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Lilli33
Buchflüsterer: 

Bewertungen

Insgesamt 481 Bewertungen
Bewertung vom 21.07.2022
Das Geheimnis der Spiegelung
Bendel, Jochen

Das Geheimnis der Spiegelung


gut

Unterhaltsam, aber keine neuen Erkenntnisse

Der Anfang des Buches gefiel mir ganz gut mit Bendels persönlichen Geschichtchen über seinen Hintergrund, seine Familie inklusive Hunden. Doch mit dem Persönlichen wäre es dann irgendwann auch wieder gut gewesen. Ich wartete eher auf (zumindest für mich) neue Erkenntnisse in Sachen Hund-Mensch-Teamwork. Die kamen jedoch leider nicht. Hunderatgeber gibt es halt schon sehr viele, und einige davon habe ich bereits gelesen.

Teilweise waren die Problem-Fallbeispiele ganz interessant, führen aber natürlich nicht zu einer allgemeingültigen Lösung, mit der man einfach arbeiten kann. Denkanstösse gibt es aber durchaus.

Das Buch hätte man gut um ein Drittel kürzen können. Zig Fotos des Autors und seiner Hunde in fröhlichen Alltagssituationen blähen das Buch nur auf. Ebenso bringt der letzte Teil - eine Charakterisierung einiger ausgewählter Hunderassen und ihrer Halter - kaum Mehrwert, wenngleich sie ganz amüsant zu lesen sind.

Bewertung vom 17.07.2022
Sturmrot / Eira Sjödin Bd.1 (eBook, ePUB)
Alsterdal, Tove

Sturmrot / Eira Sjödin Bd.1 (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Spannend und verzwickt

Inhalt:
Vor 23 Jahren gestand der damals vierzehnjährige Olof Hagström den Mord an der wenig älteren Lina. Er wurde zwar nicht verurteilt, aber in ein Heim abgeschoben. Seitdem hatte er keinen Kontakt zu seiner Familie. Als er zufällig am Haus seines Vaters vorbeikommt, findet er dessen Leiche und gerät ganz schnell wieder unter Mordverdacht …

Meine Meinung:
Ich frage mich, warum ich von Tove Alsterdal noch nie gehört habe, denn sie kann wirklich gut schreiben. Mich konnte sie von Anfang an fesseln und es gab auch zwischendurch keinen Hänger. Immer wieder führt sie die Leserschaft gekonnt auf eine falsche Fährte - mögliche Verdächtige gibt es ausreichend. Und immer wenn man denkt, jetzt hätte man die gesamte Story durchschaut, taucht irgendwo wieder eine neue Spur auf. So bleibt es bis zum Schluss interessant und spannend.

Auch die Figuren sind gut gezeichnet, allen voran die Ermittlerin Eira Sjödin, die gerade in ihre alte Heimat zurückgekehrt ist, um sich um ihre demente Mutter zu kümmern. Der Spagat zwischen Kriminalfall und Privatleben ist sehr gut gelungen und in einem für mich perfekten Verhältnis.

Auch die weiteren Charaktere, Kollegen, Nachbarn, Zeugen, wirken authentisch und erwachen dank Tove Alsterdal vor dem inneren Auge zum Leben, ebenso wie die Landschaft Ådalens in Mittelschweden. Ich konnte beim Lesen perfekt in die Handlung eintauchen und alles um mich herum vergessen, so gefesselt war ich.

Fazit:
Ein richtig guter Kriminalroman mit authentischen Figuren, einer verzwickten, unvorhersehbaren Handlung und einem fesselnden Schreibstil. Ich bin schon sehr gespannt auf Band 2 der Trilogie um Eira Sjödin, der schon im kommenden Oktober erscheinen soll.

Die Trilogie:
1. Sturmrot
2. Erdschwarz (ET voraussichtilich Okotber 2022)
3. Nebelblau (ET voraussichtilich Juli 2023)

Bewertung vom 12.07.2022
How to kill your family
Mackie, Bella

How to kill your family


sehr gut

Britischer schwarzer Humor

Inhalt:
Grace hat einen Plan, seit sie denken kann: sich und ihre Mutter zu rächen, und zwar an ihrem superreichen Vater und dessen gesamter Familie, die sie ignorierten und im Stich ließen. Einer nach dem anderen muss dran glauben. Doch schließlich landet Grace im Gefängnis - für einen Mord, den sie gar nicht begangen hat. Hier schreibt sie ihre Geschichte auf …

Meine Meinung:
Die Kurzbeschreibung hörte sich einfach vielversprechend an und ich erhoffte mir ein Feuerwerk an tiefschwarzem britischen Humor. Ja, der Roman wirkt sehr britisch, auch schwarzer Humor ist vorhanden, wenn auch nicht ganz in dem Maß, wie ich es erwartete. Trotzdem ist die Geschichte sehr unterhaltsam zu lesen. Faszinierend die Akribie, mit der Grace die Morde plant und ausführt. Der eiserne Wille, der schon den Teenager prägt und nie das Ziel aus den Augen verlieren lässt.

Allerdings wirkt die Erzählung sehr distanziert. Da ist erstaunlich wenig Leben drin. Und das, obwohl Grace selbst erzählt, ich hier also wesentlich mehr Leidenschaft und Enthusiasmus erwarten würde. Grace wirkt streckenweise einfach nur verbittert. Das kann einen ziemlich runterziehen. Ansonsten sprüht die Geschichte nur so vor Zynismus und Sarkasmus.

Sehr gelungen fand ich allerdings das Ende, mit dem Bella Mackie mich total überraschen konnte - einfach genial.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 08.07.2022
Eine Rose allein
Barbery, Muriel

Eine Rose allein


sehr gut

Ein herausfordernder Roman

Inhalt:
Die vierzigjährige Pariser Botanikerin Rose empfindet vor allem eines: Wut, Wut auf alles und jeden. In ihrem Leben herrscht eine Leere, die für nichts Raum bietet. Ihre Mutter hatte ihr den japanischen Vater Haru stets vorenthalten. Nun ist er tot und Rose wird zur Testamentseröffnung nach Kyoto eingeladen. Hier findet sie an der Seite von Harus Assistenten Paul in verschiedenen Tempeln und Gärten Ruhe und Liebe.

Meine Meinung:
„Eine Rose allein“ ist keine leichte Kost. Dies fängt beim Inhalt an, der aus sehr viel Trauer besteht. Fast jeder der Charaktere hat eine oder mehrere geliebte Person(en) verloren und muss damit fertigwerden - und jeder tut dies auf seine Weise. Und es geht weiter mit Muriel Barberys poetischem Schreibstil. Zuweilen sind die Beschreibungen sehr detailliert, dann wieder ziemlich reduziert, aber immer sehr schön. Sie sorgen dafür, dass der Roman trotz des melancholischen Themas nicht schwermütig stimmt.

Die Autorin konnte mich gedanklich in ein für mich absolut fremdes Land in eine fremde Kultur versetzen und hat mich damit sehr neugierig gemacht auf Japan, das vor meinem inneren Auge vor allem in Form von Ritualen, Tempeln, Zen-Gärten und verschiedenen Speisen in den schillerndsten Farben entstand.

Allerdings empfand ich das Werk als zu kurz. Es reichte mir nicht, um den Protagonisten ausreichend nahe zu kommen. Vieles hätte ich mir ausführlicher erzählt gewünscht. Trotzdem ist es ein sehr schönes Buch, das ich gerne weiterempfehle für alle, die abseits vom Mainstream lesen wollen.

Bewertung vom 06.07.2022
Sieben Tage Sommer
Bayer, Thommie

Sieben Tage Sommer


sehr gut

Wunderschön zu lesen

Inhalt:
Vor dreißig Jahren haben fünf junge Menschen dem reichen Max das Leben gerettet. Nun lädt er sie in sein Ferienhaus an der Côte d’Azur ein, wo sie einige Tage mit ihm verbringen sollen. Alle sind da, nur Max nicht. Stattdessen lässt er seine Bekannte Anja sich um die Gäste kümmern und verfolgt das Miteinander aus der Ferne.

Meine Meinung:
Thommie Bayer versteht es immer wieder, mit wenigen Worten viel zu sagen. Und immer wieder wünsche ich mir, etwas mehr von seiner Story und seinen Figuren lesen zu dürfen, um sie noch besser verstehen zu können. Nicht zuletzt liegt es aber auch daran, dass der Autor einfach wunderschöne Worte wählt, die einem auf der Zunge zergehen und sich im Innersten verhaken.

Sein neuer Roman, „Sieben Tage Sommer“, besteht aus E-Mails, die zwischen Anja und Max mehrmals täglich hin- und hergehen. In ihnen hält Anja Max bezüglich seiner Gäste auf dem Laufenden, wobei sie sie sehr zutreffend charakterisiert. Sie erzählt aber auch alles, manchmal, jeden einzelnen Schritt, was sie selbst getan hat. Max dagegen rückt in seinen Antworten nach und nach mit seiner Vergangenheit und seinen Absichten heraus. Diese sind zwar nicht vorhersehbar, aber auch nicht überraschend.

Obwohl es in den E-Mails vordergründig darum geht, wie die fünf Gäste die Tage miteinander verbringen, erfährt man durch die Art, wie sie über die Gäste sprechen, gleichzeitig viel mehr über Anja und Max. Mir wuchsen diese beiden ganz schnell ans Herz, da sie eine unheimliche Wärme ausstrahlen. Diese gepaart mit der sommerlichen Atmosphäre an der Côte d’Azur sorgen dafür, dass man sich beim Lesen sehr wohl fühlt.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 05.07.2022
Die Silberkammer in der Chancery Lane / Peter Grant Bd.9 (2 MP3-CDs)
Aaronovitch, Ben

Die Silberkammer in der Chancery Lane / Peter Grant Bd.9 (2 MP3-CDs)


sehr gut

Eine durchaus spannende und amüsante Story

Inhalt:
Eigentlich sollte Peter Grant, der Londoner Bobby und Zauberlehrling, sich um seine liebste Flussgöttin Beverley kümmern, deren Niederkunft kurz bevorsteht. Doch ein neuer Fall von „abstrusem Scheix“ kommt dazwischen. In den Silberkammern in der Chancery Lane wurde ein Mann ermordet. Er hat ein großes Loch in der Brust. Zusammen mit der neuen Praktikantin Danni und den üblichen Ermittlern gibt Peter Grant mal wieder alles, um den Fall aufzuklären.

Meine Meinung:
Wie immer habe ich mich mit Peter Grant gut amüsiert. Es vergingen praktisch keine fünf Minuten, in denen ich nicht grinsen oder schmunzeln musste. Dabei entwickelt sich die Story zunehmend spannend. Natürlich gibt es auch viele Wiederholungen von Grundsätzlichem, sodass auch Neueinsteiger in die Handlung hineinfinden können. Aber auch für die Stammlesenden sind diese Wiederholungen nicht zu viel und für mich eine willkommene Auffrischung.

Die neue Praktikantin Danni sorgt für frischen Wind beim Personal. Mir hat diese Figur gut gefallen. Dafür spielt leider Toby nur eine kleine Rolle, was ich schade fand. Und natürlich ist auch Lesley May wieder mit von der Partie und macht Peter das Leben schwer.

Den größten Teil des Romans nehmen die Ermittlungsarbeiten ein, das Privatleben spielt eine angenehm untergeordnete Rolle. Ich empfand das Verhältnis als geradezu ideal.

Der Sprecher des Hörbuchs, Dietmar Wunder, macht seine Sache ganz großartig. Er verleiht den verschiedenen Charakteren ganz unterschiedliche Stimmen und erweckt sie zum Leben, wobei sie ziemlich unverwechselbar sind. Die Betonung ist sehr gut, die Stimme angenehm. Man kann über längere Zeit konzentriert zuhören und die entsprechenden Bilder vor dem inneren Auge verfolgen.

Von mir gibt es eine klare Hörempfehlung.

Bewertung vom 30.06.2022
Poppy. Dein Kind verschwindet. Und die ganze Welt sieht zu. / Emer Murphy Bd.1 (eBook, ePUB)
Getz, Kristine

Poppy. Dein Kind verschwindet. Und die ganze Welt sieht zu. / Emer Murphy Bd.1 (eBook, ePUB)


sehr gut

Spannender Thriller um die Gefahren des Internets

Inhalt:
Während ihr Großvater auf sie aufpassen soll, wird die zweijährige Poppy entführt. Poppy ist ein Instagram-Star; Hunderttausende Follower hat das Blog ihrer Mutter, auf dem diese Poppys Leben der Öffentlichkeit zugänglich macht.

Vier Wochen zuvor war schon einmal ein Kind in der Nähe verschwunden, nach zwölf Stunden aber unversehrt wieder aufgetaucht. Hängen die beiden Fälle zusammen?

Meine Meinung:
„Poppy“ ist ein spannender Thriller um eine Kindesentführung. Schnell wird klar, dass das Kind in höchster Gefahr schwebt. Doch die Ermittlungen ziehen sich. Nach und nach kommen immer mehr Geheimnisse der involvierten Personen ans Tageslicht, bis sich am Schluss der letzte Puzzlestein ins Gesamtbild einfügt. Kristine Getz gibt vage Hinweise, die zum Miträtseln einladen, aber man muss schon sehr genau und konzentriert lesen, um sie zu entdecken. Mich zumindest konnte die Autorin überraschen.

Gut gelungen fand ich die Perspektivwechsel. Hauptsächlich wird aus der Sicht der wegen einer psychischen Erkrankung krank geschriebenen Ermittlerin Emer Murphy erzählt, aber auch immer mal wieder kurz aus der Sicht anderer beteiligter Personen. Dazwischen gibt es noch auszugsweise Kommentare aus Foren, einem Mama-Forum und einem Pädophilen-Forum im Darknet. So wissen die Lesenden immer ein bisschen mehr als die Polizei, aber trotzdem nicht genug, um den Fall aufzuklären.

Insgesamt hat mir dieses Buch gut gefallen, allerdings konnte ich mich mit Emer nicht so recht anfreunden. Ich fand es sehr unrealistisch, dass ihre Vorgesetzte sie in ihrem Zustand arbeiten lässt. Auch ihre hellsichtige Großmutter war mir zu übertrieben und nicht authentisch.

„Poppy“ wird als „Band 1 der Emer-Murphy-Serie“ bezeichnet. Ob und wann ein weiterer Band erscheinen wird, konnte ich aber nicht herausfinden.

Bewertung vom 25.06.2022
Yadriel und Julian. Cemetery Boys
Thomas, Aiden

Yadriel und Julian. Cemetery Boys


ausgezeichnet

Toller Genremix

Inhalt:
Yadriels Bestreben ist es, von seiner Familie und seiner Gemeinschaft als Brujo anerkannt zu werden. Doch Yadriel ist trans, und deshalb darf er das notwendige Ritual nicht durchlaufen. Heimlich macht er es auf eigene Faust mit seiner besten Freundin und Cousine Maritza und beschwört dabei den Geist von Julian, den er eigentlich in die andere Welt weiterschicken will. Doch es funktioniert nicht. Je länger Julian Geist an Yadriels Seite ist, desto mehr Gefühle entwickeln die beiden füreinander.

Die Gemeinschaft der Brujx ist außerdem auf der Suche nach Miguels Leiche. Alle haben gespürt, wie er gestorben ist, doch die Leiche und auch sein Geist sind einfach unauffindbar. Etwas Seltsames geht hier vor.

Meine Meinung:
Als Betroffenem fällt es Aiden Thomas leicht, sich in trans Menschen hineinzuversetzen und ihre Gefühle, Ängste und Hoffnungen rüberzubringen. Dadurch wurde „Yadriel & Julian“ zu einer tollen queeren Coming-of-Age-Geschichte, die außerdem Elemente aus Aiden Thomas’ Latinxgemeinschaft aufgreift. Die Beschreibungen sind dabei so anschaulich, dass man buchstäblich alles vor dem inneren Auge sieht. Was man da zu sehen bekommt, ist eine wundervoll bunte Welt voller Geister und Rituale, in der die Familie und Freunde einen wichtigen Platz haben.

Dass bei Miguels und Julians Tod nicht alles mit rechten Dingen zugegangen ist, wird schnell klar und die Handlung bekommt dadurch noch einen Touch von Kriminalroman. Was wirklich dahintersteckt, blieb für mich lange Zeit im Dunkeln. Erst ganz zum Schluss kam die Auflösung mit einer überraschenden Wendung. Es war richtig, richtig spannend.

Und auch die Liebesgeschichte zwischen Yadriel und Julian hat mir super gefallen. Sie kommen sich ganz sachte näher und man spürt das Kribbeln beim Lesen förmlich. Da scheint nichts übereilt, obwohl es sich innerhalb weniger Tage abspielt, und trotzdem nimmt man den beiden die tiefen Gefühle ab.

Fazit:
Ganz großes Kino!

Bewertung vom 23.06.2022
Bretonische Nächte / Kommissar Dupin Bd.11
Bannalec, Jean-Luc

Bretonische Nächte / Kommissar Dupin Bd.11


sehr gut

Bretagne-Krimi im typischen Bannalec-Stil

Inhalt:
Inspektor Kadegs 89-jähriger Tante sind verschiedene Vorzeichen des Todes begegnet, an denen kein waschechter Bretone zweifelt. Die Frau ist zwar kerngesund, aber trotzdem kurze Zeit später tot. Als dann auch noch Kadeg auf ihrem Anwesen niedergeschlagen und schwer verletzt wird, reißt Kommissar Dupin die Ermittlungen an sich. Denn dass jemand, der seinem Inspektor so etwas antut, ungeschoren davonkommt, geht gar nicht …

Meine Meinung:
Dies ist bereits der 11. Band der Reihe, kann aber durchaus ohne Vorkenntnisse gelesen werden. Ich habe diese Reihe von Anfang an verfolgt und freue mich immer wieder, einen neuen Band zu lesen. Jean-Luc Bannalecs Stil ist schon irgendwie besonders. Die detaillierten Beschreibungen von Land und Leuten bereiten mir jedes Mal Fernweh, und beim Lesen kann man vollkommen vergessen, dass man auf der Couch im heimischen Wohnzimmer sitzt, so bunte Bilder entwirft das Kopfkino.

Daneben tritt der Kriminalfall zunächst fast ein wenig in den Hintergrund, drängt sich schließlich aber doch wieder mit Macht nach vorne. Das Beziehungsgeflecht zwischen den beteiligten Personen ist komplex und der Mörder nicht leicht zu entlarven. Bis zum Schluss ist hier praktisch der Ausgang offen. Aber dann wird natürlich alles lückenlos aufgedeckt.

Fazit:
Ein durchaus spannender Krimi mit sehr viel Lokalkolorit, relativ unblutig, dafür mit sympathischen und/oder skurrilen Figuren. Mir hat’s gefallen.

Die Reihe:
1. Bretonische Verhältnisse
2. Bretonische Brandung
3. Bretonisches Gold
4. Bretonischer Stolz
5. Bretonische Flut
6. Bretonisches Leuchten
7. Bretonische Geheimnisse
8. Bretonisches Vermächtnis
9. Bretonische Spezialitäten
10. Bretonische Idylle
11. Bretonische Nächte

Bewertung vom 21.06.2022
Das Antiquariat der verlorenen Dinge
Mahr, Daphne

Das Antiquariat der verlorenen Dinge


ausgezeichnet

Inhalt:
Die sechzehnjährige Clara verbringt die Sommerferien in einem Antiquariat in Lyon. Hier hat sie immer ihren geliebten Großvater bis zu dessen Tod vor fünf Jahren besucht. Nun möchte Clara in seine Fußstapfen treten und wie er Buchbinderin werden. Doch einige Vorkommnisse machen ihr erst mal einen Strich durch die Rechnung. Da ist zum einen Théo, der süße Neffe der Antiquarin, der Clara mehr berührt, als ihr lieb ist. Zum anderen macht ihr der strenge Angestellte Monsieur Mathis das Leben schwer. Und als Clara in einer Schatulle ein ganz besonderes Buch findet, wird es richtig gefährlich. Zusammen mit Théo reist Clara durch halb Frankreich, um eine magische Mission zu erfüllen.

Meine Meinung:
Daphne Mahrs ansprechender, dem empfohlenen Lesealter entsprechenden Schreibstil machte es mir leicht, in diese magische Geschichte hinein zu finden. Kurze Kapitel von etwa fünf bis zehn Seiten sorgen dafür, dass man beim Lesen schnell vorankommt. Denn nach einem Cliffhanger am Kapitelende fällt es nicht schwer, noch eins der kurzen Kapitel dran zu hängen. Man möchte einfach unbedingt wissen, wie es weitergeht.

Dabei ist die Story richtig schön. Man spürt in jedem Satz die Liebe der Autorin zu den Büchern, aber auch zu Lyon. Die Beschreibungen sind sehr anschaulich und kurbeln das Kopfkino an.

Sehr schön fand ich, dass sich die Beziehung zwischen Clara und Théo ganz allmählich und sehr nachvollziehbar entwickelt. Auch dass lange Zeit unklar ist, wer zu den Guten und wer zu den Bösen gehört, hat mir gefallen. So ist das Buch bis zum Ende spannend und fesselnd.

Im Anhang werden noch ein paar französische Begriffe und Namen erklärt. Diese Erklärungen kann man sich ruhig schon vor der Lektüre anschauen. Es wird darin nichts von der Geschichte verraten.