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Benutzername: 
Wuschel
Wohnort: 
Nußloch

Bewertungen

Insgesamt 397 Bewertungen
Bewertung vom 17.05.2020
Marta schläft
Hausmann, Romy

Marta schläft


ausgezeichnet

Irgendwie sind wir in der Gruppe vom üblichen Schema abgewichen und haben das Buch in drei Abschnitte aufgeteilt, was absolut okay war, denn so konnte man besser "Suchten". Nach dem ersten Abschnitt saß ich mit einem riesigen Fragezeichen im Gesicht da, denn alles war irgendwie ein wenig konfus und undurchsichtig. Nach dem zweiten Abschnitt war ich dann Feuer und Flamme, denn ich war absolut in der Geschichte. Das war ich zuvor auch, bitte nicht falsch verstehen, aber es gab einfach zu viel Verwirrung. Nachdem ich den letzten Satz gelesen hatte, das Buch beendete, lief mir ein dezenter Schauer über den Rücken. Ich fand es so genial!

Die Geschichte war komplett anders als "Liebes Kind", denn hier ging es mehr um eine Intrige, wie es der Klappentext schon sehr gut beschreibt. Etwas schade fand ich, dass man in diesem erfährt, dass Nadja für ein Verbrechen verurteilt wurde. Das hätte man ein wenig anders verpacken können/ sollen, da man beim Lesen permanent auf die dazugehörige Geschichte wartet, diese aber in dem kompletten Buch verwebt ist. Wobei ich auch ehrlich gesagt nicht wüsste, wie man ihn anders schreiben sollte. Zwar wurde das Buch dennoch inhaliert, aber dieser Fakt saß immer etwas nervig im Nacken.

Ehrlich gesagt, wenn ich so im Nachhinein drüber nachdenke, war das Buch jetzt echt nichts Besonderes. Eine Story, wie sie eigentlich schon einigen Klischees entspringt und nichts Neues war, aber dennoch war sie so gut verpackt, dass es reichte, um mich zu begeistern. Schon allein, weil wir so fleißig in der Gruppe spekulieren konnten, da Romy Hausmann das Ganze so schön "kompliziert" gemacht hat. Kompliziert ist es selbstverständlich nicht, aber der Leser erlebt die Geschichte aus verschiedenen Blickwinkeln sowie Zeitsträngen, so dass man immer nur ein paar Häppchen hingeworfen bekommt. Die Geschichte von Nadja fand ich unfassbar bewegend und ich muss gestehen, dass ich sie irgendwie verstehen kann.

Keine Ahnung, was ich noch groß zu dem Buch sagen soll. Auch wenn es erst das zweite Buch der Autorin ist, so bin ich dennoch aktuell davon überzeugt, dass ich auch das nächste Werk von ihr lesen werde, da mich ihre Bücher nachhaltig begeistern - und dies tun momentan wirklich wenige Thriller. Mir gefällt einfach ihre Art, die Umsetzung und die Ideen, die sie an den Tag legt. Ich bin sehr gespannt was die Zukunft noch bringt.

Fazit:

Wieder ein spannender Thriller mit interessanten Wendungen und packender Hintergrundgeschichte. 

Bewertung vom 13.05.2020
Kronox - Vom Feind gesteuert
Acron, R. T.;Reifenberg, Frank Maria;Tielmann, Christian

Kronox - Vom Feind gesteuert


sehr gut

Was für ein tolles Jugendbuch. Okay, die Kids, besonders Paul, waren teilweise schon sehr naiv, aber dennoch fand ich die Story klasse - und die Idee erst. Diese Fähigkeiten, genial! Leider verrät der Klappentext nicht so viel, sodass es wirklich schwer fällt nicht zu viel zu erzählen. Es ist auf jeden Fall so, dass die Protagonisten nicht zu Superhelden mutieren. Sollte jemand das von dem Buch erwarten, dann kann ich ihm direkt davon abraten. Es ist eher eine Art Beeinflussung von bereits vorhandenen Fähigkeiten, doch mehr möchte ich wirklich nicht verraten.

Ich fand es auf jeden Fall megamäßig. Teilweise habe ich Paul schon beneidet, teilweise tat er mir aber auch leid, denn diese erwähnte "innere Stimme" ist nicht gerade ungefährlich - was der Brand des Bootes recht gut verdeutlicht. Die Zusammenhänge und Begründungen fand ich einfach erklärt, sodass es junge Leser es gut verstehen dürften. Eigentlich wollte ich dieses Buch zum Entspannen als Ausgleich zu einer anstrengenderen Lektüre lesen. Tja, ich versank dann schlussendlich so darin, dass ich das andere Buch schlichtweg vergaß. Da es so flüssig zu lesen ist, hatte ich es auch recht schnell durch.

Schade fand ich die, bereits erwähnte, etwas naive Art der Jugendlichen, insbesondere Paul, der ein wenig die Rolle des Anführers übernahm. Hier merkte man deutlich die angesprochene Lesergruppe, denn als Erwachsener dachte ich mir des Öfteren: "Ernsthaft?!"
Man sollte ganz klar nicht auf eine tiefgründige und super ausgearbeitete Lektüre hoffen, denn da ist noch ganz viel Luft nach oben. Wobei ich vergangenes Jahr ein Buch mit ähnlicher Thematik gelesen habe und sagen muss, dass ich dieses vergleichsweise katastrophal fand. Hier werden Emotionen transportiert, den Charakteren ein Gesicht verliehen und es gibt tatsächlich die eine oder andere überraschende Wendung. Mich hat das Buch gut unterhalten und mit seiner Einfachheit begeistert.

Fazit:

Tolles Jugendbuch mit einigen Si-Fi Elementen, Spannung und keiner Schokolade, aber dafür die eine oder andere Überraschung.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 09.05.2020
Ayurvedische Wohlfühlküche
Alter, Divya

Ayurvedische Wohlfühlküche


gut

Puh! Ich finde es im Allgemeinen schwer Sachbücher zu bewerten, aber gut, jetzt habe ich mich auf die Challenge eingelassen, dann ziehe ich das auch durch. Zu Anfang möchte ich sagen, dass eine wirkliche Bewertung, meiner Meinung nach, nach knapp 3 Wochen nicht möglich ist, zumindest in diesem Fall für mich. Zudem war mir persönlich nicht klar, dass die Ayurvedische Küche auf so einem komplexen Konstrukt basiert. Ich habe damit immer Gewürze in der Verbindung gebracht, was ja gar nicht so falsch ist. Nachdem ich dann aber - Achtung, Übertreibung! - gefühlt hundertmal Yoga, Prana und Co. gelesen habe, war mir klar, dass dem nicht so ist. Entsprechend schwer fand ich es auch dem Text der Autorin zu folgen, denn es wird vieles erklärt, aber eben auch nicht - und dann ist da noch die Ausnahme, der Ausnahme.

Bitte nicht falsch verstehen, das finde ich sogar irgendwie gut, denn wir sind nun mal nicht alle gleich, weswegen man entsprechend abwägen muss. Ich bin aber zu der Ansicht gekommen, dass dies kein Buch für Ayurveda Anfänger ist. Wo wir uns auch sehr schwer taten, war die Erstellung der Mahlzeitenkombinationen. Zwar gibt es eine extra Seite mit diversen Menü Vorschlägen, aber naja, dafür muss man eben auch irgendwie schon ein wenig ein Händchen dafür haben, finde ich und da wir Vollzeit arbeiten, steht mir nicht der Sinn nach vier Gänge Menü am Abend. So diskutierten wir bei der Erstellung des Essenplans und waren danach nur noch konfuser.

Die Rezepte finde ich recht klar und einfach formuliert. Auch für die verschiedenen Masalas wird immer wieder erwähnt, auf welcher Seite diese zu finden sind, was ich sehr praktisch finde. Zudem steht auch überall die alternative Option dabei, falls man einem anderen Verdauungstyp angehört. Auch hier verstehe ich noch nicht genau wie ich das eigentlich herausfinde. Die Zubereitung des Gemüses, welches ja ohne Soße erfolgt, wie ich es meist gewohnt war, finde ich aktuell sehr lecker, weshalb ich hier gerne noch so einiges nach kochen möchte. Die Beilagen wie "Quiona mit Gerste" oder "Buchweizen mit Kräutern" finde ich hingehen eher langweilig und wenig ansprechend.

Für mich ist mein Fazit, dass dieses Buch sicher Sinn macht und besonders interessant ist, wenn man schon einige Vorkenntnisse mit Ayurveda hat und dieses auch mehr lebt. Doch für mich, als 08/15 Köchin, die sich einfach etwas anderweitig orientieren wollte, ist es einfach nichts. Selbstverständlich sind großartige Rezepte enthalten, die saisonale Einteilung finde ich sehr gelungen, diverse Erklärungen brachten auch bei mir Licht ins Dunkel, aber mir fehlt gefühlt einfach die richtige Grundlage, auch wenn die Autorin recht viel erklärt.

Fazit:

Ein interessantes Kochbuch, aber meiner Meinung nach nichts für Ayurveda Anfänger.

Bewertung vom 06.05.2020
Four Dead Queens
Scholte, Astrid

Four Dead Queens


gut

Ein Buch, das mich sehr zwiegespalten zurück gelassen hat. Auf der einen Seite fand ich es richtig genial. Die Idee war einfach klasse. Der Aufbau mega - wobei ich hier gar nicht so viel dazu sagen kann, denn blöderweise würde ich dann fies spoilern, da dieser eine gewisse Überraschung ausmacht. Die Idee der vier Länder in einem Reich war einfach bombastisch. Jede mit besonderen bzw. eigenen Eigenschaften. Dieses Buch konnte mich in gewisser Weise sehr begeistern. Was aus dem Klappentext nicht hervorgeht ist, dass Keralie und Varin so unterschiedlich wie Tag und Nacht sind, was das ganze nochmal zu einem besonderen Erlebnis machte.

Doch birgt auch diese königliche Geschichte gewisse Schattenseiten. Leider fehlte mir gelegentlich etwas Tiefe und mit dem Ende war ich auch nicht richtig glücklich. Irgendwann war es dann zu viel Ringel-Reih, die zufälligen Glücksfälle zu auffällig - es fühlte sich für mich einfach nicht gut an, wenig authentisch. Zudem nervten mich stellenweise die häufigen Erwähnungen des Zwists den Keralie gegenüber ihres Auftraggebers verspürte. Hier hätte man doch lieber mehr die Geschichte der Charakteren einflechten oder ihnen mehr Gesicht geben können . Beispielsweise gibt es Bösewichte, genannt Schergen, welche ich mir einfach als besonders böse Bösewichte vorgestellt habe, was nicht verkehrt ist, aber dennoch sind sie anders und das erfährt man so ganz beiläufig, nachdem gefühlt schon x-mal über sie geschrieben wurde. War okay, aber hätte man eben aus meiner Sicht besser machen können.

Die Welt fand ich recht gut gezeichnet. Wohl hätte auch diese etwas mehr ausgebaut werden können, aber an sich konnte ich mich gut zurecht finden. Auch die Strukturen als solches gefielen mir. Meist hatte ich keine Fragen oder fühlte mich verloren. Der Stil der Autorin ist schön zu lesen. Das Geschichte fand ich gut, so ist es nicht, nur das sehr unglaubwürdige Ende hat mir einen massiven Dämpfer verpasst sowie die benannten Punkte. Alles in allem finde ich es sehr schade, dass mich das Buch "nur" gut unterhalten hat, da ich darin wirklich viel Potential sehe. Vielleicht schafft Astrid Scholte ja mit dem nächsten Buch mich vollends vom Hocker zu hauen.

Achso, ich würde das Buch jetzt auch nicht unbedingt in das Genre Fantasy packen, denn außer der fiktiven Welt ist daran eigentlich nichts Fantasy. Die meisten beschriebenen Dinge, gehen für mich sogar eher Richtung Si-Fi. Wobei es eigentlich nur eine der vier Gesellschaftsformen ist, denn die anderen sind doch eher normal, wenngleich ein bisschen verrückt, aber das sind wir ja auch manchmal.

Fazit:

Eine richtig geniale Idee, über eine Welt in der Frauen regieren und was passieren kann, wenn man sich als Oberhaupt in falscher Sicherheit wiegt.

Bewertung vom 29.04.2020
Die Traumdiebe
Dimaline, Cherie

Die Traumdiebe


gut

Passabler Schreibstil, interessante Idee, aber mich hat es nicht wirklich abgeholt. Beginnend damit, dass sich die Geschichte hauptsächlich um das indianische Volk dreht. Finde ich nicht tragisch, wirklich nicht. Ich hätte mir nur gewünscht, dass dies direkt am Anfang der Geschichte kommuniziert wird. Selbstverständlich hätte ich vor dem Lesen nochmal den Klappentext lesen können, aber das mache ich prinzipiell nicht, da es mir einfach schon zu viele Geschichten verdorben hat. Nachdem ich es irgendwann herausgelesen habe, dass es so ist, bekam die Geschichte für mich eine komplett andere Farbgebung, denn meiner Meinung nach sind die Ureinwohner ein sehr spezielles Volk – was nicht negativ gemeint ist. Auch versteht man diverse Aspekte der Geschichte (was bis zum Zeitpunkt der Erkenntnis geschah) besser.

Die Leseprobe gefiel mir richtig gut, weshalb ich das Buch überhaupt lesen wollte und eigentlich war die Geschichte auch gar nicht schlecht, aber es fehlte das gewisse Etwas. Oftmals wirkte es etwas farblos und es mangelte an Tiefe. Lange war mir unklar was es genau jetzt mit den Traumdieben auf sich hat. Unlängst habe ich auch ein Buch über zwei Jugendliche gelesen, die auf der Flucht durch die Wälder waren. Auch hier bemängelte ich, dass Nebencharaktere zu wenig Aufmerksamkeit bekamen, aber ich muss gestehen, dass „Gelobtes Land – Hoop“ mich mehr abgeholt hat, als dieses Buch, denn ich verstand die Beweggründe besser.

Ich muss gestehen, dass ich mich oftmals nicht hinein versetzten konnte. Die Handlungen waren für mich wenig plausibel oder schlüssig. Das soll jetzt nicht heißen, dass das Buch durchweg schlecht war, auf keinen Fall. Sonst hätte ich es auch gar nicht erst beendet. Es war einfach nicht komplett zufrieden stellend. Man könnte sagen, es war etwas unausgereift, denn Potential war sehr viel vorhanden. Wobei dazu nicht das Ende gehörte, denn das fand ich total überzogen. Klar, war es nett, weil es ein ganz besonderes Happy End war, aber irgendwie war es dann einfach zu viel, allein wegen dem was zuvor geschah. Dies war für mich so ein Moment, wo ich dachte: „Echt jetzt? Muss das sein?“

Ob ich die Fortsetzung lesen werde, weiß ich noch nicht. Vielleicht irgendwann einmal, aber aktuell muss ich sagen, dass dieser Band wohl ganz nett war, aber mich zu wenig überzeugen konnte. Sollte die Autorin eines Tages auf die Idee kommen ein Prequel zu dieser Geschichte zu schreiben, dann werde ich diese auf alle Fälle lese, denn ich denke, dass das vieles einfacher macht. Nicht, dass ich mich nicht zurecht gefunden hätte, jedoch war es einfach ein unvollständiges Gefühl beim Lesen, da auch der Wandel und das Klimaproblem teilweise sehr in den Hintergrund gerückt sind.

Fazit:

Ein Buch, auf das ich mich sehr gefreut hatte, aber es aus meiner Sicht etwas mehr Farbe, Tiefe und Spannung gebrauchen könnte.

Bewertung vom 23.04.2020
Der Tag, an dem die Welt zerriss / Vortex Bd.1
Benning, Anna

Der Tag, an dem die Welt zerriss / Vortex Bd.1


sehr gut

Jetzt war ich schon fast überrascht, als ich eben gelesen habe, dass das empfohlene Alter ab 12 Jahren ist, aber beim drüber nachdenken, finde ich das absolut in Ordnung. Das erklärt vor allem den besonders einfachen zu lesenden Schreibstil. Wobei ich gestehen muss, dass dieses Buch einen absoluten Sog auf mich hatte. Die Autorin hat so unfassbar fließend erzählt, dass ich die ruhigen Phasen, die von anderen Lesern als langatmig bezeichnet wurden, sogar sehr angenehm fand.

Direkt zu Anfang wird man ins Geschehen geworfen, nimmt aus der Sicht von Elaine an dem Rennen teil und erlebt so manches. Die Erklärungen der äußeren Umstände sowie der Entwicklung der Welt erfolgen im Laufe der Geschichte, aber so geschickt, dass ich mich nie fremd oder verloren fühlte. An sich liegt so viel Liebe für's Detail in diesem Buch, dass es einfach Spaß macht zu lesen. Die Charaktere hätten vielleicht ein bisschen mehr Tiefe vertragen und auch die Hintergründe hätte man mehr ausarbeiten können, aber da es sich um ein Jugendbuch handelt, finde ich es absolut okay wie es ist.

Richtig gut fand ich die Vortexte an sich. Die Idee ist einfach genial. Da würde ich auch gern mal durchspringen. Die Vermehrung zwischen den Menschen und der Natur stelle ich mir ebenfalls spannend vor, also das Ganze mal live zu erleben - doch im Buch selbst, sieht man wieder ganz klar, wie Andersartigkeit auf den Menschen wirkt. Der erste Band macht definitiv Lust auf mehr, denn es gibt noch so viele Fragen die unbeantwortet sind und so unfassbar viel zu entdecken.

Ich muss gestehen, dass ich von einer Dystopie ausging und das ist es ja auch, aber es ist so unfassbar farbenfroh geschrieben, dass es mir teilweise echt schwer fällt zu sagen, dass es eine ist. Besonders die Beschreibungen der Wälder, herrlich! Wobei die Städte durch ihre Üppigkeit und Masse schon wieder sehr steril wirken, was einen dezent strahlenden Eindruck hinterließ. Nun ja, ich hab’s nicht wirklich so damit Dinge in Farbe zu beschreiben, aber es musste jetzt einfach raus. Vom Lesen und der Aufmachung her, war es für mich keine gefühlte Dystopie, obwohl es per Definition ganz klar in das Genre gehört.

Fazit:

Ein Buch mit gelungenem Sog und gelungener Story. Ich freue mich auf jeden Fall schon auf die Fortsetzung bzw. das Finale!

Bewertung vom 15.04.2020
Was perfekt war
Hoover, Colleen

Was perfekt war


weniger gut

Ja, ich mag kein Liebesgedöns, dazu stehe ich, aber - und das ist der wichtige Punkt, warum ich mich auf diese Aktion überhaupt eingelassen habe - ich weiß, dass der Bold Verlag Bücher ins Programm nimmt, besonders von bekannten Autoren mit bestimmtem Ruf, die eben nicht der "Norm" entsprechen. So rollen sich bei mir normal die Fußnägel hoch, wenn ich den Namen „Colleen Hoover“ höre, um es mal krass auszudrücken, aber aufgrund des Verlags, war mir klar, dass dieses Buch anders ist. Ich denke, ihr versteht was ich meine. Vorweg: Ich spoilere zwar nicht im Detail, aber man könnte sich dennoch durch meine Worte gespoilert fühlen und spiegelt meine absolut persönliche Meinung wieder.

Entsprechend unvoreingenommen ging ich an das Buch. Vom Schreibstil her konnte die Autorin mich sofort abholen, keine Frage. Es war wirklich gut zu lesen, aber....

Leider war mir noch den ersten zwei Kapitel schon klar was das Problem in dieser Geschichte darstellt. Der Klappentext soll Leser locken, aber dieses Problem droht die Beziehung nur insofern zu zerfressen, weil die Autorin ein wunderbares und unrealistisches Ende zu Papier gebracht hat. Zudem, ach was soll ich sagen, auf das Buch hätte man schlichtweg verzichten können. Die meisten Zeit war ich damit beschäftigt einen der beiden Protagonisten hauen zu wollen, weil sie einfach nicht mit einander reden.

Die Kapitel über die Vergangenheit fand ich ja noch ganz süß. Eine etwas andere Liebesgeschichte. Nett, wirklich! Doch bei den Passagen aus der Gegenwart wollte ich wirklich nur noch meinen Kopf an die Wand schlagen und schreien: "Wie kann man nur so blöd sein!?" Zwischendurch, als er dann diesen einen bestimmten Satz sagte, war mir dann klar, dass das am Ende genau so kommen wird und so kam es auch. Mir ist klar, dass ein Buch Fiktion ist und so weiter, aber ganz ehrlich… so ein Buch vermittelt ein so unglaublich falsches Bild. Ich verstehe, dass die Situation, in der sich die Beiden befinden, unfassbar schwer ist, aber wenn sie gleich mit einander geredet hätten, dann hätten sie ihr "Happy End" schon viel früher haben können - und wie gesagt, finde ich es absolut unrealistisch, dass Schäden solchen Ausmaßes, einfach so zu kitten sind, wie es im Buch beschrieben ist. Auch die psychischen Aspekte kann man nicht so einfach unter den Teppich kehren. Zwar wurde mal am Rande erwähnt, dass es nicht einfach ist/ war, jedoch fehlte mir die Authentizität.

Ich könnte mich da wirklich Stunden aber Stunden drüber aufregen, deswegen lass ich es jetzt einfach gut sein und versuche es zu vergessen. Allen anderen empfehle ich eher das Buch "Verity" zu lesen. Dieses ist zwar auch teilweise stark konstruiert, aber es glaubwürdiger und ausgewogener.

Fazit:

Wer auf unnötiges Drama steht, gefolgt von einem kunterbunten Happy End, der kann sich bestimmt an der Geschichte erfreuen.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 12.04.2020
Hoop / Gelobtes Land Bd.1
Heimannsberg, Christine

Hoop / Gelobtes Land Bd.1


sehr gut

„Das gelobte Land verspricht Hoffnung, sowie Tränen den Tod versprechen.“

Meinung:

Was soll ich sagen. Gerade heute habe ich ein Buch beendet, das ebenfalls größtenteils im Wald spielt und sich viel um Überleben dreht, aber es kam nicht ansatzweise an die Atmosphäre ran, die Christine Heimannsberg geschaffen hat. Vielleicht lag es daran, dass ich ihre IGTV-Videos geschaut hatte, in welchen sie über die Anfänge ihrer Bücher berichtet hat und welche Gedanken sie sich gemacht hat. Ich weiß es nicht, aber es hat mich auf jeden Fall mehr gepackt und vor allem mehr fühlen lassen. Ich würde nicht mal von richtiger Spannung sprechen. Klar ist es spannend, sonst würde ich vermutlich gar nicht weiterlesen, aber eine andere Form. Ich wollte nicht unbedingt wissen wie es weiter geht, sondern ich wollte das Abenteuer mit den beiden Geschwistern erleben - wollte für sie hoffen und bei ihnen sein.

Die Erzählungen, wie es zu der jetzigen Welt kam, was geschah und wie es vorher war, waren nicht ausschweifend, aber erklärend. Gerade bei Dystopien finde ich das oft wichtig, damit man sich als Leser zurechtfindet. Etwas mehr Informationen hätte ich mir vielleicht über die Entstehung der aktuellen Geschlechterpolitik gewünscht, aber ich werde einfach mal abwarten, denn es gibt ja noch zwei Bände. Was ich jedoch schade fand, dass nicht erzählt wurde, wie die „Gemeinschaft“ entstand, in welcher die Geschwister zeitweise lebten. Besonders deren Regeln, denn diese waren doch sehr speziell. Selbstverständlich werden diese auf verschiedenen Erfahrungen beruhen und sind mit unter selbsterklärend, aber so kleine Geschichten, die die Nebencharaktere betreffen, finde ich oft ganz nett.

Alles in allem hat mir die Reise sehr viel Freude bereitet. Wobei der Kummer vermutlich überwiegte, denn an sich ist es keine schöne Geschichte – Dystopie eben. Der Schreibstil der Autorin ist sehr schön zu lesen. Teilweise hat er ein bisschen was Philosophisches. Wirklich sehr gelungen. Das Buch hatte ich auf alle Fälle ruck zuck durch und ich freue mich schon die nächsten beiden Bände zu lesen. Am Ende zog das Tempo dann noch mal so an, dass ich es gar nicht aus der Hand legen wollte.

Fazit:

Eine gelungene Dystopie über das Überleben, Zusammenhalt, Freundschaft und Menschlichkeit.

Bewertung vom 08.04.2020
Code: Orestes - Das auserwählte Kind
Engstrand, Maria

Code: Orestes - Das auserwählte Kind


sehr gut

Definitiv mal was anderes, zumindest für mich! Diese nette Geschichte ist für Leser ab 11 Jahren und so liest sie sich auch – flüssig und schnörkellos. Die schwereren Passagen, die zu den Rätseln führen, können übersprungen werden, da sie im Nachhinein zusammengefasst werden. Darauf wird aber beim Lesen auch hingewiesen. Das gefiel mir besonders deswegen, da man als Kind Bücher eher mehrmals liest als nur einmal. Von daher denke ich, dass es den einen oder anderen jungen Leser auch anspornen könnte.

Die Geschichte selbst wird aus der Sicht von Malin erzählt, was zu Anfang etwas verwirrend war, da Orestes somit ein wenig in den Hintergrund rückte. Dennoch gefiel mir die Art sehr gut. Zudem passen die beiden Charaktere an sich sehr gut zusammen, da Malin mit einer Mutter aufwächst, die an Fakten glaubt, die Wissenschaft. Bei Orestes ist das andersherum und dennoch glauben beide an den Gegensatz. Malin kann oft nicht glauben, dass die Dinge mit rechten Dingen zugehen, während Orestes kühl und logisch argumentiert. Für mich waren genau diese Kontroversen sehr unterhaltsam. Oft hatte ich das Gefühl, dass in der Geschichte die Kinder die erwachseneren Protagonisten waren.

Trotz der Rätsel und Mysterien kam die Geschichte nicht zu kurz. Man hat immer wieder Zeit alles sacken zu lassen, die Charaktere besser kennen zulernen und einfach nur an ihrem Alltag teilzunehmen. Dies gefiel mir besonders deswegen, weil man einfach Zeit hatte die Informationen zu verarbeiten. Man bekam die Chance die Beziehung zu den Protagonisten zu vertiefen, was aus meiner Sicht bei einer mehrteiligen Reihe wichtig ist, denn man möchte sich ja auch freuen diese wieder zu sehen. Jedoch war es nicht so viel drum rum, dass man die Lust verlor weiter zu lesen. Es war eine recht ausgewogene Mischung und immer soweit im Rahmen, dass es auch für Altersgruppe entsprechend geeignet ist.

Fazit:

Ein unterhaltsames Buch für Leser ab 11 Jahren zum rätseln und mitmachen.