noch ein steiniger Weg bis dahin bevorsteht.

Das Buch ist nicht nur ehrlich verfasst, sondern auch sehr intelligent. An der Schreibweise merkt man, dass dieser Mensch kein dummer Säufer ist, sondern ein hochgebildeter Mann, der abgestürzt ist, sich aber wieder auf die Füße gestellt hat.
Das Cover zeigt den Autoren und ich muss zugeben: Das Leben und der Alkohol haben ihn gezeichnet. Bei uns in der Nachbarschaft wohnt ein Alkoholiker und der sieht von den Gesichtszügen her dem Autoren sehr ähnlich. Ich denke mal in so vielen Jahrzehnten des Saufens, bleiben die Spuren nicht aus. Dennoch gilt mein Respekt jedem, der es schafft sich aus dem Schlamassel zu ziehen und den Absprung zu schaffen.

Bewertung vom 21.03.2013
Nilowsky
Schulz, Torsten

Nilowsky


schlecht

Leseeindrücke über die Handlung:
Markus Bäcker ist 14 Jahre als, als er mit seinen Eltern aus seiner gewohnten Umgebung und seinem Freundesumfeld am Rande von Ost-Berlin umzieht, da diese dort eine neue Anstellung in einer Chemiefabrik angetreten haben. Sein neues Umfeld ist geprägt von Lärm der ratternden Züge, da die Bahngleise direkt an der neuen Bleibe vorbeilaufen, von Gestank aus dem Chemiewerk und auch Freunde hat er noch keine.
So ganz ohne Freunde lernt Markus gleich zu Anfang des Buches den etwas älteren 17-jährigen Reiner Nilowsky kennen, den Hauptdarsteller des Buches. Nilowsky ist ziemlich eigensinnig und ein Sonderling: Er spricht anders, er denkt anders, er lebt anders. Markus bewundert ihn und schaut zu ihm auf. Er ist von Nilowsky Vorstellungen vom Leben und Liebe fasziniert und wie in seinen Bann gezogen. Doch dann lernt er Carola kennen und verliebt sich in sie, was ihm fast zum Verhängnis wird, denn Carola ist Nilowskys große Liebe ...


.
Weitere Leseeindrücke:
Das Buch spielt in den 1970er Jahren zu DDR-Zeiten, eine Zeit in der ich selbst gerade Kleinkind war und nicht einmal wusst, was die DDR überhaupt ist. Es zeigt die Jugend und das Erwachsenwerden in der damaligen Zeit, mit der ich mich aus eben genannten Gründen so gar nicht identifizieren kann. Das Buch ist in der ersten Person, also in der Ich-Form verfasst. Bei dieser Schreibform kann ich mich normalerweise immer sehr gut in die Position des Schreibers hinein versetzten, dieses Mal leider nicht, da ich das von den Jugendlichen Erlebte alles nicht recht nachvollziehen konnte. Teilweise waren die "Erlebnisse" sehr sehr langatmig und -weilig.

Auch fand ich die "Redensweisen" von Nilowsky oft ziemlich anstößig und nicht gerade literarisch wertvoll. Leseprobe: "Jetzt sitz ich auf ihren Blutflecken, sitz ich. Auf ihrem Blut sitz ich und werde immer daran denken ..." " ... Dass ich´s nicht geschafft habe, daran werd ich immer denken. Dass ich´s nicht geschafft habe, sie verbluten zu lassen" und weiter: "Hier hat sie gesessen, hier. Und geblutet hat sie, aus der Nase ..."
In einem blutrünstigen Krimi, ja okay, aber nicht in Belletristik mag ich so etwas lesen.
Ich fand das Buch insgesamt nicht sooo lohnenswert zu lesen. Habe viele Seiten auch grob quer gelesen, damit ich eher rasch zu einem Ende komme.

Der einzige Lichtblick war das Cover, welches ich mit den Bahngleisen und dem darauf verirrten Huhn sehr ansprechend fand. Mehr leider nicht.

Bewertung vom 08.03.2013
Klack
Modick, Klaus

Klack


ausgezeichnet

Das Buch "Klack" ist nach dem "Klackgeräusch" der Kamera Box 620 Agfa Clack benannt. Das Buch beginnt damit, wie ein Sturm einen Ziegel vom Dach gerissen hat
und Klaus - damit die Dachdecker besser arbeiten können - den Dachboden freiräumt und einen Karton findet mit Fotos, alten Kindheitserinnerungen, die er damals mit seiner Kamera, die er an einer Losbude gewonnen hatte, geschossen hatte.
Jedes Kapitel des Buches handelt von einem Foto und beschreibt dieses, was seinerzeit mit der Agfa Clack festgehalten wurde. Jeweils ein Kapitel seines Lebens in Erinnerungen schwelgend und eben fotografiert. Die dazu passenden Fotos, sieht man in diesem Buch nicht, muss man sich einfach vorstellen.

Das Buch ist in verschiedenen Personen verfasst. Es schreibt nur ein Schreiber, aber er wechselt in seiner Schreibweise.
Bsp. "Erst als ich ihr trimuphierend mit der Kamera zuwinkte, sah sie mich, wusste aber wohl im ersten Moment gar nicht, was sie von diesem Auftritt halten sollte." (1. Person)

"Jahre später, du bist längst erwachsen und hast die Liebe erlebt, liest du in einem Buch den Satz, die wahren Lieben unseres Lebens seinen die unerreichbaren, unerfüllten." (2. Person)
"Der König der musikalische Aufsässigkeit war Elvis Presley, dessen Hüftwackeln zu Unzucht animiert." (3. Person)

Auch ich schwelge beim Lesen mit in Erinnerungen: Ja ja, die Zeiten als man auf der Krimes "Wilde Maus" oder die "Raupenbahn" fuhr. Ja ja, die Zeiten als noch Filmrollen in Fotoapparaten eingelegt werden und mussten und ja ja, die Zeiten als man für 5 Mark sich noch einen Tag lang amüsieren konnte ....
Das Buch hat mich sehr berührt und persönlich angesprochen. Es war angenehm zu lesen und keineswegs langweilig! Evtl. eher ein Buch für die Genreation der 1960er Jahre, so wie ich es bin.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 07.02.2013
Was danach geschah
Kimmel, James

Was danach geschah


ausgezeichnet

Dieses Buch ist in der 1. Person verfasst, also in Ich-Form geschrieben. Es handelt von der jungen Anwältin und Mutter Brek. Ihre Lebensgeschichte beginnt, als sie bereits tot ist, nur weiss sie es da noch nicht. Sie befindet sich in Schemaja, eine Art Übergangswelt, wenn man bereits tot ist, aber noch nicht in die Ewigkeit weitergezogen ist.
Ich habe mal gegoogelt, was Schemaja bedeutet und bei bibelwissenschaft.de das hier gefunden: Die Namen Schemaja / Schimi sind vergleichsweise häufige Personennamen in der Hebräischen Bibel. Sie gehen zurück auf die hebräische Wurzel für „hören" und weisen eine Andeutung des Gottesnamens (ein theophores Element) auf. Schemaja bedeutet übersetzt: „[Mein] Gott hat gehört“.

Jedenfalls sien die ersten etwa 100 Sieten total spannend. Wie sie sich eben mit den 3 Kugellöchern in der Brust und viel Blut dort am Bahnhof von Schemaja findet und erst noch glaubt, dass sie nur träumen würde und doch bald aus dem Traum erwachen müsse... Dann trifft sie Nana ihre Großmutter und glaubt inzwischen zu fiebern. Sie fährt nach Hause, betritt ihr Haus, sucht nach ihrer Tochter, ihrem Mann findet aber in der ganzen Stadt keine Seele und glaubt verrückt zu werden. Sie versucht zu hoffen lieber ganz schlimmes Delirium zu haben, oder sonst eine schwere Erkrankung, die sie diese Wahnvorstellungen haben lässt, denn all das wäre besser als tot zu sein...
Als Brek 8 Jahre alt war wurde ihr der Arm von Opas Mähdrescher abgerissen. Nach dem Tod fehlt er ihr immer noch - komisch, ich dachte immer wie im Traum sei man nach dem Tod komplett, so wie ich immer von Sehkraft träumte, als ich seinerzeit kaum mehr gesehen habe und im Traum auch ohne Sehhilfe sehen konnte. Jetzt, da ich ja gelasert bin träume ich solche Dinge nicht mehr.

Jedenfalls fehlt ihr im Tod auch der Arm. Nana stellt ihr dann Juas vor, der mit ihr zum jüngsten Gericht weiterziehen möchte, weil er dort ihre Hilfe als Anwältin bräuchte. Während verschiedener "Präsentationen" schlüpft Brek in die Rolle verschiedener Seelen, erlebt deren Leben, auch ihr eigenes zieht immer wieder an ihr vorüber: Ihre Kindheit, wichtige Stationen ihres Lebens und so wird nach und nach viel aufgerollt und verarbeitet.
Immer wieder macht sie sich dabei Gedanken, ob sie doch nicht tot sei und ob es eher angenehm ist, denn schließlich muss man die Bürden des Lebens nicht mehr tragen: arbeiten gehen, duschen, Zähne putzen, esse, schlafe, Sport treiben - der Tod ist die ultimative Urlaubserholung von allem. Dennoch vermißt sie ganz schrecklich ihre Tochter Sarah und ihren Mann ... immer und immer wieder.

Was ich seltsam und etwas irritierend finde ist das Cover, denn Brek hat ja nur einen halben rechten Arm, sowohl zu Lebzeiten, als auch nach ihrem Tod, was immer wieder hervorgehoben wird und in fast jedem Kapitel ein Thema ist. Auf dem Cover hat sie beide Arme!
Das Buch ist sehr spannend und nur teilweise wenn sie auf ihre Lebzeiten zurückblickt oder auf andere Leben manches Mal etwas langatmig. Mir hat es auch geholfen evtl. auf ein "Leben" nach dem Tod zu hoffen, dass wir evtl. dann bereits verstorbene Verwandte dann wiedersehen werden, was ich sehr tröstlich finde in der dann gegebenen Situation, wenn man all seine Lieben auf Erden zurücklasen muss, dann wenigstens fast vergessene Lieben wiederzusehen.

Bewertung vom 02.02.2013
Unter allen Beeten ist Ruh' / Pippa Bolle Bd.1
Auerbach & Keller

Unter allen Beeten ist Ruh' / Pippa Bolle Bd.1


ausgezeichnet

Das Buch ist in der 3. Person geschrieben und in dieser eben Pippa Bolle die Hauptrolle spielt. Pippa, die ja bereits die anderen Fälle der anderen beiden Bücher hervorragend gelöst hat muss auch hier einen Fall lösen. Die Fälle sind aber alle unabhängig voneinander verfasst, so dass sich zwar die Hauptperson Pippa Bolle wiederholt, mal ihr Bruder auftaucht oder ihre Oma erwähnt wird, aber ansonsten spielen immer andere Personen eine Rolle. Pippa muss in ihren Fällen immer irgendwelche Häuser von Freunden oder Verwandten hüten, was ihr immer sehr gelegen kommt, weil sie dann gut ihre Arbeiten als Übersetzerin durchführen kann. Komischerweise passieren dann immer irgendwelche Morde, bei denen Pippa unfreiwillig zur Ermittlerin wird...

In diesem Band hütet sie ein Häuschen des Freundes Viktor in einer Schrebergartenkolonie: Schreberwerder! Sie findet hier jede Menge Freunde, aber auch immer Feinde, ja und jede Menge Leichen ...
Was mich besonders fasziniert hat bei Lesen dieses Buches war, dass jedes Detail so beschrieben wird, dass man sich die Person, die Umgebung, die Gartenhäuser o.ä. genau vorstellen kann. Pippa, mit ein paar Pfund mehr auf den Hüften in bunter Kleidung und roten Haaren, Angelika ein laszives Dummchen, Dorabella eine kranke 90-jährige ..... Nach dem Lesen hatte ich fast den Eindruck, als ob ich die Verfilmung zu dem Buch gesehen hätte, weil alles so lebhaft beschrieben wurde, als wären alle darin vorkommenden Personen leibhaftig.

Das Buch ist sehr spannend verfasst und man kommt sofort in die Geschichte rein. Natürlich rätselt man mit, wer war der Schatten, der nachts durch die Gartenkolonie huschte, wer war der flüchtende Einbrecher usw.
Aber alls klärt sich dann schließlich auf den letzten paar Seiten dann noch auf, keine Frage bleibt mehr offen und ich war richtig traurig, als das Buch dann zu Ende gelesenwar. Die letzten etwa 200 Seiten habe ich dann nämlich in einem Rutsch durch gelesen.

Bewertung vom 29.01.2013
Die Leute, die sie vorübergehen sahen
Bradfield, Scott

Die Leute, die sie vorübergehen sahen


sehr gut

Als ich die Leseprobe las, dachte ich, dass es sich um eine Entführung a là Kampusch handele. Aber so war es nicht. Der Klempner, den sie Daddy nennt, nimmt sie einfach mit, dort kümmert er sich wie ein echter Daddy um sie, dann ist er plötzlich weg, dann lebt sie bei der Vermieterin, dann plötzlich da auch wieder nicht mehr ... Sie zieht alleine durch die Lande, lebt in alten Bunkern, Waschsalons und wo auch immer. Und das alles mit 4 Jahren ???? Sie kauft vom Münzgeld aus den Waschautomaten Kekse (welcher Kaufmann verkauft einer 4-jährigen Kekse, wenn sie jeden Tag alleine ohne Erziehungsberichtigte erscheint??)

Ich bin von Anfang an sehr gut in das Buch hineingekommen. Es gibt ja nur Sal, die Hauptfigur des Buches, plus die jeweiligen Leute, die sie "vorübergehen sahen", bei denen sie kurzzeitig lebte. Wie lang jeweils, das kann man in keinem der Kapitel entnehmen. Man weiss, dass Sal zu Beginn des Buches 3 Jahre alt ist ... Auf S. 54 heißt es : ... "wir wissen nicht mal wie alt sie ist. Womöglich sollte sie schon in der Schule sein." So denkt man sich, sie müsse zu diesem Zeitpunkt etwa 6 Jahre sein, da sie ja eben zu Beginn 3 Jahre alt war und wenn sie dann eben zur Schule gehen sollte, müsste sie ja so 6 Jahre etwa alt sein. Dann aber später auf S. 83 steht dann : ..." Tim lud sie zum Essen ein. Ich hole dich um sechs Uhr ab, gleich wenn ich aus dem Colleg zurück bin und du musst nichts mitbringen, es sei denn du willst etwas anderes trinken als Wein und Leitungswasser." Da dachte ich mir: Okay, sie geht mit dem College-Jungen aus, trinkt evtl. Wein, sie muss jetzt mind. 16 Jahre alt sein. Ist aber dann nicht so, denn auf S. 86 will die Oma dann wissen, ob sie verheiratet ist (!?) und sie sagt: " Nein, ... Ich bin ja erst vier Jahre alt ... Vielleicht auch fünf. Das weiß ich nicht so genau...." und dann steht da weiter "Aber das erwartet man ja auch von Großmüttern, wenn sie die zukünftige Frau ihres Enkels kennenlernen."
Alles chronologisch recht verwirrend und irgendwie eine totale Veräppelung an eine Kindheit, denn kein Kind kann so lange so alleine sich durch die Welt schlagen. Dennoch ist das Buch recht unterhaltsam geschrieben, erinnert mich vom Stil direkt ein wenig an Paulo Coelho.

So zieht sich diese Geschichte das gesamte Buch über durch: Irgendwo leben, jemanden treffen, wieder woanders leben... Nicht besonders spannend, aber ganz unterhaltsam geschrieben.
Das Cover des Buches ist eine Kritzelei, die aus einer Kinderhand stammen könnte und ein Mädchen zeigt, das sich selbst gezeichnet haben könnte.

Direkte Kapitel also mit Nummern oder mit Titel gibt es in dem Buch keine, nur immer **** die einzelne Abschnitte unterteilen, die dann etwa alle 2 bis 3 Seiten auftauchen.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 26.01.2013
Wie Blüten im Wind
Hannah, Kristin

Wie Blüten im Wind


gut

Ich habe dieses Buch ja bei vorablesen.de gewonnen und mich dafür ursprünglich beworben, weil ich die Geschichte sehr interessant fand: Lexi ist eine Aussenseiterin lebt bei Pflegefamilien und im Heim, bis sie zu Ihrer Tante auf eine Insel nahe Seattle kommt. Dort lernt sie gleich am ersten Schultag Zach kennen und verliebt sich in ihn. Er aber - anscheinend - nicht in sie. Immer noch am selben Schultag lernt sie Mia kennen. Häßlich in der Optik und ebenso Aussenseiterin wie Lexi. Beide werden beste Freundinnen. Zufällig ist Mia aber auch die Schwester von Zach.

So! Jetzt kommt meine Kritik an diesem Buch. Zum einen finde ich die Geschichte insgesamt etwas unrealistisch. Mehr als 2 Jahre ist Zach in Lexi unsterblich verliebt, die merkt es aber nicht und denkt, er hasse sie. Ebenso ist Lexi mehr als 2 Jahre unsterblich in Zach verliebt. Der merkt es aber auch nicht und denkt auch, sie hasst ihn!
Aber so was merkt man doch! Okay, dann geht in dem Buch alles ganz schnell. Beide gestehen sich ihre Liebe und ab da geht es dann nur noch: "Ich liebe dich mehr als mein Leben!" und "Ich liebe dich auch mehr als mein Leben!" Und Mia, die erst davon nichts wissen soll, damit sie nicht ihre beste Freundin an den Bruder verliert bzw. umgekehrt, weil sie wohl schon einmal schlechte Erfahrungen mit Bruder-Freundin-Beziehung gemacht hat, reagiert dann aber - meiner Meinung nach - viel zu locker und selbstlos und findet das dann - als sie es erfährt - doch gut.
Dann stirbt Mia plötzlich bei einem Autounfall, bei dem eigentlich Zach hätte das Fahrzeug fahren sollen, es aber Lexi überließ zu fahren, die dann statt der erlaubten 0,8 Promille, aber 0,9 Promille hatte und prompt verunfallte. Ab da hassen Mia´s Eltern, die zuvor sehr liebe- und verständnisvoll mit Lexi umgegangen sind, sie abgrundtief. Zach, der eh auf eine elitäre Highschool am Wechseln war, gibt sich die Teilschuld, liebe sie zwar noch aber geht recht feige mit ihr um.

Die Seiten, auf denen Jude (Zach und Mias Mutter) von Mias Tod erfährt und wie sie im Krankenhaus bei der Sterbenden weilt, ist nichts für eine Mutterseele, habe ich großzügig überblättert, muss ich nicht lesen, wie sie eine Mutter krampfhaft am Metallbett der künstlich am Leben gehaltenen, hirntoten Tochter verweilt.
Dann bekommt Lexi 65 Monate Haft!! Auch völlig überzogen. Fast 6 Jahre Gefängnis, wegen fahrlässiger Tötung ... ich weiss nicht. Ich kenne die canadischen Gesetze nicht, aber so viel... Im übrigen wird sie im Buch mal Alexa genannt, dann Lexter, dann Lex dann Lexi ... auch sehr verwirrend.

Ob die Liebe der beiden eine Chance hat, das verrate ich euch natürlich an dieser Stelle nicht, das müsst ihr schon selbst lesen.
Insgesamt finde ich die Geschichte zwar lesenswert, aber oft sind die Seiten langweilig mit nichtssagenden Dialogen gefüllt. Lesebeispiel:

"Diese böse Hexe war gerade da."
"Deine Mutter? Ist schon wieder Mittwoch?"
"Wer sonst."
"Willst du einen Drink?"
"Ich dachte, du würdest nie fragen."
"Zwanzig Minuten. Am Anleger?"
"Wir sehen uns dort."
Ist mir teilweise viel zu langatmig und nichtssagend geschrieben.

Gut allerdings finde ich, dass es nicht zu viele Personen gibt in diesem Buch, bei denen man sich fragen muss: Wer ist denn das schon wieder? Es gibt Mia, Zach und Lexi. Die Eltern Jude und Miles, und Lexis Tante Eva. Noch ein paar Freunde und Judes Mutter ... mehr nicht.
Im übrigen finde ich den Original-Titel: Night Road viel viel passender, denn diese Straße in der Nacht war es ja, die das Unheil brachte. Was haben Blüten im Wind denn mit der Handlung zu tun?


Fazit:
Die Geschichte an und für sich ist gut angesetzt, aber viele Dialoge zu langweilig und ein bißchen ist die Handlung zu weit hergeholt und auch unrealistisch, soviel Liebe, Treue, Verbundenheit, Freundschaft, Loyalität ist mir fast schon suspekt.

0 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 09.01.2013
50 Designer, die man kennen sollte

50 Designer, die man kennen sollte


ausgezeichnet

Zum einen aber liebe ich auch Bildbände ganz allgemein, weil man darin interessiert blättern kann und zum anderen interessiere ich mich wahnsinnig für stilvolle Einrichtung und lasse mich gerne inspierieren und hole mir ebenso gerne auch Ideen. Gerade wieder habe ich zusammen mit meinem Sohn seine Wohnung eingerichtet.

Dieses Buch stellt - so wie es der Buchtitel bereits aussagt - die 50 wichtigsten Designer vor, die man eben kennen sollte. Zugegeben: Einige Namen kannte ich, wusste aber nicht, dass es sich hierbei um einen Designer handelt wie Le Corbusier. Andere kennt wirklich jeder, wie Alessi, Ingo Maurer, Apple - jonathan Ive oder Swatch. Andere Namen habe ich noch nie im Leben gehört wie Ron Arad, Marc Newson oder Dieter Rams.
Im Inhaltsverzeichnis sind all diese 50 Designer namentlich und in chronologischer Reihenfolge (also wann wer am kreativsten etwas designte) aufgelistet. Los geht das Buch mit dem Kaffeehaus-Stuhl. Es ist immer so aufgemacht, dass man ein buchseitengroßes Foto des Design-Objektes sieht, dann die kurze, einseitige Biografie des Künstlers samt Foto im Passfoto-Format, so wie abermals eine Doppelseite seiner bekanntesten Stücke. Oberhalb der ersten Doppelseite eines jeden Designers findet man auch eine Zeitstrahl der jeweilige Zeitepoche, in die er wirkte.

Wie gesagt: Die meisten designte Möbel oder andere Einrichtungsgegenstände wie eine "Sitzmaschine" , Teekännchen, Trinkgläser oder Tapeten. Einige andere Design-Stücke wie der Bleistiftspitzer, der Greyhound Scenicruiser (Bus) oder auch ein Straßenmonument an einer Bushaltestelle sind in diesem Buch zu finden. Der Korbstuhl, das Chaise Longe oder der Kunststoffstuhl ... die meisten Stücke in diesem Buch sind Sitzmöbel oder Beleuchtungen. Ein bißchen auch Industriedesign Toaster, Fahrräder und sogar ein Auto.
Sehr sehr interessant. Viele Teile sehen aus wie aus einem Museum der modernen Kunst andere wie vom Trödelmarkt. Aber: Sehr ansehenswert und interessant und lehrreich!