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Benutzername: 
Uli Geißler
Wohnort: 
Fürth/Bay.

Bewertungen

Insgesamt 768 Bewertungen
Bewertung vom 28.11.2013
Im Tal des Schneeleoparden
Burow, Steffanie

Im Tal des Schneeleoparden


sehr gut

Hochspannung im Himalaya

Diese Geschichte nimmt einen mit … zunächst in ein Rätsel der Vergangenheit, denn Anna, die Protagonistin an erster Stelle findet Briefe, deren Existenz und vor allem deren Absenderin zu Lebzeiten der verstorbenen Mutter benannt war. Das riecht nach Geheimnis. Und das ist es wohl auch. Abschnitt für Abschnitt wird man hineingesogen in eine spannende Zeitreise einerseits und gleichzeitig in ein aktuelles und zudem fesselndes Abenteuer andererseits. Da kommt die so genannte wilde und oft so unbeschwerte „Hippie“-Zeit ebenso zur Geltung wie die sehnsuchtsschwangeren Vorstellungen eines so mystisch und unbekannten Indiens und Nepals. Wer selbst eines oder beide Länder bereiste, findet sich da oft in den eigenen Erfahrungen und Erlebnissen wieder. Man kann nicht aufhören zu lesen.

Anna macht sich nach einigen ersten Kontakten mit der Absenderin der Briefe an ihre Mutter, deren Anschrift sie irgendwann herausfand, zur Verwunderung ihres Vaters und mit aufmunternden Worten durch ihre Freundin auf in die exotische und ungewisse Welt Indiens. Dort taucht sie in Begleitung des Sohnes der früheren angeblich besten Freundin ihrer Mutter ein in den Moloch des Fremdartigen. Doch auch dort ergeben sich neue Erkenntnisse, so dass es nicht lange dauert, bis Anna ihre zart begonnene Romanze mit dem jungen Deutschinder zugunsten einer weit aus abenteuerlichen Tour ins Sagenumwobene und so manches Familiengeheimnis bergende Nepal hintanstellt.

Die teilweise mystischen und einem oft geradezu ungewöhnlich nahe kommenden Charaktere und Gestalten, die Handlungsorte und –landschaften, aber auch die spirituellen, kulturellen und geographischen Hintergründe sind sauber recherchiert und wirken glaubhaft und authentisch. Die mir aus eigener Reiseerfahrung und Kenntnis bekannten Orte konnte ich gedanklich erneut besuchen, bestimmte Routen kamen mir auch nach langer Zeit bekannt vor und ich konnte sie Wort für Wort lesend erneut entlang wandern, so beispielsweise die sicher bei vielen Nepalbesuchenden bekannte Annapurna-Route. Aber auch die unbekannten Strecken sind so Wirklichkeitsnah erzählt, so dass es immer wieder überraschend ist, wo man sich gerade hin bewegt – wo sich Anna oder die später in der Geschichte auftauchende Tara – hinbewegen. Das stetige Mitfiebern und Mitbangen geschehen automatisch.

Die Kapitelüberschriften sind Zeitangaben, die helfen, sich zu orientieren und die jeweiligen Erzählstränge gut zusammenzufügen. So entsteht eine zwar teilweise doch auch langwierige, im Hinblick auf Annas Gefühlsschwankungen und Überlegungen bisweilen in die Länge gezogene, aber dann immer wieder mitreißende und wirklich bis zu den allerletzten Seiten Empathie und Anspannung erzeugenden Geschichte, gewissermaßen eine ganze Lebensschau der verschiedenen Protagonistinnen und Protagonisten mit ihren Facetten von Liebe, Freundschaft, Erfahrung, Kultur, Verlassenheit, Enttäuschung, Ärger, gar Hass, Verzweiflung aber auch Hoffnung und Vergebung.

Die Geschichte geht „unter die Haut“ und entführt – wie es ein gutes Buch auch soll – in eine andere Welt, lässt den Alltag vergessen und eintauchen in eine ganz andere Wirklichkeit, die trotz der erfundenen Ereignisse ehrlich, ernst und teilweise sogar Sinnstiftend ist.

(c) 11/2013, Redaktionsbüro Geißler, Uli Geißler, Freier Journalist, Fürth/Bay.

4 von 4 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 28.11.2013
Pegasus Spiele 54305G - Pictomania *Spiel des Jahres Empfehlung 2012*

Pegasus Spiele 54305G - Pictomania *Spiel des Jahres Empfehlung 2012*


ausgezeichnet

Mit Riesenspaß Bilder zeichnen, Bilder raten

Wer hat bei den so beliebten Zeichen-Rate-Partyspielen nicht schon über die oft skurrilen und komischen, bisweilen völlig in die Irre führenden Zeichnungen Anderer geschmunzelt oder gelacht? Das Spielprinzip ist hinlänglich bekannt und doch bereitet dieses kreative „Pictomania“ auch wieder ordentlich Spaß. Es vereint gleich zwei Spielaufgaben gleichzeitig, denn es gilt eigene Begriffe zu zeichnen und gleichzeitig anhand der Kritzeleien der anderen Mitspielenden deren Ausgangsbegriffe zu erraten. Je schneller man das schafft, umso mehr Punkte gibt’s in den insgesamt fünf Spielrunden.

Nach der Entscheidung, die einfache oder schwierigere Version zu spielen, kommen vom gemischten Aufgabenkartenstapel je sechs Karten für alle sichtbar in den Kartenhalter, jede über einem bestimmten Symbol. Dann zieht jeder zwei Symbolkarten und legt diese verdeckt vor sich hin. Sie geben an, welches Symbol für die eigene Zeichnung und welche Ziffer der Begriffsliste auf einer der Aufgabenkarten für einen gilt. Alle erhalten noch Tipp- und Wertungsplättchen, Bonusplättchen werden in die Tischmitte gelegt (eines weniger als Mitspielende) und schon beginnt die Gaudi.

Auf abwischbaren Zeichentableaus kritzeln alle möglichst treffend ihren vorgegebenen Begriff. Wer meint, einen Begriff von jemand aus der Runde erkannt zu haben, legt das passende Tippkärtchen verdeckt in die Tischmitte und nimmt sich ein Bonusplättchen. Sind alle Bonusplättchen verteilt, endet die Runde und es erfolgt die Wertung. Richtige Tipps erbringen Siegpunkte und das entsprechend höher, je früher der Tipp abgegeben wurde. Falsche Tipps sorgen für Punktabzug.

Neben den wirklich gut gewählten Begriffen (da gibt es bisweilen sehr naheliegende und doch ausgesprochen differenziert darzustellende Worte) glänzt die zweite Auflage des Spiels nun mit einem perfekten Kunststoffeinsatz, worin sich alle Spielmaterialien genial passend und übersichtlich unterbringen lassen – ein richtiger Aufräumspaß nach Spielende. So muss ein Spiel verpackt sein.

(c) 4/2013, Redaktionsbüro Geißler, Uli Geißler, Freier Journalist, Fürth/Bay.

5 von 5 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 31.10.2013
Das Geländespielebuch
Mann, Klaus

Das Geländespielebuch


sehr gut

Gruppenspiele im Freien für 8-18jährige
Das Praxisbuch für Leitende von Gruppen und den im Buch folgenden Spielen beginnt mit einer kurzen Darstellung, wie sinnvoll die Gruppenspiele im Gelände sind und welche Aspekte beim Spielen so „ganz nebenbei“ gefördert werden.

Eindeutig werden dann die erforderlichen Bedingungen zur Wahrnehmung und Einhaltung der Aufsichtspflicht erläutert. Wer sich an die beschriebenen Vorgaben hält, ist auf jeden Fall rechtlich auf der „sicheren Seite“, falls es doch mal zu einem die Mitspielenden gefährdenden Vorfall kommt.

Es folgen Tipps zur Motivation zum Mitspielen, Hinweise und Grundlegendes zur Vorbereitung von Geländespielen allgemein und schließlich die ausgearbeiteten 33 (!) Spielvorschlägen. Gut gemacht ist dabei jeweils der grafische Übersichtsplan als Spielregelerläuterung. In einem einfach gezeichneten Spielgeländeplan sind in Sprechblasen die nacheinander folgenden Handlungen der Mitspielenden sehr kurz beschrieben. So hat man schnell eine Ahnung, wie das Gelände beschaffen sein sollte, welche Materialien benötigt und wo platziert werden müssen und wie die Regel lautet. Bei einigen Spielen wäre eine ausführliche Spielregel sinnvoll gewesen, so dass es schon einige Erfahrung braucht, die knappen Sätze aus den Sprechblasen als nachvollziehbare Spielregel wiederzugeben.

Eine kurze Checkliste dient dazu, vor dem Spielstart nochmal zu überprüfen, ob alles vorbereitet ist und die für jedes Spiel verfasste kurze „Story“ hilft, die Gruppe motivierend in das Spiel einzuführen. Weshalb der Autor meinte, bei einem einzigen Spiel eine etwas sehr Klischeehafte Mädchenvariante zu beschreiben („Gucci“-Schals statt einer Fahne müssen eingesammelt werden …), bleibt ein Rätsel und ist ehrlich gesagt wenig Gendergerecht und zudem im Kontext des Buches überflüssig.

Im Download-Bereich auf der Verlags-Internetseite können weitere Materialien herunter geladen werden. So erfährt das knackige Praxisbuch eine gute Ergänzung.

(c) 10/2013, Redaktionsbüro Geißler, Uli Geißler, Freier Journalist, Spiel- und Kulturpädagoge, Fürth/Bay.

4 von 4 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 30.10.2013
Das Geocachingbuch zur Bibel
Martina Leppert

Das Geocachingbuch zur Bibel


sehr gut

Glauben an den großen Schatz

Die elektronische Schatzsuche mit Satellitengestützten Navigationsgeräten gehört inzwischen zum Standardprogramm der Jugendverbandsarbeit wie die Geländespiele zum Zeltlager. Das Geocaching-Buch zur Bibel greift diese beliebte und Naturverbundene Freizeitbeschäftigung auf und verknüpft das Suchen nach dem großen (oder auch mal kleinen) Schatz mit der Vermittlung Biblischer Inhalte. So lässt sich die Suche nach den versteckten Dosen gut auch in Glaubenskursen, Religionsunterrichtsklassen oder Konfirmandengruppen einsetzen.

Nach einer knappen Einführung zu Wesen und Methode des auf Geokoordinaten beruhenden Suchens nach Gegenständen oder Orten finden sich 20 ausgearbeitete Multi-Caches, also sich über mehrere Stationen und Verstecke hinweg zusammenhängende Suchaufgaben. Grundkenntnisse über die Regeln und Eigenheiten des Geocaching sollten bei den Verantwortlichen schon vorhanden sein.

Dabei spielen Texte und Hinweise aus der Bibel eine Rolle. Auch wie man selbst so eine Stationen-Reihe für die Spielform aufbereitet ist gut beschrieben. Praktisch und hilfreich sind die fix und fertig ausgearbeiteten Geschichten und die Ideen zur Abfolge der Stationen. Auch eine ganze Reihe vielfältiger Rätselmöglichkeiten sind dargestellt, die Rätselaufgaben fertig.

Alle Biblischen „Multis‘“ sind so aufgebaut, dass sie sich an nahezu jedem Ort vorbereiten und durchführen lassen. Einzig die überlegte Platzierung im jeweils vorfindlichen Gelände und das Messen und Eintragen der jeweiligen Koordinaten muss individuell noch erfolgen. Die Autorinnen und Autoren der einzelnen Suchaufgaben geben in einem Infokasten die Anzahl der Stationen, das Zielgruppenalter, die voraussichtlich benötigte Suchdauer, das benötigte Material und den Bibelbezug mit entsprechender Textstelle an. Außerdem werden ein paar Pädagogische Hinweise für die Mitarbeitenden gegeben und zu jedem der zwanzig Caches gibt es Erläuterungen zum Bibeltext, auch mal einen Hinweis auf ein passendes Lied oder einen Verweis auf eine passende Andacht aus bekannten Andachtsbüchern. Tolles Plus: Über ein Download-Portal lassen sich Vorlagen für die einzelnen Multi-Caches herunterladen.

(c) 10/2013, Redaktionsbüro Geißler, Uli Geißler, Freier Journalist, Fürth/Bay.

4 von 4 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 29.10.2013
Das Guerillakunst-Kit
Smith, Keri

Das Guerillakunst-Kit


ausgezeichnet

Botschaften kreativ veröffentlichen

Täglich sind wir umgeben von Kunst und die Welt verändernden Botschaften. Diese werden oftmals jedoch eher abfällig als illegale Schmierereien abgetan. Dabei sollte einmal – einer der Gedanken der Autorin – darüber nachgedacht werden, ob nicht so eine mit Schablone, als Graffiti oder Kreidespruch angebrachter Aufruf oder Sinnspruch mehr Bedeutung für das eigene Leben und Handeln haben könnte, als die schreiend überdimensionierte Niveauarme Werbung für irgendwelche Konsumprodukte …!

Die Autorin ist eine Guerillakünstlerin, welche den Öffentlichen Raum nutzt, um den Mitmenschen Gedanken zu implizieren, welche zu einer individuellen Weiterentwicklung führen können. Oft am Rande der Illegalität regt sie mit ihren auffälligen und Nachdenkens werten und in die Alltagsumgebung gesetzten, gesprayten, geklebten, gemalten, gezimmerten Überraschungen, Aussagen oder Objekten an, an der Weltverbesserung mitzuwirken.

Das Buch ist eine Anleitung zur Nachahmung. Selbstverständlich weist die überwiegend in Nordamerika aktive Künstlerin darauf hin, sich durch nicht unnötig Ärger einzuhandeln, indem Plakate, Postkarten, Straßengemälde, gesprühte Texte, Wunschbäume und dergleichen nur dort anzubringen, wo es zwar auffällt, aber keine Strafrechtlichen Konsequenzen nach sich zieht.

Im Buch finden sich neben vielen Vorschlägen, wie eine veröffentlichte Meinungsäußerung oder Nachdenkanregung aussehen könnte Bau- und Bastelanleitungen für diverse Hilfsmittel wie Schablonen, Stempel, Aufkleber, Samenbomben zur Bepflanzung vernachlässigter Brachflächen, oder auch Kleister. Am Ende des Ringgebundenen handlichen Ideen- und Ratgebers finden sich noch ein paar Vorlagen zu den vorgeschlagenen Aktivitäten.

Eine tolle Anregung, sich auf den Weg zu machen, an der Entwicklung einer auf freie und offene Beteiligung Aller ausgelegten Gesellschaft mitzuwirken. Witzig und stark.

(c) 10/2013, Redaktionsbüro Geißler, Uli Geißler, Freier Journalist, Fürth/Bay.

4 von 4 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.