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Benutzername: 
esposa1969
Wohnort: 
Mannheim

Bewertungen

Insgesamt 231 Bewertungen
Bewertung vom 02.11.2013
Im Dunkel der Schuld
Hampp, Rita

Im Dunkel der Schuld


ausgezeichnet

Die Geschichte greift zurück auf Ebbas Kindheit. Ebba und ihre Geschwister Rosie und Georg wachsen alles andere als behütet auf. Ihr Vater Bruno ist ein fieser Choleriker, der seine Kinder quält und peinigt, wann immer er der Meinung ist, dass sie es verdient haben. Frieda, die Mutter, steht zumeist still daneben, betet zu Gott und ist ihren Kindern weder Beschützerin noch Mutter. Ebba hat Angst vor der Dunkelheit, musste sie nicht ihre halbe Kindheit in einer Truhe gesperrt verbringen. Rosie hat Angst vor der Höhe, musste sie nicht auf Vaters Befehl auf Bäumen klettern, um deren Früchte zu "ernten" und wird durch einen Fall von denselben zum Krüppel. Georg - mit angeborenem Herzfehler - hat Angst vor enge Räume und wird ein penibler Pedant, weil er sich für seine Schwestern oft verantwortlich fühlte und immer versucht hat alles richtig zu machen.
Irgendwann stirbt der tyrannische Vater, der Leser erfährt zunächst die genauen Umstände nicht. Mutter betet weiter und die Kinder sind heilfroh über den Tod des Vaters. Die Handlung macht einen Sprung weit nach vorne in das Erwachsenenalter der drei Geschwister. Alle scheinen mehr oder minder ihren Weg gegangen zu sein, so scheint es. Ebba ist Galeristin und hat einen Freund, Jörg, obwohl sie seine Nähe oft nur schwer ertragen kann. Georg ist Anwalt und mit Marie verheiratet und Rosie arbeitet in einem Buchladen. Mutter Frieda geht weiter in die Kirche und zum Betkreis. Die Familie sieht sich dann und wann einmal alle Jahre zu Weihnachten und nun beginnt die Haupthandlung des Psychothrillers.

Auf mysteriöse Weise stirbt Ebbas, die Hauptfigur des Romans, Bruder unter sehr seltsamen Umständen ... in einem Aufzug mit Herzinfarkt. Ebba, die sich sicher ist, dass ihr Bruder diesen niemals freiwillig betreten hat, weiss aber auch um seine Herzschwäche und nimmt das noch so hin, da ein natürlicher Tod bescheinigt wird. Geraume Zeit später verstirbt dann auch ihre Mutter an einer Überdosis Tabletten, was Ebba ebenfalls verwundert, hat ihre streng religiöse Mutter niemals nur eine Tablette angerührt. Als dann auch noch die höhenängstliche Rosie tragisch durch einen Sturz aus dem Balkon eines Hochhauses stirbt, glaubt Ebba nicht mehr an einen Zufall. Alle ihre Familienangehörigen sterben genau an dem, was sie am meisten zu Lebzeiten gefürchtet haben...
Und ab da beginnt der Leser sich zu fragen: Warum mussten alle sterben, waren sie nicht schon die Opfer ihres Vaters und mussten nun auch noch so gewaltsam aus dem Leben gerissen werden? Und wer konnten ihnen das angetan haben mit dem präzisen Wissen über deren Ängste, da doch keiner der Familie über die Vorkommnisse je gesprochen hat? Und: Wird Ebba die Nächste sein, die sterben wird?

Ich muss zugeben ich hatte von da ab einen Verdächtigen und war ganz sicher, nur der kann es gewesen sein und kein anderer. Wie es aber bei spannenden Psychothrillern so ist, trifft das, was man vermutet zumeist dann doch nicht zu und alles kommt erstens anders und zweitens als man denkt. Die Geschichte ist so angenehm verzwickt und tragisch, dass man sich noch während des Lesens so sehr das Hirn Zermattern kann, wie man mag: Man kommt auf keine Lösung und erst zum Schluss gegen Ende auf den etwa letzten 50 Seiten löst sich alles auf und man denkt sich, dass man da eigentlich auch selbst hätte drauf kommen können, kam ich aber nicht!
Ich war so gefesselt, dass ich vor lauter Bäume den Wald nicht sehen konnte.

Was mir noch sehr gefallen hat, dass dieser Regional-Psychothriller eben in meiner Umgebung spielt: Baden-Baden und Heidelberg, so fühlte ich mich beim Lesbe noch mehr in Ebba reinversetzt. Das Buch ist so realistisch geschrieben und jedes Detail beschrieben, dass man sich mitten in das Geschehen hineinversetzt fühlt.
Ich kann jedem dieses Buch sehr ans Herz legen, weil es packend ist und einem nicht mehr loslässt!!!

Bewertung vom 30.10.2013
Diebe in der Nacht / Unsichtbar und trotzdem da! Bd.1
Pfeiffer, Boris

Diebe in der Nacht / Unsichtbar und trotzdem da! Bd.1


ausgezeichnet

Im Berliner Kaufhaus KaDeWe lernen sich zufällig bei einer Autogrammstunde Addi, Agan und Jenny kennen. Jenny's Mutter arbeitet in diesem Kaufhaus, so kennt Jenny den Hinterausgang und dadurch hilft sie den beiden Jungens zur Flucht, da sie ein ziemliches Chaos angerichtet haben.

Alle drei haben sich also gerade erst kennen gelernt, merken aber schnell, dass sie sich mögen. Sie sind zwar noch keine ganz festen Freunde, aber zumindest Halbfreunde, wie sie sich selbst bezeichnen. Und weil sie sich so sympathisch sind, beschließen sie mehr zusammen zu unternehmen und besuchen so zu dritt das Museum. Beim Versteck spielen im Museum, während Addi dann Agan und Jenny sucht, bemerkt Addi etwas sehr Seltsames: Der alte Museumswärter spricht mit einem der Gemälde und sieht dabei sehr unglücklich aus und was noch verrückter ist: Aus dem Gemälde kommt eine Stimme zurück.

Schnell verschwindet Addi und berichtet das, was er gerade gesehen hat seinen Freunden, die das nicht glauben können. Natürlich kann ein Gemälde nicht sprechen, oder vielleicht doch?? Inzwischen sind die drei schon Dreiviertelfreunde und wollen dem Geheimnis auf die Spur kommen. Sie treffen sich bei Addi zuhause, um einen Plan zu fassen, wie sie dem unglücklichen Museumswärter helfen und das Geheimnis lüften können. Mit von der Partie: Addis Äffchen Goffi, der noch eine wichtige Rolle übernehmen wird....

Viel mehr darf ich natürlich nicht verraten, weil sonst das Geheimnis ja kein Geheimnis mehr ist. Werden die inzwischen vollen Freunde es schaffen, das Rätsel zu lösen? Wird der Museumswärter wieder glücklich werden und was hat es mit dem sprechenden Gemälde auf sich? Die Geschichte ist so spannend, dass man das Buch gar nicht mehr aus den Händen legen mag. Die Kapitel sind übersichtlich verfasst und mit zahlreichen Abbildungen versehen. So kann man sich die drei Freunde samt Goffi auch bildlich vorstellen.

Das Buch ist Band 1 aus der Serie "Unsichtbar und trotzdem da!", was soviel bedeutet, dass Kinder oft und leicht übersehen werden, wenn sie sich nur ganz klein machen und recht unauffällig verhalten - aber da sind sie dennoch und hören dann auch viel mehr. Und wie!

Bewertung vom 17.08.2013
Friedhof der Unschuldigen
Miller, Andrew

Friedhof der Unschuldigen


ausgezeichnet

Wir schreiben das Jahr 1785. Der junge Ingenieur Jean-Baptiste Baratte erhält direkt von höchster Stelle im Schloss von Verseilles einen Auftrag vom Minister: Er soll den
Friedhof der Unschuldigen " Les Innocents" dem Erdboden gleichzumachen, der mitten in Paris liegt und Hunderttausenden von Toten beherbergt. Schon seit Jahren wird er nicht mehr benutzt, sein Gestank und Ausdübstungen der Toten aber verpestet die gesamte Umgebung. Im Haus der Monnards, welches direkt am Friedhof gelegen ist, bezieht er Unterkunft. Alles stinkt nach Tod: Die Speisen haben einen seltsamen Beigeschmack, der Atemn der Anwohner, die gesamte Luft ist verseucht. Er lernt Armand, den Organisten ohne Zuhörer kenne, Charvet, den Schneider und Ziguette, die Tochter der Monnards.

Schon alleine die Leseprobe hat mich sehr gruseln lassen. Da ich meine Bücher im spät nachts beim Zu-Bett-Gehen lese, hatte ich schon ein wenig Angst, dass mich das Thema nicht schlafen lassen würde. Es ist zwar unheimlich, sich vorzustellen, wie man mit diesem Gestank und dieser Bedrohung durch die Toten leben kann, da es aber in einer anderen Zeit spielt, ängstigt mich dieses Thema nicht allzu sehr, sondern ich betrachte es eher unter geschichtlichen Aspekten. Während des Lesens hatte ich das dort Beschriebene bildlich vor mir: Ich konnte mir die Kammer von Jean-Baptiste vorstellen, ebenso ihn selbst, als auch den Friedhof. Alles ist so haarklein beschrieben, dass vor meinem geistigen Auge das Buch wie eine Verfilmung ablief.
Insgesamt ist das Buch in 4 Kapiteln aufgeteilt, da es aber keine großen Zeitsprünge in diesem Buch gibt handeln die Kapitel - die alle mit einer Weisheit beginnen - allesamt in einer Zeitspanne.

* Kapitel 1 handelt von seiner Ankunft und Vermessungen des Friedhofs.
* Kapitel 2 handelt wie er in seine Heimat Bellême in die Normandie reist, um sich dort Verstärkung für die Aushebung der Gräber zu holen.
* Kapitel 3 handelt davon wie Jean-Baptiste angefeindet und dabei schwer verletzt wird und sein Wesen sich zu ändern beginnt, da er nicht mehr derselbe ist.
* Kapitel 4 handelt von der Zerstörung der Kirche

Das Cover, das nicht nur als Schutzumschlag dient, sondern auch Dank des einklappbaren Klappentextes als Lesezeichen, ist sehr passend gewählt: Jean-Baptiste Baratte, wie er in seinem neuen von Charvet geschneiderten pistaziengrünen Anzug halb ohnmächtig vom Gestank über seine Vermessungen liegt und von schwarzen Raben angeflogen wird. Diese Federzeichnungen in schwarz-weiss stechen besonders durch ihre schimmernden goldenene Verzierungen hervor und lassen das Cover edel und mystisch zu gleich erscheinen. Das schönste Cover - meiner Meinung nach -, das je ein Buch geziert hat.
Alles in allem zwar eine recht morbide Handlung, wie beschrieben wird, dass man in den Gruben fast versinkt, wenn man den Friedhof überquert, oder wie Liebespärchen
es auf dem stinkenden Friedhof miteinander tun. Während des Lesens meinte ich sogar den stinkenden Geruch in der Nase zu riechen, so versunken war ich in diesem Buch, das ich vollstens weiterempfehlen kann!!

Bewertung vom 14.08.2013
43 Gründe, warum es AUS ist
Handler, Daniel;Kalman, Maira

43 Gründe, warum es AUS ist


sehr gut

Dass ich nicht dem Lesealter lt. Buchempfehlung entspreche, nämlich etwa 14 bis 17 Jahren, habe ich gleich nach der ersten Seite gemerkt: Das Buch ist in der ersten Person verfasst, also aus der Ich-Perspektive der 16-jährigen Min geschrieben und gleicht einem Tagebuch bzw. einem Abschiedsbrief an ihrern großen Schwarm Ed, den sie auf einer Party kennengelernt hat und eine kurze "Liebe" mit ihm erlebt hat. Dieser kann aber von seiner Exfreundin nicht lassen und weil es für Min, die große Liebe war/ ist, für Ed aber eher eine Liebelei, macht sie in diesem Buch/ Brief "Schluss" mit ihm, indem sie im 43 Gründe nennt und 43 Dinge zurück gibt, von denen sie meint, dass sie die beiden miteinander verbunden haben und welche eben stark erinnerungsträchtig sind. Kronkorken, des ersten getrunkenen gemeinsamen Getränkes, Kinokarten, einen Zuckerstreuer, ein Haargummi von ihr, welches Ed ihr aus den Haaren genommen hat und an dem noch 2 Haare kleben - und natürlich ein leeres Kondomtütchen, welches sie selbstverständlich aufgehoben hat ... Echte Teenie-Liebe eben. Habe ich damals sowas alles aufgehoben ?? Ich denke nicht, aber die Idee ist ja ganz witzig und wie bei einem Idol, von dem man eben auch alles sammelt, was er mal berührt hat.
Das Buch ist auch teeniegerecht verfaßt, spricht verlieb-verlassene Teenies bestimmt auch an - mich aber eher weniger, bin ja aber auch nicht die Zielgruppe. Ich hatte das Buch schnell durch, da ich viele Seiten auch quer gelesen habe und da die 43 ganzseitigen Abbildungen (teilweise sind Seiten auch komplett einfach farbig eingefärbt) das Buch eben weniger lang werden lassen, als es von der Dicke her erscheint. Die Zeichnungen sind schön bunt und fantasievoll gezeichnet.

Bewertung vom 12.08.2013
Ich, mein Vater und die Frau seines Lebens
Königstein, Leo

Ich, mein Vater und die Frau seines Lebens


ausgezeichnet

Die Idee der Geschichtshandlung ist eigentlich ganz simpel: Der 42-jährige Tom - alleinerziehender Vater und Versicherungsangestellter - verliebt sich unsterblich in seine Nachbarin Majorina, die sein Sohn liebevoll Majonäse nennt. Majorina ist tough und mutig, Tom ist genau das Gegenteil: Ein Angsthase. Sein Sohn Paul ähnelt eher Majorina, die genau solche Leute für ihre TV-Show sucht, wie Tom es nicht ist, nämlich mutige.

Tom stirbt schon wenn er Kontaktlinsen ins Auge pulen muss, was ich für ziemlich übertrieben hielt, ich selbst habe 25 Jahre welche getragen und mich bei vollem Bewußtsein vor Jahren klarsichtig lasern lassen und ich bin wirklich keine Heldin. Jedenfalls hat Tom vor allem Angst .... mag Majorinas Reptilien nicht mit Heuschrecken füttern, traut sich nicht vom 1-Meter-Brett zu springen und auch sonst nichts. So wird Tom nie den ersten Platz der Show gewinnen, aber genau das ist Pauls Plan: Um Majorinas Herz zu erobern, muss Tom mutig sein und soll die Show gewinnen!
Jedenfalls traut er sich wenigstens seinem Boss die Meinung zu sagen, was er sogar aufnehmen möchte, was aber auffliegt und so fliegt er gleich mit ... Irgendwann kommen Tom, Paul und Majorina sich näher und werden sogar Freunde. Und ob Tom die Show/ Majorinas Herz dann tatsächlich gewinnt und wenn ja, was er denn Mutiges getan hat, das werde ich euch natürlich nicht verraten, aber jedenfalls geschieht etwas, mit dem der Leser dann am wenigsten gerechnet hat!

Das Buch war flüssig und einfach zu lesen. Die drei Hauptfiguren, kamen sympathisch rüber und man konnte sie sich bildlich gut vorstellen. Man kam auch schnell in die Geschichte hinein und dieser Roman hat mir angenehm die Zeit vertrieben!

Bewertung vom 04.08.2013
Auch die Liebe hat drei Seiten
Rehlein, Susann

Auch die Liebe hat drei Seiten


ausgezeichnet

Lisbeth (23,7 Jahre) - frisch von einem Dorf nach Berlin-Kreuzberg gesiedelt - muss alles zählen: Treppenstuen, Post-its, Karos auf Hemden ... alles. Zeitabstände drückt sie Sekundengenau aus, Alter monatsgenau. Nachdem sie von Tante Ruth ausgezogen ist, fühlt sie sich noch alleiner als allein, denn in Kreuzberg kennt sie nicht nur niemanden, sondern hat auch noch einen cholerischen Boss und vermißt zudem ihr Schaf Paul, mit dem sie zuvor in einem Zelt zusammengelebt hat. Ihre Wohnung - gekauft von Tante Ruth - ist viel zu groß (93 Quadratmeter!) und viel zu leer - Schwimmbad nennt sie sie, weil die Wohnung wie eine leere Halle wirkt. Dann lernt sie Schaf Paul´s Namensvetter Paul kennen - Tattoo-Paul! Ein Endfünfziger (mal stand in dem 58 Jahre, dann habe ich was von 70 Jahren gelsen ... jedenfalls wesentlich älter als Lisbeth) der sie Liebelein nennt und auf dem sie sich verlassen kann, ein guter Kumpel eben.
Nach etwa 1/3 des Buches beginnt dann die Liebe, eben die, die drei Seiten hat. Exakt durchgezählt. Bei ihrer Tante zu Besuch trift sie Edgar, einen Landschaftsbauern, der sich fortan um das Grundstück und um Schaf Paul kümmern soll, weil der Tante alles zu viel wird. Edgar, der sich Dops nennt, und Lisbeth hatten sich aber bereits schon früher einmal getroffen, als Lisbeth 17 Jahre alt war und er ihre erste enttäuschte Liebe wurde. Ja und dann trifft sie ihn bei der Tante wieder ...
Was aus den beiden wird ... das darf ich euch natürlich nicht verraten.

Das Buch ist eine typische Frauen-Lektüre, sommerleicht geschrieben. Die Personen kann man sich anhand der detaillierten Beschreibung sehr gut bildlich vorstellen. Sogar Paul das Schaf trabte bildlich vor meinem geistigen Auge. Das erste Drittel des Buches ist ziemlich lang gezogen, weil man da von der Liebe, die eben drei Seiten haben soll, noch nichts lesen kann.
Der Text ist sehr humorvoll geschrieben und wenn dann immer wieder Lisbeths Zählmarotte durchkommt, muss ich schmunzeln, denn auch ich zähle beim Laufen Gehwegplatten, Treppenstufen, beim Aufräumen Legosteine und beim Bügeln Wäschestücke, die ich bereits weggebügelt habe. Komisch, oder?

Man merkt richtig wie sie sich zusammenreißt und statt einer Zahl - weil sie irgendwas gezählt hat - diese dann im Buch durchgestrichen ist und durch das Wort "viele" ersetzt.

Bewertung vom 02.08.2013
Ins Gras gebissen / Pippa Bolle Bd.4
Auerbach & Keller

Ins Gras gebissen / Pippa Bolle Bd.4


ausgezeichnet

Das Buch ist in der 3. Person geschrieben und in dieser eben Pippa Bolle die Hauptrolle spielt. Pippa, die ja bereits die anderen Fälle der anderen drei Bücher hervorragend gelöst hat muss auch hier einen Fall lösen. Die Fälle sind aber alle unabhängig voneinander verfasst, so dass sich zwar die Hauptperson Pippa Bolle wiederholt, mal ihr Bruder auftaucht oder ihre Oma erwähnt wird, aber ansonsten spielen immer andere Personen eine Rolle. Pippa muss in ihren Fällen immer irgendwelche Häuser von Freunden oder Verwandten hüten (oder in diesem Fall die 99-jährige Hauseignerin gleich mit) , was ihr immer sehr gelegen kommt, weil sie dann gut ihre Arbeiten als Übersetzerin durchführen kann. Komischerweise passieren dann immer irgendwelche Morde, bei denen Pippa unfreiwillig zur Ermittlerin wird...

In diesem Band hütet oder vielmehr gesellschaftet sie die 99-jährige Dame Christabel, deren Wohnsitz sich im Storchendreieck befindet, in der beschaulichen Altmark. Storchendreieck? Naja, weil es die Orte Storchwinkel, Storchentramm und Storchhenningen umfasst. Christabel ist die unumstrittene Herrscherin über das Storchendreieck und Firmeneignerin von "Lüttmanns Lütte Lüd" ... eine Gartenzwerg-Fabrik. Und weil der Krimi kein Krimi wäre, wenn da nicht allerhand Morde passieren würde, findet man hier eine Leiche und dort ein ... Zu Land, zu Wasser, zu Feuer und zu Luft... Nur was haben all die Morde gemeinsam? EIn Serienmörder(in) ??
Wie immer wird Pippa, deren Zeichen es ist ehrlich und immer geradeaus zu sein, mitten in diese Fälle verwickelt und weil sie eben so verdammt neugierig ist, trägt sie auch dieses Mal dazu bei, dass der Täter entlarvt wird.
Was mich besonders fasziniert hat bei Lesen dieses Buches war, dass jedes Detail so beschrieben wird, dass man sich die Person, die Umgebung, die unverschlossenen Häuser, die Gartenzwerge o.ä. genau vorstellen kann. Pippa, mit ein paar Pfund mehr auf den Hüften in bunter Kleidung und roten Haaren, Gabriele Pallkötter mit Beton-Frisur - hyterisch und keifend, Christabel disdingiert, greisenhaft mit ihren Handschuhen ..... Nach dem Lesen hatte ich fast den Eindruck, als ob ich die Verfilmung zu dem Buch gesehen hätte, weil alles so lebhaft beschrieben wurde, als wären alle darin vorkommenden Personen leibhaftig.

Das Buch ist sehr spannend verfasst und man kommt sofort in die Geschichte rein. Natürlich rätselt man mit, wer war der, der den Drohbrief an die Tür hing oder warum verreisen Christabels Sohn und ihre Haushälterin ausgerechnet gleichzeitig...
Aber alls klärt sich dann schließlich auf den letzten paar Seiten dann noch auf, keine Frage bleibt mehr offen und ich war richtig traurig, als das Buch dann zu Ende gelesenwar. Die letzten etwa 200 Seiten habe ich dann nämlich in einem Rutsch durch gelesen.

Was ich aus so toll finde: Vorne im Buch werden alle Hauptpersonen aus diesem Krimi vorab vorgestellt: Namentlich und welle Rolle sie spielen. Kommt der Leser beim lesen mal nicht mit, wer das gerade ist, so kann er vorne nochmals nachsehen und weiss: Das ist ja der Reporter oder der Kriminalbeamte usw.

Bewertung vom 21.07.2013
Geheimsache Labskaus
Martin Verg, Ina Rometsch

Geheimsache Labskaus


ausgezeichnet

In dem Buch jedenfalls geht es um die beiden Freunde Zack und Oskar, die gemeinsam die Pudeldame Raissa ausführen. Da es Oskars Geburtstag ist, lädt Zack ihn in der Eisdiele zu einem Eis ein. Just in diesem Augenblick wird Raissa gestohlen/ entführt. Wie sollen sie das der Besitzerin erklären? Also gehen sie lieber zuerst zur Polizei. Diese glaubt ihnen nicht. Stattdessen werden sie beschuldigt den Hund selbst weggeschafft zu haben und on das Kinderbesserungsheim für schwer erziehbare Kids gesperrt. Dieses Kinderbesserungsheim ist gleichzeitig eine Fabrik die Labskaus in Dosen herstellt und dessen Eignerin gleichzeitig eben auch die Heimdirektorin ist: Paloma Hansen. Nun wißt ihr zumindest was Labskaus, der in diesem Heim hergestellt wird, schon mal mit dem Buch zu tun hat. Mehr Details darf ich antürlich nicht verraten, weil ihr es ja selbst lesen sollt, aber es wird spannend: Kommen die Jungs aus dem Heim je wieder frei? Werden sie die Pudeldame wiederfinden? Und wer hat sie geklaut/ entführt und warum? Sehr verworren, aber super abenteuerlustig und spannend. Felipe war ganz verrückt nach den Kapiteln, die tagebuchartig mit Datum und Uhrzeit versehen, verfaßt wurden.
Mit etwa 30 Zeilen pro Seite in mittelgroßer Schrift lassen sich die Seiten rasch durchlesen. Wir brauchten für das Buch knapp eine Woche, da wir pro Tag jeweils nur etwa 3 Kapitel lasen. Die Seiten werden aufgelockert mit kleinen Skizzen, wie die Pudeldame, Fischgräten, ein Kleid usw. Nur die Protagonisten werden nicht skizziert, was wir etwas schade fanden, da Felipe sich die Figuren gerne auch immer bildlich vorstellen mag.

Das Buch ist in der 3. Person verfasst und innenliegend gibt es noch ein stabiles Lesezeichen mit einem Original-Lapskaus Rezept, das ich natürlich mal ausprobieren muss!!
Wir fanden das Buch super-stark und gut durchdacht und empfehlen es vollstens!!