BenutzerTop-Rezensenten Übersicht
Bewertungen
Insgesamt 498 BewertungenBewertung vom 03.11.2021 | ||
Althea Gibson - Gegen alle Widerstände. Die Geschichte einer vergessenen Heldin Bruce Schoenfeld erzählt über das Leben der Tennisspielerin Althea Gibson in den 50er Jahren, zu einer Zeit, als Tennisspielen als Hobby galt und besonders bei Frauen als eine Freizeitbeschäftigung für gelangweilte Hausfrauen galt. Althea ist in Harlem aufgewachsen, die Lebensbedingungen waren schlecht und zum Tennis ist sie durch Zufall gekommen. Ihr sportlicher Ehrgeiz war schon immer vorhanden, sie hatte eine unbändige Energie. In einem Club konnte sie, als Schwarze, jedoch nicht spielen. Selbst bei vielen Tournieren war sie nicht zugelassen, bei anderen durfte sie die Umkleidekabine nicht betreten oder kam in gesonderten, schlechteren, Hotels unter. Dennoch schaffte sie es bis nach Wimbledon. Dort gewann sie erstmals mit ihrer Doppelpartnerin, der Engländerin Angela Buxton den Titel, später folgten weitere im Einzel. Auch Angela Buxton war wie Althea eine Außenseiterin. Ihr jüdischer Glaube verwehrte ihr ebenso die Mitgliedschaft in einem Tennisclub, von vielen Dingen blieb sie ausgeschlossen. Der Antisemitismus war in England kurz nach Ende des 2. Weltkrieges stark verbreiten. Angela wurde während des Krieges von ihrem Vater nach Südafrika geschickt um den Kriegswirren aus dem Weg zu gehen. Dort erlernte sie das Tennisspiel. Bei beiden Frauen gab es immer wieder Phasen, an denen sie aufgeben wollten, an denen sie an ihrem Talent und ihrer Leistungsfähigkeit zweifelten. |
||
Bewertung vom 03.11.2021 | ||
Eifersucht - die Schattenseite der Liebe, davon handeln diese sieben verschiedenen Geschichten. Eifersucht ist eines der häufigsten Tötungsgründe. Jeder dieser eifersüchtigen Menschen möchte seine Liebe nur für sich allein, fühlt sich zurückgesetzt und plant oder hat bereits einen Mord verübt. Die Handlung ist nicht gerade überraschend, man weiß oder ahnt bereits das Ende der Geschichte. Interessant ist die psychologische Betrachtungsweise, die Ausführung der Morde oder Mordphantasien, der Hintergrund der handelnden Personen. Auch wenn man den Taten nicht zustimmen kann, nachvollziehbar und nachfühlbar sind sie. Es handelt sich um sehr unterschiedliche Menschen, um selbstbewusste und ängstliche, ruhige und schnell aufbrausende, um einen Polizisten, der sich auf Eifersuchtsdelikte spezialisiert hat und den unselbständigen und unterbezahlten Taxifahrer wie den Müllmann, der glaubt, seine Frau betrügt ihn. Auch ein Romanautor in der Schaffenskrise befindet sich darunter. Sehr vielschichtig und hoch interessant erfahren wir aus der Ichperspektive die Konflikte, in die diese Menschen geraten sind. |
||
Bewertung vom 04.10.2021 | ||
Die Tote mit der roten Strähne Detective Betty Rhyzyk ist von New York nach Texas gezogen. Gleich ihr erster Einsatz beim Dallas Police Department läuft gewaltig schief, der mexikanische Drogenboss entkommt und es gibt Tote bei der Polizei und unter Zivilisten. Betty hat es in der Machowelt der Polizei als Lesbe besonders schwer, wenigsten auf ihren Kollegen Seth kann sie zählen. Sie stammt aus einer Familie von Polizisten, auch ihr inzwischen verstorbener Onkel Benny, der sich immer für sie eingesetzt hat, war bei der Polizei und seine Stimme, seine Ratschläge hat sie immer im Ohr, wenn es mal schwierig wird. Und das wird es für sie und auch für ihre Lebensgefährtin Jackie. Seltsame „Geschenke“ landen vor ihrer Tür und auch in ihrer verschlossenen Wohnung. Dort liegt die rote Haarsträhne der toten Freundin des Drogenbosses auf ihrem Bett. Rote Haare sind insgesamt ein Thema des Thrillers, Betty selbst hat sehr auffallende lange rote Haare. |
||
Bewertung vom 04.10.2021 | ||
Wahi - süß, sauer, salzig, scharf Auf wenigen Seiten wird die Lebensgeschichte Alex Wahis geschildert. Genug, um einen Eindruck von der Person und seinen Werdegang als Koch zu bekommen. Im Mittelpunkt des Kochbuches stehen jedoch die Gerichte aus aller Welt, entgegen herkömmlichen Kapiteln nicht in Vorspeise, Hauptspeise, Dessert gegliedert, sondern unterteilt in Entfernungen zu seinem Geburtsort Hamm. Alle Gerichte sind ein Crossover der Zutaten und Geschmacksrichtungen, westfälische Küche wird mit asiatischen Gewürzen versehen, fruchtiges mit herzhaften Fleischgerichten kombiniert. Hoch interessante Gerichte sind daraus entstanden, ich habe mir auf Anhieb ein paar herausgesucht um sie nach zu kochen. Die Zutatenliste ist übersichtlich und auch in durchschnittlichen Supermärkten und Wochenmärkten zu finden, die Zubereitungsdauer recht kurzgehalten, die Beschreibung der Zubereitung klar und einfach. Und wem die bereits außergewöhnlichen Rezepte nicht reichen, für den gibt es Variationsangaben. |
||
Bewertung vom 04.10.2021 | ||
Im Glasgow der 70er und 80er Jahre wächst Hugh Bain, genannt Shuggie, auf. Von dem Vater seiner älteren Geschwister habt sich seine Mutter Agnes getrennt, er hat ihr nicht das Leben geboten, was sie sich vorgestellt hat. Ein wenig Luxus sollte schon sein. Ihr 2. Mann, Big Shug, ist ein Lebemann, er versprach ihr alles und hat nichts gehalten. Als Taxifahrer war er viel unterwegs und war auch mit Taxikundinnen intim. Der Umzug in ein eigenes Haus, von Agnes erseht, entpuppte sich als Enttäuschung. Agnes hat schon immer getrunken, doch nun wurde sie Alkoholikerin. Nach der Trennung von Shug hatte sie ihre 3 Kinder zu versorgen, doch das Geld von der Stütze vertrank sie. Selbst der kleine Shuggie hat schnell gelernt, wie er mit seiner alles geliebten Mutter umgehen musste, wie er es schaffte, Geld für Lebensmittel beiseite zu legen. Als seine Schulzeit begann wurde es für ihn immer schlimmer. Er hatte auf seine Mutter aufzupassen und somit so manchen Schultag verpasst. Andererseits wurde er in der Schule gehänselt und verprügelt, er war anders als die anderen Jungs, kein Draufgänger, keiner, der noch vor der Pubertät hinter den Mädchen herlief und unflätige Aufdrücke benutze. Er war zu weich für das harte Glasgow, in dem Arbeitslosigkeit, Armut und Tristesse allgegenwärtig |
||
Bewertung vom 04.10.2021 | ||
Rosemarie und Silke Bensdorf sind Geflüchtete. Nach dem Ende des 2. Weltkrieges hatten sie ihre Heimat im Osten zu verlassen, ihr angesehenes Tuchgeschäft blieb zurück und bei dem Bauer, bei dem sie anfänglich Arbeit fanden, konnten sie nicht mehr bleiben. Hamburg sollte ihr Ziel sein, auch wenn dort nach dem verheerenden Feuer keine Menschen mehr aufgenommen werden konnten, fanden sie dennoch einen Weg. Erst Egon und dann der Krüppel Hans halfen ihnen in ihrer Not weiter, sie bekamen zu Essen und einen Platz zum Schlafen. Silke, die erfinderische Geschäftsfrau verschaffte sich mit kleinen genähten Blumen ein Zubrot während die jüngere Rosemarie im Schwarzmarkt mit ihren neuen Freundinnen aus der Notunterkunft aktiv war. Silke Tüchtigkeit fiel auf, Hans verschaffte ihr die Lizenz für eine Bar und obwohl sie diese Tätigkeit für unsittlich hielt, ebenso wie die gesangliche Abendunterhaltung die Rosemarie beisteuerte, war sie mit ihrem Erfolg vom Krieg heimgekehrten Soldaten ein Dorn im Auge. Die Bar wurde nur von der britischen Besatzungsmacht besucht und bald war Alan nicht nur ein ständiger Gast sondern auch als Beschützer wichtig. |
||
Bewertung vom 01.09.2021 | ||
Über ein Jahr ist inzwischen vergangen als die Köchin Aurelie und der Schriftsteller und Lektor Andre ein Paar wurden. Durch Andres Roman, das Lächeln der Frauen, sind sie zusammen gekommen. Für alle sind die Beiden das Traumpaar schlechthin, jetzt wird es doch mal Zeit, dass sie zusammenziehen und heiraten. Andre trägt schon länger den perfekten Verlobungsring bei sich, doch die Gelegenheit für einen Heiratsantrag wird immer wieder verhindert. Am Valentinstag soll es nun soweit sein, alles ist vorbereitet. Da erfährt Aurelie, dass ihr kleines Restaurant, das le temps des cerises, die Zeit der Kirschen, mit einem Michelinstern ausgezeichnet wurde. Alles steht Kopf, so bleibt der Ring in der Schatulle. Wenig später stellt sich heraus, das Restaurant wurde verwechselt. Über dieses Missverständnis hinweg treffen sich die beiden Köche zum Austausch und freunden sich an, sehr zum Missfallen des immer eifersüchtiger werdenden Andre. Er lässt sich so einiges einfallen, um die Treffen der beiden Köche zu stören und macht es damit nur noch schlimmer. Auch Aurelie reagiert eifersüchtig, als sie die Buchhändlerin kennenlernt, die Andre regelmäßig anruft. |
||
Bewertung vom 01.09.2021 | ||
Colson Whitehead führt uns anhand des Schwarzen Ray Garney durch das Leben eines Schwarzen im Harlem der 60er Jahre. Ray verlebte seine Jugend bei seiner Tante und dem Cousin Freddie, der für ihn wie ein Bruder wurde. Rays Vater war ein Kleinganove und das einzige, was er seinem Sohn hinterließ war ein Pick-up. Ray war gut in der Schule und er hätte ein gutes, gesetzestreues Leben führen können, wenn er durch Freddie nicht in Diebstahl und Hehlerei hineingezogen worden wäre. Mit einem Anfangskapital schaffte Ray sich ein Möbelgeschäft aufzubauen, die legale Fassade für alles andere. Um seiner Familie, Elisabeth und den beiden kleinen Kindern ein Leben außerhalb der Slumgegend bieten zu können, war er immer wieder nebenbei illegal tätig. Immer in Sorge um das Leben seiner Familie, Freddies und auch sich selbst. Rivalisierende Banden und handaufhaltende Cops gaben sich in seinem Laden die Klinke in die Hand. |
||
Bewertung vom 01.09.2021 | ||
Der erste Teil dieses Romans berichtet über das Leben Anna Reichenbachs. Sie heiratet den jüngsten Sohn eines Textilhändlers und bekommt bald ihre Tochter Gertrud. Nur 3 Monate nach der Geburt stirbt ihr Mann und sie geht eine zweite Ehe mit dem älteren Bruder Julius ein. Sie führt ein herrschaftliches Haus, es gibt viele Empfänge, auch wenn bereits Mitte bis Ende des 19. Jahrhunderts ihr jüdischer Glaube bei einigen Menschen zu Ausgrenzung führt. Auch als sie zum evangelischen Glauben konvertieren ändert sich nichts. Sie bekommt weitere Kinder, wobei Heinrich, ihr ältester Sohn, ihr Liebling ist. Er gerät jedoch nicht nach Wunsch, seine Zeit verbringt er in Spielsalons und mit immer wechselnder Damenbegleitung in Etablissements und Varietes. Dort trifft er auf die Garderobiere Marie. |
||
Bewertung vom 13.08.2021 | ||
Julius oder die Schönheit des Spiels Julius wächst wohlbehütet und wohlhabend in einer weltoffenen adligen Familie in einer Burg am Rhein auf. Nachdem für die Familie ein Tennisplatz angelegt wurde hält sich Julius nur noch dort auf. Er spielt in jeder freien Minute und verbessert sich schnell. Er gewinnt Preise und namhafte Experten werden auf ihn aufmerksam. Nach Abschluss des Abiturs geht es für ihn nach Berlin. Das Leben dort ist freier als im Rheinland, die goldenen 20er Jahre, die ausgelassenen Feiern, bestimmen das Leben. Doch es ändert sich schnell, immer mehr Braunhemde stören das friedliche Leben. Julius, der attraktive, groß gewachsene blonde Sportler aus gutem Hause wird zum Aushängeschild der Nazis. Er soll siegen und Deutschland erstrahlen lassen. |
||